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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Immunbiologie und
speziell einen DNA-Plasmid-Impfstoff
zur Kontrolle der Aktivität
oder Wirkung des Cholesterylester-Transferproteins oder CETP im Körper.
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Hintergrund
der Erfindung
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Cholesterin
zirkuliert durch den Körper überwiegend
als Komponente von Lipoproteinteilchen (Lipoproteinen), welche sich
aus einem Proteinanteil zusammensetzen, der aus einem oder mehreren
Apolipoproteinen (Apo) und verschiedenen Lipiden, einschließlich Phospholipiden,
Triacylglycerinen (Triglyceriden), Cholesterin und Cholesterylestern
bestehen. Es gibt zehn Hauptklassen von Apolipoproteinen: Apo A-I,
Apo A-II, Apo IV, Apo B-48, Apo B-100, Apo C-I, Apo C-II, Apo C-III,
Apo D und Apo E.
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Lipoproteine
werden durch ihre Dichte und Zusammensetzung klassifiziert. High
Density Lipoproteine (HDL), von denen eine Funktion darin besteht,
den Transport von Cholesterin aus peripheren Geweben zur Leber zu
vermitteln, weisen gewöhnlich
eine Dichte im Bereich von etwa 1,036–1,21 g/ml auf. HDL enthalten verschiedene
Mengen an Apo A-I, Apo A-II, Apo C-I, Apo C-II, Apo C-III, Apo D,
Apo E sowie verschiedene Mengen an Lipiden, wie z.B. Cholesterin,
Cholesterylester, Phospholipide und Tiglyceride.
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Im
Gegensatz zu HDL enthalten Low Density Lipoproteine (LDL), die im
Allgemeinen eine Dichte von etwa 1,019–1,063 g/ml aufweisen, Apo
B-100 zusammen mit verschiedenen Lipiden. Insbesondere sind bei LDL
die Mengen an Lipiden, Cholesterin und Cholesterylestern beträchtlich
größer als
bei HDL, wenn sie als Prozent der Trockenmasse gemessen werden.
LDL ist beim Transport des Cholesterins zu peripheren Geweben besonders
wichtig.
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Very
Low Density Lipoproteine (VLDL) weisen eine Dichte von etwa 0,95–1,006 g/ml
auf und unterscheiden sich auch in der Zusammensetzung sowohl in
ihrem Protein- als auch Lipidgehalt von anderen Klassen von Lipoproteinen.
VLDL weisen im Allgemeinen eine viel größere Menge an Triglyceriden
auf als HDL oder LDL und sind besonders wichtig beim Transport von
endogen synthetisierten Triglyceriden aus der Leber zu Fett- und
anderen Geweben.
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Von
noch geringerer Dichte als LDL enthalten Chylomikronen (Dichte gewöhnlich unter
0,95 g/ml) Apo A-I, Apo A-II, Apo B, Apo C-I, Apo C-II und Apo C-III
und vermitteln den Transport von Nahrungstriglyceriden und Cholesterylestern
vom Darm zum Fettgewebe und der Leber.
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Die
Eigenschaften und Funktionen der verschiedenen Lipoproteine sind
ausführlich
untersucht worden. (Siehe z.B. Mathews, C K. und van Holde, K.E.,
Biochemistry, SS. 574–576,
626–630
(The Benjamin/Cummings Publishing Co., Redwood City, California,
1990); Havel R.J., p et al., "Introduction:
Structure and metabolism of plasma lipoproteins", in The Metabolic Basis of Inherited
Disease. 6. Ausgabe SS. 1129–1138
(Scriver, C.R. et al., Hrg.) (McGraw-Hill, Inc., New York, 1989);
Zannis, V.I, et al., "Genetic
mutations affecting human lipoproteins, their receptors, and their
enzymes", in Advances
in, Human Genetics. Bd. 21. SS. 145–319 (Plenum Press, New York,
1993)).
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Eine
geringere Anfälligkeit
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
wie z.B. die Arteriosklerose ist im Allgemeinen mit höheren absoluten
Konzentrationen zirkulierernder HDL und auch mit höheren Konzentrationen von
HDL relativ zu den zirkulierenden Konzentrationen der Lipoproteine
mit niedrigerer Dichte wie VLDL und LDL in Zusammenhang gebracht
worden (siehe z.B., Gordon, D.J., et al., N. Engl. J. Med., 321:1311–1316 (1989);
Castelli, W.P., et aL, J. Am. Med. Assoc., 256:2835–2838 (1986);
Miller, N.E., et al., Am. Heart J., 113:589–597 (1987); Tall, A.R., J.
Clin. Invest., 89:379–384
(1990); Tall, A.R., J. Internal Med., 237:5–12 (1995)).
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Das
Cholesterylester-Transferprotein (CETP) vermittelt den Transfer
des Cholesterylesters von HDL zu triglyceridreichen Lipoproteinen
wie VLDL und LDL und auch den umgekehrten Austausch von Triglyceriden von
VLDL zu HDL, (Tall, A.R., J. Internal Med 237:5–12 (1995); Tall, A.R., J.
Lipid Res., 34:1255–1274
(1993); Hesler, C.B., et al., J. Biol. Chem., 262:2275–2282 (1987);
Quig, D.W. et al., Am. Rev. Nutr., 10:169–193 (1990)). CETP kann bei
der Modulation der Konzentrationen des Cholesterylesters und der
Triglyceride, die mit verschiedenen Klassen von Lipoproteinen assoziiert
sind, eine Rolle spielen. Eine hohe Aktivität des CETP-Cholesterylester-Tranfers
ist mit höheren
Konzentrationen von LDL-assoziiertem Cholesterin und VLDL-assoziiertem
Cholesterin in Zusammenhang gebracht worden, welche ihrerseits mit
einem höheren
Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
korreliert werden (siehe z.B. Tato, F., et al., Arterioscler. Thromb.
Vascular Biol., 15:112–120
(1995)).
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Im
Folgenden wird die Bezeichnung LDL-C verwendet, wenn auf das Gesamtcholesterin
Bezug genommen wird, das die Cholesterinester und/oder das nicht
veresterte mit Low Density Lipoprotein assoziierte Cholesterin enthält. Die
Bezeichnung VLDL-C wird verwendet, wenn auf das Gesamtcholesterin
Bezug genommen wird, das die Cholesterinester und/oder das nicht
veresterte mit Very Low Density Lipoprotein assoziierte Cholesterin
enthält.
Die Bezeichnung HDL-C wird verwendet, wenn auf das Gesamtcholesterin
Bezug genommen wird, das die Cholesterinester und/oder das nicht
veresterte mit High Density Lipoproteinen assoziierte Cholesterin
enthält.
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Alle
Lipoproteine enthalten Apolipoproteine, die dazu dienen, die strukturelle
Integrität
aufrecht zu erhalten und den Transport und den Stoffwechsel von
Lipiden zu vermitteln, indem sie für spezifische Rezeptoren oder
Cofaktoren bestimmter Enzyme als Liganden fungieren. Zusätzlich zu
CETP sind andere Proteine wie die Leber-Lipase, die Lipoprotein-Lipase, die Lecithin:
Cholesterin-Acyltransferase (LCAT), der LDL-Rezeptor, der HDL-Rezeptor (SR-B1)
und der Rezeptor für
Chylomikronen-Reste für
den Transport von Lipiden und im Stoffwechsel wichtig. Eine Unterbrechung
der Funktion dieser Komponenten kann zu einer Dyslipidämie führen, dem
anomalen Stoffwechsel von Plasmalipiden, die ihrerseits zur Entwicklung
einer Arteriosklerose beitragen kann
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Die
oben beschriebenen Proteine, Apolipoproteine und Lipoproteine nehmen
an drei Wegen des Lipid-Transports und -stoffwechsels teil: (1)
dem Chylomikronen-Weg, (2) dem VLDL-LDL-Weg und (3) dem reversen Cholesterin-Weg.
Chylomikronen und Chylomikronen-Reste transportieren Lipide aus
der Nahrung vom Darm zu peripheren Geweben wie z.B. Fettgewebe und
zu der Leber. Auf dem VLDL-LDL-Weg werden Lipide vom Darm zu peripheren
Geweben transportiert. Im reversen Cholesterin-Weg wird überschüssiges Cholesterin,
das von den meisten Geweben nicht abgebaut werden kann, verestert
und entweder direkt an HDL abgegeben oder indirekt von peripheren
Geweben nach Austausch in andere Lipidfraktionen zur Leber transportiert,
um ausgeschieden zu werden. Speziell vergrößert sich wachsendes HDL, das
von der Leber und dem Darm synthetisiert wird, und wird, sobald
das Cholesterin zu Cholesterylester verestert worden ist, in HDL3
und dann in HDL2 überführt. Cholesterylester
(CE) können
zum Transport und zur Aufnahme durch die Leber bei HDL2 bleiben
oder sie können
im Austausch gegen Triglyceride durch CETP zu Lipoproteinen niedriger
Dichte wie VLDL und LDL umgewandelt werden. In der Leber wird HDL2
durch die Leber-Lipase von Triglyceriden befreit, welche HDL2 zur
Wiederverwendung in HDL3 zurückverwandelt.
Während
dieses Prozesses können
die CE auch zu Hepatozyten transportiert werden. Zusätzlich können einige
HDL direkt von Hepatozyten aufgenommen werden (siehe z.B. Havel,
R.J. et al., The Metabolic Basis of Inherited Disease, 6. Ausgabe,
Seiten 1129–1138
(Scriver, C.R. et al., Hrg.) (McGraw-Hill, Inc., New York, 1989);
Fielding, C.J. et al, J. Lipid Res., 36:211–228 (1995)).
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Somit
folgt der Transfer von CE einem von zwei Wegen. Erstens können Lipoproteine
Cholesterylester zur Ausscheidung an die Leber liefern, wobei sie
am reversen Transportweg des Cholesterins teilnehmen. Zweitens können die
Cholesterylester zurück
zu den peripheren Geweben recycelt werden.
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Wenn
alle Komponenten dieses Stoffwechselweges richtig arbeiten, werden
Nahrungslipide rasch absorbiert, transportiert und gespeichert oder
verwendet. Im Fastenzustand werden die Lipide wirksam zu Geweben
transportiert und Cholesterin recycelt oder ausgeschieden. Natürlich vorkommende
Dyslipidämien,
vielleicht als Ergebnis der Mutationen von Apolipoproteinen, sind
oft auf eine Fehlfunktion von einer oder verschiedenen der oben
beschriebenen Komponenten in den Stoffwechselwegen zurückzuführen (siehe
z.B. Farmer, J.A. et al., Heart Disease. A Textbook of Cardiovascular
Medicine- 4. Ausgabe SS. 1125–1160
(Braunwald, E„ Hrg.)
(W.B. Saunders Co., Philadelphia, 1992); Havel, R.J. et al., 1992;
Zannis, V.I. et al., 1993). Ein chronischer Nahrungsüberschuss
von Cholesterin kann die normalen Mechanismen der Entfernung von
Cholesterin aus peripheren Geweben überdecken und es kann zu einer
Arteriosklerose kommen, wie dies durch die Ausbildung von Läsionen und
einer Blockierung des Blutflusses in Geweben des Herz-Kreislauf-Systems
zum Ausdruck kommt.
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In
einer Anzahl von in vivo-Untersuchungen unter Einsatz von Tier-
oder Humanmodellen ist darauf hingewiesen worden, dass die CETP-Aktivität die Konzentration
von zirkulierendem, Cholesterin enthaltendem HDL beeinträchtigen
kann. Eine erhöhte
Transferaktivität
von CETP-vermitteltem Cholestrylester kann einen Anstieg der HDL-C-Konzentrationen
im Vergleich zu den LDL-C- und/oder VLDL-C-Konzentrationen hervorrufen,
welche ihrerseits mit einer erhöhten
Anfälligkeit
für Arteriosklerose
in Zusammenhang stehen. Es ist gezeigt worden, dass die Injektion
von teilweise gereinigtem humanem CETP in Ratten (die normalerweise
keine CTP-Aktivität
aufweisen) zu einer Verschiebung der Cholesterylester von HDL zu
VLDL führt,
was mit dem CETP-begünstigten
Transfer von CE aus HDL zu VLDL in Einklang steht (siehe Ha, Y.C.
et al., Biochem. Biophys. Acta, 833: 203–211 (1985); Ha, Y.C. et al.,
Comp. Biochem. Physiol., 83B: 463–466 (1986); Gavish, D, et
al., J. Lipid Res., 28: 257–267
(1987)). Darüber
hinaus wurde berichtet, dass transgene Mäuse, die humanes CETP exprimieren,
eine signifikante Abnahme der Konzentration des mit HDL assoziierten
Cholesterins zeigten (siehe z.B. Hayek, T. et al., J. Clin. Invest.,
90: 505–510
(1992); Breslow, J.L. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 8314–8318 (1993)).
