DE59882C - Ohne Zündflamme arbeitende Kohlenwasserstoffmaschine - Google Patents
Ohne Zündflamme arbeitende KohlenwasserstoffmaschineInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F02B19/14—Engines characterised by precombustion chambers with compression ignition
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diese Erfindung betrifft eine in erster Linie an Kohlenwasserstoffmaschinen, dann aber auch
an Gasmaschinen anzuwendende Einrichtung, durch welche die Zündflamme in Wegfall
kommt. Zu diesem Zwecke ist die Kammer, in welcher die Explosionen des Gemisches aus
Luft und verdampftem flüssigen Kohlenwasserstoff bezw. Gas stattfinden, im Innern mit
einer eine möglichst grofse Fläche bietenden Anzahl von Heizrippen oder Heizröhren versehen,
so dafs die durc.h die Explosionen eintretende Erhitzung dieses Behälters nicht nur
zur Verdampfung des eingespritzten Kohlenwasserstoffes, sondern auch zur Entzündung
des in dem Behälter erzeugten explosiven Gemisches dient. Nur beim Anlassen der Maschine
ist die Benutzung einer besonderen Heizvorrichtung erforderlich.
Um bei der starken Erhitzung der Mischkammer eine vorzeitige Entzündung des explosiven
Gemisches zu verhüten, wird zuerst die zur Ladung erforderliche Luftmenge zusammen geprefst
und in diese zusammengeprefste Luft das OeI bezw. Gas erst eingespritzt, wenn die
Explosion stattfinden soll. Zur Regelung der Erhitzung der Mischkammer ist dieselbe mit
einem. Mantel umgeben, welcher unten eine Oeffnung und oben einen Abzug hat, so dafs
ein Luftstrom durch den Zwischenraum zwischen Mischkammer und Mantel hindurchziehen
kann. Ein Schieber bezw. eine Drosselklappe, mittelst deren der obere Abzug mehr
oder minder freigelegt werden kann, dient zur Regelung der Luftmenge, welche an der Mischkammer
vorbeizieht.
Die Regelung des Ganges der Maschine erfolgt mittelst Regulators, welcher das Saugventil
der Speisepumpe derart beeinflufst, dafs bei einem zu raschen Gange der Maschine ein
Theil der von der Pumpe angesaugten Flüssigkeit wieder in den Vorrathsbehälter zurückgedrückt
wird, so dafs der in die Mischkammer gelangende Theil nicht hinreicht, um ein verbrennbares
Gemisch zu bilden. Dieser letztere Theil dient dann als blofses Schmiermittel für
den Cylinder.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht
theils in Verticalschnitt, theils in Seitenansicht eine nach vorliegender Erfindung
construirte Kohlenwasserstoffmaschine der Viertakttype; Fig. 2 ist eine Endansicht derselben,
Fig. 3 ein Verticalschnitt durch die Mischkammer nach x-x, Fig. 1 ; Fig. 4 veranschaulicht
den auf dem oberen Abzug des Mischkammermantels angeordneten Schieber; Fig. 5
und 6 zeigen die Einspritzdüse mit der Zerstäubungsvorrichtung; Fig. 7 und 8 stellen
einen Grundrifs und Verticalschnitt einer Abart der Misch- und Verdampfungskammer dar;
Fig. 9 und 10 zeigen den Motor im Längenschnitt und Querschnitt mit einer gegenüber
der Einrichtung nach Fig. 1 und 2 veränderten Anordnung des Lufteinlafsventils.
Zwischen den Seitentheilen des Gestelles a ist auf der Bodenplatte der den flüssigen
Kohlenwasserstoff enthaltende Behälter ax an-
geordnet. Das Gestell trägt den Cylinder b, in welchem sich der Kolben c hin- und herbewegt.
Die Pleuelstange d setzt mittelst der Kurbel e die Welle / in Drehung, welche
ihrerseits mittelst Zahnradgetriebes /z/z1 die
Welle g in Drehung setzt. Das Uebersetzungsverhältnifs
zwischen h und h1 ist derart, dafs die Welle g auf je zwei Umdrehungen der
Welle f eine Umdrehung macht. Der Lufteintritt in die Mischkammer k erfolgt durch
das Ventil z, der Abzug der Verbrennungsgase durch das Auspuffventil j, welches von der
Welle g aus mittelst eines Daumens j1 und
des Winkelhebels j2 geöffnet und durch eine Feder wieder geschlossen wird.
