[go: up one dir, main page]

DE77092C - Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie - Google Patents

Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie

Info

Publication number
DE77092C
DE77092C DENDAT77092D DE77092DA DE77092C DE 77092 C DE77092 C DE 77092C DE NDAT77092 D DENDAT77092 D DE NDAT77092D DE 77092D A DE77092D A DE 77092DA DE 77092 C DE77092 C DE 77092C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tuning fork
receiver
current
tuning
electromagnet
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT77092D
Other languages
English (en)
Original Assignee
A. PlEDFORT in Arras, Frankreich, 14 rue Gambetta
Publication of DE77092C publication Critical patent/DE77092C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L13/00Details of the apparatus or circuits covered by groups H04L15/00 or H04L17/00
    • H04L13/18Details of the apparatus or circuits covered by groups H04L15/00 or H04L17/00 of receivers
    • H04L13/182Printing mechanisms
    • H04L13/184Photographic printing and recording

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Selective Calling Equipment (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft ein unter Anwendung mechanischer Mittel durchgeführtes System der Mehrfach-Telegraphie auf einem Drahte, welches der Erfinder »Mehrfach-Tele-· graphie mit Selbstvertheilung« nennt und welches ermöglicht, über achtzig Telegramme in gleicher oder entgegengesetzter Richtung auf einem und demselben Drahte gleichzeitig zu befördern, so zwar, dafs jedes Telegramm ohne Störung der anderen an seinem Bestimmungsort anlangt.
Vorliegende Erfindung beruht auf der technischen Verwerthung folgender, den Helmholtz'sehen Lehrsätzen über die Resonanz entsprechender Principien.
Jeder in Abhängigkeit von einem elektrischen Strom Schwingbewegungen ausführende Körper unterliegt dem Gesetz:
ι. dafs er in Schwingung geräth, sofern der Strom bei einem Punkte seines Stromkreises von einem anderen schwingenden Körper beeinflufst wird, dessen Schwingungsintervall mit dem des ersten Körpers übereinstimmt;
2. dafs er in Ruhe verbleibt, wenn der bezeichnete Strom in einem Punkte seines Stromkreises durch einen anderen schwingenden Körper beeinflufst wird, dessen Schwingungsintervall nicht mit dem des ersten Körpers übereinstimmt;
3. dafs er ferner in Ruhe verbleibt, wenn der Stromkreis eine Beeinflussung seitens einer beliebigen Anzahl von schwingenden Körpern erfährt, deren keiner die Schwingungszahl des betreffenden Körpers aufweist. Es kann hierbei die Resultante der auf den Stromkreis wirkenden und von den sämmtlichen schwingenden Körpern verursachten Aenderüngen als eine Summe von im Gleichgewicht befindlichen Kräften in Beziehung zu dem in Schwingung zu setzenden Körper angesehen werden, wobei die Gesammtwirkung der Kräfte, da sie nicht in Uebereinstimmung sind, sich fast auf Null reducirt.
Wenn jedoch zu einer Mehrheit derartiger schwingender Körper, die nicht die gleiche Schwingungszahl haben, einer mit übereinstimmender Schwingungszahl hinzukommt, so wirkt dieser, wie wenn er allein vorhanden wäre, und veranlafst die Schwingbewegung des ersten Körpers.
Bei der Anwendung der neuen Einrichtung zur Vielfach-Telegraphie bedient sich der Erfinder in der Regel des gewöhnlichen Morse-Alphabets. Indessen ist jede Art Gebervorrichtung in Verbindung mit der neuen Einrichtung benutzbar, insofern es mit Hülfe derselben möglich ist, Stromstöfse verschiedener Dauer in die Leitung zu entsenden, welche Stromstöfse zwar bei dem neuen System nicht continuirlich, sondern aus Undulationen zusammengesetzt auftreten, wobei die Folge von Undulationen oder Stromänderungen einer bestimmten Schwingungszahl bezw. musikalischen Tonhöhe entspricht, die für die einzelnen Geber verschieden ist. Während in dieser Weise särrimtliche Geber in Verbindung mit demselben Leitungsdraht arbeiten, fliefsen die Telegrammzeichen gewissermafsen zusammen; sie werden selbstthätig wiederum nach Mafsgabe der Anzahl der in Benutzung genommenen Geber oder der aufgegebenen Telegramme
gesondert, so dafs letztere bei Ankunft an den Empfängern des »selbstvertheilenden« Systems geschieden aufgenommen werden, und zwar je von demjenigen Empfänger, welcher zum Zusammenwirken mit dem bezüglichen Geber von vornherein bestimmt worden ist. .
