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Die
Herstellung von Benzinen mit veränderter
Zusammensetzung, die die neuen Umweltnormen erfüllen, erfordert insbesondere,
dass der Olefingehalt etwas, der Gehalt an Aromaten (vor allem Benzen)
und Schwefel jedoch erheblich verringert wird. Benzine, die durch
katalytisches Kracken hergestellt wurden, die 30 bis 50 % des Benzinpools
ausmachen können,
weisen einen erhöhten
Olefin- und Schwefelgehalt auf. Schwefel, der in Benzinen mit veränderter
Zusammensetzung vorhanden ist, ist zu etwa 90 % auf Benzin zurückzuführen, das
durch katalytisches Kracken hergestellt wurde (FCC, „Fluid
Catalytic Cracking" oder
katalytisches Kracken im Fließbett).
Die Entschwefelung (hydrierende Entschwefelung) von Benzinen und
insbesondere von Benzinen, die durch FCC hergestellt wurden, ist
damit von offensichtlicher Bedeutung, damit die Vorschriften erfüllt werden.
Neben dem Benzin, das durch katalytisches Kracken hergestellt wurde,
können
andere Benzine, wie Benzine, die unmittelbar aus der Destillation
von Rohöl
stammen, oder Benzine aus Umsetzungsprodukten (Coker, Dampfkracken
oder andere) erheblich zum Schwefel im Benzin beitragen.
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Hydrotreating
(hydrierende Entschwefelung) des Ausgangsmaterials, das dem katalytischen
Kracken zugeführt
wird, führt
zu Benzinen, die üblicherweise
100 ppm Schwefel enthalten. Anlagen zum Hydrotreating von Ausgangsmaterial
des katalytischen Krackens werden jedoch unter scharfen Temperatur-
und Druckbedingungen betrieben, was einen höheren finanziellen Aufwand
bedingt. Außerdem
muss das gesamte Ausgangsmaterial des katalytischen Krackverfahrens
entschwefelt werden, was die Behandlung sehr großer Mengen des Ausgangsmaterials
mit sich bringt.
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Durch
Hydrotreating (oder hydrierende Entschwefelung) von Benzinen, die
durch katalytisches Kracken hergestellt wurden, kann der Schwefelgehalt
des Schnitts gesenkt werden, wenn es unter den herkömmlichen
Bedingungen durchgeführt
wird, die dem Fachmann bekannt sind. Dieses Verfahren weist jedoch
den großen
Nachteil auf, dass es aufgrund der Sättigung eines erheblichen Anteils
der Olefine während
des Hydrotreating ein sehr starkes Absinken der Oktanzahl des Schnitts
bewirkt.
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Die
Abtrennung von Leichtbenzin und Schwerbenzin vor dem Hydrotreating
wurde bereits in der US-Patentschrift 4,397,739 beansprucht. Durch
diese Art der Abtrennung kann eine leichte Fraktion abgetrennt werden,
die einen hohen Olefingehalt und einen geringen Schwefelgehalt aufweist,
der nicht mehr mit zukünftigen
Anforderungen vereinbar ist, und eine schwere Fraktion, die einen
geringen Olefingehalt aufweist und einen hohen Anteil des Schwefels
des Ausgangsbenzins enthält.
In dieser Patentschrift wird ein Verfahren zur hydrierenden Entschwefelung
von Benzinen beansprucht, das eine Fraktionierung des Benzins in
eine leichte Fraktion und eine schwere Fraktion und eine spezifische
hydrierende Entschwefelung des Schwerbenzins umfasst, jedoch wird
keine Lösung
zum Entfernen des Schwefels vorgeschlagen, der im Leichtbenzin vorhanden
ist.
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Andererseits
wird in der US-Patentschrift 4,131,537 gelehrt, Benzin in mehrere
Schnitte in Abhängigkeit
von ihrem Siedepunkt zu fraktionieren, vorzugsweise drei, und sie
unter Bedingungen zu entschwefeln, die unterschiedlich sein können, und
in Gegenwart eines Katalysators, der zumindest ein Metall aus der
Gruppe VIB und/oder der Gruppe VIII umfasst. Es ist in dieser Patentschrift
angegeben, dass der größte Vorteil
gewonnen wird, wenn Benzin in drei Schnitte fraktioniert wird und
wenn der Schnitt, der mittlere Siedepunkte aufweist, unter milden
Bedingungen behandelt wird.
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Die
Patentanmeldung EP-A-0 725 126 beschreibt ein Verfahren zur hydrierenden
Entschwefelung eines Krackbenzins, wobei das Benzin in eine Vielzahl
von Fraktionen aufgetrennt wird, die mindestens eine erste Fraktion
enthält,
die viele Verbindungen enthält,
die leicht zu entschwefeln sind, und eine zweite Fraktion, die viele
Verbindungen enthält,
die schwer zu entschwefeln sind. Vor dem Durchführen dieser Auftrennung muss
zuvor die Verteilung der Schwefelprodukte mithilfe von Analysen
bestimmt werden. Diese Analysen sind notwendig für die Auswahl der Gerätetechnik
und der Auftrennungsbedingungen.
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In
dieser Anmeldung ist angegeben, dass der Olefingehalt und die Oktanzahl
einer leichten Krackbenzinfraktion sehr stark sinken, wenn sie entschwefelt
wird, ohne fraktioniert zu werden. Im Gegensatz dazu kann durch
die Fraktionierung dieser leichten Fraktion in 7 bis 20 Fraktionen,
gefolgt von Analysen des Schwefel- und Olefingehalts dieser Fraktionen
die Fraktion oder Fraktionen bestimmt werden, die die meisten Schwefelverbindungen
enthalten, die anschließend
gleichzeitig oder getrennt entschwefelt und mit anderen entschwefelten
Fraktionen vermischt werden oder nicht. Ein solches Verfahren ist
kompliziert und muss bei jeder Änderung
der Zusammensetzung des zu behandelnden Benzins wiederholt werden.
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In
der französischen
Patentanmeldung 98/14480 wird gelehrt, Benzin in eine leichte Fraktion
und eine schwere Fraktion zu fraktionieren, anschließend ein
spezifisches Hydrotreating des Leichtbenzins mit einem Katalysator
auf Nickelbasis durchzuführen
und ein Hydrotreating des Schwerbenzins mit einem Katalysator, der
mindestens ein Metall aus der Gruppe VIII und/oder mindestens ein
Metall aus der Gruppe VIb enthält.
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Es
wurden, beispielsweise in der US-Patentschrift 5,290,427, ebenfalls
Verfahren zum Hydrotreating von Benzinen vorgeschlagen, die darin
bestehen, Benzin zu fraktionieren, anschließend die Fraktionen auf unterschiedlicher
Höhe eines
Reaktors zur hydrierenden Entschwefelung einzubringen und die entschwefelten Fraktionen
mit einem Zeolith ZSM-5 umzuwandeln, um den festgestellten Rückgang der
Oktanzahl mithilfe einer Isomerisierung auszugleichen.
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Bei
diesen Verfahren weisen die zu behandelnden Benzine im Allgemeinen
einen Anfangspunkt von über
70 °C auf
und es ist weiter notwendig, das Leichtbenzin (Fraktion, die Verbindungen
mit einem Siedepunkt zwischen C5 (Kohlenwasserstoff mit 5 Kohlenstoffatomen)
und 70 °C
entspricht) getrennt zu behandeln, zum Beispiel durch Süßen.
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In
der US-Patentschrift 5,318,690 wird ein Verfahren vorgeschlagen,
das eine Fraktionierung von Benzin und eine Süßung des Leichtbenzins umfasst,
wohingegen das Schwerbenzin entschwefelt, anschließend mit
ZSM-5 umgewandelt und erneut unter milden Bedingungen entschwefelt
wird. Dieses Verfahren beruht auf einer Auftrennung des Rohbenzins,
um eine leichte Fraktion zu gewinnen, die abgesehen von Merkaptanen frei
von Schwefelverbindungen ist. Dadurch ist es möglich, diesen Schnitt einzig
und allein mithilfe einer Süßung zu
behandeln, durch die die Merkaptane entfernt werden.
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Aus
diesem Grund enthält
die schwere Fraktion eine verhältnismäßig große Menge
Olefine, die beim Hydrotreating teilweise gesättigt werden. Um das Abfallen
der Oktanzahl auszugleichen, der mit der Hydrierung der Olefine
verbunden ist, wird in der Patentschrift das Kracken mit dem Zeolith
ZSM-5 empfohlen, wodurch Olefine erzeugt werden, jedoch auf Kosten
der Ausbeute. Außerdem
können
sich diese Olefine mit H2S verbinden, das
in der Umgebung vorhanden ist und wieder Merkaptane bilden. Es ist
daher erforderlich, eine Süßung oder
zusätzliche
hydrierende Entschwefelung durchzuführen.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ent schwefelung
von Benzin, das heißt
ein Verfahren zur Herstellung von Benzinen mit einem geringen Schwefelgehalt,
mit dem das gesamte schwefelhaltige Ausgangsmaterial (im Allgemeinen
ein Benzinschnitt) veredelt werden kann, vorzugsweise ein Benzinschnitt aus
einem katalytischen Krackverfahren, und mit dem der Schwefelgehalt
in diesem Benzinschnitt ohne wesentliche Verminderung der Benzinausbeute
auf ein sehr geringes Maß verringert
werden kann, und dies bei gleichzeitiger Minimierung des Absinkens
der Oktanzahl durch die Hydrierung von Olefinen. Außerdem kann durch
das erfindungsgemäße Verfahren über die
Reformierung einer der Benzinfraktionen, die zuvor entschwefelt
wurde, der mögliche
Rückgang
der Oktanzahl durch die Hydrierung von Olefinen zumindest teilweise
ausgeglichen werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
wie es im Wortlaut von Anspruch 1 definiert ist, ist ein Verfahren zum
Herstellen von Benzin mit geringem Schwefelgehalt aus einem schwefelhaltigen
Ausgangsmaterial. Es umfasst mindestens die folgenden Schritte:
- a1) mindestens eine selektive Hydrierung von
Diolefinen und von Acetylenverbindungen, die im Ausgangsmaterial
vorhanden sind,
- a2) mindestens ein Schritt, der auf die Erhöhung der Molmasse der leichten
Schwefelprodukte gerichtet ist, die im Ausgangsmaterial oder im
abfließenden
Strom von Schritt a1 enthalten sind. Dieser Schritt kann möglicherweise
gleichzeitig mit Schritt a1 an mindestens einem Teil des Ausgangsmaterials
im gleichen Reaktor oder einem anderen Reaktor erfolgen. Er kann
auch getrennt an mindestens einem Teil des Ausgangsmaterials erfolgen,
das bei Schritt a1 hydriert wurde.
- b) mindestens eine Auftrennung (im Folgenden auch Fraktionierung
genannt) des Benzins, das in Schritt a1 oder a2 gewonnen wurde,
in mindestens drei Fraktionen (oder Schnitte), eine leichte Fraktion,
die die leichtesten Olefine des Ausgangsbenzins enthält (Leichtbenzin
oder leichte Fraktion), eine schwere Fraktion, in der der überwiegende
Teil der Schwefelverbindungen konzentriert ist, die zu Beginn im
Ausgangsbenzin vorhanden waren (Schwerbenzin oder schwere Fraktion),
und mindestens eine Mittelfraktion, die einen verhältnismäßig geringen
Olefingehalt und einen verhältnismäßig geringen
Gehalt an Aromaten und damit im Verhältnis zu den leichten und schweren
Fraktionen dieses Benzins eine niedrige Oktanzahl aufweist.
