DE41535C - Heifsluftmaschine mit geschlossener Feuerung - Google Patents
Heifsluftmaschine mit geschlossener FeuerungInfo
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand dieser Erfindung bildet eine Heifsluftmaschine, bei welcher die Erhitzung
der Luft derart stattfindet, dafs ein geringerer Theil derselben mit gasförmigem
(Brenngas irgend welcher Art) oder in dampfförmigen (zerstäubten) Zustand versetzten flüssigen
Brennstoff (OeI, Petroleum) in einer heifsen Röhre vermischt und in derselben unter Druck
verbrannt wird, dafs die aus dieser Verbrennung entstehenden Producte sich mit dem
übrigen gröfseren Theil der Luft vermischen, und dafs alsdann dieses heifse Gemisch in den
Arbeitscylinder tritt, um hier durch seine Expansion auf den Kraftkolben zu wirken. Die
expandirte, aber noch warme Betriebsluft dient dann zum Vorwärmen der Luft und des Brennstoffes,
indem man sie vor ihrem Austritt in die Atmosphäre die betreffenden Zuleitungsröhren bestreichen und erwärmen läfst. Die
Maschine ist mit einer verbesserten Regulirvorrichtung versehen, um den Zutritt der heifsen
Luft in den Arbeitscylinder dem Krafterfordernifs anzupassen; die Einführung der Luft und
des Gases in den Heizraum wird dem Verbrauch der Maschine entsprechend selbstthätig
regulirt durch Sammelbehälter oder Spielraum im Cylinder vor dem Pumpenkolben, worin
eine mehr oder minder grofse, in den Pumpen befindliche Menge Luft und Brennstoff mit
jedem Hube comprimirt und zurückgehalten wird, je nach dem Verbrauch des Cylinders
und im Verhältnifs zu dem in der Heiz- oder Brennkammer herrschenden Druck. Zum Anheizen
der Maschine werden die Luftzuleitungsröhren so lange als Bunsen-Brenner benutzt,
bis im Heizraum die zur Selbstentzündung nöthige Temperatur erreicht ist.
Eine dieser Erfindung gemäfs construirte Heifsluftmaschine ist auf der beiliegenden Zeichnung
in:
Fig. ι in Seitenansicht mit Verticalschnitt durch die Vorrichtung zur Heizung der Betriebsluft
dargestellt,
Fig. 2 in einem Verticalschnitt durch den Arbeitscylinder, die Luftpumpe, die Brennstoff-(Gas)-
Pumpe und die zugehörigen Ventilkasten,
Fig. 3 in der Oberansicht;
Fig. 4 zeigt die Einrichtung der Heizvorrichtung bei Anordnung von flüssigem Brennstoff,
Fig. 5 eine Modification dieser Vorrichtung,
Fig. 6 einen Verticalschnitt und Fig. 7 die Unteransicht der Vorrichtung zum Anheizen
der Maschine bei Verwendung flüssigen Brennmaterials,
Fig. 8 Ansicht des in letzterem Falle zu verwendenden Zerstäubers,
Fig. 9 Verticalschnitt durch eine Modification des Motors, bei welcher die Luft- und Gaspumpe
getrennt vom Arbeitscylinder angeordnet sind,
Fig. 10 Ansicht der Vorrichtung zur Regulirung des die Heifsluft in den Arbeitscylinder
einlassenden Ventils.
Die Maschine setzt sich zusammen aus dem Arbeitscylinder A, einer Luftpumpe JS, einer
Brennstoffpumpe C und dem Erhitzungsapparate E G.
Angenommen, die Maschine sei im Gange und der Kraftkolben vollführe seinen Aufhub.
Das Ventil Q ist geschlossen, das Ventil Q.1
geöffnet, so dafs die expandirte Luft entweichen kann. Währenddessen saugt die Luftpumpe1 B
Luft an und die Gaspumpe C Gas. Beim folgenden Niedergang' des Kraftkolbens drückt
die Luftpumpe die angesaugte Luft durch D1 nach einem geschlossenen Raum D", aus welchem
dieselbe durch die im Räume F im Kreise angeordneten Röhren D'" nach einem
oberen Raum E strömt, in welchen diese Röhren etwas hineinragen. Der Raum E bildet
die Heiz- und Brennkammer. Er steht am oberen Ende durch Kanal H und Ventil Q
in Verbindung mit dem Arbeitscylinder A. In seinem Centrum, von den Enden der Röhren
D'" umgeben, ist eine oben offene Röhre G aus' feuerfestem Material stehend angeordnet,
in welche von unten Röhren O" einmünden, durch; welche' die Brennstoffpumpe das' Gas
zudrückt. Die Röhren O" sind wie die Luftröhren D", und zwar im Centrum und von
letzteren umgeben, durch die Kammer F geführt und münden unten in' die kleine, vom
Raum D" umgebene Kammer O1 aus, in
welche das Gas mittelst der Gaspumpe und Ventilkastens O geleitet wird. Oberhalb der
Mündungen der Luft- und Gasröhren ist die Röhre G seitlich von Oeffnungen G1 durchbrochen.
