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Fühlfingersteuerung für Kopiereinrichtungen, insbesondere Kopierfräs-
und Schleifmaschinen und Kopierdrehbänke Die Erfindung bezieht sich auf eine Fühlersteuerung
für Kopierfräsmaschinen, Kopierschleifmaschinen, Kopierdrehbänke u. dgl., bei der
ein allseitig beweglich gelagerter Fühlfinger mindestens zwei Vorschubmotoren steuert,
um den Vorschub des Fühlfingers und des Werkzeugs zum mindesten in zwei Raumdimensionen
gegenüber dem Modell bzw. dem Werkstück herbeizuführen, und bei der die Vorschubmotoren
unmittelbar von gittergesteuerten Entladungsgefäßen gespeist werden, deren Gleichspannung
im Anodenkreis zur Aussteuerung des Regelbereichs der Vorschubmotoren entsprechend
der Größe der Auslenkung des Fühlfingers stetig verändert wird. Bei einer bekannten
Fühlfingersteuerung dieser Art besteht jeder der beiden Vorschubantriebe aus zwei
Motoren, die über ein Differentialgetriebe auf die zugehörige Antriebsspindel arbeiten
und von denen der eine dauernd mit konstanter Geschwindigkeit läuft, während die
Geschwindigkeit des anderen
entsprechend der Auslenkung des Fühlfingers
über ein gittergesteuertes Entladungsgefäß geregelt wird. Wenn beide Motoren gleich
schnell laufen, steht der abtreibende Teil des Differentialgetriebes und die hiermit
gekuppelte Antriebsspindel still, während sie in der einen oder anderen Drehrichtung
angetrieben wird, wenn die Geschwindigkeit des geregelten Motors größer bzw. kleiner
ist als die des anderen, mit konstanter Geschwindigkeit laufenden Motors.
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Die Erfindung sieht eine Lösung vor, bei der für jeden Vorschubantrieb,
also auch für diejenigen, deren Bewegungsrichtung umzusteuern ist, nur ein Antriebsmotor
vorgesehen ist, wodurch gegenüber der Verwendung von je zwei Antriebsmotoren und
einem Differentialgetriebe für jeden Vorschubantrieb an Platz gespart wird und die
Konstruktion der Maschine bedeutend einfacher und kleiner gehalten werden kann.
Die Erfindung besteht darin, daß der die Anundabbewegungen des Fühlfingers zum Modell
hin bzw. von diesem weg bewirkende Vorschubmotor im Anodenkreis von zwei Röhrensystemen
liegt, von denen das eine eine Gleichspannung liefert, deren Richtung entgegengesetzt
der von dem anderen System gelieferten Gleichspannung ist, und daß die beiden Röhrensysteme
von dem Fühlfinger derart gesteuert werden, daß in einer Mittelstellung des Fühlfingers,
in der er gerade am Modell anliegt, die beiden Röhrensysteme so erregt werden, daß
der Motor stillsteht, während bei Auslenkung der :Motor in entsprechender Richtung
und Drehzahl läuft.
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Die Erfindung ist sowohl für das zeilenmäßige Fräsen flächenartiger
Werkstücke als auch für das Umrißfräsen anwendbar, und für jeden dieser beiden Anwendungsfälle
ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i zeigt die Steuerung für das Zeilenfräsen, Abb. 2 für das Umrißfräsen;
Abb, 3 und :f sind Erläuterungsskizzen für das Umrißfräsen.
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In den Abb. i und 2 sind für einander entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen gewählt worden. In Abb. i ist mit RST das Drehstromnetz bezeichnet,
aus dem über den Hauptschalter i der Antriebsmotor M für den Generator G gespeist
wird, an den der FräsmOtOr 7 und die Felder der Motoren 4 bis 6 angeschlossen sind.
5 ist der Tiefenantriebsmotor, 4. der Antriebsmotor für den Vorschub in horizontaler
Zeilenrichtung und 6 der Antriebsmotor für den Vorschub in vertikaler Zeilenrichtung.
