DE62815C - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Heizflamme an Petroleummaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Heizflamme an PetroleummaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei Petroleumkraftmaschinen, deren Verdampfer bezw. Vergaser mittelst Flamme von
aufsen beheizt werden, wobei das Innere des Vergasers in unmittelbarer Verbindung mit dem
Verbrennungsraum der Maschine steht und der Vergaser zugleich die Entzündung des Ladungsgemenges bewirkt, zeigt sich der Uebelstand,
dafs die Wärmezufuhr von aufsen her nicht immer der Wärmeabfuhr im Innern entspricht;
entweder ist die Wärmezufuhr zu grofs, und dann wird die Temperatur des Vergasers zu
hoch, oder die Zufuhr ist zu gering, wobei die Temperatur ungenügend ist. Gleichwohl ist
die Temperatur des Verdampfers bei Kraftmaschinen jener Art zur Erzielung eines guten
Ganges von höchster Bedeutung, da dieselbe auf den Zeitpunkt der Entzündung den gröfsten
Eihflufs hat.
Aufser der Wandungstemperatur sind zwar noch die Zeitdauer und Höhe der Verdichtung,
sowie das Mischungsverhältnifs von Petroleumdampf und Luft von Einflufs auf die mehr
oder minder rasche Entzündung des Gemenges; jedoch findet die' Zeitdauer der Verdichtung
gewöhnlich eine Regelung durch den Geschwindigkeitsregulator der Maschine. Die Höhe
der Verdichtung, sowie die Menge der angesaugten Luft und des zugeführten Petroleums
haben sich erfahrungsmäfsig bei gleichbleibendem Hube der Kolben und Inhalt der Räume als
wenig oder gar nicht veränderlich erwiesen. Anders verhält es sich mit der Temperatur der
Wandung des Vergasers.
Ist die Maschine stark belastet, so erfolgt Explosion auf Explosion; bei geringer Belastung
fallen die Explosionen aus; häufig steht folgenden beschriebene Ver-
die Maschine auch vorübergehend für kurze Zeit still. In diesen drei Fällen erreicht die
Menge des zur Verdampfung gelangenden Petroleums einestheils ihren Meistbetrag und
sinkt anderentheils herab bis auf Null. Die Wärmeabfuhr durch die Verdampfung ist
daher sehr verschieden; ist die Flamme, welche den Vergaser beheizt, derart grofs, dafs sie die
gröfste Wärmeabfuhr deckt, dann wird dieselbe zur Zeit geringerer Wärmeabfuhr zu viel
Wärme zuführen; der Vergaser wird in diesem Falle zu heifs, und es erfolgen bei normaler
Geschwindigkeit der Maschine zu frühzeitige Verbrennungen, d. h. Vorexplosionen der Gemischladung,
und im umgekehrten Falle zu späte oder gar keine Verbrennungen.
Durch das im
fahren und die in beiliegender Zeichnung dar gestellte Ausführungsform desselben wird, um eine stets rechtzeitige Zündung der Ladungsgase zu regeln, die Erwärmung des Vergasers selbstthätig geregelt, und zwar derart, dafs die Verbrennung stets in gleichen Zeitpunkten erfolgt, sofern die Umdrehungsgeschwindigkeit der Maschine und die angesaugten Luft- und Petroleümmengen gleich bleiben. Das Verfahren besteht in einer geeigneten Benutzung der mit der wechselnden Temperatur des Vergasers wechselnden. Ausdehnungsverhältnisse desselben •zu Zwecken einer selbstthäfigen ,Temperaturregelung, so zwar, dafs die bei zunehmender Temperaturerhöhung des Vergasers stattfindende Ausdehung des letzteren eine Verminderung der Brennstoffzufuhr für die den Vergaser erhitzende Flamme bewirkt, während die mit wieder abnehmender Temperatur verknüpfte
fahren und die in beiliegender Zeichnung dar gestellte Ausführungsform desselben wird, um eine stets rechtzeitige Zündung der Ladungsgase zu regeln, die Erwärmung des Vergasers selbstthätig geregelt, und zwar derart, dafs die Verbrennung stets in gleichen Zeitpunkten erfolgt, sofern die Umdrehungsgeschwindigkeit der Maschine und die angesaugten Luft- und Petroleümmengen gleich bleiben. Das Verfahren besteht in einer geeigneten Benutzung der mit der wechselnden Temperatur des Vergasers wechselnden. Ausdehnungsverhältnisse desselben •zu Zwecken einer selbstthäfigen ,Temperaturregelung, so zwar, dafs die bei zunehmender Temperaturerhöhung des Vergasers stattfindende Ausdehung des letzteren eine Verminderung der Brennstoffzufuhr für die den Vergaser erhitzende Flamme bewirkt, während die mit wieder abnehmender Temperatur verknüpfte
Zusammenziehung des Vergasers die Brennstoffzufuhr vermehrt.
