Fühlfingersteuerungseinrichtung für Kopiereinrichtungen, insbesondere für Kopierfräs- und Kopierschleifmaschinen und Kopierdrehbänke. Die Erfindung bezieht sich auf eine Fühlersteuerungseinrichtung für Kopierein richtungen, insbesondere für Kopierfräs maschinen, Kopierschleifmaschinen und Ko pierdrehbänke, bei der durch die Tastbewe- gungen eines sowohl in seiner Längsrichtung verschiebbar als auch schwenkbar gelagerten Fühlfingers mindestens zwei Vorschubmoto ren gesteuert werden.
Bei einer bekannten Fühlfingersteuerungseinrichtung dieser Art werden von dem Fühlfinger Kontakte me chanisch betätigt, welche über Schütze die vom Fühlfinger gegebenen Schaltkommandos auf elektromagnetische Kupplungen zwischen den Vorschubmotoren und den von ihnen an getriebenen Supporten übertragen. Wegen der Funkenbildung an den mechanisch betätigten Kontakten unterliegen .diese stark der Ab nutzung, und ausserdem arbeitet die Steue rung ungenau. Nach einem neueren Vor schlag werden von, dem Fühlfinger keine Kontakte betätigt, sondern elektromagneti sche Messköpfe beeinflusst, die über Relais und Schütze die Vorschubmotoren selbst steuern.
Die hierdurch erzielte grössere Ge nauigkeit wird nach einem weiteren Vor schlag noch dadurch gesteigert, dass von den elektromagnetischen Messköpfen Gasentla dungsgefässe gesteuert werden, durch welche die die Vorschubmotoren schaltenden Schütze gesteuert werden. Da die Schaltzeit der Schütze im Verhältnis zu der Empfindlich keit der Messköpfe immer noch verhältnis mässig hoch ist, ist es auch bei dieser Steue rung nicht möglich, die ausserordentlich hohe Genauigkeit, mit der die elektromagnetischen Messköpfe auf Auslenkung des Fühlfingers ansprechen, voll auszunutzen.
Ein weiterer Nachteil all dieser Steuerungen besteht darin, dass die Abtastung des Modelles derart in Stufen erfolgt, dass selbst bei einer kleinen, schwach geneigten Abweichung der Modell- oberfläche von einer in Richtung der Vor schubbewegung ebenen Fläche zunächst der diese Vorschubbewegung bewirkende Vor schubmotor (Zeilenvorschubmotor) ganz aus geschaltet und der die hierzu senkrechte Be wegung (Abbewegung) ausführende Vor schubmotor (Tiefenvorschubmotor) mit voller Geschwindigkeit eingeschaltet wird, bis der Fühlfinger vom Modell frei ist, worauf wie der der Tiefenvorschubmotor ausgeschaltet und der Zeilenvorschubmotor mit voller Ge schwindigkeit eingeschaltet wird.
Die Ge schwindigkeit des Vorschubes ist also nicht abhängig von der Fühlfingerauslenkung. Diese Steuerungen arbeiten somit hart, d. h. alle Kommandos werden mit der gleichen Ge schwindigkeit ausgeführt.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der erwähnten Steuerungseinrichtungen zu vermeiden, und sie erreicht dies dadurch, dass die Anker der Vorschubmotoren an den Aus gangskreis von gittergesteuerten Entladungs gefässen angeschlossen sind, deren Gleichspan nung im Ausgangskreis in Abhängigkeit von der Grösse der Auslenkung des Fühlfingers stetig verändert wird.
Bei dieser Steuerung wird also die Ge schwindigkeit der Vorschubmotoren je nach der Auslenkung des Fühlfingers stufenlos geregelt. Die Steuerung arbeitet somit wei cher und passt sich darum dem Abtastvor gang beim Kopieren von Modellen besser an. Ausserdem können die bisher erforderlichen Relais und Schütze erspart werden, wodurch nicht nur eine wesentliche Verbilligung, sondern auch wegen des Wegfalles der Schaltzeiten der Relais und Schütze eine aufs höchste gesteigerte Genauigkeit der Steue rung erzielt wird.