- c1) mindestens eine Behandlung des Schwerbenzins, das in Schritt
b abgetrennt wurde, mit einem Katalysator, durch den die ungesättigten
Schwefelverbindungen zumindest teilweise zersetzt oder hydriert
werden können,
insbesondere zyklische Schwefelverbindungen, ja sogar aromatische
Verbindungen wie beispielsweise Thiophenverbindungen, wobei unter
solchen Bedingungen gearbeitet wird, dass die Hydrierung von Olefinen
mit diesem Katalysator begrenzt ist. Die schwere Fraktion kann vor
oder nach Schritt c1 möglicherweise
mit mindestens einem Teil einer Mittelfraktion aus dem Auftrennungsschritt
b gemischt werden, der vorzugsweise nicht entschwefelt ist.
- c2) Schritt c1 folgt möglicherweise
ein Schritt c2 zur Behandlung des abfließenden Stroms von Schritt c1 mit
einem Katalysator, mit dem Schwefelverbindungen, und bevorzugter
lineare und/oder zyklische gesättigte
Schwefelverbindungen zersetzt werden können, bei eingeschränkter Hydrierung
der Olefine.
- d) mindestens ein Schritt, der auf die erhebliche Absenkung
des Schwefel- und Stickstoffgehalts von mindestens einer der Mittelfraktionen
gerichtet ist. Dieser Schritt zur Entschwefelung und Stickstoffentfernung ist
vorzugsweise von einer so gut wie vollständigen Hydrierung der Olefine
begleitet, die in dieser Fraktion vorhanden sind. Die so gewonnene
Fraktion wird dann durch katalytische Reformierung behandelt, um
die Oktanzahl des (der) Mittelfraktion (-fraktionen) zu erhöhen.
- e) möglicherweise
ein Schritt e zum Mischen von mindestens zwei Fraktionen, von denen
mindestens eine eine Entschwefelungsbehandlung in Schritt c1 und
möglicherweise
c2 und/oder in Schritt d erfahren hat.
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Die
katalytischen Behandlungen in Schritt c1 und/oder c2 können entweder
in einem einzigen Reaktor durchgeführt werden, der die beiden
Katalysatoren enthält,
oder in mindestens zwei verschiedenen Reaktoren. Wenn die Behandlung
mithilfe von zwei Reaktoren durchgeführt wird, werden die beiden
letzteren vorzugsweise in Reihe angeordnet, wobei im zweiten Reaktor
der abfließende
Strom aus dem ersten Reaktor vorzugsweise vollständig behandelt wird, vorzugsweise
ohne Auftrennung von Flüssigkeit
und Gas zwischen dem ersten und zweiten Reaktor. Es ist ebenfalls
möglich,
mehrere Reaktoren parallel oder in Reihe für den einen und/oder den anderen
der Schritte c1 oder c2 zu verwenden.
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Darüber hinaus
erfolgt vorzugsweise nach Schritt d ein Schritt e, wobei dieser
Schritt im Mischen der Benzine besteht, die in Schritt b abgetrennt
wurden, unabhängig
davon, ob sie Entschwefelungsbehandlungen erfahren haben oder nicht.
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Das
Ausgangsmaterial des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Allgemeinen
ein schwefelhaltiger Benzinschnitt, wie beispielsweise ein Schnitt
aus einer Verkokungsanlage (Coken), einer Anlage zum Herabsetzen
der Viskosität
(Visbreaking), einer Dampfkrack- oder katalytischen Krackanlage
(FCC). Das Ausgangsmaterial besteht vorzugsweise aus einem Benzinschnitt
aus einer Anlage zum katalytischen Kracken, dessen Bereich der Siedepunkte
sich üblicherweise
von etwa den Siedepunkten von Kohlenwasserstoffen mit 5 Kohlenstoffatomen
(C5) bis etwa 250 °C erstreckt. Dieses Benzin kann
möglicherweise
zu einem erheblichen Anteil aus Benzin anderen Ursprungs bestehen,
beispielsweise Benzinen, die unmittelbar aus der Destillation von Rohöl (Straightrun-Benzin)
unter Atmosphärendruck
oder aus einem Konversionsverfahren (Verkokungs- oder Dampfkrackbenzin)
stammen. Der Endpunkt des Benzinschnitts hängt von der Raffinerie ab,
aus der er stammt, und von den Marktzwängen, bleibt jedoch im Allgemeinen
in den zuvor angegebenen Grenzen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren beschrieben, mit dem
ein Benzin gewonnen werden kann, das Schwefelverbindungen enthält, das
vorzugsweise aus einer Anlage zum katalytischen Kracken stammt,
wobei das Benzin zuerst eine selektive Hydrierungsbehandlung der
Diolefine und der Acetylenverbindungen erfährt, anschließend möglicherweise
einen Schritt, der darauf gerichtet ist, die leichtesten Schwefelverbindungen
schwerer zu machen, die möglicherweise
im Benzin vorliegen und ohne diesen Schritt nach der Fraktionierung
im Leichtbenzin vorhanden sein müssten,
mindestens eine Auftrennung des Benzins in mindestens drei Fraktionen,
eine Behandlung von mindestens einer der Mittelfraktionen, die darauf
gerichtet ist, Schwefel und Stickstoff in erheblichem Umfang aus
diesem Schnitt zu entfernen, bevor er eine Behandlung zur katalytischen
Reformie rung erfährt,
eine Behandlung des Schwerbenzins, möglicherweise gemischt mit mindestens
einem Teil einer der Mittelfraktionen, mithilfe eines bekannten
Katalysators, um die Umsetzung ungesättigter Schwefelverbindungen
im Benzin, beispielsweise Thiophenverbindungen, zu gesättigten
Schwefelverbindungen wie Thiophanen, Merkaptanen zu begünstigen,
dann möglicherweise
mit einem zweiten Katalysator, der die gezielte Umsetzung gesättigter,
linearer oder zyklischer Schwefelverbindungen begünstigt,
die bereits in der schweren Fraktion vorhanden sind oder bei der
vorangehenden Behandlung entstehen. Die so behandelte schwere und
Mittelfraktion und möglicherweise
die leichte Benzinfraktion können
anschließend vermischt
werden, damit ein entschwefeltes Benzin gewonnen wird.
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Durch
diesen Ablauf kann am Ende ein entschwefeltes Benzin gewonnen werden,
wobei Olefingehalt oder Oktanzahl gesteuert werden können und
dies selbst bei hohen Entschwefelungsraten. Durch dieses Verfahren
werden unter vernünftigen
Betriebsbedingungen, die im Folgenden genauer dargelegt sind, hohe
Raten der hydrierenden Entschwefelung erreicht. Außerdem ist
es durch Optimierung der Cutpoints der Mittelfraktionen und durch
Auswahl von denen, die dem Schritt der katalytischen Reformierung
zugeführt
werden, möglich,
den Benzolgehalt des Endbenzins auf ein Mindestmaß (beispielsweise
auf einen Gehalt von unter 5 Gew.% im endgültigen Gemisch der entschwefelten
Benzinfraktionen) herabzusetzen, den Olefingehalt zu steuern und
eine hohe Research-Oktanzahl und hohe Motoroktanzahl aufrechtzuerhalten.
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Die
Schwefelsorten, die im Ausgangsmaterial enthalten sind, das mit
dem Verfahren der Erfindung behandelt wird, können Merkaptane oder heterozyklische
Verbindungen sein, beispielsweise Thiophene oder Alkylthiophene,
oder schwerere Verbindungen wie beispielsweise Benzothiophen oder
Dibenzothiophen. Wenn Benzin, das leichte Schwefelverbindungen enthält, in zwei
Schnitte fraktioniert wird, eine leichte Fraktion, die viele Olefine
enthält,
und eine schwere Fraktion, die wenig Olefine enthält, können die
leichten Schwefelverbindungen (zum Beispiel: Ethylmerkaptan, Propylmerkaptan
und möglicherweise
Thiophen) teilweise, ja sogar vollständig im Leichtbenzin vorliegen.
Es ist daher häufig
erforderlich, diese leichte Fraktion einer zusätzlichen Behandlung zu unterziehen,
um den Schwefelgehalt zu verringern, den sie enthält. Üblicherweise
ist diese Behandlung beispielsweise eine extraktive Süßung, durch
die aus dem Benzin die leichten Schwefelverbindungen entfernt werden
können,
die in Form von Merkaptan vorliegen. Abgesehen davon, dass diese
Behandlung die Kosten für
den Vorgang zwangsläufig
erhöhen,
kann sie nur dann eingesetzt werden, wenn der Schwefel in Form von
Merkaptan vorliegt. Der Cutpoint des Benzins muss damit vorzugsweise
begrenzt werden, damit im Leichtbenzin kein Thiophen vorhanden ist.
Letzteres bildet nämlich
mit einer bestimmten Anzahl von Kohlenwasserstoffen Azeotrope, es
können
beim Leichtbenzin nur C5-Olefine und ein
geringer Teil der C6-Olefine abgetrennt
werden, da ansonsten in diesem Schnitt ein zu hoher Anteil Thiophen
vorhanden ist.
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Um
einen höheren
Anteil der Olefine zurückzugewinnen,
die im Leichtbenzin vorhanden sind, bei gleichzeitiger Begrenzung
des Schwefelgehalts dieser Fraktion ohne zusätzliche Behandlung, wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt vorgeschlagen, nach einem ersten Schritt zur selektiven
Hydrierung das Ausgangsmaterial unter Bedingungen und mit Katalysatoren
zu behandeln, mit denen die leichten Schwefelverbindungen zu Schwefelverbindungen
umgesetzt werden können,
die einen höheren
Siedepunkt aufweisen, damit sie nach dem Schritt der Auftrennung
in den schwereren Fraktionen vorgefunden werden. Das Benzin wird
anschließend
in mindestens drei Schnitte fraktioniert: eine leichte Fraktion,
die einen erheblichen Anteil der Olefine, die zu Beginn im zu behandelnden
Benzin vorhanden sind, jedoch eine sehr geringe Menge an Schwefelverbindungen enthält, mindestens
eine Mittelfraktion, aus der Schwefel und Stickstoff entfernt werden und
die anschließend
mit einem Reformierungskatalysator behandelt wird, und eine schwere
Fraktion, die unter definierten Bedingungen und mithilfe eines Katalysators
oder einer Folge von Katalysatoren entschwefelt wird, durch den
bzw. die hohe Entschwefelungsraten bei gleichzeitiger Begrenzung
der Hydrierungsrate der Olefine und damit des Rückgangs der Oktanzahl erreicht
werden können.
