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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststeinen
Gegenstand der Erhndutig ist ein Verfahren zurre |
Herstellen von Kiltiststeitienaus Leichtbaustoffen, |
z. B. aus \attirbinis. Schaumschlacke o. (1g1., sowie |
eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens. |
Durch (las erfitidtingsgeni;itie Verfahren wird die |
Möglichkeit geschaffen, auch bei der Kunststein- |
erzetigung unter N-erwen(ltlnB von Leichtbaustoffen |
der erwähnten Art die zur l,rzielung einer über das |
ganze Steininnere gleichni<iliigen Dichte und der |
verlangten Festigkeit sehr günstigen, in senkrechter |
Richtung verlaufenden Vibrationshewegungen an- |
zuwenden. |
Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß, |
nachdem die aus dein jeweils verwendeten Leicht- |
baustoff und dein 13indeinittel bestehende Miscliutig |
in die auf dein Unterlagbrett ruhende Steinform |
gegeben wurde, diese Formfüllung durch eine in |
die obere Formöffnung lassende Abdeckung be- |
schwert wird, die sich durch ihr Eigengewicht |
selbsttätig, iedoch stur bis zur gewünschten Stein- |
höbe niedersenken kann, wenn dem Ganzen, d.li. |
dem Unterlagbrett tnit der gefüllten Steinform und |
der _\hdeckiing. senkrecht vei-lauieii<1( @-i!iratinns- |
bewegungen erteilt werden. |
Das auf die Vorrichtung zur Ausübung des Ver- |
fahrens beziigliche grundlegende Erfindungsinerk- |
inal ist darin zu erblicken, daß Steinstatnlfmaschin:#ii |
vier ini wesentlichen üblichen und bekannten I>auart |
für die Verfahrensausübung verwendbar Betnacht |
werden, und zwar dadurch, daß einerseits der sonst |
für (las Stanil>fen der Steine verwendete Fallbär |
als die durch ihr Eigengewicht selbsttätig nieder- |
senk-bare .Urdeckung und Besch-,verung der Form- |
füllung verwendet wird und daf andererseits d(@l- |
das Unterlagbrett mit der Steinform tragende Tisch |
finit einer Einrichtung verbunden ist, durch die er |
in senkrecht verlaufende Vibrationsbewegungen ver- |
setzt werden kann. |
Bei einer vorteilhaften Ausführtnigsforin der letzt- |
erwähnten Einrichtung wird der (las L"nterlagbrett |
mit der Steinform aufnehmende Tisch der Steinstampf maschine von
kräftigen Druckfedern getragen. Diese legen sich um Holme, die an der Tischunterseite
befestigt und derart in Führungen beweglich sind, daß der Tisch in senkrechter Richtung
verlaufende Vibrationsbewegungen ausführen kann, die ihm durch eine Welle erteilt
werden, deren Drehzahl der hohen Zahl der Vibrationsbewegungen entspricht und deren
Lager ebenfalls an der Tischunterseite befestigt sind.
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Unter den hier erwähnten Vibrationsbewegungen sind kleine Bewegungen
zu verstehen, deren Zahl bis zu 3000 je Minute und mehr beträgt; sie sind
nicht zu verwechseln mit den bei der Kunststeinherstellung ebenfalls bekannten Rüttelbewegungen.
deren Höchstzahl je Minute sich nur auf etwa Zoo beläuft.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i und 2, die aneinanderzureihen sind,
die Vorderansicht einer Steinstampfmaschine mit einer als Ausführungsbeispiel geltenden
erfindungsgemäßen Ausrüstung und in Abb. 3 die teilweise Seitenansicht dieser Steinstampfmaschine,
gesehen von der rechten Seite der Abb. i und 2.
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Die gebräuchlichen Steinstampfmaschinen der verschiedenen Systeme
können hinsichtlich der sie gemeinsam kennzeichnenden Bauart und Wirkungsweise als
bekannt vorausgesetzt werden. Die Maschine erhält ihren Hauptantrieb für alle beim
gewöhnlichen Stampfen der Steine notwendigen Bewegungen der in ihr vereinigten Einzeleinrichtungen
über die Riemenscheibe i von der diese tragenden Hauptantriebswelle 2 aus. Der Tisch
3 trägt das Unterlagbrett 4 mit der darauf ruhenden auswechselbaren Steinform 5,
die an den Formhaltern 6 befestigt ist und durch sie in der richtigen Stellung gehalten
wird. Die ein- und ausfahrbare Vorrichtung 7 dient dem Füllen der Steinform 5 mit
der richtigen Menge des für die jeweils herzustellenden Steine benötigten Baustoffes,
und der auf den senkrechten Holmen 8 sich führende Fallbär 9 wird, wenn die Steine
durch Stampfen erzeugt werden, unter Vermittlung des ihn tragenden Reibebrettes
i o durch das aus der Reibrolle i i und einer Gegenrolle bestehende Reibungsgetriebe
angehoben. Dieses wird von Hand ein- und ausgeschaltet, und nach seiner jeweiligen
Ausschaltung fällt der Fallbär auf den Inhalt der Steinform 5 nieder. Die erwähnten
Formhalter 6 sind ebenfalls auf den Holmen 8 verschiebbar und über die Zugstangen
12 und 12' mit der Kurbel 13 und mit dem eine Triebstockverzahnung tragenden Rad
14 verbunden. Die beiden letzteren sind auf der Welle 15 befestigt. Mit dem Rad
14 steht das auf der Welle 16 sitzende Zahnrad 17 im Eingriff. Durch Einrücken einer
die Welle 16 mit der Hauptantriebswelle 2 verbindenden Eintourenkupplung kann dem
Rad 14 und seiner Welle 15 jeweils eine Teildrehung vermittelt und dadurch die Steinform
5 angehoben, d. h. aus den fertigen Steinen ausgehoben werden.
