DE77092C - Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie - Google Patents
Einrichtung fürMehrfach-TelegraphieInfo
- Publication number
- DE77092C DE77092C DENDAT77092D DE77092DA DE77092C DE 77092 C DE77092 C DE 77092C DE NDAT77092 D DENDAT77092 D DE NDAT77092D DE 77092D A DE77092D A DE 77092DA DE 77092 C DE77092 C DE 77092C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- tuning fork
- receiver
- current
- tuning
- electromagnet
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
- 230000001702 transmitter Effects 0.000 claims description 19
- XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N iron Chemical compound [Fe] XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 10
- 241000283220 Odobenus rosmarus Species 0.000 claims description 7
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 claims description 7
- 238000004804 winding Methods 0.000 claims description 7
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 claims description 6
- 229910052742 iron Inorganic materials 0.000 claims description 5
- 230000001939 inductive effect Effects 0.000 claims description 4
- 230000000694 effects Effects 0.000 claims description 3
- 230000005611 electricity Effects 0.000 claims 1
- 238000009434 installation Methods 0.000 claims 1
- 230000000750 progressive Effects 0.000 claims 1
- 210000001772 Blood Platelets Anatomy 0.000 description 9
- 239000011295 pitch Substances 0.000 description 3
- 230000003247 decreasing Effects 0.000 description 2
- 239000000463 material Substances 0.000 description 2
- 239000000725 suspension Substances 0.000 description 2
- 229940052609 Legend Drugs 0.000 description 1
- 241000208443 Sarracenia flava Species 0.000 description 1
- OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N carbon Chemical compound [C] OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910052799 carbon Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000000969 carrier Substances 0.000 description 1
- 239000004020 conductor Substances 0.000 description 1
- 229910052802 copper Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000010949 copper Substances 0.000 description 1
- RYGMFSIKBFXOCR-UHFFFAOYSA-N copper Chemical compound [Cu] RYGMFSIKBFXOCR-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 239000011521 glass Substances 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 230000003287 optical Effects 0.000 description 1
- 230000001105 regulatory Effects 0.000 description 1
- 230000036633 rest Effects 0.000 description 1
- 230000035945 sensitivity Effects 0.000 description 1
- 230000011664 signaling Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L13/00—Details of the apparatus or circuits covered by groups H04L15/00 or H04L17/00
- H04L13/18—Details of the apparatus or circuits covered by groups H04L15/00 or H04L17/00 of receivers
- H04L13/182—Printing mechanisms
- H04L13/184—Photographic printing and recording
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Selective Calling Equipment (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft ein unter Anwendung mechanischer Mittel durchgeführtes
System der Mehrfach-Telegraphie auf einem Drahte, welches der Erfinder »Mehrfach-Tele-·
graphie mit Selbstvertheilung« nennt und welches ermöglicht, über achtzig Telegramme in
gleicher oder entgegengesetzter Richtung auf einem und demselben Drahte gleichzeitig zu
befördern, so zwar, dafs jedes Telegramm ohne Störung der anderen an seinem Bestimmungsort
anlangt.
Vorliegende Erfindung beruht auf der technischen Verwerthung folgender, den Helmholtz'sehen Lehrsätzen über die Resonanz
entsprechender Principien.
Jeder in Abhängigkeit von einem elektrischen Strom Schwingbewegungen ausführende Körper
unterliegt dem Gesetz:
ι. dafs er in Schwingung geräth, sofern
der Strom bei einem Punkte seines Stromkreises von einem anderen schwingenden Körper beeinflufst wird, dessen Schwingungsintervall mit dem des ersten Körpers übereinstimmt;
2. dafs er in Ruhe verbleibt, wenn der bezeichnete Strom in einem Punkte seines
Stromkreises durch einen anderen schwingenden Körper beeinflufst wird, dessen Schwingungsintervall
nicht mit dem des ersten Körpers übereinstimmt;
3. dafs er ferner in Ruhe verbleibt, wenn der Stromkreis eine Beeinflussung seitens einer
beliebigen Anzahl von schwingenden Körpern erfährt, deren keiner die Schwingungszahl des
betreffenden Körpers aufweist. Es kann hierbei die Resultante der auf den Stromkreis
wirkenden und von den sämmtlichen schwingenden Körpern verursachten Aenderüngen als
eine Summe von im Gleichgewicht befindlichen Kräften in Beziehung zu dem in
Schwingung zu setzenden Körper angesehen werden, wobei die Gesammtwirkung der Kräfte,
da sie nicht in Uebereinstimmung sind, sich fast auf Null reducirt.