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Um
den Benzolgehalt des Endbenzins auf ein Mindestmaß herabzusetzen,
besteht eine der bevorzugteren Ausführungsformen der Erfindung
darin, das Ausgangsmaterial unter Bedingungen und mit Katalysatoren
zu behandeln, durch die die leichten Schwefelverbindungen zu Schwefelverbindungen
umgesetzt werden können,
die einen höheren
Siedepunkt aufweisen, die nach dem Schritt der Auftrennung in den
schwereren Fraktionen vorgefunden werden. Das Benzin wird anschließend in
4 Schnitte aufgetrennt:
- – eine leichte Fraktion, die
den Hauptanteil der Moleküle
mit 5 Kohlenstoffatomen (C5) und einen erheblichen
Anteil der Moleküle
mit 6 Kohlenstoffatomen (C6) enthält, die
zu Beginn in dem zu behandelnden Benzin vorhanden waren. Diese Fraktion
ist durch einen hohen Olefingehalt und einen sehr geringen Schwefelgehalt
gekennzeichnet,
- – eine
erste Mittelfraktion, die im wesentlichen (das heißt zu mehr
als 60 Gew.%, vorzugsweise mehr als 80 Gew.%) aus Molekülen mit
sechs Kohlenstoffatomen (C6) und einem Teil
der Moleküle
besteht, die 7 Kohlenstoffatome (C7) aufweisen, sowie dem größten Teil
der Schwefelverbindungen, die einen Siedepunkt aufweisen, der plus
minus etwa 20 % nahe dem des Azeotrops liegt, das sie mit Kohlenwasserstoffen bilden.
Diese Fraktion wird vorzugsweise vor der hydrierenden Entschwefelung (Schritte
c1 und c2) oder nach der zumindest teilweisen Zersetzung oder Hydrierung
der ungesättigten
Schwefelverbindungen (Schritt c1), jedoch vor der Zersetzung der
gesättigten
Schwefelverbindungen (Schritt c2) mit dem Schwerbenzin gemischt,
damit sie unter Bedingungen entschwefelt werden kann, durch die
die Hydrierung der Olefine eingeschränkt werden kann. Dieses Benzin
wird vorzugsweise nicht der katalytischen Reformierung zugeführt, da
es eine Reihe von Verbindungen enthält, die bei der Reformierungsbehandlung
zur Bildung von Benzol führen
würden.
Diese Verbindungen sind dem Fachmann als „Benzolvorstufen" bekannt und können beispielsweise
Methylcyclopentan, Cyclohexan, n-Hexan oder Benzol selbst sein.
Wenn es durch die jeweilige Gesetzgebung erlaubt ist, kann diese
Mittelfraktion jedoch möglicherweise
der Anlage zur Behandlung der zweiten Mittelfraktion zugeführt werden;
- – eine
zweite Mittelfraktion, aus der mit einem herkömmlichen Hydrotreating-Katalysator
Schwefel und Stickstoff entfernt werden, um beinahe den gesamten
Schwefel und Stickstoff zu entfernen, die zu Beginn in diesem Schnitt
vorhanden sind (das heißt
ihren Gehalt auf weniger als 5 ppm zu senken, vorzugsweise weniger
als 1 ppm). Diese Behandlung ist begleitet von der so gut wie vollständigen Hydrierung
der Olefine dieses Schnitts, wodurch der Olefingehalt auf Werte
von vorzugsweise unter 10 Gew.%, und bevorzugter unter 5 Gew.% abgesenkt
werden kann. Dieser Schnitt wird anschließend mit einem Katalysator
zur katalytischen Reformierung behandelt, der die Isomerisierung
und Dehydrocyclisierung der Paraffine und Naphthene unter Bildung
von verzweigten Paraffinen und aromatischen Verbindungen ermöglicht.
- – die
schwere Fraktion, vorzugsweise gemischt mit der ersten Mittelfraktion,
wird unter definierten Bedin gungen und mithilfe einer Folge von
Katalysatoren entschwefelt, mit denen bei gleichzeitiger Begrenzung der
Hydrierungsrate der Olefine und damit des Rückgangs der Oktanzahl hohe
Entschwefelungsraten erreicht werden können.
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Wenn
der leichte, der Mittel- und der schwere Benzinschnitt nach den
erfindungsgemäßen Entschwefelungsbehandlungen
gemischt werden, ist der Rückgang
der Research- oder Motoroktanzahl, ausgedrückt als Unterschied zwischen
dem Mittelwert (ROZ + MOZ)/2, der bei diesem Gemisch beobachtet
wird, und dem Mittelwert (ROZ + MOZ)/2 des Ausgangsmaterials, auf
weniger als 2 Punkte begrenzt, vorzugsweise weniger als 1,7 Punkte
und bevorzugter weniger als 1,5 Punkte und sehr bevorzugt weniger
als 1 Punkt. In einigen Fällen
kann der Mittelwert (ROZ + MOZ)/2 des Benzins, das mithilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens
entschwefelt wurde, sogar um weniger als 0,5 Punkte im Verhältnis zum
Mittelwert (ROZ + MOZ)/2 des Ausgangsmaterials sinken, ja sogar
im Gegensatz dazu um mindestens 0,5 Punkte steigen.
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Der
Schwefelgehalt der Benzinschnitte, die durch katalytisches Kracken
(FCC) hergestellt werden, hängt
vom Schwefelgehalt des Ausgangsmaterials ab, das mit FCC behandelt
wird, sowie vom Endpunkt des Schnitts. Im Allgemeinen liegt der
Schwefelgehalt eines ganzen Benzinschnitts, insbesondere von dem,
der aus dem FCC-Verfahren stammt, über 100 ppm Masse und meistens über 500
ppm Masse. Bei Benzinen, die Endpunkte von über 200 °C aufweisen, liegt der Schwefelgehalt
häufig über 1000
ppm Masse, in einigen Fällen können sie
sogar Werte in der Größenordnung
von 4000 bis 5000 ppm Masse erreichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
findet insbesondere dann Anwendung, wenn hohe Entschwefelungsraten
des Benzins gefordert sind, das heißt, wenn das entschwefelte
Benzin höchstens
10 % des Schwefels des Ausgangsbenzins enthalten soll und möglicherweise
höchstens
5 %, ja sogar höchstens
2 % des Schwefels des Ausgangsbenzins, was Entschwefelungsraten
von über
90 %, ja sogar von über
95 oder 98 % entspricht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst mindestens die folgenden Schritte:
- a1)
mindestens einen Schritt, der darin besteht, das Ausgangsmaterial,
das vorzugsweise aus dem gesamten Benzinschnitt besteht, über einen
Katalysator zu leiten, durch den die Diolefine und Acetylenverbindungen
des Benzins gezielt hydriert werden können, ohne dass die Olefine
hydriert werden,
- a2) möglicherweise
mindestens einen wahlweisen Schritt, der darin besteht, mindestens
einen Teil des Ausgangsbenzins oder des Benzins, das in Schritt
a1 hydriert wurde, vorzugsweise das ganze Ausgangsbenzin oder das
ganze Benzin, das in Schritt a1 hydriert wurde, über einen Katalysator zu leiten,
durch den die leichten Schwefelverbindungen (zum Beispiel: Ethylmerkaptan,
Propylmerkaptan, Thiophen) mit zumindest einem Teil der Diolefine
oder Olefine zumindest teilweise zu schwereren Schwefelverbindungen
umgesetzt werden können.
Dieser Schritt erfolgt vorzugsweise gleichzeitig mit Schritt a1,
indem beispielsweise das Ausgangsbenzin über einen Katalysator geleitet
wird, der gleichzeitig Diolefine und Acetylenverbindungen hydrieren
kann und leichte Schwefelverbindungen und einen Teil der Diolefine
oder Olefine in schwerere Schwefelverbindungen umwandeln kann, oder über einen
anderen Katalysator, mit dem diese Umsetzung jedoch im gleichen
Reaktor möglich
ist wie Schritt a1. Eventuell kann bei bestimmten Arten von Ausgangsmaterial
eine Erhöhung
des Merkaptangehalts am Ende von a1) oder a2) beobachtet werden,
diese Erhöhung
des Merkaptangehalts ist wahrscheinlich auf eine hydrogenolytische
Spaltung von Disulfiden mit hoher Molmasse zurückzuführen. Während dieses Schritts können alle
leichten Schwefelverbindungen umgesetzt werden, das heißt die Verbindungen,
deren Siedepunkt niedriger als der von Thiophen ist. Zu diesen Verbindungen
kann CS2, Dimethylsulfid, Methylethylsulfid
oder COS gezählt
werden.
- b) mindestens einen Schritt, der darauf gerichtet ist, das Ausgangsbenzin
in mindestens ein Leichtbenzin (leichte Fraktion), mindestens ein
Mittelbenzin (Mittelfraktion) und ein Schwerbenzin (schwere Fraktion) aufzutrennen.
Es wird der Cutpoint des Leichtbenzins ermittelt, um den Schwefelgehalt
des Leichtbenzins zu begrenzen und seine Verwendung im Benzinpool
zu ermöglichen,
vorzugsweise ohne jegliche zusätzliche
Behandlung, insbesondere ohne Entschwefelung. Der Cutpoint des Mittelbenzins
ist im Allgemeinen durch die Einschränkungen des Reformierungsverfahrens
bedingt, mit dem letzteres behandelt wird. Eine der bevorzugten
Anordnungen besteht darin, das Benzin zu fraktionieren, um eine
leichte Fraktion, eine schwere Fraktion und zwei Mittelbenzine zu
gewinnen: ein erstes Mittelbenzin, das hauptsächlich aus Verbindungen mit
sechs Kohlenstoffatomen besteht, das anschließend vorzugsweise mit der schweren
Benzinfraktion gemischt wird, vorzugsweise vor Schritt c1 oder möglicherweise
zwischen der Behandlung zur Sättigung
der ungesättigten
Schwefelverbindungen (Schritt c1) und der Zersetzung dieser Verbindungen (Schritt
c2), und ein zweites Mittelbenzin, das hauptsächlich aus Molekülen besteht,
die 7 oder 8 Kohlenstoffatome (C7 oder C8) enthalten, das in Schritt d behandelt
wird.
- c1) mindestens einen Schritt, der die Behandlung mindestens
eines Teils des Schwerbenzins und möglicherweise mindestens eines
Teils der Mittelfraktionen mit einem Katalysator umfasst, mit dem
die Umsetzung mindestens eines Teils der ungesättigten Schwefelverbindungen,
die in diesem Ausgangsmaterial vorhanden sind, beispielsweise Thiophenverbindungen,
in gesättigte
Schwefelverbindungen wie beispielsweise Thiophane (oder Thiacyclopentane)
oder Merkaptane möglich
ist, gemäß einem
Ablauf von Reaktionen, die im Folgenden beschrieben sind: Die Reaktion
zur vollständigen
Zersetzung unter Abgabe von H2S ist ebenfalls
möglich
und begleitet im Allgemeinen in erheblichem Maße die Reaktionen zur Sättigung
ungesättigter
Schwefelverbindungen.
- Diese Hydrierungsreaktion kann mit jedem Katalysator erfolgen,
der diese Reaktionen begünstigt,
beispielsweise einem Katalysator, der mindestens ein Metall aus
der Gruppe VIII und/oder mindestens ein Metall aus der Gruppe VIb
umfasst, vorzugsweise zumindest teilweise in Form von Sulfiden.
Wenn ein solcher Katalysator verwendet wird, werden die Betriebsbedingungen
angepasst, damit ungesättigte
Verbindungen wie Thiophenverbindungen bei gleichzeitiger Begrenzung
der Hydrierung von Olefinen zumindest teilweise hydriert werden
können.