Mittels des Wahlschalters 25 kann die Steuerung so eingestellt werden, daß mit horizontal
oder vertikal liegenden Zeilen gefräst wird. Beim Fräsen mit horizontal liegenden
Zeilen wird in bekannter Weise am Ende jeder Zeile durch Endschalter der F-lorizontalantriebsmotor
q. für eine durch ein Zeitrelais bestimmte einstellbare Zeit abgeschaltet und der
Vertikalantriebsmotor 6 eingeschaltet, der zum Übergang auf eine neue horizontale
Zeile einen `Vorschub in vertikaler Richtung um den Zeilenabstand herbeiführt, worauf
der Horizontalantriebsmotor wieder, dieses Mal aber in entgegengesetzter Drehrichtung,
eingeschaltet wird. Beim Fräsen mit vertikal liegenden Zeilen wird umgekehrt am
Ende einer Zeile der Vertikalantriebstnotor ausgeschaltet und durch den Horizontalantriebstnotor
der Zeilenabstand herbeigeführt.
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Die Vorschubmotoren müssen nun zum stufenlosen Abtasten des Modells
derart gesteuert werden, daß beim Abtasten einer ebenen Fläche nur der Zeilenvorschubmotor,
also z. B. beim Fräsen mit horizontal liegenden Zeilen nur der Horizontalantriebsmotor
q., mit voller Geschwindigkeit eingeschaltet ist, während dann, wenn der Fühlfinger
auf eine Erhöhung der Modelloberfläche trifft, die Geschwindigkeit des Horizontalantriebsmotors
so weit herabgesetzt und der Tiefenantriebsmotor mit solcher Geschwindigkeit im
Sinne des Wegfahrens vom Modell eingeschaltet wird, daß die resultierende Vorschubgeschwindigkeit
der Steigung der abgetasteten Erhöhung entspricht. Bei einer senkrechten ft'and
muß dementsprechend der Horizontalantriebsmotor stillstehen und der Tiefenantriebsmotor
mit voller Geschwindigkeit laufen.
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Zur Abtastung des Modells ist ein Fiihlfinger T vorgesehen, der mittels
einer Kugelpfannenlagerung L im Gehäuse G sowohl in seiner Längsrichtung verschiebbar
als auch allseitig verschwenkbar gelagert ist. Mit seinem zugespitzten Ende E liegt
der Fühlfinger gegen das kugelschalenförmige Ende h: einer nur in axialer Richtung
verschiebbaren Steuerstange St an, auf die eine Feder F einwirkt, welche die Steuerstange
St und den Fühlfinger T dauernd nach vorn auf das ':Modell zu zu drücken
sucht. An der Steuerstange St ist ein Eisenkern A2 befestigt, der in die Spulen
S, und S2 hineinragt. Ferner wird durch einen Nocken H in der Steuerstange ein Eisenkern
..;entgegen der Wirkung einer nicht dargestellten Feder in eine Spule S3 hineingedrückt.
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Es ist ersichtlich, daß sowohl bei der axialen Verschiebung des Fühlfingers
T als auch bei einer Schwenkbewegung des Fühlfingers immer die Steuerstange St um
einen der Auslenkungen des Fühlfingers entsprechenden Betrag axial verschoben wird.
Die Eisenkerne
A2 und A3 werden von der Steuerstange in der Weise
betätigt, daß in der Stellung Null, in der der Taster vom Modell frei ist, der Eisenkern
A2 ganz in die Spule S1 hineinragt und aus der Spule S2 herausgezogen ist, während
der Anker A3 mit dem Nocken H nicht im Eingriff steht und daher ebenfalls durch
seine Feder aus der Spule S3 teerausgeschoben ist. In der Stellung i befindet sich
der Anker A2 gleich weit in beiden Spulen S1 und S2, während der Anker A3 auf der
höchsten Erhebung des Nockens H steht und dann am weitesten in die Spule S3 hineingeschoben
ist.