Die Erfindung ist sowohl für das zeilen mässige Fräsen flächenartiger Werkstücke als auch für das Umrissfräsen anwendbar, und für jeden dieser beiden Anwendungsfälle ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 veranschaulicht die Steuerung einer Ausführungsform für das Zeilenfräsen, Fig. 2 für das Umrissfräsen. Fig. 3 und 4 sind Erläuterungsskizzen für das Umriss fräsen. In den Fig. 1 und 2 sind für einander entsprechende Teile die gleichen Bezugs zeichen gewählt worden.
In Fig. 1 ist mit RST das Drehstromnetz bezeichnet, aus dem über den Hauptschalter 1 der Antriebsmotor M für den Generator G gespeist wird, an den der Fräsmotor 7 und nicht abschaltbar die Felder der Motoren 4-6 angeschlossen sind. 5 ist der Tiefenan triebsmotor, 4 der Antriebsmotor für den Vorschub in horizontaler Zeilenrichtung (Horizontalantriebsmotor) und 6 der An triebsmotor für den Vorschub in vertikaler Zeilenrichtung (Vertikalantriebsmotor). Mit tels des Wahlschalters 25 kann die Steuerung so eingestellt werden, dass mit horizontal oder vertikalliegenden Zeilen gefräst wird.
Beim Fräsen mit horizontalliegenden Zeilen wird in bekannter Weise am Ende jeder Zeile durch Endschalter der Horizontalan triebsmotor 4 für eine durch ein Zeitrelais bestimmte einstellbare Zeit abgeschaltet und der Vertikalantriebsmotor 6 eingeschaltet, der zum Übergang auf eine neue horizontale Zeile einen Vorschub in vertikaler Richtung um den Zeilenabstand herbeiführt, worauf der Horizontalantriebsmotor wieder, dieses Mal aber in entgegengesetzter Drehrichtung eingeschaltet wird. Beim Fräsen mit vertikal liegenden Zeilen wird umgekehrt am Ende einer Zeile der Vertikalantriebsmotor ausge schaltet und durch den Horizontalantriebs motor der Zeilenabstand herbeigeführt.
Die Vorschubmotoren 4 und 6 müssen nun zum stufenlosen Abtasten des Modelles derart gesteuert werden, dass beim Abtasten eines in Richtung der Vorschubbewegung ebenen Flächenteils nur der Zeilenvorschub motor, also z. B. beim Fräsen mit horizontal liegenden Zeilen nur der Horizontalantriebs- motor 4 mit voller Geschwindigkeit einge schaltet ist, während dann, wenn der Fühl- finger auf eine Erhöhung der Modellober fläche trifft,
die Geschwindigkeit des Hori- zontalantriebsmotors soweit herabgesetzt und der Tiefenantriebsmotor mit solcher Ge schwindigkeit im Sinne des Wegfahrens vom Modell eingeschaltet wird, dass die resultie rende Vorschubrichtung mit der Neigungs richtung der abgetasteten Erhöhung überein stimmt, also der Fühlfinger parallel zur ab getasteten Modellkante bewegt wird. Bei einer zur Horizontalrichtung senkrechten Wand muss dementsprechend der Horizontal antriebsmotor stillstehen und der Tiefen antriebsmotor mit voller Geschwindigkeit laufen.
Zur Abtastung des Modelles ist ein Fühl- finger T vorgesehen, der in bekannter Weise mittels einer Kugelpfannenlagerung L im Gehäuse G sowohl in seiner Längsrichtung verschiebbar als auch allseitig verschwenkbar gelagert ist. Mit seinem zugespitzten Ende E liegt der Fühlfinger gegen das kugelschalen förmige Ende H einer nur in achsialer Rich tung verschiebbaren Steuerstange St an, auf die eine Feder F einwirkt, welche die Steuer stange St und den Fühlfinger T dauernd nach vorn. auf das Modell zu drücken sucht.
Der Radius der Kugelfläche der Kugelschale K ist kleiner als die Länge des Fühlfingers von dem zugespitzten Ende E bis zum Mittel punkt der kugeligen Fläche der Kugel pfannenlagerung L, so dass bei einer Ver- schwenkung des Fühlfingers die Steuerstange St um so weiter nach unten verschoben wird, je weiter der Fühlfinger aus seiner dargestell ten Mittellage verschwenkt wird. An der Steuerstange<I>St</I> ist ein Eisenkern A2 be festigt, der in die einander gegenüberliegen den Spulen S., und SZ hineinragt.
