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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen von Wirkstoffen, die eine erhöhte wässrige Konzentration
aufweisen, Verfahren zum Herstellen derartiger Zusammensetzungen
und Verfahren zum Verwenden derartiger Zusammensetzungen. Insbesondere
betrifft sie Zusammensetzungen, umfassend eine sprühgetrocknete
Dispersion eines schwer löslichen
Wirkstoffs in Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
ist auf dem pharmazeutischen Fachgebiet bekannt, dass Wirkstoffe
mit geringer Löslichkeit
häufig eine
schlechte Bioverfügbarkeit
oder unregelmäßige bzw.
uneinheitliche Absorption zeigen, wobei das Ausmaß der Unregelmäßigkeit
durch Faktoren, wie Dosisievel, Status hinsichtlich Nahrungsaufnahme
("fed state") des Patienten und
Wirkstoffform, beeinflusst wird.
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Feste
Dispersionen eines Wirkstoffs in einer Matrix können durch Bilden einer homogenen
Lösung oder
Schmelze des Wirkstoffs und des Matrixmaterials, gefolgt von Verfestigung
des Gemisches durch Kühlen oder
Entfernen des Lösungsmittels,
hergestellt werden. Derartige Dispersionen sind mehr als zwei Jahrzehnte bekannt.
Derartige feste Dispersionen kristalliner Wirkstoffe zeigen häufig eine
erhöhte
Bioverfügbarkeit,
wenn sie oral verabreicht werden, in Relation zu oralen Zusammensetzungen,
die undispergierten kristallinen Wirkstoff umfassen.
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Es
ist im Allgemeinen bekannt, dass die Verwendung wasserlöslicher
Polymere als Matrixmaterial allgemein gute Ergebnisse erzielt. Beispiele
wasserlöslicher
Polymere, die eingesetzt wurden, schließen Polyvinylpyrrolidon (PVP),
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Hydroxypropylcellulose (HPC),
Methylcellulose (MC), Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid
(PEO/PPO) und Polyethylenglykol (PEG) ein. In einer Literaturübersicht
von 1986 hinsichtlich fester amorpher Dispersionen, siehe Ford,
J.L., Pharm. Acta. Helv., 61:3 (1986), sind Kriterien zum Auswählen einer
geeigneten Matrix, darin als "Träger" bezeichnet, dargelegt. Das
erste und wichtigste darin aufgelistete Kriterium ist, dass der
Träger "should be freely
water soluble with intrinsic rapid dissolution properties" (frei wasserlöslich mit
intrinsischen Eigenschaften einer raschen Auflösung sein sollte). Als ein
Ergebnis dieser Sichtweise, welche derzeit weit verbreitet ist,
verwendet die Mehrzahl der Berichte über feste amorphe Dispersionen
von Wirkstoffen in Polymeren Polymere, die sich rasch in Wasser
oder Magensaft lösen,
wie PVP, PEG oder andere wasserlösliche
Polymere.
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Es
gab eine relativ kleine Anzahl an Berichten über die Verwendung wasserunlöslicher
Polymere als Matrixmaterial für
feste amorphe Dispersionen, obwohl in einigen Fällen derartige Polymere in
einer wässrigen Base
löslich
sind. Der eindeutige Fokus der meisten dieser Berichte liegt auf
dem Erreichen einer verzögerten bzw.
verlängerten
Freisetzung ("sustained
release") des Wirkstoffs
im Gegensatz zum Erhöhen
der Bioverfügbarkeit.
Z.B. wurden Natriumcarboxymethylcellulose (NaCMC) und Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat
(HPMCAS), beides Polymere, die in Wasser oder Magensaft unlöslich, jedoch
in wässriger
Base, wie Lösungen,
die ausreichend Base enthalten, um einen pH von 6,5 oder höher nach
Auflösung
von HPMCAS zu haben, löslich
sind, in einem Versuch zum simultanen Verkapseln und Bilden einer
Dispersion eines Wirkstoffs über
ein Sprühtrocknungsverfahren
verwendet. Siehe Wan et al., Drug Development and Industrial Pharmacy, 18:9,
997-1011 (1992). Die Autoren versuchten eine Dispersion von Theophyllin
in HPMCAS durch Dispergieren von Theophyllinkristallen und HPMCAS-Partikeln
in Wasser zu bilden. Weder der Wirkstoff noch das HPMCAS löste sich
nennenswert im Wasser. Die resultierende Aufschlämmung wurde sprühgetrocknet
und (dies) resultierte in einem Produkt (S. 1009, Zeile 11), bestehend
aus langem, dünnem,
nadelartigem Theophyllin mit verstreuten HPMCAS-Partikeln. Die Autoren
schlossen (S. 1010, Z. 5), dass von den untersuchten Polymeren nur
HPMCAS als ungeeignet für
ihr Verfahren befunden wurde. Die Autoren führen aus, dass es das Ziel
des Verfahrens war, die Freisetzungsrate bzw. -geschwindigkeit des
Wirkstoffes eher zu retardieren als zu erhöhen. Tatsächlich zeigten in vitro-Tests
für alle
offenbarten Polymere Wirkstoffkonzentrationen, die gleich oder geringer
waren als jene, die mit dem Wirkstoff alleine erhalten wurden.
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Miyajima
et al.,
US-Patent Nr. 4 983 593 ,
offenbaren inter alia das Formulieren von HPMCAS mit einem Wirkstoff,
bezeichnet als NZ-105. Das Patent offenbart, dass "a composition having
a remarkably enhanced bioavailability and easily prepared into tablets,
capsules, granules, powders, and the like..." (eine Zusammensetzung, die eine merklich
erhöhte
Bioverfügbarkeit
aufweist und leicht als Tabletten, Kapseln, Granulate, Pulver und
dergleichen hergestellt werden kann...) gebildet wird. Das Patent
lehrt, dass die Formulierungen hergestellt werden können, indem
NZ-105 und HPMCAS in einem organischen Lösungsmittel gelöst werden und
das Lösungsmittel
mittels Vakuumtrocknen, Sprühtrocknen,
Gefriertrocknen oder dergleichen entfernt wird oder indem ein Füllstoff,
wie ein anorganisches Salz (z.B. Calciumhydrogenphosphat) oder ein
Zucker (z.B. Lactose, Saccharose usw.) und dergleichen, mittels
eines Wirbelschichtgranulierungsverfahrens, eines Schleuderbeschichtungsverfahrens
("centrifugal coating
method") oder eines
Beschichtungsverfahrens mittels Dragiertrommel ("pan coating method"), um Granulate herzustellen, beschichtet
wird. Das Patent offenbart, dass Granulate auch hergestellt werden
können,
indem ein Lösungsmittel
zu einem Füllstoff
zugegeben wird und das Gemisch geknetet wird, gefolgt von Trocknen.
Alle Beispiele in dem Patent beschreiben die Bildung einer Dispersion
von HPMCAS und NZ-105 durch entweder (1) Wirbelschichtgranulierung
durch Beschichten von entweder Calciumhydrogenphosphatpartikeln
oder Lactosekristallen, um große
Partikel bis zu 1400 μm
im Durchmesser zu bilden, oder (2) Vakuumtrocknen mit Lactose, um
einen festen Kuchen zu bilden, der dann unter Bildung eines pulverförmigen Materials
pulverisiert wird.
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Nakamichi
et al.,
US-Patent Nr. 5 456 923 ,
offenbaren inter alia ein Verfahren zum Herstellen fester Dispersionen
durch Hindurchleiten eines Gemisches aus einem Wirkstoff und einem
Polymerträger
durch einen Doppelschnecken-Kompoundier-Extruder ("twin screw com pounding
extruder"). HPMCAS
wird als ein Polymer aus einer Gruppe geeigneter Polymere, die verwendet
werden können,
genannt.
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Das
US-Patent Nr. 5 456 923 ,
Shogo et al., offenbart ein Extrusionsverfahren zum Herstellen fester Dispersionen.
HPMCAS ist in einer Liste polymerer Materialien, einschließlich Materialien
wie Stärke
oder Gelatine, die als Matrixmaterialien verwendet werden können, eingeschlossen.
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Takeichi
et al., Chem. Pharm. Bull., 38 (9), 2547-2551 (1990), versuchten
eine feste Dispersion von HPMCAS und Uracil zu verwenden, hergestellt
durch Vermahlen in einer Kugelmühle,
um die rektale Absorption zu verbessern, schlossen aber, dass die
Uracil-Absorption geringer war als bei Matrixmaterialien mit geringem
Molekulargewicht, wie Natriumcaprinat. Die Verwendung von HPMCAS
wurde nicht empfohlen.
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Baba
et al., Chem. Pharm. Bull., 38 (9), 2542-2546 (1990), stellten vermahlene
Gemische aus Uracil und HPMCAS zusammen mit 50 anderen Matrixmaterialien
her. Obwohl eine gewisse Verbesserung (etwa ein Faktor von 2) bei
der Lösung
von Uracil bei dem covermahlenen HPMCAS-Material in Relation zu
einem einfachen Gemisch aus kristallinem Wirkstoff und HPMCAS festgestellt
wurde, nahm die Verbesserung bei Erhöhung des Polymer-zu-Wirkstoff-Verhältnisses
ab.
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Dies
führte
die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass HPMCAS auf der Oberfläche des
Uracils adsorbierte, wodurch die Auflösung des Uracils gehindert
wurde. Seine Verwendung wurde nicht empfohlen.
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T.
Yamaguchi et al., Yakuzaigaku, 53 (4), 221-228 (1993), stellten
feste amorphe Dispersionen von 4''-O-(4-Methoxyphenyl)acetyltylosin
(MAT) in HPMCAS sowie CMEC her. Auflösungs- bzw. Lösungstests
bei pH 4,0 zeigten Übersättigungskonzentrationen
von MAT mit dem 9fachen derjenigen von kristallinem MAT bei HPMCAS-Dispersionen.
Diese Konzentration war vergleichbar zu derjenigen, die bei der
Lösung
des amorphen Wirkstoffs allein erhalten wurde. Jedoch erhielt das
Vorhandensein von HPMCAS die Übersättigung
länger
aufrecht als der amorphe Wirkstoff allein. Die Autoren berichten,
dass mit den CMEC-Dispersionen noch bessere Ergebnisse erhalten
wurden, was allerdings die Autoren zu der Schlussfolgerung veranlasste,
dass CMEC die bevorzugte Dispersionsmatrix ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt diese Erfindung Folgendes bereit: eine
Zusammensetzung, umfassend eine sprühgetrocknete feste Dispersion,
wobei die Dispersion einen schwer wasserlöslichen Wirkstoff und HPMCAS
umfasst, wobei das Gewichtsverhältnis
von Wirkstoff zu HPMCAS von 1/0,4 bis 1/20 beträgt, wobei der Wirkstoff molekular
dispergiert und amorph in der Dispersion vorliegt; wobei die Dispersion
einen der folgenden Tests erfüllt:
- (a) Bereitstellen einer maximalen Konzentration
des Wirkstoffs in MFD (Nüchtern-Duodenum-Modellflüssigkeit),
die um einen Faktor von mindestens 1,5 in Relation zu einer Kontrollzusammensetzung
höher ist; wobei
MFD Wasser ist, welches 82 mM NaCl, 20 mM Na2HPO4, 47 mM KH2PO4, 14,7 mM Natriumtaurocholat und 2,8 mM
1-Palmitoyl-2-oleoylsn-glycero-3-phosphocholin unter Erhalt eines
Lösungs-pH
von etwa 6,5 und eines osmotischen Drucks von etwa 290 mOsm/kg aufweist,
oder
- (b) in vivo Bewirken einer maximalen beobachteten Blut-Wirkstoffkonzentration
(Cmax), die um einen Faktor von mindestens
1,25 in Relation zu einer Kontrollzusammensetzung höher ist,
wobei
die Kontrollzusammensetzung mit der Ausnahme mit der Testzusammensetzung
identisch ist, dass sie reinen Wirkstoff in seiner Gleichgewichtsform
umfasst und dass sie kein HPMCAS umfasst oder dass HPMCAS durch
eine gleiche Menge eines inerten, nicht-adsorbierenden festen Verdünnungsmittels,
wie mikrokristalline Cellulose, ersetzt ist, und die Testzusammensetzung
und die Kontrollzusammensetzung unter den gleichen oder standardisierten
Bedingungen, wie 500 ml MFD, Paddelgeschwindigkeit von 100 UpM und
37°C, getestet
werden.
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In
einem anderen Aspekt stellt diese Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
einer sprühgetrockneten festen
Dispersion bereit, umfassend
- A. Bilden einer
Lösung,
umfassend (i) HPMCAS, (ii) einen schwer wasserlöslichen Wirkstoff und (iii)
ein Lösungsmittel,
in dem sowohl (i) als auch (ii) löslich ist; und
- B. Sprühtrocknen
der Lösung,
wodurch sprühgetrocknete
Partikel mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 100 μm gebildet
werden, wobei das Gewichtsverhältnis
von Wirkstoff zu HPMCAS von 1/0,4 bis 1/20 beträgt..
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Konzentration des Wirkstoffs in dem Lösungsmittel weniger als 20
g/100 g des Lösungsmittels
mit einem Gesamtfeststoffgehalt von weniger als 25 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 15 Gew.-%. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird das Sprühtrocknen
unter Bedingungen durchgeführt,
bei denen die Tröpfchen
in weniger als 20 Sekunden fest werden.
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Die
schwer löslichen
Wirkstoffe, die zur Verwendung in dieser Erfindung geeignet sind,
können
in ihrem undispergierten Zustand kristallin oder amorph sein. Ein
kristalliner Wirkstoff, sobald dispergiert, ist im Wesentlichen
nicht-kristallin, wie durch Scanningkalorimetrie oder Röntgendiffraktometrie
bestimmt.
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Der
Begriff "Wirkstoff" ist in dieser Beschreibung
und den beigefügten
Ansprüchen
konventionell, wobei er eine Verbindung bezeichnet, die vorteilhafte
prophylaktische und/oder therapeutische Eigenschaften aufweist,
wenn sie an ein Tier, einschließlich
Menschen, verabreicht wird.