Die Hauptdarstellung (Fig. i) dient zur Veranschaulichung des Telegraphenbetriebes von einer Station mit einem einzigen Uebertrager und einem einfachen Empfänger;-in Fig. 5 ist die vollständige Stationseinrichtung mit Vielfachübertrager veranschaulicht, wobei eine Reihe von einzelnen einfachen Uebertragern oder ein combinirter Uebertrager in Betracht kommt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 besteht der einfache Uebertrager aus einer Stimmgabel D, die eine bestimmte Tonhöhe hat. Auf einem der Schenkel d dieser Gabel stützt sich ein Stromschlufsstück h von solcher Anordnung, dafs es in Uebereinstimmung mit der Stimmgabel D zu schwingen vermag und infolge dessen die Unterbrechung des die Leitung ^ ^1 einschliefsenden Stromkreises bei jeder Schwingung veranlafst. Zur Zeit der Entsendung eines Telegramms wird die Stimmgabel D elektromagnetisch, wie bei i dargestellt, oder mit Hülfe anderer Mittel in ununterbrochene Schwingung versetzt.
Der Draht der Linienleitung χ bildet eine dreifache Verzweigung: zur Verbindung mit einem gewöhnlichen Taster M durch die Drähte 111, ferner zur Verbindung mit der Stimmgabel D durch die schon erwähnten Leitungen \\l und schliefslich zur Verbindung mit einer Widerstandsvorrichtung F durch die Drähteyyx. Genannte Widerstandsvorrichtung kann geregelt werden und besteht aus einem stabförmigen Stück/2 aus Retortenkohle, Blei, Eisen oder einem ähnlichen, einen Leitungswiderstand darbietenden Stoff, an welchem eine feste und eine bewegliche (verschiebbare) Klemme ff1 so angebracht sind, dafs durch Aenderung der Entfernung beider der Durchgangswiderstand an der Zweigleitungyy1 vergröfsert oder verringert werden kann.
Es folgt aus dieser Anordnung, dafs für gewöhnlich fast der ganze Betriebsstrom durch die Leitungen tt1 und \ ^1 geht, während auf die Widerstand darbietende Leitung nur ein geringer Stromantheil entfällt. So lange ferner der Stromschlufs m1 am Taster oder Geber M geschlossen ist, werden die auf einander folgenden Unterbrechungen, die beim Stromschlufsstück h mittelst der Stimmgabel D zufolge ihrer Schwingungen veranlafst werden, keinen Einflufs auf die Linienleitung χ ausüben. Sobald man aber den Knopf m des Tasters M andrückt und dadurch den Stromweg ff1 bei m1 unterbricht, so bleibt als Stromweg zunächst die Leitung \ ^1, welche aber nach Mafsgabe der Schwingungen der Stimmgabel D in gewissem Tempo bei dem Stromschlufsstück h unterbrochen wird, so dafs bei jeder solchen Unterbrechung der Strom gezwungen wird, seinen Weg durch die Vorrichtung F zu nehmen. Da an dieser Stelle ein gröfserer Widerstand zu überwinden ist, so werden auf den Stromkreis mit Linienleitung χ den Stimmgabelschwingungen entsprechende Impulse übertragen, so lange der Tasterknopf angedrückt gehalten wird.
Dadurch, dafs man den Widerstand F gehörig regelt und die Widerstände der Drähte t tl und \ \l entsprechend durch ihren Querschnitt bestimmt, erzielt man auf der Leitung χ sehr ausgeprägte und merkliche Undulationen oder Stromänderungen.