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Bei noch weiterer Auslenkung der Steuerstange in die Stellung :2 wird
der Anker A2 ganz in die Spule S2 hinein- und aus der Spule S, herausgezogen, während
der Eisenkern A3 wieder vom Nocken H frei geworden ist und durch seine Feder aus
der Spule S3 teerausgeschoben wird. Die Spule S1 liegt am Gitterkreis eines aus
den beiden zur Gleichrichtung je einer Halbwelle des Wechselstroms dienenden Gleichrichter
R3 und R4 bestehenden Röhrensystems, während die Spule S2 im Gitterkreis des Röhrensystems
R1, R2 und die Spule S3 im Gitterkreis des Röhrensystems R5, R5 liegt. Die beispielsweise
durch Verschieben des Eisenkerns A2 in der Spule S1 geänderte Steuerspannung wird
über den Gittertransformator GT an das Gitter der beiden Röhren R3 und R4 gelegt,
die mit ihrer Anode an die Enden der Sekundärwicklung eines Anodenspannungstransformators
AT angeschlossen sind. Die Röhren werden über besondere Heizwicklungen des Transformators
AT geheizt. Am Mittelabgriff der Sekundärwicklung des Transformators AT ist über
eine Glättungsdrossel Dy und über die Klemmen K2 und K4 die eine Ankerklemme des
Motors 5 angeschlossen, während die andere Ankerklemme des Motors '5 über die Klemmen
K3 und K1 an den Kathoden der Röhren R3 und R4 liegen. Durch Verschieben des Ankers
A2 in der Spule S1 wird nun in an sich bekannter Weise die Gitterwechselspannung
gegenüber der Anodenwechselspannung in der Phasenlage verschoben und dadurch der
Zündzeitpunkt verlagert (Toulon-Prinzip). Wenn die Gitterwechselspannung und die
Anodenwechselspannung in Phase sind, ist die Röhre R, während der einen Halbwelle
und die Röhre R4 während der anderen Halbwelle der Anodenwechselspannung dauernd
gezündet. Je stärker die Gitterwechselspannung gegenüber der Anodenwechselspannung
in der Phase verschoben wird, um so später erfolgt der Schnitt der Gitterwechselspannungskurve
mit der Anodenspannungskurve und um so kleiner ist die im Ausgangskreis hervorgerufene
und dem Anker des Motors 5 angedrückte mittlere Gleichspannung, bis schließlich
bei um i8o° verschobener Phase zwischen der Gitter- und Anodenwechselspannung überhaupt
kein Zünden der Röhre mehr eintritt und der Motor 5 spannungslos wird. Eine nähere
Erläuterung dieses Steuerprinzips befindet sich in den AEG-Mitteilungen vom Oktober
1934, Heft io, S. 329.
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In entsprechender Weise werden die Röhrensysteme R1, R2 und R5, R6
durch die veränderliche Induktivität der Spule S2 bzw. S3 gesteuert. Der Motor 5
ist derart an die Röhrensysteme R1, R2 und R3, R4 angeschlossen, daß die Richtulig
der von dem einen Röhrensystem an seinen Anker angelegten Gleichspannung entgegengesetzt
der Richtung der von dem anderen Röhrensystem an seinen Anker angelegten Gleichspannung
ist. Um den Pühlfinger und das Werkzeug schnell vom Modell wegfahren zu können,
ist ein Steuerschalter 16 vorgesehen, der mit den Stellungen »Vor«, »Aus« und »Zurück«
versehen ist. Auf der Stellung »Vor« sind durch die Kontakte 3 bis 6 des . Steuerschalters
die Klemmen K1 und K3 sowie die Klemmen K2 und K4 überbrückt, so daß dann der Tiefenantriebsmotor
5 an die Röhrensysteme R1, R2 und R3, R4 angeschlossen ist und- durch die von diesen
gelieferten Gleichspannungen in seiner Geschwindigkeit geregelt wird. In der Stellung
»Zurück« ist die Überbrückung der Klemmen aufgehoben und die Klemme K3 und damit
die obere Ankerklemme des Motors 5 über die Kontakte 6 und 2 des Steuerschalters
16 unmittelbar mit dem Pluspol des Generators G und die Klemme K4 und damit die
untere Ankerklemme des Motors 5 über die Kontakte 3 und i des Steuerschalters 16
unmittelbar mit dem Minuspol des Generators G verbunden, wodurch der Motor 5 mit
voller Geschwindigkeit im Sinne des Wegfahrens vom Modell betrieben wird.