- c2) nach dieser Behandlung kann möglicherweise mindestens ein
Schritt c2 durchgeführt
werden, wobei die gesättigten
Schwefelverbindungen, die im Ausgangsbenzin vorhanden sind oder
am Ende der Sättigungsreaktion
(Schritt c1) gewonnen werden, gemäß den Beispielreaktionen zu
H2S umgesetzt werden: Diese
Behandlung kann mit jedem Katalysator durchgeführt werden, mit dem gesättigte Schwefelverbindungen
umgesetzt werden können
(hauptsächlich
Verbindungen vom Typ Thiophane oder Merkaptane). Sie kann beispielsweise
mit einem Katalysator auf der Grundlage von mindestens einem Metall
aus der Gruppe VIII des alten Periodensystems (Gruppen 8, 9 oder
10 des neuen Periodensystems) durchgeführt werden.
- Das so entschwefelte Schwerbenzin wird anschließend möglicherweise
gestrippt (das heißt,
dass ein Gasstrom, der vorzugsweise ein Inertgas oder Inertgase
enthält,
durch dieses Benzin geleitet wird) , um das H2S
zu entfernen, das bei der hydrierenden Entschwefelung entsteht.
Das Leichtbenzin, das in Schritt b abgetrennt wurde, und das Schwerbenzin,
das in Schritt c1 und/oder Schritt c2 entschwefelt wurde, können schließend entweder
gemischt und dem Benzinpool der Raffinerie zugeführt werden oder getrennt veredelt werden,
ohne vermischt zu werden.
- d) Behandlung mindestens einer der Mittelfraktionen durch ein
Verfahren, das darauf gerichtet ist, beinahe alle Schwefel- und
Stickstoffverbindungen aus dieser Fraktion zu entfernen und vorzugsweise
alle Olefine zu hydrieren, anschließend den abfließenden Strom,
der einem derartigen Hydrotreating unterzogen wurde, mit einem Reformierungskatalysator
zu behandeln, der die Isomerisierung und Dehydrocyclisierung von Paraffinen
ermöglicht.
- e) möglicherweise
ein Schritt e zum Mischen von mindestens zwei Fraktionen, von denen
mindestens eine eine Entschwefelungsbehandlung in Schritt c1 und
möglicherweise
c2 und/oder in Schritt d erfahren hat.
-
Die
verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Folgenden
ausführlicher
beschrieben.
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- Hydrierung von Diolefinen
und Acetylenverbindungen (Schritt a1):
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Die
Hydrierung von Dienen ist ein Schritt, mit dem vor der hydrierenden
Entschwefelung beinahe alle Diene entfernt werden können, die
im zu behandelnden schwefelhaltigen Benzinschnitt vorhanden sind.
Sie findet vorzugsweise als erster Schritt (Schritt a1) des erfindungsgemäßen Verfahrens
statt, im Allgemeinen in Gegenwart eines Katalysators, der mindestens
ein Metall aus der Gruppe VIII, das vorzugsweise aus der Gruppe
ausgewählt
wird, die aus Platin, Palladium und Nickel besteht, und einen Träger umfasst.
Es wird beispielsweise ein Katalysator auf Nickel- oder Palladiumbasis
verwendet, der auf einen inerten Träger aufgetragen ist, beispielsweise
Aluminiumoxid, Siliciumoxid oder einem Träger, der mindestens 50 % Aluminiumoxid
enthält.
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Der
angewendete Druck genügt,
um mehr als 60 Gew.%, vorzugsweise 80 Gew.% und bevorzugter 95 Gew.%
des zu behandelnden Benzins im Reaktor in Flüssigphase zu halten; er liegt
meist zwischen etwa 0,4 und etwa 5 MPa und vorzugsweise über 1 MPa,
bevorzugter zwischen 1 und 4 MPa. Die stündliche Raumgeschwindigkeit
der zu behandelnden Flüssigkeit
liegt zwischen etwa 1 und etwa 20 h–1 (Volumen
Aus gangsmaterial je Volumen Katalysator und je Stunde), vorzugsweise
zwischen 3 und 10 h–1, sehr bevorzugt zwischen 4
und 8 h–1.
Die Temperatur liegt meist zwischen etwa 50 und etwa 250 °C und vorzugsweise
zwischen 80 und 230 °C,
und bevorzugter zwischen 150 und 200 °C, um eine ausreichende Umsetzung
der Diolefine zu gewährleisten.
Es ist sehr bevorzugt, dass sie auf höchstens 180 °C beschränkt ist.
Das Verhältnis
Wasserstoff zu Ausgangsmaterial, ausgedrückt in Litern, liegt im Allgemeinen
zwischen 5 und 50 Litern je Liter, vorzugsweise zwischen 8 und 30
Litern je Liter.
-
Die
Auswahl der Betriebsbedingungen ist besonders wichtig. Es wird meist
unter Druck und in Gegenwart einer Wasserstoffmenge gearbeitet,
die etwas höher
liegt als der stöchiometrische
Wert, der notwendig ist, um die Diolefine und Acetylenverbindungen
zu hydrieren. Wasserstoff und das zu behandelnde Ausgangsmaterial
werden in Aufwärts-
oder Abwärtsströmung in
einen Reaktor eingespritzt, der vorzugsweise ein Katalysatorfestbett
umfasst.
-
Mit
dem Hauptmetall kann ein weiteres Metall in Verbindung gebracht
werden, beispielsweise Molybdän
oder Wolfram, um einen bimetallischen Katalysator zu bilden. Die
Verwendung dieser katalytischen Formeln wurde beispielsweise in
der Patentschrift
FR 2 764 299 beansprucht.
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Benzin,
das durch katalytisches Kracken hergestellt wurde, kann bis zu einigen
Gew.% Diolefine enthalten. Nach der Hydrierung ist der Diolefingehalt
im Allgemeinen auf weniger als 3000 ppm, sogar weniger als 2500
ppm und bevorzugter weniger als 1500 ppm gesenkt. In einigen Fällen können weniger
als 500 ppm erreicht werden. Der Diengehalt nach der selektiven
Hydrierung kann, wenn erforderlich, sogar auf weniger als 250 ppm
gesenkt werden.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
findet der Schritt der Hydrierung der Diene in einem Reaktor zur
katalytischen Hydrierung statt, der einen katalytischen Reaktionsbereich
umfasst, durch den das gesamte Ausgangsmaterial und die Wasserstoffmenge
hindurchgeführt
wird, die notwendig ist, um die gewünschten Reaktionen zu bewirken.
-
- Umsetzung leichter Schwefelverbindungen
zu schwereren Verbindungen (Schritt a2):
-
Dieser
wahlweise Schritt besteht darin, die leichten Schwefelverbindungen
umzusetzen, die sich ohne diesen Schritt am Ende des Auftrennungsschritts
b im Leichtbenzin befinden würden.
Er erfolgt vorzugsweise mit einem Katalysator, der mindestens ein
Element aus der Gruppe VIII enthält
(Gruppen 8, 9 und 10 des neuen Periodensystems) oder ein Harz enthält. In Gegenwart
dieses Katalysators werden die leichten Schwefelverbindungen in
schwerere Schwefelverbindungen umgesetzt, die mit in das Schwerbenzin
befördert
werden.
-
Dieser
wahlweise Schritt kann möglicherweise
gleichzeitig mit Schritt a1 durchgeführt werden. Beispielsweise
kann es besonders vorteilhaft sein, bei der Hydrierung der Diolefine
und Acetylenverbindungen unter Bedingungen zu arbeiten, bei denen
mindestens ein Teil der Verbindungen in Form von Merkaptanen umgesetzt
werden. So wird eine gewisse Verringerung des Merkaptangehalts erreicht.
Dazu kann das Verfahren zur Hydrierung von Dienen verwendet werden,
das in der Patentanmeldung EP-A-0 832 958 beschrieben ist, bei dem
vorteilhafterweise ein Katalysator auf Palladiumbasis verwendet
wird, oder das, das in der Patentschrift
FR 2 720 754 beschrieben ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, einen Katalysator auf Nickelbasis zu verwenden, der
mit dem Katalysator von Schritt a1 völlig übereinstimmt oder von ihm abweicht,
beispielsweise der Katalysator, der im Verfahren der Patentschrift
US-A-3,691,066 empfohlen wird, mit dem Merkap tane (Butylmerkaptan)
zu schwereren Schwefelverbindungen (Methylthiophen) umgesetzt werden
können.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur Durchführung
dieses Schritts besteht darin, Thiophen zumindest teilweise zu Thiophan
zu hydrieren, dessen Siedepunkt über
dem von Thiophen liegt (Siedepunkt 121 °C). Dieser Schritt kann mit
einem Katalysator auf Nickel-, Platin- oder Palladiumbasis durchgeführt werden.
In diesem Fall liegt die Temperatur im Allgemeinen zwischen 100
und 300 °C
und vorzugsweise zwischen 150 und 250 °C. Das Verhältnis H2/Ausgangsmaterial
wird zwischen 1 und 20 Litern je Liter eingestellt, vorzugsweise
zwischen 2 und 15 Litern je Liter, um bei gleichzeitiger Minimierung
der Hydrierung der Olefine, die im Ausgangsmaterial vorhanden sind,
die erwünschte
Hydrierung der Thiophenverbindungen zu ermöglichen. Die Raumgeschwindigkeit
liegt im Allgemeinen zwischen 1 und 10 h–1,
vorzugsweise zwischen 2 und 4 h–1 und
der Druck liegt zwischen 0,5 und 5 MPa, vorzugsweise zwischen 1
und 3 MPa. Bei diesem Schritt und unabhängig vom verwendeten Verfahren
kann auch ein Teil der leichten Schwefelverbindungen wie Sulfide
(Dimethylsulfid, Methylethylsulfid), CS2,
COS umgesetzt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Durchführung
dieses Schritts besteht darin, das Benzin über einen Katalysator zu leiten,
der eine Säuregruppe
aufweist, wodurch die Addition von Schwefelverbindungen in Form
von Merkaptanen an Olefine ermöglicht
wird und die Alkylierungsreaktion von Thiophen durch dieselben Olefine durchgeführt werden
kann. Es ist beispielsweise möglich,
das zu behandelnde Benzin über
ein Ionenaustauscherharz zu leiten, beispielsweise ein Sulfonharz.
Die Betriebsbedingungen werden angepasst, um die erwünschte Umsetzung
bei gleichzeitiger Einschränkung
von störenden
Oligomerisierungsreaktionen von Olefinen zu bewirken. Es wird im
Allgemeinen in Gegenwart einer Flüssigphase gearbeitet, bei einer
Temperatur von zwischen 10 und 150 °C und vorzugsweise zwischen
10 und 70 °C.
Der Arbeitsdruck liegt zwischen 0,1 und 2 MPa und vorzugsweise zwischen
0,5 und 1 MPa. Die Raumgeschwindigkeit liegt im Allgemeinen zwischen
0,5 und 10 h–1 und
vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 h–1.
Bei diesem Schritt liegt die Umsetzungsrate der Merkaptane im Allgemeinen über 50 %
und die Umsetzungsrate von Thiophen im Allgemeinen über 20 %.
-
Um
die oligomerisierende Wirkung des sauren Katalysators auf ein Mindestmaß herabzusetzen,
der möglicherweise
verwendet wird, kann dem Benzin eine bekannte Verbindung zugesetzt
werden, um die oligomerisierende Wirkung von sauren Katalysatoren
zu hemmen, beispielsweise Alkohole, Ether oder Wasser.