Ferner wurde berichtet, dass während
Wildtyp-Mäuse
normalerweise äußerst resistent
gegen Arteriosklerose sind ((Breslow, J.L. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 90: 8314–8318
(1993)), transgene Mäuse,
die ein CETP von Affen exprimieren, eine veränderte Verteilung des mit Lipioproteinen
assoziierten Cholesterins aufweisen, nämlich höhere Konzentrationen von LDL-C
und VLDL-C und niedrigere Konzentrationen von HDL-C (Marotti, K.R.
et al., Nature, 364: 73–75
(1993)). Solche transgenen Mäuse,
die ein CETP von Affen exprimieren, waren auch im Vergleich mit
nicht exprimierenden Kontrollmäusen
anfälliger für eine durch
die Nahring induzierte ernste Arteriosklerose und bildeten Läsionen in
ihren Aorten, die eine signifikant größere Ausdehnung einnahmen als
die in Kontrolltieren gefundene und die typischer für solche
waren, die bei Arteriosklerose gefunden wurden; (Marotti et al.,
1993). Eine intravenöse
Infusion von Anti-Human-CETP monoklonalen Antikörpern (Mab) in Hamster und
Kaninchen hemmte die CETP-Aktivität in vivo und führte zu
signifikant höheren
Niveaus in den HDL-C-Konzentrationen, zu niedrigeren Konzentrationen
der HDL-Triglyceride
und zu einer höheren
HDL-Größe, was
erneut darauf hinweist, dass CETP eine kritische Rolle bei der Verteilung
von Cholesterin bei den zirkulierenden Lipoproteinen spielt (siehe
Gaynor, B.J. et al., Atherosclerosis, 110: 101–109 (1994) (Hamster); Whitlock,
M.E. et al., J. Clin. Invest., 84:129–137 (1989) (Kaninchen)).
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Die
Rolle der CETP-Aktivität
ist auch beim Menschen untersucht worden. Beispielsweise wiesen
in einigen Studien von Familien in Japan Individuen, die für nicht
funktionelle Allele des CETP-Gens homozygot waren, keine nachweisbare
CETP-Aktivität
auf. Diese Individuen zeigten praktisch keine arteriosklerotischen Plaques,
welche in ihren Familien auch eine Neigung zur Langlebigkeit zeigten
(siehe z.B., Brown, M.L. et al., Nature, 342: 448–451 (1989);
Inazu, A. et al., New Engl. J. Med., 323: 1234–1238 (1990); Bisgaier, C.L.
et al., J. Lipid Res., 32: 21–23
(1991)). Es wurde auch gezeigt, dass solche homozygoten Individuen
mit CETP-Mangel ein antiatherogenes Lipoprotein-Profil aufweisen,
was durch erhöhte
Konzentrationen an zirkulierendem HDL, das reich an Cholesterylestern
ist, sowie durch insgesamt erhöhte
Konzentrationen an HDL und außerordentlich
große
HDL, d.h. bis zu vier bis sechs Mal der Größe von normalem HDL (Brown,
ML. et al., 1989, supra auf S. 451) angezeigt wird.
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Die
obigen Untersuchungen weisen darauf hin, dass CETP eine Hauptrolle
bei der Überführung von Cholesterinestern
aus HDL zu VLDL und LDL spielt, wobei sich das relative Profil zirkulierender
Lipoproteine hin zu einem Profil verändert, das mit einem höheren Risiko
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
verbunden ist (d.h. niedrigere Konzentrationen an HDL-C und höhere Konzentrationen
an VLDL-C und LDL-C). Marotti et al. (Nature, 364: 73–75 (1993))
interpretierten ihre Daten so als zeigten sie, dass eine CETP-induzierte Veränderung
in der Cholesterinverteilung der Hauptgrund dafür war, dass sich Arterien-Läsionen bei
transgenen, CETP exprimierenden Mäusen schneller entwickelten
als bei nicht transgenen Kontrollmäusen, wenn beide Gruppen mit
atherogener Nahrung gefüttert
wurden.
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Aus
Humanplasma isoliertes CETP ist ein hydrophobes Glykoprotein mit
476 Aminosäuren
und einem relativen Molekulargewicht von 66.000 bis 74.000 Dalton
auf Natriumdodecylsulfat (SDS)-Polyacrylamid-Gelen (Albers, J.J.
et al., Arteriosclerosis, 4: 49–58
(1984); Hester, C.B. et al., J. Biol. Chem., 262: 2275–2282 (1987);
Jamagin, S.S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84:1854–1857 (1987)).
Eine cDNA, die humanes CETP codiert ist geklont und sequenziert
worden (Drayna, D. et al., Nature, 327: 632–634 (1987)). Es ist gezeigt
worden, dass CETP Cholesterylester (CE), Triglyceride (TG), Phospholipide
5 (Barter, P.J. et al., J. Lipid Res., 27: 238–249 (1980)) und Lipoproteine
(siehe z.B., Swenson, T.L. et al., J. Biol. Chem., 264: 14318–14326 (1989))
bindet. Vor kurzem ist gezeigt worden, das der durch die Carboxyl-terminalen
26 Aminosäuren
und insbesondere die Aminosäuren
470 bis 475 definierte Abschnitt des CETP besonders wichtig für die Bindung
neutraler Lipide ist, die beim Transfer neutraler Lipide eine Rolle
spielen (Hesler, C.B. et al., J. Biol Chem., 263: 5020–5023 (1988)),
jedoch nicht für
die Bindung der Phospholipide (siehe Wang, S. et al., J. Biol. Chem.,
267: 17487–17490
(1992); Wang, S. et al., J. Biol. Chem., 270: 612–618 (1995)).
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Aus
der laufenden Forschung folgt, dass sich bei höheren Niveaus der CETP-Aktivität ein höheres Risiko
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
vorhersagen lasst. Die endogene CETP-Aktivität stellt somit ein vielversprechendes
therapeutisches Ziel zur Regulierung der relativen Konzentrationen
von Lipoproteinen dar, um die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie
der Arteriosklerose zu verhindern oder zu hemmen oder deren Rückentwicklung
zu unterstützen.
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Es
wäre daher
von Nutzen, Mittel und Verfahren zur Kontrolle und Regulierung der
endogenen CETP-Aktivität
zu entwickeln, um eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu verhindern oder
zu behandeln. Vorzugsweise würde
die Regulierung der endogenen CETP-Aktivität bei Mensch oder Tier erreicht,
indem dem Subjekt eine pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht
wird, die für
CETP spezifisch ist, keine großen
Mengen erfordert, keine andauernde oder häufig wiederholte Dosierung
erfordert und auch keine nachteiligen Nebenwirkungen hervorruft.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wird ein auf einem DNA-Plasmid basierender Impfstoff beschrieben,
der ein Plasmid-DNA-Molekül umfasst,
das eine DNA-Sequenz enthält,
die ein immunogenes Fusions-Polypeptid
codiert, welcher Impfstoff bei Verabreichung an einen Menschen oder
ein Tier die Produktion von spezifisch mit einem endogenen CETP des
Subjekts reagierenden Autoantikörper
induziert. Derartige Antikörper
hemmen die endogene CETP-Aktivität
oder entfernen das CETP aus dem Kreislauf (Clearance), fördern die
Bildung und Beibehaltung eines antiatherogenen Profils von Lipoproteinen
im Serum (beispielsweise höhere
HDL-Konzentrationen
und niedrigere LDL-Konzentrationen) und/oder hemmen die Ausbildung
arteriosklerotischer Läsionen.
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Das
wie hier beschrieben auf einem Plasmid codierte immunogene Fusions-Polypeptid
umfasst einen Abschnitt mit einem T-Zell-Epitop und einen Abschnitt
mit einem B-Zell-Epitop.
Ein auf dem erfindungsgemäßen Plasmid
codierter Abschnitt mit einem T-Zell-Epitop umfasst ein nicht endogenes
CETP-Protein oder Fragment desselben, welches ein breitbandiges
oder "universelles" Helfer-T-Zell-Epitop
enthält,
das den Antigen präsentierenden
Ort von multiplen (d.h. 2, 3, 4, 5, 6 oder mehr) Haupt-Histokompatibilitäts (MHC)-Molekülen der
Klasse II bindet und mit einem T-Zell-Antigen-Rezeptor einen Tertiärkomplex
bilden kann, d.h. einen MHC:Antigen:T-Zell-Antigen-Rezeptor. Mit
einem "nicht endogenen
CETP-Protein" ist
ein Protein gemeint, das das endogene CETP des Individuums ist,
dem ein erfindungsgemäßes Plasmid
verabreicht werden soll. Solche nicht endogenen CETP-Proteine oder
Fragmente derselben, die als T-Zell-Epitop-Abschnitte des von dem erfindungsgemäßen Plasmid
codierten immunogenen Fusions-Polypeptids von Nutzen sind, umfassen
das Tetanus-Toxoid (insbesondere Peptide des Tetanus-Toxoids mit
der Aminosäuresequenz
der Aminosäuren
2–15 der
SEQ ID NO: 7 und der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 10); das Diphtherie-Toxin insbesondere Peptide mit
den Aminosäuresequenzen
der Aminosäuren
271–290,
321–340,
331–350,
351–370,
411–430
und 431–450
der SEQ ID NO: 9); eine mit dem MHC der Klasse II assoziierte invariante
Kette; das T-Zell-Epitop des Influenza-Hämagglutinins; das Hämocyanin
der Schlüssellochschnecke
(KLH); ein Protein aus bekannten Impfstoffen wie z.B. den Pertussisimpfstoff
den Tuberkulose-Impfstoff des Bacillus Calmette-Guérin (BCG), den
Polioimpfstoff den Impfstoff gegen Masern, den Impfstoff gegen Mumps,
den Impfstoff gegen Röteln
sowie gereinigte Proteinderivate des Tuberculin; und auch synthetische
Peptide, welche den Antigen präsentierenden
Ort von multiplen Haupt-Histokompatibilitäts-Molekülen der Klasse II binden, so
wie solche, welche die von Alexander et al. (Immunity. 1: 751–761 (1994))
beschriebenen natürlichen
Aminosäuren
enthalten. Wird der T-Zell-Epitopabschnitt
an einen CETP-B-Zellabschnitt angeheftet, setzt er das immunogene
Fusions-Polypeptid
in die Lage, die Toleranz zu durchbrechen, damit Antikörper produziert
werden können,
welche mit dem endogenen CETP reagieren. Mit "Durchbrechen der Toleranz" ist gemeint, dass
ein Organismus dazu veranlasst wird, eine Immunantwort gegen ein
Protein wie z.B. das endogene CETP aufzubauen, welches der Organismus
normalerweise nicht für
immunogen hält.
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Der
B-Zell-Epitop-Abschnitt eines immunogenen auf einem erfindungsgemäßen Plasmid
codierten Fusions-Polypeptids umfasst die Aminosäuresequenz des endogenen CETP
oder eines Fragments desselben von der gleichen Spezies wie das
Individuum, dem das Plasmid verabreicht wird; das CETP oder ein
Fragment desselben von einer sich von dem Individuum unterscheidenden
Spezies, an welches das Plasmid verabreicht wird; oder eine synthetische
Aminosäuresequenz,
welche Antikörper
hervorruft, die sich an das endogene CETP binden. Ein derartiger
B-Zell-Epitop-Abschnitt, der in dem auf einem Plasmid basierenden
Impfstoff der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist, wird von einer
DNA-Sequenz von mindestens 15 Nucleotiden Länge codiert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung enthält
ein DNA-Plasmid eine strukturelle codierende Sequenz für ein immunogenes
Fusions-Polypeptid, wobei die strukturelle codierende Sequenz eine
DNA-Sequenz umfasst, welche ein Tetanus-Toxoid-Polypeptid (wie z.B.
die Nucleotide 13–54
der SEQ ID NO: 5) als den T-Zell-Epitop-Abschnitt codiert, der im
gleichen Leseraster an DNA-Sequenzen (wie z.B. die Nucleotide 55–159 der
SEQ ID NO: 5) gebunden ist, welche die Aminosäuren 350–368 und 481–496 der
Aminosäuresequenz
des CETP von reifen Kaninchen (SEQ ID NO: 2) als den B-Zell-Epitop-Abschnitt codiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
codiert ein erfindungsgemäßes DNA-Plasmid
eine strukturelle codierende Sequenz für ein immunogenes Fusions-Polypeptid,
wobei die strukturelle codierende Sequenz eine DNA-Sequenz umfasst,
welche ein Tetanus-Toxoid-Polypeptid
(wie z.B. in den Nucleotiden 13–54
der SEQ ID NO: 5) als den T-Zell-Epitop-Abschnitt
des immunogenen Fusions-Polypeptids codiert, der im gleichen Leseraster
an DNA-Sequenzen (wie z.B. die Nucleotide 1045–1101 und 1381–1428 der
SEQ ID NO: 3) gebunden ist, welche die Aminosäuren 349–367 bzw. 461–476 der
Aminosäuresequenz
des CETP eines erwachsenen Menschen (SEQ ID NO: 4) als den B-Zell-Epitop-Abschnitt
des immunogenen Fusions-Polypeptids codiert.
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Die
immunogenen Fusions-Polypeptide der Erfindung werden von den erfindungsgemäßen Plasmiden
mit ausreichender Konzentration und über einen ausreichenden Zeitraum
exprimiert, um die Produktion von Autoantikörpern anzuregen, die spezifisch
mit dem endogenen CETP reagieren und dazu dienen, die CETP-vermittelte
Atherogenese zu reduzieren oder zu hemmen, wie sich dies durch ein
antiatherogenes Profil der Lipoproteine im Serum und/oder eine Hemmung
bei der Ausbildung von arteriosklerotischen Läsionen zu erkennen gibt.
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Die
Expression des immunogenen Fusionsproteins wird von einer Promotor-
oder Promotor/Enhancer-Sequenz gesteuert, welche die Transkription
in Säugerzellen,
insbesondere in den Zellen des Skelettmuskels wirksam steuern kann.
