DE52455C - Vorrichtung zum Abmessen und Zuführen flüssigen Kohlenwasserstoffes bei Gasmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zum Abmessen und Zuführen flüssigen Kohlenwasserstoffes bei GasmaschinenInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02M—SUPPLYING COMBUSTION ENGINES IN GENERAL WITH COMBUSTIBLE MIXTURES OR CONSTITUENTS THEREOF
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft Kraftmaschinen, die durch Explosion eines entzündbaren Gemisches
von Luft mit Naphta-, ßenzoline-, Petroleumoder anderen Kohlenwasserstoffdämpfen betrieben
werden.
Die zum Abmessen und Zuführen der Explosionsflüssigkeit dienenden Einrichtungen beruhen
darauf, dafs der Hohlraum eines Schiebers das eine Mal mit einer die Flüssigkeit dem
Schieber und das andere Mal mit einer die Flüssigkeit dem Verbrennungsraum zuführenden
Bohrung in Verbindung tritt, wobei die Flüssigkeit aus einem Vorrathsbehälter unter Druck
in den Schieber eintritt und, da die im Hohlraum enthaltene Luft aus demselben nicht entweichen
kann, darin verdichtet wird.
Auf der beiliegenden Zeichnung giebt Fig. 1 die Maschine im Grundrifs mit ' theilweisem
Schnitt durch die Kolbenmitte.
Fig. 2 ist die zugehörige Seitenansicht, ebenfalls theilweise geschnitten. Fig. 3 zeigt den
Vertheilungsschieber nebst seiner Gleitunterlage, gleichfalls im Schnitt.
Auf der Grundplatte α der Maschine befindet sich der Cylinder b und an letzterem der
Ventil- oder Schieberkasten c. Der Arbeitskolben d steht durch die Schubstange e mit
der Kurbelwelle in Verbindung; auf letzterer befindet sich das Schwungrad g und die Riemscheibe
h. Am einen Ende des Cylinders, welches den Compressionsraum bildet, ist ein
Hülfskolben i angeordnet, zu dem Zweck, den Compressionsraum von den Verbrennungsrückständen
zu reinigen; dieser Kolben i wird ge-· wohnlich durch die in dem Rohr k1 befindliche
Feder k in seiner innersten Stellung gehalten. Das Einlafsventil / für die das Brennstoffgemisch
bildende Flüssigkeit und Luft wird durch eine Feder /' gegen seinen Sitz geprefst.
Der Schieber m bewirkt, dafs das OeI in den für den richtigen Gang der Maschine erforderlichen
Mengen in den Kanal m3 gelangt; derselbe besitzt eine Kammer m1, welche gewöhnlich
mit Luft, zweckmäfsig unter Atmosphärendruck, gefüllt ist. Die Kammer .m1 tritt während
des Ganges der Maschine abwechselnd mit den beiden Bohrungen m2 und m3 in Verbindung
(s. Fig. 3), wo der Schieber m und dessen Gleitbahn in vergröfsertem Mafsstabe dargestellt
ist. Die Bohrung m2 steht durch ein Rohr m4
mit dem genannten Vorrathsbehälter in Verbindung; letzterer wird mit einem etwa für
ein- oder zweitägigen Betrieb hinreichenden Vorrath an Petroleum oder sonstigem Brennstoff
angefüllt und in geeigneter Höhe über dem Flüssigkeitsabmefsschieber m angeordnet.
Diese höhere Lage des Behälters veranlafst den oben erwähnten Druck, welcher die Flüssigkeit
in die Schieberkammer ml hineindrängt, so dafs also die darin enthaltene Luft zusammengedrückt
wird.
Diese Anordnung bietet den Vortheil, dafs die im Schieber verdichtete Luft als Luftkissen
dient und eine schnelle Einführung der Flüssigkeit in den Verdunstungsraum gestattet. Die'
andere Bohrung m3 geht von der Schieberfläche
zu dem Eintrittsventil /. Von dem Schieber m geht die Stange ρ aus, seitlich durch
die Schiebergehäusewand hindurch und liegt mit ihrem abgeschrägten freien Ende auf dem
Konus ο auf, der auf die Achse eines Regulators η excentrisch aufgesetzt ist; letzterer wird
durch Vermittelung der Kegelräder Ti1H1, der
Welle w2 und des Kegelradgetriebes η3 in Umdrehung
versetzt. Infolge der Excentricität des Konus ο wird nun durch die Umdrehung des
Regulators dem Schieber m eine hin- und hergehende Bewegung ertheilt. Auf der Schieberstange
ρ ist eine Spiralfeder pl angeordnet,
welche den Schieber stets wieder zurückdrängt, nachdem er vom Konus vorgedrängt ist.