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Es sei nun zur Erläuterung der Wirkungsweise der Steuerung angenommen,
daß der Wahlschalter 25 in der Stellung »Zeilen horizontal« steht. In dieser Stellung
ist der Horizontalantriebsmotor 4 dadurch, daß die Klemmen K5 und K7 über die Kontakte
3 und 4 des Wahlschalters 25 und die Klemmen K6 und K8 durch die Kontakte i und
2 des Wahlschalters z5 überbrückt sind, an das Röhrensystem R5, R6 angeschaltet,
während der Vertikalantriebsmotor 6 über die Schätzkontakte 7 bzw. 8 an den Plus-
bzw. Minuspol des Generators G angeschaltet ist.
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Die Schütze 8 und 9 im Stromkreis des Horizontalantriebsmotors 4 dienen
zur Umkehr der Drehrichtung am Zeilenende, und sie werden durch Kontakte von nicht
dargestellten, an den Zeilenenden angeordneten
Endschaltern gesteuert.
Während des normalen Fräsens einer Zeile ist also entweder das Kontaktpaar 8 oder
9, je nachdem ob der Vorschub von links nach rechts oder von rechts nach links erfolgt,
dauernd eingeschaltet. Die Schützkontakte 1.1. und 1.5 im Stromkreis des Vertikalantriebsmotors
6 sind während des normalen Fräsens einer horizontalen Zeile dauernd geöffnet, und
nur am Ende einer Zeile wird durch nicht dargestellte Endschalterkontakte das Schützkontaktpaar
14. oder 15 vorübergehend geschlossen, je nachdem ob sich die Zeilen unter- oder
übereinanderreihen.
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Zum Heranfahren des Fühlfingers an das Modell wird der Steuerschalter
16 in die Stellung »Vor« gestellt. Solange der Fühlfinger nicht gegen das Modell
anstößt, befindet er sich in der dargestellten Stellung, in der der Eisenkern A2
ganz in die Spule S1 eingeschoben ist. In dieser Stellung werden die Röhren R3 und
R4 voll ausgesteuert, d. h. die Steuerspannung ist in Phase mit der Anodenspannung,
und es wird während der ganzen Dauer einer positiven Spannungshalbwelle der Anodenspannung
eine Gleichspannung im Ausgangskreis erzeugt. Der Motor 5 wird also mit dem Höchstwert
der Gleichspannung von dem Röhrensystem R3, R4 in solcher Richtung gespeist, daß
er den Fühlfinger und das Werkzeug mit maximaler Geschwindigkeit auf das Modell
bzw. das Werkstück hin fährt. Aus den Spulen S2 und S3 ist dabei der Eisenkern A2
bzw. A3 ganz herausgezogen, und die Steuerspannung ist dadurch an dem Röhrensystem
R1. R2 und R5, R6 so stark gegenüber der Anodenwechselspannung in der Phase verschoben,
daß über diese Röhren kein Strom fließt. Es findet also nur eine Herabbewegung des
Fühlfingers in das Modell statt.
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Sobald der Fühlfinger an dein Modell anstößt, wird der Eisenkern der
Spule S1 zurückgedrückt. Die Drehzahl des Motors 5 nimmt dadurch ab. Die Drehzahl
des Motors q. nimmt hingegen zu, da die Nase H gleichzeitig den Eisenkern A3 in
die Spule S3 hineindrückt. Wird der Fühlfinger so stark zurückgedrückt, daß er in
die Stellung i gelangt, so ist die Drehzahl des Motors 5 Null. In dieser Stellung
ist der Eisenkern der Spule S3 ganz in diese hineingedrückt und damit die Phasenlage
der Gitterspannung der Röhren R, und R6 so geändert worden, daß der Motor :I mit
voller Drehzahl läuft. Je nach der Auslenkung des Fühlfingers werden somit die Drehzahlen
der beiden Motoren dauernd geregelt. Der Fühlfinger tastet folglich stufenlos die
Modelloberfläche ab. Auch wenn der Fühlfinger senkrecht zur Zeilenbewegung ausgelenkt
ist, findet eine Nachregulierung der Motoren statt. Trifft der Fühlfinger auf eine
senkrechte Wand, so wird er voll ausgelenkt und dadurch der Horizontalmotor stillgesetzt,
da die Nase H den Eisenkern A2 der Spule S3 wieder freigibt. Der Tiefenantriebsmotor
erhält jedoch Spannung, und zwar jetzt im umgekehrten Sinne, da der Fühlfinger sich
in der Stellung 2 befindet und somit der Eisenkern der Spule S.., in diese hineingeschoben
worden ist. Erst wenn der Fühlfinger wieder frei liegt, d. h. wieder in die Stellung
i gelangt, läuft der Horizontalantriebsmotor wieder.