Mit Hülfe dieses Systems ist es möglich, wenigstens achtzig Stimmgabeln D als Uebertrager an verschiedenen Stationen zu verwenden und alle auf dieselbe Leitung χ wirken zu lassen, so dafs ebenso viel Telegraphenämter mit einander durch einen Draht in Verkehr gesetzt werden können, unter der Voraussetzung, dafs die Stimmgabeln einzeln nicht auf dieselbe Note gestimmt sind.
Die Selbstinduction ist gleich Null und man kann leicht die Widerstände F und die Stromstärke so bestimmen oder berechnen, dafs man die gewünschten Resultate erhält. Die graT phische Tabelle (Fig. 2) veranschaulicht dies in einfacher Weise. Die Nummern 1 bis 9 bezeichnen in der Tafel die verschiedenen Uebertragerstimmgabeln; die zugehörigen, in wagerechter Richtung anschliefsenden starken Striche sollen die Dauer der Schwingung bedeuten, während welcher der Strom durch die Leitung \ ^1 fliefst. Die gebrochene, von w nach w1 eingetragene Linie oder Curve veranschaulicht die Resultante der den Schwingungen entsprechenden Aenderungen, welche der Strom in der Linienleitung unter der Einwirkung der sämmtlich in gleichzeitigem Betrieb angenommenen Uebertragerstimmgabeln 1 bis 9 erfährt.
Die einfache, sehr empfindliche Empfängervorrichtung, welche gemäfs der Erfindung anzuwenden ist, besteht nach Fig. 1 aus einer Stimmgabel D1, zwischen deren Schenkeln d ein Elektromagnet i1 angeordnet ist. Ein einziger solcher Elektromagnet P genügt thatsächlich, um selbst eine gröfsere Stimmgabel in Schwingung zu bringen. Wenn man den Durchmesser des zum Halbmagnet i1 gehörigen Kerns verhältnifsmäfsig gering bemifst, so zeigen alle Schwingungen eine vollkommene Bestimmtheit, und sofern der Draht der Elektromagnetwickelung kurz anzunehmen ist, wird jeder schädliche Einflufs der Selbstinduction vermieden. Unter diesen Umständen ist es möglich, in demselben Linienstromkreise mehr als achtzig
Stimmgabelempfä'nger anzuordnen, wodurch erzielt ist, dafs gleichzeitig achtzig Telegramme aufgenommen werden können. Jeder Stimmgabelempfänger υ1 ist bezüglich seiner Schwingungszahl in Uebereinstimmung mit der ihm entsprechenden Uebertragerstimmgabel D.
Am Oberende jedes Gabelschenkels d der Empfängerstimmgabel D1 wird mit Einrichtung in die Schwingungsebene je ein dünnes Plättchen PP1 von Glas oder anderem durchsichtigen Material befestigt. Diese Plättchen (Fig. ι und 3) sind hinter einander parallel mit möglichst geringem Abstande angeordnet, jedoch so, dafs sie sich nirgends berühren, und dafs das freie Ende des einen Plättchens nicht etwa an den gegenüberliegenden Schenkel d der Stimmgabel D1 anstofsen kann, welcher der Träger des anderen Plättchens ist. Auf jedem der Plättchen PP1 ist eine gitterartige Theilung angebracht, bestehend aus schmalen, abwechselnd durchsichtigen und undurchsichtigen Streifen, mit Versetzung der Theilungen auf dem einen und anderen fest bei den Stimmgabelarmen angebrachten Plättchen in der Weise, dafs ein undurchsichtiger Streifen des einen Plättchens je einen durchsichtigen des anderen deckt.
