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VERWANDTE
PATENTANMELDUNG
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Dies
ist eine Continuation-in-Part der PCT-Anmeldung Nr. US94/09661,
eingereicht am 27. September 1994 ( worin die USA ein benannter
Staat sind), die wiederum eine Continuation-in-Part der US-Seriennummer
08/112.440, eingereicht beim United States Patent and Trademark
Office am 26. August 1993, ist.
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STELLUNGNAHME
ZU STAATSRECHTEN
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Diese
Erfindung konnte mit Unterstützung der
Regierung unter den Vergabenummern AR07567 und AR25443, zuerkannt
durch die National Institutes of Health, entstehen. Die Regierung
behält
bestimmte Rechte im Rahmen dieser Erfindung bei.
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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Verabreichung von biologisch aktiven
Peptiden an einen Säugetierwirt
durch Einführen
von einem oder mehreren Polynucleotiden, die operativ für die Peptide kodieren
sollen, vorzugsweise durch nicht-invasive Mittel. Sie betrifft auch
die Verabreichung dieser Polynucleotide zur Immunisierung eines
Wirts gegenein oder mehrere Antigene. Insbesondere betrifft die
Erfindung die Immunisierung eines Wirts gegen ein oder mehrere Allergene
zur Behandlung von Allergien.
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2. Beschreibung verwandter
Gebiete
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Das
direkte Einführen
eines biologisch aktiven Peptids oder Proteins in die Zellen eines
Patienten kann signifikanten therapeutischen Wert haben. Dieser
Ansatz hat jedoch auch mehrere Nachteile. Ein primärer Nachteil
ist das Risiko potenzieller Toxizitäten, insbesondere bei Dosierungen,
die ausreichen sind, um eine biologische Reaktion auf das Peptid
zu produzieren. In Verbindung mit der praktischen Ausführung besteht
auch das Problem der Kosten, die mit dem Isolieren und der Reinigung
oder Synthese der Peptide verbunden sind. Darüber hinaus ist die klinische
Auswirkung der Peptide auch durch ihre relativ kurze Halbwertszeit
in vivo eingeschränkt,
die üblicherweise
aus ihrem Abbau durch eine beliebige der im Zielgewebe vorhandenen
Proteasen resultiert.
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Aus
diesen Gründen
ist das Einführen
eines Proteins in einen Patienten durch die Zufuhr eines Gens, das
das Protein im Patienten/Wirt exprimiert, eine faszinierende Alternative
zur Verabreichung des Proteins. Im Jahr 1984 wurde von Arbeiten
am NIH berichtet, die zeigten, dass intrahepatische Injektion von
nackter klonierter Plasmid-DNA für
Eichhörnchen-Hepatitis
in Eichhörnchen
sowohl virale Infektion als auch die Bildung von antiviralen Antikörpern in den
Eichhörnchen
hervorrief (Seeger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 5849–5852 (1984)).
Mehrere Jahre später
berichteten Felgner et al., dass sie Expression von Protein aus "nackten" Polynucleotiden
(d.h. DNA oder RNA, die nicht mit Liposomen oder einem viralen Expressionsvektor
assoziiert ist), die in Skelettmuskelgewebe injiziert worden waren, erreicht
hatten (Felgner et al., Science 247, 1465 (1990); siehe auch die
PCT-Anmeldung WO 90/11092). Felgner et al. vermuteten, dass Muskelzellen
aufgrund der einzigartigen Struktur von Muskelgewebe, das aus vielkernigen
Zellen, sarkoplasmatischem Retikulum und einem Transversalsystem, das
tief in die Muskelzelle hineinreicht, besteht, Polynucleotide effizient
aufnehmen und exprimieren.
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Obwohl
angenommen wurde, dass Zellen von anderen Geweben auch in der Lage
sein können, nackte
Polynucleotide aufzunehmen, wurde die Expression in anderen Geweben
bis heute nur dann identifiziert, wenn die Freisetzung des exprimierten Gens über ein
Freisetzungssystem, z.B. über
liposomale Transformation der Zellen, erfolgte. Tatsächlich schlugen
andere Forscher vor, dass die Aufnahme und Expression von nackten
Polynucleotiden in Geweben, die nicht Skelettmuskeln sind, nicht
auf detektierbaren oder biologisch aktiven Niveaus auftritt (siehe
z.B. Stribling et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 11277–11281 (1992)
(Expression nach Aerosol-Zufuhr eines Gens trat bei Verwendung eines
liposomalen Freisetzungssystem auf, jedoch nicht, wenn DNA alleine
eingeführt
wurde] und Tang et al., Nature 356, 152–154 (1992) [Injektion mit
einer Vakzine-"Pistole" eines hGH-Plasmids,
das an kolloidale Goldkügelchen
gebunden war]).
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Obwohl
sie im Allgemeinen für
Genexpression innerhalb von Muskelzellen wirksam ist, erfordert Injektion
von DNA oder RNA in Muskelgewebe für langfristige Therapien die
Verwendung von wiederholten Injektionen, um den Verlust von Expression durch
Genabbau auszugleichen. Dieser Ansatz kann nicht nur zeitaufwendig
und teuer sein, sondern aufgrund von Entzündungen, die an der Injektionsstelle und
in der Nähe
dieser auftreten können,
auch unpraktisch. Solch eine Entzündung kann verursachen, dass
gegen Muskel- oder andere somatische Zellen, in die Nucleotide eingeführt werden,
selbst eine Immunantwort ausgelöst
wird (siehe z.B. Beispiel I), und kann somit zu schwerer Myonekrose
führen. Darüber hinaus
besteht durch intramuskuläre
Injektion von DNA nicht nur das Risiko, das Muskelgewebe zu verletzen,
sondern dass die Verletzung offensichtlich auch die Wirksamkeit
der Therapie einschränkt. Forscher,
die mit der Universität
von Ottawa zusammenarbeiten, beobachteten beispielsweise, dass "Skelettmuskel das
einzige Gewebe darstellt, das in der Lage ist, Reportergene aufzunehmen
und zu exprimieren, die in Form von Plasmid-DNA transferiert werden [...], dass
jedoch Fasern, die durch das Injektionsverfahren verletzt wurden,
Plasmid-DNA nicht aufnahmen und exprimierten" (Davis et al., Human Gene Therapy 4,
151–159
(1993)).
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Während die
Verwendung von intramuskulären
Injektionen zumindest kurzfristig in Therapien wirksam sein können, mittels
derer Erkrankungen im Muskelgewebe selbst behandelt werden sollen,
ist sie weiters wahrscheinlich weniger wirksam für die Stimulierung einer gewebespezifischen
Immun- oder anderen biologischen Antwort auf das exprimierte Peptid
an einer anderen Stelle im Körper
des Patienten. Folglich ist intramuskuläre Injektion keine besonders
gut geeignete Lösung
zur Erreichung von Peptidexpression an den primären Eintrittspunkten zahlreicher
Infektionen, d.h. Haut und Schleimhaut.
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Weiters
scheint es, dass intramuskuläre
Injektionen von Polynucleotiden aufgrund der Freisetzung von jedem
beliebigen kodierten Protein durch Ziel-Muskelzellen zur Bildung
sowohl von Antikörpern
als auch von zytotoxischen T-Zellen im Gewebe führen. Dahingegen führt Injektion
von Protein (z.B. in einem Impfschema) üblicherweise nicht zu zytotoxischer
T-Zellbildung, da exogene Proteine in den Klasse-I-Verarbeitungsweg
nicht wirksam eintreten.
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In
der PCT-Anmeldung WO 90/11092 (s.o.) schlagen die Erfinder vor,
dass die Injektion von nackter DNA in Skelettmuskel oder andere
somatische Gewebe zu direkter Genexpression im Zytoplasma der injizierten
Zellen führt.
Die Erfinder schlagen weiters vor, dass das kodierte Protein dann
in den Klasse-I-Verarbeitungsweg eintritt, um zytotoxische T-Zellbildung
zu induzieren (die zur Kontrolle von bereits eingetretenen Virusinfektionen
und Krebserkrankungen erforderlich ist). Wie jedoch bereits zuvor
erläutert
scheint es, dass anstelle dessen jegliche somatische Zelle, die
Antigen exprimiert, zuerst das Antigen in den extrazellulären Raum
zur Aufnahme durch Antigen-aufweisende Zellen freisetzen muss, bevor
eine eingeschränkte
zytotoxische Klasse-I-T-Zellantwort gegenüber dem Antigen induziert werden
kann. Diese Schlussfolgerung wird von jüngsten Forschungsarbeiten bezüglich Antigenpräsentation
unterstützt,
wobei die Beobachtung gemacht wurde, dass "das Primen einer Immunantwort gegen
[...] eingeschränktes
Klasse-I-Antigen, das ausschließlich
in nicht-blutbildenden
Zellen exprimiert wird, den Transfer dieses Antigens zu einer aus Wirts-Knochenmark
gewonnenen Zelle vor seiner Präsentation
einbindet" (Huang
et al., Science 264, 961–965
(1994)). Somit kann zumindest eine Voraussetzung, auf der das Verfahren
zum Einführen
von genetischem Material in Muskelzellen zur Proteinexpression und
Immunisierung aus der PCT-Anmeldung WO 90/11092 basiert, nicht zutreffend
sein.
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Die
Verwendung von intramuskulären
Injektionen kann jedoch relativ hohe Niveaus an Proteinexpression
systematisch vor Abbau des injizierten Gens produzieren. Während diese
Reaktion in Therapien wünschenswert
ist, in denen Proteinersetzung das Ziel ist, kann sie zu unbeabsichtigten
Toxizitäten in
Immunisierungs-Arbeitsvorschriften
führen,
in denen relativ rasche Clearance oder geringe Expressionsniveaus
optimal sind. Folglich stellt die Einführung des Gens in Gewebe, die
regelmäßig abgestoßen oder
neu aufgebaut werden (wie beispielsweise Haut), und/oder in Zellen
mit einer relativ hohen Abnutzungsrate in vivo (wie Zellen, die
Antigen aufweisen) einen nützlicheren
Weg zur Genimmunisierung dar.
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Hinsichtlich
des Freisetzungssystems für Gene
stellen Mittel wie beispielsweise virale Vektoren, die das Gen in
das Genom des Wirts einführen, ein
potenzielles Gesundheitsrisiko in Verbindung mit Schädigung des
genetischen Materials in der Wirtszelle dar. Die Verwendung von
kationischen Liposomen oder einer biolistischen Vorrichtung (d.h,
einer Vakzinen-"Pistole", die Polynucleotide,
gebunden an Kügelchen,
in das Gewebe "schießt") zur Zufuhr von Genen
in vivo ist aufwendig in der Herstellung und erfordert gewisses
Experimentieren zur Auswahl geeigneter Partikelgrößen zur Übertragung
in Zielzellen. Weiters bringt jegliches invasive Mittel zur Einführung von
Nucleotiden (z.B. Injektion) Probleme von Gewebetraumata (insbesondere
bei langfristigen Therapien) mit sich und geht mit eingeschränktem Zugang
zu bestimmten Zielgeweben, wie beispielsweise Organen, einher.
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Mittel
zur nicht-invasiven Zufuhr von pharmazeutischen Zusammensetzungen
von Peptiden, wie z.B. Iontophorese und andere Mittel zur transdermalen Übertragung,
haben zumindest den Vorteil, Gewebetraumata zu minimieren. Dennoch
wird angenommen, dass die Bioverfügbarkeit von Peptiden nach Übertragung über Haut
oder Schleimhaut durch die relativ hohe Konzentration an Proteasen
in diesen Geweben eingeschränkt
ist. Leider waren bis heute verlässliche
Mittel zur Zufuhr von Peptiden (wie beispielsweise allergenen Antigenen)
mittels Übertragung über Haut
oder Schleimhaut von Genen, die für diese kodieren, nicht verfügbar.
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Die
möglichen
Vorteile von erfolgreicher Verabreichung von Peptiden über In-vivo-Expression von nackten
Polynucleotiden kann in einem Vergleich mit dem aktuellen Entwicklungsstand
von Allergen-Immuntherapie veranschaulicht werden, worin allergene
Extrakte oder gereinigte Allergene einem Patienten verabreicht werden,
um das Auftreten einer allergischen Reaktion auf das Allergen im
Patienten zu behandeln oder zu unterbinden.
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Herkömmliche
Immuntherapie von allergischen Leiden versucht, den Patienten gegenüber einem
Allergen zu desensibilisieren, und wird am häufigsten zur Behandlung und
Kontrolle von IgE-Antikörper-vermittelter
Erkrankung verwendet. Typischerweise erhält der Patient einmal oder
zweimal wöchentlich
subkutane Injektionen von sterilen Allergenextrakten (normalerweise
rohe oder teilweise gereinigte wässrige
Extrakte von üblichen
Allergenen), bis eine Dosis erreicht ist, die einen Entzündungs-Übergangsbereich an der Injektionsstelle
produziert, woraufhin Allergendosen zur Aufrechterhaltung regelmäßig verabreicht
werden.
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Der
Mechanismus, durch den Allergenimmuntherapie den Patienten gegenüber einem
Allergen desensibilisiert, ist nicht gänzlich bekannt; es ist jedoch
wahrscheinlich, dass die Therapie die Produktionsmengen von IL-4
(das sonst Produktion von IgE-Antikörper stimulieren
könnte)
durch CD4+-T-Zellen reduziert (siehe Secrist et al., J. Exp. Med.
178, 2123–2129
(1993)). Es ist auch möglich, dass
Allergenimmuntherapie Allergen-spezifische, IgG-blockierende Antikörper induziert,
die mit IgE-Antikörpern
konkurrieren und hierdurch die Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen
unterbinden können
(siehe Nakagawa et al., Int. Arch. Allergy Immunol. 102, 117–120 (1993)).
Forscher haben auch berichtet, dass Allergenimmuntherapie die Aktivierung
von Antigen-spezifischen Suppressor-T-Zellen fördert, was wiederum Anergie
von TH2-Lymphozyten (die T-Zellen, die für IgE-Antikörperbildung verantwortlich
sind) induzieren kann (siehe Tamir et al., J. Allergy Clin. Immunol.
79, 591–598
(1987)).
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Wenn
sie auch sehr wirksam ist, so ist Allergenimmuntherapie nicht unumstritten,
prinzipiell aufgrund des Risikos, Anaphylaxie und weniger verwandten
Leiden wie beispielsweise Angioödem
und Asthma auszulösen.
Das Risiko von negativen Reaktionen ist am größten bei Personen, die auf
bestimmte Allergene hypersensibel reagieren, ist jedoch aufgrund
der Steigerung von IgE-Antikörperproduktion, die
während
der frühen
Behandlungsphasen häufig auftritt,
bei allen Allergenimmuntherapie-Patienten vorhanden.
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Bei
einem Versuchsansatz zur Minimierung des Risikos von Anaphylaxie
werden Peptidfragmente von Allergenen (insbesondere des Katzenallergens
Fel dl) verwen det und nicht ganze Allergene. Die Theorie hinter
diesem Ansatz ist, dass die Fragmente mit T-Zell-Epitopen wechselwirken
und so das Risiko von anaphylaktischen Reaktionen minimieren (siehe
z.B. Romagnani, Int. Arch. Allergy Immunol. 98, 279-285 (1992)). Ein
Nachteil von Peptidimmuntherapie jedoch ist der Bedarf, Peptide
zu identifizieren und zu isolieren oder zu synthetisieren, die sich spezifisch
an T-Zell-Epitope
binden. Es besteht daher ein Bedarf an einer relativ risikofreien
Allergiebehandlung, die IgE-Produktion vollständig unterdrückt, jedoch
ohne spezialisierte Handhabung von proteinhältigen Allergenen zu erfordern.
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Allgemeiner
veranschaulicht die obige Diskussion auch den Bedarf an wirksamen
Mitteln zum Einführen
von nackten Nucleotiden, die in vivo ein Peptid exprimieren, das
lokale Immunität
in Haut und Schleimhaut induzieren kann, um einen Wirt gegen beispielsweise
sexuell übertragbare
Krankheiten und Erkrankungen der Atemwege zu impfen. Sie verweist auch
auf den Bedarf an einem Mittel zum Einführen eines Gens, das für ein biologisch
aktives Peptid kodiert, in einen Wirt auf gewebespezifische Weise, ohne
signifikantes Gewebetrauma auszulösen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit die Verwendung eines nackten
Polynucleotids zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur
Immunisierung eines Wirts gegenüber
einem Allergen oder einem Allergen-Epitop bereit, wobei das Polynucleotid
der Haut des Wirts zu verabreichen ist, worin die Haut im Vergleich
mit anderen Wirtsgeweben eine hohe Konzentration an Antigen aufweisenden
Zellen hat; worin das nackte Polynucleotid operativ für das Allergen
oder Allergenepitop kodiert; und worin das Allergen in den Antigen
aufweisenden Zellen ohne wesentliche Sekretion hieraus exprimiert wird
und vorzugsweise Th1-Lymphozyten aktiviert, während es Allergen-stimulierte
IgE-Produktion im Wirt reduziert.
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Das
nackte Polynucleotid kann auf verschiedene Typen einer Mehrfachzinken-Vorrichtung beschichtet
und durch Penetrieren der Haut des Wirts mittels der Zinken verabreicht
werden. Das nackte Polynucleotid kann unter der Kontrolle eines
Nuklearrezeptorpromotors stehen, wie beispielsweise eines Promotors,
der durch Auftragung eines aktivierenden Liganden, der für den Nuklearrezeptor
spezifisch ist, auf die Haut des Wirts zum Zeitpunkt des Eintritts
des Polynucleotids aktiviert wird. Solche Liganden umfassen 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D3,
Steroidhormone, Schilddrüsenhormon
und Retinoide.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines
nackten Polypeptids zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur
Immunisierung eines Wirts gegenüber
einem Allergen oder Allergenepitop bereit, wobei das Polynucleotid
einem Schleimhautgewebe des Wirts zu verabreichen ist, worin das
Schleimhautgewebe im Vergleich zu anderen Wirtsgeweben eine hohe
Konzentration von Antigen aufweisenden Zellen hat; worin das nackte
Polynucleotid operativ für
das Allergen oder Allergenepitop kodiert; und worin das Allergen
in den Antigen aufweisenden Zellen ohne wesentliche Sekretion hieraus
exprimiert wird und vorzugsweise Th1-Lymphozyten aktiviert, während es
Allergen-stimulierte IgE-Produktion im Wirt reduziert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Details der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden in den beiliegenden Zeichnungen
und der nachstehenden Beschreibung erläutert. Sind die Details der
Erfindung erst einmal bekannt, so können Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung zahlreiche zusätzliche
Neuerungen und Änderungen
daran vornehmen.
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1. DEFINITIONEN
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Die
folgenden Definitionen werden bereitgestellt, um die Erläuterung
der Erfindung zu vereinfachen. Fachleute werden jedoch erkennen,
dass diese Definitionen erweitert werden können, um Äquivalente einzubinden, ohne
vom legitimierten Schutzumfang oder der grundlegenden Idee der Erfindung
abzuweichen. Aus diesem Grund gilt es diese Definitionen nicht als
Einschränkung
der Erfindung zu verstehen.
