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"Auskunft" 25 (2005) H. 1
http://www.sub.uni-hamburg.de/informationen/auskunft/inhalt/AK05-1.htm

Alexander Weidauer; Dirk Alvermann

Archive in der Informationsgesellschaft

Modell eines Integrationswerkzeuges zur Vernetzung archivischer Datenbanken im Internet

Derzeit wird im deutschen Archivwesen intensiv über ein koordiniertes bundesweites Angebot deutscher Archive im WWW auf einer gemeinsamen Plattform nachgedacht. Der vorliegende Aufsatz schlägt zur Erreichung dieses Ziels die Entwicklung eines Baukasten-Systems vor, das ausschließlich OpenSource-Komponenten verwendet und auf einem Model/View/Controller/Storage-System (MVC-S) unter Verwendung des Open Archive Initiative Protocol for Metadata Harvesting (OAI-PMH) fußt. Dieser Baukasten wird die Grundstruktur zur Auszeichnung und Beschreibung archivischer Metadaten und deren Implementierung auf einem Netzserver, der die Daten via OAI-Standard verfügbar macht, bereitstellen. Auf dieser Grundstruktur kann eine Entwicklungsumgebung entstehen, welche die problemlose, von Fachkräften begleitete, Integration von Metadaten aus bestehenden externen Anwendungen ermöglicht. Dadurch werden Voraussetzungen zur Vernetzung der so entstandenen Datenplattformen geschaffen, wodurch die Gestaltung skalierbarer homogener Netzwerktopologien mit archivischen Inhalten ermöglicht werden kann.

Heft 1/2005 des Sächsischen Archivblattes ist erschienen und auf der
Homepage der Sächsischen Archivverwaltung bzw. unter nachfolgendem Link
einsehbar.

http://www.sachsen.de/de/bf/verwaltung/archivverwaltung/elemente/media/Archivblatt_1_2005.pdf

Titel: Zur archivischen Problematik von Prüfungsunterlagen
URL für Bookmark: http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=4165
Dokumententyp: Aufsatz
Medientyp: Text
Autor: Graf, Klaus [Autor]
Volltext:
[Öffnen] PDF (Portable Document Format)
[Details] 125,3 KB in einer Datei
[ZIP generieren]
Beteiligte(r): Steinhauer, Eric W. [Ersteller EDV-Version]
Stichwörter: Archiv ; Bibliothek ; Aufbewahrung ; Hochschule ; Prüfungsarbeit ; Diplomarbeit ; Urheberrecht
Evaluationstyp: Klasse C
Beschreibung: Die rechtliche Situation von Prüfungsunterlagen wird eingehend gewürdigt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das Urheberrecht. Der Autor analysiert den Wert von Prüfungsunterlagen (Examensarbeiten, Diplomarbeiten) für die wissenschaftliche Forschung und plädiert für eine leichtere Zugänglichkeit und zuverlässige Aufbewahrung dieser Arbeiten. Dabei sieht er nicht nur die Archive, sondern auch die Hochschulbibliotheken in der Pflicht. Die Überlieferung von Prüfungsarbeiten ist nach Grafs Ansicht eine bibliothekarische Aufgabe, die Archive sind demgegenüber nur für die Prüfungsunterlagen im engeren Sinn (Gutachten, Schriftwechsel und dergleichen) zuständig.

Gliederung:
0. Einleitung
1. Archivische Gesichtspunkte bei der Beratung der Verwaltung
1.1 Aufbewahrungsfristen
1.2 Fragen der Aktenordnung
1.3 Die Abfassung von Prüfungsordnungen
2. Die archivische Bewertung
2.1 Prüfungsunterlagen als historische Quelle
3. Die Benutzung von Prüfungsunterlagen im Archiv
3.1 Prüfungsunterlagen als personenbezogene Unterlagen
4. Die urheberrechtliche Problematik der Prüfungsarbeiten
4.1 Die Veröffentlichung von Prüfungsarbeiten über ihre Einstellung in eine
öffentliche Bibliothek oder ein Archiv
4.2 Exkurs: Urheberpersönlichkeitsrecht und archivische Praxis

Der Text gibt die Rechtslage nach Stand vom 31. Oktober 1989 wieder.
Quelle: http://www.diplomica.com/graf_aufsatz_pruefungsunterlagen.pdf
Hochschule/Fachbereich: TU Ilmenau: Universitätsbibliothek
Dokument erstellt am: 28.07.2005
Dateien geändert am: 28.07.2005

http://oe1.orf.at/highlights/41980.html

Überblick über Initiativen aus österreichischer Sicht.

http://www.cartago.nl/

Der gesamte Urkundenbestand bis 1600 soll bis 2007 online sein. Die Digitalisate in brauchbarer Qualität enthalten meist auch Transkriptionen und Siegelabbildungen. Technisch interessante Zoom-Funktion.

Zu 1480 werden z.B. 7 Urkunden gefunden. Die Sprache liest sich mit Kenntnissen des Niederdeutschen recht einfach. Berücksichtigt wird aber auch Korrespondenz.

Quelle:
http://www.vl-ghw.lmu.de/neu.html#1839

Bis auf weiteres kann nunmehr jede/r Kommentare zu Beiträgen verfassen. Wer sich formlos registriert, kann selber Beiträge anlegen.

ARCHIVALIA ist ein Gemeinschaftsweblog - also mitmachen!

http://www.heise.de/newsticker/meldung/62516
http://ross.typepad.com/blog/2005/08/jimbos_problems_1.html

Auf dem Wikimania-Kongress hat Wikipedia-Gründer Jimmy Wales 10 Dinge vorgestellt, die frei sein müssen (Links von mir):

1. Enzyklopädien
Siehe http://www.wikipedia.org
2. Wörterbücher
Siehe http://www.wiktionary.org
3. Ausbildung (Lehrbücher, Kursmaterialien)
Siehe http://www.wikibooks.org oder
http://ocw.mit.edu
4. Musik (freie Aufführungen gemeinfreier Musik)
5. Kunst (Bildrechte der Museen bei gemeinfreien Objekten)
Siehe hier http://archiv.twoday.net/search?q=bildrech
6. Dateiformate
7. Landkarten (Geodaten)
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_an_Geodaten
http://www.openstreetmap.org/ (CC-SA)
http://www.free-map.org.uk/ (CC-SA)
und hier http://archiv.twoday.net/stories/375321/
8. Produktcodes
9. TV-Listings
10. Communities (Abhängigkeit von Firmen oder Techniken)

Der Katalog wirkt vor allem bei den letzten drei Punkten doch recht beliebig. Es fehlen etwa:

Befreit die wissenschaftliche Fachliteratur im Sinne von "Open Access"!
Siehe hier: http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/

Befreit die Suchmaschinen! Weg vom Google-Monopol hin zu freien Suchmaschinen.
http://suma-ev.de/

Befreit die wissenschaftlichen Daten! (Nicht nur die Geodaten, z.B. auch die Wetterdaten)

Befreit die archivischen Findmittel-Daten!

Befreit die Katalog-Daten der Bibliotheken! (weit wichtiger als die TV-Listings, der bedeutendste weltweite Bibliothekskatalog, der WorldCat ist kostenpflichtig)

Befreit die Rechts-Informationen! Alle Gesetze und Gerichtsentscheidungen sollten weltweite Public Domain und im Internet zugänglich sein (Deutschland: befreit JURIS)

Befreit das öffentliche Publikationswesen! Verwaltungsinformationen und von öffentlichen Bediensteten erstellte Werke sollten wie in den US (Federal Government) Public Domain sein!

Befreit die Normen! DIN und andere Normen können nur gegen horrende Kosten käuflich erworben werden.
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/DIN#Kosten_und_Urheberrechtliches

Das
Centre International de Recherches sur l'Anarchisme (CIRA)
ist eines der grossen Archive und Bibliotheken zur Geschichte des Anarchismus.
Die nicht ganz aktuelle website ist in französischer, spanischer und englischer Sprache, auf deutsch findet sich nur die Bedienungsanleitung zu den katalogen.

aus der Selbstdarstellung:
The CIRA library houses works on the anarchist movement, its history and philosophy in all languages: books and pamphlets, periodicals, academic researches, manuscripts and archives. It also collects illustrations (photos, postcards, posters, reproductions of works of art, etc.), films and audio material on cassettes and CDs.
The library is open every weekday from 4 p.m. to 7 p.m. or by
appointment. An annual readers card costs 40 Swiss francs or 30 Euros.
Recent books and brochures may be taken out on loan from the library, by mail. Ancient or rare books, as well as cassettes and CDs may not be loaned out but copies may be provided.

The library publishes a yearly Bulletin with a list of recent acquisitions and informations about researches in progress, meetings and other items of interest.