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In der Stellung »Zeilen vertikal« des Wahlschalters 25 werden die
Aufgaben der Motoren 4. und 6 miteinander vertauscht, indem der Motor 6 über die
Kontakte 2 und q. mit den Klemmen K, und K6 des Röhrensystems R-, R" und der Motor
q. über die Klemmen K7 und K8 sowie die Kontakte i und 3 des Wahlschalters 25 mit
dem Plus-und Minuspol des Generators G verbunden werden.
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An Stelle der Steuerung des Röhrensystems mittels des dargestellten
Fühlfingers und der Meßspulen mit Eisenkernen kann auch ein Fühlfinger entsprechend
dem Patent 676 551 verwendet werden, der allseitig beweglich gelagert ist und die
Anker von elektromagnetischen Meßköpfen trägt.
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Bei dem Umrißfräsen (Abb. 2 bis q.) kann der gleiche Fühlfinger verwendet
werden wie beim Zeilenfräsen. Beim Umrißfräsen ist der Tiefenantriebsmotor 5 nicht
wirksam, und er ist daher nicht mit dargestellt. Beim Umrißfräsen müssen der Horizontal-
und der Vertikalantriebsmotor in der Weise gesteuert werden, daß in allen Stellungen
des Fühlfingers am Umriß des Modells ein rotierender Vorschub in Richtung der Tangente
an die Umrißlinie erfolgt, und beim Freiwerden des Fühlfingers vom Modell muß je
nach der Stellung des Fühlfingers am Umriß jeweils derjenige Antriebsmotor eingeschaltet
werden, der den Fühlfinger auf das Modell hinführt. Wie aus Abb.3 hervorgeht, ist
in der Stellung I\Tullgrad zum Heranfahren des Fühlfingers an das Modell der Horizontalantriebsmotor
nach rechts, bei 9o° der Vertikalantriebsmotor nach unten, bei i8o° der Horizontalantriebsmotor
nach links und bei 270° der Vertikalantriebsmotor nach oben einzuschalten. Es muß
daher beim Herumwandern des Fühlfingers um das Modell eine Umschaltung der Kraft
derart erfolgen, daß beim Freiwerden des Fühlfingers in den verschiedenen räumlichen
Stellungen jeweils das entsprechende Kommando auf dem richtigen Motor ausgelöst
wird. Hierzu dient die Steuerwalze 2o, die durch die 1Zagnete 31, und .1I.2 verstellbar
ist. Beim gleichen Umfahrungssinn
ist z. B. im Uhrzeigersinn immer
nur der eine Magnet, in diesem Fall 1111, wirksam, der die Steuerwalze 2o ebenfalls
im Uhrzeigersinn verdreht, während bei einer Änderung des Umfahrungssinns der andere
Magnet M2 eingeschaltet wird, der die Schaltwalze 2o entgegen dem Uhrzeigersinn
verstellt. Die Weiterschaltung der Steuerwalze 2o erfolgt jeweils um einen Viertelkreis
bei 45, 135, 225 und 3i5'°`. Die Magnete Ml und M2 werden durch Relais 3 und io
in der weiter unten beschriebenen Weise gesteuert. Das Relais 3 wird über Kontakte
von Relais i und 2 eingeschaltet, von denen das Relais i von der Ankerspannung des
Motors 6 und das Relais 2 von der Ankerspannung des Motors q. erregt wird. Die Relais
i und 2 sind so ausgeführt, daß sie erst bei halber Ankernennspannung, d. h. bei
halber Nenndrehzahl, des zugehörigen Motors anziehen.
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Die Steuerung der Röhrensysteme durch die Spulen S1 bis S3 geschieht
in derselben Weise, wie für Abb. i beschrieben wurde.
