DE69381C - Hemmvorrichtung gegen Abwärtsgang eines oder mehrerer Wagen auf schiefen Ebenen beim Reifsen der Kuppelung, des Zugseils oder der Zugkette - Google Patents
Hemmvorrichtung gegen Abwärtsgang eines oder mehrerer Wagen auf schiefen Ebenen beim Reifsen der Kuppelung, des Zugseils oder der ZugketteInfo
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- B61—RAILWAYS
- B61H—BRAKES OR OTHER RETARDING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR RAIL VEHICLES; ARRANGEMENT OR DISPOSITION THEREOF IN RAIL VEHICLES
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Viele derartige Hemmvorrichtungen leiden wegen ihrer verwickelten Bauart an dem hauptsächlichen
Fehler einer zu langsamen Wirkung der Hemmung der Wagen beim Wechsel der
Bewegung. Durch jedes Zeittheilchen verzögerter Hemmung gewinnt aber der Wagen beim Abwärtsgang auf schiefer Ebene eine
gröfsere Geschwindigkeit und lebendige Kraft zur Abwärtsbewegung, welch letztere bei Steigungen
über 10 pCt. auch trotz des Schlittens der Wagenräder noch dann eintritt, wenn dieselben
nur successive durch Bremsen bekannter Art festgehalten werden.
Die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellte Hemmvorrichtung vermeidet diesen Fehler
in einfacher und wirksamer Weise wie folgt:
Auf die beiden Wagenachsen, Fig. 1 und 2, sind zwei Sperrräder αλ und α2 fest aufgekeilt.
In dieselben greift, durch das Gewicht b angedrückt, der mit der Welle c drehbare Doppelsperrkegel
d dx ein. Beim Anziehen des Zugseils oder der Zugkette e wird zunächst die
Anhängung f g und mit ihr der Oesenhaken h k sowie das am einen Ende in denselben
eingehakte, am anderen Ende am Doppelsperrkegel d dj angreifende Kettengestänge i i oder
Seil so weit mitgezogen, bis der Bund k des Oesenhakens h k sich an den Bügel / anlegt.
Der von dem Gestänge i i dabei zurückgelegte kurze Weg genügt, um den Doppelsperrkegel
ddx auszuheben, und der Wagen bewegt sich
nunmehr die schiefe Ebene hinauf oder hinab vorwärts, je nachdem das Zugseil oder die Zugkette
auf- oder abwärtsgehende Bewegungsrichtung besitzt.
Tritt ein Zerreifsen des Zugorganes e oder der Anhängung fg ein, so fällt das bisher
durch deren Anzug hoch gehaltene Gewicht b nieder und bringt dadurch den mit demselben
verbundenen Doppelsperrkegel d dv zum Eingriff
in die Sperrräder U1 und a2, wodurch ein sofortiges
Feststellen der beiden Wagenachsen und infolge dessen ein Stehenbleiben des Wagens
bei schiefen Ebenen bis zu 15 pCt. Steigung und mehr bewirkt wird. Diese Feststellung
des Wagens erfolgt entweder genau gleichzeitig mit dem Seil- oder Kettenrifs, spätestens aber
nach Abwärtsgang des Wagens um höchstens eine Zahnlänge von ca. 50 mm des Sperrrades
multiplicirt mit dem Verhältnifs 1 : 1,3, in welchem der Radius desselben zu dem eines
Laufrades steht, und ergiebt dies einen Abwärtsgang des Wagens im ungünstigsten Falle
von 1,3 · 50 = 65 mm.
Um bei gewünschtem Rückwärtsgang des Wagens etwa auf ebener Bahn den Sperrkegel
auszuheben und dadurch ein Rollen der Laufräder zu ermöglichen, hakt man das Kettengestänge
i i mit dem zweiten Kettenring m in den Oesenhaken h k ein, wodurch der Sperrkegel d dx von den Sperrrädern abgezogen
wird.
Um zwei oder mehrere mittels der Anhängungen f^ g1, Fig. 3, an einander gehängte
Wagen mit der oben beschriebenen Hemm-'
vorrichtung zu . versehen, verlängert man das den Doppelsperrkegel d άλ an der Oese η'angreifende
Kettengestänge J1 Z1 über η hinaus
und hakt den Endhaken 0 in den Anfangs-. ring W1 des Kettengestänges z2 z2 des zweiten
Wagens ein und so fort, bis die zur Hemmung eines Wagenzuges erforderlichen Wagen damit
versehen sind. Dies ist beispielsweise bei 15 procentiger Steigung und acht Stück an
einander gehängten Wagen schon der Fall, wenn an drei Wagen die neue Hemmvorrichtung
angebracht ist.
Um ein zu weites Herabhängen der Ketten h h h h ■ ■ · und dadurch bedingtes Schleifen
auf dem Fufsboden zu vermeiden, sind dieselben mittels kleiner Ketten am Anfang des
zweiten, dritten etc. bis letzten Wagens an die Oesenhaken fr, und am Ende eines jeden Wagens
an eine im Wagengestell befindliche Oese ρ aufgehängt, die Endkette z2 i„ des letzten
Wagens aufserdem noch in irgend einem Punkt q des Wagenobertheiles.