- a. "Nackte(s) Polynucleotid(e)" bezieht sich auf DNA
oder RNA und kann, je nach Eignung für die Ziele der Therapie, die
gemäß der Erfindung
praktiziert wird, Sense- oder Antisense-Stränge einbinden. Polynucleotid
in diesem Kontext kann Oligonucleotide einbinden. Nackt in diesem
Kontext bezeichnet Polynucleotide, die nicht mit kolloidalen Materialien
(einschließlich
liposomaler Präparate)
Komplexe bilden oder innerhalb eines Vektors enthalten sind, der
die Integration des Polynucleotoids in das Wirtsgenom verursachen
würde.
- b. "Operativ
kodieren" bezieht
sich auf ein Polynucleotid, das so modifiziert wurde, dass es Promotor-
und andere Sequenzen einbindet, die für Expression und, sofern erwünscht, für Sekretion
des erwünschten
Translationsprodukts, z.B. eines Peptids oder Proteins, erforderlich
sind. All die Ausführungsformen
der Erfindung können
unter Verwendung von bekannten Plasmid-Expressionsvektoren praktiziert
werden. Vorzugsweise umfassen diese Vektoren cDNA(s), die für das erwünschte Produkt
kodiert/kodieren. Daher wird angenommen, außer der Kontext erfordert es
anders, dass sich "Polynucleotid" oder "nacktes Polynucleotid" auf operativ kodierende
Sequenzen bezieht, die in einem geeigneten Plasmid-Expressionsvektor
enthalten sind, wofür
Beispiele hierin bereitgestellt werden.
- c. "Gemisch
aus Polynucleotiden" soll
sich auf mehr als eine und bis zu 200 Polynucleotidspezies beziehen,
die unter der Kontrolle desselben Promotors stehen.
- d. "Synthese" bezieht sich auf
allgemein bekannte Mittel zum Synthetisieren von Polynucleotidsequenzen
und kann Isolation und Reinigung von nativen Polynucleotiden einbinden.
- e. "Peptid" bezieht sich auf
kleine Peptide, Polypeptide, Oligopeptide und Proteine, die eine
erwünschte
biologische Wirkung in vivo haben.
- f. "Iontophorese" bezieht sich auf
ein bekanntes Mittel von transdermaler Übertragung, das zur Zeit verwendet
wird, um Peptide kontinuierlich einem Wirt zuzuführen. Insbesondere ist es ein
Verfahren, das den Transport von ionischen Spezies durch das Anlegen
von physiologisch annehmbarem elektrischem Strom erleichtert. Dieses
Verfahren und andere Mittel zur transdermalen Übertragung werden in Chien
et al., Transdermal Drug Delivery, "Novel Drug Delivery Systems", Kapitel 7, Teil
C, Marcel Dekker (1992), beschrieben, wobei derer relevanten Offenbarungen
den Stand der Technik auf dem Gebiet der Erfindung bezüglich Verfahren
zur Wirkstoffzufuhr veranschaulichen.
- g. "Detergens/Absorptionspromotoren" bezieht sich auf
chemische Mittel, die zur Zeit auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, um Absorption und Transfektion bestimmter kleiner Moleküle sowie
von Peptiden erleichtern.
- h. "Antigen
aufweisende Zellen" oder "APCs" umfassen bekannte
APCs wie beispielsweise Langerhans-Zellen, verhüllte Zellen von afferenten Lymphgefäßen, dendritische
Zelle und ineinandergreifende Zellen von Lymphorganen. Die Definition
umfasst auch einkernige Zellen wie beispielsweise (1) Lymphozyten
und Makrophagen, die Polynucleotide gemäß der Erfindung in Haut aufnehmen
und exprimieren, und (2) einkernige Zellen, die in den hierin enthaltenen
histologischen Photographien dargestellt sind. Diese Zellen sind
keine Gewebezellen, sind jedoch wahrscheinlich Antigen aufweisende
Zellen. Die wichtigsten von diesen in Bezug auf die vorliegende Erfindung
sind jene APCs, die dafür
bekannt sind, in großer
Anzahl in Epithel- und Thymus-abhängigen Zonen des Lymphgewebes
vorhanden zu sein, einschließlich
Epidermis und Schleimhaut-Plattenepithel der Mundschleimhaut, der
Vagina, der Zervix oder der Speiseröhre (Zonen mit "relativ hohen" Konzentrationen
an APCs). Zusätzlich
zu ihren nachstehend erläuterten
Definitionen hierfür
bezieht sich "Haut" und "Schleimhaut" wie hierin verwendet
insbesondere auf diese Stellen mit hoher APCs-Konzentration.
- i. "Wirt" bezieht sich auf
den Rezipienten der Therapie, die gemäß der Erfindung auszuführen ist. Der
Wirt kann ein beliebiges Wirbeltier sein, ist jedoch vorzugsweise
ein Säugetier.
Ist er ein Säugetier,
so vorzugsweise ein Mensch, kann jedoch auch ein Nutz- oder Haustier
sein.
- j. "Zielgewebe" bezieht sich auf
das Gewebe des Wirts, in dem Expression des nackten Polynucleotids
beabsichtigt wird.
- k. "Haut" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die epidermalen, dermalen und subkutanen Gewebe eines
Wirts.
- l. "Schleimhaut" bezieht sich auf
mukosale Gewebe eines Wirts unabhängig von ihrer Anordnung im
Körper,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Atemwege (einschließlich
Bronchialwege, Lungenepithel und Nasenepithel), Genitalwege (einschließlich vaginaler,
peniler und analer Schleimhaut), Harnwege (z.B. Harnröhre, Blase), Mund,
Augen und Stimmbänder.
- m. "Eintrittspunkt" bezieht sich auf
die Stelle der Einführung
des nackten Polynucleotids in einen Wirt, einschließlich unmittelbar
benachbartes Gewebe.
- n. "Dermale" und "Epidermale Verabreichung" bezeichnet Arten
der Verabreichung, die das/die nackte(n) Polynucleotid(e) auf die
Haut auftragen oder durch die Haut zuführen. Dermale Wege umfassen
intradermale und subkutane Injektionen sowie transdermale Übertragung.
Epidermale Wege umfassen jedes beliebige Mittel zur ausreichenden
Reizung der äußersten
Hautschicht, um eine Immunantwort auf den Reizstoff zu provozieren.
Der Reizstoff kann ein mechanisches oder chemisches (vorzugsweise
topisches) Mittel sein.
- o. "Epitheliale
Verabreichung" bindet
im Wesentlichen dieselben Verfahren wie chemische epidermale Verabreichung
ein, mit der Ausnahme, dass der chemische Reizstoff auf Schleimhautepithel aufgetragen
wird.
- p. "IL" bezeichnet Interleukin.
- q. "TH1-Reaktion(en)" bezieht sich auf
eine zelluläre
Immunantwort, die vorzugsweise durch Antigene induziert wird, die
sich an bestimmte APCs, d.h. Makrophagen und dendritische Zellen,
binden und diese aktivieren.
- r. "Biologisch
aktive(s) Peptid(e)" bezieht
sich auf ein Peptid, das, sofern es einem Wirt verabreicht wird,
eine positive therapeutische Wirkung ausübt oder eine Immunantwort im
Wirt hervorruft.
- s. "Aktivierender
Ligand" bezieht
sich auf einen Liganden, der, sofern er an einen Nuklearrezeptor gebunden
ist, Aktivität
am Teil des Rezeptors induziert.
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2. DISKUSSION
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung Mittel zur Induktion von lokaler
Immunität
gegenüber
einem Allergen oder Allergenepitop durch Zuführen eines nackten Polynucleotids
zu einer Wirtszelle, die operativ für das Allergen oder Allergenepitop
kodiert. Insbesondere wird das nackte Polypeptid vorzugsweise einem
Gewebe zugeführt,
das im Vergleich zu anderen Geweben im Körper eine relativ hohe Konzentration
an Antigen aufweisenden Zellen hat. Wenn auch nicht beabsichtigt
ist, dass die Erfindung hinsichtlich der eingebundenen Expressionsmechanismen
zur Gänze
durch eine bestimmte Theorie eingeschränkt ist, wird angenommen, dass
eine biologische Reaktion in diesen Geweben nach Verabreichung des
nackten Polynucleotids erreicht wird, da das Polynucleotid intrazellulär im Zytoplasma
von einkernigen Zellen, am wahrscheinlichsten in den Antigen aufweisenden Zellen
des Wirts, exprimiert wird. Auch wird angenommen, dass die einkernigen
Zellen in eine Entzündungsimmunantwort
auf das nackte Polynucleotid eingebunden sein können, sobald die Zellen in
das Lymphsystem gewandert sind und das exprimierte Peptid als Antigen
vorweisen.
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Auf
Grundlage von histologischen Studien scheinen nackte Polynucleotide
nicht direkt von Fibroblasten oder anderen Geweben in signifikanten Mengen
aufgenommen zu werden (siehe Beispiel IV und 6). Diese
Schlussfolgerung beruht auf Studien, die zeigen, dass (1) intradermale
Verabreichung von sogar nur minimalen Mengen nackter Polynucleotide
an Mäuse
eine maßgebliche
T1-Reaktion induzierte (was auf Antigenpräsentation durch Makrophagen
und dendritische Zellen hinweist; siehe die Beispiele XI und XII
sowie die 15–19); (2)
intradermale Verabreichung von nack tem Polynucleotid an Mäuse die
Bildung von zytotoxischen T-Zellen ohne Stimulation der Produktion
von nachweisbaren Mengen an Antikörper induzierte (siehe Beispiel
IX und die 11–12); und
(3) verlängertes
immunologisches Gedächtnis
hinsichtlich des Polynucleotid-Expressionsprodukts in Form eines
Antigens induzierte (Beispiel X und 13–14).
Es scheint daher, dass die Immunogenität von nackten Polynucleotiden
nicht von der Menge an Protein abhängt, die von diesen exprimiert
werden, sondern von der Art der transfizierten Zellen (z.B. Antigen
aufweisende Zellen gegenüber
Gewebezellen).
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Angesichts
der eindeutigen Rolle, die Entzündungserscheinungen
in diesem Verfahren der Erfindung spielen, wird Fachleuten verständlich sein, dass
gesteigerte Durchlässigkeit
von Zellmembranen des Zielgewebes in Verbindung mit Entzündung die Aufnahme
von nackten Polynucleotiden steigern kann (insbesondere über Barrieren
wie z.B. Haut und Schleimhaut).
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Das
Zielgewebe ist Haut oder Schleimhaut, wobei etwa 1 % bis 2 % der
Zellpopulation aus Antigen aufweisenden Zellen bestehen. Immunantwort auf
Antigene in infizierten Geweben. Ein nasaler Verabreichungsweg (über Einatmen
oder Hineinblasen) wäre
auch besonders nützlich
bei Therapien, die auf die Behandlung von Atemwegserkrankungen und
damit verwandten Erkrankungen abzielen. Darüber hinaus wäre eine
Verabreichung über
die Schleimhaut oder Haut auch zur Immunisierung gegen Allergene nützlich.
Diese Gewebe werden auch aufgrund ihrer Regenerationsfähigkeit
bevorzugt, was die Zeitspanne einschränkt, die eingeführte Materialien
am Eintrittspunkt verweilen.
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Da
die Antigen aufweisenden Zellen, die im Zielgewebe vorhanden sind,
dazu dienen können, die
Expression des nackten Polynucleotids zu vermitteln, kann das Verfahren
der Erfindung zur Induktion von systemischen Reaktionen auf das
exprimierte Peptid nicht so nützlich
sein wie zur Induktion einer örtlichen
Reaktion. Bei ausreichenden Dosierungskonzentrationen jedoch kann
eine vorübergehende systemische
Wirkung induziert werden. Eine nützliche
Anwendung dieses Aspekts der Erfindung zur Induktion von systemischen
Reaktionen auf das exprimierte Peptid kann daher die Anwendung als
ein Adjuvans für
andere systemische Therapien darstellen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung dienen die APCs als Vehikel zur
Zufuhr des nackten Polynucleotids zu lymphatischen Organen und zu Schleimhautgeweben,
die nicht jene am Eintrittspunkt sind. Diese Ausführungsform
wird unter Verweis auf die folgenden Annahmen veranschaulicht; der
beschriebene Mechanismus sollte jedoch nicht als Einschränkung der
Erfindung verstanden werden.
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In
dieser Ausführungsform
wird angenommen, dass die APCs das nackte Polynucleotid bei oder
nahe einem Eintrittspunkt aufnehmen und sie dann in den lymphatischen
Kreislauf hineintragen. Einmal an einem Lymphknoten angelangt, weist
die APC das intrazellulär
exprimierte Protein als ein Antigen auf, wodurch eine Immunantwort
stimuliert wird. Von hier ausgehend können jene APCs, die "homing"-Rezeptoren für z.B. Schleimhaut tragen,
neuerlich in den lymphatischen Kreislauf eintreten, bis sie sich
in einem Zielgewebe niederlassen, das nicht das Gewebe am Eintrittspunkt
ist.
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Zusätzlich könnten Gene
für IL-2, γ-Interferon
und/oder transformierenden Wachstumsfaktor (TGFβ) verabreicht werden, um Produktion
von IgE-Molekülen
zu unterdrücken.
Dieser Ansatz ist von besonderem Interesse, da sich in jüngsten klinischen
Versuchen IL-2 und γ-Interferon
bei Dosierungen, die ausreichend sind, um die Produktion von IgE zu
stören,
als toxisch gezeigt haben. Darüber
hinaus kann, da IgE-Moleküle vorrangig
in Haut und Schleimhaut vorhanden sind, erwartet werden, dass die
Verwendung dieser Verabreichungswege als Eintrittspunkte gemäß der Erfindung
besonders wirksam zur Mäßigung von
allergischen Reaktionen in diesen Geweben ist.
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Darüber hinaus
ist eine unerwartete Entdeckung, die der Erfindung zugrunde liegt,
dass Immunisierung eines Wirts gegen ein Allergen mit einem für Allergen
kodierenden Polynucleotid die IgE-Antikörperreaktion unterdrückt, die
typischerweise bei der Immunisierung eines Wirts mit dem Allergen selbst
produziert wird. Weiters treten Allergen-spezifische zytotoxische
T-Lymphozyten in Wirten auf, die mit für Allergen kodierenden Polynucleotiden
in wesentlich größerem Volumen,
als bei Immunisierung mit dem Allergen produziert wird, immunisiert
sind. Somit stellt die Erfindung ein wirksameres und weniger risikoreiches
Mittel zur Allergen-Immuntherapie bereit als zur Zeit erhältlich ist.
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Ein
anderer besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass sie die Verabreichung
relativ kleiner Dosen von Antigen einbindet. Insbesondere die Menge
an fremdem Material, das in den Wirt eingeführt wird, ist relativ gering,
da ein Polynucleotid, das operativ für ein Antigen kodiert, anstelle
des Antigens selbst verabreicht wird. Darüber hinaus erfordern Wege zur Verabreichung
von nackten Polynucleotiden durch Haut oder Schleimhaut eine niedrigere
Konzentration an DNA, um dasselbe Ausmaß an Immunantwort zu produzieren
wie durch intramuskuläre
Verabreichung (z.B. etwa 10- bis
50fach niedriger; siehe z.B. Beispiel XI und die 13–14).
Demzufolge eignet sich die Erfindung gut für die Verabreichung von nackten
Polynucleotiden, die für
bis zu mehreren hundert verschiedenen Antigenen zur Verwendung als
beispielsweise eine polyvalente Vakzine kodieren.
-
Die
bevorzugten Arten der Verabreichung zur Induktion von lokaler Immunität in oder
nahe der Haut sind transdermale Übertragung,
intradermale Injektion oder oberflächliches Kratzen oder Reizen der äußersten
Schicht epidermaler Zellen (d.h. epidermale Verabreichung), wobei
subkutane Injektion in bestimmten Anwendungen auch nützlich sein kann.
Die bevorzugten Arten der Verabreichung zur Induktion von lokaler
Immunität
in den Atemwegen sind Einatmen oder Hineinblasen; Arten der Verabreichung
an andere Schleimhautgewebe variieren je nach deren Anordnung im
Körper.
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Müssen die
nackten Polynucleotide in Haut oder Schleimhaut eingeführt werden,
so wird die Zufuhr des Polynucleotids vorzugsweise ohne Bedarf an
Injektion durch die Verwendung von Detergenzien, Absorptionspromotoren,
chemischen Reizstoffen (wie beispielsweise keratinolytischen Mitteln)
oder mechanischen Reizstoffen erleich tert. Detergenzien und Absorptionspromotoren,
die die Aufnahme von kleinen Molekülen, die keine Gene sind, erleichtern, sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und können, ohne übermäßiges Experimentieren, für die Verwendung
zur Erleichterung der Aufnahme von Genen angepasst werden. Ein anderer,
im Wesentlichen nicht-invasiver Ansatz zur Einführung der nackten Polynucleotide
arbeitet mit transdermaler Übertragung
(vorzugsweise Iontophorese), die zur transdermalen Übertragung
von Peptiden bereits erfolgreich verwendet wurde.
-
Im
Allgemeinen ist die Verwendung von jeder beliebigen parenteralen
Art der Verabreichung möglich,
obwohl die Verwendung von Wegen, die kaum oder kein Eindringen in
Wirtsgewebe einbinden, stark bevorzugt werden. Aufgrund des Bedarfs
an wiederholter Verabreichung des/der nackten Polynucleotide) jedoch
werden intramuskuläre
Injektionen nicht bevorzugt. Anstelle dessen wird die Einführung des/der
nackten Polynucleotide) in einen Bereich des Körpers, der regenerativ ist,
wie beispielsweise Haut oder Schleimhaut, aufgrund der Fähigkeit,
Zellen zu ersetzen, die direkt durch das mit jeder Dosierung assoziierte
Trauma beeinträchtigt
wurden, bevorzugt.
-
Sofern
erwünscht,
werden, um Sekretion der in diesen Ausführungsformen der Erfindung
zu exprimierenden Proteine sicherzustellen, Sequenzen, die Sekretion
kontrollieren und Fachleuten bekannt sind, in das verabreichte nackte
Polynucleotid eingebunden, sofern sie nicht schon im Gen voller
Länge vorhanden
sind. Bei der Verwendung zur Immunisierung eines Wirts gegenüber einem
Antigen jedoch wird für das
Antigen bevorzugt, dass es nicht durch APCs sekretiert wird, in
denen es exprimiert wird, sondern dass es an der Zelloberfläche vorhanden
ist. So stehen bei der Verwendung in Ausführungsformen der Erfindung,
deren Ziel es ist, den Wirt gegenüber einem Antigen zu immunisieren,
die nackten Polynucleotide vorzugsweise unter der Kontrolle von
Sequenzen, die Sekretion von exprimiertem Protein unterbinden, wobei
diese Sequenzen Fachleuten bekannt sind.
