DE212513C - - Google Patents

Description

TÄTSMLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a. GRUPPE

Zusatz zum Patente 211302 vom 20. Januar 1907.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1907 ab. Längste Dauer: 19. Januar 1922.

Die Erfindung betrifft eine Ausbildung des in der deutschen Patentschrift 211302 beschriebenen Umformers derart, daß er in einer Fernsprechstelle außer als Anrufwechselstromerzeuger zunächst noch als Übertrager für die Sprechströme und ferner als Wecker zum Empfang eines Anrufs benutzt werden kann. Für den ersteren Zweck werden die magnetischen Verhältnisse der induktiv gekuppelten Wicklungen des Umformers nach bekannter Art so bemessen, daß sie nach gehöriger Verbindung mit dem Sprechstromkreis der in diesem herrschenden Spannung und Stromstärke entsprechen, während ferner zum Zwecke der Benutzung als Wecker der Anker des Umformers als Träger eines Klöppels ausgebildet wird, welcher bei den durch den ankommenden Ström verursachten Hin- und Herschwingen des Ankers eine Glocke anschlägt.

Es sind bereits Fernsprechstellen bekannt, bei welchen die üblichen magnetelektrischen Anrufmaschinen durch Vorrichtungen ersetzt sind, bei denen der Strom einer Gleichstromquelle entweder durch eine selbsttätige Unterbrechungsvorrichtung in einen pulsierenden Gleichstrom oder mittels einer von Hand angetriebenen Po.lwechselvorrichtung in einen Wechselstrom umgewandelt wird.

Auch ist es bekannt, die Wicklungen dieser Vo/richtungen gleichzeitig zur Transformierung der Sprechwechselströme oder auch als Wecker-· spulen zu benutzen.

Gegenüber diesen Einrichtungen kennzeichnet sich die vorliegende Ausführung jedoch dadurch, daß an Stelle der Vorrichtungen, welche selbsttätig einen pulsierenden Gleichstrom oder mit Hilfe des von Hand betriebenen Stromwenders einen symmetrischen Wechselstrom erzeugen, der Umformer des Hauptpatentes 211302 verwendet wird, welcher in besonders vorteilhafter Weise und mit verhältnismäßig großem Wirkungsgrad in eine kleine für Fernsprechstellen geeignete Form gebracht werden kann. Da diese Vorrichtung durch Schließen eines Stromkreises, bestehend aus einer Gleichstromquelle und der Primärwicklung des Umformers, angetrieben werden kann und hierbei einen Wechselstrom mit gleich hohen positiven und negativen Spannungswerten liefert, so vereinigt eine solche Fernsprechstelle in sich die Vorzüge der beiden als bekannt erwähnten Einrichtungen, und zwar sind dies einerseits die Einfachheit in der Bedienung, die Billigkeit und die geringe Raumbeanspruchung; andererseits die durch den zur Nullinie symmetrischen Verlauf der Wechselstromkurve erhöhte elektrische Wirkung, welche in der großen Rufweite zum Ausdruck kommt. 6q

Durch die Kombination mit dem Weckerklöppel tritt der weitere Vorteil hinzu, d.aß,

bei gleicher elektrischer Leistung (gleich großer Rufweite) der Umfang und das Gewicht des Apparatsystems der Sprechstelle noch weiter verkleinert und die Herstellungskosten weiter verringert werden, da an Stelle des umfangreichen und unbequemen von Hand anzutreibenden Stromwenders nur ein Druckknopf oder gleichwertige Stromschlußvorrichtung tritt.

ίο Auf der Zeichnung ist ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt. In der Figur bezeichnet / den Fernhörer, h den Hakenumschalter, m das Mikrophon, u den vereinigten Polwechsler und Transformator, b die zum Speisen des Mikrophons und zum Betriebe des Polwechslers dienende Batterie, bestehend aus ein bis zwei Elementen oder Akkumulatoren, und d einen Druckknopf o. dgl. zum Einschalten des Betriebsstroms für den Polwechsler.

