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Verfahren, schwer bewegliche oder ortsfeste Gegenstände oder Bauteile aus Eisen, Holz oder andern Werkstoffen, insbesondere Brücken oder Eisenkonstruktionen, mit einem schützenden Überzug zu versehen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Auftragen von Schutzüberzugen auf Gegenstände aus Eisen, Holz oder andern Werkstoffen durch Einbrennen von Lacken auf die zu schützenden Flächen mit Hilfe eines verbringbaren Heissluftgebläses od. dgl., dessen Wesen darin besteht, dass hiezu Lacke von soleher Beschaffenheit verwendet werden (wie z. B. eine Mischung bzw. Verbindung von Metall-
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zug entsteht.
Es wird dadurch erzielt, dass ortsfeste oder schwer bewegliche Gegenstände oder Bauteile, insbesondere Brücken, unabhängig von den Witterungsverhältnissen, mit einem schützenden Überzug versehen werden können, wobei der Überzug auch an schwer zugänglichen Stellen des Werkstückes in einwandfreier Weise eingebrannt werden kann. Der auf diese Weise hergestellte Überzug ist überaus dauerhaft und kann durch äussere Einflüsse von seinem Träger nicht wieder heruntergebracht werden, schützt diesen also gegen jede schädliche Einwirkung der Witterung irgendwelcher Feuchtigkeit, von Gasen, Säuren usw. Versuche mit einem erfindungsgemäss überzogenen Eisenstück haben ergeben, dass der Überzug auch nach Erhitzung des Eisenstückes bis zu hoher Rotglut unversehrt und fest vorhanden war.
Das Verfahren hat ferner den Vorteil, dass durch den Heissluftstrom jedwede Feuchtigkeit auf dem
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besonderer Bedeutung ist, jede Rostbildung unter der erfindungsgemäss eingebrannten Lackschicht ausgeschlossen ist.
Das Einbrennen des Lackes oder der Lackfarbe erfolgt vorzugsweise mittels eines verbringbaren Heissluftgebläses, das dureh elektrisehen Strom oder auf andere Weise geheizt wird. An Stelle des Heiss- luftgebläses kann auch ein Gebläse nach Art einer Lötlampe, jedoch ohne Einwirkung einer offenen Flamme auf das Werkstück, ein Gasstrahldruckapparat, eine Pistole nach Art der bei Spritzverfahren üblichen
Pistolen oder eine ähnliche Vorrichtung verwendet werden. Die Einbrenntemperatur richtet sich nach der Art des verwendeten Lackes, insbesondere nach dem Wesen des im Lack enthaltenen Metalles, und weiter auch je nach den Witterungsverhältnissen. Es können Temperaturen bis 600 und mehr erforderlich sein.
Ein für das Verfahren besonders geeigneter Lack wird in der Weise gewonnen, dass Rizinusöl mit
5-10% Metalloxyden (des Bleies, Mangans, Kobalts, Zinks od. dgl.) vermischt und allmählich auf 280-300 C erhitzt wird, bis die Mischung klar ist. Die Masse ist nach dem Erkalten so fest wie Bienen- wachs und löst sich in allen Lösungsmitteln wie Terpentinöl, Benzin, Benzol usw. Sie lässt sich mit andern
Lackrohstoffen wie Harzen, trocknenden Ölen usw. zu allen Lacken verarbeiten. Beispielsweise werden
100 Teile Rizinusöl, 8 Teile Zinkweiss und 2 Teile Manganoxydhydrat kalt vermischt und in der angege- benen Weise verarbeitet.
Das Flambieren von Überzügen, besonders in Brauereigefässen, ist grundsätzlich bekannt. Auch die Verwendung verbringbarer Heissluftgebläse für diesen Zweck ist nicht mehr neu. Es hat sich hiebei aber immer um die Aufbringung schmelzbarer Überzüge gehandelt, die auch durch die örtliche Erhitzung die Schmelzbarkeit nicht verlieren. Die britische Patentschrift Nr. 591/1914 spricht zwar ganz allgemein von Lacken und von dem Einbrennen dieser Lacke auf die zu schützenden Flächen.
Die weiteren
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Ausführungen dieser Patentschrift lassen aber erkennen, dass auch bei diesem Verfahren ein unschmelzbarer Überzug nicht entsteht und von einem wahren Einbrennen der Lackschicht durch örtliche Erhitzung im Sinne des angemeldeten Verfahrens nicht die Rede ist, indem die behandelten Gegenstände einem nachfolgenden Troekenprozess unterworfen werden müssen, damit die durch die örtliche Erhitzung weich gewordene Überzugsschicht die erforderliche Härte erhält. Gegenüber der österr. Patentschrift Nr. 42018 besteht der Unterschied, dass das bekannte Verfahren auf eine Oxydationswirkung abgestellt ist, die durch plötzliche Temperatursteigerung im Luftbade oder durch direkte Oxydationsflamme erzielt werden soll.
Es handelt sich dort um einen sehr langsam vor sich gehenden Polymerisationsprozess unter Aufnahme von Sauerstoff bei hoher Temperatur. Das Arbeitsstück soll z. B. in einem Heissluftbad von 450 so lange verbleiben,"bis die Ölschicht austrocknet und sich nach geringer Abkühlung nicht mehr klebrig anfühlt" (Seite 1, Zeile 31-33). Es liegt auf der Hand, dass solche Verfahren nur für bewegliche Arbeitsstücke von geringen Abmessungen bestimmt und nur in der Anwendung auf solche ausführbar sind. Der neuartige Gedanke, schwer bewegliche oder ortsfeste Werkstücke, wie z. B.
Brücken, durch Aufbrennen entsprechend hitzebeständiger Lacke in einem kontinuierlich und hinreichend schnell verlaufenden Arbeitsprozess mit einem schützenden Überzug zu versehen, ist aus den Vorveröffentlichungen nicht zu entnehmen gewesen. Dieser Vorschlag hat zur Voraussetzung, dass Lacke von solcher Beschaffenheit verwendet werden, dass schon durch die örtliche Erhitzung unmittelbar ein vollkommen harter und trockener, schliesslich unschmelzbarer Überzug entsteht.