CIRA, Beaumont 24, CH-1012 Lausanne
http://www.anarca-bolo.ch/cira/

http://wiki.genealogy.net/index.php/Computergenealogie/2005/08

1 Editorial
2 Internet
2.1 Revolution oder Kaiserkrönung, Dürre oder Hochwasser
2.2 Kleines Jubiläum
2.3 Surftipps
3 Software
3.1 Ages 1.40 erschienen
3.2 Ahnenwin 4.0
3.3 Geogen
4 Wissen
4.1 Findmittel – die CG-Archivrecherche
4.2 Vom Film in den PC
4.3 Autoren gesucht
5 Vereine
5.1 Bericht vom 7. Computergenealogie-Tag
6 Kaleidoskop

In einem 700 Jahre alten Pergamentcodex [der UB Innsbruck] wurden rund 200 Abschriften von Briefen und Mandaten des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. (gest. 1250), seines Sohnes Konrad IV. und anderer Persönlichkeiten des 13. Jahrhunderts entdeckt. Rund 130 dieser Dokumente aus dem Mittelalter waren der Forschung bisher noch nicht bekannt.

http://tirol.orf.at/stories/46182
http://www2.uibk.ac.at/ipoint/news/uni_und_forschung/271893.html

Siehe auch Josef Riedmann in der SZ 19.7.2005:

Die Abschriften entstanden, nach dem Charakter der durchwegs gut lesbaren Schrift zu urteilen, etwa um 1300. Ein anonym gebliebener Schreiber kopierte die meisten Stücke; drei weitere steuerten zwischendurch Ergänzungen bei. Das Hauptmotiv für die Anlage der Sammlung ist eindeutig die Vorliebe für den prunkvollen, rhetorisch ausgefeilten Stil der Schreiben, für den die Dokumente und Briefe Kaiser Friedrichs II. auch bereits bei Zeitgenossen berühmt waren. Sie bildeten auch den Anlass für die Anlage ähnlicher Sammlungen von kaiserlichen Schreiben.

Die Texte selbst sind sehr oft verkürzt. Es fehlen die ausführlichen Titulaturen, Namen sind oft durch "talis" - etwa entsprechend dem heutigen "N.N." - ersetzt, und fast immer fehlt die Datierung. Leider verzichtete der unbekannte Kompilator auch des Öfteren auf jene Teile der Texte, welche die konkrete Erledigung des Rechtsinhaltes betreffen, weshalb man sich etwa bei Mandaten bisweilen mit der Schilderung der Vorgeschichte zufrieden geben muss. Außerdem werden in einer Reihe von Stücken formelhafte Wendungen in sehr gekürzter Form wiedergegeben; auch dies deutet darauf hin, dass als Vorlagen der Abschriften (eher indirekt als direkt) am ehesten in der Kanzlei Friedrichs II. und Konrads IV. aufbewahrte Konzepte in Frage kommen, in denen man auf diese üblichen, immer wiederkehrenden Wendungen verzichtet hat.

Die Auswertung der Neufunde hat erst begonnen. Eine kritische Edition des gesamten Korpus ist im Rahmen der zentralen Forschungsstelle für die Erschließung mittelalterlicher Geschichtsquellen, der Monumenta Germaniae Historica in München, in Aussicht genommen.

Diözesanarchiv St. Pölten
Institut zur Erschliessung und Erforschung kirchlicher Quellen
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Österreichisches Staatsarchiv
19.10.2005-22.10.2005, Wien / Göttweig

Alte Archive - Neue Technologien

Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits ein Resüme über den Umgang neuer Technologien mit sogenannten "alten" Archiven zu ziehen, und andererseits Ausblick auf die Zukunft dieser Thematik vor allem für den mitteleuropäischen Raum zu eröffnen.

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Mittwoch 19.10.2005
Schottenstift, Prälatensaal, Freyung 6, Wien
18.00 Uhr

Eröffnung: Lorenz Mikoletzky und Karl Brunner
Manfred Thaller (Uni Köln/D): Alte Archive - Neue Technologien:
Einleitende Bemerkungen


Donnerstag 20.10.2005
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Minoritenplatz 1, Wien
09.00 Uhr

1. Sitzung: Archive und Bibliotheken im Netz

09.10-09.40
Alfonso Sánchez Mairena (Subdirección General de los Archivos Estatales Madrid/ES): Spanish archival experiences in the net: AER Project

09.40-10.10
Ruth Hedegaard (Hjorring/DK): NOKS, a searchable, cultural, historical
Database with contributions from Archives, Libraries and Museums. ALM co-operation in Denmark

10.10-10.40
Nikola Inkonomov u. Milena Dobreva (Akademie der Wissenschaften
Sofia/BG): Digitisation of Cultural and Scientific Heritage in Bulgaria: Challenges and Realities

10.40-11.00: Pause

11.00-11.30
Geza Erszegi (Ungarisches Nationalarchiv Budapest/H): Zur Reproduktion von Urkunden. Die Bewahrung von Archivmaterial

11.30-12.00
Zdenék Uhlir (Tschechisches Nationalbibliothek Prag/CZ): Virtuelle
Repräsentation historischen Schriftmaterials: vielschichtige Daten -
geeignete Benützeroberfläche

12.00-14.00: Mittagspause

2. Sitzung: Erfahrungen im Umgang mit dem digitalen Medium

14.00-14.30
Paolo Buonora (Staatsarchiv Rom/I): Parchments, maps and special
materials in Italian archives: digitization and interoperability

14.30-15.00
Jure Volcjak (Arhiv Republike Slovenije Ljubljana/SL): Digitalisierung von Archivdokumenten - Vorteil oder Nachteil

15.00-15.30
Nerute Kligiene (Vilnius/LT): Content from Monasteries in Lithuania, Presented in Digital Space

15.30-15.50: Pause

15.40-16.20
Miklós Sölch (Budapest/H): Die Digitalisierung der mittelalterlichen
Urkunden in Ungarn

16.20-16.50
Thomas Fricke (Landesarchiv Stuttgart/D): Möglichkeiten der Präsentation digitalisierten Archivguts im Internet

16.50-17.20
Stephan Kellner (Bayerische Staatsbibliothek München/D): Digitalisierung und Fachportale -Die Strategie der BSB im Umgang mit neuen Technologien

17.20-17.30: Pause

3. Sitzung: Werkzeuge für die Erschließung

17.30-18.00
Benjamin Burkard (Universität Köln/D): Wikipedia in den
Geisteswissenschaften? Kollaboratives Arbeiten am Beispiel
mittelalterlicher Urkunden

18.00-18.30
Georg Vogeler (Uni München/D): Charters Encoding Initiative (CEI). Zu Möglichkeiten der Integration mit Hilfe eines Standards für
Urkundendigitalisierung

18.30-19.00
Andrea Bozzi (Pisa/I): Digital libraries and scholarly editing: the SPWC system


Freitag 21. 10. 2005, Stift Göttweig
8.30 Uhr

4. Sitzung: Geistliche Netzwerke in Mitteleuropa

09.30-10.00
Tamás Dénesi (Abteiarchiv Pannonhalma/H): Das Archiv der Erzabtei von
Pannonhalma und sein Urkundenbestand

10.00-10.30
András Hegedüs (Primatialarchiv Esztergom/H): Digitalisierungsprojekt
des Primatialarchivs Esztergom

10.30-11.00
Jitka Krecková (Tschech. Nationalarchiv Prag/CZ): Geistliche Archive im
Nationalarchiv in Prag

11.00-11.30: Pause

11.30-12.00
Marta Melníková (Slowak. Nationalarchiv Bratislava/CZ): Geistliche
Archive im Slowakischen Nationalarchiv und elektronische Erschließung ihrer historischen Quellen

12.00-12.30
Juraj Sedivy (Comenius-Universität Bratislava/CZ): Digitalisierung der historischen Quellen in der Slowakei

12.30-14.30: Mittagspause

14.30-16.00
Stiftsführung

16.00-18.00
Konzert und Präsentation von Monasterium.Net
Gutta Musicae (Prag/CZ) spielt Musik aus böhmischen und mährischen Handschriften


Samstag 22.10.2005
Schottenstift, Schottensaal, Freyung 6, 1010 Wien
9.00 Uhr

5. Sitzung: Archive im Zeitalter der Informationstechnologien -
Erfahrungen und Perspektiven

09.10-09.40
Oliver Sander (Dt. Bundesarchiv Koblenz/D): IT im Archiv -
Herausforderungen und Perspektiven

09.40-10.10
Herbert Wurster (Archiv des Bistums Passau/D): Die Kirchenbücher der Diözese Passau - Perspektiven der Digitalisierung

10.10-10.40
Josef Riegler (Steiermärkisches Landesarchiv Graz/A): Digitalisierung mittelalterlicher Originalurkunden im Steiermärkischen Landesarchiv

10.40-11.00: Pause

11.00-11.30
Hubert Schopf (Sbg. Landesarchiv Salzburg/A): Das 'virtuelle'
Urkundenarchiv des Erzstiftes Salzburg

11.30-12.00
Thomas Just (Österr. Staatsarchiv Wien/A): Das Österreichische
Staatsarchiv und sein Archivinformationssystem: Aufbruch zu neuen
Standards

------------------------------------------------------------------------
Kontakt: Mag. Karin Winter
Diözesanarchiv St. Pölten
Domplatz 1
A-3100 St. Pölten
E-Mail: project.center@kirche.at

Tagungsprogramm und Anmeldung unter:
www.monasterium.net

Das Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung archiviert
vorrangig Archivalien der Partei Bündnis 90/Die Grünen, ihrer
Parlamentsfraktionen und ihr nahestehender Personen und Organisationen.