Wenn jedoch zu einer Mehrheit derartiger schwingender Körper, die nicht die gleiche
Schwingungszahl haben, einer mit übereinstimmender Schwingungszahl hinzukommt, so
wirkt dieser, wie wenn er allein vorhanden wäre, und veranlafst die Schwingbewegung des
ersten Körpers.
Bei der Anwendung der neuen Einrichtung zur Vielfach-Telegraphie bedient sich der Erfinder
in der Regel des gewöhnlichen Morse-Alphabets. Indessen ist jede Art Gebervorrichtung
in Verbindung mit der neuen Einrichtung benutzbar, insofern es mit Hülfe derselben
möglich ist, Stromstöfse verschiedener Dauer in die Leitung zu entsenden, welche
Stromstöfse zwar bei dem neuen System nicht continuirlich, sondern aus Undulationen zusammengesetzt
auftreten, wobei die Folge von Undulationen oder Stromänderungen einer bestimmten
Schwingungszahl bezw. musikalischen Tonhöhe entspricht, die für die einzelnen
Geber verschieden ist. Während in dieser Weise särrimtliche Geber in Verbindung mit
demselben Leitungsdraht arbeiten, fliefsen die Telegrammzeichen gewissermafsen zusammen;
sie werden selbstthätig wiederum nach Mafsgabe der Anzahl der in Benutzung genommenen
Geber oder der aufgegebenen Telegramme
gesondert, so dafs letztere bei Ankunft an den Empfängern des »selbstvertheilenden« Systems
geschieden aufgenommen werden, und zwar je von demjenigen Empfänger, welcher zum Zusammenwirken
mit dem bezüglichen Geber von vornherein bestimmt worden ist. .
Die Hauptdarstellung (Fig. i) dient zur Veranschaulichung
des Telegraphenbetriebes von einer Station mit einem einzigen Uebertrager und einem einfachen Empfänger;-in Fig. 5 ist
die vollständige Stationseinrichtung mit Vielfachübertrager veranschaulicht, wobei eine
Reihe von einzelnen einfachen Uebertragern oder ein combinirter Uebertrager in Betracht
kommt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 besteht der einfache Uebertrager aus einer Stimmgabel D,
die eine bestimmte Tonhöhe hat. Auf einem der Schenkel d dieser Gabel stützt sich ein Stromschlufsstück
h von solcher Anordnung, dafs es in Uebereinstimmung mit der Stimmgabel D
zu schwingen vermag und infolge dessen die Unterbrechung des die Leitung ^ ^1 einschliefsenden
Stromkreises bei jeder Schwingung veranlafst. Zur Zeit der Entsendung eines Telegramms
wird die Stimmgabel D elektromagnetisch, wie bei i dargestellt, oder mit Hülfe
anderer Mittel in ununterbrochene Schwingung versetzt.
Der Draht der Linienleitung χ bildet eine dreifache Verzweigung: zur Verbindung mit
einem gewöhnlichen Taster M durch die Drähte 111, ferner zur Verbindung mit der
Stimmgabel D durch die schon erwähnten Leitungen \\l und schliefslich zur Verbindung
mit einer Widerstandsvorrichtung F durch die Drähteyyx. Genannte Widerstandsvorrichtung
kann geregelt werden und besteht aus einem stabförmigen Stück/2 aus Retortenkohle, Blei,
Eisen oder einem ähnlichen, einen Leitungswiderstand darbietenden Stoff, an welchem
eine feste und eine bewegliche (verschiebbare) Klemme ff1 so angebracht sind, dafs durch
Aenderung der Entfernung beider der Durchgangswiderstand an der Zweigleitungyy1 vergröfsert
oder verringert werden kann.
