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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine biaxial orientierte Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung, die nach wiederholter Verwendung, nach der
Weiterverarbeitung und Verwendung in einer wässrigen Umgebung über ausgezeichnete
Ablösbarkeit
verfügt
und darüber
hinaus stabile Eigenschaften mit geringen Abweichungen aufweist;
insbesondere betrifft die Erfindung eine biaxial orientierte Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung, die, wenn sie als Innenbeschichtung einer
verarbeiteten Metalldose nach erfolgter Laminierung auf ein Blech wie
Stahl oder Aluminium, verwendet wird, hinsichtlich der Inhalte hervorragende
Trenneigenschaften besitzt und sowohl Hitzebeständigkeit als auch Verarbeitbarkeit
bereitstellt.
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Polyesterfolien
kommen aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften in verschiedenen
Anwendungen zum Einsatz, besitzen jedoch wegen der Molekülstruktur
von Polyester schlechte Trenneigenschaften; zur Verleihung solcher
Eigenschaften wird im Allgemeinen das Verfahren zur Beschichtung
der Oberfläche
mit einer Trennkomponente angewandt. Dies besitzt jedoch den Nachteil,
dass, da die Oberfläche
aus der Verarbeitung resultierenden Deformationen unterliegt, sich
die Eigenschaften verschlechtern und da die Festigkeit des Beschichtungsfilms
selbst ungeeignet ist, die Leistung bei wiederholter Verwendung
nachlässt.
Zudem stellt sich das Problem, dass aufgrund der schlechten Haftfestigkeit
zwischen der Trennschicht und der Polyesterschicht nach Verwendung
in einer wässrigen
Umgebung, nach einer Retorten- oder
Kochbehandlung, die Leistung merklich abnimmt.
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Im
letzteren Fall wurde vorgeschlagen, das Problem zu lösen, indem
eine Grundschicht bereitgestellt wird oder zwei Komponenten des
Beschichtungsfilms mit einem Katalysator umgesetzt werden; nicht
nur sind diese Verfahren hinsichtlich einer Anwendung in Lebensmitteln
ungeeignet, es stellt sich auch das Problem einer Leistungsverminderung,
und es ist schwierig, die oben beschrieben, unter verschiedenen
Anwendungsbedingungen geforderten Eigenschaften aufrechtzuerhalten.
Derzeit sind Behälter
wie Metalldosen überall
in der Welt sehr beliebt und zu einem unverzichtbaren Bestandteil
des Lebens geworden; deshalb ist es üblich, auf die Innen- und Außenwände von
Metalldosen zum Zwecke der Korrosionsverhütung ein Be schichtungsmaterial
aufzubringen, das durch Lösen
oder Dispergieren von Epoxyharz, Phenolharz oder anderen derartigen
wärmehärtbaren
Harzen in einem Lösungsmittel
gebildet wird, um die Metalloberfläche zu beschichten. Bei dieser
Art von Beschichtungsverfahren für
wärmehärtbare Harze
benötigt
das aufgebrachte Material jedoch eine lange Zeit zum Trocknen, so
dass die Leistung gemindert wird, und außerdem stellt sich zusätzlich das
Problem, dass ein derartiges Verfahren hinsichtlich der Umweltbelastung
durch die Anwendung großer Mengen
an organischem Lösungsmittel
unerwünscht
ist.
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Ein
Verfahren zur Lösung
dieser Probleme umfasst das Laminieren eines Films auf das Metalldosenmaterial,
nämlich
auf ein Stahl- oder Aluminiumblech oder ein Blech, das durch Oberflächenbehandlung,
beispielsweise durch Beschichten, genannter Bleche erhalten wird.
Wenn die Metalldose hergestellt wird, indem das filmbeschichtete
Blech einem Tiefzieh- oder Bügelverfahren
unterzogen wird, werden von der Folie folgende Eigenschaften erwartet:
- (1) Hervorragende Laminierbarkeit mit dem Blech.
- (2) Hervorragendes Haftvermögen
auf dem Blech.
- (3) Hervorragende Verarbeitbarkeit und keine Defekte wie Stiftlöcher nach
erfolgter Weiterverarbeitung.
- (4) Die Polyesterfolie sollte sich weder ablösen, noch Risse oder Stiftlöcher bilden,
wenn das Metall Schlägen
ausgesetzt ist.
- (5) Die Folie sollte weder Aromakomponenten des Doseninhalts
adsorbieren, noch sollte der Geschmack des Inhalts durch aus der
Folie gelöste
Materialien (nachstehend als Geschmackseigenschaften bezeichnet)
beeinträchtigt
werden.
- (6) Der Inhalt sollte nicht an den Dosenwänden oder dem Dosenboden haften
bleiben, und es sollte möglich sein,
den Inhalt ohne weiteres entfernen zu können (nachstehend als Trenneigenschaften
bezeichnet).
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Zur
Erfüllung
dieser Forderungen sind bislang viele Vorschläge gemacht worden. Die US-A-5.240.779 und
die US-A-5.384.354 offenbaren Copolyesterfolien mit spezifischer
Dichte und einem planaren Ausrichtungskoeffizienten oder Polyesterfolien,
die auf einer Kombination von spezifischen Polyesterkomponenten basieren.
Diese Vorschläge
erfüllen
jedoch die bereits erläuterten
verschiedenen Eigenschaftsbedingungen nicht vollständig; es
ist insbesondere bei Anwendungen, die stärkere Trenneigenschaften zusammen
mit ausgezeichneter Schichtstruktur, Schlagzähigkeit und Hitzebeständigkeit
erfordern, schwierig, solche Eigenschaften gleichzeitig bereitzustellen.
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Die
JP-A-11-151752 offenbart eine biaxial orientierte Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung, worin der Hauptbestandteil des Polyesters
Ethylenterephthalat oder Ethylennaphthalat sind. Der Polyester kann
ein Laminat der Polyesterfolie A bzw. B mit einer Schmelzpunkt-Peaktemperatur
von 215 bis 260 °C
bzw. 215 bis 245 °C
sein. Die Folie kann einen planaren Ausrichtungskoeffizienten von
0,095 bis 0,130 aufweisen.