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Eine
Anwendungsumgebung kann entweder die in vivo-Umgebung des Gastrointestinaltrakts
eines Tieres, insbesondere eines Menschen, oder die in vivo-Umgeburig
einer Testlösung,
wobei ein Beispiel dafür "MFD" (für Nüchtern-Duodenum-Modell-, "model fasted duodena1"))-Lösung ist,
sein. Eine Dispersion (oder eine Zusammensetzung, umfassend eine
Dispersion) kann entsprechend in vivo getestet werden oder, zweckmäßiger, in
vitro getestet werden, wie im Weiteren offenbart und untenstehend
diskutiert wird, um sicherzustellen, ob sie innerhalb des Rahmens
der Erfindung liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die sprühgetrocknete
Wirkstoff/HPMCAS-Dispersion selbst im Wesentlichen aus schwer löslichem
Wirkstoff und HPMCAS. Andere Komponenten können in der Dispersion eingeschlossen
sein, wenn sie in dem Sinne inert sind, dass sie die maximale Übersättigungskonzentration
("maximum supersaturated
concentration")
(MSSC) des Wirkstoffs, die mit der Dispersion in einer Anwendungsumgebung
erreichbar ist, nicht nachteilig beeinflussen. Komponenten, welche
die MSSC beeinflussen, können
ebenfalls eingeschlossen sein, solange sie die MSSC nicht wesentlich
nachteilig beeinflussen (d.h., durch Verringern), was bedeutet,
dass alle derartigen Komponenten in der Dispersion die MSSC nicht um
mehr als 20% in Relation zu einer sprühgetrockneten Dispersion, die
keine derartigen Komponenten enthält, verringern. Komponenten,
welche die MSSC nicht beeinflussen oder tatsächlich verbessern, können in beliebiger
Menge eingeschlossen sein. Allgemein sollte die Menge an HPMCAS
und Wirkstoff in der Dispersion, wobei jegliches verbliebene Lösungsmittel
nicht einberechnet wird, größer als
75 Gew.-% sein.
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Eine
Materialzusammensetzung, umfassend eine sprühgetrocknete Dispersion eines
schwer löslichen Wirkstoffs
in HPMCAS liegt innerhalb des Rahmens der Erfindung, wenn bei einem
Auflösungstest
der Dispersion in vitro die maximale Übersättigungskonzentration des Wirkstoffs,
die mit dieser Dispersion erreichbar ist, um einen Faktor von mindestens
1,5 in Relation zu der Gleichgewichtskonzentration, die bei einem
Auflösungstest
mit einer Zusammensetzung, umfassend eine äquivalente Menge eines undispergierten
Wirkstoffs, erreicht wird, höher
ist. "Auflösungstest" ("dissolution testing") bezieht sich auf
einen wiederholbaren, standardisierten Test, welcher als ein Testmedium
eine wässrige
Flüssigkeit
einsetzt, in welcher HPMCAS löslich
ist. Allgemein sind wässrige
Flüssigkeiten
(d.h., Wasserlösungen)
mit einem pH von 6 und höher
nach der Auflösung
von HPMCAS zufrieden stellend. Selbstverständlich sollte der Test fähig sein,
die Gleichgewichts- und/oder Übersättigungskonzentrationen
eines Wirkstoffs reproduzierbar zu beurteilen. Ein zweckmäßiger Auflösungstest
setzt MFD-Lösung
als ein Testmedium in einer USP-2-Vorrichtung ein, wie in United
States Pharmacopoeia XXIII (USP), Auflösungstest, Kapitel 711, Vorrichtung
2, beschrieben. Lösungsvolumen,
Paddelgeschwindigkeit und Temperatur werden als nichtkritisch angesehen,
solange die Testdispersionen und die Kontrollen unter gleichen oder
standardisierten Bedingungen getestet werden, z.B. 500 ml MFD, Paddelgeschwindigkeit
100 UpM und 37°C.
Andere Werte für
diese Parameter können
eingesetzt werden, solange sie konstant gehalten werden, so dass
die gemessenen Konzentratio nen unter den gleichen Bedingungen gemessen
werden. Ein Auflösungstest
wird typischerweise durch Vergleichen einer Testzusammensetzung,
umfassend eine Wirkstoff/HPMCAS-Dispersion,
mit einer Kontrollzusammensetzung, die identisch dazu ist, mit der Ausnahme,
dass sie reinen Wirkstoff in seiner Gleichgewichtsform – entweder
kristallin oder amorph – enthält, durchgeführt. Die
Kontrollzusammensetzung ist abgesehen von dem Einschluss von HPMCAS
typischerweise die gleiche wie die Testzusammensetzung. Das HPMCAS
kann einfach insgesamt weggelassen werden, und es wird nur der Wirkstoff
zu dem Rest der Zusammensetzung zugegeben oder das HPMCAS kann durch
eine gleiche Menge eines inerten, nichtadsorbierenden, festen Verdünnungsmittels,
wie mikrokristalline Cellulose, ersetzt werden. Somit sollte die
Kontrollzusammensetzung ebenfalls jegliche Exzipientien und/oder
andere Komponenten in den Mengen enthalten, in denen derartige andere
Komponenten in der Testzusammensetzung enthalten sind.
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Bevorzugte
Dispersionen sind jene, bei denen die in vitro (z.B. MFD)-Wirkstoffkonzentration
während der
15 Minuten nach dem Erreichen der MS SC, vorzugsweise der 30 Minuten
nach dem Erreichen der MSSC, auf nicht weniger als 25% der MSSC
fällt.
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In
der gleichen Weise liegt eine Materialzusammensetzung, umfassend
eine sprühgetrocknete
Dispersion eines schlecht löslichen
Wirkstoffes in HPMCAS, innerhalb des Rahmens der Erfindung, wenn
bei einem in vivo-Test einer Zusammensetzung, umfassend die Dispersion,
die Cmax, die mit dieser Zusammensetzung erreicht wird, um einen
Faktor von mindestens 1,25 (d.h., 25% höher) in Relation zu der Cmax,
die mit einer Zusammensetzung, umfassend eine äquivalente Menge eines undispergierten
Wirkstoffs, erreicht wird, höher ist.
Wie oben angegeben, ist Cmax eine Abkürzung für die maximale Wirkstoffkonzentration
in Serum oder Plasma des Testsubjekts. In vivo-Test-Protokolle können auf
eine Anzahl von Weisen konzipiert werden. Durch Messen der Cmax
für eine
Population, an welche die Testzusammensetzung verabreicht wurde,
und Vergleichen dieser mit der Cmax für die gleiche Population, an
welche die Kontrolle ebenfalls verabreicht wurde, kann die Testzusammensetzung
beurteilt werden.
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Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen mindestens einen Faktor von 1,25 der Verbesserung
bei AUC auf, welches eine Bestimmung der Fläche unter einer Kurve ("area under a curve") (AUC) ist, wobei
die Serum- oder Plasmakonzentration des Wirkstoffs entlang der Ordinate
(Y-Achse) gegen die Zeit entlang der Abszisse (X-Achse) aufgetragen
wird. Allgemein stellen die Werte für AUC eine Anzahl von Werten
dar, die von allen Subjekten in einer Patiententestpopulation genommen
wurden, und sie sind daher Mittelwerte, die über die gesamte Testpopulation
gemittelt wurden. Durch Messen der AUC für eine Population, an welche
die Testzusammensetzung verabreicht wurde, und Vergleichen dieser
mit der AUC für
die gleiche Population, an welche die Kontrolle verabreicht wurde,
kann die Testzusammensetzung beurteilt werden. AUCs sind gut verstandene,
häufig
verwendete Werkzeuge in dem pharmazeutischen Fachgebiet, und sie
wurden z.B. in "Pharmacokinetics
Processes and Mathematics",
Peter E. Welling, ACS Monograph 185, 1986, ausführlich beschrieben. AUCs für diese Erfindung
wurden typischerweise über
eine Dauer von 48 oder 72 Stunden, ausgehend von dem Zeitpunkt,
an dem die Dispersion oder die Kontrolle zuerst verabreicht wurde, bestimmt.
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Somit
liegt eine Zusammensetzung innerhalb des Rahmens der Erfindung,
wenn sie in vivo entweder eine Cmax oder eine AUC aufweist, die
das 1,25fache der entsprechenden Cmax oder AUC ist, die von einer Zusammensetzung,
umfassend eine äquivalente
Menge eines undispergierten Wirkstoffs, aufgewiesen wird. In einer
bevorzugten Ausführungsform
weisen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
zusätzlich
zu dem Aufweisen von mindestens einem Faktor von 1,25 der Verbesserung
bei Cmax, wie oben diskutiert, auch mindestens einen Faktor von
1,25 der Verbesserung bei AUC auf.
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Cmax
und AUC können
bei Menschen oder in einem geeigneten Tiermodell, wie Hunde, bestimmt werden.
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Ein "schwer löslicher
Wirkstoff", wie
oben verwendet, bezieht sich auf Wirkstoffe, die im Wesentlichen vollständig wasserunlöslich oder
schlecht wasserlöslich
sind. Spezieller bezieht sich der Begriff auf jegliches vorteilhafte
therapeutische Mittel, welches ein Verhältnis von Dosis (mg) zu Löslichkeit
in Wasser (mg/ml) größer als
100 ml aufweist, wobei die Wirkstofflöslichkeit diejenige der neutralen
(z.B. freie Base oder freie Säure) Form
in ungepuffertem Wasser ist. Diese Definition schließt ohne
Einschränkung
darauf Wirkstoffe ein, die im Wesentlichen keine Löslichkeit
in Wasser (weniger als 1,0 μg/m1)
aufweisen, da bestimmt wurde, dass die Erfindung einen Nutzen für derartige
Wirkstoffe hat. Im Allgemeinen ist der Wirkstoff in HPMCAS derart
dispergiert, dass das meiste des Wirkstoffs nicht in einer kristallinen
Form von größer als
etwa 0,1 μ im
Durchmesser vorhanden ist. Der Wirkstoff kann in amorpher, Wirkstoff-reichen
Domänen
vorliegen, solange sich der Wirkstoff unter Bildung übersättigter
Lösungen
in den hierin nachstehend offenbarten in vitro-Tests auflösen wird. Es
ist jedoch allgemein bevorzugt, dass der Wirkstoff molekular dispergiert
ist, so dass wenig oder kein Wirkstoff als separate amorphe Domänen vorliegt.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung ist ein "schwer
löslicher
amorpher Wirkstoff" ein
Wirkstoff, der in seinem amorphen Zustand schwer löslich ist,
wie oben beschrieben, und der auch bei Lagerung für 30 Tage
bei 30°C
keine Tendenz zum Kristallisieren zeigt, wie durch kalorimetrische
Techniken oder Pulver-Röntgendiffraktometrie
gemessen. Ein Beispiel eines solchen Wirkstoffs ist N-tert.-Butyl-2-{3-[3-(3-chlorphenyl)ureido("unreido")]-8-methyl-2-oxo-5-phenyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo("benxo")[b]azepin-1-yl}acetamid,
welcher eine Löslichkeit
in Wasser (pH 6,5) von weniger als 3,0 μg/ml und einen bereiten Schmelzbereich
von 115° bis
137°C hat.
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Eine
bevorzugte Verbindungsklasse zur Verwendung in dieser Erfindung
sind Glykogenphosphorylase-Inhibitoren, wie jene, die in PCT/IB95/00443,
international veröffentlicht
als
WO96/39385 am 12.
Dezember 1996, offenbart sind. Spezielle Verbindungen schließen jene
mit den Strukturen
ein.
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Eine
andere bevorzugte Verbindungsklasse zur Verwendung in dieser Erfindung
sind 5-Lipoxygenase-Inhibitoren,
wie jene, die in
PCT/JP94/01349 ,
veröffentlicht
als
WO95/05360 , offenbart
sind. Eine bevorzugte Verbindung hat die Struktur
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Eine
andere bevorzugte Verbindungsklasse zur Verwendung in dieser Erfindung
sind Corticotropin-freisetzendes Hormon ("corticotropic releasing hormon") (CRH)-Inhibitoren,
wie jene, die in PCT/IB95/00439, veröffentlicht als
WO95/33750 , offenbart sind. Spezielle
Verbindungen schließen
jene mit der folgenden Struktur ein:
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Eine
andere bevorzugte Verbindungsklasse sind Antipsychotika. Eine besonders
bevorzugte Verbindung ist Ziprasidon,
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Andere
bevorzugte Verbindungen schließen
Griseofulvin, Nifedipin und Phenytoin ein.
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Die
speziellen Verbindungen und Klassen, die oben offenbart sind, sind
so zu verstehen, dass sie alle Formen davon, einschließlich pharmazeutisch
annehmbare Salze, Hydrate, Polymorphe und Stereoisomere, einschließen.
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"MFD" ist ein Akronym,
das "model fasted
duodenal" (Nüchtern-Duodenum-Modell)-Flüssigkeit
bedeutet, welche als ein in vitro-Testmedium für Zwecke des Bestimmens, ob
eine spezielle Wirkstoff/HPMCAS-Dispersion in den Rahmen dieser
Erfindung fällt,
eingesetzt wird. Das MFD-Testmedium ermöglicht das Testen bei zweckmäßigeren
in vitro-Bedingungen und einer (entsprechenden) Umgebung aufgrund
des Imitierens einer in vivo-Umgebimg. Für die Zwecke dieser Erfindung
ist MFD Wasser, welches 82 mM (Millimolar) an NaCl, 20 mM an Na2HPO4, 47 mM an KH2PO4, 14,7 mM an
Natriumtaurocholat und 2,8 mM an 1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin ist,
um einen Lösungs-pH
von etwa 6,5 und einen osmoti schen Druck von etwa 290 mOsm/kg zu
ergeben. MFD wird untenstehend detaillierter beschrieben.