Die beschriebene Vorrichtung mit den Plättchen P Px wird nach der Grundrifsskizze (Fig. 3) zwischen zwei Linsen η ηΛ angeordnet, die ihre Brennpunkte beziehentlich bei u undj'1 haben. Im Brennpunkt u soll sich eine Lichtquelle befinden, während im Brennpunkt j l hinter einer mit Schlitz oder Belichtungsöffnung versehenen Blende oder Schirmplatte, an welcher nur die in der Nähe der optischen Achse hindurchtretenden Lichtstrahlen hindurchgelassen werden, eine Walze j anzuordnen ist, über welche ein Streifen lichtempfindlichen Papiers führt. " ■. ■
So lange die Stimmgabel D1 Schwingungen nicht ausführt, wird das von der Lichtquelle u ausgehende Lichtstrahlenbündel jenseits der Linse n, welche eine Parallelrichtung der Strahlen bewirkt, mittelst der in Deckung befindlichen Plättchen P P1 abgefangen, indem das durch die durchsichtigen Streifen des vorderen Plättchens P fallende Licht auf die undurchsichtigen Streifen des hinteren Plättchens P' trifft. Die beiden Plättchen wirken mithin in dieser Lage wie ein undurchsichtiger Schirm, so dafs das Licht der Lichtquelle u verhindert wird, das lichtempfindliche Papier an der Walze j zu beeinflussen. Dagegen hat die geringste Schwingung der Stimmgabel D1 zur Folge, dafs sich die undurchsichtigen und durchsichtigen Streifen der Plättchen PP1 nicht mehr decken und einen Lichtstrahlen weg bei den durchsichtigen Streifen des Plättchens P freilegen. Alsdann fällt das Licht auf die Linse n1 und wird durch diese zum Brennpunkt bei j1 auf das Papier an der Walze gelenkt. Dieses, welches mit langsamer Bewegung an dem Belichtungsschlitz vorbeigeführt wird, nimmt infolge dessen photographische Eindrücke auf, die sich als mehr oder weniger breite Querstreifen markiren, wie in Fig. 4 dargestellt, wenn die Stimmgabel D1 in unterbrochener Folge zeitweise Schwingungen ausführt.
Die Ablesung des Telegramms würde auch mit zwei Hörrohren zu bewerkstelligen sein, deren eines Ende in der Nähe jedes Schenkelendes der Stimmgabel -D1 anzubringen wäre, während das andere Ende zu den Ohren des Telegraphenbeamten führt, der durch diese Einrichtung in den Stand gesetzt wird, das Telegramm unmittelbar mit dem Gehör aufzunehmen. Die Einrichtung ist sehr empfindlich und daher insbesondere für den unterseeischen Telegraphenbetrieb, sowie ferner für den Betrieb auf grofse Entfernungen empfehlenswerth.
Als Anzeigevorrichtung beim Beginne des Telegraphirens dient folgende Vorrichtung, welche darauf beruht, dafs bei länger, d. h. einige Sekunden andauerndem Andruck der Gebertaste M die Stimmgabel D1 in besonders heftige Schwingungen geräth. Dabei stöfst der eine zum Stromleiter gemachte Stimmgabelschenkel gegen eine Stromschlufsschraube k, wodurch der Stromkreis eines Elektromagneten q und zugleich derjenige eines elektrischen Läutewerks E geschlossen wird, nachdem der angezogene Anker ρ des Elektromagneten q einen dauernden Stromschlufs, sofern er sich an einem Stromschlufshaken q1 fängt, veranlafst hat (Fig. 1).
Im Falle der Einrichtung für unterseeischen Telegraphenbetrieb wendet der Erfinder als Anzeige- oder Weckervorrichtung eine MeI-Ioni'sehe (Thermo-) Batterie an, die an den Brennpunktsort j1 der Anordnung nach Fig. 3 an die Stelle der Papierführungswalze verlegt wird. Wenn sich hiernach Schwingungen an der Stimmgabel D1 einstellen, so bewirken die auf der Thermobatterie auffallenden Wärmestrahlen der Lichtquelle u einen Zeigerausschlag an dem mit der Batterie verbundenen Galvanometer; der Ausschlag des Zeigers gegen ein Stromschlufsstück kann alsdann zur Signalgebung bei einem elektrischen Läutewerk ausgenutzt werden.