Die durch D'" zugeförderte Luft wird zum' kleineren Theil durch die Oeffnungen
G1 in die Röhre G hineingerissen und vermischt sich mit dem' in diese direct eingeführten
Gas, und das Gemisch entzündet sich an der hocherhitzten Wand der Röhre G; die Verbrennungsproducte treten am oberen
Ende aus der letzteren aus; hier treffen sie mit dem anderen Theil der durch D'" zugeführten
Luft, welche aufsen an der Röhre G hinaufstreicht, zusammen, vermischen sich damit, und
tritt' dann das hocherhitzte Gemisch durch den Kanal H und das' Ventil Q in den Arbeitscylinder,
um hier expandirend mechanische Arbeit zu verrichten. Nach der Expansion entweicht die heifse Luft durch das alsdann
geöffnete Ventil Q1 (bei geschlossenem Ventil Q) und gelangt durch die Leitung II1 oben in
den Raum F, an dessen Boden sie durch J in
die Atmosphäre entlassen wird. Der Raum F dient somit als Regenerator, in welchem die
expandirte Luft ihre Wärme an die Wände der Luft- und Gaszuleitungsröhren abgiebt.
Der Regenerator F, die Heizkammer E und der Arbeitscylinder A sind gut gegen Wärmeverluste
geschützt, und ist aufserdem die Heizkammer innen mit einem Futter aus Chamotte versehen.
Die Bewegung des die Heizkammer mit dem Arbeitscylinder verbindenden Ventils Q. findet
so statt, dafs dieses Ventil mittelst seines verlängerten Stieles A0 und Röllchens C0 auf der auf
der Kurbellwelle montirten Daumenscheibe D0 aufruht und andererseits der Stift A0 durch
eine Stange B0 mit dem Regulator verbunden ist. Geht die Maschine zu schnell, so bewegt
der' Regulator das Röllchen C0 auf der Daumenscheibe D0 nach rechts hin in die punktirte
Lage, so dafs der Daumen dasselbe schneller freiläfst und dadurch früheren Ventilschlufs
herbeiführt. Infolge der rechtwinkligen Bewegung von C0 bezüglich der Achse der
Däumenscheibe wird der Absperrpunkt verschoben , ohne die Lage des Einlasses zu
ändern. Um die Maschine anzuhalten, wird einfach die Verbindung zwischen Daumenscheibe
und Ventil gelöst.
LIm die Maschine in Gang zu setzen, mufs dieselbe zuvor angeheizt und namentlich der
Zündungsröhre G die zur selbsttätigen Entzündung des Gemisches von Luft und Gas
nöthige Temperatur mitgetheilt werden. Zu diesem Zweck bedient sich der Erfinder der
Luftzuleitungsröhren D'" zunächst als Bunsensche Brenner, indem er in die Luftkammer Z)''
durch die Thür JV Luft und durch den Hahn M Gas einleitet. Dies Gemisch von
Gas und Luft strömt durch D'" nach E und wird daselbst entzündet. Die zur Verbrennung
nöthige Luft wird durch L eingelassen; die Verbrennungsproducte läfst man entweder durch
L1 ins Freie oder durch H nach dem Arbeitscylinder
abströmen. Sobald auf diese Weise der Heizraum und die Rohre G hinreichend hoch erhitzt sind, schliefst man LL1N und
dreht M ab.
Um das Antreiben des Kolbens zu erleichtern bezw. zu beschleunigen, läfst man beim
Anheizen des Motors aus einem Gefäfs K in eine innerhalb E angeordnete rinnenförmige
Kammer K1 Wasser fliefsen, um gespannten Dampf zu erzeugen, den man so lange als
motorische Substanz wirken läfst, bis die Maschine die heifse Luft in der nöthigen Menge
liefert, oder man bewirkt das Antreiben des Kolbens durch eine besondere Handluftpumpe.
Bei der Verwendung von flüssigem Brennstoff (OeI, Petroleum und andere Kohlenwasserstoffe)
führt man diesen wie in Fig. 4 in fein zerstäubter Form zu. Der vom Reservoir F1
gelieferte flüssige Brennstoff wird mittelst der Pumpe E1 in die hier als Zerstäuber eingerichteten
(Gas-) Röhren S1 gedrückt und vermittelst
der von der Pumpe C durch C1 zugedrückten
Luft in die Zündröhre G hineingeblasen. In der Modification Fig. 5 drückt
die Luftpumpe C durch E" Luft in das Brennstoffreservoir
F1 und preist dadurch dessen Inhalt durch die Röhre 0IV in das Zerstäubungsrohr.