Es folgt aus dieser Anordnung, dafs für gewöhnlich fast der ganze Betriebsstrom durch
die Leitungen tt1 und \ ^1 geht, während auf
die Widerstand darbietende Leitung nur ein geringer Stromantheil entfällt. So lange ferner
der Stromschlufs m1 am Taster oder Geber M
geschlossen ist, werden die auf einander folgenden Unterbrechungen, die beim Stromschlufsstück
h mittelst der Stimmgabel D zufolge ihrer Schwingungen veranlafst werden,
keinen Einflufs auf die Linienleitung χ ausüben. Sobald man aber den Knopf m des
Tasters M andrückt und dadurch den Stromweg ff1 bei m1 unterbricht, so bleibt als
Stromweg zunächst die Leitung \ ^1, welche
aber nach Mafsgabe der Schwingungen der Stimmgabel D in gewissem Tempo bei dem
Stromschlufsstück h unterbrochen wird, so dafs bei jeder solchen Unterbrechung der
Strom gezwungen wird, seinen Weg durch die Vorrichtung F zu nehmen. Da an dieser
Stelle ein gröfserer Widerstand zu überwinden ist, so werden auf den Stromkreis mit Linienleitung
χ den Stimmgabelschwingungen entsprechende Impulse übertragen, so lange der
Tasterknopf angedrückt gehalten wird.
Dadurch, dafs man den Widerstand F gehörig regelt und die Widerstände der Drähte
t tl und \ \l entsprechend durch ihren Querschnitt
bestimmt, erzielt man auf der Leitung χ sehr ausgeprägte und merkliche Undulationen
oder Stromänderungen.
Mit Hülfe dieses Systems ist es möglich, wenigstens achtzig Stimmgabeln D als Uebertrager
an verschiedenen Stationen zu verwenden und alle auf dieselbe Leitung χ wirken
zu lassen, so dafs ebenso viel Telegraphenämter mit einander durch einen Draht in Verkehr
gesetzt werden können, unter der Voraussetzung, dafs die Stimmgabeln einzeln nicht
auf dieselbe Note gestimmt sind.
Die Selbstinduction ist gleich Null und man kann leicht die Widerstände F und die Stromstärke
so bestimmen oder berechnen, dafs man die gewünschten Resultate erhält. Die graT
phische Tabelle (Fig. 2) veranschaulicht dies in einfacher Weise. Die Nummern 1 bis 9
bezeichnen in der Tafel die verschiedenen Uebertragerstimmgabeln; die zugehörigen, in
wagerechter Richtung anschliefsenden starken Striche sollen die Dauer der Schwingung bedeuten,
während welcher der Strom durch die Leitung \ ^1 fliefst. Die gebrochene, von w
nach w1 eingetragene Linie oder Curve veranschaulicht
die Resultante der den Schwingungen entsprechenden Aenderungen, welche der Strom in der Linienleitung unter der Einwirkung
der sämmtlich in gleichzeitigem Betrieb angenommenen Uebertragerstimmgabeln 1 bis 9
erfährt.
Die einfache, sehr empfindliche Empfängervorrichtung,
welche gemäfs der Erfindung anzuwenden ist, besteht nach Fig. 1 aus einer
Stimmgabel D1, zwischen deren Schenkeln d ein Elektromagnet i1 angeordnet ist. Ein einziger
solcher Elektromagnet P genügt thatsächlich, um selbst eine gröfsere Stimmgabel
in Schwingung zu bringen. Wenn man den Durchmesser des zum Halbmagnet i1 gehörigen
Kerns verhältnifsmäfsig gering bemifst, so zeigen alle Schwingungen eine vollkommene Bestimmtheit,
und sofern der Draht der Elektromagnetwickelung kurz anzunehmen ist, wird jeder schädliche Einflufs der Selbstinduction vermieden.
Unter diesen Umständen ist es möglich, in demselben Linienstromkreise mehr als achtzig
Stimmgabelempfä'nger anzuordnen, wodurch
erzielt ist, dafs gleichzeitig achtzig Telegramme aufgenommen werden können. Jeder Stimmgabelempfänger
υ1 ist bezüglich seiner Schwingungszahl
in Uebereinstimmung mit der ihm entsprechenden Uebertragerstimmgabel D.