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Der
Begriff "HPMCAS", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Familie von Cellulose-Derivaten, die (1) zwei
Typen von Ether-Substituenten, Methyl und/oder 2-Hydroxypropyl,
und (2) zwei Typen von Ester-Substituenten, Acetyl und/oder Succinyl,
haben kann. Es wird in der wissenschaftlichen Literatur als O-(2-Hydroxypropyl)-O-methylcelluloseacetatsuccinat
bezeichnet. Der Substitutionsgrad für jeden der vier allgemeinen
Typen, die gerade genannt wurden, kann über einen weiten Bereich variiert
werden, um die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Polymers
herbeizuführen.
Diese Vielseitigkeit von HPMCAS ermöglicht, dass seine Struktur
optimiert werden kann, um eine gute Leistung bei einem speziellen
Wirkstoff von Interesse zu erhalten. HPMCAS kann, wie untenstehend
angegeben, synthetisiert werden oder kommerziell erworben werden.
Drei Beispiele von kommerziell erhältlichem HPMCAS schließen Shin-Etsu
AQOAT®-LF, Shin-Etsu
AQOAT®-MF
und Shin-Etsu AQOAT®-HF ein. Alle drei dieser
Polymere werden von Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. (Tokyo, Japan)
hergestellt, und alle drei erwiesen sich als geeignet zur Verwendung
beim Ausführen
der vorliegenden Erfindung. Der spezielle Grad, der die beste Leistung
zum Erhalten und Aufrechterhalten einer Übersättigung in in vitro-Tests und
zum Erhalten hoher Bioverfügbarkeit
in vivo ergibt, variiert in Abhängigkeit
von den spezifischen chemischen und physikalischen Eigenschaften
des Wirkstoffs, der abgegeben werden soll. Ein bevorzugter Bereich
des gewichtsmittleren Molekulargewichts für HPMCAS ist 10.000 bis eine
Million Dalton, vorzugsweise 10.000 bis 400.000 Dalton, wie unter
Verwendung von Polyethylenoxid-Standards bestimmt.
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Wirkstoffe,
die zur Verwendung in dieser Erfindung bevorzugt sind, schließen jene
ein, die ein Verhältnis
von Dosis zu Löslichkeit
in Wasser von größer als
100 aufweisen, wobei die Löslichkeit
in Wasser in ungepuffertem Wasser gemessen wird. Bei ionisierbaren
Verbindungen ist die geeignete Löslichkeit
diejenige der freien Base, freien Säure oder des Zwitterions, d.h.
die Löslichkeit
der neutralen Form. Wirkstoffe, die insbesondere von der Formulierung
in erfindungsgemäßen sprühgetrockneten
HPMCAS-Dispersionen profitieren werden, schließen jene Wirkstoffe ein, die
ein Verhältnis
von Dosis zu Löslichkeit
in Wasser von größer als
500 aufweisen. Beispiele derartiger Wirkstoffe sind in den Beispielen
hierin offenbart.
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Im
Allgemeinen ist, soweit nichts anderes angegeben ist, Löslichkeit
in Wasser gemeint, wenn auf "Löslichkeit" Bezug genommen wird.
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Es
wurde bestimmt, dass eine sprühgetrocknete
feste Dispersion eines schwer löslichen
Wirkstoffs in HPMCAS einzigartige Eigenschaften hat, die sie auf
einer breiten Basis zweckmäßig zum
Herstellen oraler Dosierungsformen machen. Während nicht der Wunsch besteht,
durch irgendeine spezielle Theorie oder irgendeinen speziellen Mechanismus
gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass, damit eine feste
amorphe Dispersion eines Wirkstoffs in einem Matrixmaterial optimal
beim Verbessern der Bioverfügbarkeit
von schwer löslichen
Wirkstoffen wirkt, das Matrixmaterial allgemein die folgenden Funktionen
bereitstellen muss:
- 1. Dispergieren des Wirkstoffs,
wodurch die Geschwindigkeit bzw. Rate der Kristallisation im festen
Zustand verhindert oder retardiert wird,
- 2. Auflösung
in vivo, wodurch ermöglicht
wird, dass der Wirkstoff in den Gastrointestinaltrakt freigesetzt wird,
- 3. Inhibieren der Präzipitation
oder Kristallisation eines Wirkstoffs in wässriger Lösung.
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Es
wurde bestimmt, dass eine sprühgetrocknete
feste Dispersion eines schwer löslichen
Wirkstoffs in HPMCAS überlegen
ist, soweit die obigen Funktionen 1-3 betroffen sind, und dass derartige
Dispersionen unerwartet gute Formulierbarkeit ("formulatability") und Löslichkeit bereitstellen.
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Wenn
ein Wirkstoff keine starke Tendenz zum Kristallisieren aus dem amorphen
festen Zustand aufweist, dann sind nur die letzteren zwei Funktionen
erforderlich. Wenn eine feste amorphe Dispersion eines Wirkstoffs
in HPMCAS hergestellt wird, wird der Wirkstoff, entweder vor oder
nach dem Auflösen
der Wirkstoff-HPMCAS-Dispersion, eine Konzentration erreichen, die
wesentlich höher
ist als die Gleichgewichtslöslichkeit
des Wirkstoffs allein. D.h., der Wirkstoff erreicht eine Übersättigungskonzentration,
und diese Übersättigungskonzentration
wird für
eine relativ lange Zeitdauer aufrecht erhalten. HPMCAS funktioniert
hinsichtlich aller drei oben angegebenen Gesichtspunkte gut, so
dass es unter den bekannten Matrixmaterialien einzigartig in seiner
Fähigkeit
ist, die Präzipitation
oder Kristallisation eines breiten Bereichs von schwer löslichen
Wirkstoffen aus einer übersättigten
Lösung
zu inhibieren. Weiter und wiederum ohne den Wunsch, durch eine Theorie
gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass die Sprühtrocknung
eine rasche Lösungsmittelentfernung
bewirkt, so dass die Kristallisation des Wirkstoffs und von HPMCAS
großenteils
verhindert wird oder zumindest minimiert wird in Relation zu anderen
Verfahren zum Bilden von Dispersionen, einschließlich anderer Lösungsmittelentfernungsverfahren,
wie Rotationsverdampfen. Zusätzlich
bewirkt in vielen Fällen
die Sprühtrocknung
eine Entfernung des Lösungsmittels,
die ausreichend schnell ist, dass sogar eine Phasentrennung von
amorphem Wirkstoff und HPMCAS großenteils verhindert oder minimiert
wird. Somit ergeben HPMCAS und Sprühtrocknen eine bessere, eher
wirklich homogene Dispersion, in welcher der Wirkstoff wirksamer in
den Polymer dispergiert ist. Eine erhöhte Wirksamkeit bzw. Effizienz
der Dispersion aus dem Sprühtrocknen ergibt
in Relation zu anderen Verfahren zum Herstellen von Dispersionen
eine höhere
Wirkstoffkonzentration in in vitro-Tests.
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Überraschenderweise
kann eine feste amorphe Dispersion, umfassend ein sprühgetrocknetes
Gemisch von HPMCAS und einem schwer löslichen amorphen Wirkstoff,
d.h., einer, der eine geringe Tendenz zum Kristallisieren aus seinem
amorphen Zustand zeigt, von dieser Erfindung profitieren. Feste
Dispersionen derartiger Wirkstoffe in HPMCAS zeigen überraschend
hohe Grade und Dauern der Übersättigung
in in vitro-Auflösungstests
in Relation zu Zusammensetzungen, die undispergierten amorphen Wirkstoff
umfassen. Dieser Befund steht im Kon trast zu dem herkömmlichen
Wissen, wobei Versuche zum Erhöhen
der Bioverfügbarkeit
von Wirkstoffen durch Herstellen fester amorpher Dispersionen ausschließlich auf
Wirkstoffe ausgerichtet waren, die in ihrem reinen Zustand kristallin
sind oder, falls amorph hergestellt, spontan in Richtung des kristallinen
Zustands fortschreiten. Tatsächlich
wurden im Verlauf der Entwicklung eines geeigneten Matrixmaterials
zwei in vitro-Screening-Verfahren (siehe Beispiele 2 und 3) entwickelt
und eingesetzt, um einen breiten Bereich von Wirkstoffen zu durchmustern.
Die Ergebnisse dieser in vitro-Screening-Tests, basierend auf Wirkstoffkonzentrationen
in MFD-Lösung, sind
prädiktiv
für die
in vivo-Bioverfügbarkeit,
basierend auf den Wirkstoffspiegeln im Blut, bei oraler Dosierung
bei Hunden oder Menschen. Die Ergebnisse, die aus diesen Screening-Tests
erhalten wurden, unterstützen
den überraschenden
Befund, dass amorphe Dispersionen von hydrophoben Wirkstoffen, die
entweder in ihrem reinen Zustand amorph sind oder eine geringe Tendenz
zum Kristallinsein zeigen (z.B. sind die Kristallkräfte gering),
auch in großem
Maße verbesserte
Grade und Dauern der Übersättigung
in in vitro-Auflösungstests
in Relation zu dem amorphen Wirkstoff allein aufweisen. Dieser Befund
ist dahingehend überraschend,
dass das herkömmliche
Wissen behauptet, dass die Funktion des Dispergierens eines Wirkstoffes
in einem Matrixmaterial darin besteht, seine Kristallisation zu
verhindern oder zu retardieren, und somit, dass das Verwenden derartiger
Matrizes wenig dazu beitragen sollte, die Löslichkeit eines Wirkstoffs
zu erhöhen,
der bereits nicht-kristallin ist.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Mini-Sprühtrocknungsvorrichtung, die
für die
Beispiele verwendet wurde.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Mikro-Sprühtrocknungsvorrichtung, die
für die
Beispiele verwendet wurde.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
und der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
Synthese von HPMCAS kann durchgeführt werden, indem O-(Hydroxypropyl)-O-methylcellulose mit
Essigsäureanhydrid
und Bernsteinsäureanhydrid
behandelt wird, wie in Tezuka et al., Carbohydrate Research, 222
(1991), 255-259, und in Onda et al.,
US-Patent
Nr. 4 385 078 dargelegt ist, deren Lehren hierin durch
Bezugnahme eingeschlossen sind. Obwohl bei derartigen Derivaten
von Cellulose in der Literatur häufig davon
ausgegangen wird, dass sie einfach variierende, durchschnittliche
Mengen der vier Substituenten gebunden an die drei Hydroxylgruppen
auf jeder der Glucose-Wiederholungseinheiten der Cellulose aufweisen, legen
13C-NMR-Untersuchungen nahe, dass die meisten
der Hydroxylgruppen, die anfänglich
auf den 2-Hydroxypropylgruppen vorhanden sind, mit Methyl, Acetyl,
Succinyl oder einer zweiten 2-Hydroxypropylgruppe substituiert
sind, siehe
US 4 385 078 .
Obwohl im Wesentlichen jeder beliebige Substitutionsgrad der verschiedenen
Gruppen verwendet werden kann, solange das resultierende Polymer
bei dem pH des Dünndarms,
z.B. pH 6-8, löslich
ist, liegen die Mengen der Methoxy-, Hydroxypropoxy-, Acetyl- und
Succinyl-Substituenten allgemein in dem Bereich von 10 bis 35 Gew.-%,
3 bis 15 Gew.-%, 3 bis 20 Gew.-% bzw. 2 bis 30 Gew.-%. Vorzugsweise betragen
die Mengen der Substituenten 15 bis 30 Gew.-%, 4 bis 11 Gew.-%,
4 bis 15 Gew.-% bzw. 3 bis 20 Gew.-%. Alternativ kann HPMCAS leicht
von einer Anzahl kommerzieller Lieferanten erworben werden.
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Die
Menge an HPMCAS in Relation zu der Menge des Wirkstoffs, der in
den Dispersionen der vorliegenden Erfindung vorhanden ist, kann
breit von einem Gewichtsverhältnis
von Wirkstoff:Polymer von 1 zu 0,2 bis zu 1 zu 100 variieren. Jedoch
ist es in den meisten Fällen
bevorzugt, dass das Verhältnis
von Wirkstoff zu Polymer größer als
1 zu 20 und geringer als 1 zu 0,4 ist. Das minimale Wirkstoff:Polymer-Verhältnis, das
zufrieden stellende Ergebnisse ergibt, variiert von Wirkstoff zu
Wirkstoff und wird am besten in den untenstehend beschriebenen in
vitro-Auflösungstests
bestimmt.
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Obwohl
die Schlüsselinhaltsstoffe,
die in den festen amorphen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
vorhanden sind, einfach der Wirkstoff, der abgegeben werden soll,
und HPMCAS sind, kann der Einschluss anderer Exzipientien in die
Dispersion zweckmäßig und
sogar bevorzugt sein. Z.B. können
Polymere außer
HPMCAS, die in wässrigen
Lösungen über mindestens
einen Teil des Bereichs zwischen pH 1,0 und 8,0 löslich sind,
zusammen mit HPMCAS in die Dispersion eingearbeitet werden. Z.B.
wurde festgestellt, dass amorphe Dispersionen auf Wirkstoff und
konventionellen Matrixmaterialien, wie PVP, HPC oder HPMC, gebildet
werden können
und anschließend
mit HPMCAS verrieben werden können,
und dass sie für
einige Wirkstoffe noch immer eine überlegene Leistung in Relation
zu den gleichen Dispersionen ohne HPMCAS haben. In derartigen Fällen scheint
es so zu sein, dass, ob der Wirkstoff nun kristallin oder amorph
ist, HPMCAS als primären
Nutzen die Inhibierung der Präzipitation
oder Kristallisation des Wirkstoffs aus übersättigter Lösung aufweist. Eingeschlossen
als eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung sind Dispersionen, in denen Wirkstoff, HPMCAS und
eines oder mehrere zusätzliche
Polymere zusammen spühgetrocknet
werden, wobei der Wirkstoff und HPMCAS nicht mehr als 75% der Dispersion
darstellen.
