DE221304C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVI 221304 KLASSE 21«. GRUPPE

ERWIN FALKENTHAL in CHARLOTTENBURG.

Fernsprechstation, insbesondere tragbarer Art, mit einem kombinierten Polwechsler-Umformer für Summeranruf.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. August 1908 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Fernsprechstation, insbesondere für tragbare Verwendung im Feldtelephondienst und ähnliche Zwecke, welche trotz sehr geringen Gewichts und Umfangs sowohl die Entsendung von Summerstrom als auch von Rufstrom geringer Frequenz (Weckstrom) für Weckerbetrieb gestattet, und zwar unter Herstellung einer für diesen Weckerbetrieb günstigsten Kurvenform.

ίο Dies ist dadurch erzielt, daß als Summerstromerzeuger die im D. R. P. 211302 beschriebene, aus einem Polwechsler mit Batteriebetrieb und einem Transformator kombinierte Vorrichtung verwendet ist, welche durch eine in der genannten Hinsicht besonders günstige (runde) Kurvenform der erzeugten Ströme ausgezeichnet ist, und ferner dieser kombinierte Polwechsler-Umformer außer mit

. dem den Summerstrorn erzeugenden Anker von gewisser großer Schwingungsfrequenz mit einem zweiten Anker ausgerüstet wird, und zwar so, daß dieser, mittels geeigneter Umschaltung elektrisch an die Stelle des ersteren treten kann. Dieser Anker besitzt eine geringere Schwingungszahl und entsendet somit durch die Wicklungen des Apparates einen Wechselstrom niedriger Frequenz, der alsdann einen Wecker der empfangenden Stelle in Gang setzen kann.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch veranschaulicht, bei welcher der Polwechsler-Umformer zugleich mit einem Weckerklöppel versehen und mit der zugehörigen Glockenschale kombiniert ist, um einen besonderen Wecker zu ersparen. ■ . ·

Der U-förmige Eisenkern k des Apparates besitzt auf der einen Seite zwei freie Pole, auf der anderen Seite zwei Polansätze, welch letzteren gegenüber der Anker b um den Punkt c drehbar ist, während gegenüber den freien Polen der Anker α um d drehbar angeordnet ist. Der Anker α trägt zwei Klöppel e, welche die Glocke g beim Hin- und Herschwingen des Ankers anschlagen. Der Anker α berührt abwechselnd die Kontakte m, n, der Anker b die Kontakte 0, j>, und es sind die Kontakte m, 0 unter sich und mit dem einen Ende einer Primärwicklung h, die Kontakte n, f ebenso mit dem einen Ende einer zweiten Primärwicklung i verbunden. Die anderen Enden dieser Wicklungen sind unter sich und mit dem einen Pol der Batterie t verbunden, während der andere Batteriepol über einen Umschalter u entweder auf den Anker α oder auf den Anker b geschaltet werden kann. Steckstifte s, welche in Fassungen des (nicht gezeichneten) Gehäuses passen, vermitteln beim Einführen der Vorrichtung in letzteres den selbsttätigen Anschluß der Wicklungen, Anker und Kontakte an die äußeren Zuleitungen zur Batterie, zum Schalter u und zu dem Mikrophon ν der Fernsprechstation. Die beiden mittleren Stifte sind mit der auf die Schenkel des Eisenkernes verteilten sekundären Wicklung verbunden und leiten den in letzterer induzierten Wechselstrom in die Fernleitung.

Der Betrieb ist nun derart, daß, wenn mit-

tels Wechselstromes in diese Leitung gerufen werden soll, der Schalter u auf den rechten Kontakt gestellt wird. Der Batteriestrom fließt alsdann über diesen Kontakt, den Anker a, den gerade geschlossenen Kontakt m und die Primärwicklung h oder, wenn der Kontakt η in der Ruhelage geschlossen war, über diesen und die Primärwicklung i zurück zur Batterie. Durch die betreffende eingeschaltete Wicklung

ίο wird der Eisenkern so magnetisiert, daß er den (an beiden Enden gleichnamig polarisierten) Anker α in die andere Grenzlage hinüberzieht, wobei die andere Wicklung eingeschaltet wird. Der Anker schwingt auf diese Weise so lange hin und her, wie der Schalter u geschlossen bleibt, wobei ein Wechselstrom bestimmter Frequenz in die Fernleitung entsendet wird.

Durch Umstellen des Schalters u auf den anderen Kontakt wird auf gleiche Art der Anker b in Schwingung versetzt, indem er ebenfalls die Primärwicklungen h und i, wie beschrieben, umsteuert. Dieser Anker bewegt sich jedoch in einem schwächeren Magnetfeld, welches eigentlich nur ein Streufeld ist, und schwingt infolge besonderer Einstellung schneller, so daß die sekundäre Wicklung einen Strom von höherer Frequenz entsendet, der auf der entfernten Station die bekannten Summertöne in einem Telephon hervorbringt.

Ist der Schalter u offen, so kann durch

Schließen des Schalters w der Batteriestrom über das Mikrophon ν und Primärwicklung h geleitet werden, und es vertritt in diesem Falle der Apparat zugleich die Stelle des Übertragers der gewöhnlichen Stationen, indem die Sekundärwicklung die Stromschwankungen des Mikrophonkreises auf die Fernleitung überträgt. Die Anker schwingen in diesem Falle nicht mit, da die Polarität des Eisenkernes zu schnell wechselt.

Eine Vorrichtung, wie die dargestellte, ermöglicht also, eine außerordentlich leichte und bequem transportierbare Station zusammenzubauen, da diese nur aus der Vorrichtung selbst, einem Mikrophon, einem Telephon und den Schaltern v, w besteht, während bisher noch ein gesonderter Übertrager, ein Summerstromerzeuger, ein Wecker und ein Magnetinduktor vorhanden war.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Fernsprechstation, insbesondere tragbarer Art, mit einem kombinierten Polwechsler-Umformer für Summeranruf, dadurch gekennzeichnet, daß der Polwechsler zwecks Ersparung eines Magnetinduktors außer dem den Summerstrom erzeugenden Umschalteanker einen zweiten an dessen Stelle einschaltbaren Anker gleicher Art, jedoch von geringerer Schwingungszahl, zur Erzeugung von Weckstrom niedriger Frequenz besitzt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.