-
Die
Verwendung von Liposomen bei der Zufuhr der nackten Polynucleotide
der Erfindung ist nicht bevorzugt. Solch eine Verwendung neigt dazu, zu
reduzierten Ex pressionsniveaus zu führen. Dieses Phänomen ist
wahrscheinlich das Resultat von beeinträchtiger Erkennung eines Liposoms
als ein antigenes Material durch APCs.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt Schnitte von Muskelgewebe, das chronische
Entzündung
(Bild A) und Myonekrose (Bild B) nach intramuskulären Injektionen
von pREVk3 und pRSVIL-2 aufweist. Bild C zeigt Schnitte von ähnlichem
Muskelgewebe nach subkutanen Injektionen von pREVK3 oder pRSVIL-2.
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2A zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
in Serum nach intradermaler Injektion von nacktem pCMVRNP; 2B zeigt
die Resultate eines ELISA für
Anti-NP-IgG in Serum
nach intramuskulärer
Injektion von nacktem pCMVRNP.
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3 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
vor intranasaler Einführung
von nacktem pCMVRNP in Balb/c-Mäuse.
-
4 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
in einer nicht anästhesierten
Gruppe von Balb/c-Mäusen.
-
5 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
in einer anästhesierten
Gruppe von Balb/c-Mäusen.
-
6 ist
eine Photographie der Resultate histologischer Studien an Haut am
Eintrittspunkt für pCMVRNP
in Balb/c-Mäusen,
die Aufnahme des Plasmids durch mononukleare Zellen (APCs) zeigt. Eine
APC wird durch einen Pfeil bezeichnet; eine Gewebezelle (die kein
Plasmid enthält)
wird durch eine gestrichelte Linie bezeichnet.
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7 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
nach mechanischer epidermaler Verabreichung von nacktem pCMVRNP
an Balb/c-Mäuse.
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8 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-NP-IgG
nach chemischer epidermaler Verabreichung von nacktem pCMVRNP an
Balb/c-Mäuse.
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9 enthält eine
Kaplan-Meyer-Kurve zu Überlebensraten,
die die Zeitspanne darstellt, die Balb/c-Mäuse, denen intradermal nacktes pCMVRNP
verabreicht wurde, nach viraler Provokation überlebten.
-
10 vergleicht
in einem Diagramm NP-Genexpression nach separaten intradermalen
Injektionen von nackten Plasmiden, die entweder eine CMV- oder eine
RSV-Promotorsequenz
enthielten.
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11 zeigt die Mengen an zytotoxischen T-Zellen,
die in Mäusen
nach Injektion von für
Ovalbumin kodierenden nackten Plasmiden, verabreicht mittels intradermaler
Injektion, nachgewiesen wurden.
-
12 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-Ovalbumin-Antikörper in
den in Verbindung mit 11 beschriebenen
Mäusen.
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13 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-β-Galactosidase-Antikörper nach
Verabreichung von (1) einem Polynucleotid, das für das Enzym kodiert, durch
intramuskuläre
oder intradermale Injektion und (2) dem Enzym durch intradermale
Injektion.
-
14 zeigt
die Resultate eines ELISA für Anti-β-Galactosidase-Antikörper in
Seren von den in Verbindung mit 22 beschriebenen
Mäusen
nach einer Boosterinjektion von Antigen.
-
15 zeigt
die Resultate eines ELISA für IgG-2A-Typ-Antikörper in
Seren von Mäusen,
denen (1) intradermal oder intramuskulär ein Polynucleotid, das für β-Galactosidase kodiert,
oder (2) das Enzym durch intradermale Injektion verabreicht wurde.
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16 zeigt
die Resultate eines ELISA für IgG-1-Typ-Antikörper in
Seren von Mäusen,
denen (1) intradermal oder intramuskulär ein Polynucleotid, das für β-Galactosidase kodiert,
oder (2) das Enzym durch intradermale Injektion verabreicht wurde.
-
17 zeigt
die Resultate eines ELISA für IgG-2A-Typ-Antikörper in
Seren von den in Verbindung mit 25 beschriebenen
Mäusen
nach einer Boosterinjektion von Antigen.
-
18.
zeigt die Resultate eines ELISA für IgG-1-Typ-Antikörper in
Seren von den in Verbindung mit 24 beschriebenen
Mäusen
nach einer Boosterinjektion von Antigen.
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19 zeigt
die Resultate eines ELISA für IgG-2A-Typ-Antikörper in
Seren von Mäusen,
denen (1) durch Kratzen der Haut mit mit für β-Galactosidase kodierendem Polynucleotid
beschichteten Zinken oder (2) durch intradermale Injektion das Enzym
verabreicht wurde.
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20 zeigt
die Resultate eines ELISA für IgG-1-Typ-Antikörper in
Seren von Mäusen,
denen (1) durch Kratzen der Haut mit mit für β-Galactosidase kodierendem Polynucleotid
beschichteten Zinken oder (2) durch intradermale Injektion das Enzym
verabreicht wurde.
-
21 ist
eine Karte des eukaryotischen pGREtk-Expressionsvektors.
-
22 ist
eine Karte des eukaryotischen pVDRtk-Expressionsvektors.
-
23 zeigt
die Resultate eines ELISA für insgesamte
IgE-Antikörpermengen
in Mäusen
nach Immunisierung mit einem für
Antigen kodierenden Plasmid (pCMV-Lac-Z), dem Antigen selbst (β-Galactosidase)
oder einem Kontrollplasmid (nicht kodierend) (pCMV-BL; "Kont.").
-
24 zeigt
die Resultate eines ELISA für Allergen-spezifische
IgE-Antikörpermengen
in Mäusen
nach Immunisierung mit einem für
Antigen kodierenden Plasmid (pCMV-Lac-Z), dem Antigen selbst (β-Galactosidase)
oder einem Kontrollplasmid (nicht kodierend) (pCMV-BL; "Kont.").
-
25 zeigt
die Resultate eines ELISA für Mengen
an IL-2 und INFγ nach
Immunisierung von Mäusen
mit einem für
Antigen kodierenden Plasmid (pCMV-Lac-Z) oder dem Antigen selbst
(β-Galactosidase).
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26 zeigt
die Resultate eines Tests zur Detektion von Antigen-spezifischer
Zelllyse durch T-Lymphozyten von Mäusen, die durch epidermale Verabreichung
von pCMV-NP-Plasmid immunisiert wurden.
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27 zeigt
die Resultate eines Tests zur Detektion von Antigen-spezifischer
Zelllyse durch T-Lymphozyten von den in 26 beschriebenen Mäusen ohne
Pulsieren der Zellen mit dem Antigen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Bezüglich dieser
Beschreibung gilt es, die bevorzugte Ausführungsform und die gezeigten
Beispiele als typische Beispiele und nicht als Einschränkungen
der Erfindung zu verstehen.
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1. EINFÜHREN VON
NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN IN ZIELGEWEBE MIT WESENTLICHEN KONZENTRATIONEN
AN ANTIGEN AUFWEISENDEN ZELLEN
-
A. Herstellung von nackten
Polynucleotiden.
-
Die
in der Erfindung zu verwendenden Polynucleotide können DNA
oder RNA sein, sind jedoch vorzugsweise eine komplementäre DNA-
(cDNA-) Sequenz. Die in der Erfindung verwendeten Polynucleotidsequenzen
müssen
(a) exprimierbar und (b) entweder nicht-replizierend oder durch
Mittel bearbeitet sein, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind,
um nicht in das Wirtsgenom zu replizieren. Veranschaulichungen der
Herstellung von Polynucleotiden, die für die Verwendung in der Erfindung
geeignet sind, werden im Folgenden bereitgestellt, und spezifische
Beispiele, die zeigen, wie besondere Polynucleotid-Zusammensetzungen
hergestellt wurden, sind nachstehend angeführt. Fachleuten wird ohnedies
bekannt sein, dass andere bekannte Mittel zur Herstellung von nicht-replizierenden
Polynucleotiden auch geeignet sein können.
-
Polynucleotide
zur Verwendung in der Erfindung können unter Einsatz von Hybridisierungsverfahren,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, gewonnen werden.
DNA und RNA können
auch unter Verwendung von automatisierter Nucleinsäuresynthese-Ausstattung,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, synthetisiert werden.
Die Verwendung von durchwegs bekannter Polymerasekettenreaktion
(PCR) ist besonders zur Herstellung von Polynucleotidgemischen bevorzugt.
Genomische Nucleinsäuren
können
durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Mittel hergestellt
werden, wie beispielsweise die von Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Kapitel 2 und 4, Wiley Interscience (1989),
beschriebenen Arbeitsvorschriften. cDNA kann gemäß den auf dem Gebiet der Erfindung
bekannten Mitteln synthetisiert werden (siehe z.B. Maniatis et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual; Cold Spring Harbor Lab,
New York (1982)). Eine cDNA-Expressionsbibliothek,
die Polynucleotide von Interesse enthält, kann auch durch auf dem
Gebiet der Erfindung bekannte Mittel gescreent werden. Beispiele
für solche
Mittel werden in der nachstehenden Erläuterung veranschaulicht.
-
Bevorzugte
Polynucleotide zur Verwendung in spezifischen Anwendungen werden
in der vorangehenden Zusammenfassung der Erfindung erwähnt. Beispielsweise
können
nackte Polynucleotide operativ für
therapeutische Peptide kodieren, kodieren jedoch vorzugsweise für immunogene
Peptide, die als Antigene wirken können, um eine humorale und/oder
zelluläre
Antwort hervorzurufen. Die nackten Polynucleotide können auch
operativ für
einen Antikörper
kodieren. In dieser Hinsicht umfasst die Bezeichnung "Antikörper" ganzes Immunglobulin
einer beliebigen Klasse, Chimäre Antikörper, Hybridantikörper mit
dualen oder vielfachen Antigen-Spezifitäten und Fragmente einschließlich Hybridfragmente. Auch
im Begriff "Antikörper" eingebunden sind
Konjugate von solchen Fragmenten und so genannte Antigen-Bindungsproteine
(einkettige Antikörper),
wie beispielsweise im US-Patent Nr. 4.704.692 beschrieben. Alternativ
dazu können
die kodierten Antikörper auch
anti-idiotypische Antikörper
(Antikörper,
die andere Antikörper
binden) sein, wie beispielsweise im US-Patent Nr. 4.699.880 beschrieben.
-
Fachleuten
wird jedoch bekannt sein, dass die Verfahren der Erfindung für die Verwendung
bei der Verabreichung eines beliebigen Polynucleotids oder Gemisches
davon, die operativ für
therapeutische und/oder immunogene Peptide von Interesse kodieren,
angepasst werden können.
Die Erfindung ist daher nicht auf die Verwendung mit (irgendeinem) bestimmten
Polynucleotid(en) eingeschränkt.
-
Wie
hierin verwendet bezieht sich "Polynucleotid" auf ein Polymer
von Desoxyribonucleotiden oder Ribonucleotiden in Form eines separaten
Fragments oder als eine Komponente eines größeren Konstrukts. DNA, die
für ein
therapeutisches und/oder immunogenes Peptid der Erfindung kodiert, kann
aus cDNA-Fragmenten oder aus Oligonucleotiden zusammengefügt werden,
die ein synthetisches Gen liefern, das in der Lage ist, in einer
rekombinanten Transkriptionseinheit exprimiert zu werden. Polynucleotidsequenzen
der Erfindung umfassen DNA-, RNA- und cDNA-Sequenzen. Eine Polynucleotidsequenz
kann aus dem genetischen Code abgeleitet werden, wobei jedoch die
Degeneration des Codes berücksichtigt
werden muss. Polynucleotide der Erfindung umfassen Sequenzen, die
als ein Resultat des genetischen Codes degeneriert sind, wobei diese
Sequenzen von Fachleuten leicht bestimmt werden können.
-
Polynucleotidsequenzen,
die für
ein erwünschtes
therapeutisches und/oder immunogenes Peptid kodieren, können entweder
in Eukaryoten oder in Prokaryoten exprimiert werden. Wirte können mikrobielle,
Hefe-, Insekten- und Säugetierorganismen
umfassen. Verfahren zur Expression von DNA-Sequenzen mit eukaryotischen
oder viralen Sequenzen in Prokaryoten sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Biolo gisch funktionelle virale und Plasmid-DNA-Vektoren,
die zu Expression und Replikation in einem Wirt in der Lage sind,
sind auf dem Gebiet der Erfindung auch bekannt. Solche Vektoren werden
verwendet, um DNA der Erfindung zu inkorporieren.
-
DNA-Sequenzen
zur Verwendung bei der Herstellung von therapeutischen und/oder
immunogenen Peptiden der Erfindung können auch mittels mehrerer
verschiedener Verfahren gewonnen werden. Beispielsweise kann die
DNA unter Verwendung von Hybridisierungsverfahren, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, isoliert werden. Diese schließen, jedoch
nicht ausschließlich,
folgende Verfahren ein: 1) Hybridisierung von Sonden an genomische
oder cDNA-Bibliotheken, um gemeinsame Nucleotidsequenzen nachzuweisen;
2) Antikörper-Screenen
von Expressionsbibliotheken, um gemeinsame strukturelle Eigenschaften
nachzuweisen; und 3) Synthese durch Polymerasekettenreaktion (PCR). Die
Entwicklung von spezifischen DNA-Sequenzen, die
kodieren, oder von Fragmenten davon kann auch durch folgende Vorgehensweisen
erreicht werden: 1) Isolation von doppelsträngigen DNA-Sequenzen aus der genomischen DNA; 2)
chemische Herstellung einer DNA-Sequenz,
um die notwendigen Codons für das
Polypeptid von Interesse bereitzustellen; und 3) In-vitro-Synthese
einer doppelsträngigen
DNA-Sequenz durch Umkehrtranskription von mRNA, die aus einer eukaryotischen
Donorzelle isoliert wurde. Im letztgenannten Fall wird schließlich ein
doppelsträngiges
DNA-Komplement von mRNA gebildet, das im Allgemeinen als cDNA bezeichnet
wird.
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Hybridisierungsverfahren
sind zum Screenen von rekombinanten Klonen unter Verwendung von
markierten gemischten synthetischen Oligonucleotidsonden nützlich,
wobei jede Sonde möglicherweise
das komplette Komplement einer spezifischen DNA-Sequenz in der Hybridisierungsprobe
ist, was ein heterogenes Gemisch aus denaturierter doppelsträngiger DNA
umfasst. Für
solches Screenen erfolgt Hybridisierung vorzugsweise entweder an
einzelsträngiger
DNA oder an denaturierter doppelsträngiger DNA. Hybridisierung
ist besonders nützlich
zur Detektion von cDNA-Klonen,
die aus Quellen stammen, in denen eine äußerst geringe Menge an mRNA-Sequenzen in Bezug
auf das Polypeptid von Interesse vorhanden sind. In anderen Worten
ist es durch Verwendung stringenter Hybridisierungsbedingungen,
die darauf abzielen, nicht-spezifische Bindung zu vermeiden, möglich, beispielsweise
einen spezifischen cDNA-Klon durch die Hybridisierung der Target-DNA
an diese einzelne Sonde im Gemisch autoradiographisch sichtbar zu
machen.
-
Eine
cDNA-Bibliothek, von der angenommen wird, dass sie ein Polynucleotid
von Interesse enthält, kann
durch Injektion verschiedener mRNA, die aus cDNAs stammen, in Oozyten,
wodurch ausreichend Zeit vorhanden ist, um Expression der cDNA-Genprodukte eintreten
zu lassen, und Testen auf die Gegenwart des erwünschten cDNA-Expressionsprodukts
gescreent werden, beispielsweise unter Verwendung von Antikörper, der
für ein
Peptid, für
das das Polynucleotid von Interesse kodiert, spezifisch ist, oder
unter Verwendung von Sonden für
die Wiederholungsmotive und einem Gewebeexpressionsmuster, das für ein Peptid,
für das
das Polynucleotid von Interesse kodiert, charakteristisch ist, zu
ermöglichen.
Alternativ dazu kann eine cDNA-Bibliothek indirekt auf Expression
von therapeutischen und/oder immunogenen Peptiden mit zumindest
einem Epitop unter Verwendung von Antikörpern, die spezifisch für die Peptide
sind, gescreent werden. Solche Antikörper können entweder polyklonal oder
monoklonal abgeleitet werden und verwendet werden, um Expressionsprodukt
zu detektieren, das ein Hinweis auf die Gegenwart von cDNA von Interesse
ist.
-
Screening-Verfahren,
die auf Nucleinsäurehybridisierung
aufbauen, machen es möglich,
jede beliebige Gensequenz aus jedem beliebigen Organismus zu isolieren,
vorausgesetzt, die geeignete Sonde ist erhältlich. Oligonucleotidsonden,
die einem Teil der Sequenz entsprechen, die für das betreffende Protein kodieren,
können
chemisch synthetisiert werden. Dies erfordert, dass kurze Oligopeptidabschnitte
der Aminosäurennosäuresequenz
bekannt sind. Die für
das Protein kodierende DNA-Sequenz
kann vom genetischen Code abgeleitet werden, wobei jedoch die Degeneration
des Codes berücksichtigt
werden muss. Es ist möglich,
eine gemischte Additionsreaktion durchzuführen, wenn die Sequenz degeneriert
ist. Dies bindet ein heterogenes Gemisch von denaturierter doppelsträngiger DNA ein.
Für solches
Screenen erfolgt Hybridisierung vorzugsweise entweder an einzelsträngiger DNA
oder denaturierter doppelsträngiger
DNA.
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Die
nackten Polynucleotide können
an andere Polynucleotide, die operativ für Regulationsproteine kodieren,
die die Expression dieser Polypeptide kontrollieren, konjugiert
sein oder können
in Verbindung mit diesen verwendet werden oder können Erkennungs-, Promotor-
und Sekretionssequenzen enthalten. Fachleute werden ohne übermäßiges Experimentieren
in der Lage sein, Regulationspolynucleotide auszuwählen und
sie in die nackten Polynucleotide der Erfindung einzubinden (sofern
sie darin nicht schon vorhanden sind). Beispielsweise werden geeignete
Promotoren zur Verwendung in Maus- oder menschlichen Systemen und
ihre Verwendung in Current Protocols in Molecular Biology, s.o.,
in Kapitel 1 beschrieben.
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Eine
besonders bevorzugte Form eines nackten Polynucleotids zur Verwendung
in der Erfindung ist eines, das in einen Plasmidvektor inkorporiert
wurde. Die Verwendung eines Plasmidvektors, insbesondere eines,
der einen Replikator umfasst, verlängert die Expression des Gens
in Zielgeweben. Bestimmte Plasmidvektoren sind auch gute Mediatoren
von Immunantworten auf immunogene Peptide, da hohe Expressionsniveaus
erreicht werden, wenn das für
die Peptide kodierende Gen in den Vektor eingebunden wird.