Da unter anderen Umständen der Widerstand der Leitung χ bei Anschlufs einer grofsen Anzahl von Stimmgabelempfängern sehr hoch ausfallen würde, wird der Elektromagnet il zur Bewegung der Stimmgabel D1 unter Vermittelung eines Stromumwandlers. oder einer Inductionsspule L an die Leitung χ angeschlossen.· Letztere bildet die Hauptwickelung der Inductionsspule, die zum Elektromagneten i1 führende Leitung ν ν aber die Neben- oder Secundärwickelung derselben.
Der in Fig. 5 dargestellte combinirte Empfänger umfafst einen geraden oder hufeisenförmigen Elektromagneten a, dessen Pol oder Pole sich die Enden der auf verschiedene Tonhöhen abgestimmten Stimmgabeln D1 mit je dem einen der Schenkel darbieten. Der Elektromagnet α kann in beliebiger Form und Anordnung ausgeführt werden, ebenso wie die Gruppirung der Stimmgabeln D1 eine verschiedene sein kann, ohne dafs von dem Einrichtungsprincip dieses Empfängers abgewichen wird.
In der dargestellten Ausführungsform (Fig. 5) bezeichnet c eine kreisförmige Gufsplatte, die als Fundamentplatte für die ganze Vorrichtung dient und zehn aufrechte Ständer e e1 u. s. w. aus Kupfer trägt, an denen die zehn Stimmgabeln D D1 u. s. w. festgehalten werden. Die Anzahl der Ständer und der daran befestigten Stimmgabeln kann natürlich eine verschiedene sein. Die Ständer e e1 sind nicht von gleicher Höhe und verhindern vermöge ihrer Masse, dafs sich die Schwingungen der Stimmgabeln von der einen zur anderen übertragen; die Ständer ee1 sind mithin als Isolirpfosten zu bezeichnen. Die Anzahl der Stimmgabeln ist gleich der Telegrammzahl zu wählen, welche man gleichzeitig zu befördern wünscht.
Abweichend von der dargestellten Anordnung kann man die beiden Pole eines Elektromagneten für die Gruppirung eines Doppelsatzes von Stimmgabeln ausnutzen. Jede dieser Stimmgabeln D1 mufs dauernd gleichgestimmt mit der Stimmgabel D des zugehörigen Senders sein.
Der einfach schaftförmige Elektromagnetkern a trägt nach der Darstellung (Fig. 5) als Polstück einen abgestumpft kegelförmigen Aufsatz b, der einen gröfseren Durchmesser als der Kernschaft hat. Das kegelstumpfförmige Polstück ist, wie auch das Oberende des Kerns, ausgehöhlt, damit die Masse verringert wird, und die Bewickelung des Elektromagneten soll eine derartige sein, dafs ein möglichst starkes magnetisches Feld gerade an dem in Benutzung genommenen Elektromagnetende erzielt wird. Die Stimmgabeln D1 sind in möglichst kleinen Abmessungen auszuführen, weil es von Vortheil ist, wenn das Trägheitsmoment verringert wird, und mit Rücksicht darauf, dafs ein kleines magnetisches Feld von bestimmter Stärke billiger zu erzeugen ist, als ein grofses Feld von gleicher Stärke.
Bei diesem Telegraphen mit Selbstvertheilung ist bezweckt und wird erreicht, dafs jede Empfängerstimmgabel D1 in Schwingung geräth, sobald in der Linienleitung χ Stromschwingungen auftreten, die veranlafst sind von einer Uebertragerstimmgabel D mit gleicher Stimmung wie D1, dafs dagegen die Empfängerstimmgabel in Ruhe verbleibt, wenn die Stromänderungen ihre Ursache in den Schwingungen anderer Stimmgabeln haben. Wenn man gleichzeitig Stromänderungen im Liniendrahte χ mittelst dreier oder mehr Stimmgabeln hervorruft, so werden in derselben Weise drei oder mehr Empfängerstimmgabeln gleichzeitig erregt, und zwar gerade die, welche jenen erstgenannten in der Schwingungszahl entsprechen; die übrigen bleiben im Stillstand. Die Schwingungen stellen sich, augenblicklich ein und die Telegrammvermittelung von einer Station zu einer anderen vollzieht sich mit derselben Geschwindigkeit, wie bei dem gewöhnlichen Morse-Telegraphen.