Solche Promotor/Enhancer-Sequenzen sind, jedoch nicht ausschließlich, die
Promotor/Enhancer-Sequenz
des humanen Cytomegalovirus (CMV), die Promotor/Enhancer-Sequenz
des Adenovirus und die Promotor/Enhancer-Sequenz des β-Actins.
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Zusätzlich kann
ein Plasmid dieser Erfindung eine Amino-terminale Signalsequenz
für die
Sekretion codieren oder nicht codieren, die mit dem immunogenen
Fusionsprotein verbunden ist. Ein Plasmid dieser Erfindung codiert
vorzugsweise ein immunogenes Fusions-Polypeptid, das keine Amino-terminale
Signalsequenz für
die Sekretion enthält.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Plasmid dieser Erfindung auch eine 3' zu der strukturellen codierenden Sequenz
des immunogenen Fusions-Polypeptids gelegene Poly-A-Signalsequenz.
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Somit
besteht ein bevorzugtes Plasmid dieser Erfindung im Wesentlichen
aus einer Promotor/Enhancer-Sequenz, die funktionsfähig mit
einer DNA-Sequenz verbunden ist, welche ein immunogenes Fusions.
Polypeptid mit einem T-Zell-Epitop-Abschnitt und einem B-Zell-Epitop-Abschnitt
codiert, welches ein Individuum, welches das Plasmid empfängt, dazu
veranlasst, eine Immunantwort aufzubauen, die zur Hemmung der Aktivität von endogenem
CETP führt.
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Die
DNA-Plasmide der Erfindung können
mit jedem Mittel verabreicht werden, das normalerweise bei der Verabreichung
von auf einem Plasmid basierenden Impfstoffen an Mensch oder Tier
Verwendung findet, vorausgesetzt, die Verabreichungsart führt zur
Expression des immunogenen Fusions-Polypeptids und zur Produktion
von Antikörpern,
die spezifisch mit dem endogenen CETP reagieren (d.h. sich daran
binden). Vorzugsweise werden die DNA-Plasmide intramuskulär oder intrakutan
verabreicht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Konstruktion des Plasmids pCMV-LUC zeigt,
das ein Luciferase-Gen enthält,
dessen Transkription unter Kontrolle eines CMV-Promotors und -Enhancers
steht.
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2 ist
ein Balkendiagramm, das die Luciferase-Aktivität zeigt, die zu verschiedenen
Zeitpunkten in Quadrizeps-Homogenaten aus Mäusen gemessen wurden, denen
Plasmid-Konstrukte mit dem Luciferase-Gen unter der Transkriptionskontrolle
der drei unterschiedlichen Promotoren CMV, β-Actin und Adenovirus intramuskulär injiziert
worden waren. Die Homogenate wurden aus dem Quadrizeps von Mäusen an
den Tagen 2, 32 oder 132 nach der Injektion der Plasmidkonstrukte
gewonnen. Die "PBS-Kontrolle" bezieht sich auf
Homogenate, die aus Kontrollmäusen
an den Tagen 2, 32 oder 132 nach der Injektion mit steriler phosphatgepufferter
Saline (PBS) gewonnen wurden.
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3 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Produktion des Anti-Luciferase-Antikörpers in
intramuskulär
mit dem Plasmid pCMV-LUC injizierten Mäusen in Blutplasmaproben, die
aus Mäusen
31 und 45 Tage nach der Immunisierung erhalten wurden.
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4 ist
ein Diagramm, das den Aufbau des auf einem Plamid basierenden Impfstoffs pCMV-CETP/TT
zeigt.
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5 zeigt
die Nucleotidsequenz eines DNA-Inserts, das ein Tetanus-Toxoid-Fragment und zwei CETP
B-Zell-Isotope als Fusions-Polypeptid codiert, das unter der Kontrolle
des CMV-Promotor/Enhancers in das Plasmid pCMV-CETP/TT insertiert
wurde. Die entsprechende Einzelbuchstaben-Abkürzung der Aminosäuresequenz
für das
codierte immunogene Fusions-Polypeptid sowie die Lage der Spaltstellen
mit der NotI-Restriktionsendonuclease in dem DNA-Insert sind ebenfalls
angegeben.
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6 zeigt
einen Auszug des Tagesablaufs, der für die Untersuchung des auf
einem Plasmid basierenden Impfstoffs pCMV-CETP/TT in den Kaninchen
#1–#8
und #10–#14
(angegeben als Zahlen am Kopf der Tabellenspalten) unter unterschiedlichen
Ernährungsbedingungen
verwendet wurde. Der Tag, an dem ein besonderer Schritt (Zeile)
des Ablaufs an einem besonderen Kaninchen (Spalte) durchgeführt wurde
ist in jedem Kästchen angegeben.
Die Kaninchen #1–#8
wurden mit 50 μg
pCMV-CETP/TT als auf einem Plasmid basierender CETP-Impfstoff und
mit 50 μg
pCMV-LUC als innere Kontrolle uns als Referenz an den angegebenen Tagen
injiziert (siehe Zeilen mit dem Vermerk "CETP-Impfstoff'). Die erste Injektion des Plasmids
bei den Kaninchen #1–#8
fand am Tag 0 statt. Die Kaninchen #10–#14 waren Kontrollkaninchen,
die keines der Plasmide erhielten (Tiere für negative Kontrolle). Die
Kästchen
in den Zeilen mit der Bezeichnung "Pre 1 ", "Pre
2" oder "Pre 3" geben die Tage an
(bezeichnet als fette negative Zahlen in Klammern), an denen die
Blutproben ("Prebleeds") aus den Kaninchen
vor der ersten Verabreichung des Plasmids erhalten wurden. "Pre 3" gibt auch an, dass
die Blutproben am selben Tag wie die erste Injektion und vor der
ersten Injektion der Plasmide pCMV-CETP/TT und pCMV-CETP/TT-DNA in die Kaninchen
#1–#8
entnommen wurden. Die Kästchen
in den Zeilen mit der Bezeichnung "BLEED 1"–"BLEED 12" geben die Tage (fett)
an, an denen die Blutproben aus den Kaninchen nach der ersten Injektion
der Plasmid-DNA in die Kaninchen #1–#8 am Tag 0 erhalten wurden. Die
Kästchen
in den Zeilen mit der Bezeichnung "Tetanus" geben den Tag an, an welchem ein Kaninchen
eine intramuskuläre
Injektion eines Depot-Impfstoffpräparats des
Tetanus-Toxoids erhielt. Die Kästchen
in den Zeilen mit der Bezeichnung "0,25% Chol." und "0,5% Chol." geben den Tag an, an welchem ein besonderes
Kaninchen auf Kaninchendiät
gesetzt wurde, die mit 0,25% (w/w) Cholesterin bzw. mit 0,5% (w/w)
Cholesterin supplemetiert worden war. Die Kästchen mit einem "X" geben an, dass ein besonderes Kaninchen
entweder nicht in dem durch die Zeile bezeichneten besonderen Ablaufschritt
vorkam oder dass da Tier getötet
worden war. Die Kästchen
in der Zeile mit der Bezeichnung "Termination" geben den Tag an, an welchem das jeweilige Kaninchen
getötet
worden ist.
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7 ist
ein Histogramm, welches die Expression der Luciferase in den Gewebshomogenaten
zeigt, die aus den ungefähren
Bereichen von jeder der drei Stellen im Quadrizeps des Kaninchens
entnommen wurden, die sowohl mit pCMV-LUC- als auch pCMV-CETP/TT-Plasmiden
injiziert worden waren. Die Luciferase-Aktivität ist in Counts pro Sekunde
angegeben. "Normal-Kaninchen" bezieht sich auf
die Luciferase-Aktivität in
einem Gewebshomogenat, das aus einem normalen Kontrollkaninchen
entnommen worden war, das keines der Plasmide erhielt. "Kaninchen 8" bezieht sich auf
Gewebshomogenate, die aus den ungefähren Injektionsstellen der
Plasmide pCMV-LUC und pCMV-CETP/TT in den Quadrizeps des Kaninchens
#8 gewonnen wurden, das 48 Stunden nach der Injektion mit den Plasmiden
am Tag 0 getötet
wurde. "Kaninchen
7" bezieht sich auf
Gewebshomogenate, die aus den ungefähren Injektionsstellen der
Plasmide pCMV-LUC und pCMV-CETP/TT in den Quadrizeps des Kaninchens
#7 gewonnen wurden, das 48 Stunden nach Erhalt einer zweiten Injektion
(Boost) der Plasmide pCMV-LUC und pCMV-CETP/TT am Tag 28 getötet wurde.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die den ELISA-Nachweis von Anti-Kaninchen-CETP477-496-Antikörpern in Plasma zeigt, welches
am Tag 57 aus 6 Kaninchen (Kaninchen #1–#6) entnommen wurde, die mit dem
Plasmid pMCV-CETP/TT geimpft worden waren. Es wurde das Plasma von
Kaninchen #1 (gefülltes
Quadrat), Kaninchen #2 (gefüllter
Kreis), Kaninchen #3 (gefülltes
Dreieck), Kaninchen #4 (leeres Dreieck), Kaninchen #5 (leerer Kreis)
und Kaninchen #6 (Kreuz) untersucht. "NRP" betrifft
ein Plasma, das einem Kontrollkaninchen entnommen wurde, welches
weder mit dem Plasmid pMCV-LUC
noch mit dem Plasmid pMCV-CETP/TT injiziert worden war (leeres Quadrat).
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9 ist
eine graphische Darstellung, welche den Nachweis von Anti-Kaninchen-CETP477-496-Antikörpern in
Plasma zeigt, welches am Tag 220 aus 4 Kaninchen entnommen wurde,
die mit dem Plasmid pMCV-CETP/TT geimpft worden waren. Es wurde
das Plasma aus Kaninchen #2 (gefüllter
Kreis), Kaninchen #3 (gefülltes
Dreieck), Kaninchen #5 (leerer Kreis) und Kaninchen #6 (Kreuz) untersucht. "NRP" betrifft ein Plasma,
das einem Kontrollkaninchen entnommen wurde, welches nicht mit dem
Plasmid pMCV-LUC und dem Plasmid pMCV-CETP/TT injiziert worden war
(leeres Quadrat).
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10 ist
eine graphische Darstellung, welche die Konzentration (μg/ml) von
Anti-CETP477-496-Antikörpern in
Proben von Kaninchenplasma zeigt, die wie in 6 beschrieben
entnommen wurden. Es wurde das Plasma von Kaninchen #1 (gefülltes Quadrat),
Kaninchen #2 (gefüllter
Kreis), Kaninchen #3 (gefülltes Dreieck),
Kaninchen #4 (leeres Dreieck), Kaninchen #5 (leerer Kreis) und Kaninchen
#6 (Kreuz) untersucht.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Strategie zur Hemmung oder Verhinderung
einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
wie Arteriosklerose zur Verfügung,
indem die CETP-Aktivität
entweder durch Hemmung der CETP-Aktivität durch Bindung von Antikörpern oder
durch Entfernen der CETP-Aktivität
aus Kreislaufsystem (oder beiden) moduliert wird. Die Modulation
der endogenen CETP-Aktivität
erfolgt durch Einsatz eines auf einem Plasmid basierenden Impfstoffs.
Die hier beschriebenen DNA-Plasmide codieren immunogene Fusions-Polypeptide,
welche bei einer in vivo-Expression die Produktion von Autoantikörpern anregen,
um die zirkulierende endogene CETP-Aktivität zu hemmen und/oder zu beseitigen.
Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Immunisierung
eines Vertebraten wie z.B. eines Menschen zur Verfügung, um
eine Antikörperreaktion
gegen dessen Endogene CETP auszulösen und dadurch die CETP-Aktivität zu modulieren.
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Die
verschiedenen Bezeichnungen für
Lipide, Lipoproteine und Apolipoproteine, auf die weiter unten Bezug
genommen wird, sind die gleichen wie oben im "Hintergrund" beschrieben. Wie oben angegeben, spielt CETP
beim Transport und der Verteilung von CE und TG zwischen den Lipoproteinen
HDL und LDL eine bedeutende Rolle. Eine gesenkte CETP-Aktivität ruft ein
nicht atherogenes Lipoprotein-Profil hervor oder verringert die
Entstehung einer Arteriosklerose (siehe z.B.;, Mabuchi et al., Acad.
Sci., 748: 333–341
(1995); Inazu et al., New Eng. J. Med., 323: 1234–1238 (1990);
Gaynor et al., Artherosclerosis, 220: 101–109 (1994); Whitlock et al.,
J. Clin. Invest., 84: 129–137
(1989)). Umgekehrt ruft eine erhöhte
CETP-Aktivität
ein atherogenes Lipoprotein-Profil hervor und induziert Arteriosklerose.
Die Überexpression
von CETP in transgenen Mäusen senkt
die HDL-Konzentrationen und beschleunigt die Arteriosklerose (Agellon
et al., J. Biol. Chem., 266: 10796–10801 (1991); Marotti et al.,
Nature, 364: 73–75
(1993)) und die Verabreichung von CETP an Versuchstiere kann zu
erhöhten
Konzentrationen von VLDL-C und LDL-C und einer relativen Abnahme
der Konzentration von HDL-C führen
(Groener et al., Biochim. Biophys. Acta, 1002: 93–100 (1989);
Ha et al., Biochim. Biophys. Acta, 833: 203–210 (1985)). Somit stellt
die Hemmung der CETP-Aktivität
ein erwünschtes
klinisches Ergebnis dar, das bei der Verhinderung einer Arteriosklerose
hilfreich ist und die Hemmung der CETP-Aktivität ist eine passende Strategie,
um einen mit der Verhinderung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehenden
physiologischen Zustand zu begünstigen.
