DE94161C - - Google Patents

Description

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I

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zweck dieser Erfindung ist es, zu ermöglichen, dem Kolben einer Pumpmaschine gleich hohe Kolbengeschwindigkeit wie einer Dampfmaschine zu geben, ohne dafs hier Unzuträglichkeiten eintreten, wie dies z. B. bei Compressoren der Fall ist, die mit Saug- und Druckventilen ausgeführt sind.

Es ist nachgewiesen, dafs bei gröfseren Compressoren — selbst wenn sie nur mit mäfsiger Kolbengeschwindigkeit arbeiten — die Ventile dem Kolbenspiel nicht schnell genug folgen und hierdurch eine Zurückströmung der comprimirten Luft aus dem Druckraum in den Cylinder stattfindet.

Bei Flach - oder Kolbenschiebersteuerung hingegen sind die grofsen schädlichen Räume nachtheilig.

Die neue Anordnung soll nach Angabe des Erfinders solche Mängel völlig ausschliefsen.

Fig. ι zeigt eine Seite eines Compressionscylinders, bei welchem α einen durch ein um circa 90° zur Kurbel aufgekeiltes Excenter oder sonstige Anordnung bewegten •Rundschieber darstellt, welcher durch Gestänge mit dem an dem anderen Cylinderende liegenden Rundschieber verbunden sein kann.

In der Todtlage des Kolbens dient dieser Rundschieber infolge seiner eigentümlichen Construction und Anordnung gemeinsam mit dem Druckventil b als Abschlufsorgan für den Druckkanal d.

Der Saugkanal c wird durch' den Rundschieber α geöffnet und geschlossen.

Fig. 2 zeigt den Saugkanal,

Fig. 3 den Druckkanal geöffnet.

Steht der Kolben in der Todtpunktlage (Fig. 1), so hat das Druckventil b sich geöffnet, die comprimirte Luft ist bereits durch dasselbe hindurchgeströmt und das Ventil ist im Begriff, sich zu schliefsen. ·

Da nun der Rundschieber den Druckkanal d bereits abgeschlossen hat und sich in der Bewegungsrichtung des Pfeiles befindet und nicht eher den besagten Kanal wieder öffnet, als bis der Kolben seine entgegengesetzte Todtlage erreicht hat, so hat auch das Ventil b so lange Zeit, sich zu schliefsen.

Ein Nachströmen der comprimirten Luft oder Flüssigkeit aus dem Druckraum in den Cylinder ist mithin ausgeschlossen. Das Ventil öffnet sich in gleicher Weise wie ein gewöhnliches Druckventil, schliefst sich aber keineswegs wie ein solches, da infolge der Absperrung des Druckkanals durch den Rundschieber α Druckgleichheit über und unter dem Ventil herrscht.

Demzufolge wird der Ventilkegel lediglich durch die in der Zeichnung ersichtliche Druckfeder geschlossen. Bei Compressoren kann dies noch durch einen Luftkatarakt regulirt werden.

Der Rundschieber ist so construirt, dafs er in der Todtpunktlage des Kolbens sich möglichst dicht an denselben anschliefst, d. h. es ist der Rundschieber analog der Form des Kolbens ausgespart.

Die Anordnung dieses Schiebers, der weder Saug- noch Druckkanal, weder Rückschlagklappe noch Ventil besitzt, trägt infolge dieser Eigenschaften wesentlich dazu bei, die schädlichen Räume klein zu-gestalten.

Die Ventile b sind nach Entfernung des Deckels f von aufsen leicht zugänglich.

Bemerkt sei noch, der Kanal e dient bei Compressoren zur Ueberführung der die schädlichen Räume ausfüllenden comprimirten Luft hinter den Kolben, damit die summirten Drücke im Gestänge (Druck des Luftkolbens und Druck des Dampfkolbens bei directer Kupplung der Dampfmaschine mit dem Luftcylinder, insbesondere wenn diese mit Voreinströmung des Dampfes arbeitet) vermieden werden und der Lufteffect erhöht wird.

Auch kann diese Steuerung so ausgeführt werden, dafs das Ventil b dahin verlegt wird, wo der Saugkanal c liegt, und letzterer dahin angeordnet werden, wo jetzt der Druckkanal d sich befindet (Fig. 4).

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steuerung mit Drehschieber und Ventil, bei welcher zum Zwecke der Verkleinerung des schädlichen Raumes und Verhinderung des Rücktrittes der Flüssigkeit in den Cylinder der in- den Gylinderraum einspielende Drehschieber derart mit einem Ventil verbünden ist, dafs dieses unmittelbar hinter der Schieberfläche angebracht ist und der Druckkanal sich an dieses Ventil, der Saugkanal sich an den Schieber anschliefst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.