Die zur Zerstäubung nöthige Luft wird von der durch E" zugeführten Druckluft
geliefert, indem diese in entsprechender Menge unter Druck durch das Ventil C" nach C1
abströmt.
In den Fig. 6 und 7 ist eine Vorrichtung zum Anheizen des Motors bei Anwendung von
flüssigem Brennstoff dargestellt. Letzterer wird durch OIV in den durch C1 mit Luft versorgten
Injector, Fig. 8, eingeführt. F" ist ein die Brennkammer mit Luft aus dem (in der
Zeichnung nicht dargestellten) Regenerator versorgendes Rohr. G" ist ein Luftzulafs zur Verbrennung
der aus dem Reservoir H" mittelst Lampe /" entwickelten Brennstoffdämpfe,
welche bei E' durch im Kreise angeordnete Düsen in die Heizkammer E eingestrahlt werden.
Um die Luftpumpe und die Brennstoffpumpe möglichst sicher zusammen spielen zu lassen,
kann man dieselben entweder, wie in Fig. 2, so anordnen, dafs beide Pumpen unter sich und
mit dem Kraftkolben verbunden sind und mit demselben in einem Cylinder liegen, oder dafs sie
von demselben getrennt, jedoch unter einander verbunden sind, wie in Fig. 9. In beiden
Fällen sind die beiden Pumpen so mit einander' verbunden, dafs die Bewegung der
einen die gleichnamige Bewegung der anderen um den relativ gleichen Betrag zur Folge hat.
Dies ist dadurch erreicht, dafs der Kolben für die Brennstoffpumpe im Centrum des Luftpumpencylinders
fixirt und der Kolben für letztere mit dem Cylinder der Brennstoffpumpe
verbunden ist. In beiden Fällen findet die Verbindung des Brennstoffcylinders mit dem
Ventilkasten O durch einen durch dessen Kolben geführten Kanal statt; in Fig.. 2 dient
dieser Kanal gleichzeitig zum Durchlassen der Stange des Kraftkolbens.
Die Vortheile der beschriebenen Heifsluftmaschine äufsern sich in Ersparnifs an Brennmaterial,
indem nur so viel von letzterem verbraucht wird, als zur Erwärmung der Luft auf einen solchen Grad nöthig ist, dafs dieselbe
in einem mit nicht wärmeleitendem Material bekleideten Cylinder verbraucht werden
kann, anstatt einen grofsen Theil der Wärme durch Anwendung eines Wasserma'ntels zu verlieren.
Infolge der Einrichtung der Heizkammer sind Wärmeverluste durch Ausstrahlung verhindert, wird eine sehr hohe Temperatur
erzeugt, weil nur so viel Luft, als zur Verbrennung der Gase nöthig ist, in die Röhre G
gelangt, und schliefslich eine Kühlung der Gase herbeigeführt, welche gestattet, dieselben durch
die Ventile in den Arbeitscylinder zu führen.
Claims (3)
1. Eine Heifsluftmaschine, bei welcher die Erhitzung
der durch Röhren D" in einen Raum E zugepumpten Luft durch Verbrennung
eines Theiles derselben mit zugepumptem gas- oder dampfförmigen (zerstäubten, flüssigen) Brennstoff in einer oben
offenen und unten mit E communicirenden Röhre G und Vermischen der hierbei entstehenden
Verbrennungsproducte beim Austritt aus G mit dem übrigen Theil der Luft vor dem Austritt aus E in den Arbeitscylinder
stattfindet (Fig. 2 und 4).
2. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Heifsluftmaschine eine Einrichtung
zum Anheizen der Kammer G, bestehend in der Anwendung der Luftzuführungsröhren D" als Bunsen - Brenner in Combination
mit einer Luftzuleitung N L und einer Gaszuführung M oder bei flüssigem
Brennstoff, bestehend aus der Combination des in die Kammer G Brennstoffdämpfe
blasenden Zerstäubers C" D", des Brennstoffverdampfers H" I" und der die Brennstoffdämpfe
in den Raum E blasenden Düsen E' (Fig. 6 und 7).
3. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Heifsluftmaschine die Anbringung
eines Wassergefäfses K' in der Heizkammer E in Combination mit dem Wasserreservoir
K behufs Erzeugung von Dampf zum Anlassen der Maschine.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Family
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