In den Fig. 4 bis 8 ist eine besondere Ausführungsform der vorhin beschriebenen Hemmvorrichtung
dargestellt.
Der mit dem Doppelsperrkegel d d] fest verbundene
Gewichtshebel e b ist mittels des Winkelhakens f in den Haken g eingehakt,
und zwar so, dafs der Sperrkegel aufser Eingriff mit den Zähnen der Sperrräder steht. Der
an dem Bolzen fr drehbar aufgehängte Haken g besitzt seinerseits einen um den Punkt / drehbaren,
oben geschlossenen Bügel k k I, der mit dem offenen Ende k k in die Zahnlücken des
Sperrrades a.2 hineinragt, mit dem geschlossenen
Ende aber am Haken g im Punkt / anliegt. Bei Vorwärtsbewegung des Wagens die schiefe
Ebene hinauf, also bei Rechtsumdrehung des Sperrrades a.2, schleift der Bügel k k I vermöge
seiner eigenen Schwere auf den Zähnen des Sperrrades a.2, hingegen bei durch Zugseil- oder
Kettenrifs bedingtem Rückwärtsgang des Wagens, also bei Linksumdrehung des Sperrrades a.2
werden die beiden Bügelenden k k vom nächstliegenden Zahn erfafst und mit ihnen der vom
Bügel k kl jetzt in den Punkten i und / angefafste Haken g ebenfalls nach links in die
Fig. 8 gezeichnete Stellung gedrückt. In dieser Drehungsrichtung des Hakens g bildet derselbe
mit dem Bügel k kl einen verlängerten, festen Hebel. Hierdurch erfolgt aber ein Aushaken
des Gewichtshebels e b und ein Einfallen des Doppelsperrkegels d di in die Sperrräder ^1 a.2,
infolge dessen die Feststellung der Wagenräder, wie oben, entweder sofort, spätestens aber nach
Rückwärtsgang des Wagens um 65 mm erreicht ist. Bei mehreren an einander gehängten
Wagen, welche mit der oben beschriebenen Hemmvorrichtung versehen sind, tritt die Feststellung
jedes einzelnen Wagens bei plötzlichem Rückwärtsgang des Zuges sowohl durch Reifsen
des Zugseils oder der Zugkette oder auch irgend einer Wagenkuppelung ein.
Um einen gewünschten Rückwärtsgang eines Wagens zu ermöglichen, ist es nur nöthig,
den Bügel k k I durch Einstecken des Vorsteckerstiftes r in die punktirte Lage Fig. 7
und dadurch aufser Eingriff mit den Zähnen des Sperrrades a.2 zu bringen.
Braucht man nur halbe Bremswirkung bei geringen Steigungen, so genügt auch ein Sperrrad
ai , Fig. ι und 4, mit einfachem Sperrkegel
d, ohne die Ausbildung des anderseitigen Gewichtshebels zu einem Doppelsperrkegel dl ,
bei übrigens gleicher Bauart der anderen Theile der Hemmvorrichtung.
Claims (2)
1. Eine Hemmvorrichtung gegen Abwärtsgang
bezw. Durchgehen eines odermehrererWagen auf schiefen Ebenen beim Reifsen der Kuppelung,
des Zugseils oder der Zugkette, bestehend aus zwei auf den Achsen eines jeden Wagens befestigten Sperrrädern (a{ a.2)
mit einem auf beide Sperrräder oder auch nur auf ein Sperrrad (ax) wirkenden und
belasteten, doppelten oder einfachen Sperrkegel (d dt oder d) in Verbindung mit einer
Aus- und Einrückung des Sperrkegels (d dj, welche durch das Anspannen oder Schlaffwerden
des Zugseils oder der Zugkette vermittelst einer Verbindung zwischen Sperrklinke (d dj oder d) und Zugseil oder Zugkette
(e) durch ein Gestänge (i i), Kette oder Seil oder ähnliches Verbindungsmittel in
Wirksamkeit tritt und mit einem Oesenhaken (h kj, welcher einerseits die zu weite
■ Aushebung des Sperrkegels (d dj begrenzt
und andererseits ein zu weites Durchhängen des Gestänges (i I1), Seil oder Kette verhindert.
2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch ι. gekennzeichneten Hemmvorrichtung,
bei welcher der doppelte oder einfache Sperrkegel (d dx oder d) mit Aufhängungswinkelhaken
f und mit einer Auslösungsvorrichtung, bestehend aus dem im Punkt fr drehbaren Haken (g), welcher.
seinerseits einen im Punkt (ij drehbaren Bügel (k k I) trägt, der bei Rechtsumdrehung
des Sperrrades auf demselben schleift und bei Linksumdrehung desselben durch Angreifen
des Sperrradzahnes eine Drehung des Hakens (g) und damit das Einfallen
des doppelten oder einfachen Sperrkegels (d dx oder d) bewirkt, versehen ist. j
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=342847
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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