Am Oberende jedes Gabelschenkels d der Empfängerstimmgabel D1 wird mit Einrichtung
in die Schwingungsebene je ein dünnes Plättchen PP1 von Glas oder anderem durchsichtigen
Material befestigt. Diese Plättchen (Fig. ι und 3) sind hinter einander parallel
mit möglichst geringem Abstande angeordnet, jedoch so, dafs sie sich nirgends berühren,
und dafs das freie Ende des einen Plättchens nicht etwa an den gegenüberliegenden Schenkel d
der Stimmgabel D1 anstofsen kann, welcher der Träger des anderen Plättchens ist. Auf jedem
der Plättchen PP1 ist eine gitterartige Theilung
angebracht, bestehend aus schmalen, abwechselnd durchsichtigen und undurchsichtigen Streifen,
mit Versetzung der Theilungen auf dem einen und anderen fest bei den Stimmgabelarmen
angebrachten Plättchen in der Weise, dafs ein undurchsichtiger Streifen des einen Plättchens
je einen durchsichtigen des anderen deckt.
Die beschriebene Vorrichtung mit den Plättchen P Px wird nach der Grundrifsskizze (Fig. 3)
zwischen zwei Linsen η ηΛ angeordnet, die ihre
Brennpunkte beziehentlich bei u undj'1 haben.
Im Brennpunkt u soll sich eine Lichtquelle befinden, während im Brennpunkt j l hinter
einer mit Schlitz oder Belichtungsöffnung versehenen Blende oder Schirmplatte, an welcher
nur die in der Nähe der optischen Achse hindurchtretenden Lichtstrahlen hindurchgelassen
werden, eine Walze j anzuordnen ist, über welche ein Streifen lichtempfindlichen Papiers
führt. " ■. ■
So lange die Stimmgabel D1 Schwingungen
nicht ausführt, wird das von der Lichtquelle u ausgehende Lichtstrahlenbündel jenseits der
Linse n, welche eine Parallelrichtung der Strahlen bewirkt, mittelst der in Deckung befindlichen
Plättchen P P1 abgefangen, indem das durch die durchsichtigen Streifen des vorderen Plättchens
P fallende Licht auf die undurchsichtigen Streifen des hinteren Plättchens P' trifft. Die
beiden Plättchen wirken mithin in dieser Lage wie ein undurchsichtiger Schirm, so dafs
das Licht der Lichtquelle u verhindert wird, das lichtempfindliche Papier an der Walze j
zu beeinflussen. Dagegen hat die geringste Schwingung der Stimmgabel D1 zur Folge,
dafs sich die undurchsichtigen und durchsichtigen Streifen der Plättchen PP1 nicht
mehr decken und einen Lichtstrahlen weg bei den durchsichtigen Streifen des Plättchens P
freilegen. Alsdann fällt das Licht auf die Linse n1 und wird durch diese zum Brennpunkt
bei j1 auf das Papier an der Walze gelenkt. Dieses, welches mit langsamer Bewegung
an dem Belichtungsschlitz vorbeigeführt wird, nimmt infolge dessen photographische Eindrücke
auf, die sich als mehr oder weniger breite Querstreifen markiren, wie in Fig. 4 dargestellt,
wenn die Stimmgabel D1 in unterbrochener Folge zeitweise Schwingungen ausführt.
Die Ablesung des Telegramms würde auch mit zwei Hörrohren zu bewerkstelligen sein,
deren eines Ende in der Nähe jedes Schenkelendes der Stimmgabel -D1 anzubringen wäre,
während das andere Ende zu den Ohren des Telegraphenbeamten führt, der durch diese
Einrichtung in den Stand gesetzt wird, das Telegramm unmittelbar mit dem Gehör aufzunehmen.
Die Einrichtung ist sehr empfindlich und daher insbesondere für den unterseeischen
Telegraphenbetrieb, sowie ferner für den Betrieb auf grofse Entfernungen empfehlenswerth.
Als Anzeigevorrichtung beim Beginne des Telegraphirens dient folgende Vorrichtung,
welche darauf beruht, dafs bei länger, d. h. einige Sekunden andauerndem Andruck der
Gebertaste M die Stimmgabel D1 in besonders heftige Schwingungen geräth. Dabei stöfst der
eine zum Stromleiter gemachte Stimmgabelschenkel gegen eine Stromschlufsschraube k,
wodurch der Stromkreis eines Elektromagneten q und zugleich derjenige eines elektrischen Läutewerks
E geschlossen wird, nachdem der angezogene Anker ρ des Elektromagneten q einen
dauernden Stromschlufs, sofern er sich an einem Stromschlufshaken q1 fängt, veranlafst hat (Fig. 1).