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Geeignete
Plasmidvektoren sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und umfassen
die in Current Protocols in Molecular Biology, s.o., in Kapitel
1 beschriebenen Vektoren. Zwei besonders bevorzugte Plasmidvektoren
sind die pRSV- (Rous-Sarkomavirus-)
und pCMV- (Zytomegalievirus-) Promotorvektoren. Von diesen Promotoren
wird CMV für Polynucleotide,
die in Gewebe, die keine Muskeln sind, eingeführt werden sollen, bevorzugt.
Diese Bevorzugung basiert auf Beobachtungen, dass höhere Expressionsniveaus
in diesem Zusammenhang erreicht werden, wenn der CMV-Promotor verwendet wird.
-
Eine
geeignete Arbeitsvorschrift zur Isolierung des RSV-Promotors und
für seine
Verwendung im Aufbau eines Plasmidvektors wird in Gorman et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79, 6777 (1982), beschrieben. Andere
bevorzugte Plasmidvektoren sind pREP7 und pREV, die im Handel bei
Invitrogen in San Diego, Kalifornien, erhältlich sind. Zum Klonieren
von Polynucleotiden ist ein besonders geeignetes Plasmid zur Herstellung
von mRNA der pSP64T-Kloniervektor, der von Kreig et al., Nucleic Acids
Res. 12, 7057–7070
(1984), beschrieben wird. Jede beliebige cDNA, die ein Startcodon
enthält, kann
in dieses Plasmid und in mRNA, die aus den exprimierten DNA-Matrizen unter Verwendung
von herkömmlichen
Verfahren hergestellt wird, eingeführt werden.
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Verschiedene
virale Vektoren, die in der Erfindung verwendet werden können (jedoch
nicht bevorzugt oder erwünscht
werden), umfassen Adenovirus, Herpesvirus, Vakzinia oder, vorzugsweise,
ein RNA-Virus wie beispielsweise ein Retrovirus. Vorzugsweise ist
der retrovirale Vektor ein Derivat eines Maus- oder Vogel-Retrovirus.
Beispiele für
retrovirale Vektoren, in denen ein einzelnes fremdes Gen insertiert
werden kann, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf:
Moloney-Maus-Leukämie-Virus (MoMuLV), Harvey-Maus-Sarkoma-Virus
(HaMuSV), Maus-Brusttumor-Virus (MuMTV) und Rous-Sarkoma-Virus (RSV).
Zahlreiche zusätzliche
retrovirale Vektoren können
zahlreiche Gene inkorporieren. Alle diese Vektoren können ein
Gen für
einen selektierbaren Macker transferieren oder inkorporieren, sodass transduzierte
Zellen identifiziert und gebildet werden können.
-
Zur Überwachung
von Expression können diese
Vektoren so modifiziert werden; dass sie bekannte Reportergene umfassen.
Beispielsweise kann der pRSV-Iac-Z-DNA-Vektor, der in Norton et al., Mol.
Cell. Biol. 5, 281 (1985), beschrieben wird, β-Galactosidase mit Proteinexpression
produzieren. Luciferase und Chloramphenicolacetyltransferase ("CAT"; siehe z.B. Gorman
et al., s.o., Konstruktion eines pRSV-CAT-Plasmids) können auch verwendet werden.
Geeignete Plasmidvermehrung kann in E. coli erreicht werden (siehe
z.B. Molecular Cloning: A Laboratory Manual, s.o.).
-
Zur
Verwendung als eine Toleranz verleihende Vakzine kann ein Gemisch
von Polynucleotiden oder eine getrennt zusammen verabreichte Gruppe an
Polynucleotiden ein Gen, das operativ für ein immunosuppressives Cytokin
(wie z.B. TGFβ)
kodiert, und ein separates Gen, das operativ für ein relevantes Histokompatibilitätsprotein kodiert,
umfassen. Dieser Ansatz könnte
für die
Verwendung zur Induktion von Toleranz gegenüber fremden Antigenen (einschließlich Alloantigenen)
sowie Selbst-Antigenen angepasst
werden.
-
B. Pharmazeutische Präparate von
nackten Polynucleotiden
-
Zusammensetzungen
von nackten Polynucleotiden und Polynucleotid-Gemische können in
eine pharmazeutisch annehmbare Suspension, Lösung oder Emulsion gegeben
werden. Geeignete Medien umfassen Salzlösung und können für jene Ausführungsformen, die nicht auf
Antigen aufweisenden Zellen zur Zufuhr der Polynucleotide in Zielgewebe basieren,
liposomale Präparate
sein.
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Insbesondere
können
pharmazeutisch annehmbare Träger
sterile wässrige
und nicht-wässrige Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen umfassen. Beispiele für nicht-wässrige Lösungsmittel
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, pflanzliche Öle wie z.B.
Olivenöl
und injizierbare organische Ester wie z.B. Ethyloleat. Wässrige Träger umfassen
Wasser, alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Salzlösung und gepuffertes Medium.
Parenterale Träger
umfassen Natriumchloridlösung,
Ringer-Dextrose, Dextrose und Natriumchlorid, laktierte Ringer-Lösung oder
fixierte Öle.
Intravenöse
Vehikel umfassen Flüssigkeits-
und Nährstoff-Auffüller, Elektrolyt-Auffüller (wie jene,
die auf Ringer-Dextrose aufbauen) und dergleichen. Konservierungsmittel
und andere Additive können
auch vorhanden sein, wie beispielsweise antimikrobielle Mittel,
Antioxidanzien, Chelatbildner und Inertgase und dergleichen. Weiters
kann eine Zusammensetzung von nackten Polynucleotiden unter Verwendung
von auf dem Gebiet bekannter Mittel zur darauf folgenden neuerlichen
Wiederherstellung und Verwendung gemäß der Erfindung lyophilisiert
werden.
-
Für jene Ausführungsformen
der Erfindung, die nicht auf APC-Erkennung von nackten Polynucleotiden
als Antigen aufbauen, kann zusätzlich
zum zuvor erläuterten,
gerichteten Vektor-Zufuhrsystem auch ein kolloidales Dispersionssystem
für gerichtete Zufuhr
verwendet werden. Fachleuten wird jedoch verständlich sein, dass die Vortei le
der Verwendung des Verfahrens der Erfindung zur Verabreichung von nackten
Nucleotiden und zur Verabreichung jener Nucleotide an Gewebe, die
relativ hohe Konzentrationen von Antigen aufweisenden Zellen haben,
so beschaffen sind, dass die Verwendung von kolloidalen Dispersionssystemen
zur Zufuhr von Polynucleotiden nicht das bevorzugte Verfahren darstellt.
Die nachstehende Erläuterung
bezüglich
solcher Systeme ist daher prinzipiell als ein Beispiel bereitgestellt, für den Fall,
dass das bevorzugte Verfahren der Erfindung unter Berücksichtigung
einer bestimmten Indikation als zur Verwendung nicht geeignet erkannt wird.
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Kolloidale
Dispersionssysteme umfassen Makromolekülkomplexe, Nanokapseln, Mikrokügelchen,
Kügelchen
und lipidbasierte Systeme einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen, Mizellen, gemischte Mizellen
und Liposomen. Das bevorzugte kolloidale System dieser Erfindung
ist ein Liposom.
-
Liposomen
sind künstliche
Membranvesikel, die als Zufuhrvehikel in vitro und in vivo nützlich sind. Es
wurde bereits gezeigt, dass große,
einschichtige Vesikel (LUV), die eine Größe im Bereich von 0,2–4,0 μm aufweisen,
einen wesentlichen Prozentsatz eines wässrigen Puffers, der große Makromoleküle enthält, einkapseln
kann. RNA, DNA und intakte Virionen können innerhalb des wässrigen
Inneren eingekapselt und den Zellen in einer biologisch aktiven
Form zugeführt
werden (Fraley et al., Trends Biochem. Sci. 6, 77 (1981)). Zusätzlich zu
Säugetierzellen
wurden Liposomen für
die Zufuhr von Polynucleotiden in Pflanzen-, Hefe- und Bakterienzellen
verwendet. Damit ein Liposom ein wirksames Gentransfervehikel ist,
sollten die folgenden Eigenschaften gewährleistet sein: (1) Einkapselung
der Gene, die für
die Antisense-Polynucleotide
kodieren, mit hoher Wirksamkeit, während ihre biologische Aktivität nicht
beeinträchtigt wird;
(2) präferenzielle
und wesentliche Bindung an eine Targetzelle im Vergleich zu Nicht-Targetzellen; (3)
Zufuhr der wässrigen
Inhalte des Vesikels zum Zytoplasma der Targetzellen mit hoher Wirksamkeit; und
(4) exakte und wirksame Expression von genetischer Information (Mannino
et al., Biotechniques 6, 662 (1988)).
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Die
Zusammensetzung des Liposoms ist üblicherweise eine Kombination
aus Phospholipiden, insbesondere aus Phospholipiden mit hoher Phasenübergangstemperatur, üblicherweise
in Kombination mit Steroiden, insbesondere Cholesterin. Andere Phospholipide
oder andere Lipide können
auch verwendet werden. Die physikalischen Eigenschaften von Liposomen
hängen
von pH, Ionenstärke
und der Gegenwart von zweiwertigen Kationen ab.
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Beispiele
für Lipide,
die zur Liposomenproduktion nützlich
sind, umfassen Phosphatidylverbindungen, wie z.B. Phosphatidylglycerin,
Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin, Phosphatidylethanolamin, Sphingolipide,
Cerebroside und Ganglioside. Besonders nützlich sind Diacylphosphatidylglycerine,
worin die Lipidgruppierung 14 bis 18 Kohlenstoffatome, insbesondere
16 bis 18 Kohlenstoffatome, enthält
und gesättigt
ist. Veranschaulichende Phospholipide umfassen Ei-Phosphatidylcholin,
Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin.
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Das
Targeting von Liposomen kann basierend auf anatomischen und mechanistischen
Faktoren klassifiziert werden. Anatomische Klassifikation basiert
auf dem Niveau der Selektivität,
beispielsweise organspezifisch, zellspezifisch und organellenspezifisch.
Mechanistisches Targeting kann auf Grundlage dessen differenziert
werden, ob es passiv oder aktiv erfolgt. Passives Targeting arbeitet
mit der natürlichen
Neigung von Liposomen, sich an Zellen des retikuloendothelialen
Systems (RES) in Organen, die sinusförmige Kapillaren aufweisen,
zu verteilen. Aktives Targeting andererseits bindet die Änderung
des Liposoms durch Binden des Liposoms an einen spezifischen Liganden
wie beispielsweise einen monoklonalen Antikörper, Zucker, Glykolipid oder
Protein oder durch Ändern
der Zusammensetzung oder Größe des Liposoms
ein, um Targeting auf Organe und Zelltypen zu erreichen, die nicht
die natürlich
vorkommenden Lokalisierungsstellen sind.
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Die
Oberfläche
des gerichteten Zufuhrsystem kann auf zahlreiche verschiedene Weisen
modifiziert werden. Im Fall eines liposomalen gerichteten Zufuhrsystems
können
Lipidgruppen in die Lipiddoppelschicht des Liposoms eingebunden
werden, um den Targeting-Liganden in stabiler Verbindung mit der
liposomalen Doppelschicht zu halten. Verschiedene Bindungsgruppen
können
zur Bindung der Lipidketten an den Targeting-Liganden verwendet
werden.
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Für jene Ausführungsformen
der Erfindung, die auf APC-Expression aufbauen, schränken liposomale
Präparate
die Aufnahme der nackten Polynucleotide in vivo wesentlich ein und
sollten nicht verwendet werden. Anstelle dessen ist isotonische
gepufferte Lösung
das bevorzugte Medium für
maximale Aufnahme der nackten Polynucleotide in solchen Ausführungsformen.
Weiters wird auch die Verwendung von Absorptionspromotoren, Detergenzien, chemischen
Reizstoffen oder mechanischen Reizstoffen bevorzugt, um Transmission
des nackten Polynucleotidzusammensetzung durch den Eintrittspunkt
zu fördern.
Als Literaturverweis hinsichtlich allgemeiner Prinzipien in Bezug
auf Promotoren und Detergenzien, die bereits erfolgreich zur Zufuhr
von organischen und peptidbasierten Wirkstoffen über die Schleimhaut verwendet
wurden, siehe Chien, Novel Drug Delivery Systems, Kapitel 4, Marcel
Dekker (1992). Spezifische Informationen in Bezug auf bekannte Mittel
und Grundlagen für
nasale Wirkstoffzufuhr werden in Chien, s.o., Kapitel 5, angeführt. Beispiele
für geeignete
Absorptionspromotoren bei nasaler Verabreichung werden in Kapitel
5, Tabelle 2 und 3, beschrieben; mildere Mittel werden bevorzugt. Weiters
werden auch bekannte Mittel und Grundlagen für transdermale Wirkstoffzufuhr
in Chien, s.o., Kapitel 7, diskutiert. Geeignete Mittel zur Verwendung
im Verfahren dieser Erfindung für
die Zufuhr über
Schleimhaut/Nase werden auch in Chang et al., Nasal Drug Delivery, "Treatise on Controlled
Drug Delivery",
Kapitel 9 und Tabelle 3–4B
davon, Marcel Dekker (1992), beschrieben. Geeignete Mittel, die bekannt
sind, um Absorption von Wirkstoffen durch die Haut zu fördern, werden
in Sloan, Use of Solubility Parameters from Regular Solution Theory
to Describe Partitioning-Driven Processes, Kapitel 5, "Prodrugs: Topical
and Ocular Drug Delivery",
Marcel Dekker (1992), sowie an anderen Stellen im Text beschrieben.
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Es
wird erwartet, dass diese Verfahren (und andere, die üblicherweise
verwendet werden, um Wirkstoffzufuhr zu erleichtern) von Fachleuten
ohne übermäßiges Experimentieren
an die Herstellung von nackten Polynucleotiden zur Verwendung in
den Verfahren der Erfindung angepasst werden können. Obwohl die in den vorangehen den
Absätzen
erläuterten
Ansätze,
zumindest des Wissens der Erfinder nach, bisher nicht zur Polynucleotidzufuhr
verwendet wurden, wird insbesondere angenommen, dass sie für diesen
Zweck geeignet sind. Aus diesem Grund sind die zuvor genannten Verweise
hierin durch diesen Verweis eingebunden, wenn auch sie für die Verfahren
der Erfindung nicht wesentlich sind. Spezifische Beispiele, die
diese Eignung veranschaulichen, sind nachstehend beschrieben.
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C. Mittel und Wege für die Verabreichung
von nackten Polynucleotiden
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Für die dermale
Verabreichung kann das Mittel zur Einführung epidermale Verabreichung,
subkutane oder intradermale Injektion sein. Von diesen Mitteln wird
epidermale Verabreichung für
die größeren Konzentrationen
an APCs, deren Anwesenheit im intradermalen Gewebe angenommen wird,
bevorzugt.
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Die
am meisten bevorzugten Mittel zur Einführung auf dermalem Verabreichungsweg
sind jene, die am wenigsten invasiv sind. Bevorzugt unter diesen
Mitteln sind transdermale Übertragung
und epidermale Verabreichung.
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Zur
transdermalen Übertragung
ist Iontophorese ein geeignetes Verfahren. Übertragung mittels Iontophorese
kann unter Verwendung von im Handel erhältlichen "Pflastern" durchgeführt werden, die ihr Produkt
kontinuierlich über
die heile Haut über
eine Zeitspanne von mehreren Tagen oder mehr hinweg zuführen. Die
Verwendung dieses Verfahrens ermöglicht
kontrollierte Übertragung
von pharmazeutischen Zusammensetzungen in relativ hohen Konzentrationen,
ermöglicht
die Infusion von Kombinationswirkstoffen und ermöglicht gleichzeitige Verwendung
eines Absorptionspromotors.
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Ein
Beispiel für
ein Pflasterprodukt zur Verwendung in diesem Verfahren ist das Produkt
LECTRO PATCHTM von General Medical Company,
Los Angeles, CA. Dieses Produkt hält elektronisch Speicherelektroden
auf einem neutralen pH und kann angepasst werden, um Dosierungen
unterschiedlicher Konzentrationen bereitzustellen, um kontinuierlich und/oder
periodisch Dosen abzugeben. Herstellung und Verwen dung des Pflasters
sollten laut Anweisungen des Herstellers erfolgen, die dem Produkt
LECTRO PATCH beigelegt sind.
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Epidermale
Verabreichung bindet im Wesentlichen mechanische oder chemische
Reizung der äußersten
Schicht der Epidermis ein, die ausreichend ist, um eine Immunantwort
auf den Reizstoff hervorzurufen. Insbesondere sollte die Reizung
ausreichend sein, um APCs zur Stelle der Reizung hin anzuziehen.
Wie bereits zuvor erläutert,
wird angenommen, dass die APCs dann das verabreichte nackte Polynucleotid
aufnehmen und exprimieren.
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Ein
Beispiel für
ein mechanisches Reizmittel setzt zahlreiche kurze Zinken mit sehr
schmalem Durchmesser ein, die verwendet werden können, um die Haut zu reizen
und APCs zur Stelle der Reizung hin anzuziehen, um die nackten Polynucleotide
aus dem Ende der Zinken aufzunehmen. Zum Beispiel der MONO-VACC-Old-Tuberculin-Test, hergestellt von
Pasteur Merieux aus Lyon, Frankreich, enthält eine Vorrichtung, die zur
Einführung
von nackten Polynucleotiden geeignet ist.
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Die
Vorrichtung (die in den Vereinigten Staaten bei Connaught Laboratories,
Inc., von Swiftwater, PA, erhältlich.
ist) besteht aus einem Kunststoffbehälter mit einem Spritzenkolben
an einem Ende und einer Zinkenscheibe am anderen. Die Zinkenscheibe trägt zahlreiche
Zinken mit schmalem Durchmesser mit einer Länge, die die äußerste Schicht
an epidermalen Zellen gerade ankratzen. Jede der Zinken im MONO-VACC-Set
ist mit Kochschem Tuberculin beschichtet; in der vorliegenden Erfindung
ist jede Nadel mit einer pharmazeutischen Zusammensetzung von nacktem
Polynucleotid oder einem Gemisch davon beschichtet. Die Verwendung
der Vorrichtung erfolgt gemäß den schriftlichen
Anweisungen des Herstellers, die mit dem Vorrichtungsprodukt mitgeliefert werden;
diese Anweisungen hinsichtlich der Verwendung und Verabreichung
sind durch diesen Verweis hierin eingebunden, um die herkömmliche
Verwendung der Vorrichtung zu veranschaulichen. Ähnliche Vorrichtungen, die
auch in dieser Ausführungsform verwendet
werden können,
sind jene, die zur Zeit verwendet werden, um Allergietests durchzuführen.