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Die
US-A-3.497.494 offenbart ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Polyestern aus Terephthalsäure
und Glykol, indem beispielsweise für Ethylenglykol während der
Polymerisation eine separat gebildete katalytische Lösung bestehend
aus einem Glykol und Germaniumdioxid eingesetzt wird. Dies bietet
den Vorteil, dass nahezu farblose und sehr klare Polyester und Folien
mit guter Dehnungseigenschaften hergestellt werden können.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, die oben genannten
Probleme nach dem Stand der Technik zu lösen und eine biaxial orientierte
Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung bereitzustellen, die nach wiederholter
Verwendung, nach der Weiterverarbeitung oder Verwendung in einer
wässrigen
Umgebung über ausgezeichnete Ablösbarkeit
verfügt
und darüber
hinaus stabile Eigenschaften mit geringen Abweichungen aufweist
und über
hervorragende Schichtstruktur, Weiterverarbeitungsfähigkeit,
Schlagzähigkeit
und nichtadsorbierende Eigenschaften verfügt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine biaxial orientierte Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung bereit, die einen Polyester umfasst, worin
Ethylenterephthalat-Einheiten und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten
der Hauptbestandteil sind, und eine Wachsverbindung und/oder Siliconverbindung
mit einem Molekulargewicht von 50 bis 10.000 enthält, wobei
die biaxial orientierte Polyesterfolie einen Schmelzpunkt von 180
bis 270 °C, einen
Kontaktwinkel mit Wasser von 70° bis
120° und
einen planaren Ausrichtungskoeffizienten von 0,08 bis 0,15 aufweist.
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Damit
in der vorliegenden Erfindung der Kontaktwinkel mit Wasser und die
freie Oberflächenenergie in
diesen Bereichen liegen wird eine Wachs- oder Siliconverbindung
zugesetzt. Die Zugabemenge der Wachsverbindung oder dergleichen
beträgt
0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 1,5 Gew.-%. Als hierin zu
verwendende Wachsverbindungen kommen die Ester von aliphatischen
Carbonsäureverbindungen
und aliphatischen Alkoholverbindungen und die Amide von aliphatischen
Carbonsäureverbindungen
und aliphatischen Aminverbindungen in Frage, wobei das Wachs vorzugsweise
aus einer Verbindung besteht, worin die Gesamtzahl der Kohlenstoffe
30 bis 120, noch bevorzugter 40 bis 100 beträgt. Als Beispiele für solche
Verbindungen werden synthetische oder natürliche Wachse, umfassend aliphatische
Ester, wie z.B. Stearylstearat, Carnaubawachs, Candelillawachs,
Reiswachs, vollständig
veresterter Pentaerythrit, Behenylbehenat, Palmitylmyristat und
Stearyltriglycerid, hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit Polyester bevorzugt.
Zudem kommen als Beispiele für
Siliconverbindungen mit einem Molekulargewicht von 50 bis 10.000
jene mit einer Siliconstruktur in der Hauptkette oder den Seitenketten
in Frage.
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Hinsichtlich
der hervorragenden Ablösbarkeit
nach wiederholter Verwendung, nach der Weiterverarbeitung und Verwendung
in einer wässrigen
Umgebung sowie hinsichtlich der Manifestation nichtadsorbierender
Eigenschaften und der Hygienever besserung von Lebensmittelverpackungsanwendungen
und dergleichen wird die Zugabe von Carnaubawachs, insbesondere
raffiniertem Carnaubawachs, bevorzugt. Die Zugabemenge an Carnaubawachsverbindungen
oder dergleichen zur Folie beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, noch bevorzugter 0,2 bis 0,9 Gew.-%,
insbesondere 0,3 bis 0,8 Gew.-%.
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Aus
der sorgfältigen
Untersuchung von Verfahren zur Zugabe zum und zum Einbau von Carnaubawachs
in Polyester in der vorliegenden Erfindung ging hervor, dass betreffend
die Verbesserung der Dispersionseigenschaften des Carnaubwachses
und die Manifestierung stabiler Eigenschaften sowie bezüglich der Unterdrückung von
Verunreinigungen im Folienherstellungsverfahren folgende Zugabeverfahren
im Polymerisationsprozess bevorzugt werden:
- (1)
Ein Verfahren unter Zusatz des Carnaubawachses während der Polyesterpolymerisation,
und
- (2) ein Verfahren zur Herstellung eines Masterbatchs (ein Carnaubawachs-Master-Polyester) mittels
Polymerisation, dem eine große
Menge Carnaubawachs zugesetzt ist, die anschließende Vermischung mit einer
bestimmten Menge an Polyester, der kein oder nur eine geringe Menge
Carnaubawachs enthält
(dem Verdünner-Polyester),
sowie Kneten.
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In
der vorliegenden Erfindung wird im Falle eines Polyesters, dem Carnaubawachs
zugesetzt worden ist, ein Germaniumkatalysator insbesondere bezüglich der
Verbesserung der Dispersionseigenschaften bevorzugt, und vorzugsweise
beträgt
der Germaniumgehalt, berechnet als Element, 1 bis 200 ppm, noch
bevorzugter 10 bis 100 ppm, insbesondere 20 bis 80 ppm. Wenn die
Folie durch Verfahren (2) erhalten wird, wird vorzugsweise erneut
ein oben beschriebener Germaniumkatalysator für das Carnaubawachs-Masterpolymer
eingesetzt, wobei das Verdünner-Polymer
nicht auf die Verwendung eines Germaniumkatalysators beschränkt ist. Folglich
beträgt
der Germaniumgehalt, berechnet als Element, in der Folie, je nachdem,
ob ein Master batch verwendet wird oder ob die Folie abermals eine
Verbundstruktur aufweist, vorzugsweise 0,1 bis 200 ppm, noch bevorzugter
1 bis 200 ppm, noch mehr bevorzugt 10 bis 100 ppm, insbesondere
20 bis 80 ppm.
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Wie
oben erläutert
ist die erfindungsgemäße biaxial
orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung, welche diese
Ziele erfüllt,
eine biaxial orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung,
die sich dadurch auszeichnet, dass sie eine Folie ist, welche einen
Polyester umfasst, worin Ethylenterephthalat-Einheiten und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten
der Hauptbestandteil sind, wobei die biaxial orientierte Polyesterfolie
einen Schmelzpunkt von 180 bis 270 °C, einen Kontaktwinkel mit Wasser
von 70° bis
120° und
einen planaren Ausrichtungskoeffizienten von 0,08 bis 0,15 aufweist.