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Ein
anderer Exzipiententyp, der als Komponente der Dispersionen hierin
zweckmäßig ist,
ist ein oberflächenaktives
Mittel, wie eine Fettsäure
und Alkylsulfonat, kommerzielle oberflächenaktive Mittel, wie jene,
die unter Handelsnamen, wie Benzethaniumchlorid (Hyamin® 1622,
erhältlich
von Lonza, Inc., Fairlawn, NJ), Docusat-Natrium (erhältlich von
Mallinckrodt Spec. Chem., St. Louis, MO) und Polyoxyethylensorbitanfettsäureester
(Tween®,
erhältlich
von ICI Americas Inc., Wilmington, DE, Liposorb® P-20,
erhältlich
von Lipochem Inc., Patterson, NJ, und Capmul® POE-0,
erhältlich
von Abitec Corp., Janesville, WI) verkauft werden, und natürliche oberflächenaktive
Mittel, wie Natriumtaurocholat ("sodium
taurocholic acid"),
1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin,
Lecithin und andere Phospholipide und Mono- und Digylceride. Derartige Materialien
können
vorteilhafterweise eingesetzt werden, um die Auflösungsrate
bzw. -geschwindigkeit zu erhöhen,
indem die Benetzung erleichtert bzw. ermöglicht wird, wodurch die erzielte
maximale Wirkstoffkonzentration und der erzielte Übersättigungsgrad
erhöht
werden, und auch, um die Kristallisation oder Präzipitation des Wirkstoffs durch
Wechselwirken mit gelöstem
Wirkstoff über
Mechanismen, wie Komplexierung, Bildung von Einschlusskomplexen,
Bildung von Micellen oder Adsorbieren auf der Oberfläche von
festem Wirkstoff, kristallin oder amorph, zu verhindern. Diese oberflächenaktiven
Mittel können
bis zu 25% der sprühgetrockneten
Dispersion umfassen.
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Die
Zugabe von pH-modifizierenden Mitteln, wie Säuren, Basen oder Puffer, kann
ebenfalls vorteilhaft sein. pH-modifizierende Mittel können vorteilhafterweise
dazu dienen, die Auflösung
der Dispersion (z.B. Säuren,
wie Citronensäure
oder Bernsteinsäure)
zu retardieren oder alternativ, um die Auflösungsrate bzw. -geschwindigkeit
der Dispersion (z.B. Basen, wie Natriumacetat oder Amine) zu erhöhen. Die
Zugabe konventioneller Matrixmaterialien, oberflächenaktiver Mittel, von Füllstoffen,
Zerfallsförderungsmitteln
oder Bindemitteln kann als Teil der Dispersion selbst beigefügt werden,
zugegeben über
Granulierung via feuchte oder mechanische oder andere Mittel. Wenn
derartige Additive als Teil der Dispersion selbst eingeschlossen
sind, können sie
mit Wirkstoff und HPMCAS in dem Sprühtrocknungslösungsmittel
gemischt werden und sie können
sich zusammen mit dem Wirkstoff und HPMCAS vor dem Bilden der Dispersion
durch Sprühtrocknen
lösen oder nicht.
Diese Materialien können
bis zu 25% der Wirkstoff/HPMCAS-Additiv-Dispersion umfassen.
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Zusätzlich zu
Wirkstoff und HPMCAS (und anderen Polymeren, wie unmittelbar darüber diskutiert) können andere
konventionelle Formulierungsexzipientien in den Zusammensetzungen
dieser Erfindung eingesetzt werden, einschließlich jener Exzipientien, die
im Fachgebiet gut bekannt sind. Allgemein können Exzipientien, wie Füllstoffe,
zerfallsfördernde
Mittel, Pigmente, Bindemittel, Schmiermittel, Aroma-gebende Mittel usw.,
für gebräuchliche
Zwecke und in typischen Mengen ohne Beeinflussung der Eigenschaften
der Zusammensetzungen verwendet werden. Diese Exzipientien werden
eingesetzt, nachdem die HPMCAS/Wirkstoff-Dispersion gebildet wurde,
um die Dispersion in Tabletten, Kapseln, Suspensionen, Pulver für Suspensionen,
Cremes, transdermale Pflaster und dergleichen zu formulieren.
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Der
Begriff Sprühtrocknen
wird im konventionellen Sinne verwendet und bezieht sich in umfassender Weise
auf Verfahren, die das Aufbrechen von Flüssigkeitsgemischen in kleine
Tröpfchen
(Atomisierung) und das rasche Entfernen des Lösungsmittels aus dem Gemisch
in einen Behälter
(Sprühtrocknungsvorrichtung), worin
eine starke Triebkraft für
das Verdampfen des Lösungsmittels
aus den Tröpfchen
besteht, umfassen. Die starke Triebkraft für die Lösungsmittelverdampfung wird
allgemein bereitgestellt, indem der Partialdruck des Lösungsmittels
in der Sprühtrocknungsvorrichtung
deutlich unterhalb des Dampfdrucks des Lösungsmittels bei der Temperatur
der trocknenden Tröpfchen
gehalten wird. Dies wird durch entweder (1) Aufrechterhalten des Drucks
in der Sprühtrocknungsvorrichtung
bei einem partiellen Vakuum (z.B. 0,01 bis 0,50 atm), (2) Mischen der
Flüssigkeitströpfchen mit
einem warmen Trocknungsgas oder (3) beidem bewerkstelligt. Z.B.
kann eine Lösung
von Wirkstoff und HPMCAS in Aceton in geeigneter Weise sprühgetrocknet
werden, indem die Lösung bei
einer Temperatur von 50°C
(der Dampfdruck von Aceton bei 50°C
ist etwa 0,8 atm) in eine Kammer gesprüht wird, die bei 0,01 bis 0,2
atm Gesamtdruck gehalten wird, indem der Auslass mit einer Vakuumpumpe verbunden
ist. Alternativ kann die Acetonlösung
in eine Kammer gesprüht
werden, wobei sie mit Stickstoff oder einem anderen Inertgas bei
einer Temperatur von 80°C
bis 180°C
und einem Druck von 1,0 bis 1,2 atm gemischt wird.
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Allgemein
wird die Temperatur und die Flussrate des Trocknungsgases so gewählt, dass
die HPMCAS/Wirkstoff-Lösungströpfchen zu
dem Zeitpunkt, da sie die Wand der Vorrichtung erreichen, trocken
genug sind, so dass sie im Wesentlichen fest sind, so dass sie ein
feines Pulver bilden und nicht an der Wand der Vorrichtung haften.
Die tatsächliche
Länge der
Zeit, um dieses Trockenheitsmaß zu
erreichen, hängt
von der Größe der Tröpfchen ab.
Die Tröpfchengrößen reichen
allgemein von 1 μm
bis 500 μm
im Durchmesser, wobei 5 bis 100 μm
typischer sind. Das große
Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis der
Tröpfchen
und die große
Triebkraft für
die Verdampfung des Lösungsmittels
führen
zu tatsächlichen
Trocknungszeiten von wenigen Sekunden oder weniger. Dieses rasche
Trocknen ist entscheidend, damit die Partikel eine gleichförmige, homogene Zusammensetzung
beibehalten, anstatt sich in Wirkstoff-reiche und Polymer-reiche
Phasen zu trennen. Derartige Dispersionen, die eine homogene Zusammensetzung
aufweisen, können
als feste Lösungen
angesehen werden, und sie können
mit Wirkstoff übersättigt sein.
Derartige homogene Dispersionen sind dahingehend bevorzugt, dass
der erhaltene MSSC-Wert, wenn eine große Wirkstoffmenge dosiert wird,
für derartige
Dispersionen in Relation zu Dispersionen, bei denen mindestens ein
Teil des Wirkstoffs als Wirkstoff-reiche amorphe oder kristalline
Phase vorliegt, höher
sein kann. Die Verfestigungszeiten sollten weniger als 20 Sekunden,
vorzugsweise weniger als 5 Sekunden, und stärker bevorzugt weniger als
2 Sekunden, betragen. Im Allgemeinen ist es bevorzugt, dass, um
diese rasche Verfestigung der Wirkstoff/Polymer-Lösung zu
erzielen, die Größe der Tröpfchen,
die während
des Sprühtrocknungsverfahrens
gebildet werden, geringer als 100 μm im Durchmesser, vorzugsweise
geringer als 50 μm
im Durchmesser, und stärker
bevorzugt geringer als 25 μm
im Durchmesser, ist. Die so gebildeten, resultierenden festen Partikel
sind allgemein kleiner als 100 μm
im Durchmesser, vorzugsweise kleiner als 50 μm im Durchmesser, stärker bevorzugt
kleiner als 25 μm
im Durchmesser.
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Nach
der Verfestigung kann das feste Pulver für 5 bis 50 Sekunden in der
Sprühtrocknungskammer verbleiben,
wobei weiterhin Lösungsmittel
aus dem festen Pulver verdampft. Der Endlösungsmittelgehalt der festen
Dispersion, wie sie den Trockner verlässt, sollte niedrig sein, da
dies die Mobilität
der Wirkstoffmoleküle in
der Dispersion verringert, wodurch ihre Stabilität verbessert wird. Allgemein
sollte der Restlösungsmittelgehalt
der Dispersion geringer als 10 Gew.-% und vorzugsweise geringer
als 2 Gew.-% sein.
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Die
Dispersionen können
anschließend
nachbearbeitet werden, um sie für
die Verabreichung vorzubereiten, wobei Verfahren, die im Fachgebiet
bekannt sind, verwendet werden, wie Walzenkompaktierung, Wirbelschichtagglomeration
oder Sprühbeschichten.
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Sprühtrocknungsverfahren
und Sprühtrocknungsvorrichtungen
bzw. Sprühtrocknungsausrüstung werden
allgemein in Perry's
Chemical Engineers' Handbook,
Sechste Auflage (R.H. Perry, D.W. Green, J.O. Maloney, Hrsg.), McGraw-Rill
Book Co., 1984, Seite 20-54 bis 20-57, beschrieben. Mehr Details
zu Sprühtrocknungsverfahren
und -ausrüstung
werden in einer Übersicht
von Marshall ("Atomization
and Spray-Drying", Chem.
Eng. Prog. Monogr.-Serie, 50 [1954] 2) gegeben.
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Die
zur Bildung der HPMCAS/Wirkstoff-Dispersion sprühgetrocknete Lösung kann
nur Wirkstoff und HPMCAS in einem Lösungsmittel enthalten. Typischerweise
reicht das Verhältnis
von Wirkstoff zu HPMCAS in der Lösung
von 1 zu 0,2 bis zu 1 zu 100, und vorzugsweise reicht es von 1:0,4
bis zu 1:20. Wenn jedoch die Wirkstoffdosis gering (weniger als
20 mg) ist, kann der HPMCAS-Anteil sogar höher als 20 sein. Im Wesentlichen
können
Lösungsmittel,
die zum Sprühtrocknen
geeignet sind, jede beliebige organische Verbindung sein, in welcher
der Wirkstoff und HPMCAS gemeinsam löslich sind. Vorzugsweise ist
das Lösungsmittel
auch flüchtig
mit einem Siedepunkt von 150°C
oder weniger. Bevorzugte Lösungsmittel
schließen
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol und Butanol,
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon, Ester,
wie Ethylacetat und Propylacetat, und verschiedene andere Lösungsmittel,
wie Acetonitril, Methylenchlorid, Toluol und 1,1,1-Trichlorethan,
ein. Lösungsmittel
mit geringerer Flüchtigkeit,
wie Dimethylacetamid oder Dimethylsulfoxid, können ebenfalls verwendet werden.
Gemische aus Lösungsmitteln
können
ebenfalls verwendet werden, wie es auch Gemische mit Wasser können, solange
das Polymer und HPMCAS ausreichend löslich sind, um das Sprühtrocknungsverfahren
praktikabel zu machen.
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Sprühgetrocknete
Lösungen
und die resultierenden Dispersionen können auch verschiedene Additive enthalten,
die die Stabilität,
Auflösung,
Tablettierung oder das Verarbeiten der Dispersion unterstützen. Wie
zuvor erwähnt,
schließen
Beispiele derartiger Additive Folgendes ein: oberflächenaktive
Mittel, pH-kontrollierende Substanzen (z.B. Säuren, Basen, Puffer), Füllstoffe,
zerfallsfördernde
Mittel oder Bindemittel. Derartige Additive können direkt zu der Sprühtrocknungslösung zugegeben
werden, so dass das Additiv in der Lösung gelöst oder als Aufschlämmung suspendiert
ist. Alternativ können
derartige Additive nach dem Sprühtrocknungsverfahren
zugegeben werden, um die Bildung einer endgültigen Dosierungsform zu unterstützen.
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In
einem weiteren Aspekt stellt diese Erfindung einen in vitro-Test
für die
Beurteilung der Leistung von HPMCAS-Kandidaten-Dispersionszusammensetzungen
bereit, wodurch die Identifizierung von Dispersionszusammensetzungen
ermöglicht
wird, die eine gute in vivo-Bioverfügbarkeit
des Wirkstoffs ergeben werden, wenn er oral eingenommen wird. Es
wurde bestimmt, dass die in vitro-Auflösung einer Dispersion in einer Nüchtern-Duodenum-Modell
(MFD)-Lösung
ein guter Indikator der in vivo-Leistung und Bioverfügbarkeit
ist. Insbesondere kann eine Kandidatendispersion einem Auflösungstest
unterzogen werden, indem sie zu einer MFD-Lösung zugegeben wird und indem
umgewälzt
wird, um die Auflösung
zu unterstützen.
In diesem Test wird die Dispersionsmenge so gewählt, dass, falls sich der gesamte
Wirkstoff löst, eine
1,5fach oder stärker übersättigte Lösung erhalten
wird. Eine Dispersion liegt innerhalb des Rahmens dieser Erfindung,
wenn die maximale Übersättigungskonzentration
des Wirkstoffs die Gleichgewichtskonzentration einer Kontrollzusammensetzung,
umfassend eine äquivalente
Menge eines undispergierten Wirkstoffs, um einen Faktor von mindestens
1,5 überschreitet.