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Ein
anderer geeigneter Ansatz zur epidermalen Verabreichung von nackten
Polynucleotiden arbeitet mit der Verwendung eines chemischen Stoffes, der
die äußersten
Zellen der Epidermis reizt und dadurch eine ausreichende Immunantwort
hervorruft, um APC in diesen Bereich zu locken. Ein Beispiel ist ein
keratinolytisches Mittel wie beispielsweise die Salicylsäure, die
in im Handel erhältlicher
topischer Enthaarungscreme, vertrieben von Noxema Corporation unter
dem Handelsnamen NAIR, verwendet wird. Dieser Ansatz kann verwendet
werden, um epitheliale Verabreichung in die Schleimhaut zu erreichen. Der
chemische Reizstoff kann auch in Verbindung mit dem mechanischen
Reizstoff angewandt werden (was zum Beispiel eintreten würde, wenn
die Zinken vom MONO-VACC-Typ auch mit dem chemischen Reizstoff beschichtet
wären).
Das nackte Polynucleotid kann in einem Träger suspendiert werden, der auch
den chemischen Reizstoff enthält,
oder kann damit zusammen verabreicht werden.
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Zur
Verabreichung über
die Schleimhaut variiert das Mittel zur Einführung je nach Anordnung des
Eintrittspunktes. Insbesondere zur Immunisierung gegen und zur Behandlung
von Atemwegsinfektionen werden intranasale Verabreichungsmittel
am meisten bevorzugt. Diese Mittel umfassen Einatmen von Aerosolsuspensionen
oder Hineinblasen des nackten Polynucleotids oder von Gemischen
davon. Zäpfchen
und topische Präparate
sind zur Einführung
in bestimmte Schleimhautbereiche, wie beispielsweise an genitalen
und Okularen Stellen, auch geeignet. Auch von besonderem Interesse
hinsichtlich der Zufuhr von nackten Polynucleotiden über die Vagina
sind Vaginalringe vom Sandwich-Typ und Pessarien. Beispiele für diese
Vorrichtungen und ihre Verwendung werden in Chien, s.o., in Kapitel
9 beschrieben.
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Die
Dosierung von jedem nackten Polynucleotid oder Gemisch davon, die
unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung zugeführt wird,
hängt von der
erwünschten
Reaktion durch den Wirt und vom verwendeten Polynucleotid ab. Im
Allgemeinen wird angenommen, dass bis zu 100–200 μg DNA in einer einzelnen Dosis
verabreicht werden können,
obwohl auch nur etwa 0,3 μg
von durch die Haut oder Schleimhaut verabreichter DNA langanhaltende
Immunantworten induzieren können.
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Für die Zwecke
der Erfindung ist es jedoch ausreichend, dass die nackten Polynucleotide
in einer ausreichend Dosierung zugeführt werden, um Expression des
biologisch aktiven Peptids zu verursachen, für das das Polynucleotid kodiert.
Dosierungen, die für
bestimmte Indikationen geeignet sind, werden anhand der nachstehenden
Erläuterungen und
Beispiele veranschaulicht.
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Diese
Dosierungen können
modifiziert werden, um therapeutische, subtherapeutische oder immunogene
Expressionsniveaus zu erreichen. Mittel zur Bestätigung der Gegenwart und Menge
an exprimierten Peptiden sind Fachleuten bekannt und werden daher
nicht im Detail beschrieben. Bestimmte solche Mittel werden in den
nachstehenden Beispielen veranschaulicht; im Allgemeinen umfassen
sie Immuntests (wie z.B. ELISA), PCR-Verfahren und immunhistologische
Analysen, die gemäß den Verfahren
durchgeführt
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung gut bekannt sind. Dosierungen
der verabreichten Polynucleotide können eingestellt werden, um
das erwünschte
Expressionsniveau basierend auf Informationen, die durch diese Detektions-
und Quantifizierungsmittel sowie durch klinische Zeichen in vivo,
die Fachärzten
im klinischen Bereich bekannt sind, bereitgestellt werden, zu erreichen.
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II. VERABREICHUNG VON
MISCHUNGEN NACKTER POLYNUCLEOTIDE
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist die Verabreichung einer Peptidmischung
(d.h. Gemisch von Polynucleotiden) mittels der Expression von Genkonstrukten,
die beispielsweise bis zu 200 Polynucleotidsequenzen unter der Kontrolle
eines einzelnen Promotors enthalten.
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Die
Verabreichung von Polynucleotidgemischen kann auch dazu dienen,
Peptide mit mehr als einer biologischen Aktivität bereitzustellen. Beispielsweise
kann ein nacktes Polynucleotid, das operativ für ein immunogenes Peptid kodiert,
an ein nacktes Polynucleotid, das operativ für einen Antikörper kodiert,
auf solche Weise gebunden werden oder mit diesem zusammen verabreicht
werden, dass sowohl Peptid als auch Antikörper exprimiert werden. Um dies
zu veranschaulichen, kann die Verabreichung von Genen, die zusammen
IL-2 und Anti-gp71 exprimieren (basierend auf Resulta ten, die mit
dem IL-2-Protein erhalten wurden), zur Lokalisierung des Antikörpers im
Tumorgewebe führen,
das sich als Reaktion auf Maus-Leukämie-Virus (MuLV) in Mäusen entwickelt
hat (siehe die Resultate, die mittels gleichzeitiger Verabreichung
von IL-2/Anti-gp71-mAbs erreicht wurden; Schultz et al., Cancer Res.
50, 5421–5425
(1990)).
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III. VERWENDUNG DES VERFAHRENS
DER ERFINDUNG ZUR BEHANDLUNG VON ALLERGIEN
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Die
Erfindung betrifft die Verabreichung von nackten Polynucleotiden,
die operativ für
proteinhältige
Allergene oder Peptidfragmente davon kodieren, um Immunität gegenüber dem
Allergen ohne Induktion von IgE-Antikörperproduktion zu induzieren.
Insbesondere zielt das Verfahren darauf ab, die Produktion von TH1-(Helfer-T-Zell-)
Lymphozyten gegenüber
allergener Stimulation von TH2-Lymphozyten-vermittelter Produktion
von IgE-Antikörper
bevorzugt selektiv zu boosten.
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In
Mäusen
sind IgG-2A-Antikörper
serologische Marker für
eine TH1-Typ-Immunantwort,
während
IgG-1-Antikörper
ein Hinweis auf TH2-Typ-Immunantwort sind. TH2-Reaktionen umfassen
die mit Allergie assoziierte IgE-Antikörper-Klasse; lösliche Protein-Antigene
neigen dazu, relativ starke TH2-Reaktionen zu stimulieren. Im Gegensatz
dazu werden TH1-Reaktionen durch Antigenbindung an Makrophagen und
dendritische Zellen induziert. Wie die in den Beispielen 12 und
13 dargestellten Daten zeigen, produzierten Mäuse, denen intradermal für Antigen kodierende
Polynucleotide injiziert wurden, vorzugsweise IgG2A-Antikörper, die
ein Hinweis auf TH1-Reaktionen
sind, die wiederum ein Hinweis darauf sind, dass das Antigen intrazellulär in APCs
exprimiert wird und dann von diesen APCs aufgewiesen werden. Im Gegensatz
dazu produzierten Mäuse,
denen Antigen intradermal injiziert wurde, vorzugsweise IgG1-Antikörper, was
ein Hinweis auf eine vorherrschende TH2-Zellantwort ist.
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Diese
Ausführungsform
der Erfindung basiert auf der unerwarteten Entdeckung, dass im Gegensatz
zu Allergie-Immuntherapie mit funktionsfähigen Allergenen die Verab reichung
von nackten Polynucleotiden, die für die Allergene (oder Fragmente davon)
kodieren, nicht nur IgE-Antikörperproduktion unterdrückt, sondern
dies auch gleich von Anfang der Therapie an tut, wodurch das Risiko
von Anaphylaxie, das in herkömmlichen
Allergen-Immuntherapie vorhanden ist, vermieden wird. Insbesondere
stimuliert die Verabreichung von für Allergen kodierenden nackten
Polynucleotiden (insbesondere auf dermalem und epidermalem Weg)
selektiv die Produktion von CD4+-TH1- und CD8+-Lymphozyten gegenüber CD4+-TH2-Lymphozten
sowie stimuliert INFγ-Sekretion
(die IgE-Antikörperaktivität unterdrückt).
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Im
Laufe der letzten Jahre wurde gezeigt, dass CD4+-Zellen im Allgemeinen
in eine der zwei unterschiedlichen Untergruppen, den TH1- und TH2-Zellen,
fallen. TH1-Zellen
sekretieren prinzipiell IL-2, IFNγ und
TNFβ (wobei
die letzten zwei Makrophagen-Aktivierung und verzögerte Hypersensibilität vermitteln),
während
TH2-Zellen prinzipiell IL-4 (das Produktion von IgE-Antikörpern stimuliert),
IL-5, IL-6 und IL-10 sekretieren. Diese CD4+-Untergruppen üben einen
negativen Einfluss aufeinander aus, d.h. Sekretion von TH1-Lymphokinen
hemmt Sekretion von TH2-Lymphokinen und umgekehrt. Darüber hinaus
wird angenommen, dass Aussetzung von TH2-Zellen gegenüber zytotoxischen T-Lymphozyten ("CTLs") auch TH2-Zellaktivität unterdrückt.
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Wie
die Untergruppen von Helfer-T-Zellen unterschiedlich reguliert sind,
ist nicht vollständig klar.
Faktoren, von denen angenommen wird, dass sie TH1-Aktivierung begünstigen, ähneln jenen,
die durch virale Infektion induziert werden, und umfassen intrazelluläre Pathogene,
Aussetzung gegenüber IFNγ und IL-2,
die Gegenwart von APCs und Aussetzung gegenüber geringen Dosen an Antigen.
Faktoren, von denen angenommen wird, dass sie TH2-Aktivierung begünstigen,
umfassen Aussetzung gegenüber
IL-4 und IL-10, APC-Aktivität
auf der Seite der B-Lymphozyten und hohe Dosen an Antigen. Aktive TH1-(IFNγ-) Zellen
steigern zelluläre
Immunität
und sind daher von besonderem Wert bezüglich ihrer Reaktion auf intrazelluläre Infektionen,
während
aktive TH2-Zellen Antikörperproduktion
steigern und daher wertvoll in der Reaktion auf extrazelluläre Infektionen sind.
Im Zusammenhang mit Allergien indu ziert TH2-Zellaktivität auch IgE-Produktion
durch die Freisetzung von IL-4, wodurch die Bildung von IgE-Allergen-Komplexen
und Stimulation von allergischen Reaktionen gefördert wird.
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Wie
die Daten in den Beispielen XI und XII zeigen, induziert intradermale
Provokation mit einem Proteinallergen (β-Galactosidase) selektiv TH2-Reaktionen
in Mäusen,
die in Übereinstimmung
mit der Theorie bezüglich
Allergen-Immuntherapie schrittweise durch eine TH1-Reaktion in gegenüber Allergen
desensibilisierten Mäusen
ersetzt werden. Wie in Beispiel XIII gezeigt wird, waren jedoch
IgE-Antikörper-Mengen,
die in Protein-injizierten Mäusen
produziert wurden, wesentlich höher
während
der Anfangsphase der Behandlung als in allen anderen Behandlungsstadien
von Mäusen,
denen ein Polynucleotid injiziert wurde, das operativ für dasselbe
Allergen kodierte.
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Weiters überstiegen
bei Mäusen,
die mit einer intradermalen Dosis eines für Allergen kodierenden Plasmids
(pCMV-Lac Z; siehe die Beispiele XI und XII) provoziert wurden,
die TH1-Zellreaktionen jene von TH2-Zellen bei weitem. Noch überraschender
war, dass IgE- und IL-4-Konzentrationen in den mit pCMV-Lac-Z provozierten
Mäusen
sehr niedrig waren (Beispiele XIII und XIV), während Allergen-spezifische
CTL-Konzentrationen
(Beispiel XV) und TH1-Zellsekretion von INFγ (Beispiel XIV) im Vergleich
zu Mäusen,
die mit Protein provoziert wurden, und zu Kontrollmäusen erhöht waren.
Darüber hinaus
wurde der Schutz gegen IgE-Produktion, der den mit pCMV-Lac-Z provozierten
Mäusen
geboten wurde, trotz darauf folgender Provokation mit dem Plasmid
oder Protein aufrechterhalten, und dies sogar in Kombination mit
Adjuvans (Beispiel XIII). Somit unterbindet im Gegensatz zu herkömmlicher
Allergen-Immuntherapie
die Immuntherapie der Erfindung mit für Allergen kodierenden Genen
sowohl Allergen-spezifische als auch nicht-spezifische IgE-Produktion
und schützt
den Wirt vor weiterer Produktion von IgE sogar bei nachfolgender
Allergenprovokation.
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Die
Erklärung,
warum das Einführen
eines Allergens über
Expression als ein Genprodukt Desensibilisierung gegenüber dem
Allergen ohne Induktion desselben Ausmaßes an Antikörperreaktion, die
bei Einführung
des Allergens selbst induziert wird, induziert, ist nicht eindeutig
klar. Ohne die Erfindung auf einen bestimmten Wirkungsmechanismus
einzuschränken,
ist es jedoch wahrscheinlich, dass das Einführen von geringen Dosen an
für Allergen
kodierendem Polynucleotid in APCs unter Verwendung des Verfahrens
der Erfindung dazu führt,
dass das Allergen exprimiert und intrazellulär zurückgehalten wird, wodurch die
extrazelluläre
Verfügbarkeit
des Allergens zur Stimulation von IgE-Antikörperproduktion und Bildung
von Allergen/IgE-Antikörperkomplexen eingeschränkt wird.
Umgekehrt scheint es, dass das Einführen von relativ "hohen" Dosen von für Allergen kodierenden
Polynucleotiden (z.B: wesentlich mehr als etwa 50 μg bei Mäusen) Produktion
von IgE-Antikörper
auf Niveaus stimulieren kann, die eher vergleichbar sind mit jenen,
die in Mäusen
produziert werden, denen subkutan ein Allergen injiziert wurde, möglicherweise
aufgrund von extrazellulärer
Freisetzung von überschüssigem Antigen.
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Somit
ist die bevorzugte Ausführungsform des
Verfahrens zur Behandlung von Allergien der Erfindung eine, in der
das für
Allergen kodierende Polynucleotid in "geringen" Dosen (z.B. vorzugsweise weniger als
etwa 50 μg
bei Mäusen)
verabreicht wird. Durchschnittliche Fachleute werden natürlich in
der Lage sein, eine äquivalente
Dosierungskonzentration zur Verwendung in Menschen zu bestimmen.
Durchschnittliche Fachleute wird der Dosierungsablauf, der in Allergen-Immuntherapie
verwendet wird (d.h. Priming-, Booster- und Erhaltungsdosis), bekannt
sein, wobei dieser Ablauf zum Einsatz im Verfahren der Erfindung
geeignet ist. Im Allgemeinen kann erwartet werden, dass Dosen von
weniger als etwa 50 μg,
und von sogar weniger als etwa 10 μg, als Priming-, Booster- und
Erhaltungsdosen bei Menschen geeignet sind. Alternativ dazu können der
Primingdosis von für
Allergen kodierendem Polynucleotid Booster- und/oder Erhaltungsdosen
von Allergen folgen. Wie in den Beispielen VII, X, XIII und XV gezeigt
wird, wird die Toleranz gegenüber
Allergen, wenn sie erst einmal durch Einführung eines für Allergen
kodierendes Polynucleotids induziert wurde, trotz darauf folgender
Provokation mit Allergen aufrechterhalten.
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Auf
dem Gebiet der Erfindung ist allgemein bekannt, dass Toleranz durch
Allergen-Immuntherapie
nur dann auf einem therapeutisch annehmbaren Niveau erreicht wurde
(wobei z.B. die Allergiesymptome des Patienten merklich reduziert
sind), wenn das Allergen intradermal (typischerweise durch subkutane
Injektion) eingeführt
wurde. Bemühungen,
Toleranz gegenüber
einem Allergen unter Verwendung von oraler oder sublingualer Verabreichung,
von Inhalation und lokaler Verabreichung über die Nase zu induzieren,
waren zur Unterdrückung
von IgE-Antikörperreaktion
auf Allergen-Provokation nicht sehr erfolgreich. So wurden Mittel
zur intradermalen Einführung
von Allergenen zur Verwendung in Allergen-Immuntherapie entwickelt,
mit deren Verwendung Ärzte,
die auf dem Gebiet der Behandlung von Allergien Erfahrung haben,
vertraut sind, wie z.B. die MONOVACC®-Zinkenvorrichtung,
die an anderer Stelle oben beschrieben wird.
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Wie
auch an anderer Stelle hierin beschrieben wird, können die
nackten Polynucleotide der Erfindung durch mechanische Reizung der
Epidermis und Dermis unter Verwendung von Vorrichtung wie der MONOVACC®-Zinkenvorrichtung
wirksam verabreicht werden. Da Verabreichung von nackten Polynucleotiden
auf dermalem und epidermalem Weg ihre Einführung in APCs steigert und
da angenommen wird, dass intradermale Verabreichung von Allergenen
die wirksamste Weise zur Verwendung in Allergen-Immuntherapie ist,
ist die am meisten bevorzugte Art der Verabreichung von für Allergen
kodierenden Polynucleotiden zur Behandlung von Allergien die Penetration
oder die mechanische Reizung der Dermis und Epidermis.
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Ein
besonders wirksames Verfahren zur Einführung von für Allergen kodierenden Polynucleotiden
zur Behandlung von Allergie ist mechanische oder chemische Reizung
der Dermis und Epidermis. Ein besonders geeignetes Mittel zur Verabreichung solcher
Polynucleotide ist die Verwendung einer Mehrfachzinkenvorrichtung,
deren Zinken mit mehr als einem für Allergen kodierenden Polynucleotid
beschichtet wurden. Ein Beispiel für eine Zinkenvorrichtung, die
für diese
Verwendung geeignet ist, ist der Mehrfachhauttestapplikator MULTITEST®,
hergestellt von Lincoln Diagnostics of Decatur, IL. Zur Verwendung
in herkömmlicher
Allergen-Immuntherapie wird die Zin kenvorrichtung typischerweise
auf eine Fläche
mit mehreren Kammern platziert, deren Kammern jeweils Allergenextrakte
enthalten, sodass die Spitzen von jeder Zinke in Extrakt getaucht
werden. Nach dem Eintauchen wird die Vorrichtung auf die Haut des
Patienten gegeben, vorzugsweise an einer Stelle, an der ausreichend
Gewebe vorhanden ist, um gleichzeitiges subkutanes Eindringen von
allen Zinken zu gewährleisten.
Die Reaktion des Patienten auf jedes Allergen wird visuell basierend
auf der Bildung und relativen Größe von Quaddeln
an der Haut an der Eintrittsstelle jeder Zinke bewertet. Am meisten
bevorzugt wird das Erscheinungsbild von jeder Injektionsstelle mit
positiven und negativen Kontrollinjektionen verglichen (beispielsweise
mit Histamin oder Glycerin).