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Darüber hinaus
sind bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen biaxial
orientierten Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung jene, worin die
freie Oberflächenenergie
20 bis 40 mN/m beträgt,
die Wachsverbindung und/oder Siliconverbindung in einer Menge von
0,1 bis 2 Gew.-% vorhanden ist, 0,2 bis 5 Gew.-% anorganische Teilchen
und/oder organische Teilchen in der Folie enthalten sind, der Carnaubawachsgehalt
0,1 bis 2 Gew.-% und der Germaniumgehalt, berechnet als Element,
1 bis 200 ppm beträgt,
die Herstellung mittels Verdünnung
des Masterbatchs, der 1 bis 200 ppm Germanium, berechnet als Element,
und 1 bis 10 Gew.-% Carnaubawachs enthält, durchgeführt wird,
und worin die biaxial orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung
eine Verbundfolie ist, welche eine Struktur aus zumindest zwei Schichten
umfasst, wobei zumindest eine Fläche
durch eine oben erläuterte
Polyesterfolie bereitgestellt ist, wobei diese biaxial orientierte Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung vorzugsweise in Verpackungsanwendungen und
zur Beschichtung auf Blechen eingesetzt wird.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße biaxial
orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung ist ein Polyester,
worin Ethylenterephthalat-Einheiten und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten
der Hauptbestandteil sind.
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In
der vorliegenden Erfindung ist dieser Polyester, worin Ethylenterephthalat-Einheiten
und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten der Hauptbestandteil sind,
ein Polyester, der zumindest aus 70 Mol-%, bezüglich Hitzebeständigkeit
und Schlagzähigkeit
vorzugsweise zumindest aus 85 Mol-%, noch bevorzugter zumindest
aus 95 Mol-%, Ethylenterephthalat-Einheiten und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten
besteht.
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Es
können
copolymerisierte andere Dicarbonsäuren und/oder Glykolkomponenten
vorliegen, wobei als Dicarbonsäurekomponenten
beispielsweise eine aromatische Carbonsäure, wie z.B. Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, Diphenyldicarbonsäure, Diphenylsulfondicarbonsäure, Diphenoxyethandicarbonsäure, 5-Natriumsulfoisophthalsäure oder
Phthalsäure,
eine aliphatische Dicarbonsäure,
wie z.B. Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Dimersäure, Maleinsäure oder
Fumarsäure,
eine alizyklische Dicarbonsäure,
wie z.B. Cyclohexindicarbonsäure,
oder eine Hydroxycarbonsäure,
wie z.B. p-Hydroxybenzoesäure,
in Frage kommen. Außerdem
können
als Glykolkomponenten aliphatische Glykole, wie etwa Propandiol,
Butandiol, Pentandiol, Hexandiol oder Neopentylglykol, alizyklische
Glykole, wie etwa Cyclohexandimethanol, aromatische Glykole, wie
z.B. Bisphenol A oder Bisphenol S, oder Diethylenglykole dienen.
Es können auch
zwei oder mehr Typen solcher Dicarbonsäuren oder Glykolkomponenten
eingesetzt werden.
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Sofern
die Wirkungen der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt werden,
ist es zudem möglich, eine
polyfunktionelle Verbindung, wie z.B. Trimellithsäure, Trimesinsäure oder
Trimethylolpropan, im in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Polyester oder Copolyester zu copolymerisieren.
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In
der vorliegenden Erfindung dienen als bevorzugt copolymerisierte
Komponenten beispielsweise Butandiol, Diethylenglykol, Polyethylenglykol,
Cyclohexandimethanol, Sebacinsäure,
Adipinsäure,
Dimersäure, Isophthalsäure und
Naphthalindicarbonsäure.
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Hinsichtlich
Hitzebeständigkeit
und Weiterverarbeitung ist es notwendig, dass der Schmelzpunkt der erfindungsgemäßen Folie
in einem Bereich von 180 bis 270 °C
liegt. Um zudem im Verlauf der Zeit nach erfolgter Weiterverarbeitung
auftretende Veränderungen
zu vermeiden, beträgt
der Schmelzpunkt der Folie vorzugsweise 246 bis 265 °C, noch bevorzugter
250 bis 260 °C.
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Hinsichtlich
erfindungsgemäßer Beschichtung,
Weiterverarbeitung und Schlagzähigkeit
ist es notwendig, dass der planare Ausrichtungskoeffizient (fn) der biaxial orientierten Folie in einem
Bereich von 0,08 bis 0,15 liegt. Wenn der planare Ausrichtungskoeffizient
unter diesem Bereich liegt, wird die Schlagzähigkeit beeinträchtigt,
während
die Beschichtung und die Weiterverarbeitung bei einem Wert, der über diesem
Bereich liegt, verschlechtert werden. Hinsichtlich Schlagzähigkeit
und Weiterverarbeitung liegt der planare Ausrichtungskoeffizient
vorzugsweise in einem Bereich von 0,120 bis 0,145.
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Bezüglich Beschichtung
und Weiterverarbeitung liegt die Differenz aus dem Brechungsindex
in Längsrichtung
(nx) und dem Brechungsindex in Querrichtung
(ny) der erfindungsgemäßen biaxial orientierten Polyesterfolie
zur Weiterverarbeitung (Doppelbrechung: Δn = nx – ny) vorzugsweise in einem Bereich von 0,001
bis 0,050, noch bevorzugter liegt Δn in einem Bereich von 0,005
bis 0,02.
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Hinsichtlich
der erfindungsgemäßen Formtrennung
und Trenneigenschaften ist es notwendig, dass der Kontaktwinkel
mit Wasser 70 bis 120°,
vorzugsweise 75 bis 110°,
noch bevorzugter 80 bis 100°,
insbesondere 85 bis 100°,
beträgt.
Wenn der Kontaktwinkel mit Wasser über 120° liegt, wird die Folie zu rutschig
und es kann zu einer Verschlechterung ihrer Aufwicklungs- und Verarbeitungseigenschaften
kommen; zudem können
der Walzenabstand beim Beschichten oder das Trägermaterial in der Weiterverarbeitung
instabil werden.
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Darüber hinaus
beträgt
gemäß vorliegender
Erfindung die freie Oberflächenenergie
hinsichtlich der Verbesserung der Ablösbarkeit und der Trenneigenschaften
20 bis 40 mN/m, vorzugsweise 22 bis 38 mN/m, insbesondere 25 bis
35 mN/m.
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Die
erfindungsgemäße Folienstruktur
der biaxial orientierten Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung kann
natürlich
eine Monoschicht sein, wobei sie auch eine Laminatstruktur aus zwei
Schichten A/B, drei Schichten A/B/A oder A/B/C, oder mehr als drei
Schichten aufweisen kann; das Verhältnis der Laminatdicke kann
frei bestimmt werden, wobei zwei Schichten A/B jedoch bevorzugt
werden.