Gema'fs der dargestellten Ausführungsform des Vielfachempfängers (Fig. 5) ist oberhalb neben dem Ende jeder Stimmgabel D1 ein kleines Pendel pp1 aufgehängt, wobei der Aufhängepunkt derart geändert werden kann, dafs dadurch die Empfindlichkeit des Pendels rücksichtlich der Schwingung, die es seitens des anstofsenden Stimmgabelschenkels erfährt, vermehrt oder vermindert werden kann. Der Aufhängepunkt jedes Pendels pp1 ist isolirt von dem Körper ■ des Vielfachempfängers angebracht, dessen Metalltheile bei T zur Erde abgeleitet sind, und steht, wie beip1 dargestellt, mit einem Morse-Apparat R (Empfänger) durch einen die Batterie S einschliefsenden Leitungsdraht in Verbindung.
Unter der Voraussetzung, dafs die Batterie S in Thätigkeit ist, wird jedesmal, wenn die Stimmgabel D1 schwingt, das Ende o1 des Pendeisp1 abgestofsen und mit in Schwingung versetzt; hierdurch wird zwar das Kreisen des Stromes durch den Stromkreis des Apparates R nicht vollständig unmöglich gemacht, jedenfalls aber verhindert, dafs der Elektromagnet r während dessen seinen Anker anzieht. Das Ende des Ankerhebels / bleibt demgemäfs in der abgezogenen oder gesenkten Lage, wenn die Stimmgabel D1 schwingt, und hebt sich in die Anzuglage, wenn die Schwingungen aufhören.
Zur Aufzeichnung des Telegramms dient ein Papierstreifen s, der unterhalb des mit Schreibstift versehenen Hebels / vorbeigeführt wird, um einen Eindruck aufzunehmen, so lange der Elektromagnet r nicht wirkt. Vor dem Empfang eines Telegramms in dieser Weise ist es nöthig, den Stromkreis des Morse-Apparates R zu schliefsen, wozu ein Stromwender dienen kann.
Die Anwendung des.Morse-Apparates wird bei einer vereinfachten Einrichtung (für kurze Entfernungen zwischen Geber M, Uebertrager -D und Empfängervorrichtung), die in Fig. 5 mitdargestellt ist, entbehrlich gemacht. Demgemäfs bringt man bei jedem Stimmgabelschenkel d des Vielfachempfängers einen Schreibstift /' an, dessen Ende über bezw. auf einem Papierbande s1 hinstreicht, welches langsam fortgezogen wird. Auf diese Weise erhält man Telegrammaufzeichnungen derjenigen Art, wie

Claims (2)

  1. sie in Fig. 6 — das Wort PARIS in Morse-Zeichen wiedergebend — dargestellt ist.
    Zur Erzielung eines Anrufsignals oder um an der Empfängerstation den Beginn des Telegramms zu melden, kann in Verbindung mit dem Vielfachempfänger A folgende Einrichtung angewendet werden. An dem Ende ο jedes Pendels j> (Fig. 5) wird ein Stück weichen Eisens o'1 befestigt; sobald die Stimmgabel die Schwingungen aufnimmt, bewegt der Schenkel d das Eisenstück o2 gegen den Elektromagneten q, von welchem genanntes, zugleich den Stromschlufs vermittelndes Eisenstück alsdann angezogen wird, bis der kleine Haken ql das Eisenstück o2 in dieser Lage vollends festhält. Hierdurch wird dauernd der die Batterie S einschlielsende Stromkreis einer elektrischen, durch Unterbrechungen und Schliefsungen beim Stromschlufsstück q2· wirksamen Glocke qa vervollständigt, so dafs dieselbe das Anrufsignal bis zur Abstellung veranlafst.