Mit dem hinteren Ende des Cylinders b ist die Mischkammer k verbunden, in welcher,
wie aus Fig. 3 ersichtlich' ist, Heizrippen k1
oder nach Fig. 7 und 8 durchgehende Heizrohre angeordnet sind. Das Innere der Mischkammer
steht durch einen Kanal k2 mit dem hinteren Cylinderende in Verbindung. Die
lichte Weite dieses Kanals k2 ist kleiner als der Querschnitt des Cylinders und auch kleiner
als der Querschnitt der Mischkammer. Letztere ist von einem Mantel / umgeben, welcher
zweckmäfsig mit einem schlechten Wärmeleiter, z. B. Asbest, bekleidet und im dargestellten
Falle unten offen, oben dagegen mit einem Abzug Z1 versehen ist, welcher mittelst eines
Schiebers Z2 mehr oder weniger geöffnet werden kann. Die durch das Ventil i in die
Mischkammer eintretende Luft wird dem Raum zwischen der Mischkammer und dem Mantel Z
entnommen, gelangt also bereits in vorge: wärmtem Zustande in die Mischkammer.
Die Zufuhr der in dem Behälter al enthaltenen
Flüssigkeit nach der Mischkammer erfolgt mittelst der Pumpe m und der anschliefsenden
Saugleitung πιλ und Druckleitung
m2, durch welche die Flüssigkeit in . den Zerstäuber η tritt. Letzterer besteht aus
einer Düse η1, aus welcher die Flüssigkeit als
■feiner Strahl gegen eine an dieser Düse η1 befestigte,
schräg gestellte Platte n2 geschleudert und hierdurch fein zerstäubt wird. Die Pumpe m
wird ebenfalls von der Welle g aus mittelst des Daumens ο und des Winkelhebels o1 betrieben.
Letzterer wirkt mittelst des Gelenkes o2 auf den Pumpenkolben. Eine am Winkelhebel
o1 wirkende Feder o3 schnellt den
Winkelhebel zurück, sobald das freie Ende desselben von dem Daumen ο nicht mehr
beeinflufst wird. Dieses Zurückschnellen hat die Wirkung, dafs die Oelladung sehr rasch in
die Mischkammer eingespritzt wird. Der Hub des Pumpenkolbens und damit die Stärke der
Ladung läfst sich mittelst des verstellbaren Anschlages p1 regeln. Die Zeit der Einspritzung
kann durch Verstellen des Daumens 0 geregelt werden. Der Daumen 0 sitzt zu diesem Behufe
an einem Ring, welcher mittelst der Schraube ρ in jeder gewünschten Stellung auf
der Achse g befestigt werden kann.
Der Regulator q, Fig. 2, wird von der Achse f aus mittelst der Riemscheiben r1 r3,
des Riemens r2, der Welle r4 und der Kegelräder
r5 angetrieben. Läuft die Maschine zu schnell, so dafs die Kugeln r sich von der
Spindel q1, Fig. 1, entfernen, so verschieben
sie letztere nach abwärts, so dafs die Spindel q1
das Saugventil 5 etwas aufstöfst und nun beim Niedergang des Pumpenkolbens ein Theil des
vordem angesaugten Oeles wieder in den Behälter a1 zurückgedrückt wird. Die Federn q2
bezw. s1 sind beständig bestrebt, die Spindel ql
bezw. das Saugventil s in die normale Stellung zurückzubringen.
Die Maschine wirkt in folgender Weise:
Angenommen, es befinden sich die Theile der Maschine in der durch Fig. 1 veranschaulichten
Stellung und unter der Misch- und Verdampfungskammer k sei eine Heizvorrichtung
angeordnet. Sobald die Kammer k geeignet erhitzt ist, wird das Schwungrad in
der durch den Pfeil angedeuteten Richtung von Hand gedreht. Der sich nach , dem vorderen Ende des Cylinders bewegende
Kolben übt alsdann eine Saugwirkung aus, wodurch das Lufteinlafsventil i geöffnet und
Luft in die Mischkammer eingesaugt wird. Beim Rückgang des Kolbens wird diese Luft
zusammengeprefst. Inzwischen hat die Pumpe m aus dem Behälter al eine Ladung OeI angesaugt.