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Hierin
ist die A-Schicht, also jene, die dem Stahlblech nicht zugewandt
ist, jene Schicht, die Trenneigenschaften aufweisen soll. Hinsichtlich
der Unterdrückung
von Absatz auf der haftungsabweisenden Fläche und der Verbesserung der
Verarbeitbarkeit und Produktivität
wird vorzugsweise so beschichtet, dass der A-Schicht, die Trenneigenschaften
aufweisen soll, eine oben genannte Wachsverbindung oder Siliconverbindung
zugesetzt wird, oder nur die Fläche
der A-Schicht beschichtet wird.
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In
der vorliegenden Erfindung ist es im Hinblick auf Hitzebeständigkeit
und Schlagzähigkeit
nach der Verarbeitung nötig,
dass der Polyester, worin Ethylenterephthalat-Einheiten und/oder Ethylennaphthalat-Einheiten
der Hauptbestandteil sind, biaxial orientiert wird. Die biaxiale
Orientierung kann mittels Streckens durch Aufblasen, simultanen
biaxialen Streckens oder sequentiellen biaxialen Streckens erzielt
werden, wobei simultanes biaxiales Strecken oder sequentielles biaxiales
Strecken bevorzugt werden.
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Außerdem beträgt das erfindungsgemäße Mittel
der Bruchdehnung in Längs-
und in Querrichtung hinsichtlich Verarbeitbarkeit bei 100 °C vorzugsweise
200 bis 500 %, noch bevorzugter 250 bis 450 %.
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Was
darüber
hinaus die Einheitlichkeit der Schlagzähigkeit und Verarbeitbarkeit
in alle Richtungen anbelangt, der Absolutwert des Unterschieds zwischen
der Bruch dehnung in Längsrichtung
und der Bruchdehnung in Querrichtung bei 100 °C vorzugsweise nicht mehr als
50 %, insbesondere nicht mehr als 40 %, beträgt. Zudem beträgt das Mittel
der Bruchdehnung bei 45°,
im Uhrzeigersinn von der Längsrichtung
aus gesehen, und die Bruchdehnung bei 135° bei 100 °C vorzugsweise 200 bis 500 %,
noch bevorzugter 250 bis 450 %. Außerdem beträgt der Absolutwert des Unterschieds
zwischen der Bruchdehnung in Längsrichtung
und der Bruchdehnung bei 45°,
im Uhrzeigersinn von der Längsrichtung
aus gesehen, bei 100 °C
vorzugsweise nicht mehr als 50 %, insbesondere nicht mehr als 40
%. Hierin ist die Bruchdehnung der Wert, welcher unter Verwendung
eines Tensilons (Zugfestigkeits-Testvorrichtung) bei einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 500 mm/min, einer Atmosphäre
von 100 °C
und 65 % r.L. anhand einer 500 mm langen und 10 mm breiten Probe gemessen
wird.
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In
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Grenzviskosität
des Polyesters hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Hitzebeständigkeit
vorzugsweise 0,4 bis 1,5 dl/g, noch bevorzugter 0,5 bis 1,3 dl/g,
insbesondere 0,6 bis 1,2 dl/g.
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In
der vorliegenden Erfindung wird eine Foliendichte von 1,35 bis 1,41
g/cm3 bevorzugt, wobei bezüglich guter
Verarbeitbarkeit ein Bereich von 1,36 bis 1,4 g/cm3 insbesondere
bevorzugt wird. Wenn die Dichte zu gering ist, verschlechtert sich
aufgrund von Falten die Weiterverarbeitungseigenschaften, während es
bei zu hoher Dichte zu Ungleichheiten in der Verarbeitbarkeit kommt.
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Bei
der Herstellung des Polyesters, woraus die erfindungsgemäße biaxial
orientierte Polyesterfolie zur Verarbeitung besteht, kann ein Reaktionskatalysator
eingesetzt werden. Beispiele für
den Reaktionskatalysator sind Alkalimetallverbindungen, Erdalkalimetallverbindungen,
Zinkverbindungen, Bleiverbindungen, Manganverbindungen, Cobaltverbindungen,
Aluminiumverbindungen, Antimonverbindungen und Titanverbindungen,
und als Verfärbungen
verhindernde Mittel können
beispielsweise Phosphorverbindungen eingesetzt werden. Vorzugsweise
werden als Polymerisationskatalysatoren üblicherweise in einem beliebigen
Schritt vor der Beendigung der Polyesterherstellung eine Antimonverbindung,
eine Germaniumverbindung oder eine Titanverbindung zugesetzt.
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Als
Beispiele für
solche Verfahren dient, falls die Verwendung einer Germaniumverbindung
vorliegt, ein Verfahren, bei dem ein Germaniumverbindungspulver,
wie es ist, zugesetzt wird oder ein Verfahren, bei dem eine Germaniumverbindung
zugesetzt wird, die in der das Polyesterausgangsmaterial bildenden
Glykolkomponente gelöst
ist, wie in der JP-B-54-22234 beschrieben wird. Beispiele für Germaniumverbindungen
umfassen Germaniumdioxid, Germaniumhydroxid plus Kristallwassergehalt,
Germaniumalkoxide, wie z.B. Germaniumtetramethoxid, Germaniumtetraethoxid,
Germaniumtetrabutoxid und Germaniumethylenglykoxid, Germaniumphenoxidverbindungen,
wie z.B. Germaniumphenolat und Germanium-β-naphtholat, Phosphor-hältige Germaniumverbindungen,
wie z.B. Germaniumphosphat und Germaniumphosphit, sowie Germaniumacetat. Davon
wird Germaniumdioxid bevorzugt. Als Antimonverbindungen kommen beispielsweise
Antimonoxide, wie z.B. Antimontrioxid oder Antimonacetat, in Frage.
Als Titanverbindungen dienen vorzugsweise Alkyltitanatverbindungen,
wie z.B. Tetraethyltitanat und Tetrabutyltitanat.
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Als
nächstes
wird die Zugabe von Germaniumdioxid als Germaniumverbindung bei
der Herstellung von Polyethylenterephthalat erklärt. Die Terephthalsäureverbindung
und das Ethylenglykol werden einer Umesterung bzw. Veresterung unterzogen,
wonach das Germaniumdioxid und die Phosphorverbindung unter hoher
Temperatur und reduziertem Druck zugeführt werden, woraufhin die Polykondensationsreaktion
so lange durchgeführt
wird, bis ein spezifischer Diethylenglykolgehalt erreicht und dadurch
das elementares Germanium enthaltende Polymer erhalten wird. Zudem
wird das erhaltene Polymer vorzugsweise bei einer Temperatur unter
dem Schmelzpunkt unter reduziertem Druck oder Inertgasatmosphäre einer
Festphasenpolymerisation unterzogen, so dass der Acetaldehydgehalt
reduziert wird und eine spezifische Grenzviskosität sowie
Carboxylendgruppen erhalten werden.