-
- Auftrennung des Benzins
in mindestens drei Fraktionen (Schritt b):
-
Bei
diesem Schritt wird das Benzin in mindestens drei Fraktionen fraktioniert:
- – eine
leichte Fraktion, die einen Restschwefelgehalt aufweist, der vorzugsweise
auf 50 ppm begrenzt, bevorzugter auf 25 ppm begrenzt und sehr bevorzugt
auf 10 ppm begrenzt ist und durch den dieser Schnitt vorzugsweise
ohne weitere Behandlung verwendet werden kann, die auf die Senkung
des Schwefelgehalts gerichtet ist,
- – mindestens
eine Mittelfraktion, die einen verhältnismäßig geringen Olefingehalt und
einen verhältnismäßig geringen
Gehalt an Aromaten aufweist,
- – eine
schwere Fraktion, in der der überwiegende
Teil des Schwefels konzentriert ist, der zu Beginn im Ausgangsmaterial
vorhanden war.
-
Diese
Auftrennung erfolgt vorzugsweise mithilfe einer herkömmlichen
Destillationskolonne, die auch Splitter genannt wird. Mit dieser
Fraktionierkolonne soll vom Benzin eine leichte Fraktion abgetrennt
werden können,
die einen geringen Anteil Schwefel enthält, mindestens eine Mittelfraktion,
die hauptsächlich
aus Verbindungen besteht, die 6 bis 8 Kohlenstoffatome aufweisen,
und eine schwere Fraktion, die den überwiegenden Teil des Schwefels
enthält,
der zu Beginn im Ausgangsbenzin vorhanden war.
-
Diese
Kolonne wird im Allgemeinen bei einem Druck von zwischen 0,1 und
2 MPa und vorzugsweise zwischen 0,2 und 1 MPa betrieben. Die theoretische
Trennstufenzahl dieser Trennsäule
liegt im Allgemeinen zwischen 10 und 100 und vorzugsweise zwischen
20 und 60. Das Rücklaufverhältnis der
Kolonne, ausgedrückt
durch das Verhältnis
zwischen dem Flüssigkeitsdurchsatz
in der Kolonne und dem Durchsatz des Ausgangsmaterials liegt im
Allgemeinen unter eins und vorzugsweise unter 0,8, wenn diese Durchsätze in Kilogramm
je Stunde (kg/h) gemessen werden.
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Das
Leichtbenzin, das am Ende der Auftrennung gewonnen wird, enthält im Allgemeinen
mindestens alle C5-Olefine, vorzugsweise
die C5-Verbindungen und mindestens 20 %
der C6-Olefine. Im Allgemeinen weist diese
leichte Fraktion einen geringen Schwefelgehalt auf (beispielsweise
unter 50 ppm), das heißt,
dass es im Allgemeinen nicht notwendig ist, die leichte Fraktion
zu behandeln, bevor sie als Brennstoff verwendet wird. Jedoch kann
in einigen Extremfällen
eine Süßung des
Leichtbenzins in Betracht gezogen werden.
-
- Hydrierung der ungesättigten
Schwefelverbindungen (Schritt c1)
-
Dieser
Schritt findet beim Schwerbenzin Anwendung, das möglicherweise
mit mindestens einem Teil einer Mittelfraktion gemischt wurde, die
am Ende des Auftrennungsschritts b gewonnen wurde. Vorzugsweise besteht
diese Mittelfraktion im Wesentlichen (das heißt zu mehr als 60 Gew.%, vorzugsweise
mehr als 80 Gew.%) aus C6- oder C7-Molekülen
sowie dem größten Teil
der Schwefelverbindungen, die einen Siedepunkt nahe (plus minus
etwa 20 %) dem des Azeotrops von Thiophen mit Paraffinen aufweisen.
Dieser Schritt besteht in der Umsetzung mindestens eines Teils der
ungesättigten
Schwefelverbindungen wie Thiophenverbindungen zu gesättigten
Verbindungen, beispielsweise zu Thiophanen (oder Thiacyclopentanen)
oder zu Merkaptanen, oder möglicherweise
auch in der zumindest teilweisen hydrogenolytischen Spaltung dieser
ungesättigten
Schwefelverbindungen unter Bildung von H2S.
-
Dieser
Schritt kann beispielsweise durchgeführt werden, indem die schwere
Fraktion, möglicherweise gemischt
mit mindestens einem Teil einer Mittelfraktion, über einen Katalysator geleitet
wird, der mindestens ein Element aus der Gruppe VIII und/oder mindestens
ein Element aus der Gruppe VIb enthält, zumindest teilweise als
Sulfid, in Gegenwart von Wasserstoff bei einer Temperatur zwischen
etwa 200 °C
und etwa 350 °C, vorzugsweise
zwischen 220 °C
und 290 °C,
bei einem Druck von im Allgemeinen zwischen etwa 1 und etwa 4 MPa,
vorzugsweise zwischen 1,5 und 3 MPa. Die Raumgeschwindigkeit der
Flüssigkeit
liegt zwischen etwa 1 und etwa 20 h–1 (ausgedrückt als
Volumen Flüssigkeit
je Volumen Katalysator und je Stunde), vorzugsweise zwischen 1 und
10 h–1,
sehr bevorzugt zwischen 3 und 8 h–1.
Das Verhältnis
H2/HC liegt zwischen 50 und 600 Litern je
Liter und vorzugsweise zwischen 300 und 600 Litern je Liter.
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Um
die Hydrierung der ungesättigten
Schwefelverbindungen im Benzin gemäß dem Verfahren der Erfindung
zumindest teilweise durchzuführen,
wird im Allgemeinen auf einem geeigneten Träger mindestens ein Katalysator
verwendet, der mindestens ein Element aus der Gruppe VIII enthält (Metalle
der Gruppen 8, 9 und 10 des neuen Systems, das heißt Eisen, Ruthenium,
Osmium, Kobalt, Rhodium, Iridium, Nickel, Palladium oder Platin)
und/oder mindestens ein Element aus der Gruppe VIb (Metalle der
Gruppe 6 des neuen Systems, das heißt Chrom, Molybdän oder Wolfram).
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Der
Gehalt an Metallen der Gruppe VIII, ausgedrückt als Oxid, liegt im Allgemeinen
zwischen 0,5 und 15 Gew.%, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.%.
Der Gehalt an Metallen der Gruppe VIb liegt im Allgemeinen zwischen
1,5 und 60 Gew.%, vorzugsweise zwischen 3 und 50 Gew.%.
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Wenn
es vorhanden ist, ist das Element der Gruppe VIII vorzugsweise Kobalt
und das Element der Gruppe VIb ist, wenn es vorhanden ist, im Allgemeinen
Molybdän
oder. Wolfram. Verbindungen wie Kobalt-Molybdän werden bevorzugt. Der Katalysatorträger ist
für gewöhnlich ein
poröser
Feststoff, beispielsweise ein Aluminiumoxid, ein Alumosilikat oder
andere poröse
Feststoffe, beispielsweise Magnesiumoxid, Siliciumoxid oder Titanoxid,
allein oder gemischt mit Aluminiumoxid oder einem Alumosilikat.
Um die Hydrierung von Olefinen, die im Schwerbenzin vorhanden sind,
auf ein Mindestmaß herabzusetzen,
ist es vorteilhaft, vorzugsweise einen Katalysator zu verwenden,
bei dem die Dichte Molybdän,
ausgedrückt
als Gew.% MoO3 je Flächeneinheit, über 0,07
und vorzugsweise über
0,10 liegt. Der erfindungsgemäße Katalysator
weist vorzugsweise eine spezifische Oberfläche von unter 190 m2/g, bevorzugter von unter 180 m2/g
und sehr bevorzugt von unter 150 m2/g auf.
-
Nach
dem Einbringen des oder der Elemente und der möglichen Formung des Katalysators
(wenn dieser Schritt mit einem Gemisch durchgeführt wird, das bereits die Grundelemente
enthält)
wird der Katalysator in einem ersten Schritt aktiviert. Diese Aktivierung
kann entweder einer Oxidation und einer anschließenden Reduktion oder einer
unmittelbaren Reduktion oder ausschließlich einer Kalzinierung entsprechen.
Der Kalzinierungsschritt erfolgt mit einem Luftstrom, im Allgemeinen
bei Temperaturen von etwa 100 bis etwa 600 °C und vorzugsweise zwischen
200 und 450 °C.
Der Reduktionsschritt erfolgt unter Bedingungen, unter denen zumindest
ein Teil der oxidierten Formen des Metalls aus der Gruppe VIII und/oder
aus der Gruppe VIb in den Metallzustand umgewandelt werden kann.
Im Allgemeinen besteht er in der Behandlung des Katalysators in einem
Wasserstoffstrom bei einer Temperatur, die vorzugsweise mindestens
300 °C beträgt. Die
Reduktion kann teilweise auch mithilfe von chemischen Reduktionsmitteln
erfolgen.
-
Der
Katalysator wird vorzugsweise zumindest teilweise in seiner Sulfidform
verwendet. Schwefel kann vor oder nach jedem Aktivierungsschritt
eingebracht werden, das heißt
Kalzinierungs- oder Reduktionsschritt. Vorzugsweise wird kein Oxidationsschritt
durchgeführt,
nachdem Schwefel oder eine Schwefelverbindung auf den Katalysator
aufgebracht wurde.
-
Es
ist somit beispielsweise bevorzugt, wenn dem Katalysator nach dem
Trocknen Schwefel zugesetzt wird, den Katalysator nicht zu kalzinieren,
jedoch kann im Gegensatz dazu möglicherweise
ein Reduktionsschritt nach der Zugabe von Schwefel erfolgen.
-
Schwefel
oder eine Schwefelverbindung kann ex situ, das heißt außerhalb
des Reaktors, in dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
oder in situ eingebracht werden, das heißt in dem Reaktor, der für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet wird. In letzterem Fall wird der Katalysator vorzugsweise unter
den zuvor beschriebenen Bedingungen reduziert, anschließend wird
ihm durch Zuführen
eines Einsatzmaterials, das mindestens eine Schwefelverbindung enthält, die
zur Bindung des Schwefels am Katalysator führt, sobald sie zersetzt ist,
Schwefel zugesetzt. Dieses Einsatzmaterial kann gasförmig oder
flüssig
sein, bei spielsweise H2S-haltiger Wasserstoff
oder eine Flüssigkeit,
die mindestens eine Schwefelverbindung enthält.
-
Vorzugsweise
wird die Schwefelverbindung dem Katalysator ex situ zugegeben. Beispielsweise
kann, möglicherweise
in Gegenwart einer weiteren Verbindung, nach dem Kalzinierungsschritt
eine Schwefelverbindung auf den Katalysator aufgebracht werden.
Der Katalysator wird anschließend
getrocknet, dann in den Reaktor überführt, der
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dient. In diesem Reaktor wird der Katalysator dann mit Wasserstoff
behandelt, um zumindest einen Teil des Hauptmetalls in Sulfid umzuwandeln.