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In
der hier beschriebenen Erfindung werden auf einem Plasmid basierende
Impfstoffe zur Verfügung gestellt,
um gegen endogene CETP gerichtete Autoantikörper zu produzieren. Speziell
werden DNA-Plasmide beschrieben, die an ein Individuum verabreicht
werden (z.B. durch intramuskuläre
Injektion oder intradermale ballistische Verabreichung). Die verabreichten
DNA-Plasmide codieren und lenken die Produktion von immunogenen
Fusions- Polypeptiden,
die ein oder mehrere Breitband oder "Universal"-Helfer-T-Zell-Epitope und auch eines
oder mehrere B-Zell-Epitope des CETP aufweisen. Solche immunogenen
Polypeptide lösen
die Produktion von Autoantikörpern
aus, die spezifisch mit dem CETP im Individuum (endogenes CETP)
reagieren (d.h. sich daran binden). Die Produktion von Anti-CETP-Antikörpern begünstigt einen
mit einem abnehmenden Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
einhergehenden physiologischen Zustand. Die durch die DNA-Impfstoffe
hervorgerufene günstige
Modulation von CETP wird durch eine bedeutend verminderte oder eliminierte CETP-Aktivität, durch
ein antiatherogenes Lipoproteinprofil (z.B. eine erhöhte Konzentration
von HDL oder HDL-C im Vergleich mit LDL, LDL-C, VLDL oder VLDL-C)
oder durch eine Hemmung (einschließlich Verhinderung) oder Abnahme
beim Entstehen von artriosklerotischen Läsionen im cardiovaskulären Gewebe
wie der Aorta unter Beweis gestellt.
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Entwurf eines
DNA-Plasmid-Impfstoffs zur Modulation des endogenen CETP
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Viele
kleine Peptide werden nur antigen, wenn sie an größere immunogene
Trägerproteine
gekoppelt sind (siehe, Etlinger, Immunol. Today, 13, 52–55 (1992)).
Das Trägerprotein
stellt von den Helfer-T-Zellen erkannte Epitope zur Verfügung. Obwohl
körpereigene
Antigene wie z.B. B-Zell-Epitope von endogenen Proteinen im Allgemeinen
nicht immunogen sind, gab es neue Hinweise, dass körpereigene
Antigene immunogener gemacht werden können, indem sie an eines oder
mehrere von Helfer-T-Zellen erkannte Epitope des Immunsystems des
Wirts gebunden werden. Solche immunogenen Polypeptide, die ein oder
mehrere Helfer-T-Zell-Epitope
und B-Zell-Epitope eines besonderen endogenen Proteins enthalten,
können
die Produktion von Autoantikörpern
auslösen,
die spezifisch mit dem besonderen endogenen Protein reagieren. Beispielsweise
ist ein Fragment des humanen Choriongonatropins (hCG) an Trägerproteine
konjugiert worden, um einen Peptidimpfstoff zu produzieren, der
mit hCG reaktive Autoantikörper
hervorruft (siehe Ada, G.L., in Fundamental Immunology, 3. Ausgabe,
W.E. Paul, Hrg. (Raven Press, Ltd, New York, 1993) SS. 1309–1352; Aitken
et al., Brit. Med. Bull., 49: 88–99 (1993)). Dieser Peptidimpfstoff
bestand aus einem Heterospezies-Dimeren der Alpha-Untereinheit des
luteinisierenden Hormons des Schafes und der Beta-Untereinheit des
hCG, das mit einem von zwei Trägerproteinen
konjugiert war, dem Tetanus-Toxoid (TT) oder dem Diphterie-Toxoid
(DT) (Talwar et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 91: 8532–8536 (1994)).
Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass ein Peptidimpfstoff mit dem C-terminalen
Abschnitt des humanen CETP und einem T-Zell-Epitop aus dem Tetanus- Toxoid eine Anti-CETP-Antikörperantwort
auslöst
und die CETP-Aktivität
in Kaninchen ändert,
wie dies in der gemeinsamen, anhängigen,
am 1. Mai 1995 eingereichten US-Anmeldung
08/432,483 beschrieben ist.
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Breitband-T-Zell-Epitope
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Die
hier beschriebenen DNA-Plamide umfassen eine DNA-Sequenz, die ein
immunogenes Fusions-Polypeptid mit einem T-Zell-Epitop-Abschnitt
und einem B-Zell-Epitop-Abschnitt umfasst. Der auf einem Plasmid
dieser Erfindung codierte Helfer-T-Zell-Epitop-Abschnitt (oder einfach "T-Zell-Epitop-Abschnitt") umfasst ein nicht
endogenes CETP-Protein oder ein Fragment davon, das ein "universelles" oder "Breitband"-T-Zell-Epitop enthält, welches
sich an Antigen präsentierende
Stellen von multiplen (zwei oder mehr) Haupthistokompatibilitäts (MHC)-Molekülen der
Klasse II bindet und mit einem T-Zell-Antigen-Rezeptor einen tertiären Komplex
bilden kann, d.h. MHC:Antigen:T-Zell-Antigen-Rezeptor, welcher die
funktionelle Einheit der T-Zell-Epitop-Erkennung darstellt. Somit
binden sich die "universellen" oder Breitband-T-Zell-Epitope,
die in dieser Erfindung von Nutzen sind, an die Antigen präsentierende
Stelle der multiplen MHC-Moleküle
der Klasse II und dienen dazu, Helfer-T-Zellen zu aktivieren, die
ihrerseits das B-Zell-Wachstum und die Differenzierung stimulieren,
was zur Ausscheidung spezifischer Antikörper führt. Ein von einem Plasmid
dieser Erfindung codiertes universelles oder Breitband-T-Zell-Epitop
bindet sich vorzugsweise an die Antigen präsentierende Stelle von drei
oder mehr unterschiedlichen MHC-Molekülen der Klasse II, wie z.B.
die drei in der menschlichen Bevölkerung
gefundenen allelischen MHC-Moleküle
der Klasse II. Mehr bevorzugt bindet sich ein von einem Plasmid
dieser Erfindung codiertes universelles oder Breitband-T-Zell-Epitop
an die Antigen präsentierende Stelle
von vier oder mehr unterschiedlichen MHC-Molekülen der Klasse II. Am meisten
bevorzugt bindet sich ein von einem Plasmid dieser Erfindung codiertes
universelles oder Breitband-T-Zell-Epitop an sechs unterschiedliche
MHC-Moleküle der Klasse
II.
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Antigene
Breitband-Helfer-T-Zell-Epitope sind im Stand der Technik bekannt.
Diese umfassen z.B. die Epitope des Tetanus-Toxoids (TT) oder Diphtherie-Toxoids
(DT) (siehe z.B. Panina-Bordignon, P., et al., Eur. J. Immunol.,
19: 2237–2242
(1989) (Charakterisierung von universellen Tetanus-Toxoid-Helfer-T-Zell-Epitop-Peptiden);
Etlinger, H., Immunol. Today, 13: 52–55 (1992); Valmori, D., et
al., J. Immunol., 149: 717– 721 (1992)
(Verwendung von universellen TT-Epitopen in in engerer Wahl stehenden
Antimalaria-Impfstoffen); Raju et al., Eur. J. Immunol. 25: 3207–3214 0995)
(Breitband-T-Zell-Epitope
des DT); Talwar, G.P. et al., Proc. Natl. Acad, Sci.. USA, 91: 8532–8536 (1994)
(Verwendung von TT und TT als universelle Epitope in einem Anti-human-Choriongonadotropin-Impfstoff);
Talwar, G.P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 8532–8536 (1994)).
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Zusätzlich zu
TT und GT umfassen andere in dieser Erfindung nützliche Breitband- oder universelle Helfer-T-Zell-Epitope
die universellen sich an MHC der Klasse II bindenden T-Zell-Epitope: HA
des Influenza-Hämagglutinins,
HBVnc und MT wie bei Alexander et al. (Immunity, 1: 751–761 (1994))
beschrieben. Noch andere T-Zell-Epitope, die von den Plasmiden dieser
Erfindung codiert werden können
sind solche Polypeptide, die von antigenen Protein herrühren, welche
vom Pertussisimpfstoff, dem Bacillus Calmette-Guérin (BCG), dem Polioimpfstoff,
dem Impfstoff gegen Masern, dem Impfstoff gegen Mumps, dem Impfstoff
gegen Röteln sowie
von gereinigten Proteinderivaten des Tuberculins stammen (siehe
z.B. Etlinger, Immunol. Today, 13, 52–55 (1992)). Es können auch
synthetische Sequenzen, d.h. solche, die nicht von einem natürlich vorkommenden
Organismus stammen, verwendet werden. Beispiele für synthetische
Breitband-T-Zell-Epitope werden in Alexander et al. (Immunity, 1:
751–761
(1994)) beschrieben.
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Plasmide
dieser Erfindung können
verschiedene nicht endogene CETP-Proteine oder Fragmente derselben
codieren, wie z.B. das Tetanus-Toxoid, insbesondere die Peptide
des Tetanus-Toxoids mit den Aminosäuresequenzen der Aminosäuren 2–15 der
SEQ ID NO: 7 (eine entsprechende Nucleotid codierende Sequenz stellen
die Aminosäuren
13–54
der SEQ ID NO: 5 dar) und die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 10.
Eine andere Quelle für
universelle oder Breitband-T-Zell-Epitope, die in den Plasmiden
dieser Erfindung von Nutzen sind, ist das Diphtherie-Toxin, insbesondere
die Peptide mit den Aminosäuresequenzen
der Aminosäuren
271–290,
321–340,
331–350,
351–370,
411–430
und 431–450
der SEQ ID NO: 9. Ein Beispiel für entsprechende
Nucleotidsequenzen, welche diese Breitband-T-Zell-Epitope aus dem Diphtherie-Toxin
codieren, sind die Nucleotide 811–870, 961–1020, 991–1050, 1051–1110, 1231–1290 bzw. 1291–1350 der
SEQ ID NO: 8. Andere Quellen für
universelle oder Breitband-T-Zell-Epitope, die auf Plasmiden dieser
Erfindung codiert werden können
sind, jedoch nicht ausschließlich,
eine mit dem MHC der Klasse II assoziierte Invariante Kette; Hämagglutinin;
das Hämocyanin
der Schlüssellochschnecke
(KLH); ein Protein aus bekannten Impfstoffen wie z.B. dem Pertussisimpfstoff,
dem Tuberkulose-Impfstoff
des Bacillus Calmette-Guérin
(BCG), dem Polioimpfstoff, dem Impfstoff gegen Masern, dem Impfstoff
gegen Mumps, dem Impfstoff gegen Röteln sowie gereinigte Proteinderivate
(PPD) des Tuberculins; und auch synthetische Peptide, welche von
Alexander et al. (Immunity. 1: 751–761 (1994)) beschriebenen
werden.
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Ferner
lassen sich zwei oder mehrere Kopien einer DNA, die das gleiche
oder verschiedene unterschiedliche Universal-Helfer-T-Zell-Epitope
codieren, miteinander verbinden, um multiple oder multivalente Helfer-T-Zell-Epitop-Abschnitte
der Impfstoffpeptide dieser Erfindung zu bilden. Ein Plasmid dieser
Erfindung kann beispielsweise DNA-Segmente enthalten, die einen
multiplen oder multivalenten Helfer-T-Zell-Epitop-Abschnitt mit
einer Aminosäuresequenz
eines TT-Helfer-T-Zell-Epitops und eines DT-Helfer-T-Zell-Epitops
codieren. Der T-Zell-Epitop-Abschnitt des DNA-Impfstoffs kann zusammenhängend sein
oder unterbrochene, im richtigen Leseraster angeordnete Segmente
aufweisen, die den B-Zell-Epitop-Abschnitt
oder (vorzugsweise nicht antigene) Segmente codieren, welche die
T- und/oder B-Zell-Epitope
miteinander verbinden.
-
Eine
große
Zahl möglicher
T-Zell-Epitope könnte
als T-Zell-Epitop-Abschnitt eines auf einem Plasmid dieser Erfindung
codierten immunogenen Fusions-Polypeptids verwendet werden. Es kann
eine Routinemethodik eingesetzt werden, um solche zusätzlichen
Breitband-T-Zell-Epitope
zu identifizieren, die sich an die Antigen präsentierenden Zellen vom multiplen
MHC-Molekülen
der Klasse II binden (z.B. Raju et al., Eur. J. Immunol 25: 3207–3214 (1995)).
Mit dieser Methodik werden Breitband-T-Zell-Epitope identifiziert,
indem zuerst peripheres Blut von Individuen erhalten wird, die vor
kurzem mit einem in Frage kommenden Protein immunisiert worden sind,
d.h. dem Protein, aus welchem das 7-Zell-Epitop stammt. Alternativ lässt sich
Blut von Individuen einsetzen, die vor kurzem nicht immunisiert
wurden. T-Zellen aus solchen Individuen müssen jedoch mit dem in Frage
kommenden Protein in vitro stimuliert werden, um die Zahl der für das in
Frage kommende Protein spezifischen T-Zellen zu erhöhen. Es
ist nicht nötig,
dass man die Identität
eines solchen in Frage kommenden Proteins kennt, um ein T-Zell-Epitop
zu erhalten, das in dieser Erfindung von Nutzen ist. Es genügt, dass
man ein Protein isolieren und reinigen kann, z.B. mittels Extraktion
einer Bande des Proteins aus einem Polyacrylamid-Gel nach einer
Elektrophorese. Die Peptide eines in Frage kommenden Proteins werden
z.B. durch begrenzte Proteolyse gewonnen oder falls die Aminosäuresequenz
des Proteins bekannt ist, durch mit Standardverfahren durchgeführte Synthese
von überlappenden
Polypeptiden mit einer Länge
von mindestens fünf
und vorzugsweise etwa 20 Aminosäuren.