Wir suchen als Elternzeitvertretung zum 1. Oktober 2005 befristet bis zum 31. März 2006 (korrigiert) eine/n

ArchivarIn oder BibliothekarIn

für das Archiv Grünes Gedächtnis in Berlin-Friedrichshain.

Vollzeit, Vergütung nach BAT-Ost IVb


Die Aufgaben umfassen:

Übernahme von Verantwortung für Bestandsgruppen einschließlich der
Akquisition, Bewertung und Sicherung der Archivalien,
EDV-gestützte Verzeichnung und Erschließung der Bestände,
Betreuung der Präsenzbibliothek des Archivs, Aufbau und Pflege des
Systemstellenkatalogs,
Bearbeitung von Anfragen und die Betreuung von BenutzerInnen,
Mitarbeit bei der Durchführung von Bildungsveranstaltungen des
Archivs,
Mitwirkung bei den Gemeinschaftsaufgaben der Heinrich-Böll-Stiftung
Geschlechterdemokratie und Migration.

Wir erwarten:

abgeschlossene Ausbildung als Diplomarchivar/in (FH) oder
Diplombibliothekar/in (FH),
gute Kenntnisse der politischen Parteien und des Parlamentarismus,
EDV-Kenntnisse (Archiv- und Windows-Standardsoftware),
Fremdsprachenkenntnisse,
Fähigkeit zu selbständiger Arbeit,
Teamfähigkeit,
Kommunikationsfähigkeit,
interkulturelle Kompetenz und Genderkompetenz,
Führerschein Klasse 3.

Wir freuen uns besonders über die Bewerbung von MigrantInnen und von
Menschen mit Behinderung.

Schriftliche Bewerbungen sind bitte unter Angabe der Stelle und der
Kennziffer 2005/23/3 bis zum 1. September 2005 (Posteingang) an die
Heinrich-Böll-Stiftung, Personalabteilung, Rosenthaler Str. 40-41, 10178
Berlin zu richten.

Ex: Archivliste

http://www.taz.de/pt/2005/08/08/a0096.nf/text.ges,1

Seit Jahren fischt der Humangenetiker Volkmar Weiss schon in trüben braunen Gewässern. Bislang fand sein Arbeitgeber, das sächsische Innenministerium, dass Weiss' "vorliegende Publikationen sich ihm verfassungsmäßigen Rahmen bewegten". Kürzlich erschien jedoch in der türkischen Tageszeitung Hürriyet ein Bericht über den Leiter der Zentralstelle Genealogie des Sächsischen Staatsarchivs. Anlass für das Innenministerium, dem das Staatsarchiv unterstellt ist, den Fall zusammen mit dem Verfassungsschutz auszuwerten, wie ein Sprecher der taz erklärte. Für disziplinarische Konsequenzen müsse geklärt werden, ob sich Weiss als Privatperson oder als Vertreter des Staatsarchivs äußerte.

Der Humangenetiker Weiss leitet seit 1995 die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig. Sein wissenschaftliches Interesse gilt unter anderem dem "Verfall der nationalen Begabung". Schuld daran, so Weiss, seien vor allem türkische Migranten. Diese macht er für das schlechte Abschneiden Deutschlands bei Pisa verantwortlich.
[...]

Siehe auch http://www.volkmar-weiss.de/

http://www.escholarlypub.com/cwb/oaw.htm

Only resources in English!

Die CM Informatik AG aus Schwerzenbach bei Zürich, einer der führenden schweizerischen Anbieter innovativer Aktenführungs- und Archivsoftware stellt sich auf dem 75. Deutschen Archivtag in Stuttgart erstmals dem deutschen Fachpublikum.
Ein Höhepunkt bildet die Vorstellung der Archivsoftware STAR. Die zeichnet sich besonders durch folgende Eigenschaften aus:
  1. Modularer Aufbau
  2. Entsprechung der deutschen Fachterminologie
  3. Frei parametrierbar bei Nutzung von Standardformaten
    einfacher Bedienung
  4. Mächtiges Importmodul für verlustfreie Migration von Altdaten
    einschließlich Beibehaltung des gewohnten Arbeitsumfeldes
  5. standardmäßige Integration von XML-Schnittstellen
  6. Ermöglichung eines vollständig digitalen Archivs einschl.
    Metadaten UND Primärdaten
Neben STAR bietet das schweizerische Unternehmen mit KONSUL eine Lösung zur revisionssicheren vollständig elektronischen Aktenführung. In Verbindung mit STAR kann somit medienbruchfrei der vollständige Lebenszyklus elektronischer Aufzeichnungen abgebildet werden.
In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam wird KONSUL an deutsche Fachterminologie und Bedingungen weiter angepaßt.

Nähere Informationen finden sich unter: http://www.cmiag.ch. Zudem steht der deutsche Vertreter der CM Informatik AG Herr Schwalm http://www.modernes-archiv.de für Fragen zur Verfügung.

Aus der Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte notiere ich Martin Burkhardts Bericht über die Ergebnisse Verzeichnung des Bestands E 258 VI im StA Ludwigsburg (Statistisch-topograph. Bureau), Volker Schäfers Arbeit über Nikodemus Frischlin, den Sohn des neulateinischen Dichters, der die Schrift über Inventuren und Teilungen schrieb, und die Rezensions-Miszelle von Enno Bünz über das Urkundenbuch von St. Blasien.

Auf dieser Seite fragen Bürger und Abgeordnete antworten. Eine gute Gelegenheit, die Volksvertreter auf das Urheberrechtsbündnis anzusprechen (oder z.B. OPEN ACCESS).

http://collib.info/index.php/Main_Page

colLib, the collaborative platform for organizing Open Access materials in Library & Information Science (LIS).

colLib harvests metadata-records from OAI-PMH-compliant repositories and enables manual 'tagging' of these records to cluster them by subject or other meaningful categories. Tags are represented by pages in a wiki, that can be annotated with links to related tags, external links and any other text deemed relevant.

http://cfi.imv.au.dk/eng/pub/webarc

http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/mvgn/start.html

Bis zum Jahr 2000 digitalisiert.

Ergänzung zu:
http://archiv.twoday.net/stories/239778/

#histverein

http://www.literature.at/webinterface/library/COLLECTION_V01?objid=16499

Leider ohne die ausgelieferten Lieferungen von Bd. 4. Herzlichen Dank an "ALO" für die Digitalisierung, damit liegt eine ganz wichtige Quellensammlung zur Geschichte Badens größtenteils online vor. Viele Editionen Mones sind bis heute nicht ersetzt, z.B. die Speyrer Chronik, über die Birgit Studt in der ZGO 143 (1995) und ich im Verfasserlexikon gehandelt haben:

http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BOOK_V01?objid=16501&page=473&zoom=3&ocr=

http://regesta-imperii.uni-giessen.de/downloads/onlinedokumente/workshopmaterialien.pdf

Inhaltsverzeichnis
1 Programm 2
2 Digitalisierungsprojekte. Eine problemorientierte Bestandsaufnahme 3
2.1 Die Regesta Imperii Online
Andreas Kuczera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.2 Die neue BSB-Oberäche der RI mit Cocoon
Stefan Dicker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2.3 Die dMGH Die ,digitalen` Monumenta: Konzeption Zielsetzung erste Erfahrungen
Gerhard Schmitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2.4 Das Deutsche Rechtswörterbuch im WWW – Recherchemöglichkeiten und Verlinkung zu
Online-Ressourcen.
Almuth Bedenbender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.5 Bozen Süd – Bolzano Nord
Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung Bozens bis 1500
Hannes Obermair (Bozen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.6 DigiBern – Berner Kultur und Geschichte im Internet. Digitalisierungsprojekte eines "Local
Players"
Christian Lüthi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.7 Zur Digitalisierung des Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300
Kurt Gärtner / Andreas Gniffke / Andrea Rapp (Trier/Göttingen) . . . . . . . . . . . . . . 13
2.8 Die Regesten der Landgrafen von Hessen online
Otto Volk (Marburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.9 Digitales Archivgut im Internet. Ein Workow von der Erschließung bis zur Präsentation
Gerald Maier/Thomas Fricke (Stuttgart) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.10 Urkundenbücher im Internet – Probleme und Möglichkeiten
Jürgen Sarnowsky (Hamburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.11 Geschichtsforschung und Internet in Österreich
Karl Brunner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3 Digitalisierungsprojekte – die Ebene der Verallgemeinerung, der Umgang mit borne digitals
und die Problematik von Links (Literatur, Register, Faksimiles etc.) 16
3.1 Digitalisierung dies- und jenseits der Funktionslogik des Buches
Von Patrick Sahle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4 Software – Alternativen, Vereinheitlichung, Normierung 17
4.1 CEI – TEI. Ein Vorschlag für einen Standard der XML-Auszeichnung von Urkunden
Georg Vogeler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
4.2 Chronicon
Dirk Scholz (München) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5 Probleme von Administration und Kooperation verteilter Forschungsstellen sowie Rechtsfragen
20
5.1 Rechtsfragen digitaler Publikationen
Rainer Polley (Marburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

http://www.ub.uni-duesseldorf.de/projekte/digi_fragm/fragmente/

Leider sind die Abbildungen nicht mit hinreichender Auflösung digitalisiert.