Wie zuvor diskutiert, ist die Vergleichszusammensetzung zweckmäßigerweise
der undispergierte Wirkstoff allein (z.B. reiner Wirkstoff in seinem
Gleichgewichtszutand – entweder
kristallin oder amorph) oder der undispergierte Wirkstoff plus ein
Gewicht eines inerten Verdünnungsmittels,
das äquivalent zu
dem Gewicht von HPMCAS in der Testzusammensetzung ist. Vorzugsweise überschreitet
die Übersättigungskonzentration
des Wirkstoffs, die mit der Testdispersion erreicht wird, die Gleichgewichtswirkstoffkonzentration
um einen Faktor von mindestens drei, und am stärksten bevorzugt um einen Faktor
von mindestens fünf.
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Ein
typischer Test kann durchgeführt
werden, indem (1) eine ausreichende Menge an Kontrollzusammensetzung,
typischerweise der Kandidatenwirkstoff allein, gelöst wird,
um die Gleichgewichtswirkstoffkonzentration zu erzielen, (2) eine
ausreichende Menge der Testdispersion gelöst wird, um eine maximale Übersättigungskonzentration
des Wirkstoffs zu erzielen, und (3) bestimmt wird, ob die Übersättigungskonzentration die
Gleichgewichtskonzentration um einen Faktor von mindestens 1,5 überschreitet.
Die Konzentration des gelösten
Wirkstoffs wird typischerweise als Funktion der Zeit gemessen, indem
aus der Lösung
Proben entnommen werden und die Konzentration gegen die Zeit aufgetragen
wird, so dass das Konzentrationsmaximum bestimmt werden kann. Zum
Zwecke der Vermeidung von Wirkstoffpartikeln, welche eine fehlerhafte
Bestimmung in dem Test ergeben würden,
wird die Testlösung
entweder filtriert oder zentrifugiert. Als "gelöster
Wirkstoff" wird
typischerweise das Material genommen, das entweder einen 0,45 μm-Spritzenfilter
passiert oder alternativ das Material, das in dem Überstand
nach der Zentrifugation verbleibt. Die Filtration kann unter Verwendung
eines 0,45 μm-Polyvinylidendifluorid-Spritzenfilters,
13 mm, vertrieben von Scientific Resources unter dem Handelsnamen
Titan®,
durchgeführt
werden. Die Zentrifugation wird typischerweise in einem Mikrozentrifugenröhrchen aus
Polypropylen durchgeführt,
indem bei 13.000 G 60 Sekunden lang unter Verwendung einer beliebigen
Zentrifuge, die für
diesen Zweck geeignet ist, zentrifugiert wird. Andere ähnliche
Filtrations- oder Zentrifugationsverfahren können eingesetzt werden, und
zweckmäßige Ergebnisse
können
erhalten werden. Z.B. können
sich bei Verwendung anderer Mikrofiltertypen Werte ergeben, die
etwas höher
oder niedriger (plus oder minus 10 bis 40%) sind, als diejenigen,
die mit dem oben beschriebenen Filter erhalten werden, die aber noch
immer die Identifizierung geeigneter Dispersionen ermöglichen
werden.
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Die
Dispersionen können
auch an Hunden, wie folgt, getestet werden:
Beagle-Hunden (typischerweise
n = 4-6), die am vorigen Tag fasten gelassen wurden, wurde die Formulierung im
nüchternen
oder gefutterten Zustand verabreicht (nüchterner Zustand: bis nach
einer Blutprobe bei 8 h ist kein Futter erlaubt; gefütterter
Zustand: eine Mahlzeit von 14 g Hundetrockenfutter und 8 g Olivenöl (diese Mahlzeit
imitiert das "FDA-Frühstück" mit hohem Fettgehalt
("high fat "FDA breakfast")) unmittelbar vor
der Dosisabgabe ("dosing") der Test- oder
Kontrollzusammensetzung und reguläre bzw. regelmäßige Rationen
nach der 8 h-Probe).
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Die
Test- und Kontrollformulierungen werden über eine orale Sonde in Wasser
oder 0,2%igem wässrigen
Polysorbat 80, um die Benetzung zu unterstützen, durch einen PE205-Schlauch, verbunden
mit einer Spritze, verabreicht. Die Hunde werden in Metabolismuskäfige ("metabolism cages") mit normalem Zugang
zu Wasser zurückgebracht.
Alternativ kann die Dosierung über
Kapseln oder Tabletten mit der Maßgabe, dass die Test- und Kontrollformulierungen
mit Ausnahme des Vorhandenseins oder des Fehlens von HPMCAS identisch
sind, erfolgen.
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Blutproben
werden aus der Vena jugularis unter Verwendung einer 10 ml-Einwegspritze
mit einer 20 Gauge-Nadel bei 0,5, 1, 1,5, 2, 3, 4, 6, 8 (und gelegentlich
12 h) Stunden nach der Dosis abgenommen. Andere Probenahmezeitpunkte
können
unter den Bedingungen verwendet werden, dass Tmax durch
die Probenahmeintervalle eingeklammert wird und dass eine genaue
AUC berechnet werden kann. Die Proben werden unmittelbar in saubere
Glaskulturröhrchen,
die Heparin enthalten, überführt. Die
Proben werden bei Raumtemperatur bei 3.000 UpM 5 Minuten lang zentrifugiert.
Das Plasma wird in saubere 1 Dram-Vials aus Glas unter Verwendung
einer 5 1/4''-Pasteur-Pipette überführt. Die
Plasmaproben werden auf Trockeneis gefroren und in einem Laborgefrierschrank
gelagert, bis sie mittels HPLC untersucht werden.
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Aus
den Plasma- oder Serumwirkstoffkonzentrationen werden typische pharmakokinetische
Parameter, wie Cmax, Tmax und
AUC, für
jeden Hund berechnet und dann über
die Testpopulation gemittelt.
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Die
Dispersionen können
bei Menschen wie folgt in vivo getestet werden. In einem Crossover-Aufbau werden
an 4 oder mehr gesunde menschliche Subjekte Dosen mit einer Suspension
des kristallinen Wirkstoffs (oder des amorphen Wirkstoffs, falls
der Wirkstoff nicht kristallisiert) oder einer Suspension der sprühgetrockneten
Wirkstoff/HPMCAS-Dispersion abgegeben ("dosed"). Blutproben werden vor der Dosisabgabe
und zu einer Vielfalt von Zeitpunkten nach der Dosisabgabe abgenommen,
wobei die Zahl und die zeitliche Verteilung der Probenahmezeitpunkte
so gewählt
wird, dass sie Tmax einklammern und eine
genaue Messung von AUC zulassen. Die Wirkstoffkonzentration in Plasma
oder Serum wird durch eine geeignete Untersuchung gemessen, und
Cmax, Tmax und AUC
werden bestimmt. Eine erfindungsgemäße Dispersion ist eine sprühgetrocknete Wirkstoff/HPMCAS-Dispersion,
die, wenn sie an einer Tierspezies getestet wird:
- (a)
eine Wirkstoff-Cmax aufweist, die größer als
das 1,25fache der Cmax ist, die nach der
Dosierung des kristallinen Wirkstoffs allein (oder des amorphen
Wirkstoffs, falls der Wirkstoff nicht kristallisiert) bestimmt wurde,
oder
- (b) eine Wirkstoff-AUC aufweist, die größer als das 1,25fache der AUC
ist, die nach der Dosierung des kristallinen Wirkstoffs allein (oder
des amorphen Wirkstoffs, falls der Wirkstoff nicht kristallisiert)
bestimmt wurde.
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Bevorzugte
Wirkstoff/HPMCAS-Dispersionen sind jene, welche sowohl die obigen
Kriterien von (a) als auch (b) erfüllen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in einer breiten Vielfalt von Formen zur oralen Verabreichung von
Wirkstoffen verwendet werden. Exemplarische Dosierungsformen sind
Pulver oder Granulate, die oral entweder trocken oder rekonstituiert
durch Zugabe von Wasser unter Bildung einer Paste, Aufschlämmung, Suspension
oder Lösung
eingenommen werden können,
Tabletten, Kapseln oder Pillen. Verschiedene Additive können gemischt,
vermahlen oder granuliert werden mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
um ein für
die obigen Dosierungsformen geeignetes Material zu bilden. Möglicherweise
vorteilhafte Additive fallen allgemein in die folgenden Klassen:
andere Matrixmaterialien oder Verdünnungsmittel, oberflächenaktive
Mittel, Wirkstoff-Komplexierungsmittel oder -Solubilisierungsmittel,
Füllstoffe,
zerfallsfördernde
Mittel, Bindemittel, Schmiermittel und pH-modifizierende Mittel
(z.B. Säuren,
Basen oder Puffer).
-
Beispiele
für andere
Matrixmaterialien, Füllstoffe
oder Verdünnungsmittel
schließen
Lactose, Mannit, Xylit, mikrokristalline Cellulose, Calciumdiphosphat
und Stärke
ein.
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Beispiele
für oberflächenaktive
Mittel schließen
Natriumlaurylsulfat und Polysorbat 80 ein.
-
Beispiele
für Wirkstoff-komplexierende
Mittel oder -solubilisierende Mittel schließen die Polyethylenglykole,
Koffein, Xanthen, Gentisinsäure
und Cyclodextrine ein.
-
Beispiele
für zerfallsfördernde
Mittel schließen
Natriumstärkeglykolat,
Natriumalginat, Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose und
Croscarmellose-Natrium ein.
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Beispiele
für Bindemittel
schließen
Methylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Stärke und Gummen, wie Guargummi
und Traganth, ein.
-
Beispiele
für Schmiermittel
schließen
Magnesiumstearat und Calciumstearat ein.
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Beispiele
für pH-modifizierende
Mittel schließen
Säuren,
wie Citronensäure,
Essigsäure,
Ascorbinsäure,
Milchsäure,
Asparaginsäure,
Bernsteinsäure,
Phosphorsäure
und dergleichen, Basen, wie Natriumacetat, Kaliumacetat, Calciumoxid,
Magnesiumoxid, Trinatriumphosphat, Natriumhydroxid, Calciumhydroxid,
Aluminiumhydroxid und dergleichen, und Puffer, die allgemein Gemische
aus Säuren
und den Salzen der Säuren
umfassen, ein. Mindestens eine Funktion des Einschließens derartiger
pH-modifizierender Mittel ist es, die Auflösungsrate bzw. -geschwindigkeit
des Wirkstoffs, Matrixpolymers oder beider zu kontrollieren, wodurch
die lokale Wirkstoffkonzentration während der Auflösung kontrolliert
wird. In einigen Fällen
wurde bestimmt, dass die MSSC-Werte für einige Wirkstoffe höher sind,
wenn sich die feste amorphe Wirkstoffdispersion eher relativ langsam
als schnell, z.B. eher über
60 bis 180 Minuten als über
weniger als 60 Minuten, löst.
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Wie
früher
ausgeführt,
können
die Additive in die feste amorphe Dispersion während oder nach ihrer Bildung
eingearbeitet werden.
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Zusätzlich zu
den obigen Additiven oder Exzipientien ist die Verwendung jeglicher
konventioneller Materialien und Vorgehensweisen für die Formulierung
und Herstellung von oralen Dosierungsformen unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind, möglicherweise zweckmäßig.
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Andere
Eigenschaften und Ausführungsformen
der Erfindung werden durch die folgenden Beispiele offensichtlich
werden, welche zur Veranschaulichung der Erfindung gegeben werden
und ihren beabsichtigten Rahmen nicht einschränken sollen. In den Beispielen
wird auf einen Mini-Sprühtrockner
(schematisch veranschaulicht in 1) und einen
Mikro-Sprühtrockner,
schematisch veranschaulicht in 2, Bezug
genommen. Diese Sprühtrockner
wurden aus kommerziell erhältlichen
Sprühtrocknern,
vertrieben von NIRO, angepasst, um sie auf eine Größe zu verringern,
die für
die Produktion von sprühgetrockneten
Wirkstoffprodukten im Labormaßstab
geeignet ist.
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In
den Beispielen ist "mgA" ein Akronym für "Milligramm aktiver
Wirkstoff", d.h.,
die freie Base oder freie Säure,
die nicht in Salzform vorliegt, wenn die Verbindung ionisierbar
ist. "μgA" bedeutet in gleicher
Weise Mikrogramm aktiver Wirkstoff.
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Der
in 1 gezeigte Mini-Sprühtrockner besteht aus einem
Zerstäuber
im oberen Deckel eines vertikal orientierten Edelstahlrohres, das
allgemein als 10 gezeigt ist. Der Zerstäuber ist eine Zweistoffdüse (Spraying
Systems Co., Flüssigkeitsaufsatz
1650 ("1650 fluid
cap") und Luftaufsatz
64 ("64 air cap")), wobei das Zerstäubergas
Stickstoff ist, der durch Leitung 12 zu der Düse bei 100°C und einem
Fluss von 15 g/min abgegeben wird, und eine Testlösung, die
sprühgetrocknet
werden soll, durch Leitung 14 an die Düse bei Raumtemperatur und einer
Flussrate von 1,0 g/min unter Verwendung einer Spritzenpumpe (Harvard
Apparatus, Syringe Infusion Pump 22, nicht gezeigt) abgegeben
wird. Das Filterpapier 16, mit einem Stützschirm bzw. Stützsieb ("supporting screen") (nicht gezeigt)
ist am unteren Ende des Rohrs festgeklemmt, um das feste sprühgetrocknete
Material zu sammeln und zu ermöglichen,
dass der Stickstoff und das verdampfte Lösungsmittel entweichen.