Eine bevorzugte Gruppe von Individuen, die für diese Methodik als Quelle
für peripheres
Blut herangezogen wird, ist eine Gruppe von Individuen, die vor
kurzem mit einem prophylaktischen Impfstoff, wie z.B. einem Tetanus-,
Diphtherie- oder Influenzaimpfstoff immunisiert worden war, welche
eines oder mehrere Proteine enthalten, die als das in Frage kommende
Protein ausgewählt
werden können,
um ein nützliches
T-Zell-Epitop zu erhalten. Jedes Peptid aus dem in Frage kommenden
Protein wird einzeln zusammen mit Lymphocyten aus peripherem Blut
kultiviert, die aus dem peripheren Blut von jedem Individuum aus
dieser Gruppe isoliert wurden. Die Antigen präsentierenden Zellen in jeder
Kultur binden bestimmte Peptide an ihre MHC-Moleküle der Klasse II und zeigen
diese auf ihrer Zelloberfläche.
Die CD4+-Zellen in der Kultur binden eine Teilmenge dieser an MHC
der Klasse Π gebundenen
Peptide und bilden folglich den tertiären Komplex MHC:T-Zell-Epitop:T-Zell-Antigen-Rezeptor,
der notwendig ist, um die T-Zellen zu aktivieren und die Proliferation
zu induzieren. Die Proliferation wird durch Standardeinbau von 3H-Thymidin in die DNA nachgewiesen. Kulturen,
die in diesem Assay eine Proliferation zeigen, weisen darauf hin,
dass das zusammen mit den Zellen kultivierte Peptid ein Helfer-T-Zell-Epitop
enthielt. Ein Peptid, das die Proliferation von Lymphocyten aus
peripherem Blut von multiplen Individuen stimuliert ist ein in Frage
kommendes Breitband-T-Zell-Epitop, das in dieser Erfindung von Nutzen
ist. Die Aminosäuresequenz
eines solchen Peptids lässt
sich mit Hilfe einer Standard-Aminosäuresequenzanalyse
ermitteln. Es wird das das Peptid codierende DNA-Molekül hergestellt,
welches das Peptid codiert. Falls ein das Peptid codierendes DNA-Molekül nicht
bereits verfügbar
ist, kann eine DNA-Sequenz unter Verwendung des genetischen Codes
abgeleitet werden und ein DNA-Molekül mit einer das Peptid codierenden
Nucleotidsequenz lässt
sich mit Standard-DNA-Syntheseverfahren synthetisieren oder von
einem kommerziellen Anbieter erwerben. Das DNA-Molekül wird sodann
im gleichen Leseraster wie die den B-Zell-Epitop-Abschnitt des immunogenen
Fusions-Proteins codierende Sequenz auf einem Plasmid dieser Erfindung
insertiert (siehe unten).
-
B-Zell-Epitope
des CETP
-
Der
B-Zell-Epitop-Abschnitt des von den DNA-Plasmiden dieser Erfindung
codierten immunogenen Fusionspeptids umfasst mindestens ein B-Zell-Epitop
des CETP, vorzugsweise das endogene CETP des zu immunisierenden
Vertebraten. Der Einsatz von mindestens zwei B-Zell-Epitopen ist
erwünscht
und bevorzugt, weil er die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass
die verschiedenen in Reaktion auf die Expression des DNA-Impfstoffs
in vivo produzierten Autoantikörper
in der Lage sind, sich mindestens an zwei verschiedene Epitope auf jedem
CETP-Molekül
zu binden und dadurch die Bildung eines Immunkomplexes begünstigen,
welcher zu einer wirksamen Beseitigung der CETP-Proteinmoleküle aus dem
Kreislauf führt.
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B-Zell-Epitope,
die in dieser Erfindung von Nutzen sind, können 5 bis 8 aufeinander folgende
Aminsosäurereste
aus der gesamten Aminosäuresequenz
des CETP sein. Die hier beschriebenen DNA-Plasmide enthalten eine
DNA-Sequenz, welche einen CETP-B-Zell-Epitop-Abschnitt von einer Länge von
mindestens 15 und vorzugsweise von 30–48 Nucleotiden codiert. Bevorzugte
B-Zell-Epitope des CETP für
die Verwendung in Impfstoffen für
den Menschen werden einzeln von einer Sequenz von mindestens 15
Nucleotiden der CETP codierenden Sequenz codiert (siehe z.B. SEQ
ID NO: 1, welche reifes CETP (Kaninchen) codiert; SEQ ID NO: 3,
welche reifes CETP (Menschen) codiert) oder von degenerierten Sequenzen
derselben, die das gleiche Epitop codieren. Es ist anzumerken, dass
Allele des CETP-Gens von Kaninchen entdeckt worden sind und folglich auch
für das
menschliche Gen zu erwarten sind (sec, Nagashima et al, J. Lipid
Res., 29: 1643–1649
(1988); Kotake et al., J. Lipid Res. 37: 599–605 (1996)). Die B-Zell-Epitope
können
sequentiell vorliegen oder in voneinander getrennten im Leseraster
angeordneten Segmenten, die das oder die T-Zell-Epitop(e) oder (vorzugsweise
nicht antigenen) Verbindungspeptide aus einer oder mehreren Aminosäuren codieren.
Natürlich
hängt die
aktuelle Länge
für die
den B-Zell-Epitop-Abschnitt codierende DNA-Sequenz von der Länge der
aus dem CETP ausgesuchten besonderen B-Zell-Epitope ab.
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Obwohl
die den B-Zell-Epitop-Abschnitt des immunogenen Fusions-Polypeptids
codierende DNA-Sequenz zwei oder mehr B-Zell-Epitope des CETP codieren
kann, gibt es einige Gründe,
warum die DNA-Sequenz nicht die gesamte Aminosäuresequenz des reifen zirkulierenden
CETP codieren sollte. Indem z.B. eine weniger als die CETP-Gesamtstruktur
codierende Sequenz verwendet wird, wird die Wahrscheinlichkeit dafür eingeschränkt, dass
Antikörper
produziert werden, die mit anderen körpereigenen Proteinen eine
Kreuzreaktion eingehen könnten.
Darüber
hinaus stellt der Einsatz einer weniger als die CETP-Gesamtstruktur codierenden
Sequenz einen Weg dar, die Produktion potentiell funktioneller Proteine
oder Fragmente zu vermeiden, d.h., welche über eine CE- und/oder TG-Aktivität verfügen würden und
dadurch die gesamte CETP-Aktivität im
geimpften Individuum erhöhen würden. Der
Einsatz von weniger als der das Gesamt-CETP codierenden Sequenz
vermindert auch die Chance, dass zellvermittelte Autoimmunreaktionen
ausgelöst
werden. Ob ein Abschnitt einer CETP oder selbst ein besonderes CETP-B-Zell-Epitop
auch ein T-Zell-Epitop enthält
lässt sich leicht
ermitteln, indem das B-Zell-Epitop oder der CETP-Abschnitt in einem
cytotoxischen T-Zell- oder Proliferationsassay untersucht wird (siehe
z.B. Current Protocols in Immunology, (Coligan et al., Hrg.) (John
Wiley & Sons,
New York, 1994) SS. 3.11.4–3.11.7
und 3.12.9–3.12.14).
-
Die
Carboxyl-terminalen 26 Aminosäuren
des humanen CETP spielen bei der Transfer-Aktivität von neutralen Lipiden eine
Rolle (Swenson et al., J. Biol. Chem., 264: 14318–14326 (1989)).
Insbesondere ist eine Sequenz von 13 Aminosäuren (Phe-463 bis Leu-475 in
humanem CETP, SEQ ID NO: 4; die Aminosäuren Phe-483 bis Leu-495 in
Kaninchen-CETP, SEQ ID NO: 2) und auch möglicherweise Asp-460 (Mensch) (Asp-480,
Kaninchen) besonders wichtig für
die Bindungs- und Transfer-Aktivität (Wang et al., J. Biol. Chem., 268:
1955–1959
(268); Wang et al., J. Biol Chem., 267: 17487–17490 (1992)). Es ist bereits
gezeigt worden, dass dieser Abschnitt als B-Zell-Epitop des CETP
immunogen ist, und von einem gegen diesen Abschnitt gerichteten
monoklonalen Antikörper
(TP2) ist gezeigt worden, dass er den Transfer neutraler Lipide
hemmt. Demgemäß umfasst
in einer bevorzugten Ausführungsform
ein als ein für
den Menschen nützlicher
DNA-Impfstoff verwendetes Plasmid eine DNA-Sequenz, welche das durch
die Aminosäuresequenz
von Phe-561 bis Ser-476
oder Phe-463 bis Leu-475 des reifen humanen CETP (siehe SEQ ID NO:
4) definierte CETP-B-Zell-Epitop codiert.
-
Eine
ein zweites B-Zell-Epitop des CETP codierende DNA-Sequenz wird durch
die Aminosäuresequenz
Leu-349 bis Ile-367 des menschlichen CETP (SEQ ID NO: 4) definiert
(entsprechend der Aminosäuresequenz
Arg-350 bis Ile-368 der SEQ ID NO: 2 beim Kaninchen). In bevorzugten
Ausführungsformen
ist diese dieses Epitop codierende DNA in der strukturellen codierenden
Sequenz des immunogenen Polypeptids enthalten, um eine zweite Antikörper-Spezies
zu produzieren, die in vivo für
ein zweites CETP-Epitop spezifisch ist. Mit Antikörpern gegen
ein zweites Epitop ließen
sich Immunkomplexe bilden, bei denen das CETP eine Rolle spielt,
und folglich die Beseitigung (Clearance) des komplexierten CETP
günstig
beeinflussen. Dieses Peptid wurde für seine potentielle Antigenizität und die
große
Möglichkeit
für eine
Oberflächenexpression
von nativem CETP ausgewählt.
-
Andere
geeignete B-Zell-Epitope könnten
z.B. auf Grundlage zuvor definierter Bindungsstellen für Antikörper ausgewählt werden
(siehe z.B. Roy et al., Lipid Res., 37: 22–34 (1996)) oder durch Analyse
der Aminosäuresequenz
für Strukturen
mit einer Neigung für
eine Antikörper-Erkennung.
-
Kontrollsequenzen
der Replikation und Transkription
-
Die
DNA-Plasmide dieser Erfindung müssen
die DNA-Sequenzen enthalten, die dafür notwendig sind, damit ein
ausreichendes Ausmaß für die in
vivo-Expression des codierten immunogenen Fusions-Polypeptids erzielt
wird, um die Produktion von gegen endogenes CETP reagierenden Autoantikörpern auszulösen. Somit umfasst
das erfindungsgemäße DNA-Plasmid die strukturelle
codierende Sequenz für
ein immunogenes Fusions-Polypeptid mit einer DNA-Sequenz für mindestens
ein T-Zell-Epitop und eine DNA-Sequenz, die wie oben beschrieben,
mindestens ein B-Zell-Epitop des CETP codiert, sowie eine Promotor-Sequenz
oder eine Promotor/Enhancer-Sequenz, um die Transkription der strukturellen
codierenden Sequenz für
das immunogene Fusions-Polypeptid zu lenken. In einigen Fällen kann
es erwünscht
sein, dass wie oben beschrieben, codierende Sequenzen für eine oder
mehrere zusätzliche
Aminosäuren
enthalten sind, um z.B. die Epitop-Abschnitte voneinander zu beabstanden,
um unbeabsichtigt erzeugte Neo-Epitope auseinander zu reißen, die durch
die Nebeneinanderstellung der T- und/oder B-Zell-Epitope gebildet
wurden, um Stellen für
eine proteolytische Spaltung einzubauen, usw. Es kann auch erwünscht sein,
einen bakteriellen Replikationsursprung und (einen) selektierbare(n)
Marker einzubauen, um z.B. bei der Produktion großer Mengen
des Plasmid-Impfstoffs in Bakterienkulturen zu helfen.
-
Die
Transkription der strukturellen Codierungssequenz für das immunogene
Fusionsprotein befindet sich unter Kontrolle einer Promotorsequenz
und einer Enhancersequenz, Es sind verschiedene Promotor- und Enhancersequenzen
bekannt und können
für diesen
Zweck gemäß dem Beispiel
1 unten bestimmt werden. Promotor-/Enhancersequenzen, die sich in
die Plasmide dieser Erfindung einsetzen lassen sind, jedoch nicht ausschließlich, die
Promotor-/Enhancersequenz
des CMV, die Promotor-/Enhancersequenz von Adenoviren und die Promotor-/Enhancersequenz
des β-Actins.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Promotor-/Enhancersequenzen die CMV-Immidiate early-Promotor-/Enhancersequenz.