Organisationsreformen und ihre Auswirkungen auf die archivische Arbeit - Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen im Vergleich.
Der 65. Südwestdeutsche Archivtag widmete sich Anfang Juni 2005 in Lindau den aktuellen Verwaltungs- und Organisationsreformen und deren Auswirkungen auf die archivische Arbeit. Angesichts der Aktualität des Themas war es der Wunsch aller Beteiligten nach einer zeitnahen Veröffentlichung ihrer Vorträge.
Diesem Wunsch kommt der Geschäftsführende Präsident des Südwestdeutschen Archivtags hiermit nach.
Die Beiträge sind unter der Rubrik "Aktuelles" auf der Homepage des Landesarchivs Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg als pdf-Files veröffentlicht.

http://www.fotorecht.de/Fotorecht29-2005.pdf

Klaus Graf: 'Ulmer Annalen' und 'Ulmer Chronik'

I. Text des Artikels

[Veröffentlicht in: Die deutsche Literatur des
Mittelalters. Verfasserlexikon. 2. Auflage. Bd. 11,
Lieferung 5, Berlin/New York 2004, Sp. 1580-1583 (=²VL).
Die Änderungen beschränken sich im wesentlichen auf die
Auflösung von Abkürzungen und Verweisen, der Spaltenwechsel
ist angegeben. Auf die Korrektur einer
Handschriftensignatur sei ausdrücklich hingewiesen.]

Anders als das benachbarte Augsburg (siehe 'Augsburger
Stadtchroniken' im Nachtragsband des ²VL) weist die
Reichsstadt Ulm nach Ausweis der Überlieferung keine
umfangreiche mittelalterliche
Stadtchronistik auf. Der 'Tractatus de civitate Ulmensi'
des Ulmer Dominikanermönchs Felix Fabri [siehe ²VL](um 1490
entstanden) ist eher eine gelehrte Stadtbeschreibung, nicht
chronologisch, sondern thematisch angeordnet. Warum Fabri
den Ulmer Bürgermeister Hans Neithart [siehe ²VL], den
Übersetzer
der 1486 in Ulm gedruckten Terenzausgabe, "litteratus
historiographus" nennt, ist unbekannt. P. Amelungs
Vermutung, Neithart habe als Redaktor bei der Ausgabe des
Lirer [siehe ²VL] und der 'Gmünder Chronik' [siehe ²VL]
(besser 'Gmünder Kaiserchronik') gewirkt und könnte für die
Fortsetzung der Gmünder
Chronik bis 1462 (siehe 'Stuttgarter Stiftschronik' im ²VL)
verantwortlich gewesen sein (²VL 6, Sp. 902f.), ist nicht
beweisbar. Bislang noch nicht untersucht sind die im Ulmer
Dominikanerkonvent entstandenen chronikalischen Nachträge
(1475-1496) zu einer Chronik der Generalmagister des
Dominikanerordens (Wien, ÖNB, cod. 1507, 244va-245va [nach
Mitt. H. Weigl]), die Fabri mehrfach in auffälliger Weise
erwähnen. Der Schwerpunkt dieser lateinischen Notizen liegt
allerdings nicht auf der Ulmer Stadtgeschichte, sondern auf
der des Dominikanerkonvents.

Obwohl eher bescheidene Texte, verdienen die im folgenden
vorgestellten deutschsprachigen [Spaltenwechsel: 1581]
Zeugnisse als Reste eines sicher größeren Bestands mehr
Beachtung als bislang.

1. Als 'Ulmer Annalen' können zwei kurze, in Hss. des 15.
Jh. enthaltene deutsche Notizenreihen zum 14./15. Jh.
angesprochen werden, deren Nachrichten sich teilweise
überschneiden.

Überlieferung: Karlsruhe, LB, cod. St.Georgen 71, 147v-148v
Wien, ÖNB, cod. 2906 (datiert 1477) [im ²VL irrtümlich:
2908], 189v-190v
Ausgabe: F. J. Mone, Anzeiger für Kunde des deutschen
Mittelalters 3 (1834) 229f. (nach Karlsruhe)

Während die Karlsruher Reihe von 1397 bis 1487 reicht,
betrifft die Wiener die Jahre 1300 bis 1452. Beide haben
lokalhistorischen Schwerpunkt, weisen aber auch einzelne
Notizen zur Geschichte Schwabens und des von Ulm
angeführten Städtebündnisses auf. Die Karlsruher
Nachrichten
beginnen mit: "Item es ist ze wissen, das vor vil ziten ze
Ulm und auch in disen landen grössi ding beschechen sint".
Es folgt die 1307 datierte Ermordung der Ulmer Zunftmeister
(in Wien an zweiter Stelle mit dem Datum 1314), gleichsam
der gewaltsame Stiftungsakt der Zunftverfassung. Es gibt
Indizien, daß der Ulmer Chronist Sebastian Fischer in der
Mitte des 16. Jh. neben der 'Ulmer Chronik' noch auf
weitere Aufzeichnungen in der Art der 'Ulmer Annalen'
zurückgreifen konnte. Chronikalische Nachrichten zum
Flüßchen Blau 1461/62 entnimmt er jedenfalls "uß einer gar
alten gschryfft" (Veesenmeyer, S. 41).

2. 'Ulmer Chronik'

Überlieferung: J. W. F. Seuffers Hs. (verschollen, Anfang
16. Jh.); Ulm, Stadtarchiv, G 1 /1529 (geschrieben von Hans
Ehinger 1529)
Wörtliche Übernahme in Sebastian Fischers Chronik, vor
allem die Passage Veesenmeyer, S. 43-45
Ausgabe: J. W. F. Seuffer, Anonyme Chronik von Ulm. Nach
einer Handschrift aus dem Anfang des XVI Jahrhunderts, in:
Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm
und Oberschwaben NF 3 (1871) 29-36 (nach der eigenen Hs.;
zit.)

Der bis 1474 reichende Text nimmt, wie Verstöße gegen die
Chronologie und Dubletten zeigen, unterschiedliches älteres
Nachrichtengut auf, unter anderem aus den 'Ulmer
[Spaltenwechsel: 1582] Annalen'. Er verweist ebenso wie die
beiden Textzeugen der 'Ulmer
Annalen' auf historiographische Bemühungen Ulmer Bürger im
Spätmittelalter, die vor allem in kürzeren annalistischen
Aufzeichnungen ihren Niederschlag gefunden haben dürften.
Pfeifer vermutete, der nach 1476 verstorbene Ulmer Maler
Hans Haller genannt Moser könne der Verfasser gewesen sein,
da in der um 1700 entstandenen Chronik Johann Georg
Vischers Haller als eine der Hauptquellen für die Zeit vor
Fabri namhaft gemacht werde. Zur Überprüfung dieser
Hypothese wäre aber das ganze auf das Spätmittelalter
bezogene Nachrichtengut der frühneuzeitlichen Ulmer
Chronistik zu sichten. Dabei hätte man auch die Frage zu
klären, ob die in der aus dem 17. Jh. stammende Hs.
Stadtarchiv Ulm G 1/1630.2 (14 Bll.) enthaltenen Ulmer
Nachrichten zu 1137, 1352-1462, 1490-1492 auf ein
mittelalterliches Geschichtswerk zurückgehen oder eine
frühneuzeitliche Kompilation darstellen.