Der Regulator ist so eingerichtet, dafs der Konus η bei normaler Umlaufszahl der Maschine
keine Verticalverschiebung erfährt, so dafs bei jeder Hin- und Herbewegung des Schiebers m die normale Menge OeI aus dem
Kanal m2 in die Schieberkammer m1 eintritt
und dann in den Kanal w3 abgeführt wird; sobald jedoch die Geschwindigkeit des Motors
die normale Grenze überschreitet, gehen die Regulatorkugeln aus einander und der Konus
sinkt, wodurch aber der Schieberweg mehr oder weniger verringert oder auch die OeI-zufuhr
zu dem Kanal m 3 ganz abgeschnitten
wird. Der zur Verflüchtigung der in die Maschine eintretenden Flüssigkeit dienende Apparat
besteht aus gut leitendem Material und ist mit trog- oder trichterartigen Ansätzen versehen,
wobei die letzteren so durchlöchert sind, dafs das OeI aus einem Troge in den nächstfolgenden
gelangen kann. Der Verdunstungsapparat besteht aus dem unten offenen Rohre ^3, welches
fast in seiner ganzen Länge mit einer Scheidewand q* ausgestattet ist; letztere veranlafst,
dafs die Luft erst auf einem Umwege zu der Oeffnung q 5 gelangt, die ihrerseits durch
ein in Fig. 2 mit punktirten Linien angedeutetes Rohr qe mit dem oberhalb des Einlafsventils
befindlichen Raum in Verbindung steht.
In das Rohr ^6 ist ein Dreiweghahn r eingesetzt,
dessen einer Kanal durch das Rohr r1 mit der Ausströmungsöffnung verbunden ist,
so dafs der Durchgang durch das Rohr ^6 zu
dem Raum oberhalb des Ventils nach Belieben geschlossen und der Durchgang durch das
centrale Rohr q3 des Vergasers zu dem Rohr r1
und der Ausströmungsöffnung geschlossen werden kann. Unter dem Vergaser q befindet sich
eine Lampe s, die bei der Verwendung von rohem oder gewöhnlichem Petroleum beim
Anlassen der Maschine gebraucht wird, um den Verflüchtigungsapparat zu erwärmen, damit das
auf denselben gelangende OeI in den gas- oder dampfförmigen Zustand übergeführt wird. Nachdem
die Maschine einmal im Gange ist, ist diese Lampe nicht mehr erforderlich, da die
Verbrennungswärme im Cylinder hinreicht, um den Verflüchtiger auf der erforderlichen Temperatur
zu erhalten.
Die zum Entzünden des Gases dienende Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Rohr f, welches mit dem Verflüchtigungsraum ^1
durch den Kanal il und ein zwischen der Zündvorrichtung und dem Verflüchtiger angeordnetes
Ventil t2 verbunden ist; letzteres hat den Zweck, die Menge des in den Zünder
eintretenden Explosionsgemisches zu regeln, und wird vermittelst der Hebel is und ti von
der Kurbelwelle aus gesteuert. Die Zündvorrichtung ist in Form eines Rohres ausgeführt,
welches eine Spirale von gut leitendem Metall von ziemlich grofser Oberfläche enthält. Diese
Spirale wird von Zeit zu Zeit der durch die Explosion im Cylinder entwickelten Wärme
ausgesetzt und auf diese Weise· hinreichend erwärmt, um das Explosionsgemisch zu entzünden,
wenn es mit ihr in Berührung kommt. Um zu verhüten, dafs der Verdunstungsapparat
warm genug wird, um das Explosionsgemisch zu entzünden, sobald es in den Cylinder hineingezogen
wird, umgiebt man ihn manchmal mit einem Wassermantel.
Die Verbrennungsproducte treten durch das Ausströmungsventil u aus dem Cylinder heraus;
dasselbe wird gewöhnlich durch eine Feder ul geschlossen gehalten und im geeigneten Moment
durch Vermittelung des Hebels i4 geöffnet.