Im Falle der Einrichtung für unterseeischen Telegraphenbetrieb wendet der Erfinder als
Anzeige- oder Weckervorrichtung eine MeI-Ioni'sehe
(Thermo-) Batterie an, die an den Brennpunktsort j1 der Anordnung nach Fig. 3
an die Stelle der Papierführungswalze verlegt wird. Wenn sich hiernach Schwingungen an
der Stimmgabel D1 einstellen, so bewirken die
auf der Thermobatterie auffallenden Wärmestrahlen der Lichtquelle u einen Zeigerausschlag
an dem mit der Batterie verbundenen Galvanometer; der Ausschlag des Zeigers gegen ein
Stromschlufsstück kann alsdann zur Signalgebung bei einem elektrischen Läutewerk ausgenutzt
werden.
Da unter anderen Umständen der Widerstand der Leitung χ bei Anschlufs einer grofsen
Anzahl von Stimmgabelempfängern sehr hoch ausfallen würde, wird der Elektromagnet il
zur Bewegung der Stimmgabel D1 unter Vermittelung eines Stromumwandlers. oder einer
Inductionsspule L an die Leitung χ angeschlossen.·
Letztere bildet die Hauptwickelung der Inductionsspule, die zum Elektromagneten i1
führende Leitung ν ν aber die Neben- oder Secundärwickelung derselben.
Der in Fig. 5 dargestellte combinirte Empfänger umfafst einen geraden oder hufeisenförmigen
Elektromagneten a, dessen Pol oder Pole sich die Enden der auf verschiedene
Tonhöhen abgestimmten Stimmgabeln D1 mit je dem einen der Schenkel darbieten. Der
Elektromagnet α kann in beliebiger Form und Anordnung ausgeführt werden, ebenso wie die
Gruppirung der Stimmgabeln D1 eine verschiedene sein kann, ohne dafs von dem Einrichtungsprincip
dieses Empfängers abgewichen wird.
In der dargestellten Ausführungsform (Fig. 5) bezeichnet c eine kreisförmige Gufsplatte, die
als Fundamentplatte für die ganze Vorrichtung dient und zehn aufrechte Ständer e e1 u. s. w.
aus Kupfer trägt, an denen die zehn Stimmgabeln D D1 u. s. w. festgehalten werden. Die
Anzahl der Ständer und der daran befestigten Stimmgabeln kann natürlich eine verschiedene
sein. Die Ständer e e1 sind nicht von gleicher
Höhe und verhindern vermöge ihrer Masse, dafs sich die Schwingungen der Stimmgabeln
von der einen zur anderen übertragen; die Ständer ee1 sind mithin als Isolirpfosten zu
bezeichnen. Die Anzahl der Stimmgabeln ist gleich der Telegrammzahl zu wählen, welche
man gleichzeitig zu befördern wünscht.
Abweichend von der dargestellten Anordnung kann man die beiden Pole eines Elektromagneten
für die Gruppirung eines Doppelsatzes von Stimmgabeln ausnutzen. Jede dieser Stimmgabeln
D1 mufs dauernd gleichgestimmt mit der Stimmgabel D des zugehörigen Senders sein.
Der einfach schaftförmige Elektromagnetkern a trägt nach der Darstellung (Fig. 5) als Polstück
einen abgestumpft kegelförmigen Aufsatz b, der einen gröfseren Durchmesser als der Kernschaft
hat. Das kegelstumpfförmige Polstück ist, wie auch das Oberende des Kerns, ausgehöhlt,
damit die Masse verringert wird, und die Bewickelung des Elektromagneten soll eine
derartige sein, dafs ein möglichst starkes magnetisches Feld gerade an dem in Benutzung
genommenen Elektromagnetende erzielt wird. Die Stimmgabeln D1 sind in möglichst kleinen
Abmessungen auszuführen, weil es von Vortheil ist, wenn das Trägheitsmoment verringert
wird, und mit Rücksicht darauf, dafs ein kleines magnetisches Feld von bestimmter Stärke billiger
zu erzeugen ist, als ein grofses Feld von gleicher Stärke.