In Seuffers Hs., von der die Ehingersche nicht abweicht,
setzt die Chronik mit der Grundsteinlegung der Pfarrkirche
("der gleichen nit in Schwaben war") angeblich im Jahr 600
ein, um rasch zu einer stadtgeschichtlichen Notizenreihe
überzuwechseln, die wieder mit den nun 1311 erschlagenen
Zunftmeistern beginnt und bis 1474 (verschrieben: 1374)
reicht. Schwerpunkt sind die Fehden, in die der bedeutende
Vorort der niederschwäbischen Städte verwickelt war. Es
folgt als ausführlichstes Stück eine schwankhafte
Belagerungserzählung (Seuffer, S. 31f.): Kaiser Karl IV.
bricht 1377, als die Ulmer Nahrungsmittelüberschuß
vortäuschen (ein weitverbreitetes Erzählmotiv), die
Belagerung ab. Es schließen sich Nachrichten zu 1458-1462
an (S. 32f.), wobei ausführlich über den Reichskrieg von
1462
berichtet wird. Der folgende Quaternionentext (S. 33f.) ist
aufgenommen, da Ulm zu den 'vier Dörfern' des Reichs
zählte. Ohne eine einzige Jahreszahl war das nächste Stück
(S. 34) wohl schon für den zeitgenössischen Leser ein
verwirrender Zusatz: ein bruchstückhafter Auszug aus einer
offenbar sonst nicht bekannten bayerischen Chronik über
Ludwig den Bärtigen von Bayern-Ingolstadt und seinen Sohn
Ludwig den Buckligen, der den Vater absetzte
(Berichtszeitraum 1419-1445). [Spaltenwechsel: 1583] Ohne
Kennzeichnung beschließt eine in Unordnung geratene
Abschrift der 'Scheyerer
Fürstentafel' [siehe ²VL] (S. 34-36) die Hs., also
ebenfalls ein der
Historiographie der Wittelsbacher zuzuordnender Text.

Indem die Chronik in ihrem stadtgeschichtlichen Teil
erfolgreich bewältigte Gefahren thematisiert, ist sie so
etwas wie ein Spiegel des Selbstbewußtseins einer der
mächtigsten oberdeutschen Städte am Ende des Mittelalters.

Literatur:
Friedrich Pressel, Der ulmische Chronist Sebastian Fischer,
in: Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in
Ulm und Oberschwaben NF 2 (1870) 1-10
Sebastian Fischers Chronik besonders von Ulmischen Sachen,
hg. von Karl Gustav Veesenmeyer, Ulm 1896
Heinrich Betz, Die Reichsstadt Ulm im Lichte ihrer frühen
Geschichtsschreibung, in: Schwäbische Heimat 5 (1954)
180-184
Volker Pfeifer, Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt
Ulm von der Reformation bis zum Untergang des Alten
Reiches, Ulm 1981, S. 14
Klaus Graf, Schlachtengedenken in der Stadt, in: Stadt und
Krieg, hg. von Bernhard Kirchgässner/Günter Scholz,
Sigmaringen 1989, 83-104, hier S. 94, 98f.

II. Ergänzende Materialien

***Zur Einleitung***

Felix Fabri: Tractatus de civitate Ulmensi
Online:
http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BOOK_V01?objid=12966
[inzwischen: http://www.literature.at/alo?objid=12966 ]

Die Stelle über Hans Neithart auf S. 95:
http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BOOK_V01?objid=12966&page=107&zoom=3&ocr=

Zu Peter Amelungs Vermutung (vgl. zusammenfassend ²VL 6,
1987, Sp. 902f.) einer über die Finanzierung hinausgehenden
redaktionellen Beteiligung des zeitweiligen Ulmer
Bürgermeisters und Terenz-Übersetzers Hans Neithart am
Druck der Inkunabeln des sogenannten Thomas Lirer 1485/86
durch Konrad Dinckmut (insbesondere im zweiten Teil, der
"Gmünder Kaiserchronik", die in den Ulmer Drucken
erhebliche Interpolationen zur württembergischen Geschichte
aufweist) vgl. Klaus Graf, Exemplarische Geschichten.
Thomas Lirers "Schwäbische Chronik" und die "Gmünder
Kaiserchronik", München 1987, S. 32, 222.

Klaus Gantert betrachtete diese Beteiligung zu Unrecht als
Faktum, siehe
http://www.sehepunkte.historicum.net/2003/06/3144.html

Von den drei Ulmer Lirer-Drucken Dinckmuts liegen zwei
digitalisiert online vor:

Druck vom 12.1.1486 (HC 10117)
http://diglib.hab.de/inkunabeln/153-4-quod-2f-1/start.htm

Undatierter Druck vom Herbst 1485 (HC 10116)
http://diglib.hab.de/inkunabeln/288-13-hist-2f-2/start.htm

Den Hinweis auf Wien Cod. 1507 erhielt ich durch Paul
Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften V (SB München 1938
H. 4), S. 52, der auf die Ulmer Chronik zurückkommen
wollte. Herwig Weigl war so freundlich, die Hs. ausführlich
für mich zu überprüfen. Ab 1475 gibt es fast zu jedem Jahr
einen Eintrag, Fabri kommt 1483, 1486 und 1487 vor.

Tabulae-Katalog zu Cod. 1507:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0751a_b0246_jpg.htm

Zahlreiche Nachweise in den Online-Bibliographien unter
http://www.oeaw.ac.at/ksbm/lit/frame.htm
sowie
http://www.onb.ac.at/sammlungen/hschrift/bibliographie/literatur.htm


*** Ulmer Annalen ***


Zu Wien Cod. 2906 liegt Menhardt 1960 digitalisiert vor:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0750a_b0607_jpg.htm

Siehe zu dieser Hs. auch Pawis S. 16, 49 und Fürbeth S. 165
in ihren Monographien zu Hans Hartlieb, da die Hs. seinen
'Alexander' überliefert, desgleichen Modern, Die
Zimmern'schen Hss., Jb. der kunsthist. Sammlungen ... 20
(1899), S. 156f. Nr. 46; Unterkircher, Datierte Hss. Wien
III.

Weitere Nachweise zur Hs. unter
http://www.oeaw.ac.at/ksbm/lit/frame.htm
http://www.onb.ac.at/sammlungen/hschrift/bibliographie/literatur.htm

Die erste Nachricht Bl. 189v lautet: "Anno domini 1300 jar
da ward Vlm ains tags zwirent gewonen und verloren zu+o dem
juden loch am grieß von U+olrich Kientzelman von Auspurg".

Die Ermordung der Zunftmeister und zwar irrig am
Bonifatiustag 1324 erwähnt auch das aus dem 16. Jahrhundert
stammende Wappenbuch der Familie Gienger, fol. 3, vgl.
Albrecht Rieber, Hans Gienger und seine Familie, in: Aus
Archiv und Bibliothek, 1969, S. 92-113, hier S. 97.


*** Ulmer Chronik ***

Die Daten zu Pfarrer Seuffer nach Mitteilung des
Stadtarchivs Ulm, dem ich für seine Unterstützung danke:
"Johann Wilhelm Friedrich Seuffer, 9.6. 1816 (Ulm) - 22.11.
1894 (Ulm), Pfarrer in Waldthann: 1852 - 1863, in
Zainingen: 1863 - 1876 und Ersingen 1876 - 1890.
Pensionierung 1890 in Ulm." Im kleinen Teilnachlaß, den von
ihm das Stadtarchiv Ulm verwahrt, liegt seine Hs. nicht.

Die Hs. Ehingers erwähnte als erster der Kunsthistoriker
Ludwig Volkmann in seinem Buch über den Meister des
Überlinger Rathaussaals Jacob Ruß und die dortige
Darstellung des Quaternionensystems (1934 S. 64 Anm. 57).

Ehingers Handschrift G 1 1529 trägt den Titel "Geschichten
so sich inn Vlm begeben haben und wie sy herkom dise stat
etc." und endet Bl. 14v mit dem Schreibervermerk vom 22.
Juni 1529: "Uff 22 tag brachmonet hab ich das buchlin
geschriben vonn ainem anndern ab im 1529 jar Hanns Ehinger
per manum propria". Das Stadtarchiv Ulm verweist für den
Schreiber auf Albrecht Weyermann, Neue historisch-,
biographisch-, artistische Nachrichten von gelehrten und
Künstlern aus der vormaligen Reichstadt Ulm, Ulm 1829
(sowie dessen handschriftliche Ulmische Ämter, Stadtarchiv
Ulm H 3586, S. 6), wonach Hans Ehinger, der 1548
Herrschaftspfleger und 1554 Bürgermeister war, am 12.3.1583
68jährig starb. Er dürfte die Hs. also etwa 15jährig
geschrieben haben. Er hebt seinen Vorfahr Hans Ehinger
genannt Habfast besonders hervor und ergänzt, sein Bildnis
aus Stein befinde sich hinter dem Sakramenthäuslin.

Zur Ulmer Chronistik vor Fabri meinte Betz (Schwäbische
Heimat 1954, S. 180), es sei nur "Bruchstückhaftes" da und
verwies in seiner Anm. 2 beispielhaft auf: "U 30, U 4954, U
1687, Cod. germ. Mon. 4989, S. 102". Pfeifer zitiert diesen
Aufsatz von Betz nicht und erwähnt auch nicht, dass die von
ihm genannte Chronik G 1 1529 (Altsignatur U 4954) eine
Zweitüberlieferung der Seufferschen Chronik darstellt. U 30
ist heute G 1 1630/2 (1. Hälfte 17. Jh.), angeblich ein
Extrakt aus einer Ulmer Chronik 1137-1492. Bei U 1687
handelt es sich nach Ausweis des Findbuchs um gelehrte
Auszüge aus Chroniken, angelegt um 1800.

