DE80504C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.W

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine seitliche Eisenbahnwagen-Kupplung, bei welcher sowohl die Haupt- als auch die Nothkupplung, und zwar jede für sich, von jeder Seite der Wagen aus eingehängt und beide, Haupt- und Nothkupplung, gleichzeitig durch einen einzigen Handgriff ausgelöst werden.

Die Einrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar bedeutet:

Fig. ι einen Verticalschnitt durch die Mitte eines Eisenbahnwagens und

Fig. 2 einen Grundrifs hierzu.

In Fig. 3 bis 6 sind Details dargestellt.

Wie aus den Figuren ersichtlich, ist an jeder Stirnseite des Wagens eine Querwelle η gelagert, welche von jeder Wagenseite aus durch aufgesetzten Hebel ρ oder dergl. gedreht werden kann. Vermittelst einer am Wagengestell befestigten Klinke q kann der Hebel ρ und damit die Welle η in einer gewissen Lage festgestellt werden.

An der Welle η sind nun gelenkig mit einander verbundene Hebel 0 und m angebracht, welche die Bewegung der Welle in der Weise auf die Kupplungskörper übertragen, dafs das freie Ende des Hebels m an einen Ansatz / des Kupplungsbügels angreift, der um eine Achse g drehbar und so angeordnet ist, dafs er den auf der gleichen Achse sitzenden Kupplungshaken h für die Nothkupplung in Verbindung mit einem Ansatz h¹ an diesem letzteren jede Bewegung mittheilt. Der Kupplungsbügel und der Kupplungshaken bewegen sich also infolge Drehung der Welle η immer gleichzeitig.

Der Kupplungsbügel selbst besteht wieder aus zwei gelenkig mit einander verbundenen Theilen ii, von denen der äufsere mit dem Haken in Verbindung zu treten hat. Derselbe ist an dem inneren Theil so angebracht (z. B. mit Ansätzen 1 und 2, Fig. 1 links, oder dergl.), dafs er sich unabhängig von diesem wohl nach aufwärts, nicht aber nach abwärts bewegen kann.

Es ist dies, wie noch ersichtlich werden wird, für das Zusammenkuppeln der Wagen von Bedeutung.

Aufser dem Kupplungsbügel und dem Nothkupplungshaken h ist an jeder Stirnseite des Wagens noch der gewöhnliche Hauptkupplungshaken α angebracht, und zwar ist die Anordnung so getroffen, dafs der Bügel i und der Haken h mit ihrer gemeinschaftlichen Achse g in diesem Haken α gelagert sind, so dafs die Kupplungstheile alle gleichzeitig durch das in bekannter Weise vermittelst Schnecke und Schneckenrad A B ebenfalls von der Seite aus erfolgende Anziehen der Haken α angespannt werden können.

Das Kuppeln zweier Wagen geschieht nun in folgender Weise:

Durch Drehen der Welle η an dem einen Wagen wird der Kupplungsbügel i und Haken h in etwas mehr als horizontale Lage gehoben (Fig. 3 links) und in dieser Lage durch Hebel ρ und Klinke q festgehalten; am anderen Wagen hängt der Bügel und der Haken h lose herab.

Die Wagen werden nunmehr so weit gegen einander geschoben, bis der hochgehobene

Bügel i sich über dem Hauptkupplungshaken a des zweiten Wagens befindet (vermöge seines Gelenkes bei k k¹ wird er auf der schrägen Fläche von α emporsteigen), worauf dann der Haken ρ aus der Klinke q ausgelöst wird. Vermöge des Eigengewichtes von Bügel i und Haken h wird hierbei die Welle η rückwärts gedreht und. der Bügel i fällt in den Haken α, Fig. 4.

Hierauf ist die Nothkupplung einzuhängen.

Es geschieht dies in der Weise, dafs, nachdem die Hauptkupplung gespannt ist (Fig. 5), durch Drehen der Welle η des in der Zeichnung rechts stehenden Wagens der Bügel i so hoch gehoben wird, bis er über dem durch Drehen der Welle η des anderen Wagens ebenfalls noch etwas gehobenen Haken h steht (Fig. 6, volle Linien), worauf die Wellen η nachgelassen werden. Der Bügel i biegt sich hierbei im Gelenk k k^l durch und hängt sich in den Haken h ein.

Um die Kupplung, und zwar Haupt- und Nothkupplung, zu lösen, genügt es, nachdem die Spannung nachgelassen worden ist, den Bügel /, der in den Hauptkupplungshaken a eingehängt ist, durch Drehen der zugehörigen Welle η zu heben; die Nothkupplung löst sich dabei gleichzeitig mit aus infolge der gleichzeitigen Bewegung des Hakens h.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine seitliche Eisenbahnwagen-Kupplung, gekennzeichnet durch eine von jeder· Wagenseite aus drehbare und in der Kupplungslage mittelst Hebels (p) und Klinke (q) feststellbare Querwelle (n), welche mit einem hinter Bolzen (g) verlängerten Arm (I) durch die Gelenkhebel (0 und m) so verbunden ist, dafs mittelst Drehung der Welle (n) die Haupt- und Nothkupplung gehoben und gesenkt werden kann, zum Zweck, den Hauptkupplungsbügel und den Nothkupplungshaken des einen Wagens in den Hauptkupplungshaken und den Nothkupplungsbügel des anderen Wagens nach einander in der Weise einzuhängen, dafs beim Zusammenstofs der Wagen der Hauptkupplungsbügel bei festgestellter Welle (n) sich in den zügehörigen Hauptkupplungshaken einhängt, und dafs schliefslich durch Drehen der Wellen (n) beider Wagen der NothkupplungsbUgel in den zugehörigen Haken eingehängt wird, während die Auslösung von Haupt- und Nothkupplung zugleich durch die den Hauptkupplungsbügel bethätigende Querwelle (n) mit einem Handgriff erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.