Bei diesem Telegraphen mit Selbstvertheilung ist bezweckt und wird erreicht, dafs jede Empfängerstimmgabel
D1 in Schwingung geräth, sobald in der Linienleitung χ Stromschwingungen
auftreten, die veranlafst sind von einer Uebertragerstimmgabel D mit gleicher Stimmung
wie D1, dafs dagegen die Empfängerstimmgabel in Ruhe verbleibt, wenn die Stromänderungen
ihre Ursache in den Schwingungen anderer Stimmgabeln haben. Wenn man gleichzeitig
Stromänderungen im Liniendrahte χ mittelst dreier oder mehr Stimmgabeln hervorruft, so
werden in derselben Weise drei oder mehr Empfängerstimmgabeln gleichzeitig erregt, und
zwar gerade die, welche jenen erstgenannten in der Schwingungszahl entsprechen; die übrigen
bleiben im Stillstand. Die Schwingungen stellen sich, augenblicklich ein und die Telegrammvermittelung
von einer Station zu einer anderen vollzieht sich mit derselben Geschwindigkeit,
wie bei dem gewöhnlichen Morse-Telegraphen.
Gema'fs der dargestellten Ausführungsform des Vielfachempfängers (Fig. 5) ist oberhalb
neben dem Ende jeder Stimmgabel D1 ein kleines Pendel pp1 aufgehängt, wobei der Aufhängepunkt
derart geändert werden kann, dafs dadurch die Empfindlichkeit des Pendels rücksichtlich
der Schwingung, die es seitens des anstofsenden Stimmgabelschenkels erfährt, vermehrt
oder vermindert werden kann. Der Aufhängepunkt jedes Pendels pp1 ist isolirt
von dem Körper ■ des Vielfachempfängers angebracht, dessen Metalltheile bei T zur Erde
abgeleitet sind, und steht, wie beip1 dargestellt,
mit einem Morse-Apparat R (Empfänger) durch einen die Batterie S einschliefsenden Leitungsdraht
in Verbindung.
Unter der Voraussetzung, dafs die Batterie S in Thätigkeit ist, wird jedesmal, wenn die
Stimmgabel D1 schwingt, das Ende o1 des
Pendeisp1 abgestofsen und mit in Schwingung versetzt; hierdurch wird zwar das Kreisen des
Stromes durch den Stromkreis des Apparates R nicht vollständig unmöglich gemacht, jedenfalls
aber verhindert, dafs der Elektromagnet r während dessen seinen Anker anzieht. Das
Ende des Ankerhebels / bleibt demgemäfs in der abgezogenen oder gesenkten Lage, wenn
die Stimmgabel D1 schwingt, und hebt sich in die Anzuglage, wenn die Schwingungen aufhören.
Zur Aufzeichnung des Telegramms dient ein Papierstreifen s, der unterhalb des mit Schreibstift
versehenen Hebels / vorbeigeführt wird, um einen Eindruck aufzunehmen, so lange der
Elektromagnet r nicht wirkt. Vor dem Empfang eines Telegramms in dieser Weise ist es nöthig,
den Stromkreis des Morse-Apparates R zu schliefsen, wozu ein Stromwender dienen kann.
Die Anwendung des.Morse-Apparates wird
bei einer vereinfachten Einrichtung (für kurze Entfernungen zwischen Geber M, Uebertrager -D
und Empfängervorrichtung), die in Fig. 5 mitdargestellt ist, entbehrlich gemacht. Demgemäfs
bringt man bei jedem Stimmgabelschenkel d des Vielfachempfängers einen Schreibstift /' an,
dessen Ende über bezw. auf einem Papierbande s1 hinstreicht, welches langsam fortgezogen
wird. Auf diese Weise erhält man Telegrammaufzeichnungen derjenigen Art, wie
Claims (2)
- sie in Fig. 6 — das Wort PARIS in Morse-Zeichen wiedergebend — dargestellt ist.Zur Erzielung eines Anrufsignals oder um an der Empfängerstation den Beginn des Telegramms zu melden, kann in Verbindung mit dem Vielfachempfänger A folgende Einrichtung angewendet werden. An dem Ende ο jedes Pendels j> (Fig. 5) wird ein Stück weichen Eisens o'1 befestigt; sobald die Stimmgabel die Schwingungen aufnimmt, bewegt der Schenkel d das Eisenstück o2 gegen den Elektromagneten q, von welchem genanntes, zugleich den Stromschlufs vermittelndes Eisenstück alsdann angezogen wird, bis der kleine Haken ql das Eisenstück o2 in dieser Lage vollends