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Derselbe
Ansatz kann im immunotherapeutischen Ansatz der Erfindung mit für Allergen
kodierendem Polynucleotid verwendet werden. Wie in den Beispielen
V, XII und XIII gezeigt wird, können
die Zinken einer Zinkenvorrichtung wie beispielsweise der MULTITEST®-Vorrichtung
mit für
Allergen kodierenden Polynucleotiden durch Eintauchen der Spitzen
der Zinken in eine wässrige
Lösung
der Polynucleotide beschichtet werden. Aus praktischen Gründen kann
die Zinkenvorrichtung dann tiefgefroren werden, sodass die Polynucleotide
an den Zinken getrocknet und ohne Vorbereitung der Vorrichtung für die Verwendung
zum Zeitpunkt der Behandlung verabreicht werden.
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Die
Polynucleotide können
für mehr
als ein Allergen, für
verschiedene Peptide eines Allergens oder für eine Kombination dieser zwei
kodieren. Die Polynucleotide können
für intaktes
Allergen, T-Zell-Epitop(e) eines Allergens kodieren und/oder durch
Mittel, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, bearbeitet
sein, um nicht sekretierend zu sein. Zahlreiche für Allergen
kodierende Polynucleotide sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt;
andere können
unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren wie beispielsweise jenen, die an anderer Stelle zuvor
beschrieben wurden (siehe Abschnitt I(A)), identifiziert werden.
Beispiele für
bekannte für
Allergen kodierende Polynucleotide umfassen cDNAs, die für reaktive
IgE-Haupt-Hausstaubmilben-Allergene Der
pI und Der pII kodieren (siehe Chua et al., J. Exp. Med. 167, 175–182 (1988);
und Chua et al., Int. Arch. Allergy Appl. Immunol. 91, 124–129 (1990)), T-Zell- Epitoppeptide des
Der-pII-Allergens (siehe Joost van Neerven et al., J. Immunol. 151, 2326–2335 (1993)),
das sehr häufig
vorkommende Antigen-E-(Amb-al-) Ambrosiapollenallergen (siehe Rafnar
et al., J. Biol. Chem. 266, 1229–1236 (1991)), Phospholipase-A2-(Bienengift-) Allergen und T-Zellepitopen
darin (siehe Dhillon et al., J. Allergy Clin. Immunol. 90, 42–51 (1992)),
Weißbirkenpollen
(Betvl) (siehe Breiteneder et al., EMBO 8, 1935–1938 (1989)) und das Haupt-Hauskatzenallergen
Fel dl (siehe Rogers et al., Mol. Immunol. 30, 559–568 (1993)).
Die veröffentlichen
Sequenzen und Verfahren zu ihrer Isolierung und Synthese, die in
diesen Artikeln beschrieben werden, veranschaulichen das Wissen
auf dem Gebiet der Erfindung in Bezug auf für Allergen kodierende Polynucleotide.
-
Um
extrazelluläre
Stimulation von IgE-Antikörperbildung
gegen exprimiertes Allergen zu minimieren, wenn nicht sogar zu vermeiden,
werden die für
Allergen kodierenden Polynucleotide, die gemäß der Erfindung verabreicht
werden, vorzugsweise als Teil eines nicht-sekretierenden rekombinanten
Expressionsvektors verabreicht. Ein anderer, besonders nützlicher
Vektor zur Verabreichung von beliebigen nackten Polynucleotiden
gemäß der Erfindung ist
jener, der einen Promotor enthält,
der "an-" oder "ab-"geschaltet werden
kann, nachdem der Vektor dem Patienten verabreicht worden ist.
-
Besonders
wirksame Beispiele für
solche Promotoren sind die Liganden-induzierbaren Nuklearrezeptorpromotoren.
Nuklearrezeptoren stellen eine Familie von Transkriptionsenhancerfaktoren
dar, die durch Bindung an spezifische DNA-Sequenzen, die in als Reaktionselemente
bekannte Target-Promotoren zu finden sind, wirken. Spezifische Mitglieder
der Nuklearrezeptorfamilie umfassen die primären intrazellulären Targets
von kleinen, lipidlöslichen Liganden,
wie beispielsweise Vitamin D3 und Retinoide,
sowie Steroid- und Schilddrüsenhormone
("aktivierende Liganden").
-
Nuklearrezeptoren,
die durch spezifische Aktivierungsliganden aktiviert werden, sind
zur Verwendung als Promotoren in eukaryotischen Expressionsvektoren
gut geeignet, da Expression von Genen einfach durch Kontrollieren
der Konzentration von Li ganden, der für den Rezeptor zugänglich ist,
reguliert werden kann. Glucocorticoidinduzierbare Promotoren wie
z.B. jene der langen terminalen Wiederholung des Maus-Brusttumor-Virus
(MMTV) wurden beispielsweise in dieser Hinsicht umfassend verwendet,
da die Glucocorticoid-Reaktionselemente in zahlreichen verschiedenen
Zelltypen exprimiert werden. Ein Expressionssystem, das mit Glucocorticoid-Reaktionselementen
arbeitete, die auf zahlreiche verschiedene Steroisdhormone reagieren
(z.B. Dexamethason und Progesteron), ist ein pGREtk-Plasmid (das
ein oder mehrere Rattentyrosin-Aminotransferase-Glucocoiticoid-Reaktionselemente stromauf
des Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase- (tk) Promotors in pBLCAT8+
enthält),
transfiziert in HeLa-Zellen (siehe Mader & White, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
90, 5603–5607
(1993) [pGRE2tk]; und Klein-Hitpass et al., Cell 46, 1053–1061 (1986) [pBLCAT8+];
deren Offenbarungen das Wissen auf dem Gebiet der Erfindung bezüglich der
Konstruktion von geeigneten Promotoren, abgeleitet von Nuklearrezeptor-Reaktionselementen
["NRRE-Promotoren"], veranschaulichen).
Der pGREtk-Promotor
(siehe die Karte in 21) ist besonders wirksam zur
Stimulierung kontrollierter Überexpression
von klonierten Genen in eukaryotischen Zellen (Mader & White, s.o. auf
S. 5607).
-
Ein
anderer, besonders geeigneter NRRE-Promotor zur Verwendung in der
Erfindung ist einer, der durch die Vitamin-D3-Verbindung
1,25-Dihydroxyvitamin D3 und nicht-hyperkalzämische Analoga
davon (zusammengefasst unter der Bezeichnung "Vitamin-D3-aktivierende
Liganden") induzierbar
ist. NRRE-Promotoren, die durch Vitamin-D3-aktivierende
Liganden induzierbar sind, enthalten das Vitamin-D3-Rezeptor-(VDR-) Reaktionselement PurG(G/T)TCA,
das direkte Wiederholungen, die durch 3 Basenpaare getrennt sind,
erkennt. Vitamin-D3-Reaktionselemente sind
stromauf von menschlichen Osteocalcin- und Maus-Osteopontin-Genen
zu finden; Transkription von diesen Genen wird bei Bindung des VDR
aktiviert (siehe z.B. Morrison & Eisman,
J. Bone Miner. Res. 6, 893–899 (1991),
und Ferrara et al., J. Biol. Chem. 269, 2971-2981 (1994), deren Offenbarungen das
Wissen auf dem Gebiet der Erfindung bezüglich auf auf Vitamin-D3 reaktive, induzierbare Promotoren veranschaulichen).
Jüngste
Versuchsergebnisse aus dem Testen eines rekombinanten Expressionsvektors,
der den Maus-Osteapontin-VDR stromauf eines trunkierten Herpes-Simplex-Virus- Thymidinkinase-(tk-)
Promotors enthält,
ließen
darauf schließen,
dass 9-cis-Retinsäure die
Reaktion von VDR auf 1,25-Hydroxyvitamin-D3 steigern
kann (siehe Carlberg et al., Nature 361, 657–660 (1993)).
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Ferrara
et al. beschrieben auch Vitamin-D3-induzierbare
Promotoren in rekombinanten Expressionsvektoren, die unter Verwendung
von Mehrfachkopien eines starken VDR, insbesondere des Maus-Osteopontin-VDR
(zusammengesetzt aus einer direkten Wiederholung von PurGTTCA-Motiven,
getrennt durch 3 Basenpaare), konstruiert wurden. Dieser VDR stimmt
mit den PurGG/TTCA-Consensusmotiven überein, für die bereits gezeigt wurde,
dass sie nicht nur auf Vitamin D3 reagieren,
sondern auch auf Schilddrüsenhormon
und/oder Retinsäure.
Drei Kopien des Maus-VDR wurden in pBLCAT8+, unmittelbar stromauf
des Herpes-Simplex-Virus-tk-Promotors, insertiert (siehe z.B. 22 [Karte
von pVDREtk]). Transfektion des resultierenden VDREtk-Vektors in
COS-Zellen (was zur Produktion eines "VDR-Expressionssystems" führte) erwies sich
darin als besonders nützlich,
dass COS-Zellen den nuklearen Retinoid-X-Rezeptor (RXR) enthalten, für den gezeigt
wurde, dass er als ein Hilfsfaktor zur Bindung von VDR an sein Reaktionselement
wirkt.
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Das
VDR-Expressionssystem (und funktionell äquivalente Expressionssysteme
unter der Kontrolle von beispielsweise menschlichem Osteocalcin-Genpromotor)
ist einmalig für
die Verwendung in der Erfindung geeignet. Insbesondere Expression
eines nackten Polynucleotids, das einem Säugetier gemäß der Erfindung auf epidermalem
oder dermalem Weg (insbesondere ersterem) in einem Vitamin-D3-reaktiven Expressionssystem verabreicht wird,
kann durch topische Verabreichung eines 1,25-Dihydroxyvitamin-D3-Präparats am
Eintrittspunkt angeschaltet werden (und durch Entziehen des Vitamin-D3-Präparats
abgeschaltet und/oder durch Anlegen oder Entziehen einer Quelle
von Retinsäure an
den oder vom Einrittspunkt moduliert werden). Günstigerweise wurden 1,25-Dihydroxyvitamin
D3 und nicht-hyperkalzämische Analoga davon für die Verwendung
in topischen Präparaten
durch die amerikanische FDA-Behörde
zur Behandlung von Psoriasis zugelassen und sind im Handel erhältlich.
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In-vivo-Tests
der NRRE-Promotoren in menschlicher Haut weisen darauf hin, dass
sie bei systemischer Aussetzung gegenüber ihren entsprechenden Reaktionselementen
induzierbar sind (siehe Tsou et al., Exp. Cell Res. 214, 27–34 (1994)
[Retinsäureaktivierung
von Retinsäure-Reaktionselementen,
gebunden an ein Lac-Z-Reportermolekül, in der
Epidermis von transgenen Mäusen]).
In Anbetracht der erwarteten Retention von Polynucleotiden, die
dermal oder epidermal am Eintrittspunkt verabreicht werden (wodurch
sie für
Aussetzung gegenüber
topisch absorbierten Reaktionselementen zugänglich gemacht werden; siehe
z.B. die Erläuterung auf
den Seiten 15–16
des englischen Originals und die Daten aus Beispiel IV}, kann berechtigt
vorhergesagt werden, dass die Verwendung von NRRE-Promotoren zur
Expression solcher Polynucleotide auch ihre In-vivo-Kontrolle durch
topische Verabreichung von geeigneten NRRE-Promotor-aktivierenden
Liganden ermöglichen
(z.B. 1,25-Dihydroxyvitamin-D3-Transkriptionsaktivatoren mit einem VDR-Expressionsvektor
zur Expression des Polynucleotids von Interesse).
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Somit
ermöglicht
die Verwendung eines NRRE-Promotor-Rekombinationsexpressionsvektors zur
Verabreichung und Expression von nackten Polynucleotiden gemäß der Erfindung
die Kontrolle von Expression, beispielsweise um Expression zu aktivieren,
wenn die Zufuhr einer Dosis erforderlich ist, oder im Fall einer
negativen Reaktion auf das exprimierte Protein oder Peptid Expression
zu deaktivieren.
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Beispiele,
die Aspekte jeder Ausführungsform
der Erfindung veranschaulichen, werden nachstehend bereitgestellt.
Sie sollten als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung der
Erfindung betrachtet werden.
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BEISPIEL I
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LOKALISIERTE
VERZÖGERTE
HYPERSENSIBILITÄTSREAKTIONEN
BEI MÄUSEN
TRETEN NACH INTRAMUSKULÄREN
INJEKTIONEN VON NACKTEM POLYNUCLEOTID AUF
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Obwohl
(in Übereinstimmung
mit bereits zuvor veröffentlichten
Resultaten) intramuskuläre
Injektion von nackter Plasmid-cDNA zu Expression von Peptiden, für die Poly nucleotide
kodieren, führt,
ruft sie auch (im Gegensatz zu bereits zuvor veröffentlichten Resultaten) eine
Immunantwort auf das Gen im Muskelgewebe hervor. Bei gleichzeitiger
Injektion von 2 Plasmiden wird diese Entzündungsreaktion chronisch, wobei
Myonekrose auftritt. Beide Reaktionen stimmen mit einer Diagnose
einer lokalisierten verzögerten
Hypersensibilitätsreaktion
auf das Gen an der Eintrittsstelle, d.h. im Muskelgewebe, überein. Im
Gegensatz zu älteren
Annahmen ist es diese Entzündungsreaktion
und nicht die Aufnahme durch Muskelzellen, die wahrscheinlich (wenn
nicht sogar alleine) für
Expression von nackten Polynucleotiden nach intramuskulären Injektionen
davon verantwortlich ist.
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Um
die Immunantwort, die durch intramuskuläre Injektion von nackter cDNA
verursacht wird, zu veranschaulichen, wurden pREVk3 und pRSVIL2
wie folgt hergestellt.
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Herstellung
von Plasmiden. Ein neu angeordnetes κ-Leichtgen von einem menschlichen
Patienten mit chronischer lymphozytischer Leukämie wurde isoliert, das ein
Humkv 325 enthält
(das für den
kreuzreaktiven 17.109-Idiotyp kodiert, der durch IgM-Autoantikörper und
chronische lymphozytische Leukämiezellen
exprimiert wird). Dieses Gen ist auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
und wird beispielsweise in Martin et al., J. Exp. Med. 175, 983 (1992),
beschrieben.
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Ein
1040-bp-Hindlll-Xhol-Fragment, das die V-J-Region dieses Gens enthält, wurde
ausgeschnitten und in die Polyklonierungsstelle des Säugetier-Expressionsvektors
pREP7 (Invitrogen, San Diego, CA) stromab der langen terminalen
Wiederholung (LTR) des Rous-Sarkoma-Virus (RSV) insertiert, um einen
Vektor herzustellen, der als pREVk3 bezeichnet wird. Stromab des
neu angeordneten JK1-Segments gibt es ein natürliches Stoppcodon, das Translation
beendet.
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Um
einen IL-2-Expressionsvektor zu produzieren, der als pRSVIL-2 bezeichnet
wird, wurde die Luciferase-cDNA im Vektor pRSVL (Wolff et al., Science
247, 1465 (1990)) mit einem 680-bp-Hindlll-BamHl-Fragment von pBC12/HIV/IL-2 (Amercian
Type Culture Collection Nr. 67618) gemäß dem in Cullen, Cell. 46,
937 (1986), beschriebenen Verfahren ersetzt. In den Verweisen von
Wolff et al. und Cullen wird das Wissen auf dem Gebiet der Erfindung
in Bezug auf die Konstruktion dieser Expressionsvektoren veranschaulicht.
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Intramuskuläre Injektion
von Plasmid-cDNA in Mäuse.
Acht Wochen alte BALB/c-Mäuse wurden mit
Methoxyfluran anästhesiert.
Plasmid-cDNA (100 μg
pro Injektion) wurde in 100 μl
Salzlösung
suspendiert, und dann wurde sie in Wochenabständen viermal in die Quadrizepsmuskeln
mittels einer 28-Gauge-Nadel injiziert. Eine Gruppe von sechs Mäusen erhielt
100 μg von
pREVk3. Eine andere Gruppe von sechs Mäusen erhielt 100 μg jeweils
von pREVk3 und pRSVIL-2, während
eine dritte Gruppe 100 μg Salzlösung alleine
erhielt. Kurz vor jeder Injektion wurden Blutproben aus den Orbitalarterien
entnommen.
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ELISA
zur Überprüfung von
In-vivo-Genexpression durch die Plasmide. Antikörper gegen Humkv325-Produkte
wurden durch ELISA (enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung)
gemessen. Der IgM-Rheumatismusfaktor Glo wird durch das Humkv325-Gen
kodiert und weist positive 17.109-Idiotyp-κ-Leichtketten auf. Das gereinigte Protein
wurde bei 10 μg/ml
in 0,1 M Borat, 0,2 M NaCl, pH 8,2 (d.h. gepufferte Boratsalzlösung oder BBS)
aufgelöst,
und dann wurden 100-μl-Aliquoten zu
den Wells von Kunststoff-Mikrotiterplatten zugesetzt. Nach Übernacht-Inkubation
bei 4 °C
wurden die Platten zweimal mit BBS, die 0,5 % Tween-20 enthielt
(BBS/Tween), gewaschen und wurden mit BBS, ergänzt mit 1 % Rinderserumalbumin (BBS/BSA),
vier Stunden lang bei Raumtemperatur gequencht. Nach zweimaligem
Waschen mit BBS/Tween wurden Proben seriell in BBS/BSA verdünnt und
auf die Wells in zweifacher Ausführung aufgeteilt.
Nach dreistündiger
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Platten viermal mit BBS/Tween
gewaschen und wurden dann mit biotinyliertem Ziege-Anti-Maus-IgG
(Kirkegaard & Perry, Gaithersburg,
MD), verdünnt
auf 1:2.000 in BBS/BSA, inkubiert. Eine Stunde später wurden
die Platten viermal mit BBS/Tween gewaschen und mit 25 μl von TMB-Peroxidasesubstrat
(Kirkegaard & Perry)
inkubiert. Dreißig
Minuten später
wurde Absorption bei 450 nm in einem Mikroplattenleser (Molecular
Devices, Menlo Park, CA) gemessen. Um den Antikörpergehalt im Immunserum zu
schätzen,
wurden die Resultate mit einer Standardkurve verglichen, die mit
monoklonalem Antikörper
17.109 erstellt wurde (siehe z.B. die Beschreibung dieses mAb in
Carson et al., Mol. Immunol. 20, 1081–1087 (1983)).
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Diese
Tests zeigten, dass Produktion der Antikörper von Interesse gesteigert
wurde, wodurch Expression der Gene durch die Plasmide bestätigt wurde.
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Histologische
Auswertung. An Tag 49 wurden die mit intramuskulärer Injektion versehenen Mäuse getötet. Muskeln,
in die die Gene injiziert worden waren, wurden in 10 % Formalin
fixiert und zur histologischen Auswertung verarbeitet.
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Schnitte
aus Muskeln, denen zusammen pREVk3 und pRSVIL2 injiziert wurde,
wiesen chronische Entzündung
und Myonekrose auf, was mit einer lokalisierten verzögerten Hypersensibilitätsreaktion (1A und
B) übereinstimmt.
Im Gegensatz dazu wiesen Muskel, denen pREVK3 oder pRSVIL2 alleine
injiziert wurde, ein lymphoides Infiltrat auf, das an der Stelle
der subkutanen Injektion lokalisiert war (1C).