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In
der vorliegenden Erfindung beträgt
der Carboxylendgruppengehalt des Polyesters hinsichtlich der Verträglichkeit
mit Wachs vorzugsweise 30 bis 55 Äqu./t (Äquivalente pro Tonne), noch
bevorzugter 35 bis 50 Äqu./t,
insbesondere 40 bis 48 Äqu./t.
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Der
Gehalt der Diethylenglykolkomponente des erfindungsgemäßen Polyesters
liegt, was die Hygieneeigenschaften und auch die Erhaltung guter
Hygieneeigenschaften im Laufe der Zeit betrifft, oder wenn der Polyester
einer aus der Verarbeitung resultierenden Wärme-Vorgeschichte unterzogen
wird, vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 4 Gew.-%, noch
bevorzugter in einem Bereich von 0,01 bis 3 Gew.-%, insbesondere
in einem Bereich von 0,01 bis 2 Gew.-%. Zudem können 0,0001 bis 1 Gew.-% Antioxidantien
zugesetzt werden. Außerdem
kann Diethylenglykol während
der Polymerherstellung in einer die Eigenschaften nicht beeinträchtigenden
Menge zugesetzt werden.
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Es
ist darüber
hinaus, hinsichtlich der Gewährleistung
guter Hygieneeigenschaften, erwünscht,
dass der Acetaldehydgehalt der Folie vorzugsweise nicht mehr als
30 ppm, noch bevorzugter nicht mehr als 25 ppm, insbesondere nicht
mehr als 20 ppm beträgt.
Als Verfahren zur Beibehaltung eines Acetaldehydgehalts von nicht
mehr als 30 ppm gibt es ein Verfahren zur Beseitigung des durch
Wärmezersetzung
während
der Polyesterherstellung in der Polykondensationsreaktion gebildeten
Acetaldehyds und dergleichen, worin der Polyester unter reduziertem
Druck oder Inertgasatmosphäre
bei einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des Polyesters wärmebehandelt
wird, vorzugsweise ein Verfahren, worin der Polyester unter reduziertem
Druck oder Inertgasatmosphäre
bei einer Temperatur von zumindest 150 °C, jedoch unter dem Schmelzpunkt,
einer Festphasenpolymerisation unterzogen wird, oder ein Schmelzextrusionsverfahren
unter Verwendung eines Extruders mit Vakuumentgasung, oder wiederum
ein Verfahren, wodurch beim Schmelzextrudieren des Polymers die
Extrusion innerhalb einer kurzen Zeit durchgeführt wird, vorzugsweise innerhalb
einer mittleren Verweilzeit von nicht über 1 Stunde und innerhalb
eines Bereichs des Schmelzpunkts + 30 °C, vorzugsweise des Schmelzpunkts
+ 25 °C,
des am höchsten
schmelzenden Polymers.
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Als
Beispiel für
ein Herstellungsverfahren für
die erfindungsgemäße biaxial
orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung wird jeder Polyester
gegebenenfalls getrocknet, wonach er einem bekannten Schmelzextruder
zugeführt
und in Form einer Bahn aus einer Schlitzdüse extrudiert wird, sodann
mittels elektrostatischer Haftung fest an einer Gießtrommel
anhaftet, so dass er gekühlt
wird und sich verfestigt, woraufhin eine unverstreckte Bahn erhalten
wird, wobei das Streckverfahren entweder ein simultanes oder ein
sequentielles Streckverfahren umfassen kann. Indem diese unverstreckte
Bahn in der Folie in Längs-
und Querrichtung einer Streck- und Wärmebehandlung unterzogen wird,
wird eine Folie mit dem gewünschten
planaren Orientierungsgrad erhalten. Hinsichtlich der Folienqualität basiert
das Verfahren vorzugsweise auf einem Spannrahmen, wobei entweder
ein sequentielles biaxiales Strecksystem, bei dem das Strecken nach
erfolgtem Strecken in Querrichtung der Länge nach durchgeführt wird,
oder ein simultanes biaxiales Strecksystem angewandt wird, bei dem
das Strecken in Längs-
und Querrichtung im Wesentlichen gleichzeitig stattfindet. Das Streckverhältnis liegt
in alle Richtungen in einem Bereich von 1,5 bis 4,0, vorzugsweise
von 1,8 bis 4,0. Das Streckverhältnis zwischen
Längs-
und Querrichtung kann jeweils größer als
das andere, oder beide können
gleich groß sein.
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Die
Dehnungsgeschwindigkeit liegt vorzugsweise in einem Bereich von
1.000 % pro Minute bis 200.000 % pro Minute, wobei die Strecktemperatur
beliebig hoch sein kann, unter der Maßgabe, dass sie über der
Glastemperatur des Polyesters und unter Glastemperatur + 80 °C, jedoch üblicherweise
in einem Bereich von 80 bis 150 °C,
liegt.
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Nach
Beendigung des biaxialen Streckens wird die Folie einer Wärmebehandlung
unterzogen, wobei diese Wärmebehandlung
mittels eines beliebigen bekannten Verfahrens stattfinden kann,
beispielsweise in einem Ofen oder auf einer Heizwalze. Die zur Wärmebehandlung
benötigte
Temperatur kann üblicherweise
jede beliebige Temperatur über
120 °C und
unter 245 °C
sein, jedoch vorzugsweise in einem Bereich von 120 bis 240 °C liegen.
Es kann wiederum jede beliebige Wärmebehandlungszeit in Anspruch
genommen werden, wobei die Wärmebehandlung üblicherwei se
1 bis 60 Sekunden lang durchgeführt
wird. Die Wärmebehandlung kann
ebenso durchgeführt
werden, während
die Folie in Längsrichtung
und/oder Querrichtung entspannt wird. Außerdem kann ein erneutes Strecken
einmal oder mehrere Male in alle Richtungen erfolgen, wonach ebenfalls
eine Wärmebehandlung
durchgeführt
werden kann.