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Es sei nun die Wirkungsweise der Steuerung nach Abb.2 beschrieben,
wobei angenommen wird, daß sich der Fühlfinger in Stellung a (Abb. 3) befindet und
die Steuerwalze 2o in der Stellung 3i5 bis q.5°. In dieser Stellung der Steuerwalze
ist der Horizontalantriebsmotor q. über die Kontakte 7 und 8 (Abb. 2) sowie i bis
q. der Steuerwalze 2o mit den Ausgangskreisen der beiden Röhrensysteme R1, R2 und
R3, R4 derart verbunden, daß ihm durch das System R3, R4, bei dessen Erregung eine
Gleichspannung in solcher Richtung aufgedrückt wird, daß er den Fühlfinger nach
rechts verdreht, während bei Erregung des Röhrensystems R1, R2 der Motor d. im umgekehrten
Drehsinn angetrieben wird. Der Vertikalantriebsmotor 6 ist über die Kontakte 5,
6 und 9, io der Steuerwalze :2o mit dem Röhrensystem R5, R6 verbunden. Da nun in
Stellung a der Fühlfinger vom Modell frei ist, nimmt er die dargestellte Stellung
ein, in der das Röhrensystem R3, R4 voll ausgesteuert ist; während die Röhrensysteme
R1, R2 und R5, R6 unerregt sind. Der Fühlfinger wird infolgedessen mit maximaler
Geschwindigkeit in horizontaler Richtung an das Modell herangefahren. Sobald der
Fühlfinger in der Stellung b angelangt ist, d. h. an der Modellkante anstößt, gelangt
der Eisenkern der Spule S1 in die Stellung i, j d. h. er wird aus der Spule S1 herausgezogen.
Dadurch nimmt die Drehzahl des Horizontalantriebsmotors 4 ab. Der Vertikalantriebsmotor
6 erhält jedoch nunmehr ebenfalls Spannung, da der Eisenkern der Spule S3 durch
die Nase H in die Spule hineingedrückt wird. Ist schließlich der Fühlfinger so weit
ausgelenkt worden, daß er sich in der Stellung i befindet, so steht der Horizontalantriebsmotor
still, während der Vertikalantriebsmotor mit seiner maximalen Drehzahl läuft. Der
Fühlfinger läuft nunmehr senkrecht nach oben an der Modellkante entlang, wobei die
Motoren stets entsprechend der Neigung der Modellkante selbsttätig reguliert werden.
Der Fühlfinger hat dabei das Bestreben, sich stets in die Stellung i einzuspielen.
Wird durch einen Buckel an der Modellkante der Fühlfinger noch stärker gedrückt,
so daß er sich schließlich der Stellung 2 nähert, so wird hierbei der Eisenkern
in die Spule S2 hineingedrückt. Dadurch werden die Röhren R1 und R2 gesteuert. Der
Horizontalmotor q. erhält nunmehr Spannung im umgekehrten Sinne, d. h. der Fühlfinger
bewegt sich von der Modellkante in waagerechter Richtung hinweg. Die Vertikalaufwärtsbewegung
des Fühlfingers hat hierbei abgenommen, da der Eisenkern der Spule S3 von der Nase
H herunterrutscht. Der Fühlfinger läuft nun von der Stellung b in die Stellung c
an der Modellkante entlang. Hierbei nimmt die Drehzahl des Vertikalantriebsmotors
ab. Sobald der Fühlfinger in der Stellung c angelangt ist, d. h. die um 4.5° geneigte
Kante des Modells abtastet, besitzen beide Vorschubmotoren die gleiche Spannung,
da sie mit der gleichen Drehzahl laufen müssen.