festhält. Hierdurch wird dauernd der die Batterie S einschlielsende Stromkreis einer elektrischen, durch Unterbrechungen und Schliefsungen beim Stromschlufsstück q2· wirksamen Glocke qa vervollständigt, so dafs dieselbe das Anrufsignal bis zur Abstellung veranlafst.Ein mehrfacher Sender, den man in mehrere Stationen umfassenden Telegraphenämtern verwenden wird, ergiebt sich durch Vereinigung mehrerer von Stimmgabelübertragern D der einzelnen Stationen abgeleiteten Drähte 1, 2, 3, 4, Fig. 5, in welche (aufser dem Stimmgabelübertrager D und der Batterie S) je ein Taster M mit normal unterbrochenem Stromschlufs m2 eingeschaltet ist. Diese Drähte bilden die Primärwickelung y einer Inductionsspule B, welche in dem Senderamt angeordnet wird; die inducirte oder Secundärwickelung dieser Spule B steht mit der Linienleitung x, andererseits mit der Erdleitung T in Verbindung, so dafs von dieser die Spule des Empfängerelektromagneten α beim Vielfachempfänger (Fig. 5) oder die Spule 21 eines einfachen Empfängers D1 (Fig. 1) mit Strom versehen wird.Die Telegrammübermittelung erfolgt in nachstehender Weise: Jeder Beamte einer einfachen Station (Fig. 1) setzt die Stimmgabel des Uebertragers D mit Hülfe des Elektromagneten i in Schwingung während der ganzen Zeit, während welcher er ein Telegramm aufgiebt. Den Taster M handhabt er, indem er den Knopf m längere oder kürzere Zeit andrückt, wodurch entsprechende undulirende Stromstöfse auf die Leitung χ übertragen werden; nach Mafsgabe der bestimmten Zeitfolge der Stromänderungen wird die Empfängerstimmgabel D1 der Empfängerstation in Schwingung versetzt, welche allein eine übereinstimmende Schwingungszahl mit jener Uebertragerstimmgabel D aufweist.Bei der mehrfachen Einrichtung nach Fig. 5 bedient jeder Beamte einen Apparatsatz, der aus je einem Taster M und einer Uebertragerstimmgabel D von bestimmter Tonhöhe besteht, welch letztere wie vorher mittelst des Elektromagneten i so lange dauernd in Schwin-, gung versetzt wird, als die Telegrammabgabe Zeit in Anspruch nimmt. Durch Drücken auf den Tasterknopf m wird ein langer oder kürzer andauernder Stromschlufs erzeugt, so dafs während dessen ein undulirender Strom den Linienstromkreis durchfliefst, und zwar mit einer der Tonhöhe jener Stimmgabel entsprechenden Undulationsfolge. Da alle den Stimmgabeln D zugehörigen Einzelleitungen des Amtes an die Hauptwickelung y der Inductionsspule B angeschlossen sind, so werden sämmtliche mit der gleichzeitigen Vielfachübertragung bewirkte Stromänderungen von der einen Leitung χ aufgenommen, um gemeinsam bei den Empfängern wirksam zu werden, so zwar, dafs immer gerade nur die Empfängerstimmgabel D1 in Schwingung geräth, die fähig ist, mit der bezüglichen Senderstimmgabel in Uebereinstimmung zu schwingen, von welcher die Telegrammentsendung stattfand. Diese Empfängerstatiön braucht nur mit einer Empfängerstimmgabel D1 ausgerüstet zu sein, wie bei Fig. 1 veranschaulicht, oder es kann an derselben der Vielfachempfänger Verwendung finden, der in Fig. 5 dargestellt ist.Die Anzahl von Telegrammen, die mit Hülfe des neuen Systems auf einem Draht gleichzeitig befördert werden kann, ist aufserordentlich grofs. Da nämlich die Masse oder Trägheit der Empfängerstimmgabel D1 diejenige des bewegenden Elektromagneten i1 bedeutend überwiegt, so schwingt die Stimmgabel thatsächlich nur unter Beeinflussung durch einen Strom, dessen Stromänderungen genau den normalen Schwingungen derselben entsprechen. Bei Versuchen des Erfinders ist festgestellt, dafs ein Unterschied von acht Schwingungen für die Secunde genügt, die Wirkung des Stromes aufzuheben. Man kann demnach, wenn man ausgeht von der C3-Stimmgabel mit 512 einfachen Schwingungen in der Secunde, die Anzahl der Stimmgabeln beträchtlich grofs erhalten, indem man zwischen je zweien derselben immer nur den Unterschied von acht Schwingungen einrichtet.