Um die Zeit herum, wenn der Kolben seinen zweiten Vorwärtsgang beginnt, wird eine gleiche Menge OeI in fein zerstäubtem
Zustande in die Verdampfungskammer k gespritzt, wodurch in Verbindung mit der comprimirten Luft ein explosives Gemisch
entsteht, welches sich infolge der Erhitzung durch die Heizrippen bezw. Heizrohre
der Mischkammer entzündet und den Kolben vortreibt. Beim Rückgang des Kolbens wird
das Auspuffventil j geöffnet, so dafs die Verbrennungsgase ausgestofsen werden, worauf
sich dann der beschriebene Viertakt wiederholt. Nach kurzer Zeit kann die Heizvorrichtung,
mittelst welcher die Mischkammer im Anfang erhitzt wird, entfernt werden, da dann die
Heizrippen bezw. Heizrohre durch die Verbrennung der Explosivmischungen hinreichend
erhitzt werden, um eine Selbstentzündung der letzteren herbeizuführen.
Die vorzeitige Selbstzündung des Explosivgemisches kann in wirksamer Weise dadurch
verhindert werden, dafs das Lufteinlafsventil i, wie Fig. 9 und 10 veranschaulichen, so angeordnet
wird, dafs die Luft unmittelbar in den Cylinder b eingesaugt wird. Bei dieser
Einrichtung kann die Verdampfung bezw. Vergasung in der Kammer α bereits während des
Vorganges des Kolbens erfolgen, denn zufolge des verhältnifsmäfsig engen Verbindungskanals k%
tritt keine nennenswerthe Ueberströmung von Dämpfen oder Gas aus der Kammer k nach
dem Cylinder b ein, vielmehr füllt sich letzterer fast ausschliefslich mit Luft, welche durch
das sich öffnende Ventil i dicht hinter dem Kolben eintritt. Beim Rückgang des Kolbens
wird die zuvor eingesaugte Luft aus dem Cylinder b in die Kammer k verdrängt, wodurch
das Explosivgemisch gebildet wird, welches sich dann zufolge der Erhitzung durch die
Heizrippen bezw. Heizrohre von selbst entzündet.
Anstatt die Luft mittelst des Arbeitskolbens zu coraprimiren, kann hierzu auch eine besondere
Pumpe benutzt werden, in welchem Falle dann bei jeder Kurbelumdrehung eine Explosion erfolgen kann, statt wie im vorbeschriebenen
.Falle erst . bei jeder zweiten Kurbelumdrehung.
Bei vorliegender Einrichtung des Motors können auch die schwereren Kohlenwasserstofföle
als Betriebsmittel benutzt werden. Auch arbeitet der Motor sehr sparsam, da schon
eine schwäche Mischung genügt; dabei ist noch der Vortheil vorhanden, dafs der Kolben
auch noch durch die Ausdehnung der heifsen Luft vorgetrieben wird, ähnlich wie bei einem
Heifsluftmotor.
Der mit den Heizrippen bezw. Heizrohren versehene Verdampfungskörper kann auch bei
Gasmotoren Anwendung finden. In diesem Falle dient derselbe dann nicht mehr zum Verdampfen von flüssigen Kohlenwasserstoffen,
sondern lediglich zur Erhitzung des Gas- und Luftgemisches bis zur Entzündungstemperatur.
Claims (3)
1. Eine ohne Zündflamme arbeitende Kohlenwasserstoffmaschine,
bei welcher zwecks Verhütung einer vorzeitigen Selbstzündung vom Kolben beim Rückgange nur reine
Luft in eine mit dem Cylinder in ständiger offener Verbindung stehende heifse Explosionskammer
(k) gedrückt und erst nach dem Hub wechsel, also zu Beginn des Kolbenvorganges, Kohlenwasserstoff in die
Kammer (k) fein zertheilt eingespritzt wird, so dafs dieser hier verdampft, sich mit der
heifsen Luft mischt, und darauf die Entzündung an den heifsen Wandungen erfolgen
kann.
2. Bei einem Motor nach Anspruch i. die Anordnung eines die Mischkammer umgebenden,
unten offenen Mantels (I), auf welchem oben ein regulirbarer Abzug (V)
angebracht ist, um durch dessen mehr oder minder starkes Oeffnen ein zu starkes Erhitzen
der Mischkammer zu verhindern.
3. Bei einem Motor nach Anspruch 1. die Anordnung eines Regulators (q), welcher
bei zu raschem Gang des Motors durch Verschiebung der Regulatorspindel (qx) das
Saugventil (s) der Speisepumpe (m) öffnet, derart, dafs letztere dann einen Theil der
Ladung in den Vorrathsbehälter (a1) zurückdrückt
und nur der Rest in die Mischkammer tritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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ID=334058
Family Applications (1)
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DE (1) | DE59882C (de) |
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