Ein Verfahren, das für
die Erfindung besonders geeignet ist, ist jenes, das in den Patentschriften
FR-B-2 708 596 und FR-B-2 708 597 beschrieben ist.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
liegt die Umsetzung ungesättigter
Schwefelverbindungen über
15 % und vorzugsweise über
50 %. Gleichzeitig liegt die Hydrierungsrate von Olefinen während dieses Schritts
vorzugsweise unter 50 %, bevorzugter unter 40 % und sehr bevorzugt
unter 35 %.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann das Benzin, das in Schritt c1 behandelt wird, möglicherweise
mindestens einen Teil mindestens einer Mittelfraktion enthalten,
die in Schritt b gewonnen wurde. Beispielsweise kann es vorteilhaft
sein, in diesem Schritt einen Anteil des Benzins zu behandeln, dessen
Zufuhr zum Verfahren zur katalytischen Reformierung nicht wünschenswert
ist.
-
Der
abfließende
Strom aus diesem ersten Schritt zur Hydrierung wird anschließend möglicherweise Schritt
c2 zugeführt,
mit dem die gesättigten
Schwefelverbindungen zu H2S zersetzt werden
können.
-
- Zersetzung gesättigter
Schwefelverbindungen (Schritt c2):
-
Das
Ausgangsmaterial dieses Schritt besteht entweder ausschließlich aus
dem abfließenden
Strom aus Schritt c1 oder aus einem Gemisch, das den abfließenden Strom
von Schritt c1 und mindestens einen Teil mindestens einer Mittelfraktion
umfasst. Vorzugsweise besteht diese Mittelfraktion im Wesentlichen
(das heißt zu
mehr als 60 Gew.%, vorzugsweise mehr als 80 Gew.%) aus C6- oder C7-Molekülen sowie
dem größten Teil der
Schwefelverbindungen, die einen Siedepunkt nahe (plus minus etwa
20 %) dem des Azeotrops von Thiophen mit Kohlenwasserstoffen aufweisen.
-
Bei
diesem Schritt werden die gesättigten
Schwefelverbindungen in Gegenwart von Wasserstoff mit einem geeigneten
Katalysator umgesetzt. Ungesättigte
Verbindungen, die in Schritt c1 nicht hydriert wurden, können gleichzeitig
ebenfalls zersetzt werden. Diese Umwandlung erfolgt, ohne dass in
hohem Maße
Olefine hydriert werden, das heißt, dass die Menge hydrierter
Olefine während
dieses Schritts im Allgemeinen auf weniger als 20 Vol.% im Verhältnis zum
Olefingehalt des Ausgangsbenzins beschränkt ist und vorzugsweise auf 10
Vol.% im Verhältnis
zum Olefingehalt des Ausgangsbenzins.
-
Die
Katalysatoren, die für
diesen Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet sein können, sind,
ohne dass diese Liste umfassend ist, Katalysatoren, die im Allgemeinen
mindestens ein Grundelement (Metall) enthalten, das aus den Elementen
der Gruppe VIII ausgewählt
wird, und vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Nickel, Kobalt,
Eisen, Molybdän,
Wolfram besteht. Diese Metalle können
allein oder zusammen verwendet werden, sie weisen vorzugsweise einen
Träger
auf und werden vorzugsweise in ihrer Sulfidform eingesetzt. Es ist
ebenfalls möglich,
diesen Metallen mindestens einen Promotor zuzugeben, beispielsweise
Zinn. Es werden vorzugsweise Katalysatoren verwendet, die Nickel
umfassen oder Nickel und Zinn oder Nickel und Eisen oder Kobalt
und Eisen oder auch Kobalt und Wolfram. Diesen Katalysatoren wird bevorzugterweise
Schwefel zugesetzt und sehr bevorzugt wird ihnen vorher in situ
oder ex situ Schwefel zugesetzt. Der Katalysator von Schritt c2
ist vorzugsweise anderer Art und/oder von anderer Zusammensetzung als
der, der bei Schritt c1 verwendet wird.
-
Der
Gehalt des Grundmetalls im erfindungsgemäßen Katalysator liegt im Allgemeinen
zwischen etwa 1 und etwa 60 Gew.%, vorzugsweise zwischen 5 und 20
Gew.% und sehr bevorzugt zwischen 5 und 9 Gew.%. Vorzugsweise wird
der Katalysator im Allgemeinen geformt, vorzugsweise als Kügelchen,
Tablette, Strangpressling, beispielsweise in Kleeblattform. Das
Metall kann dem Katalysator zugesetzt werden, indem es auf den vorgeformten
Träger
aufgebracht wird, es kann ebenso vor dem Schritt der Formung mit
dem Träger
vermischt werden. Das Metall wird im Allgemeinen in Form eines Vorläufersalzes
eingebracht, das im Allgemeinen wasserlöslich ist, beispielsweise Nitrate,
Heptamolybdate. Diese Art der Einbringung ist für die Erfindung nicht kennzeichnend.
Es kann jede andere Art der Einbringung geeignet sein, die dem Fachmann
bekannt ist.
-
Die
Katalysatorträger,
die bei diesem Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden, sind
im Allgemeinen poröse
Feststoffe, die unter hochschmelzenden Oxiden wie beispielsweise
Aluminiumoxiden, Siliciumoxiden und Alumosilikaten, Magnesiumoxid
sowie Titanoxid und Zinkoxid ausgewählt werden, wobei letztere
Oxide allein oder gemischt mit Aluminiumoxid oder Alumisilikat verwendet
werden können.
Vorzugsweise sind die Träger Übergangsaluminiumoxide
oder Siliciumoxide, deren spezifische Oberfläche zwischen 25 und 350 m2/g liegt. Natürliche Verbindungen wie beispielsweise
Kieselgur oder Kaolin können
ebenfalls geeignete Katalysatorträger sein, die bei diesem Verfahrensschritt
verwendet werden.
-
Gemäß einem
bevorzugten Weg zur Herstellung des Katalysators wird der Katalysator
nach dem Einbringen von mindestens einem Metall oder einer Vorstufe
dieses Metalls und möglicher
Formung des Katalysators in einem ersten Schritt aktiviert. Diese
Aktivierung kann entweder einer Oxidation und einer anschließenden Reduktion
oder einer Reduktion nach Trocknung ohne Kalzinierung oder auch
ausschließlich
einer Kalzinierung entsprechen. Der Kalzinierungsschritt, wenn er
vorhanden ist, erfolgt mit einem Luftstrom, im Allgemeinen bei Temperaturen
von etwa 100 bis etwa 600 °C
und vorzugsweise zwischen 200 und 450 °C. Der Reduktionsschritt erfolgt
unter Bedingungen, unter denen zumindest ein Teil der oxidierten
Formen des Grundmetalls in den Metallzustand umgewandelt werden
kann. Im Allgemeinen besteht er in der Behandlung des Katalysators
in einem Wasserstoffstrom bei einer Temperatur, die mindestens 300 °C beträgt. Die
Reduktion kann teilweise auch mithilfe von chemischen Reduktionsmitteln
erfolgen.
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Der
Katalysator wird vorzugsweise zumindest teilweise in seiner Sulfidform
verwendet, was den Vorteil mit sich bringt, dass die Gefahr einer
Hydrierung der ungesättigten
Verbindungen wie den Olefinen oder aromatischen Verbindungen während der
Startphase maximal beschränkt
wird. Das Einbringen von Schwefel kann zwischen verschiedenen Aktivierungsschritten
erfolgen. Vorzugsweise wird kein Oxidationsschritt durchgeführt, wenn
Schwefel oder eine Schwefelverbindung auf den Katalysator aufgebracht
wurde. Schwefel oder eine Schwefelverbindung kann ex situ, das heißt außerhalb
des Reaktors, in dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
oder in situ eingebracht werden, das heißt in dem Reaktor, der für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet wird. In letzterem Fall wird der Katalysator vorzugsweise
unter den zuvor beschriebenen Bedingungen reduziert, anschließend wird
ihm durch Zuführen
eines Einsatzmaterials, das mindestens eine Schwefelverbindung enthält, die
zur Bindung des Schwefels am Katalysator führt, sobald sie zersetzt ist, Schwefel
zugesetzt. Dieses Einsatzmaterial kann gasförmig oder flüssig sein,
beispielsweise H2S-haltiger Wasserstoff
oder eine Flüssigkeit,
die mindestens eine Schwefelverbindung enthält.
-
Vorzugsweise
wird die Schwefelverbindung dem Katalysator ex situ zugegeben. Beispielsweise
kann, möglicherweise
in Gegenwart einer weiteren Verbindung, nach dem Kalzinierungsschritt
eine Schwefelverbindung auf den Katalysator aufgebracht werden.
Der Katalysator wird anschließend
möglicherweise
getrocknet, dann in den Reaktor überführt, der
der Durchführung
des Verfahrens der Erfindung dient. In diesem Reaktor wird der Katalysator
dann mit Wasserstoff behandelt, um zumindest einen Teil des Grundmetalls
und möglicherweise
eines weiteren Metalls in Sulfid umzuwandeln. Ein Verfahren, das
für die
Erfindung besonders geeignet ist, ist jenes, das in den Patentschriften
FR-B-2 708 596 und FR-B-2 708 597 beschrieben ist.
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Nach
der Einbringung von Schwefel liegt der Schwefelgehalt des Katalysators
im Allgemeinen zwischen 0,5 und 25 Gew.%, vorzugsweise zwischen
4 und 20 Gew.% und sehr bevorzugt zwischen 4 und 10 Gew.%. Die Aufgabe
der hydrierenden Entschwefelung, die während dieses Schritts c2 erfolgt,
ist die Umsetzung der gesättigten
Schwefelverbindungen des Benzins zu H2S,
die bereits mindestens eine vorherige Hydrierung ungesättigter
Schwefelverbindungen bei Schritt c1 erfahren haben. Damit kann ein
abfließender Strom
gewonnen werden, der den gewünschten
Anforderungen hinsichtlich des Gehalts an Schwefelverbindungen entspricht.
Das so gewonnene Benzin weist lediglich einen geringen Rückgang der
Oktanzahl auf (Abnahme der Research- und/oder Motoroktanzahl).
-
Die
Behandlung, die auf die Zersetzung der gesättigten Schwefelverbindungen
aus Schritt c1 des Verfahrens gerich tet ist, wird in Gegenwart
von Wasserstoff mit einem Katalysator durchgeführt, der mindestens ein Grundmetall
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Nickel, Kobalt, Eisen, Molybdän, Wolfram besteht, die allein
oder gemischt miteinander verwendet werden, bei einer Temperatur
von zwischen etwa 100 °C
und etwa 400 °C,
vorzugsweise zwischen etwa 150 °C
und etwa 380 °C,
bevorzugter zwischen 210 °C und
360 °C und
sehr bevorzugt zwischen 220 °C
und 350 °C,
bei einem Druck von im Allgemeinen zwischen etwa 0,5 und etwa 5
MPa, vorzugsweise zwischen 1 und 3 MPa, bevorzugter zwischen 1,5
und 3 MPa. Die Raumgeschwindigkeit der Flüssigkeit liegt zwischen etwa
0,5 und etwa 10 h–1 (ausgedrückt als
Volumen Flüssigkeit
je Volumen Katalysator und je Stunde), vorzugsweise zwischen 1 und
8 h–1.
Das Verhältnis
H2/HC wird in Abhängigkeit von den gewünschten
Raten der hydrierenden Entschwefelung im Bereich von zwischen etwa 100
und etwa 600 Litern je Liter, vorzugsweise zwischen 20 und 300 Litern
je Liter eingestellt. Der gesamte oder ein Teil dieses Wasserstoffs
kann möglicherweise
aus Schritt c1 (nicht umgesetzter Wasserstoff)
stammen oder aus rückgeführtem Wasserstoff,
der bei Schritt a1, a2, c2 oder d nicht verbraucht wurde.