Ob eine besondere Promotor-/Enhancersequenz in den Plasmiden der
vorliegenden Erfindung mehr oder wenige von Nutzen ist als eine andere
Promotor-/Enhancersequenz lässt
sich ermitteln, indem die durch Tests bestimmte Fähigkeit
der Promotor-/Enhancersequenzen verglichen wird, ob mit dem Promotor/Enhancer
die Expression eines Standard-Reportergens wie z.B. Luciferase oder β-Galactosidase
erfolgen kann und die Produktion eines Antikörpers möglich ist, der mit dem exprimierten
Reporter in einem Tiermodell für
die Genexpression, wie z.B. in Kaninchen oder Mäusen, reagiert. Im Allgemeinen
ist ein besonderer Promotor/Enhancer bei der Lenkung der Transkription
der strukturellen codierenden Sequenz für das immunogene Fusions-Protein
in den als DNA-Impfstoffen verwendeten Plasmiden von umso größerem Nutzen,
je größer das
Maß für die Expression des
Reportergen-Produkts ist und/oder je größer das Ausmaß der Produktion
von Antikörpern
ist, die mit dem exprimierten Reportegen-Produkt reagieren.
-
Verfahren
zur Verabreichung des DNA-Impfstoffs
-
Die
erfindungsgemäßen auf
einem Plasmid basierenden Impfstoffe können auf jede herkömmliche Weise
verabreicht werden. Geeignete Verfahren sind z.B. die direkte Verabreichung
der Plasmid-DNA über eine
intramuskuläre
Injektion, eine intradermale Injektion oder mittels DNA-beschichteter
Mikroprojektile. Die Menge des verabreichten Impfstoffs variiert
in breitem Umfang je nach der Verabreichungsart, dem Gewebe (z.B.
Skelettmuskel, Haut), in welches der Impfstoff verabreicht wird,
dem gewünschten
Titer der Anti-CETP-Antikörper,
den besonderen therapeutischen Anforderungen des zu immunisierenden
Subjekts, usw. Sehr große
Mengen an DNA-Impfstoff in der Größenordnung von 10 mg/kg Körpergewicht
können
mit einer Injektion in Muskelgewebe verabreicht werden, während für beschichtete
Mikroprojektile möglicherweise
sehr viel weniger Impfstoff eingesetzt werden kann. Die Dosierung
des Impfstoffs und der Ablauf der Immunisierung sollten kalibriert
werden, um eine günstige
Antwort zu erhalten, die je nach der klinischen Verordnung auf verschiedenen
Wegen gemessen werden kann, z.B. indem eine Änderung im Profil der Lipoproteine
(z.B. ein höheres
HDL/LDL-Verhältnis),
der Anti-CETP-Antikörper-Titer,
die CETP-Konzentration im Serum, die Änderung der CETP-Aktivität usw. gemessen
werden.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die hier beschriebene Erfindung veranschaulichen.
Diese Beispiele sollen nicht dazu dienen, den Schutzumfang der Erfindung
in irgendeiner Weise einzuschränken.
-
Beispiel I
-
Auswahl des optimalen
Promotor/Enhancers und Herkunft des pCMV-LUC-Plasmids
-
Dieses
Experiment wurde ausgedacht, um die Wirksamkeit von einigen Promotoren/Enhancern
zur Expression eines Reportergens (Luciferase) und zur Auslösung einer
Immunantwort zu bewerten, um den besten Kandidaten für weitere
Impfungsexperimente auszuwählen.
-
Es
wurden drei unterschiedliche Plasmide mit dem unter der Kontrolle
des β-Actin-,
des Adenovirus- oder des humanen Cytomegalus (CMV)-Immediate-early-Promotor/Enhancers
exprimierten Luciferase-Gens des Glühwürmchens konstruiert. Da das
CMV-Konstrukt (pCMV-LUC) in weiteren Experimenten Verwendung fand,
waren die genauen Einzelheiten seiner Konstruktion wie folgt:
Der
CMV-Promotor/Enhancer mit dem das Ampicillin-Resistenzgen (ampr) enthaltenden pUC19-Plasmid-Vektor wurde
durch Verdau mit BamHI aus dem Plasmid pCMVβ (Clontech Laboratories, Palo
Alto, CA) herausgeschnitten. Das Luciferase-Gen (LUC) mit angrenzenden
Spleiß-Donor/Akzeptor-Stellen
und dem aus SV40 stammenden Polyadenylierungs-Signal wurde aus dem
pGL2-Promotor-Vektor (Promega Corp., Madison, WI) auf einem BamHI-Gragment
wie folgt erzeugt: pGL2 wurde mit HindIII verdaut und die Enden
mit Klenow-Polymerase ausgefüllt.
Es wurden BamHI-Linker angeheftet und mit BamHI verdaut. Dieses
LUC-Fragment wurde über
ein Gel gereinigt und in das CMV+-Vektorfragment caus pCMVβ ligiert.
Die Struktur des erhaltenen Plasmids wurde über eine Restriktionskartierung
bestätigt.
Siehe 1.
-
Die
Expression der Luciferase wurde bestätigt, indem die Luciferase-Aktivität in Lysaten
von mit allen drei Konstrukten transfizierten COS-Zellen untersucht
wurde.
-
Es
wurden jeweils 9 Mäuse
in eine von vier Gruppen eingeteilt. Drei dieser Gruppen wurden
50 μg/Quadrizeps
von einem der drei (obigen) Konstrukte in 25 μl phosphatgepufferter Saline
(PBS) intramuskulär in
beide Quadrizeps injiziert. Die vierte Mausgruppe diente als Kontrolle
und erhielten zwei 25 μl
Injektionen nur aus PBS. Die Tiere erhielten nach 4 Wochen einen gleichen
Boost desselben Plasmids (oder der PBS-Kontrolle) und ihnen wurden
in Intervallen von etwa 2 Wochen Blut entnommen. Jeweils eine Maus
aus einer Gruppe wurde am Tag 2 bzw. am Tag 32 (48 Stunden nach
den Injektionen) getötet
um das Gewebe auf Luciferase-Produktion
hin zu untersuchen. Am Schluss des Experiments wurden die Tiere
mit CO2 getötet und das injizierte Muskelgewebe
auf Luciferase-Produktion hin zu untersucht.
-
Proben
aus Quadrizepsgewebe wurden durch mechanisches Homogenisieren des
Muskels mit 400 μl Peporter-Lysepuffer
(Promega Corp., Madison, WI) gewonnen. Das Homogenat wurde gevortext
und bei hoher Geschwindigkeit zentrifugiert und der Überstand
entnommen. Zu 20 μl
des Überstands
wurden 100 μl
Käferluciferin
(Promega Corp.) gegeben. Das in Folge der Enzym-Substrat-Wechselwirkung
ausgesandte Licht wurde 5 Sekunden lang in einem Packard-Top-Count-Scintillation-Counter
gemessen. In den Gewebeproben von Tieren, denen alle drei Plasmide
injiziert worden waren, wurde das aktive Luciferase-Enzym nachgewiesen.
Die mit pMCV-LUC injizierten Tiere wiesen jedoch die höchste Konzentration
an aktivem Enzym auf (siehe 2) und dieser
Promotor/Enhancer wurde für
die Verwendung in weiteren Versuchen ausgewählt. Die Werte für die Tage
2 und 32 betrafen nur ein Tier. Am Tag 132, wenn die restlichen
Tiere getötet
und die Quadrizepsmuskeln untersucht wurden, wurde in der CMV-Gruppe
eine beträchtliche
Menge an aktiver Luciferase nachgewiesen mit Konzentrationen, die
so hoch waren oder höher
als die an den Tagen 2 und 32 gemessenen. Es ist besonders bemerkenswert,
dass 132 Tage nach der letzten Injektion von pCMV-LUC aktive Luciferase in
Muskelgewebe gefunden wurde. Die Langlebigkeit der Expression von
Proteinen mit dem pCMV-LUC-Konstrukt war folglich der Grund dafür, dass
der CMV-Promotor/Enhancer
für den
unten beschriebenen CETP-Impfstoff eingesetzt wurde.
-
Antikörper gegen
Luciferase wurden in Blutproben nachgewiesen, die an den Tagen 31
und 45 entnommen wurden. Der ELISA wurde wie folgt durchgeführt: Biotinylierte
Luciferase wurde 1 Stunde lang an eine mit Streptavidin beschichtete
Platte angeheftet und dann mit PBS enthaltendem 0,05% Tween 20 gewaschen. Mausplasma
wurde in PBS mit 1% BSA in PBS verdünnt, in der Platte annähernd 2
Stunden lang inkubiert und dann gewaschen. Es wurde Ziegen-Anti.Maus-HRP
(ein an Meerrettich-Peroxidase konjugierter Ziegen-Anti.Maus-Antikörper) zugesetzt
und 45 Minuten lang inkubiert. Nach 2-stündiger Inkubation bei 20°C auf einem Drehschüttler und
Waschen wurde die Reaktion mit 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(TMB, Kirkegaard & Perry Laboratories,
Inc., Gaithersberg, MD) entwickelt, mit 2N H2SO4 gestoppt und bei 450 nm gemessen. Antikörper gegen
Luciferase wurden in Blutproben nachgewiesen, die an den Tagen 31
und 45 entnommen wurden. Die Ergebnisse sind in 3 graphisch
dargestellt.
-
Nach
der zweiten Injektion von Plasmid war ein signifikanter Anstieg
der Produktion von Antikörpern zu
beobachten. Dieser Versuch zeigt, dass eine von einem auf einem
Plasmid basierenden Impfstoff produzierte Luciferase Antigen-spezifische
Antikörper
hervorrufen kann. Diese Versuche zeigten, dass der CMV-Promotor/Enhancer
die Expression eines immunogenen Proteins in vivo wirksam antreibt.
-
Beispiel II
-
Entwurf und Konstruktion
eines pCMV-CETP/TT-Plasmid-Impfstoffs
-
Es
ist herausgefunden worden, dass das den C-terminalen Aminosäuren 481–496 (siehe
SEQ ID NO: 2) entsprechende CETP-Fragment von Kaninchen die Bindungsstelle
von funktionellen neutralen Lipiden des Kaninchen-CETP enthält. Dieses
Fragment umfasst das von TP2, einem die CETP-Aktivität hemmenden
monoklonalen Anti-CETP-Antikörper,
erkannte Epitop (Swenson, T.L. et al., J. Biol. Chem., 264: 14318–14326 (1989)).
Ein zweites Epitop des Kaninchen-CETP (Aminosäuren 350–368 der SEQ ID NO: 2) wurde
für den auf
einem Plasmid basierenden Impfstoff ausgesucht, um die Bildung von
Antikörpern
gegen ein zweites Epitop auszulösen,
mit welchen sich Immunkomplexe mit CETP bilden und folglich die
Beseitigung von immunkomplexiertem CETP günstig beeinflussen ließen. Dieses
Epitop wurde wegen seiner potentiellen Antigenizität und der
großen
Aussicht auf eine Expression von nativem CETP auf der Oberfläche ausgewählt.
-
Die
Sequenz eines Tetanus-Toxoids, welche als fast umfassend antigen
erkannt wurde (Panina-Bordignon, P., et al., Eur. J. Immunol., 1989:
2237–2242
(1989)) wurde als der T-Zell-Epitop-Abschnitt
ausgewählt. Dieses
TT-Epitop ist erfolgreich bei der Erzeugung einer Autoimmun-Antikörper-Antwort
gegen hCG eingesetzt worden (Talwar, G.P. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., 91: 8532–8536
(1994)). Bei ihm wäre
zu erwarten, dass es auch in Impfstoffen besonders wirksam ist,
die an zuvor mit dem Tetanus-Toxoid geimpfte Subjekte verabreicht
wurden.
-
Es
wurde ein Satz von 4 Oligonucleotiden synthetisiert, welche sowohl
die TT- und CETP-Epitope
als auch einen Methionin-Initiationsrest, eine 5' Kozak-Sequenz (für eine wirksame Transklation),
ein Stop-Codon und flankierende NotI-Stellen für das Klonen codieren. Die
Oligonucleotide wurden hybridisiert und mit DNA-Polymerase erweitert.
Siehe
4. Das doppelsträngige Produkt wurde mit NotI
verdaut und über
ein Gel gereinigt, um das folgende CETP/TT-Insert zu isolieren:
-
In
dem obigen Insert sind der codierende Strang die SEQ ID NO: 2, der
Antisense-Strang die SEQ ID NO: 6 und die Aminosäuresequenz die SEQ ID NO: 7.
Das Insert wird auch in 5 gezeigt.
-
Das
Plasmid pCMVβ (Clontech
Laboratories) wurde mit NotI verdaut, um ein Fragment mit dem CMV-Promotor/Enhancer
auf einem pUC19-Grundgerüst
mit dem Resistenzgen für
Ampicillin (ampr) zu erzeugen. Dieses Fragment
enthält
auch Spleiß-Donor/Akzeptor-Stellen
und ein von SV40 stammendes Polyadenylierungs-Signal, das die NotI-Insertionsstelle
flankiert. Das synthetisierte CETP/TT-Insert wurde mit dem CMV+-Vektorfragment
aus pCMVβ ligiert.
Die Plasmide wurden durch Transformation in Bakterien gewonnen und
die Inserts mittels DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
Beispiel III
-
Impfung von Kaninchen
mit den Plasmiden pCMV-LUC und pCMV-CETP/TT
-
Es
wurde ein Versuch entworfen, in welchem ein Kaninchen-Modell für Arteriosklerose
(Daley et al., Arterioscl. Thromb., 14: 95–104 (1994)) zum Einsatz kam,
um zu untersuchen, ob ein erfindungsgemäßer Impfstoff auf Basis eines
DNA-Plasmids die Toleranz gegenüber
einem endogenen CETP durchbrechen würde, was zu einer Produktion
von Antikörpern
führte,
welche mit endogenem CETP reagierten und/uder zu einer Hemmung bei
der Ausbildung von arteriosklerotischen Läsionen in der Aorta von Kaninchen.