In Fig. ι ist eine Vorrichtung zur Ausführung
dieses Verfahrens im Schnitt, in Fig. 2 in der Seitenansicht dargestellt.
A ist ein Theil des Cylinders einer-Viertakt-Gasbezw.
Petroleummaschine, B der Verbrennungsraum derselben, C der Vergaser
oder Verdampfer, D ein Querstück, zwischen welchem und" der Wandung des Verbrennungsraumes der Vergaser eingeklemmt ist. F stellt
das Eingangsventil für Petroleum und Luft dar. G und G1 sind zwei Eisenstäbe, welche in der
Aufsenwandung des Verbrennungsraumes befestigt sind; H ist die Lampe zur Beheizung
des Vergasers, J ein in die zur Lampe führende Petroleumleitung eingeschalteter Ventilstift,
K ein Hebel zur Bewegung des letzteren und L eine Stellschraube, welche zugleich die
Stütze bezw. den Drehpunkt für den Hebel K bildet.
Das Querstück wird einerseits durch eine starke Spiralfeder f gegen den Vergaser gedrückt,
andererseits stützt es sich gegen die Scheibe des Stabes G1. Der Hebel K liegt mit
seinem oberen Ende gegen das Querstück D an (s. Fig. 2). Eine Spiralfeder s strebt den
Hebel in der Richtung des Pfeiles j> zu drehen. Bei Erwärmung und Ausdehnung des Vergasers
bewegt sich das Stück D um den Punkt i und der Hebel um den Punkt %
in der Richtung des Pfeiles ρ und stöfst bei einem gewissen Temperaturgrade des Vergasers
gegen den Ventilstift; letzterer schliefst alsdann den Petroleumdurchflufs zur Lampe.
Sinkt die Temperatur des Vergasers wieder, so gehen der Hebel sowie der Ventilstift wieder
rückwärts, und der Durchflufs des Petroleums, zur Lampe ist nicht gehindert bezw. wieder
ein normaler. Die Schraube L gestattet, wie ersichtlich, ein früheres oder späteres Anstofsen
des Hebels gegen den Veritilsti'ft, je nach Wunsch, zu erzielen.
Claims (2)
- Patent-AnSprüche:ι. Das Verfahren, bei Petroleumkraftmaschinen zum Zwecke der Erzielung rechtzeitiger Zündungen die Temperatur des Vergasers bezw. der Gase im Verbrennungsraum durch Vermittlung der Ausdehnungsverhältnisse des Vergasers (C) selbstthätig in der Weise zu regeln, dafs durch die Ausdehnung des letzteren infolge zunehmender• Temperatur der Gase die Speisung der äufseren Wärmequelle (Lampe H) vermindert, bei abnehmender Temperatur jener aber die erwähnte Speisung vermehrt wird.
- 2. Zur Ausführung dieses Verfahrens eine Einrichtung zur Regelung des Petroleumzuflusses zur Lampe, bestehend in dem • das betreffende Ventil (J) bewegenden Hebel (K), in Verbindung mit einem Querstück (D), welches, mittelst Feder (f) gegen den Vergaser geprefst, bei zu hoher Temperatur des letzteren den von der Feder (s) gezogenen Hebel (K) zu einer Verengung der Ventildurchtrittsfläche, bei wieder' sinkender Temperatur aber zu einer Vergröfserung dieser Fläche veranlafst.Hierzu ι Blatt Zeicnnungen.
Publications (1)
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