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Die bisher erwähnten, bei Erzeugung der Steine durch Stampfen benötigten
Einrichtungen der Maschine können an sich unverändert beibehalten und verwendet
werden, wenn die Maschine der Ausübung des erfindungsgemäßen Vibrationsverfahrens
zur Herstellung von Steinen aus Leichtbaustoffen dienstbar gemacht werden soll.
Zusätzlich ist sie für diesen Zweck noch mit folgender Einrichtung ausgerüstet:
An der Unterseite des das Unterlagbrett mit der Steinform aufnehmenden Tisches 3
sind vier Holtne 18 befestigt, die sich so in den Sockeln i9 führen, daß der Tisch
Bewegungen in senkrechter Richtung ausführen kann. Über die Holme 18 sind die Druckfedern
20 geschoben, die sich auf den oberen Rand der Sockel i9 stützen und so die eigentlichen
Träger des Formtisches mit der Steinform darstellen. An der Tischunterseite sind
des weiteren die drei Pendelkugellager 21, 21' und 21" für eine Welle 22 befestigt,
die durch eine elastische Kupplung 23 mit einer außerhalb der Maschine in Lagern
24 und 24 laufenden Welle 25 verbunden ist. Die Lager 24 und 24 sind ebenfalls Pendelkugellager;
das Lager 24 kann daher in einer Gleitführung 26 um einen geringen Betrag so verschoben
«-erden, daß eineauf der Welle 25 befestigte Reibscheibe 27 gegen die unmittelbar
auf der Welle des Elektromotors 28 sitzende Scheibe 29 gepreßt oder von ihr abgehoben
werden kann. Das diesem Zweck dienende Verschieben des Lagers 24' wird bewirkt durch
den Handhebel 3o, der ebenso wie ein zweiter, kurzer Hebel 31 auf der Welle 32 angeordnet
ist. Mit dem Hebel 31 ist das Lager 24 durch die Schiene 33 verbunden, welche die
Hebelschwenkungen auf das Lager überträgt.
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Beim Anpressen der Reibscheibe 27 an die Motorscheibe 29 wird der
Welle 25 und damit über die elastische Kupplung 23 auch der Welle 22 eine hohe Drehzahl
erteilt. Die Welle 22 ist zwischen ihren beiden Lagern 21 und 21' einseitig mit
einem Gewicht 35 belastet, so daß sie infolge ihrer hohen Drehzahl entsprechende
Vibrationsbewegungen ausführt, die sich auf ihre Lager 21, 21', 21 ", auf den Tisch
3 und die darauf befindliche Steinform 5 übertragen und sich infolge der Führung
der Holme 18 in den Sockeln i9 und der Formhalter 6 auf den Holmen 8 nur in senkrechter
Richtung auswirken können. Damit die Vibrationsbewegungen durch die Zugstangen 12
und 12' nicht behindert werden, sind die letzteren durch Langlöcher mit den Formhaltern
6 verbunden.
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Nachdem mit Hilfe der Füllvorrichtung 7 die aus einem Leichtbaustoff
und einem Bindemittel bestehende Mischung in die Steinform gegeben wurde, wird der
Fallbär 9 auf die Formfüllung niedergesenkt. Seine Anschlagholme 34 wurden zuvor
so eingestellt, daß er sich nur bis zu einer untersten Grenzstellung niedersenken
kann, die der gewünschten Steinhöhe entspricht. Der Tisch 3 wird dann samt der gefüllten
Steinform auf die beschriebene Weise den Vibrationsbewegungen ausgesetzt, die zur
Folge haben, daß sich die Formfüllung unter der Belastung durch den Fallbär, obgleich
sie aus Leichtbaustoffen besteht, über ihre ganze Höhe gleichmäßig verdichtet. Wenn
der Fallbär 9 seine
durch die Anschlaglioline 34 bestimmte unterste
Grenzstellung erreicht und damit der Stein seine richtige Höhe erlangt hat, ist
bei entsprechender Bemessung der anfänglichen Formfüllung durch die Vibrationsbewegungen
auch die erstrebte Steindichte herbeigeführt worden, und zwar geschieht dies erheblich
rascher und gleichmäßiger als durch das bisher bei Verwendung von Leichtbaustoffen
allein übliche Rüttel- und Stampfverfahren.
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Nachdem die Steine so für den Abtransport zur Trockenstelle fertiggestellt
sind, wird der Fallbär g wie oben beschrieben angehoben, in seiner angehobenen Stellung
gesichert und alsdann die Steinform 5 ausgehoben, so daß das Unterlagbrett 4 mit
den daraufliegenden Steinen aus der Maschine genommen und wegbefördert werden kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist angenommen, daß der
Antrieb der die Vibrationsbewegungen erzeugenden «-elle 22 von der rechten Maschinenseite
aus durch einen besonderen Motor erfolgt. Es steht jedoch naturgemäß nichts im Wege,
den Antrieb auf die andere Maschinenseite zu verlegen oder für den Gesamtantrieb
der Maschine und der Welle 22 nur einen einzigen Motor zu verwenden. Ebenso kann
bei dem gezeichneten Rechtsantfieb eine Verlängerung der Motorwelle bis zur linken
Maschinenseite durchgeführt und von dort aus die Riemenscheibe i angetrieben werden.