Exzerpt aus Graf, Schlachtengedenken, S. 98f.: "Als
Beispiel einer fiktiven Chronikerzählung soll der Bericht
einer wohl im vierten Viertel des 15. Jahrhunderts
entstandenen Ulmer Chronik über die Belagerung Ulms durch
seinen Stadtherren, Kaiser Karl IV., im Jahr 1376
vorgestellt werden. Der fast schwankhaft anmutende Text
erzählt in verschiedenen Episoden vom Widerstand der Ulmer
gegen Karl, dem sie als "minderer des reichs" den Einlaß
verweigern. Obwohl Graf Eberhard von Württemberg dem Kaiser
versprochen hat, ihm Ulm als Morgensuppe zu servieren,
kommt die Belagerung durch den Adel nicht voran. Zwar ist
die Nahrungsmittelzufuhr der Stadt abgeschnitten, doch
hindert dies die Stadt nicht, geschäftstüchtig
Spezereikrämer in die kaiserliche Küche zu schicken, als
dort die Gewürze ausgegangen sind. Nun will sich die
Kaiserin die Stadt einmal anschauen. Sie wird jedoch von
den städtischen Büchsenschützen von ihrem
Beobachtungsposten vertrieben. Auf die Frage ihres Gatten,
wie ihr die Ulm gefalle, erwidert sie, der Käfig sei gut,
aber die Vögel seien bös. Der Kaiser wundert sich über die
Keckheit der Bürger und ruft einen der Gewürzverkäufer zu
sich, um ihn nach den Namen der Regierer der Stadt zu
fragen. Die Antwort: "genediger herr, es senndt inwonner
der statt und seher liebhaber des gemainen nutz, und einer
aus denen haist Habfast, der annder Kraft, der drit
Boeserer". Nun ist dem Kaiser klar, weshalb sich die Ulmer
"erschrockhlich und grausamlich" zeigen. Er vereinbart mit
Ulm einen eintägigen Waffenstillstand zur Abhaltung eines
Turniers. Doch ausgerechnet ein Ulmer sticht alle auf der
Seite des Kaisers vom Pferd. Jedes Kind, das sich das
Turnier anschauen will, erhält ein Pfennigbrot, und die
Brote in der Stadt sind so groß wie früher. Ganz kleinmütig
werden die Belagerer, als sie erkennen, daß noch kein
Mangel an Brot in der Stadt herrscht. Es folgt die
beglaubigende Erzählerbemerkung, am Jahrtag sei allen
Kindern eine Spende zu geben verordnet worden - "zu ainer
ewigen gedechtnuss". Wie es sich gehört, schlagen die Ulmer
die Feinde schließlich in die Flucht, und der Chronist
schließt: "also hanndt sy sich weiter nit underston wolen
ire freyhaitn zu nemmen". Listenreich bewahren also die
Ulmer ihre Stadtfreiheit, wobei die Vortäuschung von
Nahrungsüberfluß ein altbekanntes Motiv in
Belagerungserzählungen darstellt."

Zu den Quaternionen vgl. zusammenfassend: Ernst Schubert,
Die Quaternionen, Zeitschrift für historische Forschung 20
(1993), S. 1-63

Zur Darstellung des Vater-Sohn-Konflikts in
Bayern-Ingolstadt konnte trotz freundlicher Hilfe aus
Ingolstadt keine Vorlage ermittelt werden, daher die
Annahme einer sonst nicht bekannten bayerischen Chronik.
Die ausführlichste chronikalische Darstellung liefert die
4. bairische Fortsetzung der "Sächsischen Weltchronik" ab
c. 26, ed. Ludwig Weiland, MGH Dt. Chroniken 2, 1877, S.
367 online:
http://mdz1.bib-bvb.de/~db/bsb00000773/images/index.html?id=00000773&seite=376
[jetzt: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00000773/image_376 ]

Wiedergabe des Textes nach Seuffer S. 34

"Item darnach im selbigen jar machten die hern von Minchen
hertzog Ernst, hertzog Wilhalm, der margraff von Nirmberg,
hertzog Hainrich von Amberg, der bischoff von Aichstett,
der graf von Ris unnd andere furstn herrn und der von
Haideckh unnd ander graffen, die darunder waren, 13 furstn,
herrn one ander herrn, die kriegten alle sampt an in wol 3
jar, unnd den letzten zug det hertzog Ludwig in der hern
von Minchen lannd, aber es war die zeit daselbs dem lannd
unnd feldt hertzog Ludwig, und setzten ein hauptman genandt
Gebhart Judmann, der die flucht in das folckh, dz sie
erniderlagenn, unnd waren vil folckhs als die herrn von
Minchen; allso warts mit ime verricht.

Item umb hertzog Hainrichen wardts in ain sach gesetzt zu
dem rechten fur kinig Sigmundt, da kundt er kains rechten
nie von hertzog Hainrichen bekommen noch von dem kinig.
Item da hin gen Ungern wolt ziehen, da klait er sich unnd
alle seine diner in die kittel vnnd waren mit morden
underzogen. Damit spottet er hertzog Hainrichs und des
kinigs, unnd wer in fraget, was er damit mainte, so gab er
ime zu ainer antwurt, in heten sein feindt kriegt in so
einem kittel.

Item darnach nam er ime ainen Freyberger, furgenandt
Wielanndt Freyberger, unnd was der Freyberin son, die hies
Loneda; dem vermachet er Flewelsperg und vil dusent fl
darzue, und wolt auch dz ime ain jeckhlics schloss
geschworen hett, dz wolt man nit thuen, wan hertzog Ludwig
sein sun, der von Franckhreich darkam, dz wolt er nit
gnandt haben unnd verbott auf allen schlossen, dz man in
nit mer einlies, dan mit zwelff pferden, und wo er umbritt
im landt, da wolt man in nit umlassen.

Unnd der Wielannd von Freyberg rit wol mit 40 pferten dem
herren ze hoff und in hertzog Ludwigs schloss, wo er welt.
Und also det der jung hertzog Ludwig des alten hertzogen
suns ains unnd rit gen Minchen zu seinem vettern und klagt
dz hertzog Albrechten; der schrib dem margraffen und
hertzog hainrichen. Die 3 verhiesen im, dz er des
margraffen schwester von Nuburg neme, so wollten sie ime
widergeben alle stett und marckht, auch land und leidt,
also nam hertzog Ludwig der jung des margraffen schwester
und verhiesen im seins vatters lanndt einsetzen und ein
antwotter. Da des hertzog Ludwig der alt inen war, da
verbott er auf allen seinen schlosen unnd stetten, dz man
inn auf kainem schloss solt einlassen. Also liess die von
Ingelstatt ein, und nachdem die von Schrobenhausen, die von
Aigstett nit einlasen wollten, da rit er gen Fridtberg, da
liess man in auch in. Da die von Eichstet dz sachen, da
schreiben sie gen Fritberg, man wolt in auch einlassen.
Item da hett der jung herr die jetztgenannten schloss inn 3
oder 4 jar, da het der alt von Neuburg und dz burg und
Laugingen und Hochstetten inen.

Item also kam der margraff mit zug unnd buchsen von
Minschen und macht ein velt vir Nurmberg, und lagen wol 13
wochenn daruor, biss sie dz gewonen mit sturmen. Also in
kurtz starb der jung herr zu Ingolstatt und liess den alten
herren zu Neuburg und schueff ime diner nach sinem willen
zue."

*** Ausblick***

Es wäre wünschenswert, wenn die vorgestellten Zeugnisse
ediert bzw. neu ediert würden. Sie sollten außerdem auch im
Internet digitalisiert zur Verfügung stehen. Eine kritische
Untersuchung müßte - wie angedeutet - auch das in der
reichen handschriftlichen frühneuzeitlichen Chronistik Ulms
greifbare Nachrichtengut zum Mittelalter sichten. Eine
Zusammenstellung der einschlägigen, über etliche
Bibliotheken verstreuten Handschriften steht noch aus.
Pfeifer hat sich darum nicht gekümmert und nicht einmal die
Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek
Stuttgart gesichtet. Im Archiv der Gesellschaft 6 (1838),
S. 218 wird auf eine Hs. der UB Leipzig, ebenda 7 (1839) [S. 191, später nachgetragen, KG]
auf eine Hs. der UB Montpellier verwiesen. Nach Gsell
überliefert Cod. 541 der Stiftsbibliothek Heiligenkreuz
eine Familienchronik der Ulmer Wirsich 1450-1592. Weitere
Hinweise erbringt http://www.manuscripta-mediaevalia.de/
(unter ulm* chron*).