    Ein mehrfacher Sender, den man in mehrere Stationen umfassenden Telegraphenämtern verwenden wird, ergiebt sich durch Vereinigung mehrerer von Stimmgabelübertragern D der einzelnen Stationen abgeleiteten Drähte 1, 2, 3, 4, Fig. 5, in welche (aufser dem Stimmgabelübertrager D und der Batterie S) je ein Taster M mit normal unterbrochenem Stromschlufs m2 eingeschaltet ist. Diese Drähte bilden die Primärwickelung y einer Inductionsspule B, welche in dem Senderamt angeordnet wird; die inducirte oder Secundärwickelung dieser Spule B steht mit der Linienleitung x, andererseits mit der Erdleitung T in Verbindung, so dafs von dieser die Spule des Empfängerelektromagneten α beim Vielfachempfänger (Fig. 5) oder die Spule 21 eines einfachen Empfängers D1 (Fig. 1) mit Strom versehen wird.
    Die Telegrammübermittelung erfolgt in nachstehender Weise: Jeder Beamte einer einfachen Station (Fig. 1) setzt die Stimmgabel des Uebertragers D mit Hülfe des Elektromagneten i in Schwingung während der ganzen Zeit, während welcher er ein Telegramm aufgiebt. Den Taster M handhabt er, indem er den Knopf m längere oder kürzere Zeit andrückt, wodurch entsprechende undulirende Stromstöfse auf die Leitung χ übertragen werden; nach Mafsgabe der bestimmten Zeitfolge der Stromänderungen wird die Empfängerstimmgabel D1 der Empfängerstation in Schwingung versetzt, welche allein eine übereinstimmende Schwingungszahl mit jener Uebertragerstimmgabel D aufweist.
    Bei der mehrfachen Einrichtung nach Fig. 5 bedient jeder Beamte einen Apparatsatz, der aus je einem Taster M und einer Uebertragerstimmgabel D von bestimmter Tonhöhe besteht, welch letztere wie vorher mittelst des Elektromagneten i so lange dauernd in Schwin-, gung versetzt wird, als die Telegrammabgabe Zeit in Anspruch nimmt. Durch Drücken auf den Tasterknopf m wird ein langer oder kürzer andauernder Stromschlufs erzeugt, so dafs während dessen ein undulirender Strom den Linienstromkreis durchfliefst, und zwar mit einer der Tonhöhe jener Stimmgabel entsprechenden Undulationsfolge. Da alle den Stimmgabeln D zugehörigen Einzelleitungen des Amtes an die Hauptwickelung y der Inductionsspule B angeschlossen sind, so werden sämmtliche mit der gleichzeitigen Vielfachübertragung bewirkte Stromänderungen von der einen Leitung χ aufgenommen, um gemeinsam bei den Empfängern wirksam zu werden, so zwar, dafs immer gerade nur die Empfängerstimmgabel D1 in Schwingung geräth, die fähig ist, mit der bezüglichen Senderstimmgabel in Uebereinstimmung zu schwingen, von welcher die Telegrammentsendung stattfand. Diese Empfängerstatiön braucht nur mit einer Empfängerstimmgabel D1 ausgerüstet zu sein, wie bei Fig. 1 veranschaulicht, oder es kann an derselben der Vielfachempfänger Verwendung finden, der in Fig. 5 dargestellt ist.
    Die Anzahl von Telegrammen, die mit Hülfe des neuen Systems auf einem Draht gleichzeitig befördert werden kann, ist aufserordentlich grofs. Da nämlich die Masse oder Trägheit der Empfängerstimmgabel D1 diejenige des bewegenden Elektromagneten i1 bedeutend überwiegt, so schwingt die Stimmgabel thatsächlich nur unter Beeinflussung durch einen Strom, dessen Stromänderungen genau den normalen Schwingungen derselben entsprechen. Bei Versuchen des Erfinders ist festgestellt, dafs ein Unterschied von acht Schwingungen für die Secunde genügt, die Wirkung des Stromes aufzuheben. Man kann demnach, wenn man ausgeht von der C3-Stimmgabel mit 512 einfachen Schwingungen in der Secunde, die Anzahl der Stimmgabeln beträchtlich grofs erhalten, indem man zwischen je zweien derselben immer nur den Unterschied von acht Schwingungen einrichtet.
