DE319669C

DE319669C - Verfahren und Vorrichtung zum Abloesen der Fasern von aufgeschlossenen Faserpflanzen durch Wirkung von Druckwasserstrahlen

Info

Publication number: DE319669C
Application number: DE1918319669D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-07-24
Filing date: 1918-07-24
Publication date: 1920-03-27

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Ablösen der Fasern von aufgeschlossenen Faserpflanzen durch Wirkung von Druckwasserstrahlen. Es ist bekannt, die Fasern von den aufgeschlossenen Faserpflanzen oder deren Teilen durch Wirkung von Druckwasserstrahlen abzulösen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine systematische Anwendung dieses Verfahrens in solcher Weise, daß die Ablösung der Fasern -sich leicht und vollständig vollzieht. Danach werden die Pflanzen mit der Spitze voran an den im wesentlichen in ihrer Bewegungsrichtung strömenden Wasserstrahlen vorbeigeführt, -so daß die Fasern, an der Spitze beginnend, nach und nach abgestreift werden. Hierdurch wird die sonst unvermeidliche Bildung verworrener Faserballen vermieden, die sich nur schwer und unter Zerreißen von Fasern wieder auflösen lassen, und die Möglichkeit einer sofortigen Längssortierung der Fasern geschaffen.
Um ferner ein das Ablösen der Fasern erschwerendes Festhalten der Pflanzen zur Verineidung ihres Ausweichens vor dem Wasserstrahlendruck unnötig zu machen, werden schräg gegeneinander und unmittelbar gegen die Pflanzen gerichtete Wasserstrahlen angewendet, zwischen denen die Pflanzen hindurchgehen. ' Eine zur Ausführung des Verfahrens bestimmte Maschine ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar ist Fig. i ein Längsschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht.
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Düsenrohre. Auf dem Maschinengestell a sind in einer geneigten Ebene zwei Kettenräder b, c gelagert, auf denen eine Kette d läuft. Diese trägt selbsttätige Klemmen e zur Aufnahme der Pflanzenstengel f. Auf der einen Seite des 'Maschinengestelles ist ein doppeltes Düsenrohr g angeordnet, derart, daß die an der Kette d angeordneten Klemmen ungefähr in der Mittelebene zwischen den beiden Rohrzweigen hindurchlaufen. Ein mit einen Absperrventil i versehenes Rohr k dient zur Zuführung von Druckwasser, das durch die schlitzförmigen Düsen k in breiten flachen Strahlen ausströmt. Die Düsenschlitze verlaufen parallel zu den Rohrachsen und sind schräg nach unten gerichtet, wie aus Fig.3 ersichtlich. Das obere Kettenrad b erhält einen Antrieb durch ein auf seiner Achse sitzendes Schneckenrad 1, in das eine Schnecke na eingreift. Die Welle ia des Schneckenrades ist mit einer eine Antriebsriemenscheibe q tragenden Welle p durch ein Universalgelenk o verbunden.
Der Antrieb der Kette geschieht derart, daß sie in der Richtung des Pfeiles in Fig. z umläuft. Auf der dem Düsenrohr g gegenüberliegenden Längsseite der Maschine werden in die an der Kette angeordneten Klemmen Pflanzenstengel eingehängt. Diese werden dann durch die Kette nach der anderen Maschinenseite befördert und zwischen die Düsenrohre g geführt, wo sie zunächst mit den Spitzen in den Bereich der aus den Düsen k ausströmenden Druckwasserstrahlen gelangen, so daß hier durch die Wirkung der Strahlen das Abstreifen der Fasern beginnt. In dem Maße, wie die Pflanzenstengel durch die Kette in schräg abwärts gerichteter Be= wegung zwischen den Rohren g hindurchgeführt werden, kommen immer neue Teile der Stengel in den Bereich der Wasserstrahlen. Sie werden also, von der Spitze beginnend, nach und nach von den Fasern befreit. Am rechten Ende der Maschine wird zweckmäßig eine Vorrichtung angebracht, durch die die Klemmen e selbsttätig geöffnet werden, so daß sie die nackten Stengel abfallen lassen.
Um mit Sicherheit zu erreichen, daß die an tler Kette aufgehängten Pflanzenstengel, die nicht immer genau senkrecht hängen, richtig zwischen die Düsenrohre gelangen, können von diesen Leitflächen r (Fig. 3) schräg nach oben verlaufen. Man kann sich damit aber auf alle Fälle auf die Eintrittsseite beschränken.
Zum Auffangen des Spritzwassers mit den Fasern kann man einen Bottich unterstellen, in dem die Fasern aus dem ablaufenden Wasser abgefangen werden. Man kann sie auch auf eine Reihe von Drahtsieben s (Fig. 3) von abgestufter Maschenweite fallen lassen, derart; daß z. B. zuerst durch ein ganz weites Sieb die längsten, dann durch ein mittelweites Sieb die mittellangen und durch ein feines Sieb die kurzen Fasern abgefangen werden. Man ist dadurch in der Lage, die verschieden langen Fasern sofort ihrer besonderen Verwendung zuzuführen, z. B. die langen der Flachsspinnerei, die mittleren der Vigognespinnerei und die kurzen der Streichgarnspinnerei.

Claims

PATENT-ANsPRÜCHE: i. Verfahren zum Ablösen der Fasern von aufgeschlossenen Faserpflanzen, z. B. Ginster, durch Wirkung von Druckwasserstrahlen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen mit der Spitze voran an den im wesentlichen in ihrer Bewegungsrichtung strömenden Wasserstrahlen vorbeigeführt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Abspülen der Fasern von den Pflanzen durch schräg gegeneinander und unmittelbar gegen die Pflanzen gerichtete Druckwasserstrahlen erfolgt. 3. Vorrichtung zur Ausführung desVerfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine Reihe schräg abwärts gerichteter Druckwasserdüsen (g) und ein zum Anhängen der Pflanzen mit. ihren Wurzelenden dienendes endloses Transportmittel (d), das derart schräg zur Düsenreihe läuft, daß .die Pflanzen (f) zuerst mit ihren Spitzen in den Bereich der Düsen kommen und beim weiteren Lauf des Transportmittels allmählich der ganze Pflanzenstengel abgespritzt wird. Vorrichtung zum Sortieren der durch das Verfahren nach Anspruch i und 2 bzw. mittels der Vorrichtung nach Anspruch 3 gewonnenen Fasern, gekennzeichnet durch eine Reihe von Sieben (s) von stufenweise abnehmender Maschenweite, durch die das die abgelösten Fasern mitführende Spritzwasser abfließt.