NACHTRAG 2007:
http://books.google.com/books?id=5AGWJ3f4KbsC (US-Proxy) ist QF OP I, wo S. 44ff. von Loe aus der Wiener Hs. der Katalog abgedruckt wurde, der also keinesfalls unbekannt war. Loe vermutet S. 12 eine Verfasserschaft Fabris.

NACHTRAG 2012:

In der von Graeme Dunphy herausgegebenen "Encyclopedia of the Medieval Chronicle", 2 Bände Leiden/Boston 2010 hat Barbara Sasse in Bd. 2, S. 1459f. die Ulmer Annalen und S. 1460 in einem eigenen Artikel die Ulmer Chronik bearbeitet. Ich dokumentiere den Text zu den Ulmer Annalen nach der Online-Version, um jedem ein Urteil zu ermöglichen, ob meine Ansicht in die Irre geht, dass es sich im wesentlichen um eine nach der herrschenden Auslegung des Urheberrechts nicht unbedenkliche unfreie Übersetzung meines Artikels handelt:

Ulmer Annalen

15th century. Germany. Two short vernacular lists of notes on the history of Ulm, which together with the Ulmer Chronik are the only remnants of a medieval municipal chronicling tradition in the town; in this, Ulm contrasts sharply with the far denser tradition of town chronicles in other Upper German cities like Augsburg or Nuremberg. However, citations and references in later works, especially in the partly autobiographical chronicle of the cobbler Sebastian Fischer (mid-16th century) suggest that the two works are part of a considerably larger original corpus which has not survived. The reconstruction of this corpus on the basis of a systematic perusal of early modern sources remains a desideratum.

The annals are found in two miscellany manuscripts from the second half of the 15th century, Karlsruhe, LB, cod. St. Georgen 71, 147v-148v (the basis of Mone's edition) and Vienna, ÖNB, cod. 2906, 189v-190v. These cover the years 1307-1487 and 1300-1452 respectively, alternating between cursory notes on individual events and longer narrative sections. In detail, they diverge in both content and chronology. For example, the murder of the Ulm guild master, a key turning point in the constitutional history of the trades guilds, is recorded once as 1307 (Karlsruhe) and once as 1314 (Vienna). The main interest of the annals is on local history, which they linked closely to the events of Swabian and occasionally of imperial history. Particular attention is paid to Ulm's prominent role in the urban alliances which grew up from the late 14th century, leading ultimately to the Swabian League of 1488, the foundation of which the Karlsruhe manuscript recounts in connection with the election of Maximilian I as emperor in 1486.

Barbara Sasse

Bibliography

Text: F.J. Mone, "Ulmer Annalen", Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, 3 (1834), 229-30. Lit: H. Betz, "Die Reichsstadt Ulm im Lichte ihrer frühen Geschichtsschreibung", Schwäbische Heimat, 5 (1954), 180-4. V. Pfeiffer, Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt Ulm von der Reformation bis zum Untergang des Alten Reichs, 1981, 14. K.G. Veesenmeyer, Sebastians Fischers Chronik besonders von Ulmischen Sachen, 1896. K. Graf, VL2 11.

Citation
Barbara Sasse. " Ulmer Annalen." Encyclopedia of the Medieval Chronicle. Brill Online , 2012. [...] http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopedia-of-the-medieval-chronicle/ulmer-annalen-SIM_000331


Die Korrektur der Wiener Signatur, die ich im ²VL falsch angegeben hatte, könnte darauf schließen lassen, dass meine Ergänzungen in diesem Weblogbeitrag von 2005 oder die gleichzeitige Mitteilung in der Mailingliste Mediaevistik unzitiert herangezogen wurden.

http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2005/0103.html

Zwar sind die Hinweise auf die Nürnberger Chronistik und auf den Schwäbischen Bund selbständig (wenig genug), aber dafür hat es Frau Sasse geschafft, im Mini-Literaturverzeichnis mit Pfeiffer statt Pfeifer einen dicken fetten bibliographischen Fehler zu platzieren.

Ebenso eng hält sich Barbara Sasse. " Ulmer Chronik." Encyclopedia of the Medieval Chronicle. Brill Online , 2012. http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopedia-of-the-medieval-chronicle/ulmer-chronik-SIM_000332
an meine Vorlage. Wenn es für Sasse nötig war, Pfeifer für seine eher abwegige Verfasserhypothese namentlich zu nennen, wieso dann nicht auch mich, den sie schamlos ausschreibt?

Der Encyclopedia kann man wenigstens zugutehalten, dass sie den ²VL-Stoff durch englische Übersetzung/Zusammenfassung einem englischsprachigen Publikum vermittelt. In diesem Fall werde ich immerhin mit meinem Artikel zitiert, was bei dem von Andreas Hammer verfassten Artikel "Ursprung der Stadt Mainz" in der Druckversion nicht der Fall war, wobei die Weglassung nach Angaben Hammers nicht von ihm zu verantworten ist. Auf meine Intervention hin wurde in der Online-Version der Hinweis auf meinen Verfasserlexikon-Artikel ergänzt:
http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopedia-of-the-medieval-chronicle/ursprung-der-stadt-mainz-SIM_02468

Noch unerfreulicher als die Encyclopedia gestaltet sich das abscheuliche ²VL-Recycling in dem von Wolfgang Achnitz herausgegebenen Deutschen Literatur-Lexikon Mittelalter Bd. 3, 2012, Sp. 998 (BJ = Bruno Jahn)

http://books.google.de/books?id=nzqLp6td3z4C&pg=PA36 (derzeit zugänglicher Auszug aus dem DLL-MA).

Ich bin sicher, Volker Honemann wird zu dem DLL-MA in der ZfdA die richtigen Worte finden:
http://archiv.twoday.net/stories/97065398/#97066801

Unverzeihlich ist, dass meine falsche Signaturangabe einfach abgeschrieben wird, obwohl ich sie 2005 online berichtigt hatte und man via Handschriftencensus leicht herausfindet, dass 2908 nicht stimmen kann. Unangemessen ist das Streichen der Arbeit von Pfeifer im Literaturverzeichnis. Die Encyclopedia wird nicht zitiert.

Ich würde mir wünschen, dass Forscherinnen und Forscher sauber recherchieren und sich an das erste Gebot der wissenschaftlichen Arbeit erinnern, wissenschaftliche Leistungen mit dem Namen dessen in angemessener Weise zu verbinden, der sie erbracht hat. Wer sich mit der Ulmer Chronik oder den Ulmer Annalen befasst, sollte also seinen Lesern vermitteln, dass ich die genuine Forschungsleistung - durch das Ermitteln der Handschriften und das Zusammenführen der verstreuten Literatur - auf diesem Gebiet erbracht habe und niemand sonst. Und er muss auch die substantiellen Ergänzungen zu meinem ²VL-Artikel in diesem Weblogeintrag (Erstfassung: 2005) zitieren, wenn er den aktuellen Forschungsstand wiedergeben will (was sowohl die Encyclopedia als auch das DLL-MA unterlassen).

Die folgenden Ergänzungen betreffen vor allem Nachweise von Digitalisaten.

*** Einleitung ***

Zu Felix Fabri stammt im DLL-MA einer der wenigen ausgezeichneten Artikel von Jacob Klingner, der aber den sehr guten Wikipedia-Artikel, der hauptsächlich von mir geschrieben wurde, im Literaturverzeichnis unterschlägt:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Felix_Fabri&oldid=108847042

Amelungs Neithart-These schließen sich zögernd ("wohl") an:

Dinkmuth, Konrad, Chronik von den römischen Kaisern bis zum Jahre 1462, http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_02000.html, 2012-09-28

Einen eigenen Artikel zu den Ulmer Annalen und zur Ulmer Chronik vermisst man aber in den auch sonst unzulänglichen "Geschichtsquellen", siehe http://archiv.twoday.net/stories/96988260/

Zu Neithart kündigt eine Biographie an das Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus:

http://www.mrfh.de/0020

Meine "Exemplarischen Geschichten" sind mehrfach online: bei ALO, HathiTrust und Google Books

http://books.google.de/books?id=pcvWAAAAMAAJ

Die vorhandenen Lirer-Digitalisate weist nach:

http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/

Die Lirer-Ausgabe vom 14. Januar 1486 mit der fortgesetzten Gmünder Kaiserchronik ist als E-Text in Wikisource erfasst:

Wikisource

Chronikalische Nachträge im Wiener Cod. 2007: Wie schon im Nachtrag 2007 angegeben, waren die Notizen der ordensgeschichtlichen Forschung der Dominikaner nicht unbekannt geblieben. 1907 edierte der Dominikanerpater Paulus von Loë. (1866-1919) im ersten Heft der "Quellen und Forschungen" OP S. 54-51 den Text aus der Wiener Handschrift 1507, was Paul Lehmann (siehe oben) offenbar nicht wusste.

