DE432751C - Drehstromsteuerung fuer Mehrfachhubwerke - Google Patents

Description

Bei Kranhubwerken ist häufig die Aufgabe zu lösen, daß zwei mechanisch nicht miteinander gekuppelte Drehstromasynchronmotoren, von denen jeder ein besonderes Hubwerk antreibt, vollkommen gleichlaufen. Um dies zu erreichen, hat man beispielsweise mit jedem Triebwerk einen Hilfsmotor kleinerer Leistung gekuppelt und die Läufer dieser Motoren durch Ausgleichsleitungen verbunden. Benutzt man als Hilfsmaschinen ebenfalls Drehstromasynchronmotoren, wie es bei allein vorhandenem Drehstromnetz besonders zweckmäßig sein dürfte, so kommt es darauf an, diese Motoren sowohl während des Anlaufs als auch während der Beharrung stets mit einem genügend großen Schlupf laufen zu lassen, damit für die Übertragung der synchronisierenden Kraft genügend hohe Spannung und Frequenz zur Verfügung steht. Man hatte aus diesem Grunde beispielsweise ao die Ständer der Hilfsmotore entgegen der Drehrichtung der Hauptmotoren geschaltet und zur Erzielung eines langsameren Ansteigens der Spannung in den Läufern der Hilfsmotoren diese mit einer höheren, beispielsweise der zweifachen Drehzahl der Hauptmotoren gewählt.

Bei derartigen Schaltungen ergibt sich eine wesentlich bessere Ausnutzung der Gesamtanlage gemäß der Erfindung dadurch, daß man Einrichtungen trifft, die es ermöglichen, bei Einzelverwendung der Hubwerke den zum

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Carl Schiebeier in Berlin.

Zwecke der Synchronisierung vorhandenen Hilfsmotor unter Abschaltung des Hauptmotors zum schnellen Heben und Senken des leeren Hakens oder leichter Lasten zu verwenden. Bei 75otourigen Hauptmaschinen erreicht man dabei mit den i5ootourigen Hilfsmotoren annähernd die doppelte Geschwindigkeit. Es ergibt sich also eine wesentliche Steigerung der Förderleistung

ίο des Kranes.

Zur Durchführung der Steuerung wird zweckmäßig die Hauptsteuerwalze für Heben und Senken durch einen besonderen, an sich bekannten Umschalter auf die verschiedenen Steuervorgänge eingestellt. Der Umschalter besitzt 5 Stellungen:

Motor i' (schnell)
ι (langsam)

- 1/2

- 2' (schnell)

2 (langsam).

Die Stellung 1/2 wird nur für langsamen Gang eingerichtet, da in dieser Stellung stets die schweren Lasten am Haken hängen, bei denen der schnelle Gang nicht zulässig ist. In dieser Stellung sind auch die schnell laufenden Motoren zum Zwecke der Synchronisierung mit entgegengesetzt der Drehrichtung der Hauptmotoren geschalteten Drehfeldern eingeschaltet. In den Stellungen 1 la'ngsam und 2 langsam wird der Hauptmotor allein eingeschaltet und durch die ί Steuerwalze je nach der Einstellung in j

der Geschwindigkeit geregelt. Bei Stellung 1' schnell und 2' schnell des Umschalters ist der Hauptmotor elektrisch abgeschaltet, so daß beim Einschalten der Steuerwalze nur der betreffende Hilfsmotor arbeitet, während der Hauptmotor als Schwungmasse leer mitläuft. Es genügt dann die Einschaltung der Steuerwalze auf die erste Stellung, da eine Läuferregelung finden kleinen Motor nicht vorhanden ist. Will man auf diese nicht verzichten, so kann man eine zweite Steuerwalze für die beiden kleinen Motoren benutzen, die gegenüber der Steuerwalze für die beiden großen Motoren mecha-' nisch in der Weise verriegelt ist, daß immer die eine Steuerwalze auf ο stehen muß, bevor die andere eingeschaltet werden kann. Zwischen Hauptsteuerwalze und Umschalter ist ebenfalls eine Verriegelung in der Weise getroffen, daß der Umschalter nur bei Stellung ο der Hauptwalze verstellt werden kann.

Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Steuerung nach der Erfindung.

ι und 2 sind die Hauptmotoren, 1' und 2' die Hilfsmotoren, b_t und b₂ die Bremslüfter für die beiden Triebwerke, k die Steuerwalze zum Schalten der Anlaßwiderstände r_u bis r₁₄ und r._n bis r₂₅ des Motors 1 und r₃₁ bis r₃₄ sowie r₄₁ bis r₄₅ des Motors 2. Durch die Kontaktfinger h und s werden außerdem die gleichbezeichneten Motorschütze gesteuert, die je nach der Stellung Heben oder Senken der Hauptwalze die Kontaktfinger U und V des Umschalters I mit den Netzphasen R und S oder S und R verbinden. Durch den Umschalter selbst werden auf den einzelnen Stellungen die Ständerphasen U₁ V₁, U₂ V₁, usw. des jeweils zu schaltenden Motors sowie die Phasen U^b _% V^h _x oder U^b ₂ V^b ₂ des zugehörigen Bremslüftmotors ans Netz gelegt. Auf der Stellung 1' (oder 2') wird durch das Schütz η (oder p) der Läufer des Motors 1' (oder 2') über die Schlupf widerstände r_ls (oder r_2s) geschlossen. Auf der Stellung 1/2 des Umschalters sind die Hilfsmotoren durch Verbinden der Ständerphasen V₁ und V₂ mit U und der Phasen U\ und U'₂ mit V entgegengesetzt der Drehrichtung der Hauptmotoren geschaltet. Durch Schütz 0 sind außerdem die Schleifringe der Hilfsmotoren über die beiden Schlupfwiderstände r_ls und r_2s verbunden.

Man kann die geschilderte Steuerung selbstverständlich auch für vier Hubwerke benutzen, wobei die doppelte Zahl Steuerwalzen vorhanden ist, während entweder zwei Umschalter oder aber ein einziger mit entsprechend größerer Stellenzahl benutzt wird. Diese Ausführung ist gerade für das hauptsächlichste Anwendungsgebiet der Erfindung, nämlich für Lokomotivhebekrane in Eisenbahnreparaturwerkstätten, wesentlich, bei denen mitunter zwei Luftkrane mit je zwei Katzen zusammengekuppelt werden, um die Last mittels je zwei Lasthaken, die durch eine Traverse verbunden sind, zu heben.

Claims (1)

100 Patent-Anspruch:

Drehstromsteuerung für Mehrfachhubwerke, insbesondere Lokomotivhebekrane, deren Motoren einzeln oder gemeinsam gesteuert werden und bei denen außer den Hauptmotoren noch besondere Hilfsmotoren vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei Einzeleinschaltung eines der Motoren zum schnellen Bewegen des leeren Hakens und leichter Lasten be- no nutzt werden, bei gemeinsamer Einschaltung dagegen zum Zwecke der Synchronisierung mit einem größeren Schlupf laufen als die Hauptmotoren.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.