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Der
in 2 gezeigte Mikro-Sprühtrockner besteht aus einem
Zerstäuber
102 am oberen Ende eines Vakuumkolbens 100, der mittels
eines Wasserbades 104 auf 40°C gehalten wird. Der Zerstäuber 102 ist
eine Zweistoffsprühdüse ("two fluid spray nozzle") (NIRO Aeromatic,
2,7 mm ID bei dem Luftaufsatz, 1,0 mm ID bei dem Flüssigkeitsaufsatz),
wobei das Zerstäubergas
Stickstoff ist, der an die Düse
bei Raumtemperatur und 20 psi abgegeben wird, und die Wirkstoff/Polymer-Testlösung 106
wird an die Düse 102 bei
40°C bei
einer Flussrate von 1,0 g/min unter Verwendung einer peristaltischen
Pumpe 108 (Masterflex, Modell 7553-60, mit Pumpenkopf Nr.
7013-20, und Norpren-Schlauch Nr 6404-13) abgegeben. Eine Celluloseextraktionshülse mit
Mikroporen ("microporous
cellulose extraction thimble") 110 (Whatman
Filter Co.) ist in einer Vakuumfalle 114 befestigt, um
das feste, sprühgetrocknete
Material zu sam meln, und ein Vakuum von 400 mbar (überwacht
mittels Vakuummessgerät 112)
wird an dem System mittels einer Vakuumpumpe 116 angelegt,
was bei der Lösungmittelverdampfung
unterstützend
wirkt.
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Beispiel 1
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Eine
Lösung
von Verbindung und Polymer wurde hergestellt, indem 133,0 mg {R-(R*,S*)}-5-Chlor-N-[2-hydroxy-3-(methoxymethylamino)-3-oxo-1-(phenylmethyl)propyl]-1H-indol-2-carboxamid
(Verbindung 1, unten gezeigt) und 67,0 mg HPMCAS-MF (Shin Etsu,
enthaltend 23,4% Methoxyl, 7,2% Hydroxypropyl, 9,4% Acetyl, 11,0%
Succinoyl, MG = 8,0· 104, Mn = 4,4 × 104)
in 10 g Aceton mit HPLC-Qualität (Kurdick & Jackson) gelöst wurden.
Die Verbindung/Polymer-Lösung
wurde dann in einer 20 ml-Spritze platziert, die anschließend in
eine Spritzenpumpe eingesetzt wurde.
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Das
Lösungsmittel
wurde rasch aus der obigen Lösung
entfernt, indem sie in die in 1 gezeigte Sprühtrocknungsvorrichtung,
hierin als der "Mini"-Sprühtrockner
bezeichnet, gesprüht
wurde. Das resultierende Material war ein trockenes, weißes, im
Wesentlichen amorphes Pulver.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel offenbart einen in vitro-Auflösungstest, bezeichnet als "Spritze/Filter"-Verfahren. In diesem Verfahren wird
die Konzentration der Testverbindung in Lösung als Funktion der Zeit
bestimmt. Die Testlösung
wird in einer Spritze gehalten, aus der zu vorher festgelegten Zeitpunkten
Proben durch ein Filter ausgestoßen werden. Zwischen dem Ausstoßen der
Proben aus der Spritze wird die Spritze auf einem Rad, das in einem
Ofen bei 37°C
gehalten wird, rotieren gelassen (50 UpM).
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7,5
mg des Materials aus Beispiel 1 wurden in einer leeren 10 ml-Einwegspritze
(Aldrich, Fortuna) platziert. Eine 20 GA-Injektionsnadel wurde an
der Spritze befestigt, und 10 ml einer Nüchtern-Duodenum-Modell (MFD)-Lösung bei
37°C wurden
in die Spritze gezogen. Die MFD-Lösung war aus Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(82 mM NaCl, 20 mM Na2PO4,
47 mM KH2PO4, pH
6,5, 290 mOsm/kg), enthaltend 14,7 mM Natriumtaurocholat (Fluka)
und 2,8 mM 1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin (Avanti
Polar Lipids), zusammengesetzt.
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Die
MFD-Lösung
wurde unter Verwendung der folgenden Vorgehensweise hergestellt.
In einen 100 ml-Rundkolben wurden 0,788 g Natriumtaurocholat eingewogen,
welches dann in 5,0 ml HPLC-Methanol bei Raumtemperatur ("ambient HPLC methanol") (Burdick & Jackson) gelöst wurde.
Zu dieser Lösung
wurden 15,624 g 1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
in Chloroform, erhältlich
bei Avanti Polar Lipids als 20 mg/ml-Lösung, zugegeben. Dieses Gemisch
wurde dann gründlich
mittels Vortex-Mischer (Fisher Vortex Genie) gemischt, und das Lösungsmittel
wurde rasch mittels eines Rotationsverdampfers (Rotavapor RE121, Büchi) unter
Zurücklassen
einer trockenen weißen
Oberflächendispersion,
die den Kolben bedeckte, entfernt. Die Oberflächendispersion wurde dann mit
200 ml der Phosphat-gepufferten Salzlösung mit 37°C rekonstituiert.
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Die
Nadel wurde dann durch ein 0,45 μm-Polyvinylidindifluorid-Spritzenfilter,
13 mm, (Scientific Resources, Titan) ersetzt, und die Spritze wurden
30 s lang kräftig
geschüttelt.
Nach 30s wurden 6 Tropfen der Lösung
ausgestoßen,
und eine nachfolgende Probe von 13 Tropfen wurde in ein Teströhrchen abgegeben. Nach
dem Ausstoßen
der Probe wurde der Spritzenkolben zurückgezogen, um eine Luftblase
in die Spritze zu ziehen, um bei nachfolgendem Mischen unterstützend zu
wirken, und die Spritze wurde zurück auf ein rotierendes Rad
in einem 37°C-Ofen gesetzt. Die
Probe wurde 1:1 mit einer Lösung,
enthaltend 60/40 – 1,7
Gew.-% Ammoniumascorbat in Acetonitril, verdünnt, und die Konzentration
der Verbindung wurde mittels HPLC (Hewlett Packard 1090 HPLC, Phenomenex
Ultracarb ODS 20, analytische Säule,
Absorption gemessen bei 215 nm mit einem Diodenarrayspektralphotometer)
analysiert. Die verbleibende Lösung
in der Spritze wurde durch Rotierenlassen auf einem Rad mit 50 UpM
in einem Temperatur-kontrollierten Behälter mit 37°C gemischt.
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Nach
5, 30, 60 und 180 Minuten wurden, wie oben beschrieben, Proben genommen,
analysiert und die Verbindungskonzentrationen berechnet. Es wurde
festgestellt, dass die Konzentration der Verbindung in dem Filtrat
als Funktion der verstrichenen Zeit (Zeit = 0, als das feste Material
aus Beispiel 1 zuerst mit der wässrigen
Lösung
gemischt wurde) 17 μgA/ml
bei 5 min, 70 μgA/min
bei 10 min, 120 μgA/ml
bei 30 min, 127 μgA/ml
bei 60 min und 135 μgA/ml
bei 180 min und 38 μgA/ml
bei 1.200 min betrug (siehe Tabelle I, Beispiel 9). Dieses Ergebnis
zeigte, dass die feste amorphe HPMCAS/Verbindung 1-Dispersion rasch
eine hohe Konzentration an gelöster
Verbindung (mindestens 12fach höher
als ihre Gleichgewichtslöslichkeit
von 9 μgA/ml) in
dem Auflösungsmedium
ergab, und diese Übersättigungskonzentration
wurde für
mindestens 180 Minuten aufrecht erhalten. Wenn die kristalline Verbindung
verrieben wurde und dem gleichen Auflösungstest unterzogen wurde,
wurde eine maximale Konzentration von Verbindung 1 von 10 μgA/ml erhalten
(siehe Vergleichsbeispiel 1). Das verriebene Material zeigt ("indicates") in den Beispielen
durchwegs, dass das Material leicht von Hand für 60 Sekunden unter Verwendung
von Mörser
und Pistill vermahlen war.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel offenbart einen in vitro-Auflösungstest, der das "Zentrifugen"-Verfahren genannt
wird. Dieses Verfahren wurde verwendet, um die Auflösung des
Materials zu testen, das mittels im Wesentlichen des gleichen Verfahrens
wie das in Beispiel 1 beschriebene mit der Ausnahme hergestellt
wurde, dass die Konzentration der Verbindung 1 um einen Faktor von
2 auf 66,5 mg verringert wurde, so dass das Verhältnis von Verbindung zu Polymer
1:1 war (siehe Beispiel 7, Tabelle I).
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In
einem Behälter
mit kontrollierter Temperatur von 37°C wurden 1,8 mg festes Produkt
aus Beispiel 1 genau in ein leeres Mikrozentrifugenröhrchen (Polypropylen,
Sorenson Bioscience Inc.) eingewogen. Die theoretische maximale
Konzentration der Verbindung in Lösung (z.B. falls sich die gesamte
Verbindung löste)
war 383 μgA/ml
[1,8 mg Dispersion (1000 μg/l
mg) (0,5 μg
Verbindung/μg
Dispersion) (0,764 Verbindung-Assay)/1,8 ml = 393 μgA/ml]. Dieser
Wert wird als die theoretische maximale Übersättigungskonzentration bezeichnet
und wird mit theoretische MSSC abgekürzt. 1,8 ml einer Phosphat-gepufferten
Salzlösung
mit 37°C (8,2
mM NaCL, 1,1 mM Na2HPO4,
4,7 mM KH2PO4, pH
6,5, 290 mOsm/kg), enthaltend 14,7 mM Natriumtaurocholat (Fluka)
und 2,8 mM 1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin (Avanti
Polar Lipids), wurde zu dem Röhrchen
zugegeben. Das Zentrifugenröhrchen
wurde geschlossen, und ein Zeitmesser wurde gestartet. Das Röhrchen wurde
dann kontinuierlich bei der höchsten
Geschwindigkeit auf einem Vortex-Mischer (Fisher Vortex Genie 2)
für 60
Sekunden gemischt. Das Röhrchen
wurde dann in eine Zentrifuge überführt. (Marathon, Modell
Micro A), ungestört
sechs Minuten lang stehen gelassen, dann bei 13.000 G 60 Sekunden
lang zentrifugiert. Eine 25 μl-Probe
wurde aus dem Feststoff-freien Überstand
in dem Zentrifugenröhrchen über eine
Pipette (Gilson Pipetman P-100) entnommen, und zwar 10 Minuten,
nachdem der Zeitmesser gestartet worden war. Die Feststoffe in dem
Zentrifugenröhrchen
wurden durch kontinuierliches Mischen der Probe auf dem Vortex-Mischer
für 30
Sekunden resuspendiert. Das Zentrifugenröhrchen wurde in die Zentrifuge
zurückgestellt und
ungestört
stehen gelassen, bis die nächste
Probe entnommen wurde. Jede Probe wurde zentrifugiert, es wurde
eine Probe entnommen, und es wurde wie zuvor beschrieben resuspendiert.
Jede Probe wurde 1:1 mit einer Lösung,
enthaltend 60/40 1,7 Gew.-% Ammoniumascorbat/Acetonitril, verdünnt, und
die Konzentration der Verbindung wurde mittels HPLC (Hewlett Packard
1090 HPLC, Phenomenex Ultracarb ODS 20, analytische Säule, Absorption
gemessen bei 215 nm mit einem Diodenarrayspektralphotometer) bestimmt.
Proben wurden nach 10, 30, 60, 180 und 1.200 Minuten, wie oben beschrieben,
genommen, analysiert, und die Verbindungskonzentrationen wurden
berechnet. Die Konzentrationen der Verbindung in der Überstandslösung für die oben
aufgelisteten Zeitpunkte betrugen 96, 121, 118, 125 bzw. 40 μgA/ml. Die
Zusammensetzungs- und Leistungsdaten sind in Tabelle I als Beispiel
7 zusammengefasst. Die maximale beobachtete Verbindungskonzentration,
125 μgA/ml,
wird als maximale Übersättigungskonzentration
einer Verbindung bezeichnet und wird mit MSSC abgekürzt.
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Beispiel 4
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Eine
Lösung
von Verbindung und Polymer wurde hergestellt, indem 200,0 mg [R-(R*,S*)]-5-Chlor-N-[2-hydroxy-3-(methoxymethylamino)-3-oxo-1-(phenylmethyl)propyl]-1H-indol-2-carboxamid
(Verbindung 1) und 1,8 g HPMCAS-MF (Shin Etsu, enthaltend 23,4%
Methoxyl, 7,2% Hydroxypropyl, 9,8% Acetyl, 11,0% Succinoyl, MG =
8,0 × 10–4,
Mn = 4,4 × 10–4)
in 118 g Aceton von HPLC-Qualität
(Burdich & Jackson)
gelöst
wurden. Die Verbindung/Polymer-Lösung
wurde dann sprühgetrocknet.
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Das
Lösungsmittel
wurde rasch aus der obigen Lösung
entfernt, indem sie in die in 2 gezeigte Sprühtrocknungsvorrichteng,
den "Mikro"-Sprühtrockner,
gesprüht
wurde. Das resultierende Material war ein trockenes, weißes, im
Wesentlichen amorphes Pulver.
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Beispiele 5 bis 14
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Sprühgetrocknete
Dispersionen von Verbindung 1, welche die Erfindung exemplarisch
darstellen, wurden, wie in Beispiel 1 (Mini-Sprühtrockner) oder Beispiel 4
(Mikro-Sprühtrockner)
beschrieben, mit den in Tabelle I angegebenen Ausnahmen hergestellt.
Die Dispersionen wurden mittels des Verfahrens, das in Beispiel 2
oder Beispiel 3 beschrieben ist, wie in Tabelle 1 angegeben, getestet,
und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 tabellarisch dargestellt.