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Um
die Trenneigenschaften, die Handhabung und die Verarbeitbarkeit
der erfindungsgemäßen biaxial orientierten
Polyesterfolie zu verbessern, ist es nötig, in der Folie interne Teilchen,
anorganische Teilchen oder organische Teilchen einzusetzen. Die
davon zugesetzte Menge beträgt
0,005 bis 10 Gew.-%, bevorzugt wird jedoch eine Menge von 0,2 bis
5 Gew.-%, insbesondere von 0,3 bis 4 Gew.-%, der in der Folie vorliegenden anorganischen
Teilchen und/oder organischen Teilchen. Davon wird der Einsatz so
genannter externer Teilchen, wie etwa anorganischer Teilchen und/oder
organischer Teilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
0,01 bis 10 μm,
bevorzugt. Insbesondere wird die Zugabe von anorganischen Teilchen
und/oder organischen Teilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von 0,1 bis 5 μm
zur Folie bevorzugt, die für
die Innenwand einer Dose verwendet wird. Als Beispiele für Verfahren
zum Abscheiden interner Teilchen dienen die in JP-A-48-61556, JP-A-51-12860,
JP-A-53-41355 und JP-A-54-90397 beschriebenen Verfahren. Zudem kann
die gemeinsame Verwendung davon zusammen mit anderen, in JP-A-55-20496 und JP-A-59-204617
beschriebenen Teilchen angewandt werden.
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Beim
Einsatz von Teilchen, deren mittlerer Teilchendurchmesser 10 μm übersteigt,
kommt es zu unerwünschten
Defekten in der Folie. Beispiele für anorganische Teilchen und/oder
organische Teilchen umfassen anorganische Teilchen, wie z.B. nach
Nass- oder Trockenverfahren hergestelltes Silica, kolloidale Kieselsäure, Aluminiumsilicat,
Titanoxid, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, Bariumsulfat, Aluminiumoxid,
Mika, Kaolin und Ton sowie organische Teilchen mit einem Styrol-,
Silicon- oder Acrylsäure-Strukturelement.
Davon können anorganische
Teilchen, wie z.B. im Nass- oder Trockenverfahren hergestelltes
kolloidales Silica und Aluminiumoxid, sowie organische Teilchen
mit einem Strukturelement, umfassend Styrol, Silicon, Acryl säure, Methacrylsäure, Polyester
und Divinylbenzol, angeführt
werden. Es können
zwei oder mehr Typen dieser internen Teilchen, anorganischen Teilchen
und/oder organischen Teilchen zusammen eingesetzt werden.
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Außerdem liegt
die durchschnittliche Mittellinienrauigkeit Ra vorzugsweise in einem
Bereich von 0,005 bis 0,1 μm.
Darüber
hinaus wird die Hochgeschwindigkeitsverarbeitbarkeit verbessert,
wenn das auf die maximale Rauigkeit Rt bezogene Verhältnis, d.h.
das Verhältnis
Rt/Ra, 1 bis 100, vorzugsweise 5 bis 50 beträgt.
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Wenn
wiederum auf einer Fläche
Haftfestigkeit gefordert ist, können
die Hafteigenschaften verbessert werden, indem eine Oberflächenbehandlung
wie beispielsweise eine Glimmentladungsbehandlung durchgeführt wird,
wobei die Intensität
der Glimmentladungsbehandlung dabei vorzugsweise 5 bis 50 W.min/m2, noch bevorzugter 10 bis 45 W.min/m2, beträgt.
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Additive
wie Antistatikmittel, Hitzestabilisatoren, Antioxidantien, Keimbildner,
Witterungsbeständigkeitsmittel
und UV-Absorber können
in der erfindungsgemäßen biaxial
orientierten Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung ebenfalls in
einer Menge eingesetzt werden, welche die Ziele der vorliegenden
Erfindung nicht beeinträchtigt.
Es können
auch wo nötig
Oberflächenstrukturierungen
wie Hohlprägen
oder Sandmattierung oder Oberflächenbehandlungen
wie Plasma- oder Basenbehandlung durchgeführt werden. Zudem kann die erfindungsgemäße Folie
zur besseren Haftung mit Behandlungsmitteln beschichtet oder bedruckt
werden, beispielsweise mit Antistatikmitteln, feuchtigkeits- oder
gasabstoßenden
Mitteln (z.B. Polyvinylidenchlorid), klebrigen Haftmitteln, Klebern,
Flammverzögerern,
UV-Absorbern, Mattierungsmitteln, Pigmenten oder Farbstoffen, und
zur Bereitstellung von beispielsweise Lichtabschirmungseigenschaften,
feuchtigkeits- oder gasabstoßenden
Eigenschaften, leitfähigen
Oberflächen
oder Infrarotlicht-reflektierenden Eigenschaften kann das Abscheiden
eines Metalls oder einer Metallverbindung, wie z.B. Aluminium, Aluminiumoxid,
Siliciumoxid oder Palladium im Vakuum durchgeführt werden. Die Ziele und die
angewandten Verfahren sind nicht auf die erwähnten beschränkt.
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Die
erfindungsgemäße biaxial
orientierte Polyesterfolie zur Weiterverarbeitung kann bevorzugt
in Weiterverarbeitungsverfahren eingesetzt werden, z.B. idealerweise
für Behälteranwendungen
durch Beschichten auf beispielsweise Bleche oder Papier und anschließende Verarbeitung.
Insbesondere kann sie als Folie zum Beschichten auf Bleche und zur
Weiterverarbeitung verwendet werden, um proteinhaltige Lebensmittel
(z.B. Fleisch oder Eier) zu konservieren.
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Im
Folgenden werden Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand nachstehender Beispiele detaillierter
beschrieben.
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Die
Messungen und Bewertungen der Eigenschaften wurden mittels folgender
Verfahren durchgeführt.
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(1) Schmelzpunkt (Fp.)
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Der
Schmelzpunkt wurde unter Verwendung eines Differentialscanningkalorimeters
DSC2 (hergestellt von Perkin Elmer) gemessen. Es wurden 10 mg einer
Probe geschmolzen und 5 Minuten lang bei 280 °C unter einem Stickstoffstrom
gehalten und anschließend
unter Einsatz von flüssigem
Stickstoff rasch abgekühlt.
Die erhaltene Probe wurde mit einer Rate von 10 °C/Minute erhitzt, und die Temperatur
des endothermen Peaks aufgrund des Kristallschmelzens wurde als
Schmelzpunkt (Fp) herangezogen.