    ■ Patent-Ansprüche:
    ι . In Verbindung mit einer auf der Anwendung paarweise gleichgestimmter (Sender- und Empfänger-) Stimmgabeln (DD1J beruhenden Einrichtung für Mehrfach -Telegraphie auf »einem« Draht (xj, in welchen die Stromstöfse durch einen Taster (M) bezw. Unterbrechung eines kurzschliefsenden Stromnebenweges, gegebenenfalls unter Regelung durch einen parallel geschalteten Widerstand (F), entsendet werden, eine Empfängervorrichtung zwecks Aufzeichnung der Telegramme, bestehend aus an den gegenüberliegenden Stimmgabelschenkeln parallel vor einander befestigten Plättchen (PP1J mit abwechselnd durchsichtigen und un-
    durchsichtigen Streifen, die einander in der Ruhelage der Stimmgabel decken, dagegen bei der Schwingung das Licht einer Lichtquelle (uj, durch Linsen concentrirt, auf einen langsam fortbewegten Streifen lichtempfindlichen, Papiers ('bei 'jj fallen lassen, so dafs letzterer photographische Eindrücke entsprechend den Strichen und Punkten des Morse-Alphabets aufnimmt.
    .
  2. 2. Die abgeänderte Empfängereinrichtung an Stelle der Vorrichtung nach Anspruch i., bei welcher durch die mit den Stimmgabelenden verbundenen Gitterplättchen (P P1J Wärmestrahlen einer Wärmequelle (u) abgefangen bezw. zur Wirkung bei ■ einer MeIl ρ ni'sehen Thermobatterie gebracht werden, so dafs der .Nadelausschlag eines mit der letzteren verbundenen Galvanometers die Schwingung der Stimmgabel anzeigt. - .■''..:' v ■..'.
    Zu dem Zwecke der Mehrfach.-Telegraphic in der durch Anspruch.i. gekennzeichneten Art die Einrichtung eines combinirten Vielfachempfängers, bei welchem ein Elektromagnet (a) von geringer Kernmasse für eine ganze Reihe von seinem Einflüsse unterliegenden Empfängerstimmgabeln (D1J vorgesehen ist, so dafs von diesen Stimmgabeln die den bezüglichen Senderimpulsen entsprechenden in Schwingung versetzt werden und unter Vermittelung von Stromschlufs veranlassenden Pendeln (pl) eine mechanische oder akustische Zeichengebung bewirken können.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT77092D Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie Expired - Lifetime DE77092C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE77092C true DE77092C (de)

Family

ID=349925

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT77092D Expired - Lifetime DE77092C (de) Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE77092C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE77092C (de) Einrichtung fürMehrfach-Telegraphie
DE624996C (de) Rueckmelder fuer Telephonstellen
DE209319C (de)
DE77501C (de) Einrichtung zur Vorbereitung der Telegramme für selbsttätige Apparate
DE158284C (de)
DE206106C (de)
AT37683B (de) Monotelephonisches Relais.
DE86852C (de)
DE130695C (de)
DE178067C (de)
AT126408B (de) Rückmelder für Fernmelde- und Fernsteuerungsanlagen, insbesondere für Telephonstellen.
DE125372C (de)
DE24170C (de) Neuerungen an elektrischen Telegraphen-Apparaten
DE8541C (de) Neuerungen an elektrischen Telegraphen
DE198725C (de)
DE309202C (de)
DE49421C (de) Vorrichtung an Tastern zur Beförderung von Morseschriftzeichen mittelst Volta-Induktionsströme
DE15635C (de) Neuerung an Telephonen
DE156113C (de)
DE225460C (de)
DE192559C (de)
AT20475B (de) Schaltung für Wechselstromtelegraphen.
DE664296C (de) Waechterkontrollanlage
DE421264C (de) Verfahren zur Entfernungsbestimmung mittels reflektierter Schallwellen
AT66042B (de) Drucktelegraphenempfänger.