Weiße
Neuseeland-Kaninchen (n = 8) wurden sowohl mit dem Plasmid pCMV-LUC
als auch dem Plasmid pCMV-CETP/TT immunisiert und auf die Produktion
von Anti-Luciferase-Antikörpern und
Anti-CETP-Antikörpern
sowie auf ihre Fähigkeit
hin überwacht,
das Fortschreiten der Arteriosklerose zu hemmen, wenn sie auf atherogene
Diäten gesetzt
wurden, d.h. Diäten
die mit einem Gehalt an Cholesterin supplementiert waren, von dem
bekannt ist, dass es in Kontrollratten bestimmte und ausgeprägte arteriosklerotische
Läsionen
hervorruft (Daley et al., ib.). der tägliche Ablauf dieses Versuches
mit 13 Kaninchen wird in 6 gezeigt.
-
Acht
Kaninchen (Kaninchen #1–#8)
wurden am Tag 0 intramuskulär
an drei Stellen von jedem Quadrizeps mit einem Impfstoffpräparat geimpft,
das aus gleichen Mischungsanteilen des Plasmids pCMV-CETP/TT und
des Plasmids pCMV-LUC bestand. pCMV-LUC diente als Reporter-Plasmid,
um eine zusätzliche
Stufe von experimenteller Quantifizierung der Plasmid-abhängigen Proteinexpression
und der Antikörperproduktion gegen
das Plasmidcodierte exprimierte Protein vornehmen zu können. Speziell
wurden über
einen Zeitraum von 3 Wochen den Kaninchen einmal pro Woche Blutproben
entnommen (z.B. 3–5
ml aus einer Vene des Ohres), um verschiedene Werte für die Vorimpfung
zu erhalten ("prebleeds" die in 6 als
PRE 1, PRE 2 und PRE 3 bezeichnet wurden). Die Blutproben, die nach
einem über
Nacht dauernden (ca. 16 Stunden) Fasten entnommen wurden, wurden
in einem EDTA-Antikoagulans
gesammelt. Nach dem letzten Prebleed (PRE 3) wurde jedes Tier mit
drei Injektionen in jeden Quadrizeps geimpft. Jede dieser 6 Injektionen
bestand aus 50 μg
pCMV-LUC-Plasmid
und 50 μg
pCMV-CETP/TT-Plasmid in 100 μl
PBS, der eine kleine Menge Kohlepulver enthielt (um beim Herausschneiden
der Injektionsstelle zu helfen). 48 Stunden nach der Impfung wurde
ein Kaninchen (Kaninchen #8) getötet
und sein Blut und sein Quadrizeps für die Analyse entnommen. Allen
Tieren wurde 4 Wochen (Tag 28) nach der Hauptimpfung Blut entnommen
und geboostet (wie oben, mit der Ausnahme, dass blauer Farbstoff
an Stelle von Kohle verwendet wurde). Weitere 48 Stunden nach der
Boostimpfung wurde ein Kaninchen (Kaninchen #7) getötet und
sein Blut und sein Quadrizeps entnommen.
-
Die
Gewebsproben um die Bereiche mit den Kohlemarkierungen im Quadrizeps
des Kaninchens #8 bzw. #7 wurden entnommen und Gewebshomogenate
hergestellt. Unter Einsatz des oben beschriebenen Luciferase-Assays
wurde, wie in 7 gezeigt, in dem aus den Stellen
der Hauptinjektion (Tag 0) entnommenen Gewebe die enzymatische Aktivität der Luciferase
nachgewiesen. Beispielsweise lieferte das nicht geimpfte Muskelgewebe
in dem Versuch ein Hintergrundsignal von etwa 5,33 Counts pro Sekunde
(cps) (Normal-Kaninchen in 7). Das
2 Tage nach der Impfung entfernte Muskelgewebe aus einer geimpften
Stelle des Kaninchens #8 (Stelle 3 für Kaninchen 8 in 7)
lieferte ein Luciferase-Signal von 125 cps (das 23,5-fache des Hintergrundsignals)
und das 30 Tage nach der Impfung entfernte Muskelgewebe aus Kaninchen
#7 zeigte ein Luciferase-Signal von 26,7 cps (Stelle 1 für Kaninchen
7 in 7, das 5-fache des Hintergrundsignals) und von
168 cps (Stelle 3 für
Kaninchen 7 in 7, das 31,5-fache des Hintergrundsignals).
Die Tatsache, dass nicht alle Gewebsproben eine Luciferase-Aktivität zeigten
ist wahrscheinlich auf die Schwierigkeit zurückzuführen, trotz der Verwendung
von Kohle zur Markierung der Impfstellen genau die Stellen der Ablagerung
des Plasmids auszumachen. Jedoch zeigen die Daten aus den Proben
von Stelle 3 der Kaninchen #8 und #7 in Figur klar, dass dieses
Plasmid-Konstrukt (ungeachtet des Inserts) als Impfstoff-Vektor
in Kaninchen wirksam ist.
-
In
einem Abstand von zwei Wochen wurden zwei zusätzliche Blutproben (BLEEDS
3 und 4 an den Tagen 44 bzw. 57 in 6) entnommen.
Die Tiere wurden dann dreimal mit 0,5 ml eines alum-adorbed-Präparats des
Tetanus-Toxoids (Connaught Laboratories, Inc., Swiftwater, PA) an
den Tagen 66, 91 und 128 intramuskulär geimpft (siehe 6).
Dies geschah, um zu ermitteln, ob eine Tetanus-Impfung die Wirksamkeit
des CETP-Impfstoffs steigern würde
und um die Situation beim Menschen nachzuahmen.
-
Anfangs
wurden alle Kaninchen in diesem Versuch mit Standardnahrung für Kaninchen
gefüttert.
Um die Bildung von Arteriosklerose-ähnlichen Läsionen zu induzieren wurden
die Kaninchen auf Diät
gesetzt, die, wie in 6 gezeigt, an den Tagen 99,
112 und 154 entweder 0,25% (w/w) Cholesterin oder 0,5% (w/w) Cholesterin
erhielen. Es wurden zusätzliche
Blutproben (BLEEDS 8–12)
entnommen und der gesamte Versuch am Tag 220 beendet.
-
Zum
Nachweis freier Antikörper
im Serum, die ein Kaninchen-CETP-Peptid mit einer den Aminosäuren 477–496 des
Kaninchen-CETP (Aminosäuren
477–496
der SEQ ID NO: 2) entsprechenden Aminosäuresequenz erkennen, wurde
ein ELISA im Wesentlichen wie folgt durchgeführt: Die Vertiefungen einer
mit Streptavidin beschichteten 96-Loch-Platte wurden mit dem biotinylierten
Peptid CETP 477–496
beschichtet, indem 100 μl
einer Lösung
des Peptids (1,0 μg/ml
PBS) 30 Minuten bis 1 Stunde lang inkubiert und dann mit 2 × PBS, die
0,1 % Tween 20 enthielt, gewaschen wurden. Immunisiertes Kaninchen-Plasma
(oder normales Kaninchen-Plasma; NRP) wurde in PBS mit 1% Rinderserumalbumin
(BSA) verdünnt,
in der Platte etwa 2 Stunden lang inkubiert und dann gewaschen.
Es wurde Ziegen-Anti-Kaninchen-HRP
(ein an Meerrettich konjugierter Ziegen-Anti-Kaninchen-Antikörper) zugesetzt
und ca. 45 Minuten lang auf einem Drehschüttler inkubiert. Nach dem Waschen
wurde die Reaktion mit 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(TMB, Kirkegaard & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersberg, MD) in Gang gesetzt, mit 2N H2SO4 gestoppt und
bei 450 nm unter Einsatz eines ELISA-Plate-Readers spektrophotometrisch
ausgewertet.
-
Die
57 Tage nach der Hauptimpfung aus den sechs Kaninchen (Kaninchen
#1 bis #6) entnommenen Plasmaproben wurden verdünnt und auf ihre Produktion
von mit dem Kaninchen-CETP477-496-Peptid
reagierenden Antikörpern
hin untersucht. Das Plasma von einem nicht injizierten Kaninchen
(NRP) wurde ebenfalls untersucht. Die Ergebnisse sind in 8 wiedergegeben
und zeigen einen Ausschnitt für
die Ausmaße
der Produktion von Anti-Kaninchen-CETP477-496-Peptid-Antikörpern in
geimpften Tieren am Tag 57.
-
Auch
am Tag 220 wurden Plasmaproben aus den Kaninchen #2, #3, #5 und
#6 entnommen und untersucht, um zu ermitteln, ob mit pCMV-CETP/TT
geimpfte Kaninchen weiterhin nachweisbare Konzentrationen an Antikörpern gegen
CETP produzieren, was mit einem ELISA unter Einsatz des Kaninchen-CETP477-496-Peptids gemessen wurde.
-
Die
Vertiefungen einer mit Streptavidin beschichteten 96-Loch-Platte
wurden mit dem biotinylierten Peptid CETP477-496 beschichtet,
indem 100 μl
einer Lösung
des Peptids (200 ng/ml in PBS) 1 Stunde lang inkubiert wurden. Durch
Inkubation mit einem Blockierungspuffer (PBS mit 1% (w/w) BSA, 1%
(w/v) fettarmer Drinkmilch, 0,5% (w/v) Gelatine, 0,9% (v/v) Triton
X-100 und 0,6% (v/v) NP-40) über
Nacht bei 4°C
auf einem Drehschüttler
bei 150 Upm wurde eine nicht spezifische Bindung verhindert, dann
wurde 3 Mal mit Waschpuffer (2 × PBS
mit 0,05% (v/v) Tween 20) gewaschen. Das immunisierte Plasma der
Kaninchen (oder normales Kaninchen-Plasma, NRP) wurde mit Blockierungspuffer
verdünnt,
in der Platte etwa zwei Stunden lang inkubiert und dann gewaschen.
Es wurde Ziegen-Anti-Kaninchen-HRP zugesetzt und etwa eine Stund
lang auf einem Drehschüttler
inkubiert. Nach dem Waschen wurde die Reaktion mit TMB in Gang gesetzt,
mit 2N H2SO4 gestoppt
und bei 450 nm auf einem ELISA-Plate-Reader ausgewertet. Die Daten
von dem am Tag 220 entnommenen Plasma der vier geimpften Kaninchen
sowie von dem normalen Kaninchen-Plasma (NRP) sind in 9 wiedergegeben.
-
Die
Daten in 9 zeigen, dass gemäß dem ELISA
das Plasma aus Kaninchen #3 ganz klar nachweisbare Antikörper gegen
das Kaninchen-CETP477-496-Peptid enthielt.
Bei Einsatz dieses ELISA schien es ebenfalls so, dass das Plasma
aus Kaninchen #6 einige nachweisbare Anti-CETP-Antikörper enthielt.
Während
jedoch das Signal aus dem Plasma von Kaninchen #3 kräftig war,
bewegte sich das Signal aus dem Plasma von Kaninchen #6 in der Nähe der Basislinie
(siehe z.B. 9). Dieses Signal wird so interpretiert,
dass es in Kaninchen #3 und wahrscheinlich auch in Kaninchen #6
die Gegenwart von Antikörpern
anzeigt, welche dieses Epitop des CETP erkennen.
-
Die
Plasmaproben wurden in einem anderen ELISA untersucht, der so konzipiert
war, dass er die Antikörper
gegen das CETP477-496-Peptid quantitativ
wiedergab. Die Vertiefungen einer mit Streptavidin beschichteten
96-Loch-Platte wurden mit biotinyliertem CETP477-496-Peptid
beschichtet, indem 100 μl
einer Lösung
des Peptids (1 μg/ml
in PBS) 30 Minuten bis über
Nacht inkubiert und dann mit PBS, die 0,05% (v/v) Tween 20 enthielt,
gewaschen wurden. Durch Inkubation mit dem (oben beschriebenen)
Blockierungspuffer über
einen Zeitraum von 2 Stunden bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler bei
150 Upm wurde eine nicht spezifische Bindung verhindert, dann wurde
4 Mal mit (dem oben beschriebenen) Waschpuffer gewaschen. Das immunisierte
Kaninchen-Plasma wurde mit Blockierungspuffer verdünnt, in
der Platte 1,5 Stunden lang inkubiert und dann gewaschen. Es wurde
Ziegen-Anti-Kaninchen-HRP
zugesetzt und etwa 1 Stunde lang auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach dem Waschen wurde die Reaktion mit 100 μl TMB in Gang gesetzt, mit 50 μl 2N H2SO4 gestoppt und
bei 450 nm in einem ELISA-Plate-Reader ausgewertet. Die Konzentration
der spezifischen Antikörper
wurde unter Einsatz einer Standardkurve bewertet, die mit biotinyliertem
Immunoglobin von Kaninchen bei 15 bis 250 ng/ml erstellt wurde.
-
Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in 10 wiedergegeben.
Die Plasmaprobe von Kaninchen #3 enthielt wieder klar nachweisbare
Antikörper,
die mit dem CETP477-496-Peptid von Kaninchen
reagierten. Diese Untersuchung wies jedoch keine Antikörper nach,
die mit dem Peptid in Plasmaproben der Kaninchen #2, #5 und #6 reagierten.