-
Es
wurde herausgefunden, dass durch die Anwendug dieses zweiten Katalysators
bei diesem Schritt unter bestimmten Betriebsbedingungen die gesättigten
Verbindungen zu H2S zersetzt werden können, die
im abfließenden
Strom aus Schritt c1 enthalten sind. Dadurch kann am Ende aller
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein insgesamt hohes Maß der
hydrierenden Entschwefelung erreicht werden, bei gleichzeitiger Minimierung
des Rückgang
der Oktanzahl, der von der Sättigung
der Olefine herrührt,
da die Umsetzung der Olefine während
Schritt c1 im Allgemeinen auf höchstens
20 Vol.% der Olefine, vorzugsweise höchstens 10 Vol.% beschränkt ist.
-
- Hydrotreating mindestens
einer Mittelfraktion (Schritt d):
-
Diese
Behandlung mindestens einer der Mittelfraktionen ist darauf gerichtet,
so gut wie alle Schwefel- und Stickstoffverbindungen aus dieser
Fraktion zu entfernen und den abfließenden Strom, der ein derartiges Hydrotreating
erfahren hat, mit einem Reformierungskatalysator zu behandeln, mit
dem die Paraffine isomerisiert und dehydrocyclisiert werden können. Dieser
Schritt findet bei mindestens einem Teil einer Mittelfraktion Anwendung,
der bei Schritt b gewonnen wurde.
-
Er
besteht darin, diese Fraktion mit einem Katalysator oder einer Reihe
von Katalysatoren zu behandeln, mit dem bzw. der aus der betrachteten
Fraktion Schwefel und Stickstoff vollständig entfernt werden können, das
heißt
eine Fraktion gewonnen werden kann, die einen Schwefel- und Stickstoffgehalt
aufweist, der durch Umwandlung der Schwefel- oder Stickstoffverbindungen
in H2S beziehungsweise Ammoniak vorzugsweise
unter 5 ppm und bevorzugter unter 1 ppm Masse liegt.
-
Dieser
Schritt erfolgt im Allgemeinen, indem die Fraktion unter Bedingungen,
bei denen Schwefel und Stickstoff entfernt werden können, über mindestens
einen herkömmlichen
Hydrotreating-Katalysator geleitet wird. Besonders geeignete Katalysatoren
sind beispielsweise Katalysatoren auf der Grundlage eines Metalls aus
der Gruppe VIII wie Kobalt oder Nickel und eines Metalls aus der
Gruppe VI wie Wolfram oder Molybdän. Üblicherweise kann diese Behandlung,
ohne dass diese Bedingungen umfassend sind, mit einem Katalysator des
Typs HR 306 oder HR448 des Unternehmens Procatalyse erfolgen, bei
einer Temperatur von im Allgemeinen zwischen 250 und 350 °C, einem
Arbeitsdruck von im Allgemeinen zwischen 1 und 5 MPa, vorzugsweise zwischen
2 und 4 MPa, und einer Raumgeschwindigkeit von im Allgemeinen zwischen
2 und 8 h–1 (ausgedrückt als
Volumen flüssiges
Ausgangsmaterial je Volumen Katalysator und je Stunde). Bei dieser
Behandlung werden so gut wie alle Olefine hydriert, die in dieser
Fraktion vorhanden sind.
-
Der
so gewonnene abfließende
Strom wird abgekühlt,
dann werden die Zersetzungsprodukte mithilfe jedes Verfahrens abgetrennt,
das dem Fachmann bekannt ist. Es können beispielsweise Waschverfahren, Stripping-
oder auch Extraktionsverfahren aufgeführt werden.
-
Der
abfließende
Strom, der einer der Mittelfraktionen entspricht, aus denen Schwefel
und Stickstoff entfernt wurden, wird anschließend mit einem Katalysator
oder einer Folge von Katalysatoren behandelt, mit dem bzw. der diese
Fraktion reformiert werden kann, das heißt, zumindest teilweise die
Dehydrierung gesättigter
zyklischer Verbindungen, die Isomerisierung von Paraffinen und die
Dehydrocyclisierung von Paraffinen durchgeführt werden kann, die in der
behandelten Mittelfraktion vorhanden sind. Diese Behandlung ist
auf die Erhöhung
der Oktanzahl der betrachteten Fraktion gerichtet. Diese Behandlung
erfolgt mithilfe eines herkömmlichen
katalytischen Reformierungsverfahrens. Es kann vorteilhaft sein,
dafür beispielsweise
so genannte „Festbett-" oder "Fließbett-" Verfahren einzusetzen,
das heißt
Verfahren, bei denen der Katalysator im Festbett beziehungsweise
im Gegensatz dazu im Fließbett
angeordnet ist und möglicherweise
in mindestens einem Reaktor und einem äußeren Kreislauf zirkuliert,
der möglicherweise
weitere Reaktoren und/oder mindestens einen Regenerator aufweist.
Bei dem verwendeten Verfahren wird der entschwefelte abfließende Strom bei
einer Temperatur von zwischen 400 °C und 700 °C, bei einer stündlichen
Raumgeschwindigkeit (kg behandeltes Ausgangsmaterial je Stunde und
je kg Katalysator) zwischen 0,1 und 10 mit einem Reformierungskatalysator,
im Allgemeinen auf Platinbasis auf einem Alimi niumoxidträger, in
Berührung
gebracht. Der Arbeitsdruck kann zwischen 0,1 und 4 MPa liegen. Ein
Teil des Wasserstoffs, der bei den verschiedenen Reaktionen entsteht,
kann in einem Verhältnis
von zwischen 0,1 und 10 Mol Wasserstoff je Mol Ausgangsmaterial
rückgeführt werden.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei diesem Beispiel wird ein schwefelhaltiger Benzinschnitt (Ausgangsbenzin) über die
Leitung 1 in einen Reaktor zur katalytischen Hydrierung 2 eingebracht,
mit dem gezielt die Diolefine und/oder Acetylenverbindungen hydriert
werden können,
die in diesem Benzinschnitt vorhanden sind (Schritt a1 des Verfahrens).
Der abfließende
Strom 3 des Hydrierungsreaktors wird einem Reaktor 4 zugeführt, der
einen Katalysator umfasst, der leichte Schwefelverbindungen mit Diolefinen
oder Olefinen zu schwereren Schwefelverbindungen umsetzen kann (Schritt
a2). Der abfließende Strom 5 von
Reaktor 4 wird anschließend der Fraktionierkolonne 6 zugeführt, mit
der eine Auftrennung des Benzins in 3 Fraktionen (Schritt b) durchgeführt werden
kann.
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Die
erste gewonnene Fraktion ist eine leichte Fraktion 7. Diese
leichte Fraktion umfasst vorzugsweise weniger als 50 ppm Schwefel
und bedarf keiner Entschwefelung, da die leichten Schwefelverbindungen,
die im Ausgangsbenzin vorhanden waren, in Schritt a2 zu schwereren
Verbindungen umgesetzt wurden.
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Es
wird eine zweite Fraktion 8 (Mittelfraktion) gewonnen,
die zuerst einem Reaktor zur katalytischen Entschwefelung 10,
anschließend über die
Leitung 11 einem Reaktor zur katalytischen Reformierung
(Schritt d) zugeführt
wird.
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Über die
Leitung 9 wird eine dritte Fraktion (schwere Fraktion)
gewonnen. Dieser Schnitt wird zuerst in einem Reaktor 14 mit
einem Katalysator behandelt, mit dem zumindest ein Teil der ungesättigten
Schwefelverbindungen, die im Ausgangsmaterial vorhanden sind, zu
gesättigten
Schwefelverbindungen umgesetzt werden kann (Schritt c1). Der abfließende Strom 15 von
Reaktor 14 wird Reaktor 16 zugeführt (Schritt
c2), der einen Katalysator enthält,
der die Zersetzung der gesättigten
Schwefelverbindungen zu H2S fördert, die
zu Beginn im Ausgangsmaterial vorhanden waren und/oder im Reaktor 14 gebildet
wurden.
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Die
leichte Fraktion 7 sowie der abfließende Strom 13 (aus
dem Reformierungsreaktor 12) und der abfließende Strom 17 (aus
dem Zersetzungsreaktor 16) werden gemischt, damit das entschwefelte
Benzin 18 (Schritt e) entsteht.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen,
die in 1 dargestellt sind, ist es ebenfalls möglich, zumindest
einen Teil der nicht entschwefelten Mittelfraktion (Leitung 8)
entweder über
die Leitung 19, anschließend gemischt mit der schweren
Fraktion 9, dem Reaktor 14 (Schritt c1) zuzuführen oder über die
Leitung 20, anschließend
gemischt mit dem abfließenden
Strom 15, dem Reaktor 16 (Schritt c2).
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
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Benzin,
das durch katalytisches Kracken hergestellt wurde und dessen Eigenschaften
in Tabelle 1 zusammengefasst sind, wird mit dem Ziel behandelt,
dass der Schwefelgehalt des Benzinpools, der die Raffinerie verlässt, unter
10 ppm liegt, was eine Senkung des Schwefelgehalts eines Benzins,
das aus einer Anlage zum katalytischen Kracken stammt, auf weniger
als 20 ppm Masse erfordert.
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Das
Benzin wird in drei Schnitte aufgetrennt, eine leichte Fraktion,
deren Destillationsbereich zwischen 35 °C und 95 °C liegt, eine Mittelfraktion,
deren Destillationsbereich zwischen 95 °C und 150 °C liegt und eine schwere Fraktion,
deren Destillationsbereich zwischen 150 °C und 250 °C liegt.
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Der
Schwefelgehalt des Leichtbenzins, das 38 Vol.% des Gesamtbenzins
ausmacht, beträgt
210 ppm Masse.
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Die
Mittel- und die schwere Fraktion werden mit dem Katalysator HR306
von Procatalyse behandelt. Dem Katalysator (20 ml) wird zuerst durch
eine Behandlung über
4 Stunden bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial,
das aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht,
Schwefel zugesetzt. Der Entschwefelungsschritt erfolgt bei 300 °C bei 35
bar mit H2/HC von 150 l/l und einer stündlichen
Volumengeschwindigkeit von 3 h–1. Unter diesen Behandlungsbedingungen
enthalten die abfließenden
Ströme,
die nach dem Stripping von H2S gewonnen
werden, 1 ppm Schwefel. Das Gemisch aus diesen beiden entschwefelten
Schnitten mit der leichtesten Fraktion führt zu einem Benzin, das 81 ppm
Masse Schwefel enthält.
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Beispiel 2:
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Benzin
aus einer Anlage zum katalytischen Kracken, dessen Eigenschaften
in Beispiel 1 beschrieben sind, wird unter Bedingungen, unter denen
die leichten Schwefelverbindungen, die im Ausgangsmaterial vorhanden
sind, teilweise zu schwereren Verbindungen umgesetzt werden (Schritt
a1 und a2 gleichzeitig), einer Behandlung zur Hydrierung der Diolefine
unterzogen.