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(2) Carboxylendgruppengehalt
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Dieser
wurde bestimmt, indem die Folie bei 95 °C in o-Kresol/Chloroform (Gewichtsverhältnis 7:3)
gelöst
und basische Potentiometrie durchgeführt wurde.
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(3) Grenzviskosität
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Diese
wurde bei 25 °C
nach Lösung
des Polyesters in o-Chlorphenol gemessen.
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(4) Foliendehnung-I
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Die
Foliendehnung wurde bei 100 °C
gemäß ASTM-D-882-81
(Verfahren A) gemessen und die Verarbeitbarkeit wie folgt bewertet.
Sowohl Note A als auch Note B sind zufrieden stellend.
- Note A: Mittel der Bruchdehnung in Längs- und Querrichtung = 300
bis 500
- Note B: Mittel der Bruchdehnung in Längs- und Querrichtung = 200
bis 300 %
- Note C: Mittel der Bruchdehnung in Längs- und Querrichtung = 0 bis
200 %
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(5) Foliendehnung-II
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Die
Foliendehnung wurde bei 100 °C
gemäß ASTM-D-882-81
(Verfahren A) gemessen und die Verarbeitbarkeit wie folgt bewertet.
Sowohl Note A als auch Note B sind zufrieden stellend. Dies ist
ein Index für
die Schlagzähigkeit.
- Note A: Der Unterschied zwischen der mittleren
Bruchdehnung in Längs-
und Querrichtung beträgt
0 bis 50 %.
- Note B: Der Unterschied zwischen der mittleren Bruchdehnung
in Längs-
und Querrichtung beträgt
50 bis 100 %.
- Note C: Der Unterschied zwischen der mittleren Bruchdehnung
in Längs-
und Querrichtung liegt über
100 %.
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(6) Foliendehnung-III
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Die
Foliendehnung wurde bei 100 °C
gemäß ASTM-D-882-81
(Verfahren A) gemessen und die Verarbeitbarkeit wie folgt bewertet.
Sowohl Note A als auch Note B sind zufrieden stellend.
- Note A: Mittel der Bruchdehnung bei 45°, im Uhrzeigersinn von der Längsrichtung
aus, und der Bruchdehnung bei 135° =
300 bis 500
- Note B: Mittel der Bruchdehnung bei 45°, im Uhrzeigersinn von der Längsrichtung
aus, und der Bruchdehnung bei 135° =
200 bis 300 %
- Note C: Mittel der Bruchdehnung bei 45°, im Uhrzeigersinn von der Längsrichtung
aus, und der Bruchdehnung bei 135° =
0 bis 200 %
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(7) Kontaktwinkel mit
Wasser
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Anhand
bekannter Verfahren und unter Verwendung von Wasser als Messflüssigkeit
wurde der statische Kontaktwinkel von Wasser mit der Folienoberfläche mittels
eines Kontaktwinkelmessers (Modell CA-D, hergestellt von Kyowa Kaimen
Kagaku K.K.) bestimmt.
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(8) Freie Oberflächenenergie
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Anhand
bekannter Verfahren und unter Verwendung von 3 Arten von Messflüssigkeiten,
nämlich
Wasser, Ethylenglykol und Formamid, wurde der statische Kontaktwinkel
jeder dieser Flüssigkeiten
mit der Folienoberfläche
mittels eines Kontaktwinkelmessers (Modell CA-D, hergestellt von
Kyowa Kaimen Kagaku K.K.) bestimmt. Jede Flüssigkeit wurde 10-mal gemessen,
sodann der mittlere Kontaktwinkel (θ) und die Oberflächenspannung
der jeweiligen Messflüssigkeit
(j) für
jede Komponente in folgende Formel einsetzt, wobei die simultanen
Gleichungen, umfassend die drei Gleichungen für yL,
y+ und y–,
gelöst
werden.
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Hierin
bezeichnen γ, γL, γ+ und γ– jeweils
die freie Oberflächenenergie,
den Term der über
größere Distanzen
wirkenden Kräfte,
den Lewis-Säure-Parameter
und den Lewis-Basen-Parameter der Folienoberfläche. Zudem bezeichnen γj, γj L, γj + und γj – jeweils
die freie Oberflächenenergie,
den Term der über
größere Distanzen wirkenden
Kräfte,
den Lewis-Säure-Parameter
und den Lewis-Basen-Parameter der zur Messung herangezogenen Flüssigkeit.
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Für die Oberflächenspannungen
der hierin eingesetzten Flüssigkeiten
wurden die von van Oss, C.J., in "Fundamentals of Adhesion", L.H. Lee (Hrsg.),
S. 153, Plenum Press, New York (1991), vorgeschlagenen Werte verwendet.
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(9) Planarer Ausrichtungskoeffizient
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Der
planare Ausrichtungskoeffizient wurde anhand eines Abbe-Refraktometers
mittels der Natrium-D-Linie (Wellenlänge 589 nm) als Lichtquelle
gemessen. Aus den Brechungsindices (Nx,
Ny, Nz) wurde der planare
Ausrichtungskoeffizient fn aus dem Verhältnis fn = [(Nx + Ny)/2] – Nz bestimmt.
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(10) Verarbeitbarkeit
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Nach
dem Beschichten auf ein TFS Stahlblech (Dicke 0,2 mm), das auf 30 °C über dem
Folienschmelzpunkt erhitzt war, mit 70 m/min wurde eine rasche Abkühlung mittels
eines Wasserbades mit 50 °C durchgeführt. Das
laminierte Stahlblech wurde bei einem Reduktionsfaktor von 20 %
weiterverarbeitet und die Verarbeitbarkeit gemäß dem erhaltenen Erscheinungsbild
der Dose wie folgt bewertet.
- Note A: Folie
wies keine Ausbleichungen, Risse oder Faltenbildung auf
- Note B: einige Faltenbildungen oder leichte Ausbleichungen der
Folie konnten beobachtet werden, jedoch keine Risse
- Note C: Ausbleichungen, Risse und Faltenbildungen der Folie
waren zu beobachten
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(11) Trenneigenschaften
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Die
Trenneigenschaften wurden visuell auf Basis der nachstehenden Noten
bewertet, indem 2/3 der Dose mit einem 3:2:1-Gemisch aus Eiern,
Fleisch und Mehl befüllt
wurden und anschließend
eine 30-minütige Retortenbehandlung
der Dose bei 125 °C
erfolgte, wonach der Inhalt entfernt und der Zustand der Haftung
an den Dosenwänden
bewertet wurde.