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BEISPIEL II
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GENEXPRESSION
NACH INTRADERMALER INJEKTION EINES NACKTEN POLYNUCLEOTIDS
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Um
Alternativen zu intramuskulären
Injektionen von nackten Polynucleotiden zu untersuchen, wurde Mäusen ein
nacktes cDNA-Plamsid intradermal injiziert. Genexpression wurde
beobachtet und gemessen.
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Das
Gen für
Influenza-Ribonucleoprotein (RNP) wurde in ein pCMV-Plasmid wie
zuvor beschrieben subkloniert. RNP-Gene aus zahlreichen Influenza-Stämmen sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und sind in Sequenz unter verschiedenen
Stämmen
hoch konserviert (siehe z.B. Gorman et al., J. Virol. 65, 3704 (1991)).
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Vier
Wochen alten Balb/c-Mäusen
wurden dreimal 15 μg
pCMV-RNP, suspendiert in 100 μl HBSS,
injiziert. Injektionen wurden intradermal am Ansatz des Schwanzes
in zweiwöchigen
Intervallen verabreicht. Zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) erkennen Antigene,
die von Klasse-I-MHC-Moleküle aufgewiesen
werden, und spielen eine wichtige Rolle bei der Eliminierung von
viral infizierten Zellen. Intramuskuläre (i.m.) Immunisierung mittels
cDNA-Expressionsvektoren sollte ein wirksames Verfahren zur Einführung von
Antigen in Klasse-I-MHC-Moleküle
sein und somit CTL-Reaktionen stimulieren. In dieser Studie induzierte
intradermale (i.d.) Injektion eines Plasmids, das das Influenza-Nucleoprotein-(NP-)
Antigen-Gen enthielt, sowohl NP-spezifische CTL als auch hohe Titer
von Anti-NP-Antikörpern. Diese
Antikörper
erreichten ein Maximum 6 Wochen nach Injektion und blieben zumindest
28 Wochen lang in Abwesenheit lokaler Entzündung unverändert.
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Plasmid-DNA
wurde durch CsCl-Banding in Gegenwart von Ethidiumbromid gereinigt
und wurde gefroren in 10 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA, pH 8,0, gelagert.
Vor der Injektion wurde das Plasmid in Ethanol gefällt und
in normaler Salzlösung,
die 0,1 mM EDTA enthielt, aufgelöst.
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Die
Gegenwart von Anti-NP-IgG in Serum wurde durch ELISA, im Wesentlichen
wie in Viera et al., Int. Immunol. 2, 487 (1990), beschrieben, gemessen.
Die Resultate von diesem Test sind in 2A gezeigt;
alle Tiere entwickelten einen hohen Titer von Anti-NP-Antikörper, der
länger
als 20 Wochen anhielt. Wie in 2B gezeigt
schienen die intradermalen Injektionen mit gleichen Mengen an Plasmid-DNA etwa
um das Vierfache höhere
Antikörpertiter
zu ergeben als intramuskuläre
Injektionen (die wie in Beispiel I verabreicht wurden).
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Die
Achsen von 2 stellen jeweils den ELISA-Titer
(Mittelwert, 1 Unze) über
Zeit dar. Serumverdünnung
für alle
Graphikpunkte beträgt
2560.
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BEISPIEL III
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GENEXPRESSION
NACH INTRANASALER EINFÜHRUNG
EINES NACKTEN POLYNUCLEOTIDS
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Unter
Verwendung desselben Plasmids (pCMV-RNP) in derselben HBSS-Suspension wie in Beispiel
II beschrieben wurde nacktes Polynucleotid, das für In fluenza-Ribonucleoprotein
kodiert, in Balb/c-Mäuse
in 3 Gruppen von 6 intranasal eingeführt. Konzentrationen von Anti-NP-IgG
in peripherem Blut vor und nach der Einführung des Plasmids bei unterschiedlichen
Serumverdünnungen
wurden durch ELISA wie in Beispiel II beschrieben gemessen. Blut
wurde jeder Maus nach intranasaler Einführung nach 6 Wochen entnommen.
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3 stellt
in einem Diagramm die Resultate des ELISA-Tests vor und nach intranasaler
Einführung
des Plasmids dar. Das Diagramm stellt ELISA-Titer gegenüber Serumverdünnung dar.
In 3 sind Werte für
jede einzelne Maus aus jeder Gruppe (Nr. 1–3) und ein Mittelwert für alle Mäuse in jeder Gruppe
(Nr. G1–G3)
gezeigt.
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Ohne
Anästhesie
zeigten Mäuse
in einer zweiten Gruppe, die 3 × 7,5 μg Plasmid
erhielten, gesteigerte Antikörpertiter
im Vergleich zum Hintergrund (3). Diese
Daten sind in 4 gezeigt.
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Eine
dritte Gruppe von Mäusen
erhielt dieselbe Dichte an Plasmid unter Anästhesie. Expression von RNP
wie durch die Titer von Anti-NP-IgG angegeben in diesen Mäusen war
im Wesentlichen der Expression ähnlich,
die in den nicht anästhesierten Mäusen erreicht
wurde. Die Daten für
die anästhesierten
Mäuse sind
in 5 gezeigt.
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Expression
kann durch zusätzliche
Verwendung von Absorptionspromotoren gesteigert und durch über Zeit
freigesetzte Promotoren, deren Identität und Verwendung auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, wie beispielsweise jene, die von Chien, s.o.,
in Kapitel 5 vorgeschlagen werden, verlängert werden.
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BEISPIEL IV
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HISTOLOGISCHE
STUDIEN ZEIGEN ZELLAUFNAHME VON NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN DURCH MONONUKLEARE
ZELLEN AM EINTRITTSPUNKT IN DER HAUT
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Drei
Tage nach intradermaler Injektion von nacktem pCMV/lacz in die Schwänze von Balb/c-Mäusen wurden
die Mäuse
getötet.
Gewebekulturen wurden am Eintrittspunkt für das Plasmid gewonnen und
auf E.-coli-β-Galactosidase-Aktivität gefärbt. Eine
Photographie (40fache Vergrößerung)
eines Objektträgers
aus der histologischen Untersuchung dieser Kulturen ist in 6 abgebildet.
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Wie
in 6 gezeigt erfolgt die Aufnahme des Plasmids (in
Blau) durch mononukleare Zellen. Die Fibroblasten in den Gewebeproben
sind nicht gefärbt,
wodurch sie anzeigen, dass das Plasmid durch diese Zellen nicht
aufgenommen wurde. Die abgerundeten, mononuklearen Zellen, die das
Plasmid aufnahmen, schienen Makrophagen und/oder andere Antigen
aufweisende Zellen zu sein, die anzeigen würden, dass Aufnahme des Plasmids
durch Phagozytose erfolgt.
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BEISPIEL V
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EPIDERMALE
VERABREICHUNG EINES NACKTEN POLYNUCLEOTIDS UNTER VERWENDUNG EINES
MECHANISCHEN REIZSTOFFES, UM EINE IMMUNANTWORT HERVORZURUFEN
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7 zeigt
die Resultate eines ELISA, der wie in Beispiel I beschrieben durchgeführt wurde,
für Serumkonzentrationen
von Anti-NP-IgG nach epidermaler Verabreichung von pCMVRNP über mechanische
Mittel.
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Das
Plasmid wurde auf die Zinken einer nicht beschichteten MONO-VACC®-Vorrichtung wie zuvor beschrieben
beschichtet. (Es gilt anzumerken, dass es alternativ dazu für die nackten
Polynucleotide möglich
ist, auf die Zinken der Vorrichtung lyophilisiert zu werden, um
längere
Lagerfähigkeit
zu gewähren.)
Die Gesamtplas midkonzentration an allen der Vorrichtungszinken betrug
etwa 50 μg
in einem isotonischen normalen Salzlösungsträger (etwa 150 μg Plasmid
pro Milliliter). Der Rücken
einer Balb/c-Maus wurde geschoren, und die geschorene Haut wurde
sanft mit der Zinkenvorrichtung angekratzt. Wie in 7 gezeigt,
wurde Anti-NP-IgG danach im Serum nachgewiesen (z.B. an Tag 42 enthielt
das Serum aus dieser Maus Antikörper
mit einem Titer von 1:10240).
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BEISPIEL VI
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EPIDERMALE VERABREICHUNG
EINES NACKTEN POLYNUCLEOTIDS UNTER VERWENDUNG EINES CHEMISCHEN MITTELS
UM EINE IMMUNANTWORT HERVORZURUFEN
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8 zeigt
die Resultate eines ELISA, der wie in Beispiel I beschrieben zur
Untersuchung der Serumkonzentrationen von Anti-NP-IgG nach epidermaler
Verabreichung von pCMVRNP in Verbindung mit der Anwendung eines
chemischen Mittels durchgeführt
wurde.
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Das
Plasmid wurde in 40 μg
einer isotonischen normalen Salzlösung, die etwa 150 μg Plasmid pro
Milliliter enthielt, suspendiert. Diese Lösung wurde an dem nicht-adhäsiven Bausch
eines Verbands der Marke BAND-AID (Johnson & Johnson) absorbiert.
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Eine
Balb/c-Maus wurde wie in Beispiel V beschrieben geschoren, und ein
im Handel erhältliches keratinolytisches
Mittel (hier die zuvor beschriebene Enthaarungscreme, die unter
dem Handelsnamen NAIR vertrieben wird) wurde auf die geschorene
Haut aufgetragen. Nach mehreren Minuten wurde das keratinolytische
Mittel von der Haut abgewaschen und der plasmidhältige Verband auf die Haut
aufgebracht. Wie in 8 gezeigt entwickelten die behandelten Tiere
Serum-Anti-NP-IgG mit einem Titer von 1:640.
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BEISPIEL VII
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IMMUNANTWORT
AUF VIRALE PROVOKATION IN MÄUSEN
DENEN INTRADERMAL NACKTER pCMVRNP INJIZIERT WURDE
-
Um
zu testen, ob die durch Impfung mit geeigneten nackten Polynucleotiden
gebildete Immunität
Tiere vor einer tödlichen
viralen Provokation schützen
könnte,
wurden Gruppen von 10 Balb/c-Mäusen
dreimal intradermal 15 μg pCMVRNP-Plasmid
injiziert, das das NP-Gen aus einem H1N1-Stamm von Influenzavirus
(A/PR/8/34; bereitgestellt von Dr. Inocent N. Mbawuike vom Baylor
College of Medicine, USA) enthielt. Zu den Kontrollgruppen gehörten Tiere,
denen nichts injiziert wurde, wie auch Tiere, denen ein irrelevantes
Plasmid (pnBL3) injiziert wurde.
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Sechs
Wochen nach den ersten Plasmidinjektionen wurden die Tiere mit einer
LD90-Dosis
eines H3N2-Influenzastamms (A/HK/68; auch von Dr. Mbawuike bereitgestellt)
provoziert. Intradermal geimpfte Mäuse waren im Vergleich zu nicht
geimpften Kontrollmäusen
vor der Provokation signifikant geschützt (P<0,01); siehe 9 (eine
Kaplan-Meyer-Kurve zur Überlebensrate).
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BEISPIEL VIII
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RELATIVE NIVEAUS VON GENEXPRESSION NACH
INTRADERMALEN INJEKTIONEN VON NACKTEN PLASMIDEN DIE NACKTEN ZYTOMEGALIEVIRUS-
ODER ROUS-SARKOMA-VIRUS-PROMOTOR ENTHIELTEN
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Die
mögliche
Wirkung der Promotorregion, die in einem Expressionsvektor verwendet
wurde, wurde durch Testen von zwei Plasmiden, die das in Beispiel
II beschriebene RNP-Gen enthielten, bewertet. Ein Plasmid, pCMVRNP,
enthielt die unmittelbar frühe
Zytomegalieviruspromotor-, -enhancer- und -intronregion. Das andere
Plasmid enthielt den Promotor aus der Rous-Sarkoma-Virus-LTR-Region
(pRSVRNP). Wie in 10 gezeigt waren Antikörperreaktionen
auf das NP-Protein, das durch die Plasmide exprimiert wurde, im
Fall des CMV-Promotors nach intradermalen Injektionen konsequent
höher.
Dies steht im Gegensatz zu den Reaktionen, die nach intramus kulärer Injektion
des NP-Gens beobachtet wurden, worin Antikörperkonzentrationen, die durch die
zwei Plasmide produziert wurden, im Wesentlichen gleich sind (Daten
nicht dargestellt).
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BEISPIEL IX
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SELEKTIVE
INDUKTION VON ZYTOTOXISCHEN T-LYMPHOZYTREAKTIONEN NACH INTRADERMALER
VERABREICHUNG VON NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN
-
Mäusen des
C57/B6-Stamms wurden intradermal in den Schwanz in zweiwöchigen Intervallen 100 μg nackte
DNA, gereinigt aus einem CDM8-ova-Plasmid (im Detail in Shastri
et al., J. Immunol. 150, 2724–2736
(1993), beschrieben), injiziert. Das CDM8-ova-Plasmid enthält die Volllängen-cDNA
(1,8 kb) für
Ovalbumin.
-
Zwei
Wochen nach der zweiten Genverabreichung wurde die Milz der Mäuse entfernt
und in vivo mit tödlich
bestrahlten (3.000 Rad) syngenetischen Splenozyten kultiviert, die
mit einem synthetischen Ovalbuminpeptid gepulst worden waren. Dieses
Peptid ist ein eingeschränktes
Klasse-I-Target für
zytotoxische T-Zellen in Mäusen
mit dem von Shastri et al. beschriebenen Histokompatibilitäts-Haplotyp
Kb.
-
Nach
fünf Tagen
in Kultur wurden die Zellen mit Targets von 2 Typen inkubiert, um
auf die Bildung von zytotoxischen Zellen durch die Mäuse zu testen, die
das für
Ovalbumin kodierende Gen erhalten hatten. Die Targets waren Maus-EL-4-Lymphozyten, gepulst
mit dem synthetischen Ovalbuminpeptid, oder EL-4-Zellen, die mit
der cDNA für
Ovalbumin stabil transfiziert worden waren (siehe 11;
die cDNA für
Ovalbumin ist in der Fig. als "EG7" bezeichnet). Die
Lyse in Prozent der 2 Targets wurde für verschiedene Effektor-Target-Verhältnisse
(bezeichnet als "E:T-Verhältnis" in 11)
bestimmt. Wie in 11 gezeigt, hatten
die Tiere, die das nackte CDM8-ova-Plasmid
erhalten hatten, zytotoxische T-Zellen produziert, die für die Ovalbumin-Targets (d.h. für EL-4 mit
dem Ovalbuminpeptid und für
EG7) spezifisch waren, jedoch für
die Kontroll-EL-4-Zellen (d.h. für
jene ohne das Ovalbuminpeptid) nicht spezifisch waren.
-
C57/B6-Mäuse, die
intradermal mit CDM8-Ovaplasmiden geimpft worden waren, wurden auch
auf Antikörper
gegen Ovalbumin gescreent. Seren, die 6 Wochen nach Verabreichung
der CDM8-Ovaplasmide gesammelt wurden, enthielten keine nachweisbaren
Konzentrationen von Antikörper
(gemessen unter Verwendung eines enzymgekoppelten Immunadsorptionstests
auf Mikrotiterplatten, die mit Ovalbumin beschichtet waren; siehe 12).
Kollektiv gesehen weisen diese Daten darauf hin, dass die Verfahren
zur Verabreichung von nackten Polynucleotiden der Erfindung eingeschränkte zyototoxische
MHC-Klasse-I-T-Zellen (hierin gegenüber Ovalbumin) ohne Induktion
von Antikörperproduktion
induzieren.
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BEISPIEL X
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VERLÄNGERTES
IMMUNOLOGISCHES GEDÄCHTNIS
NACH INTRADERMALER VERABREICHUNG VON NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN INDUZIERT
DURCH ANTIGENSTIMULATION VON T-ZELLEN
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0,1,
1, 10 und 100 μg
nackte Polynucleotide in Plasmidform (0,5–5 ng/1 mg DNA-Endotoxingehalt),
die unter der Kontrolle des CMV-Promotors ("pCMV Lac-Z") für
das E.-coli-Enzym β-Galactosidase
kodieren, wurden an Gruppen von 4 Mäusen/Dosierung/Weg entweder
intramuskulär
("IM") oder intradermal
("ID") verabreicht. Zu
Vergleichszwecken erhielt eine andere Gruppe von 4 Mäusen/Dosierung 100 μg β-Galactosidaseprotein
("PR") intradermal. Alle
Injektionen wurden unter Verwendung von 50 μl normaler Salzlösung als
Träger
getätigt.
IM- und ID-Injektionen
wurden mit einer 0,5-ml-Spritze und einer 28,5-Gauge-Nadel durchgeführt. Antikörper wurden
hiernach durch enzymgekoppelten Immunadsorptionstest in zweiwöchigen Intervallen
gemessen.
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Kurz
zusammengefasst wurden alle Antikörper unter Verwendung von β-Galactosidase (Calbiochem,
CA) als das Festphasenantigen gemessen. Mikrotiterplatten (Costar,
Cambridge, MA) wurden mit 5 μg
Antigen, aufgelöst
in 90 mM Borat (pH 8,3) und 89 mM NaCl (d.h. gepufferte Boratsalzlösung; BBS), über Nacht
bei Raumtemperatur beschichtet und über Nacht mit 10 mg/ml Rinderserumalbumin
in BBS blockiert.
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Serumproben
wurden seriell in BBS verdünnt,
beginnend bei einer 1:40-Verdünnung
für die ersten
8 Wochen und dann eine 1:320-Verdünnung hiernach. Diese Proben
wurden zu den Platten zugesetzt und über Nacht bei Raumtemperatur
gelagert. Platten wurden in BBS + 0,05 % Polysorbat 20 gewaschen,
dann mit einer 1:2.000-Verdünnung von
mit alkalischer Phosphatase markiertem Ziege-Anti-Maus-IgG-Antikörper (Jackson
Immunoresearch Labs., West Grove, PA) 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
umgesetzt oder mit einer 1:2.000-Verdünnung von mit alkalischer Phosphatase
markiertem Ziege-Anti-Maus-IgG-1-Antikörper (Southern Biotech, AL)
umgesetzt oder mit einer 1:500-Verdünnung von mit alkalischer Phosphatase
markiertem Ratten-Anti-Maus-IgG-2A-Antikörper (Pharmingen, CA) unter
denselben Bedingungen umgesetzt. Die Platten wurden wiederum gewaschen,
dann wurde eine Lösung
von 1 mg/ml p-Nitrophenolphosphat (Boehringer-Mannheim, Indianapolis,
IN) in 0,05 M Carbonatpuffer (pH 9,8), der 1 mM MgCl2 enthielt,
zugesetzt. Absorption bei 405 nm wurde 1 Stunde nach Zusatz von
Substrat zu den Platten gelesen.