Die nicht immunisierten Kaninchen #10, #12 und #13 zeigten in diesem
Versuch ein Hintergrundsignal, das ähnlich dem des Kaninchens #2
war. Die Plasmaprobe des Kaninchens #4 schien gemäß diesem
Versuch auch nachweisbare Antikörper
gegen das CETP zu enthalten. Kaninchen #4 wurde jedoch gemäß dem Protokoll
bereits am Tag 148 getötet
(siehe 6), während
die Kaninchen #2, #3, #5 und #6 über
die gesamten 220 Tage des Experiments hinweg am Leben blieben.
-
Die
Beobachtung, dass es unter den Tieren bei der Reaktion gegen den
Impfstoff Unterschiede gab, steht in Übereinstimmung mit der Literatur über auf
einem Plasmid basierende Impfstoffe. Es lässt sich folglich ableiten,
dass der auf einem Plasmid basierende Impfstoff das gewünschte Protein
in humoraler immunogener Form produzierte. Es ist wichtig, dass
man zur Kenntnis nimmt, dass in diesem Versuch nur freie Antikörper in den
Plasmaproben nachgewiesen werden. An endogenes CETP gebundene Anti-CETP-Antikörper (vermutlich
die meisten) würden
nicht nachgewiesen werden. Auch sind diese Kaninchen zuvor nicht
mit einem Tetanus-Impfstoff geimpft worden. Es ist wahrscheinlich,
dass in einem Subjekt, das einen Tetanus-Impfstoff erhält oder
zuvor erhalten hat, der Titer höher
wäre, wie
dies bei vielen erwachsenen Menschen der Fall ist, die gegen Tetanus
geimpft worden waren.
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Wie
im täglichen
Versuchsablauf in 6 angegeben, wechselten die
Kaninchen #2, #3, #5 und #6 in diesem Versuch von einer Grundnahrung
für Kaninchen über zu einer
Nahrung, die mit verschiedenen Mengen an Cholesterin supplementiert
worden war, von dem bekannt ist, dass es in Kaninchen an den Tagen
99, 112 und 154 Arteriosklerose-ähnliche
Läsionen
hervorruft (Daley et al., Arterioscler. Thromb., 14: 95–104 (1994)). Um
zu ermitteln, ob die auf einem Plasmid basierenden Impfstoffe die
Entwicklung von Arteriosklerose beeinflussen können, wurden die Aorten dieser
Kaninchen auf die Entwicklung von arteriosklerotischen Läsionen hin
untersucht. Nach Entnahme der Blutproben am Tag 220 wurden die Kaninchen #2,
#3, #5 und #6 getötet. Die
ganzen Aorten von jedem dieser 4 Kaninchen wurden entnommen und
in eine Fixierlösung
(3,7% (v/v) Formaldehyd) gelegt. Loses Gewebe, anhängendes
Fett und die Adventitia wurden von den Arterien abgetrennt. Jede
Arterie wurde sodann der Länge
nach aufgeschnitten, flach befestigt, um die innere Oberfläche (des
Lumens) darzubieten, mit Sudan IV gefärbt und dann fotografiert.
Sudan IV ist ein fettlöslicher
roter Farbstoff, der arteriosklrotische Plaques auf der inneren
Oberfläche
der Arterien färbt.
Die gefärbten
Aorten der Kaninchen #2 und #5 zeigten ein Vorherrschen von arteriosklerotischen
Läsionen
entlang der Länge
der Aorten und insbesondere in dem Aortenbereich der Thorax-Region.
Die Aorten der Kaninchen #2 und #5 sahen ähnlich aus wie die von ungeimpften
Kaninchen mit Cholesterin-supplementierter atherogener Ernährung (wie
die Kaninchen #10, #12 und #13). Im Gegensatz dazu wiesen die Aorten
der Kaninchen #3 und #6 auf ihrer inneren Oberfläche einschließlich dem
Aortenabschnitt in der Thorax-Region
wegen des geringeren Auftretens von Läsionen ein viel glatteres und
einheitlicheres Erscheinungsbild auf.
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Um
den deutlichen Unterschied im Auftreten von arteriosklerotischen
Läsionen
in den Aorten der Kaninchen #2 und #5 und das Fehlen derselben in
den Aorten der Kaninchen #3 und #6 quantitativ einzuordnen, wurde
die Fläche
der Oberfläche
der angehefteten Aorten und die Fläche der Aorta-Läsionen aus
Photographien mit Hilfe der Planar-Morphometrie ermittelt (Daley
et al., 1994), indem ein Digitalisiertablett mit zugehöriger Software
(THE MORPHOMETERTM, Woods Hole Educational
Associates, Woods Hole, Massachusetts) eingesetzt wurde. Der Prozentsatz
der auf der Aortenoberfläche
mit Läsionen
bedeckten Fläche
wurde für
das Kaninchen #2 zu 44,8%, für
das Kaninchen #5 zu 50,9%, für
das Kaninchen #3 zu 14,2% und für
das Kaninchen #6 zu 14,4% ermittelt.
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Zusammenfassend
lässt sich
sagen, dass die Kaninchen #2 und #5 nach 220 Tagen gemäß dem oben beschriebenen
und in 6 gezeigten Impfprotokoll keine nachweisbaren
Anti-Kaninchen-CETP-Antikörper produzierten,
ermittelt mit Hilfe eines ELISA unter Einsatz des Kaninchen-CETP477-496, und diese Kaninchen zogen sich signifikante
arteriosklerotische Läsionen
auf der inneren Oberfläche
ihrer Aorten zu (44,8% bzw. 50,9%), nachdem sie über einen Zeitraum von ca.
17 Wochen eine mit Cholesterin supplementierte Nahrung zu sich genommen
hatten. Im Gegensatz dazu wiesen die Kaninchen #3 und #6, die wahrscheinlich
Anti-Kaninchen-CETP-Antikörper
produzierten, nach etwa 17 Wochen mit einer Ernährung mit erhöhtem Cholesteringehalt
auf der Oberfläche
ihrer Aorten eine beachtlich kleinere mit arteriosklerotischen Läsionen bedeckte
Fläche
auf (14,2% bzw. 14,4%).
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Beispiel IV
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Die
Ergebnisse des obigen Versuchs unter Einsatz eines Kaninchen-Modells
für Arteriosklerose
zeigen, dass die auf einem Plasmid basierenden Impfstoffe dieser
Erfindung eingesetzt werden können,
um eine Arteriosklerose bei anderen Vertebraten zu verhindern oder
zu behandeln. Analog zu der in Beispiel III veranschaulichten Behandlung
zur Hemmung einer Arteriosklerose bei Kaninchen lassen sich für andere
Vertebraten, einschließlich
dem Menschen, ähnliche
Konstrukte von Plasmiden herstellen Derartige Plasmide codieren ein
immunogenes Fusions-Polypeptid mit einem universellen oder Breitband-T-Zell-Epitop,
wie z.B. aus dem Tetanus-Toxoid oder dem Diphterie-Toxoid, das im
gleichen Leseraster mit mindestens einem, mehr bevorzugt zwei B-Zell-Epitope
des endogenen CETP des Individuums verbunden ist. Ein Beispiel für einen
auf einem Plasmid basierenden Impfstoff für endogenes humanes CETP enthält eine
DNA-Sequenz, die einen an ein TT-Polypeptid gebundenen Methioninrest
zur Initiation der Translation codiert, wie z.B. in den Nucleotiden 10–54 der
SEQ ID NO: 5, der im gleichen Leseraster (mit oder ohne dazwischen
liegende Linker) an eine DNA-Sequenz gebunden ist, welche Abschnitte
des humanen CETP codiert, die denen analog sind, welche in dem auf
einem Kaninchen-CETP-Plasmid
basierenden Impfstoff verwendet werden, wie z.B. die Nucleotide 1045–1101 und
1381–1428
der SEQ ID NO: 3, welche die Aminsäuren 349–367 bzw. 461–476 der
SEQ ID NO: 4 codieren. Die DNA-Sequenz in dem Plasmid zur Verwendung
als Impfstoff gegen humanes endogenes CETP umfasst auch vorzugsweise
Abschnitte, wie sie in 5 gezeigt werden, wie z.B. Codons
für den
Start und Stop der Translation sowie flankierende Stellen für Restriktionsendonucleasen,
die allgemein für
die Konstruktion von Plasmiden und die Expression von Genen verwendet
werden.
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Beispiel V
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In
einem andere Aspekt dieser Erfindung können auf einem Plasmid basierende
Impfstoffe hergestellt werden, in welchen ein Plasmid einen universellen
oder Breitband-T-Zell-Epitop- Abschnitt
codiert, der im richtigen Lesraster an einen B-Zell-Epitop-Abschnitt
mit einem oder mehreren B-Zell-Epitopen eines nicht endogenen CETP
gebunden ist. Solche nicht endogenen von Plasmiden dieser Erfindung
codierten Impfstoff-B-Zell-Epitope können von einer anderen Spezies
oder einem anderen Allel abstammen oder sie können von nicht natürlichem
Ursprung (d.h. eine synthetische Sequenz) sein; in solchen Fällen unterscheidet
sich die Aminosäuresequenz
des (der) nicht endogenen Impfstoff-B-Zell-Epitops (Epitope) geringfügig von
dem endogenen CETP des zu impfenden Individuums. Beispielsweise
weist ein nicht endogenes Impfstoff-B-Zell-Epitop, das sich geringfügig von
dem B-Zell-Epitop des endogenen CETP-Proteins unterscheidet eine
Aminosäuresequenz
auf, die sich von dem entsprechenden B-Zell-Epitop des endogenen
CETP durch wenige, z.B. 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Reste, unterscheidet.
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Ein
anderes Beispiel für
ein nicht endogenes Impfstoff-B-Zell-Epitop, das sich geringfügig von
einem B-Zell-Epitop eines endogenen CETP unterscheidet, enthält eine
oder mehrere konservative Änderungen
in der Aminosäuresequenz
an einem oder mehreren Resten, von denen bekannt ist, dass sie für die CETP-Aktivität und/oder
Bindung von Antikörpern
wichtig sind (siehe z.B. Hesler et al., J. Biol. Chem., 263: 5020–5023 (1988);
Wang et al., J. Biol. Chem., 267: 17487–17490 (1992); Wang et al.,
J. Biol. Chem., 268: 1955–1959 (1993))
oder an einem oder mehreren Resten, von denen bekannt ist, dass
sie sich an analogen Positionen in der Aminosäuresequenz des von anderen
Allelen oder Genen einer anderen Spezies codierten CETP unterscheiden
(siehe z.B. Nagashima et al., J. Lipid Res., 29:1643–1649 (1988);
Kotake et al., J. Lipid Res., 37: 599–605 (1996); Drayna et al.,
Nature, 327: 632–634
(1987)).
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Ein
Beispiel für
einen auf einem Plasmid basierenden Impfstoff für den Menschen, der nicht endogene Impfstoff-B-Zell-Epitope
enthält,
ist das oben beschriebene Plasmid pCMV-CETP/TT, in welchem DNA-Sequenzen eingesetzt
werden, welche B-Zell-Epitope aus dem CETP von Kaninchen codieren.
Ein anderes Beispiel für
eine Verwendung beim Menschen ist ein ähnliches Plasmid, wo die codierten
B-Zell-Epitope nicht von einer besonderen Spezies abstammen, sondern
synthetische Versionen darstellen, die sich geringfügig von den
von den entsprechenden CETP-DNA-Sequenzen des Menschen codierten
unterscheiden.
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Ohne
sich auf eine besondere Theorie festlegen zu wollen kann die Verwendung
von einem oder mehreren nicht endogenen Impfstoff-B-Zell-Epitopen,
die eine Aminosäuresequenz enthalten,
die sich geringfügig von
der eines B-Zell-Epitops des endogenen Proteins (d.h. des endogenen
CETP) unterscheidet, wirksamer die Bildung von Antikörpern auslösen als
wenn endogene B-Zell-Epitope eingesetzt werden. Derartige nicht endogene
Impfstoff-B-Zell-Epitope
(1) lösen
in dem geimpften Individuum die Produktion von Antikörpern aus und
(2) diese ausgelösten
Antikörper
oder eine Untergruppe davon binden sich an endogenes CETP. Um beispielsweise
zu testen, ob ein auf einem Plasmid basierender Impfstoff dieser
Erfindung beim Menschen die Bildung von Autoantikörpern gegen
CETP auslöst,
werden transgene Mäuse
mit humanem CETP (beispielsweise im Handel erhältliche BIODIGMTM-CETP-Mäuse, Pharmakon USA, Waverly,
PA) mit einem erfindungsgemäßen Plasmid-Konstrukt
geimpft und die Produktion von menschliches CETP erkennenden Antikörpern quantitativ
erfasst. Die quantitative Erfassung von Anti-human-CETP-Antikörpern lässt sich
mit verschiedenen Verfahren leicht durchführen, wie z.B. dem Western-Blotting
von Seren aus einem geimpften Tier zu elektophoretisiertem Human-CETP;
dem ELISA, wo Seren aus dem geimpften Tier auf die Fähigkeit
hin untersucht werden, Human-CETP oder (ein) Fragment(e) davon zu
binden; oder der Isolierung von CETP aus dem Blut geimpfter Tiere
und Prüfung
auf an das CETP genundene Antikörper.
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Bakterielle
Zellkulturen mit den Plasmiden pCMV-LUC und pCMV-CETP/TT, die wie
oben beschrieben hergestellt worden waren, wurden am 26. April 1996
gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD hinterlegt. Sie erhielten die
Hinterlegungsnummern 98037 bzw. 98038.
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