■ Patent-Ansprüche:ι . In Verbindung mit einer auf der Anwendung paarweise gleichgestimmter (Sender- und Empfänger-) Stimmgabeln (DD1J beruhenden Einrichtung für Mehrfach -Telegraphie auf »einem« Draht (xj, in welchen die Stromstöfse durch einen Taster (M) bezw. Unterbrechung eines kurzschliefsenden Stromnebenweges, gegebenenfalls unter Regelung durch einen parallel geschalteten Widerstand (F), entsendet werden, eine Empfängervorrichtung zwecks Aufzeichnung der Telegramme, bestehend aus an den gegenüberliegenden Stimmgabelschenkeln parallel vor einander befestigten Plättchen (PP1J mit abwechselnd durchsichtigen und un-durchsichtigen Streifen, die einander in der Ruhelage der Stimmgabel decken, dagegen bei der Schwingung das Licht einer Lichtquelle (uj, durch Linsen concentrirt, auf einen langsam fortbewegten Streifen lichtempfindlichen, Papiers ('bei 'jj fallen lassen, so dafs letzterer photographische Eindrücke entsprechend den Strichen und Punkten des Morse-Alphabets aufnimmt.
. - 2. Die abgeänderte Empfängereinrichtung an Stelle der Vorrichtung nach Anspruch i., bei welcher durch die mit den Stimmgabelenden verbundenen Gitterplättchen (P P1J Wärmestrahlen einer Wärmequelle (u) abgefangen bezw. zur Wirkung bei ■ einer MeIl ρ ni'sehen Thermobatterie gebracht werden, so dafs der .Nadelausschlag eines mit der letzteren verbundenen Galvanometers die Schwingung der Stimmgabel anzeigt. - .■''..:' v ■..'.Zu dem Zwecke der Mehrfach.-Telegraphic in der durch Anspruch.i. gekennzeichneten Art die Einrichtung eines combinirten Vielfachempfängers, bei welchem ein Elektromagnet (a) von geringer Kernmasse für eine ganze Reihe von seinem Einflüsse unterliegenden Empfängerstimmgabeln (D1J vorgesehen ist, so dafs von diesen Stimmgabeln die den bezüglichen Senderimpulsen entsprechenden in Schwingung versetzt werden und unter Vermittelung von Stromschlufs veranlassenden Pendeln (pl) eine mechanische oder akustische Zeichengebung bewirken können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE77092C true DE77092C (de) |
Family
ID=349925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT77092D Expired - Lifetime DE77092C (de) | Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE77092C (de) |
-
0
- DE DENDAT77092D patent/DE77092C/de not_active Expired - Lifetime
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE77092C (de) | Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie | |
DE624996C (de) | Rueckmelder fuer Telephonstellen | |
DE209319C (de) | ||
DE77501C (de) | Einrichtung zur Vorbereitung der Telegramme für selbsttätige Apparate | |
DE158284C (de) | ||
DE206106C (de) | ||
AT37683B (de) | Monotelephonisches Relais. | |
DE86852C (de) | ||
DE130695C (de) | ||
DE178067C (de) | ||
AT126408B (de) | Rückmelder für Fernmelde- und Fernsteuerungsanlagen, insbesondere für Telephonstellen. | |
DE125372C (de) | ||
DE24170C (de) | Neuerungen an elektrischen Telegraphen-Apparaten | |
DE8541C (de) | Neuerungen an elektrischen Telegraphen | |
DE198725C (de) | ||
DE309202C (de) | ||
DE49421C (de) | Vorrichtung an Tastern zur Beförderung von Morseschriftzeichen mittelst Volta-Induktionsströme | |
DE15635C (de) | Neuerung an Telephonen | |
DE156113C (de) | ||
DE225460C (de) | ||
DE192559C (de) | ||
AT20475B (de) | Schaltung für Wechselstromtelegraphen. | |
DE664296C (de) | Waechterkontrollanlage | |
DE421264C (de) | Verfahren zur Entfernungsbestimmung mittels reflektierter Schallwellen | |
AT66042B (de) | Drucktelegraphenempfänger. |