Der Hebel i4 wird durch eine auf der Kurbelachse
befestigte Scheibe ν bethätigt, die mit zwei Rinnen vl und v'2 ausgestattet ist, deren
Form sich aus ihrer in Fig. 1 a dargestellten Abwickelung ergiebt. Die Rinne νl ist mit
einer Erhöhung v3 und die Rinne v2 mit einer Vertiefung vi ausgestattet. Der Hebel i4 trägt
an seinem vorderen Ende einen drehbaren Arm f5; letzterer ist mit einer Rolle ίβ versehen,
die in den Rinnen des Rades ν läuft. Wie aus den Fig. 1 und 1 a ersichtlich, sind
die Rinnen so angeordnet, dafs die Rolle abwechselnd in ihnen läuft, wobei die Befestigung
der Rolle t6 auf dem drehbaren Arm i5 die
seitliche Verschiebung der Rolle gestattet.
Die Maschine wirkt in folgender Weise: Angenommen, der Kolben d befinde sich ganz
dicht am Kolben z, also in derjenigen Lage, welche er unmittelbar nach der Entladung der
Verbrennungsproducte einnimmt. Alsdann wird die Lampe unter den Verdunstungskörper gesetzt
, so dafs derselbe erwärmt jvird, und der Dreiweghahn so gestellt, dafs die von der
Lampe herrührenden Dämpfe in den Ausströmungskanal gelangen. Bei der Auswärtsbewegung
des Kolbens wird nun eine gewisse Menge OeI und Luft durch das Ventil I angesogen,
indem sich dieses infolge des in dem Cylinder entstandenen Vacuums öffnet; auf diese Weise wird das Explosionsgemisch gebildet.
Beim Kolbenrückgang wird das Gemisch in dem Cylinder comprimirt und diese Compression reicht hin, um den Hilfskolben i
bis zur hinteren Cylinderwand zu drängen;'zu
derselben Zeit gelangt die in der Rinne v2
laufende Rolle in die Vertiefung ν 4, so dafs
der Hebel f3 bethätigt wird und einen Theil
des Explosionsgemisches in das Zündrohr t gelangen läfst. Das Zündrohr mufs vor dem
Anlassen der Maschine mittelst einer derselben von aufsen genäherten Lampe erwärmt werden.
Wenn das Explosionsgemisch in der Zündvorrichtung entzündet ist, tritt die Flamme
durch den Kanal tl, die Verdunstungskammerg'1
und das Rohr ^2 in den Cylinder hinein und
entzündet die Cylinderladung, wodurch der Arbeitskolben nach vorn getrieben wird. Gleichzeitig
ist die Rolle i6 des Hebels i4 in die
Rinne v1 eingetreten und durch die in letzterer angeordnete Erhöhung v3 niedergedrückt, so
dafs der genannte Hebel i4 das Austrittsventil
öffnet; auf diese Weise werden die Verbrennungsrückstände beim nächsten Kolbenrückgang
durch den Kanal q"1 und die Verdunstungskammer
^1 aus dem Cylinder herausgedrängt. Dadurch, dafs die Verbrennungsrückstände beim Entweichen aus dem Kolben
um den Verfiüchtiger herumstreichen, wird derselbe erwärmt und so die Lampe s beim
weiteren Gang der Maschine überflüssig gemacht. Der Dreiweghahn wird gedreht, so
dafs die oberhalb des Ventils eintretende, zur Bildung des Explosionsgemisches dienende Luft
durch den Kanal qe und das Rohr q3 des
Vergasers hindurchgeht, wodurch sie vor dem Eintritt in den Cylinder angewärmt wird.
Wenn das Austrittsventil geöffnet ist, so ist es klar, dafs der Kolben i durch die Feder k
in den Verdichtungsraum hineingedrängt wird; hierdurch aber werden alle Verbrennungsrückstände
aus dem Cylinder entfernt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Vorrichtung zum Abmessen und Zuführen des flüssigen Kohlenwasserstoffes bei Gaskraftmaschinen, gekennzeichnet durch einen Schieber mit Hohlraum m1, welcher mit Luft gefüllt ist und zur Aufnahme der Kohlenwasserstoffflüssigkeit dient, wenn er bei der Gleitbewegung des Schiebers durch Kanal m2 mit einem zur Aufnahme des flüssigen Kohlenwasserstoffes dienenden Vorrathsbehälter in Verbindung gebracht wird, so dafs die KohlenwasserstoffflUssigkeit unter Verdichtung der in m1 enthaltenen Luft bei Rückbewegung des Schiebers durch Kanal m3 zum Verdunstungskörper übergeführt wird.
- 2. Die Verbindung der in Anspruch i. gekennzeichneten Vorrichtung mit einem Geschwindigkeitsregler in solcher Weise, dafs der mit Hohlraum m1 versehene Schieber durch einen excentrisch auf der Reglerwelle befestigten Kegel ο je nach der Umdrehungszahl der Maschine in seinem Hube verändert wird.Hierzu r Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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