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Vergleichsbeispiele C1 bis C4
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Die
folgenden Tests der Verbindung 1 wurden durchgeführt, um das Aufzeigen der überlegenen
Löslichkeiten
der erfindungsgemäßen Dispersionen
in Relation zu konventionellen Formen von Verbindung 1 zu unterstützen. Auflösungstests
wurden durchgeführt,
wobei der in Beispiel 2 beschriebene Spritze/Filter-Test mit vier
Materialien verwendet wurde: 1) verriebene kristalline Verbindung
allein (Beispiel C1), 2) eine feste sprühgetrocknete Dispersion von
Verbindung 1 und PVAP (Beispiel C2), 3) eine feste sprühgetrocknete
Dispersion von Verbindung 1 und HPMCP (Beispiel C3) und 4) eine
feste sprühgetrocknete
Dispersion von Verbindung 1 und PVP (Beispiel C4). Die Zusammensetzung
jedes Materials und die Ergebnisse der Auflösungstests sind in Tabelle
II aufgelistet und sollten mit den Beispielen 5 bis 14 in Tabelle
I verglichen werden. Alle HPMCAS-Dispersionen zeigten viel höhere Konzentrationen
an gelöster
Verbindung (80 bis 520 μgA/ml)
als die kristalline Verbindung allein (10 μgA/ml), und die Verbindungskonzentration
war sogar nach 1.200 Minuten 20 bis 520 μgA/ml, und damit mindestens
das Zweifache der Gleichgewichtslöslichkeit (d.h., 8 bis 10 μgA/ml). Zusätzlich kann
ersehen werden, dass, obwohl Dispersionen, die aus anderen Matrixpolymeren
als HPMCAS (PVAP, HPMCP, PVP) bestehen, Übersättigung zeigen, diese Übersättigung
nicht so gut aufrecht erhalten wird wie bei HPMCAS (C1200-Werte
sind näherungsweise
gleich der Gleichgewichtslöslichkeit
(9 bis 13 μgA/ml), wohingegen
C1200-Werte bei HPMCAS-Dispersionen allgemein 40 bis 520 μgA/ml betragen).
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Beispiel 15
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In
diesem Beispiel wurde eine feste amorphe Dispersion von Verbindung
1 unter Verwendung eines relativ großen Sprühtrockners hergestellt, der
Dispersionen mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,5 bis 1,0 g/min
erzeugt. Eine Verbindung/Polymer-Lösung wurde hergestellt, indem
6 g Verbindung 1 und 3 g HPMCAS-MF in 600 g Aceton gelöst wurden.
Die Verbindung/Polymer-Lösung
wurde dann in einem Druckgefäß platziert,
das die Verbindung/Polymer-Lösung mit
einer kontrollierten Geschwindigkeit an einen kommerziellen Sprühtrockner
abgibt. (Mobile Minor Hi-Tee für
Sprühtrockner
mit nicht-wässriger
Zuführung
("Non-Aqueous Feed
Spray Dryer"), hergestellt
von NIRO A/S, Soburg, Dänemark).
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Der
Niro-Sprühtrockner
besteht aus einem Zerstäuber,
der in das obere Ende einer Trocknungskammer passt. Der Zerstäuber ist
eine 2-Stoff-Düse.
Das Zerstäubergas
war Stickstoff, der mit einem Fluss von 180 g/min an die Düse abgegeben
wurde. Die oben beschriebene Verbindung/Polymer-Lösung wurde
bei Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit von 45 g/min an die
Düse abgegeben.
Das Trocknungsgas wurde durch eine Einlassleitung, die die 2-Stoff-Düse umgibt,
an die Trocknungskammer abgegeben. Das Trocknungsgas war Stickstoff,
der auf 120°C
erhitzt war und mit 1500 s/min an die Trocknungskammer abgegeben wurde.
Das sprühgetrocknete
Material verließ die
Kammer mit dem Trocknungsgas durch Transportleitungen und gelangte
in eine Wirbelkammer ("cyclone"). Am oberen Ende
der Wirbelkammer ist eine Entlüftungsöffnung,
die ermöglicht,
dass der Stickstoff und das verdampfte Lösungsmittel entweichen. Das
sprühgetrocknete Material
wurde in einem Behälter
gesammelt. Das Material war ein trockenes, weißes, im Wesentlichen amorphes
Pulver.
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Diese
Dispersion wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen
Verfahrens getestet. Es wurde ausreichend Dispersion in diesem Test
verwendet, so dass die theoretische maximale Konzentration der Verbindung
1 (falls sich alles löste)
500 μgA/ml
betrug. Die beobachtete maximale Konzentration der Verbindung 1
betrug 137 μgA/ml.
Neunzig Minuten nach dem Beginn dieses Tests betrug die Konzentration
der Verbindung 1 130 μgA/ml,
und bei 1.200 Minuten betrug die Konzentration 22 μgA/ml. Ein
Vergleich dieser Ergebnisse mit jenen für Beispiel 9 in Tabelle I zeigt,
dass die Dispersion, die mit dem großen Sprühtrockner hergestellt worden
war, sich ähnlich
verhielt, wie jene, die mit dem "Mini"-Sprühtrockner
hergestellt worden war.
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Beispiele 16 bis 18
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Sprühgetrocknete
Dispersionen der Verbindung 2, 3,5-Dimethyl-4-(3'-pentoxy)-2-(2',4',6'-trimethylphenoxy)pyridin,
Struktur unten gezeigt, die die Erfindung exemplarisch darstellen,
wurden, wie in Beispiel 1 (Mini-Sprühtrockner) beschrieben, mit
den in Tabelle m angegebenen Ausnahmen hergestellt. Die Dispersionen
wurden mittels des in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens getestet
und in Tabelle III angegeben, und die Ergebnisse sind in Tabelle
III tabellarisch aufgeführt.
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Vergleichsbeispiele C5 und C6
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Die
folgenden Tests der Verbindung 2 in kristalliner Form, entweder
allein oder nur von Hand verrieben (wie in Beispiel 2 beschrieben)
mit HPMCAS, sind zum Vergleich mit den Beispielen 16 bis 18 in Tabelle
III. Die Zusammensetzung der Materialien und die Ergebnisse der
Auflösungstests
sind in Tabelle IV gezeigt. Viel höhere Verbindungskonzentrationen
wurden mit den HPMCAS-Dispersionen in Relation zu der kristallinen Verbindung,
entweder allein oder gemischt (aber nicht dispergiert in) mit HPMCAS,
erreicht. Dies zeigt, dass die Verbindung in amorpher Form in HPMCAS
gemäß dieser
Erfindung anstelle des Verreibens der kristallinen Verbindung mit
HPMCAS dispergiert sein sollte, um hohe Übersättigungslevel zu erreichen,
die für
lange Zeitdauern aufrecht erhalten werden.
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Beispiele 19 bis 22
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Sprühgetrocknete
Dispersionen der Verbindung 3,5-(2-(4-(3-Benzisothiazolyl)piperazinyl)ethyl-6-chloroxindol
(Ziprasidon), unten gezeigt, die die Erfindung exemplarisch darstellen,
wurden, wie in Beispiel 1 (Mini-Sprühtrockner) beschrieben, mit
den in Tabelle V angegebenen Ausnahmen hergestellt. Die Dispersionen wurden
mittels des in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens, wie in Tabelle
V angegeben, getestet, und die Ergebnisse sind in Tabelle V tabellarisch
darestellt.
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Vergleichsbeispiele C7 und C8
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Die
folgenden Tests der Verbindung 3 in kristalliner Form, allein und
verrieben mit HPMCAS, sind zum Vergleich mit den Beispielen 19 bis
22 in Tabelle V. Die Zusammensetzung der Materialien und die Ergebnisse der
Auflösungstests
sind in Tabelle VI gezeigt. Die HPMCAS-Dispersionen ergaben viel
höhere
Verbindungskonzentrationen als entweder die kristalline Verbindung
allein oder die kristalline Verbindung, von Hand verrieben mit HPMCAS,
was die hervorragende Leistung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und die
Wichtigkeit des Dispergierens der Verbindung in HPMCAS in einer
amorphen Form zeigt. Die in Tabelle V gezeigten Ergebnisse zeigen
auch, dass für
Dispersionen von Verbindung 3, HPMCAS-HF, eine höhere Verbindungskonzentration
(vergleiche C90-Werte) im Vergleich zu HPMCAS-MS
und HPMCAS-LF aufrechterhält.
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Beispiel 23
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Eine
Dispersion der Verbindung 3 wurde hergestellt, indem 10 g der Verbindung
3 und 90 g HPMCAS-HF in 2400 g Methanol gelöst wurden. Diese Verbindung/Polymer-Lösung wurde
unter Verwendung des Niro-Sprühtrockners,
wie in Beispiel 15 beschrieben, sprühgetrocknet. Die Verbindung/Polymer-Lösung wurde bei
Raumtemperatur mit einer Flussrate von 25 g/ml an die 2-Stoff-Düse abgegeben.
Alle anderen Bedingungen waren die gleichen wie jene, die in Beispiel
15 beschrieben sind.
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Diese
Dispersion wurde unter Verwendung des in Beispiel 3 (das "Zentrifugen"-Verfahren) beschriebenen Verfahrens
getestet. Es wurde ausreichend Dispersion getestet, so dass die
Konzentration der Verbindung 3 200 μgA/ml sein würde, wenn sich die gesamte
Verbindung lösen
würde.
Die beobachtete maximale Verbindungskonzentration (Cmax)
betrug 107 μgA/ml.
Die Verbindungskonzentration nach 90 Minuten und nach 1.200 Minuten
betrug 60 μgA/ml
bzw. 32 μgA/ml.
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Beispiel 24
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Ein
Vergleich der Leistung der Dispersionen der vorliegenden Erfindung
(sprühgetrocknet)
mit jenen, die konventionell durch langsames Verdampfen des Lösungsmittels
hergestellt wurden, wurde wie folgt durchgeführt. Eine Dispersion der vorliegenden
Erfindung (Beispiel 24) wurde aus 500 g Verbindung/Polymer-Lösung, umfassend
0,2 Gew.-% Verbindung 3 und 1,8 Gew.-% HPMCAS-HF in Methanol (USP-NF-Qualität) unter
Verwendung des Niro-Sprühtrockners
und der in Beispiel 23 beschriebenen Vorgehensweise hergestellt. 5,8
g sprühgetrocknete
Dispersion wurden gewonnen.
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Vergleichsbeispiele C9 und C10
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Eine
konventionelle Dispersion (Beispiel C9) wurde wie folgt hergestellt.
100 Gramm Verbindung/Polymer-Lösung
der gleichen Zusammensetzung wie derjenigen, die in Beispiel 24
verwendet wurde, wurden in einen 500 ml-Rundkolben eingegeben. Das
Lösungsmittel
wurde bei vermindertem Druck bei 40°C unter Verwendung eines Rotationsverdampfers
aus der Lösung
entfernt. Nach 30 Minuten schien das Material trocken zu sein, und
es wurde aus dem Kolben gekratzt. Die konventionelle Dispersion
wurde mehrere Stunden unter Vakuum gesetzt, um jegliche Lösungsmittelspuren
zu entfernen. 1,8 g konventionelle Dispersion wurden gewonnen.
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Die
zwei oben beschriebenen Dispersionen (Beispiel 24 und Beispiel C9)
und kristalline Verbindung (Vergleichsbeispiel C10) wurden unter
Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Zentrifugenverfahrens
getestet. Die Ergebnisse dieses Tests sind in Tabelle VII aufgelistet.
Die durch Sprühtrocknen
hergestellte Dispersion verhielt sich deutlich besser als die Dispersion,
die durch konventionelle Rotationsverdampfung hergestellt worden
war.
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Beispiele 25 bis 27
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Sprühgetrocknete
Dispersionen der Verbindung 4, Griseofulvin, 7-Chlor-4,6-dimethoxycumaran-3-on-2-spiro-1'-(2'-methoxy-6'-methylcyclohex-2'-en-4'-on), unten gezeigt,
die die Erfindung exemplarisch darstellen, wurden, wie in Beispiel
4 (Mikrosprühtrockner)
beschrieben, mit den in Tabelle VIII angegebenen Ausnahmen hergestellt.
Die Dispersionen wurden mittels des in Beispiel 2 beschriebenen
Verfahrens, wie in Tabelle VIII angegeben, getestet, und die Ergebnisse
sind in Tabelle VIII tabellarisch dargestellt.
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Vergleichsbeispiel C11
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Dieses
Beispiel zeigt die Ergebnisse eines Auflösungstests der Verbindung 4
in ihrer kristallinen Form in Tabelle IX zum Vergleich mit den Beispielen
25 bis 27, Tabelle VIII. Mit den HPMCAS-Dispersionen wurden viel
höhere
Verbindungskonzentrationen als mit der kristallinen Verbindung allein
erzielt.
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Beispiel 28
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Eine
sprühgetrocknete
Dispersion der Verbindung 5, Nifedipin, 1,4-Dihydro-2,6-dimethyl-4-(2-nitrophenyl)-3,5-pyridincarbonsäuredimethylester,
Struktur unten gezeigt, die die Erfindung exemplarisch darstellt, wurde,
wie in Beispiel 4 (Mikro-Sprühtrockner)
beschrieben, mit den in Tabelle X angegebenen Ausnahmen hergestellt.
Die Dispersion wurde mittels des in Beispiel 2 beschriebenen Verfahrens,
wie in Tabelle X angegeben, getestet, und die Ergebnisse sind in
Tabelle X tabellarisch dargestellt.
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Vergleichsbeispiel C12
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Dieses
Beispiel zeigt die Ergebnisse eines Auflösungstests der Verbindung 5
in ihrer kristallinen Form in Tabelle XI zum Vergleich mit Beispiel
28. Mit der HPMCAS-Dispersion wird in Relation zu der kristallinen Verbindung
allein eine viel höhere
Verbindungskonzentration erreicht und für 1.200 Minuten aufrechterhalten.