-
Wie
in 13 gezeigt wurden Antikörperreaktionen in den Tieren,
die die pCMV-Lac-Z-Plasmide
durch ID-Injektion erhalten hatten, und in den Tieren, die das PR
erhalten hatten, im gleichen Ausmaß induziert, während weniger
Antikörperreaktionen
in den Tieren gemessen wurden, die die pCMV-Lac-Z-Plasmide durch
IM-Injektion erhalten hatten.
-
Um
auf T-Zell-Gedächtnis
zu testen, wurden die Tiere dann mit 0,5 μg PR an einer anderen Stelle durch
ID-Injektion geboostet. Sofern diese Tiere Gedächtnis-T-Zellen entwickelt
hatten, um die Produktion der Antikörper gegen β-Galactosidase zu kontrollieren,
würde erwartet
werden, dass sie eine heftigere Immunantwort nach der Boosterimpfung
gegenüber löslichem
Proteinantigen hervorbringen als dies in Reaktion auf die Primingdosis
von Antigen gezeigt wurde.
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Wie
in 14 gezeigt, ist es eindeutig, dass die Tiere,
die ID-Injektionen von pCMV-Lac-Z-Plasmid
erhalten hatten, ein wesentlich besseres immunologisches Gedächtnis entwickelt
hatten als jene Tiere, die IM-Injektionen entweder von Plasmid oder von
PR erhalten hatten. Weiters dauerte das Gedächtnis, das von den ID-injizierten
Tieren entwickelt wurde, mindestens etwa 12 Wochen an.
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BEISPIEL XI
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SELEKTIVE INDUKTION EINER
TH1-ANTWORT NACH INTRADERMALER VERABREICHUNG VON NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN
-
In
Mäusen
sind IgG-2A-Antikörper
serologische Marker für
eine TH1-Typ-Immunantwort,
während
IgG-1-Antikörper
auf eine TH2-Typ-Immunantwort hinweisen. TH2-Antworten umfassen
die Allergie-assoziierte IgE-Antikörper-Klasse; lösliche Proteinantigene
neigen dazu, relativ starke TH2-Antworten zu stimulieren. Im Gegensatz
dazu werden TH1-Antworten durch Antigen-Bindung an Makrophagen und dendritische
Zellen induziert. TH1-Antworten sind von besonderer Bedeutung für die Behandlung
von Allergien und AIDS.
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Um
zu bestimmen, welche Antwort, sofern eine vorhanden ist, von Mäusen entwickelt
werden würde,
die nackte Polynucleotide gemäß der Erfindung
erhielten, wurden Mäuse
mit pCMV Lac-Z oder Protein wie in den vorangehenden Beispielen
beschrieben geimpft. In zweiwöchigen
Intervallen wurde jedes IgG 2A und IgG 1 gegen β-Galactosidase durch enzymgekoppelten
Immunadsorptionstest (unter Verwendung von Antikörper, die spezifisch für die IgG-1-
und IgG-2A-Untergruppen waren) auf Mikrotiterplatten, die mit dem
Enzym beschichtet waren, gemessen.
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Wie
in 15 gezeigt produzierten nur die Mäuse, die
das Plasmid durch ID-Injektion
erhalten hatten, hohe Titer von IgG-2A-Antikörpern. Wie in 16 gezeigt
induzierte Immunisierung der Mäuse mit
dem Enzym selbst ("PR") Produktion von
relativ hohen Titern von IgG-1-Antikörpern. In den IM-injizierten
Mäusen
wurden geringe Titer sowohl von IgG-2A- als auch von IgG-1-Antikörpern ohne
augenscheinliche Selektivität
produziert. Die in den Figuren gezeigten Daten umfassen Mittelwerte
der Werte, die in jeder Gruppe von 4 Mäusen erhalten wurden.
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Um
die Stabilität
der Antikörperreaktion über die
Zeit hinweg zu bestimmen, wurde dieselbe Gruppe von Tieren mit 0,5 μg Enzym,
das intradermal injiziert wurde, geboostet. Wie in den 17 und 18 gezeigt
induzierte das Boosten von Tieren, die mittels ID-Injektion mit
dem Enzym geprimt wurden, fast eine Verzehnfachung der IgG-2A-Antikörperreaktionen
(d.h. der Antikörpertiter
stieg von 1:640 auf 1:5120), stimulierte jedoch keine IgG-1-Reaktion.
Diese Daten weisen darauf hin, dass die selektive TH1-Antwort, induziert
durch ID-Verabreichung von nackten Polynucleotiden, trotz darauf
folgender Aussetzung gegenüber
Antigen im Wirt aufrechterhalten wird.
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BEISPIEL XII
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TH1-ANTWORTEN IN MÄUSEN NACH
VERABREICHUNG VON NACKTEN POLYNUCLEOTIDEN MIT EINEM MECHANISCHEN
REIZSTOFF
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Die
in Beispiel XI beschriebenen Versuche wurden in getrennten Gruppen
von Mäusen
wiederholt, mit der Ausnahme, dass (1) nur eine Priming-Dosis getestet
wurde und (2) das pCMV-Lac-Z-Plasmid einer Gruppe von 4 Mäusen unter
Verwendung der Zinkenvorrichtung, die in Beispiel V beschrieben
wurde, verabreicht wurde, während β-Galactosidase-Protein
(10 μg)
einer anderen Gruppe von 4 Mäusen
durch intradermale (ID-) Injektion verabreicht wurde.
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Wie
in 19 gezeigt produzierten die Mäuse, die Plasmid erhielten,
im Vergleich zu den Mäusen,
die das Protein erhielten, relativ geringe Titer von IgG-1-Antikörper. Dahingegen,
und wie in 20 gezeigt, produzierten die
Mäuse,
die Plasmid erhielten, im Vergleich zu den Mäusen, die Protein enthielten,
wesentlich höhere
Titer von IgG-2A-Antikörper.
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Diese
Resultate sind jenen ähnlich,
die in Beispiel XI erhalten wurden, unter der Ausnahme, dass interessanterweise
die Mäuse,
die das Plasmid über
Ankratzen ihrer Haut mit der Zinkenvorrichtung erhielten, sogar
höhere
Titer von IgG-2A- Antikörper produzierten
als die Mäuse,
die dasselbe Plasmid über
ID-Injektion erhielten (wobei beide Gruppen höhere Titer von IgG-2A-Antikörper produzierten
als die Mäuse,
die das Plasmid über
IM-Injektion erhielten). Diese Resultate weisen darauf hin, dass
das Ankratzen der Haut mit der Zinkenvorrichtung eine größere Anzahl
an APCs zu dem "verletzten" Eintrittspunkt für die nackten
Polynucleotide hin anzieht, und stimmen mit der Theorie überein,
dass APCs wirksamere Targets für
Genverabreichung und -expression darstellen als Muskel oder andere
Somazellen.
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Die
in den Figuren gezeigten Daten umfassen Mittelwerte der Werte, die
aus jeder Gruppe von 4 Mäusen
erhalten wurden.
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BEISPIEL XIII
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SUPPRESSION VON IgE-ANTIKÖRPERREAKTION AUF
ANTIGEN DURCH IMMUNISIERUNG MIT FÜR ANTIGEN KODIERENDEN POLYNUCLEOTIDEN
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Unter
Verwendung des in Beispiel XI beschriebenen Versuchsprotokolls wurden
fünf bis
acht Wochen alte Balb/c-Mäuse
mit einem von zwei rekombinanten Expressionsvektoren immunisiert: pCMV-Lac-Z
(beschrieben in Beispiel X) oder ein Kontrollplasmid, pCMV-BL (das
für kein
Insertpeptid kodiert). Eine dritte Gruppe der Mäuse erhielt Injektionen von
Antigen (β-Galactosidase).
Plasmid-DNA wurde gereinigt und ihr Endotoxingehalt auf 0,5–5 ng/1
mg DNA durch Extraktion mit TRITON X-114 (Sigma, St. Louis, MI) reduziert.
Vor der Inokulation wurde pDNA in Ethanol ausgefällt, mit 70 % Ethanol gewaschen
und in pyrogenfreier normaler Salzlösung aufgelöst.
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Immunisierung
erfolgte durch intradermale Injektion von Plasmid-DNA, die auf getrennte
Zinken einer MONOVACC®-Mehrfachzinkenvorrichtung (Connaught
Lab, Inc., Swiftwater, PA) geladen wurde. Kurz zusammengefasst wurden
die Zinkenvorrichtungen nach ausführlichem Waschen in DDW und
Einweichen über
Nacht in 0,5 % SDS (sulfatierte Dodecylsalzlösung) hergestellt, wieder in
DDW gewaschen, über
Nacht in 0,1 N NaOH eingeweicht, wiederum in DDW gewaschen und bei
37 °C 8
Stunden lang getrocknet. 6 μl
von Plasmid-DNA, aufgelöst in
normaler Salzlösung,
wurden auf die Zinken der Zinkenvorrichtung knapp vor jeder nachstehend
beschriebenen Inokulation pipettiert. Die Gesamtmenge von pDNA,
die auf die Vorrichtung pro Inokulation geladen wurde, betrug 25 μg jeweils
von pCMV-Lac-Z und pCMV-BL. Um die tatsächlichen Dosen zu schätzen, wurde
angenommen, dass weniger als 10 % der pDNA-Lösung, die auf die Zinkenvorrichtung
geladen wurde, tatsächlich
bei der Injektion der Zinken in intradermales Gewebe eingeführt werden.
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Jeder
Maus wurden dreimal 2 Inokulationen von jedem Plasmid in einwöchigen Intervallen
intradermal am Schwanzansatz injiziert. Eine andere Gruppe von Mäusen erhielt
eine einzelne intradermale Injektion am Schwanzansatz von 10 μg β-Galactosidase-Protein
(aufgelöst
in 50 μl
normaler Salzlösung)
anstelle von pDNA.
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Um
eine IgE-Antikörperreaktion
auf darauf folgende Allergen-Provokation zu induzieren, wurde jeder
Gruppe von Mäusen
einmal intraperitoneal 0,1 ml phosphatgepufferte Salzlösung (PBS),
die 1 μg Antigen
(β-Galactosidase;
Calbiochem, San Diego, CA) und 3 mg Alaun-Aluminiumhydroxid als
Adjuvans (Pierce Chemical, Rockford, IL) enthielt, 14 Wochen nach
der anfänglichen
Immunisierung injiziert. Gesamt-IgE wurde in Seren aus den Mäusen viermal im
Laufe der 4 folgenden Wochen getestet.
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IgE
wurde unter Verwendung eines Festphasen-Radioimmuntests (RAST) in
einer 96-Well-Polyvinylplatte (eine radioisotopische Modifikation
des ELISA-Verfahrens, beschrieben in Coligan, "Current Protocols in Immunology", Einheit 7.12.4,
Bd. 1, Wiley & Sons
(1994)) nachgewiesen, mit der Ausnahme, dass gereinigte polyklonale
Ziegen-Antikörper, die
für Maus-ε-Ketten spezifisch
sind, anstelle von Antikörpern,
die für
menschliches Fab spezifisch sind, verwendet wurden. Um Anti-Lac-Z-IgE
nachzuweisen, wurden die Platten mit β-Galactosidase (10 μg/ml) beschichtet.
Die niedrigste, durch den verwendeten Test messbare IgE-Konzentration
betrug 0,4 ng IgE/ml.
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Wie
in 23 gezeigt produzierten Mäuse, denen pCMV-Lac-Z injiziert
wurde, nur geringe Konzentrationen an Gesamt-IgE-Antikörper (bei
einem Mittelwert von etwa 250 CPM in RAST) im Vergleich zu Mäusen, denen β-Galactosidase
injiziert wurde (Mittelwert von etwa 1.000 CPM in RAST). Darüber hinaus
blieben IgE-Konzentrationen in den Mäusen, denen Plasmid injiziert
wurde, trotz Booster-Injektion mit Protein konsequent niedrig (Mittelwert
von etwa 25050 CPM) (was darauf hinweist, dass bei diesen Mäusen bereits
nach anfänglicher
Injektion Toleranz erreicht wurde), während IgE-Konzentrationen bei den
Mäusen,
denen Protein injiziert worden war, nach der Booster-Impfung wesentlich
stiegen (Mittelwert von etwa 1.500 bis 2.000 CPM) und schließlich auf
Kontrollkonzentrationen in der Woche 4 zurückfielen, da Toleranz von den
Mäusen,
denen Protein injiziert wurde, durch wiederholte Aussetzung gegenüber dem
Proteinantigen erreicht wurde.
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Bei
spezifischen Messungen der Anti-Antigen-Reaktion in jeder Gruppe
der Mäuse,
wie in 24 gezeigt, zeigten sich Anti-Lac-Z-IgE-Konzentrationen
bei den Mäusen,
denen Plasmid injiziert worden war, wiederum konsequent niedrig,
und dies sowohl vor als auch nach der Booster-Injektion (Mittelwert
von etwa 250 CPM in RAST), während
die Mäuse,
denen Protein injiziert worden war, hohe Konzentrationen an Anti-Lac-Z
entwickelten, insbesondere nach der ersten Antigen-Booster-Injektion,
nach der Anti-Lac-Z-Konzentrationen bei den Mäusen auf einen Mittelwert von
etwa 3.000 CPM stiegen. Übereinstimmend
mit der Erreichung von Toleranz gingen die Anit-Lac-Z-IgE-Konzentrationen
bei den Mäusen, denen
Protein injiziert worden war, im Laufe der Zeit zurück, stiegen
jedoch in der Gruppe der Kontrollmäuse, die keinerlei Immunisierung
gegenüber b-Galactosidase
erhalten hatten, weiterhin an.
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Diese
Daten zeigen, dass die mit Plasmid geimpften Mäuse eine Antigen-spezifische
TH1-Antwort gegenüber
dem Plasmidexpressionsprodukt (übereinstimmend
mit den Daten zu TH1/TH2-Antworten, die in den Beispielen XI und
XII gezeigt sind) bei gleichzeitiger Unterdrückung von IgE-Produktion entwickelten,
während
bei den Mäusen,
denen Protein injiziert wurde, Toleranz nur nach Entwicklung von wesent lich
höheren
Konzentrationen von Gesamt- und Antigen-spezifischen IgE-Antikörpern erreicht wurde.
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BEISPIEL XIV
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IL-4 UND INFγ-KONZENTRATIONEN
IN MÄUSEN NACH
IMMUNISIERUNG MIT ANTIGEN ODER FÜR ANTIGEN
KODIERENDEN POLYNUCLEOTIDEN
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Um
zu bestätigen,
dass die durch die in den Beispielen XI bis XIII dargestellten Daten
gezeigten Resultate der selektiven Induktion von TH1-Antworten (z.B.
INFγ-Sekretion) in Mäusen, denen
Plasmid injiziert wurde (von deren Antworten angenommen wird, dass
sie negative Wirkung auf IgE-stimulierende TH2-Antworten ausüben; z.B.
Sekretion von IL-2), zugeschrieben werden können, wurden Konzentrationen
von IL-2 und INFγ in
den Seren der Mäuse
aus Beispiel XIII, denen Plasmid und Protein injiziert worden war,
in Woche 1 nach einer Booster-Injektion von Antigen untersucht.
IL-2-Konzentrationen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben getestet;
INFγ-Konzentrationen wurden
mit einem Anti-INFγ-Maus-Antikörpertest
getestet (siehe z.B. Coligan, "Current
Protocols in Immunology, Einheit 6.9.5., Bd. 1, Wiley & Sons (1994)).
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Wie
in 25 gezeigt, waren Konzentrationen von IgE-stimulierendem
IL-4 bei Mäusen,
denen Protein injiziert worden war, wesentlich höher als bei Mäusen, denen
Plasmid injiziert worden war (um etwa ein Verhältnis von 9:1). Umgekehrt waren
Konzentrationen von INFγ bei
Mäusen,
denen Plasmid injiziert worden war, wesentlich höher als bei Mäusen, denen
Protein injiziert worden war (um ein Verhältnis von etwa 11:1).
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BEISPIEL XV
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HERSTELLUNG
UND AUFRECHTERHALTUNG VON ZYTOTOXISCHEN T-LYMPHOZYTEN NACH IMMUNISIERUNG MIT ANTIGEN
ODER FÜR
ANTIGEN KODIERENDEN POLYNUCLEOTIDEN
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Wie
bereits an anderer Stelle erläutert,
wird angenommen, dass zytotoxische T-Lymphozyten (CTLs) TH2-Zellaktivität unterdrücken, die
ihrerseits die Fähigkeit
solcher Zellen unterdrücken
würde,
die Entwicklung von IgE-Antikörpern
zu stimulieren. Um zu bestätigen,
ob die Mäuse,
denen Plasmid injiziert worden war, CTLs entwickelten und die Anti-Antigen-Produktion,
die dadurch gewährt
wird, aufrechterhielten, wurden CTL-Konzentrationen bei Mäusen der
Plasmidgruppe und der Kontrollgruppe gemessen.
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Die
Mäuse,
denen Plasmid injiziert worden war, wurden wie in Beispiel XIV immunisiert,
mit der Ausnahme, dass sie pCMV-NP (in Beispiel I beschrieben) und
nicht pCMV-Lac-Z erhielten. Kontrollmäuse erhielten pCMV-BL wie in
Beispiel XIX. Die Gesamtmenge von pDNA, die auf die Zinkenvorrichtung
pro Inokulation geladen wurde, betrug 50 μg pCMV-NP und 25 μg pCMV-BL.
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36
Wochen nach der Immunisierung wurden die Mäuse getötet, und Splenozyten wurden
zur Verwendung in gemischten Standard-Lymphozytenkulturen entnommen.
Die Kulturen wurden in Gegenwart eines bekannten synthetischen Peptids,
das das H-2d-eingeschränkte Haupt-CTL-Epitop des NP-Proteins
enthielt, wachsen gelassen. Die Kulturen wurden auf Anti-NP-CTL-Aktivität 5–6 Tage
später
unter Verwendung von mit NP-Peptid gepulsten syngenetischen P815-Tumorzellen
(ATCC Nr. TIB64, Rockville, MD) als Targets getestet.
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Wie
in 26 gezeigt wiesen gemischte Lymphozytenkulturen,
die von den Tieren, denen pCMV-NP injiziert worden war, hergestellt
wurden, hohe Konzentrationen an spezifischer zytolytischer Anti-NP-Aktivität auf und
erreichten 10 %, 30 % und 80 spezifische Lyse bei einem Verhältnis von
Effektor zu Target (E/T) von 5:1, 15:1 bzw. 45:1. Kontrollmäuse wiesen
nur 1 %, 1 % und 9 % unter denselben Bedingungen auf. Weiters gab
es in Abwesenheit von Aussetzung gegenüber dem H-2d-Epitoppeptid zwischen
den Mäusen,
denen pCMV-NP injiziert worden war, und den Kontrollmäusen keine
signifikanten Unterschiede in Bezug auf CTL-Aktivität (27).
Diese Daten weisen auf selektive Aktivierung von TH1-Zellen bei
den mit pCMV-NP geimpften Mäusen hin.