- Note AA: absolut keine Haftung
- Note A: im Wesentlichen keine Haftung
- Note B: leichte Reste anhaftenden Materials
- Note C: anhaftendes Material auf etwa ¼ der gesamten Dose
- Note D: anhaftendes Material auf etwa ½ der gesamten Dose
- Note E: anhaftendes Material auf der gesamten Dose
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(12) Ablösbarkeit
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Ein
20 × 50
mm großes
Cellophanband wurde auf der Folie angebracht und anschließend abgelöst, wonach
die freie Oberflächenenergie
Sf2 gemessen wurde und sodann die Bewertung
wie nachstehend auf Basis der Differenz ΔSf (mN/m)
zwischen dieser und der ursprünglichen
freien Oberflächenenergie
Sf1, erfolgte.
- Note
A: 0 – 1
- Note B: 1 – 2
- Note C: 2 – 3
- Note D: 3 – 5
- Note E: über
5
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Beispiel 1
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Als
Polyester wurden Schnitzel A aus Polyethylenterephthalat (Antimontrioxid-Katalysator,
Grenzviskosität
0,65, Diethylenglykol 2,8 Mol-%), dem 0,8 Gew.-% Stearylstearat
als Wachsverbindung zugesetzt worden war, durch 2-stündige Wärmebehandlung
einer ausgeflockte Silicateilchen enthaltenden Ethylenglykolaufschlämmung bei
190 °C hergestellt,
sodann die Aufschlämmung
nach beendeter Veresterungsreaktion zwischen Terephthalsäure und
Ethylenglykol zugesetzt, wonach eine Polykondensationsreaktion durchgeführt wurde.
Nachdem eine spezifische Menge dieser Schnitzel gemessen worden
war, wurden sie im Vakuum 3 Stunden lang bei 180 °C getrocknet
und einem Einschneckenextruder zugeführt, sodann aus einer normalen Düse abgegeben,
gekühlt
und auf einer spiegelglatten Kühltrommel
während
elektrostatischer Haftung (7 kV) verfestigt, woraufhin eine unverstreckte
Folie mit 0,5 Gew.-% Wachsverbindung vom Stearylstearat-Typ (Trommelrotationsgeschwindigkeit
40 m/min) erhalten wurde. Diese ungestreckte Folie wurde auf einen
Faktor von 2,8 in Längsrichtung
bei einer Temperatur von 105 °C
gestreckt, sodann auf 40 °C
abgekühlt,
wonach sie 5 Sekunden lang auf eine Temperatur von 115 °C vorgeheizt
und anschließend
auf einen Faktor von 2,8 in Querrichtung bei derselben Temperatur
gestreckt wurde, woraufhin eine 5%ige Relaxationswärmebehandlung
bei 180 °C
5 Sekunden lang erfolgte, wonach eine biaxial orientierte Polyesterfolie
mit einer in Tabelle 2 angeführten
Dicke von 16 μm
erhalten wurde. Wie aus Tabelle 2 hervorgeht wurde bestätigt, dass
die Folie gute Eigenschaften aufwies.
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Beispiele 2 und 3
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Aus
dem Extruder I (Schicht A) und dem Extruder II (Schicht B) und unter
Verwendung der in Tabelle 1 angeführten Polyester wurde eine
laminierte, biaxial orientierte Polyesterfolie mit den in Tabelle
2 angeführten
Eigenschaften erhalten, indem die jeweiligen Polyester geschmolzen
und direkt vor der Düse übereinandergelegt
wurden, wobei die Streckbedingungen aus Beispiel 1 verändert wurden.
Wie aus Tabelle 2 hervorgeht wurde bestätigt, dass die Folie ausgezeichnete
Eigenschaften aufwies.
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Beispiele 4 und 5
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Eine
biaxial gestreckte Polyesterfolie wurde erhalten, indem die Polymerzusammensetzungen
und die Dicken gemäß den Tabellen
1 und 2 verändert
wurden. Wie aus Tabelle 2 hervorgeht wurde bestätigt, dass die Folie gute Eigenschaften
aufwies.
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Beispiel 6
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Nach
Messung der spezifischen Mengen der Polyesterschnitzel (1) und (2)
gemäß den Tabellen
1 und 2 wurden diese im Vakuum 3 Stunden lang bei 180 °C getrocknet
und dem Extruder I (A-Schicht) und dem Extruder II (B-Schicht) zugeführt, sodann
aus einer normalen Düse
abgegeben, abgekühlt
und auf einer spiegelglatten Kühltrommel
unter elektrostatischer Haftung (7 kV) verfestigt, woraufhin eine
ungestreckte Folie erhalten wurde. Diese ungestreckte Folie wurde
mit einem Faktor von 3,4 einem simultanen biaxialem Streckverfahren
in Längsrichtung
bei einer Temperatur von 105 °C
und um einen Faktor von 2,8 in Querrichtung unterzogen, woraufhin
eine 5%ige Relaxationswärmebehandlung
bei 210 °C
5 Sekunden lang erfolgte, wonach eine in Tabelle 2 angeführte, biaxial
orientierte Polyesterfolie mit einer Dicke von 15 μm erhalten
wurde. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht wurde bestätigt, dass die Folie ausgezeichnete
Eigenschaften aufwies.
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Beispiele 7 bis 9
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Biaxial
orientierte Polyesterfolien wurden auf gleiche Art und Weise wie
in Beispiel 1 erhalten, indem die Polymerzusammensetzungen und die
Dicken gemäß den Tabel len
3 und 4 verändert
wurden. Wie aus Tabelle 4 hervorgeht wurde bestätigt, dass die Folie ausgezeichnete
Eigenschaften aufwies. Im Falle von Beispiel 9 ergab sich jedoch
aufgrund des verminderten Schmelzpunkts eine leichte Reduktion der
Hitzebeständigkeit.
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Vergleichsbeispiele 1
bis 3
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Folien
wurden erhalten, indem die Folienherstellung auf gleiche Art und
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt
wurde, wobei die Polyestertypen und Additive wie in Tabelle 3 angeführt verändert wurden.
Aus Tabelle 4 geht hervor, dass die Folien der Vergleichsbeispiele
1 bis 3 schlechtere Eigenschaften aufwiesen.
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In
den Tabellen haben die Abkürzungen
folgende Bedeutungen:
PET: Polyethylenterephthalat
PET/I:
Polyethylenterephthalat mit copolymerisierter Isophthalsäure
PET/S:
Polyethylenterephthalat mit copolymerisierter Sebacinsäure
PET/N:
Polyethylenterephthalat mit copolymerisierter Naphthalindicarbonsäure
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