DE99516C

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Info

Publication number: DE99516C
Application number: DENDAT99516D
Authority: DE

Description

KAISERLICiTES^

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Die Erfindung betrifft eine Schiebersteuerung für Dampfmaschinen mit Differentialkolben.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Lä'ngenschnitt der Schiebersteuerung veranschaulicht.

α bezeichnet den kleineren und b den gröfseren Cylinder, c den gröfseren Boden des Kolbens und c¹ den kleineren Boden desselben, d den Schieber, e sind Oeffnungen in dem Kolbenstangenkopf f, h die nach dem Dampfauspuff führenden Oeffnungen in dem mittleren Theile des Kolbens, i ist der Dampfaustritt, k die in dem kleineren Cylinderboden geführte Stange, / und m sind die den Hub des Schiebers d begrenzenden Federbuffer und ρ ist der Dampfeintritt. Die Oeffnungen r und s dienen für Zutritt von Schmiermaterial bezw. Ablauf für das Condensationswasser.

Bei dieser Maschine steht das Innere des Schiebers d durch Seitenöffnungen t in stetiger Verbindung mit dem kleineren Dampfraum bezw. mit dem Dampfzutritt. Das der Kolbenstange zugekehrte Ende des Schiebers ist mit einem als Ventil dienenden Flantsch u versehen, welcher an der Kante der inneren Ausbohrung im Kolben dicht schliefst, sobald der Schieber d im Kolben nach seiner rechten Endstellung verschoben worden ist, während, wenn der Schieber d sich in seiner anderen Endstellung befindet, die Mündung seiner Ausbohrung von einem von dem Kolbenstangenkopf gebildeten Zapfen 0 dicht verschlossen wird.

Bei dieser Anordnung des Schiebers d braucht die an dem Cylinderboden befestigte Stange nicht dicht durch den Boden des Schiebers zu gehen, weil die Räume an beiden Seiten desselben mit einander communiciren. Der ringförmige Raum χ zwischen dem Schieber d und der Ausbohrung des Kolbens steht durch einen engen Kanal x¹ mit dem Inneren des Schiebers d bezw. dem Dampfzutritt in Verbindung.

Die Wirkungsweise dieser Schiebersteuerung ist folgende:

Der durch den Einlafs ρ einströmende Dampf prefst mit vollem Druck auf den kleineren Kolbenboden c¹ und füllt auch immer (durch die Oeffnungen t) die Ausbohrung im Schieber d. Auf der Zeichnung ist der Schieber d in der Lage veranschaulicht, welche derselbe einnimmt, wenn der Kolben sich von rechts nach links bewegt. Der gröfsere Dampfraum ist dann durch den in die Mündung der Ausbohrung des Schiebers eintretenden Zapfen ν von dem kleineren Dampfraum bezw. dem Dampfeinlafs ■ abgesperrt, während derselbe durch den ringförmigen Raum um den Schieber und die Oeffnungen h mit dem Dampfaustritt communicirt. Während dieser Bewegung des Kolbens wird der Schieber in derselben Lage durch den Druck des Dampfes theils auf den Boden und theils auf den erweiterten Theil desselben, welcher den kleinen ringförmigen Raum χ begrenzt, festgehalten. Wenn der Kolben in die Nähe des Bodens des gröfseren Cylinders gelangt, stöfst der Boden des Schiebers d gegen den Buffer I auf der Stange k und der Schieber wird dann in seine andere Stellung verlegt, wobei der Flantsch u den Auspuff von dem gröfseren Cylinder . verschliefst, während der als Ventil wirkende

Zapfen ο die Mündung der Ausbohrung des Schiebers d verläfst, so dafs die Dampfräume im gröfseren und kleineren Cylinder mit einander in Verbindung kommen und der Kolben nach entgegengesetzter Richtung in Bewegung versetzt wird.

Wenn sodann der Boden des Schiebers d an den Buffer m stöfst, kommt der Schieber wieder in die auf der Zeichnung gezeigte Lage und derselbe. Vorgang wiederholt sich.

Claims

Patent-Anspruch:

Steuerung für Dampfmaschinen mit Differentialkolben, welche in bekannter Weise mit einem in der Bewegungsrichtung des Kolbens hin und her verschiebbaren, rohrförmigen Schieber (d) versehen ist, der je nach der verschiedenen Aufsenlage des Kolbens theils den gröfseren Dampfraum (bj, theils den kleineren (a) mit dem Dampfeinlafs (p) in Verbindung setzt, gekennzeichnet durch einen vor dem offenen Ende des Schiebers (d) mit dem Kolben fest verbundenen Zapfen (v), welcher bei gleichzeitigem Verschieben des offenen Endes bei Bewegung des Kolbens in der einen Richtung den Schieber in einer solchen Lage hält, dafs dessen am anderen Ende befindliche Seitenöffnungen sich immer aufserhalb des Kolbens befinden, wobei ein Flantsch (u) am anderen offenen Ende des Schiebers während entgegengesetzter Bewegung des Kolbens eine Oeffnung zwischen dem gröfseren Dampfraum (b) und dem Dampfaustritt (i) verschliefst, das Innere des Schiebers aber immer mit dem Dampfeinlafs communicirt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.