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Diese
Behandlung erfolgt in einem kontinuierlich arbeitenden Reaktor und
in Aufwärtsströmung. Der Katalysator
enthält
Nickel und Molybdän
(Katalysator HR945 von Procatalyse). Den Katalysatoren wird zuerst durch
eine Behandlung über
4 Stunden bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial,
das aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht,
Schwefel zugesetzt. Die Reaktion wird bei 160 °C bei einem Gesamtdruck von
1,3 MPa bei einer Raumgeschwindigkeit von 6 h–1 durchgeführt. Das
Verhältnis
H2/Ausgangsmaterial, ausgedrückt
in Liter Wasserstoff je Liter Ausgangsmaterial beträgt 10.
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Das
Benzin wird anschließend
in zwei Schnitte aufgetrennt, wobei der eine einen Destillationsbereich von
zwischen 35 °C
und 80 °C
aufweist und 29 Vol.% ausmacht und der andere zwischen 80 °C und 240 °C abdestilliert
und 71 Vol.% des Benzinschnitts ausmacht. Der Schwefelgehalt des
Leichtbenzins beträgt
22 ppm Masse.
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Das
Schwerbenzin wird in einem isothermen Rohrreaktor einer hydrierenden
Entschwefelung mit einer Folge von Katalysatoren unterzogen. Der
erste Katalysator (Katalysator A, Schritt c1) wird gewonnen, indem ein Übergangsaluminiumoxid,
das in Form von Kügelchen
vorliegt, mit einer spezifischen Oberfläche von 130 m2/g
und einem Porenvolumen von 0,9 ml/g, „ohne Lösungsüberschuss" mit einer wässrigen Lösung imprägniert wird, die Molybdän und Kobalt
in Form von Ammoniumheptamolybdat und Kobaltnitrat enthält. Der
Katalysator wird anschließend
getrocknet und mit Luft bei 500 °C
kalziniert. Der Kobalt- und Molybdängehalt dieser Probe beträgt 3 % CoO
und 10 % MoO3.
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Der
zweite Katalysator (Katalysator B, Schritt c2) wird aus einem Übergangsaluminiumoxid
mit 140 m2/g hergestellt, das in Form von
Kügelchen
mit einem Durchmesser von 2 mm vorliegt. Das Porenvolumen beträgt 1 ml/g
Träger.
1 Kilogramm Träger
werden mit 1 Liter Nickelnitratlösung
imprägniert.
Der Katalysator wird anschließend
bei 120 °C
getrocknet und in einem Luftstrom bei 400 °C für eine Stunde kalziniert. Der
Nickelgehalt des Katalysators beträgt 20 Gew.%.
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25
ml Katalysator A und 50 ml Katalysator B werden in denselben Reaktor
zur hydrierenden Entschwefelung eingebracht, damit das zu behandelnde
Ausgangsmaterial (schwere Fraktion) zuerst auf Katalysator A (Schritt
c1) trifft, dann auf Katalysator B (Schritt c2). Zwischen Katalysator
A und B wird ein Bereich zur Entnahme des abfließenden Stroms aus Schritt c1
bereitgestellt. Den Katalysatoren wird zuerst durch eine Behandlung über 4 Stunden
bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial, das
aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht,
Schwefel zugesetzt.
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Die
Betriebsbedingungen der hydrierenden Entschwefelung sind folgendermaßen: stündliche
Volumengeschwindigkeit = 1,33 h–1 im
Verhältnis
zum gesamten Katalysatorbett, H2/HC = 360
l/l, p = 1,8 MPa. Die Temperatur des katalytischen Bereichs, der
Katalysator A umfasst, beträgt
260 °C,
die Temperatur des katalytischen Bereichs, der Katalysator B enthält, beträgt 350 °C. Das gewonnene
Produkt enthält
19 ppm Schwefel.
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Das
entschwefelte Produkt wird mit dem Leichtbenzin in Verbindung gebracht.
Die Messung des Schwefelgehalts des so gewonnenen Benzins ergibt
einen Gehalt von 20 ppm Masse. Es weist eine ROZ von 88,1 und eine
MOZ von 79,6 auf, also einen Rückgang
von (ROZ + MOZ)/2 im Verhältnis
zum Ausgangsmaterial von 2,2 Punkten. Der Olefingehalt dieses Benzins
beträgt
22 Vol.%.
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Beispiel 3 (erfindungsgemäß):
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Benzin
aus einer Anlage zum katalytischen Kracken, dessen Eigenschaften
in Beispiel 1 beschrieben sind, wird unter Bedingungen, unter denen
die leichten Schwefelverbindungen, die im Ausgangsmaterial vorhanden
sind, teilweise zu schwereren Verbindungen umgesetzt werden (Schritt
a1 und a2 gleichzeitig), einer Behandlung zur Hydrierung der Diolefine
unterzogen.
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Diese
Behandlung erfolgt in einem kontinuierlich arbeitenden Reaktor und
in Aufwärtsströmung. Der Katalysator
enthält
Nickel und Molybdän
(Katalysator HR945 von Procatalyse). Den Katalysatoren wird zuerst durch
eine Behandlung über
4 Stunden bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial,
das aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht,
Schwefel zugesetzt. Die Reaktion wird bei 160 °C bei einem Gesamtdruck von
1,3 MPa bei einer Raumgeschwindigkeit von 6 h–1 durchgeführt. Das
Verhältnis
H2/Ausgangsmaterial, ausgedrückt
in Liter Wasserstoff je Liter Ausgangsmaterial beträgt 10.
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Das
Benzin wird anschließend
in vier Schnitte aufgetrennt:
- – wobei
der eine einen Destillationsbereich von zwischen 35 °C und 80 °C aufweist
und 28 Vol.% ausmacht und einen Schwefelgehalt von 20 ppm Masse
aufweist;
- – einen
zweiten Schnitt, der zwischen 80 °C
und 95 °C
abdestilliert und 10 Vol.% des Ausgangsbenzin ausmacht und 250 ppm
Masse Schwefel enthält;
- – einen
dritten Schnitt, der zwischen 95 °C
und 150 °C
abdestilliert, 30 Vol.% des Ausgangsbenzins ausmacht und 1000 ppm
Masse Schwefel enthält.
Die ROZ und die MOZ dieses Schnitts ist 90 beziehungsweise 79.
- – einen
vierten Schnitt, der zwischen 150 °C und 240 °C destilliert, 32 Vol.% des
Ausgangsbenzin ausmacht und 4600 ppm Masse Schwefel enthält.
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Das
Schwerbenzin wird in einem isothermen Rohrreaktor einer hydrierenden
Entschwefelung mit einer Folge von Katalysatoren unterzogen. Der
erste Katalysator (Katalysator A, Schritt c) wird gewonnen, indem
ein Übergangsaluminiumoxid,
das in Form von Kügelchen
vorliegt, mit einer spezifischen Oberfläche von 130 m2/g und
einem Porenvolumen von 0,9 ml/g, „ohne Lösungsüberschuss" mit einer wässrigen Lösung imprägniert wird, die Molybdän und Kobalt
in Form von Ammoniumheptamolybdat und Kobaltnitrat enthält. Der
Katalysator wird anschließend
getrocknet und mit Luft bei 500 °C
kalziniert. Der Kobalt- und Molybdängehalt dieser Probe beträgt 3 % CoO
und 10 % MoO3.
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Der
zweite Katalysator (Katalysator B, Schritt d) wird aus einem Übergangsaluminiumoxid
mit 140 m2/g hergestellt, das in Form von
Kügelchen
mit einem Durchmesser von 2 mm vorliegt. Das Porenvolumen beträgt 1 ml/g
Träger.
1 Kilogramm Träger
werden mit 1 Liter Nickelnitratlösung
imprägniert.
Der Katalysator wird anschließend
bei 120 °C
getrocknet und in einem Luftstrom bei 400 °C für eine Stunde kalziniert. Der
Nickelgehalt des Katalysators beträgt 20 Gew.%.
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25
ml Katalysator A und 50 ml Katalysator B werden in demselben Reaktor
zur hydrierenden Entschwefelung eingebracht, damit das zu behandelnde
Ausgangsmaterial (schwere Fraktion) zuerst auf Katalysator A (Schritt
c) trifft, dann auf Katalysator B (Schritt d). Zwischen Katalysator
A und B wird ein Bereich zur Entnahme des abfließenden Stroms aus Schritt c
bereitgestellt. Den Katalysatoren wird zuerst durch eine Behandlung über 4 Stunden
bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial, das
aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht,
Schwefel zugesetzt.
-
Die
Betriebsbedingungen der hydrierenden Entschwefelung sind folgendermaßen: stündliche
Volumengeschwindigkeit = 1,33 h–1 im
Verhältnis
zum gesamten Katalysatorbett, H2/HC = 360
l/l, p = 1,8 MPa. Die Temperatur des katalytischen Bereichs, der
Katalysator A umfasst, beträgt
260 °C,
die Temperatur des katalytischen Bereichs, der Katalysator B enthält, beträgt 350 °C. Das gewonnene
Produkt enthält
37 ppm Schwefel.
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Der
dritte Schnitt wird mit dem Katalysator HR306 von Procatalyse behandelt.
Dem Katalysator (20 ml) wird zuerst durch eine Behandlung über 4 Stunden
bei einem Druck von 3,4 MPa bei 350 °C durch Berührung mit einem Einsatzmaterial,
das aus 2 % Schwefel in Form von Dimethyldisulfid in n-Heptan besteht, Schwefel
zugesetzt. Der Entschwefelungsschritt erfolgt bei 300 °C bei 3,5
MPa bei einem H2/HC von 150 l/l und einer
stündlichen
Volumengeschwindigkeit von 3 h–1. Unter diesen Behandlungsbedingungen
enthält
der abfließende
Strom, der nach dem Stripping von H2S gewonnen
wird, weniger als 1 ppm Schwefel. Der Olefingehalt beträgt 0,9 Vol.%
und die Oktanzahl ROZ beträgt
68,7 und MOZ 68,3. Das gewonnene Benzin wird anschließend mit
dem Reformierungskatalysator CR201 von Procatalyse behandelt. Der
Katalysator (30 ml) wird vor Gebrauch zuerst bei 500 °C in einem
Wasserstoffstrom reduziert. Die Reformierungsbehandlung erfolgt bei
470 °C bei
einem Druck von 7 bar. Das Verhältnis
H2/HC beträgt 500 l/l. Die stündliche
Volumengeschwindigkeit beträgt
2 h–1.
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Der
abfließende
Strom wird stabilisiert, indem Verbindungen entfernt werden, die
weniger als 5 Kohlenstoffatome aufweisen. Das gewonnene Reformat,
das 86 % der behandelten Benzinfraktion ausmacht, weist einen Schwefelgehalt
von unter 1 ppm Masse, eine ROZ von 97 und eine MOZ von 86 auf.
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Die
Fraktionen aus den verschiedenen behandelten Schnitten werden erneut
gemischt. Der Schwefelgehalt beträgt 20 ppm Masse. Der Mittelwert
(ROZ + MOZ)/2 des entschwefelten Gesamtbenzins ist im Verhältnis zu
dem des Ausgangsbenzins um 1,3 Punkte gestiegen. Außerdem kann
der Wasserstoff, der bei dem Schritt der katalytischen Reformierung
entstanden ist, für
die Reaktionsabschnitte des Hydrotreating verwendet werden, was
ein offenkundiger Vorteil des Verfahrens ist.