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Verfahren zum Verhütten von Zink oder Arsen oder beide Stoffe enthaltenden Eisenerzen im
Hochofen.
Bekanntlich ist die Verhüttung von Zink oder Arsen oder beide Stoffe enthaltenden Eisenerzen im Hochofen mit Schwierigkeiten verbunden. Bei zinkhaltigen Eisenerzen wird zwar das Zink aus dem Möller durch eine Art Destillation ausgetrieben, setzt sich aber im oberen Teil der Gicht fest und verursacht hier Störungen. Bei arsenhaltigen Eisenerzen geht das Arsen zu einem Teil in das fertige
Eisen und wirkt hier in technologischer Beziehung in grösseren Mengen als schädigender Bestandteil.
Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird, wie bekannt, dem Möller bei der Verhüttung zink- haltiger Eisenerze Natriumchlorid zugesetzt. Dadurch wird das Zink in Chloride des Zinks übergeführt, die dann abdestillieren und sich in der Gichtgasleitung bzw.-reinigung ausscheiden, aus denen sie ohne Schwierigkeiten entfernt werden können. Die Zinkchlorid werden dann nach bekannten Ver- fahren weiterverarbeitet. Das sich bei der Zerlegung von Natriumchlorid gleichzeitig bildende Natrium- oxyd greift aber sowohl als solches als auch in Form von alkalihaltiger Schlacke die Wände aus feuer- festem Stein an, was zu einer frühzeitigen Zerstörung des Mauerwerks im Hochofen führen kann.
Bei der gleichfalls bekannten Verwendung von Magnesiumehlorid statt Natriumchlorid besteht die Gefahr, dass die anfallende Schlacke durch das sich bildende Magnesiumoxyd sieh versteift, so dass zur Ver- minderung ihrer Viskosität wieder besondere Mittel zugeführt werden müssen.
Es wurde nun gefunden, dass auch Eisenchlorid statt Natriumchlorid als Chlorträger im Hoch- ofen mit Erfolg verwendet werden kann, da das an Eisen gebundene Chlor leicht bei höheren Tem- peraturen abgespalten wird. Ausserdem hat das Eisenchlorid den weiteren grossen Vorteil, dass der chlortragende Stoff (also Eisen) im Gegensatz zu Natrium und Magnesium nicht schädlich ist, sondern im Gegenteil eine Vergrösserung der Eisenausbeute ergibt.
Es wäre aber wohl unwirtschaftlich, eigens zu diesem Zweck Eisenchlorid besonders zu erzeugen ; dagegen kann erfindungsgemäss Eisenchlorid aus einem Abfallstoff der Eisenwerke nutz- bringend verwendet werden. Bekanntlich wird vielfach zum Beizen von Blechen, Behältern usw. Salz- säure verwendet. Das Beizbad wird mit einem bestimmten Prozentsatz an Säure, z. B. 30%, angesetzt und in der Wärme (50 ) so lange benutzt, bis der Salzsäuregehalt auf etwa 4% gesunken und das Bad stark an Eisenehlorid angereichert ist. Diese gebrauchten Beizlaugen waren bisher ein unangenehmes und nicht verwertbares Nebenerzeugnis. Sie werden vielfach als Abwässer abgeleitet und verunreinigen auf diese Weise die Flussläufe.
Erfindungsgemäss soll nun aus Beizlaugen in kristalliner Form aus- gefälltes Eisenchlorid für die Verhüttung von Zink oder Arsen oder beide Stoffe enthaltenden Eisen- erzen nutzbar gemacht werden.
Hiezu werden die warmen Laugen abgekühlt ; es fällt dann das Eisenchlorid in kristalliner Form aus und kann ohne Schwierigkeiten von der Mutterlauge entfernt werden. Die Mutterlauge ist dann wieder an Säuren angereichert und kann, mit frischer Säure gemischt, wiederum als Beizbad benutzt werden.
Man kann aber auch in die verbrauchte Beizlauge Eisenschrott einbringen, so dass auch die
Restsäure zu Eisenchlorid umgesetzt wird. Wird also das aus Beizereiablaugen gewonnene Eisen-II-
Chlorid in die zur Verhüttung Zink oder Arsen oder beide Stoffe enthaltender Erze dienenden Hoch- öfen zugesetzt, so wird im Laufe des metallurgischen Verfahrens das Zink und das Arsen von Chloriden mit den Abgasen aus den Hochöfen entfernt.
Das Verfahren der Benutzung von Eisenchlorid aus Beizlaugen zur Verhüttung der vorgenannten
Erze hat u. a. folgende wirtschaftliche und technische Vorteile :
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1. Das Eisenchlorid gibt sehr leicht das Chlor ab, so dass die Entfernung des Zinks und Arsens als Chlorid schon bei tieferen Temperaturen einsetzt.
2. Bei der Benutzung von Eisenehlorid im Hochofen treten keinerlei Schwierigkeiten auf, wie das bei der Verwendung von Natriumchlorid und Magnesiumchlorid der Fall ist.
3. Das Eisenchlorid aus Beizlaugen, welches bisher als lästiges Abfallerzeugnis angesehen wurde, wird einem wirtschaftlichen Verwendungszweck zugeführt.
4. Das Eisen, welches beim Beizen von den zu beizenden Gegenständen abgelöst wird, wird wieder restlos nutzbar gemacht.
Die Menge des dem Möller zuzusetzenden Eisenchlorids hängt vom Gehalt der Erze an Zink oder an Arsen oder an beiden Stoffen ab. Im allgemeinen wird so viel Eisenchlorid zugefügt, dass die Chlormenge genügt, um sämtliches Zink oder Arsen oder beide Stoffe in Chlorid zu überführen. Es hat sich aber auch bei einer Reihe von Versuchen herausgestellt, dass schon weniger als die theoretischen Mengen Chlor genügen.