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Beispiel 29 und Vergleichsbeispiele C13
und C14
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Bin
Vergleich der Leistung einer Dispersion der Verbindung 6, 5,5-Diphenylhydantoin
(Phenytoin), unten gezeigt, und von HPMCAS der vorliegenden Erfindung
(sprühgetrocknet)
mit jenen, die konventionell durch langsames Verdampfen des Lösungsmittels
hergestellt wurden, wurde wie folgt durchgeführt. Eine Dispersion der vorliegenden
Erfindung (Beispiel 29) wurde aus 720 g einer Verbindung/Polymer-Lösung hergestellt,
indem 0,10 Gew.-% der Verbindung 6 (Aldrich) und 0,90 Gew.-% HPMCAS-MF
(Shin-Etsu) in Aceton (HPLC-Qualität) aufgelöst wurden. Diese Verbindung/Polymer-Lösung wurde
unter Verwendung des Niro-Sprühtrockners
und der in Beispiel 23 beschriebenen Vorgehensweise sprühgetrocknet.
6,8 g sprühgetrocknete
Dispersion wurden gewonnen.
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Eine
konventionelle Dispersion (Beispiel C13) wurde aus 90 g einer Verbindung/Polymer-Lösung der gleichen
Zusammensetzung wie derjenigen, die in Beispiel 29 verwendet wurde,
unter Verwendung der für Vergleichsbeispiel
C9 beschriebenen Vorgehensweise hergestellt, mit der Ausnahme, dass
das Lösungsmittel bei
30°C verdampft
wurde. Nach 30 Minuten bedeckte das Material die Oberfläche des
Kolbens als fester Kuchen, und es wurde von dem Kolben abgekratzt.
0,9 g Produkt wurden gewonnen.
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Die
zwei oben beschriebenen Dispersionen (Beispiel 29 und Vergleichsbeispiel
C13) und die kristalline Verbindung (Vergleichsbeispiel C14) wurden
unter Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Zentrifugenverfahrens
getestet. Die Ergebnisse dieses Tests sind in Tabelle XII aufgelistet.
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Die
Ergebnisse zeigen deutlich, dass über die ersten 40 Minuten der
Auflösung
die Dispersionen der vorliegenden Erfindung signifikant höhere Verbindungskonzentrationen
erreichen als entweder die kristalline Verbindung (Vergleichsbeispiel
C14) oder die konventionelle Dispersion (Vergleichsbeispiel C13).
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Beispiel 30 und Vergleichsbeispiel C15
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Eine
sprühgetrocknete
Dispersion der Verbindung 7, (+)-N-{3-[3-(4-Fluorphenoxy)phenyl]-2-cyclopenten-1-yl}-N-hydroxyharnstoff,
Struktur unten gezeigt, die die Verbindung exemplarisch darstellt,
wurde, wie in Beispiel 1 (Mini-Sprühtrockner) beschrieben, mit
den in Tabelle XIII angegebenen Ausnahmen hergestellt. Die Dispersion,
neben der kristallinen Verbindung 7 (Vergleichsbeispiel C15), wurde
mittels des in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens, wie in Tabelle
XIII angegeben, getestet, und die Ergebnisse sind in Tabelle XIII
tabellarisch dargestellt. Die beobachtete Konzentration der Verbindung
7 war bei der Dispersion in Relation zu der kristallinen Verbindung
viel höher.
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Beispiel 31 und Vergleichsbeispiel C16
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Eine
sprühgetrocknete
Dispersion der Verbindung 8, [3,6-Dimethyl-2-(2,4,6-trimethylphenoxy)pyridin-4-yl]-(1-ethylpropyl)amin,
unten gezeigt, die die Erfindung exemplarisch darstellt, wurde,
wie in Beispiel 1 (Mini-Sprühtrockner)
beschrieben, mit den in Tabelle XIV angegebenen Ausnahmen hergestellt.
Die Dispersion, neben der kristallinen Verbindung 8 (Vergleichsbeispiel
C16), wurde mittels des in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens getestet
und in Tabelle XIV angegeben, und die Ergebnisse sind in Tabelle
XIV tabellarisch dargestellt. Die beobachtete Konzentration der
Verbindung 8 war bei der Dispersion in Relation zu der kristallinen
Verbindung viel höher.
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Beispiel 32 und Vergleichsbeispiel C17
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Eine
sprühgetrocknete
Dispersion der Verbindung 9, 1H-Indol-2-carboxamid, 5-Chlor-N-[3-(3,4-Dihydroxy-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxy-3-oxo-1-(phenylmethyl)propyl]-,
[R-[R*,S*-(cis)]]-,
die die Erfindung exemplarisch darstellt, wurde, wie in Beispiel
1 (Mini-Sprühtrockner)
beschrieben, mit den in Tabelle XV angegebenen Ausnahmen hergestellt.
Die Dispersion, neben der kristallinen Verbindung 9 (Vergleichsbeispiel
C17), wurde mittels des in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrens,
wie in Tabelle XV angegeben, getestet, und die Ergebnisse sind in
Tabelle XV tabellarisch dargestellt. Die beobachtete Konzentration
der Verbindung 9 war für
die Dispersion in Relation zu der kristallinen Verbindung viel höher.
Verbindung
9 Tabelle XV
MSSC . (μ/ml) Beispiel
Nr. | Wirkstoff Nr. | Polymertyp | Ws.: Poly-Verhältnis | Sprüher | Analytisches Verfahren | Theor. | MSSC (μgA/ml) | C60 (μg/A/ml) | C1200 (μgA/ml) |
32 | 9 | HFMCAS-MF | 1:1 | MINI | Zentrifuge | 515 | 515 | 475 | 515 |
C17 | 9 | Keine | 1:0 | - | Zentrifuge | 500 | 194 | 158 | 194 |
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Beispiel 33
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Dieses
Beispiel zeigt, dass sprühgetrocknete
Dispersionen von Verbindung 1 und HPMCAS, wenn orale Dosen an Beagle-Hunde
abgegeben werden, eine höhere
systemische Verbindungsexposition (Cmax und AUC) ergeben, als es
nach Dosisgabe einer wässrigen
Suspension der kristallinen Verbindung 1 beobachtet wurde. Die folgenden
Formulierungen wurden als orale Dosen abgegeben ("orally dosed"):
- Formulierung
A: Wässrige
Suspension der kristallinen Verbindung 1 in 0,5% Methylcellulose.
Dosiert: 5 mgA/kg bei 2 ml/kg.
- Formulierung B: Lösung
der Verbindung 1 mit 10 mgA/ml in Polyethylenglykol-400 (PEG-400). Dosiert:
10 mg/kg bei 1 mg/kg.
- Formulierung C: Wässrige
Suspension einer sprühgetrockneten
1:1 (G/G)-Verbindung 1/HPMCAS-Dispersion mit 2,5 mgA/ml in 2%igem
Polysorbat 80. Dosiert: 3,7 mgA/kg bei 2 ml/kg.
- Formulierung D: Kapsel (Größe Nr. 2),
enthaltend 53,1 mgA Verbindung 1 als eine sprühgetrocknete 1:1 (G/G)-Verbindung
1/HPMCAS-Dispersion. Die Zusammensetzung der Kapselfüllung ist
in Tabelle XVI dargestellt.
- Formulierung E: Kapsel (Größe Nr. 0),
enthaltend 200 mgA Verbindung 1 als eine sprühgetrocknete 2:1 (G/G)-Verbindung
1/HPMCAS-Dispersion. Die Zusammensetzung der Kapselfüllung ist
in Tabelle XVI dargestellt.
- Formulierung F: Kapsel (Größe Nr. 0),
enthaltend 200 mgA Verbindung 1 als eine sprühgetrocknete 2:1 (G/G)-Verbindung
1/HPMCAS-Dispersion. Die Zusammensetzung der Kapselfüllung ist
in Tabelle XVI dargestellt.
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Eine
Dosisabgabe an die Hunde erfolgte entweder nach Fasten über Nacht
oder nach einer Mahlzeit, bestehend aus 14 g Hundetrockenfutter,
8 g Olivenöl
und 50 ml Wasser. Blut (3 ml) wurde aus der Vena jugularis vor der
Dosisgabe und bei 0,17, 0,5, 1, 2, 4, 7, 10, 24, 32 und 48 Stunden
nach der Dosisgabe abgenommen.
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Zu
100 μl einer
Plasmaprobe wurden 5 ml Methyl-tert.-butylether (MTBE) und 1 ml
500 mM Natriumcarbonatpuffer (pH 9) zugegeben, und die Probe wurde
1 min lang mittels Vortex gemischt, dann 5 min lang zentrifugiert.
Der wässrige
Teil der Probe wurde in einem Trockeneis/Aceton-Bad gefroren, und
die MTBE-Schicht wurde dekantiert und in einem Vortex-Verdampfer bei 55°C eingedampft.
Die Probe wurde mit 75 μl
einer mobilen Phase, bestehend aus 45% Acetonitril, 55% 50 mM NaH2PO4/30 mM Triethylamin
(pH 3), rekonstituiert. Die Analyse wurde mittels HPLC unter Verwendung
einer Nova-Pak C-18-Säule
von Waters (3,9 mm × 150
mm) mit einer C18/5 μ-Vorsäule, bei
einer Temperatur von 26°C,
bei einer Flussrate von 1 ml/min durchgeführt. Die Detektion erfolgte
mittels Fluoreszenz (Anregungswellenlänge 290 nm; Emissionswellenlänge 348
nm). Die pharmakokinetischen Daten sind in Tabelle XVII dargestellt.
Cmax ist die maximale beobachtete Plasmakonzentration
der Verbindung 1, gemittelt über
die Anzahl von Hunden, an die Dosisgaben mit jeder Formulierung
erfolgt war. AUC 0-∞ ist
der mittlere Bereich unter der Plasmakonzentration der Verbindung
1 vs. Zeit-Kurve.
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Diese
Daten zeigen, dass sprühgetrocknete
Verbindung 1/HPMCAS-Dispersionen, wenn eine orale Dosisgabe an Beagle-Hunde
erfolgte, eine höhere
systemische Exposition mit Verbindung 1 ergeben als nach Dosisgabe
einer wässrigen
Suspension der kristallinen Verbindung 1. Tabelle XVI
Komponente | Formulierung
D | Formulierung
E | Formulierung
F |
| | | |
Verbindung
1/HPMCAS (2:1, G/G) | 44% | - | - |
| | | |
Verbindung
1/HPMCAS (2:1, G/G) | - | 60% | 50% |
| | | |
Lactose,
Fast Flow | 22% | 15% | 10,8% |
| | | |
Mikrokristalline Cellulose1 | 18,8% | 15% | 32,2% |
Natriumstärkeglykolat2 | 8% | 7% | 5% |
Natriumlaurylsulfat | 2% | 2% | 1% |
Magnesiumstearat | 1% | 1% | 1% |
Tabelle XVII. Pharmakokinetiken beim Hund
nach oraler Dosisgabe von Verbindung 1-Formulierungen. Die Hunde waren, außer wo angegeben,
nüchtern. Formulierung | Dosis1 | n2 | Cmax
(μM) | AUC
o-°° (μMxh/ml) | % Bioverfügbarkeit3 |
A | 5
mgA/kg | 2 | 0,3 | 1,3 | 2,0 |
B | 10
mgA/kg | 4 | 11,8 | 92,9 | 72,5 |
C | 3,7
mgA/kg | 4 | 4,9 | 17,1 | 35,0 |
D | 53,1
mgA | 3 | 3,3 | 15,8 | 31,0 |
E | 200
mgA | 4 | 9,1 | 76,3 | 33,4 |
F | 200
mgA | 4 | 9,0 | 82,4 | 45,6 |
E
(gefüttert) | 200
mgA | 4 | 7,6 | 182,5 | 109,5 |
- 1 Zu Vergleichszwecken:
das durchschnittliche Gewicht der Beagle-Hunde, die in dieser Studie
eingesetzt wurden, war etwa 10 kg.
- 2 Anzahl der untersuchten Hunde
- 3 Relation zu einer 10 mgA/kg intravenösen Dosis,
die einer separaten Gruppe von Hunden gegeben wurde.
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Beispiel 34
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Dosisgabe einer sprühgetrockneten Dispersion von
Ziprasidon/HPMCAS an Hunde in einer höheren systemischen Ziprasidon-Exposition
als nach Dosisgabe von kristallinem Ziprasidon beobachtet resultierte.
Die systemische Exposition wurde als Fläche unter der Plasmakonzentration von
Ziprasidon vs. Zeit-Kurve (AUC) gemessen.
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Bei
zwei Gelegenheiten, nach Fasten über
Nacht, erfolgte eine Dosisgabe mit 20 mgA Ziprasidon in entweder
(a) einer Kapsel, enthaltend eine sprühgetrocknete 9:1-HPMCAS-MF/Ziprasidon-Dispersion,
oder (b) einer Kapsel, enthaltend eine Pulverformulierung von kristallinem
Ziprasidon (30,2% Ziprasidon-Hydrochlorid, 58,6% wasserhaltige Lactose,
10% vorgelierte bzw. Quellstärke,
1,25% Mg-Stearat), an fünf
Beagle-Hunde. Nach der Verabreichung der Kapsel wurde den Hunden über eine
Sonde 50 ml Wasser eingegeben ("gavaged"). Wasser und Futter
wurden bis 8 h nach der Dosisgabe zurückgehalten.
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Vor
der Dosisgabe und bei 0,5, 1, 1,5, 2, 3, 4, 6 und 8 h nach der Dosisgabe
wurden Blutproben abgenommen, und das Plasma wurde gewonnen. Die
Ziprasidon-Konzentration wurde unter Verwendung eines HPLC-Assays
untersucht. Die mobile Phase bestand aus 40/60 wässriger NaH2PO4 (-Lösung)
(0,005M)/Acetonitril, und die Säule
war eine CN-Chromega-Säule, 5 μ, CN+NP,
25 cm × 4,6
mm (ES Industries). Die Flussrate war 1,5 ml/min, und die Detektion
erfolgte bei 315 nm.
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Für die Kapsel,
enthaltend kristallines Ziprasidon, betrug die beobachtete mittlere
AUC (0-Int) 561,6 ng × h/ml.
Für die
Kapsel, enthaltend die Ziprasidon/HPMCAS-Dispersion, betrug die
mittlere AUC 1056 ng × h/ml.