Die Wirkungsweise der Schaltung ist die folgende :

Will der Teilnehmer das Amt oder einen anderen Teilnehmer anrufen, so drückt er vorübergehend den Druckknopf d nieder. Hierdurch wird die Batterie δ an die Punkte 2 und 3 geschaltet und der Polwechsler, wie es in dem Hauptpatent im einzelnen beschrieben ist, in Tätigkeit gesetzt, so daß in der Wicklung s ein Wechselstrom erzeugt wird, der über den Kondensator k und die Teilnehmerleitung zum Amt oder der gerufenen Teilnehmerstelle geht und dort das Anrufzeichenrelais oder den Wecker zum Ansprechen bringt. Beim Niederdrücken des Druckknopfes d wird gleichzeitig der Kontakt 8, 9 geschlossen und dadurch für die Dauer des Weckens zu dem Fernhörer / ein Kurzschluß gelegt, so daß auch für den Fall, daß der Fernhörer vor dem Wecken bereits abgenommen und infolgedessen der über die Kontakte 4, 5 des Hakenumschalters bestehende Kurzschluß bereits aufgehoben ist, der Weckstrom nicht durch den Fernhörer gelangt. Der Weckstrom wird unterbrochen, wenn der Druckknopf d in seine Ruhestellung zurückgeht und hierbei den Polwechsler außer Betrieb setzt. Wenn der Teilnehmer alsdann den Fernhörer f vom Umschaltehaken h nimmt, so wird der Kontakt 7, 6 geschlossen und dadurch die Erregerwicklung p in den das Mikrophon m und die Batterie b enthaltenden Stromkreis gelegt, so daß die Wicklung p während des Sprechens die primäre Wicklung der Induktionsspule ist, deren sekundäre Wicklung durch die mit der Wicklung p auf demselben (nicht dargestellten) Eisenkern liegende Wicklung s gebildet wird.

Ist die Teilnehmerstelle die gerufene Stelle, so dient die Wicklung S beim Anruf als Weckerspule. Gelangt nämlich der von der rufenden Stelle geschickte Wechselstrom durch die Wicklung s, so wird infolge der wechselnden Magnetisierung des Eisenkerns der polarisierte Anker α zum Schwingen gebracht und der damit verbundene Weckerklöppel abwechselnd an die Glocke g geschlagen.

Wie sich aus dem Gesagten ergibt, läutet beim Anruf der Wecker der rufenden Stelle mit. Dieses Mitläuten kann erforderlichenfalls dadurch gemildert oder beseitigt werden, daß beim Niederdrücken des Druckknopfes d eine Dämpfervorrichtung gegen die Glockenschalen gedrückt wird, oder die Glocken- schalen selbst um ein hinreichend großes Stück voneinander entfernt werden. Selbstverständlich kann auch ein besonderer Wecker bekannter Bauart Verwendung finden. In diesem Falle würden natürlich die Glockenschalen g am Polwechsler in Fortfall kommen und die Vorrichtung neben ihrer eigentlichen Bestimmung lediglich noch als Induktionsspule dienen.

Der in der Figur mit k bezeichnete Kondensator, welcher mit der Wicklung s in Reihe geschaltet ist, kann auch fehlen. Bei Leitungen von größerer Länge wird er jedoch vorteilhaft dazu benutzt, um die beim Wecken in der Wicklung s erregte Selbstinduktion auszugleichen. Auch kann er dann in bekannter Weise zu Zwecken der Schlußzeichengabe dienen.

An die Stelle des Druckknopfes d kann auch eine andere gleichwertige Schaltvorrichtung treten. Ebenso kann bei der Schaltung auch eine andere der in dem Häuptpatent erwähnten Ausführungsformen des vereinigten Polwechslers und Transformators verwendet werden, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung berührt würde.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zum Umformen elektrischer Ströme nach Patent 211302, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker des Polwechslers den Klöppel einer Rufglöcke trägt, zu dem Zwecke, die Vorrichtung außer als Anrufwechselstromerzeuger und Umformer für die Sprechströme auch als Wecker einer Fernsprechstelle benutzen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.