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Da zum erstenmal beide Motoren mit der halben Nenndrehzahl laufen,
haben jetzt zum erstenmal beide Relais i und 2 gleichzeitig angesprochen, und infolgedessen
wird über die Arbeitskontakte ia und 2a das Relais 3 eingeschaltet, das durch seinen
Arbeitskontakt 3a und über den Arbeitskontakt ioa des Relais io den Magneten M1
an Spannung legt. Das Relais io ist mit zwei Spulen versehen, von denen die eine
unmittelbar an den Klemmen des Generators G liegt, während die andere über die Kontakte
ii und 1a der Steuerwalze 20 jeweils parallel zu dem mit den beiden Röhrensystemen
R1, R2 und @R,;, R4 verbundenen Motor, bei der Stellung 315 bis 45°', also parallel
zum Motor q., liegt. Solange hierbei der betreffende Motor stromlos ist oder über
das Röhrensystem R3, R4 gespeist wird, ist das Relais io über seine vom Generator
G gespeiste Spule erregt. Wenn jedoch der betreffende Motor über das Röhrensystem
R1, R2 mit Spannung entgegengesetzter Richtung gespeist wird, wird die linke Spule
des Relais io zu der rechten gegenerregt, und das Relais io fällt dann ab. = Da
im betrachteten Fall das Relais io erregt ist, kommt also der Magnet 1L71 zum Ansprechen
und die Steuerwalze wird in die Stellung 4.5 bis i35° verdreht. In dieser Stellung
ist der Vertikalantriebsmotor 6 mit
den beiden Röhrensystemen R1,
R2 und R3, R4 verbunden, und er übernimmt daher in Abhängigkeit von der Stellung
des Eisenkerns .d3 in den Spulen S1 und S. die Steuerung der Anundabbewegung des
Kühlfingers. Der Motor 4 ist dabei über die Kontakte ;, 6 der Steuerwalze 2o mit
dem Röhrensystem R;5, R6 verbunden. Sobald der Fühlfinger in der Stellung
d angelangt ist, d. h. die Spannungen der beiden Vorschubmotoren wieder gleich sind,
wird das Relais 3 nochmals anspringen und die Steuerwalze wieder weiterdrehen.
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In der Stellung 135 bis 225' der Steuerwalze 2o ist der Motor
4. wieder mit den beiden Röhrensystemen R1, R2 und R3, R4, jedoch unter Vertauschung
seiner Anschlüsse, verbunden, so daß er jetzt bei Speisung durch das Röhrensystem
1%, 9, den Fühlfinger nach links fährt. Auch die Anschlüsse des Motors 6 an das
Röhrensystem R., R6 sind gegenüber der Stellung 3 i 5 bis 45# vertauscht, so daß
er einen Vorschub nach unten bewirkt.
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In der Stellung 285 bis 3i5° ist dann wieder der Motor 6 mit den Regelsystemen
R1, R, und R3, R4 unter Vertauschung seiner Anschlüsse gegenüber der Stellung 45
bis i35° verbunden, während der Motor 4. mit dem Röhrensystem R5, R, ebenfalls unter
Vertauschung seiner Anschlüsse gegenüber der Stellung 45 bis i35° verbunden ist.
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Bei dem Abtasten des in der Zeichnung dargestellten kreisförmigen
Modells wird somit die Steuerwalze stets im Uhrzeigersinn durch den Magneten 111
gedreht. Wenn dagegen das Modell eine zur Fräsbewegung senkrecht liegende Kante
besitzt (Abb. 4), so muß die Steuerwalze entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden.
Dies wird durch das Relais io erreicht. Sobald nämlich der Fühlfinger an die in
Ahb. 4 dargestellte Stelle e gelangt, wird der Fühlfinger in die Stellulig 2 gedrückt
und das Röhrensystem R1, R.., erregt und damit der mit ihm verbundene Horizontalantriebsmotor
4. reversiert, so daß nunmehr das Relais io gegenerregt wird, dadurch abfällt und
die Einschaltung des Magneten 311 verhindert. Wenn nun das Relais 3 anspricht,
wird der Magnet 1I2 eingeschaltet, durch welchen die Steuerwalze entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht wird.
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Während in der vorstehenden Beschreibung die ':Totoren von den Röhrensteuerungen
mit Gleichstrom gespeist werden, können die :Motoren auch aus einem Wechselstromnetz
über zwei mit umgekehrter Durchlaßrichtung parallel geschaltete Halbwellengleichrichter
betrieben werden. Bei voller Drehzahl in einer Richtung führt nur eine Röhre Strom,
bei voller Rückwärtsdrehzahl die andere. In den Zwischenstellungen und im Stillstand
führen beide Röhren Strom und wirken einander entgegen. Durch die Gegenwirkung entsteht
auch die erforderliche Bremsung, die ebenfalls im Stillstand wirkt, sofern die Gegenwirkungen
gleich sind.