Digitalisat der Ausgabe von 1907:

http://archive.org/stream/quellenundforsc00domigoog#page/n56/mode/2up

Zu ÖNB Wien Cod. 1507:

http://manuscripta.at/?ID=10779
http://data.onb.ac.at/rec/AL00174598

*** Ulmer Annalen ***

Zur Hs. St. Georgen 71:

http://www.handschriftencensus.de/14503

Katalog Längin:
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/1013498
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/1013618 (Nachträge 1974)

Es handelt sich um die "Bodmannsche Sammelhandschrift" (Datierungen 1456, 1465), die dem Umkreis der Herren von Bodmann am Bodensee zuzuweisen ist.

Mones Ausgabe 1834:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/278384

Mone edierte die Nachrichten zu 1428 (Sinsheimer Überfall) und 1465 (Seegfrörne) nochmals in seiner Quellensammlung Bd. 1, S. 222, 226

http://books.google.de/books?id=ojY_AAAAYAAJ&pg=PA222

Zu ÖNB Wien Cod. 2906:
http://www.handschriftencensus.de/7764
http://manuscripta.at/?ID=5070
http://data.onb.ac.at/rec/AL00175328

*** Ulmer Chronik ***

Seuffers Ausgabe der Chronik ist online:

http://books.google.de/books?id=Bv8qAAAAYAAJ&pg=RA1-PA31

Weyermanns Neue Nachrichten über Hans Ehinger:

http://books.google.de/books?id=SvJQAAAAcAAJ&pg=PA76

Sebastian Fischers Chronik liegt leider immer noch nicht digitalisiert im Netz vor. Zu ihr vgl.
http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/jancke-quellenkunde/verzeichnis/f/fischer/index.html

[Danke an die UB Heidelberg fürs Digitalisieren:

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/veesenmeyer1896 ]

Immerhin ist Pressels Aufsatz 1870 online:
http://books.google.de/books?id=Bv8qAAAAYAAJ&pg=PA1

Ebenso der Artikel von Betz:
http://schwaben-kultur.de/cgi-bin/getpix.pl?obj=000000382/00060356&typ=orig

Und mein Schlachtengedenken-Aufsatz von 1989:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5416/

*** Frühneuzeitliche Chronistik ***

Nachweis Ulmer Chronik 1542-1554 in Montpellier
http://books.google.de/books?id=zOk1AAAAMAAJ&pg=PA191

Ulmer Chronik (Mitte 16. Jh.) Mh 877 der UB Tübingen online
http://archiv.twoday.net/stories/156271602/

[Ulmer Chronik aus Salemer Sicht 1767 von Paulus Engelberger online:

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIII18 ]

[Zur erwähnten Wirsich-Chronik:

http://archiv.twoday.net/stories/1022216941/ ]

[Ulmer Chronik in München:

http://archiv.twoday.net/stories/1022391026/ ]

#forschung

"The Hong Kong Special Administrative Region (SAR) of China will provide OA to hundreds of fundamental legal documents --as soon as it can find them." Open Access News

http://www.thestandard.com.hk/stdn/std/Metro/GH22Ak03.html

http://opus.bibl.fh-koeln.de/volltexte/2005/132/

Die Arbeit von Woll nennt als Informationsquellen zum Thema "Open Access" auch dieses Weblog.

Überarbeitete Fassung eines Vortrags von Kurt Hochstuhl auf der Weiterbildungsveranstaltung der Archivberatungsstelle Weimar für Thüringer Archivare an staatlichen und nichtstaatlichen Archiven zum Thema: „Nachlässe in Archiven“ am 4./5. Mai 2004 in Eisenach.
Der Beitrag ist auf der Seite "Aktuelles" des Landesarchivs Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg als pdf-File veröffentlicht.

Das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) hat für die Forschung neu eine Sammlung von weit über 200 kleinen Zeitungen der Linkspartei.PDS und ihres Umfeldes zugänglich gemacht. Diese Sammlung beläuft sich auf rund 23 lfm.

Das 10seitige Verzeichnis findet sich hier online als 10 Seiten umfassendes Dokument.

Das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) hat die Aufgabe, die Quellen zur Entwicklung der Linkspartei.PDS in Deutschland zu sammeln, zu erschließen, zu bewahren und der Öffentlichkeit (insbesondere für die Forschung) zugänglich zu machen.

Ein interessanter Streit um die Frage, ob durch Verträge der Status historischer Fotografien als Public Domain ausgehebelt werden kann, beschäftigt ein US-Gericht.

http://www.howardrice.com/uploads/content/SFrankel_SFDJ_080205.pdf?CFID=110994&CFTOKEN=72639776
http://blog.librarylaw.com/librarylaw/2005/08/can_a_library_m.html
http://williampatry.blogspot.com/2005/08/copyright-contract-and-public-domain.html

Ein Autor wendet sich gegen die Berkeley Historical Society, die ihn vertraglich zwingen wollte, für jede Verwendung ein Entgelt zu zahlen (ein solches Vorgehen ist leider durchaus üblich - nicht nur in den USA).

Siehe dazu kritisch aus deutscher Sicht:
http://archiv.twoday.net/stories/286186/

Siehe auch zum Thema Copyfraud
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=787244
" Copyright in a work now lasts for seventy years after the death of the author. Critics contend that this period is too prolonged, it stifles creativity, and it undermines the existence of a robust public domain. Whatever the merits of this critique of copyright law, it overlooks a more pervasive and serious problem: copyfraud. Copyfraud refers to falsely claiming a copyright to a public domain work. Copyfraud is everywhere. False copyright notices appear on modern reprints of Shakespeare's plays, Beethoven piano scores, greeting card versions of Monet's water lilies, and even the U.S. Constitution. Archives claim blanket copyright to everything in their collections. Vendors of microfilmed versions of historical newspapers assert copyright ownership. These false copyright claims, which are often accompanied by threatened litigation for reproducing a work without the "owner's" permission, result in users seeking licenses and paying fees to reproduce works that are free for everyone to use. "

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Wie sieht das im deutschen Recht aus? Ein vergleichbarer Fall wurde m.W. auch hier noch nicht entschieden.

Es ist aber nicht einzusehen, dass Bildagenturen in genau der gleichen Weise abkassieren, wenn es sich um ein gemeinfreies Bild handelt wie bei einem urheberrechtlich geschützten Bild. Bei öffentlichen Insitutionen kommt hinzu, dass diese nicht das geringste Recht haben, sich als Zwingherren gemeinfreien Kulturguts aufzuspielen.

Verträge zwischen Bildarchiven und Bildnutzern sind nach den rechtlichen Rahmenbedingungen für Allgemeine Geschäftsbedingungen zu prüfen (Inhaltskontrolle § 307 BGB).

Das gesetzliche Leitbild, von dem abgewichen wird, ist die vom Bundesgesetzgeber angeordnete Gemeinfreiheit (§ 64 UrhG).

Veröffentlicht ein Nutzer ein historisches Foto, so kann er sich aufgrund der BGH-Entscheidung Bibelreproduktion nicht gegen eine Übernahme durch einen Dritten wehren, ihm steht kein Urheberrecht an der Reproduktion des gemeinfreien Fotos zu. Ein Exklusivvertrag mit dem Bildarchiv bindet Dritte nicht, dazu ist immer noch die BGH-Entscheidung Apfelmadonna einschlägig.

Es leuchtet unmittelbar ein, dass bei gemeinfreien Bildern der vertraglich gebundene Kunde durch den Vertrag übervorteilt wird: Er wird unangemessen benachteiligt. Er zahlt, ohne die entsprechenden Exklusivrechte zu haben und bei jeder erneuten Vermarktung befindet er sich im Hintertreffen gegenüber dem Dritten, der das Bild als gemeinfrei ohne weiteres verwerten kann.

Gleiches gilt für Vertragsbestimmungen, die die Weitergabe der erworbenen Bilder regeln. Handelt es sich nicht um Leihbilder, so sind die Verwendungsbeschränkungen des Käufers bei gemeinfreien Bildern nicht gerechtfertigt.

Gleiches gilt für die Vertragsbestimmungen, die alle Bildnutzungen eines Kunden den AGB unterwerfen. Wer also beim Bildarchiv Preuss. Kulturbesitz einmal einen Vertrag abschliesst, kann ein von diesem vertriebenes Bild nicht gratis abdrucken, auch wenn er es von einem Dritten überlassen bekommt.

Fazit:
Während der (zu langen) Laufzeit des Urheberrechts haben die Rechtsinhaber jede Möglichkeiten, ihre Bilder zu vermarken. Auch die finanziellen Interessen von Archiven rechtfertigen es nicht, einen Quasi-Immaterialgüterschutz über die vertragliche Hintertür zu statuieren, der die Gemeinfreiheit aushebelt und eine reiche Public Domain nachhaltig schädigt.

 

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