Ferner wird durch einen Nocken H in der Steuerstange ein Eisenkern A, entgegen der Wirkung einer nicht dargestellten Feder in eine Spule <B>8,</B> hineingedrückt.
Es ist ersichtlich, dass sowohl bei der achsialen Verschiebung des Fühlfingers T als auch bei einer Schwenkbewegung des Fühl- fingers immer die Steuerstange St um einen der axialen bezw. seitlichen Auslenkung des Fühlfingers aus der dargestellten Nullage entsprechenden Betrag achsial verschoben wird.
Die Eisenkerne AZ und A3 werden bei einer Verschiebung der Steuerstange St einer- seits von der Steuerstange in der Weise be tätigt, dass der Eisenkern AZ um dasselbe Stück aus der einen der Spulen S1 und 1J2 herausbewegt wird, um welches er in die andere hineingedrückt wird, und anderseits, dass in der Stellung Null, in der der Taster vom Modell frei ist, der Eisenkern AZ ganz in die Spule Sl hineinragt und aus der Spule SZ herausgezogen ist,
während der Anker A3 mit dem Nocken H nicht in Eingriff steht und daher ebenfalls durch seine Feder aus der Spule 8, herausgeschoben ist. In der Stel lung 1 befindet sich der Anker A2 gleich weit in beiden Spulen Sl und S2, während der Anker A3 auf der höchsten Erhebung des Nockens H steht und am weitesten in die Spule S3 hineingeschoben ist.
Bei noch weiterer Auslenkung der Steuer stange in die Stellung 2 wird der Anker AZ ganz in die Spule SZ hinein- und aus der Spule<B>8,</B> herausgezogen, während der Eisen kern A3 wieder vom Nocken H frei geworden und durch seine Feder aus der Spule<B>8,</B> her ausgeschoben wird. Die Spule S, liegt am Gitterkreis eines aus den beiden zur Gleich richtung je einer Halbwelle des Wechsel stromes dienenden Gleichrichter R3 und B, bestehenden Röhrensystems, während die Spule SZ im Gitterkreis des Röhrensystems R1, R2 und die Spule S3 im Gitterkreis des Röhrensystems R5, R6 liegt.
Die beispielsweise durch Verschieben des Eisenkerns AZ in der Spule S, infolge der Veränderung der Induk tivität dieser Spule geänderte Steuerspannung wird über den Gittertransformator GT an das Gitter 'der beiden Röhren R3 und R4 gelegt, die mit ihren Anoden an die Enden der Se kundärwicklung eines Anodenspannungs- transformators AT angeschlossen sind. Die Röhren werden über besondere Heizwicklun- gen des Transformators AT geheizt.
Am Mit telabgriff der Sekundärwicklung des Trans formators AT ist über eine Glättungsdrossel Dr und über die Klemmen K2 und K4 die eine Ankerklemme des Motors 5 angeschlossen, während die andere Ankerklemme des Motors 5 über die Klemmen K3 und K, an den Ka thoden der Röhren R3 und R4 liegt.
Durch Verschieben des Ankers A._ in der Spule S, wird nun in an sich bekannter Weise die Gitterwechselspannung gegenüber der Ano denwechselspannung in der Phasenlage ver schoben und dadurch der Zündzeitpunkt ver lagert (Toulon-Prinzip). Wenn die Gitter wechselspannung und die Anodenwechsel spannung in Phase sind, ist die Röhre R3 während der einen Halbwelle und die Röhre R, während der andern Halbwelle der Ano denwechselspannung dauernd gezündet.
Je stärker die Gitterwechselspannung gegenüber der Anodenwechselspannung in der Phase verschoben wird, um so später erfolgt der Schnitt der Gitterwechselspannungskurve mit der Anodenspannungskurve und um so kleiner ist die im Ausgangskreis hervor gerufene und dem Anker des Motors 5 auf gedrückte mittlere Gleichspannung, bis schliesslich bei um 180 verschobener Phase zwischen der Gitter- und der Anodenwechsel spannung überhaupt kein Zünden der Röhre mehr eintritt und der Motor spannungslos wird. Eine nähere Erläuterung dieses Steuer prinzips befindet sich in den AEG-Mittei- lungen vom Oktober 1984, Heft 10, Seite 329.
In derselben Weise werden die Röhren systeme R" R2 und R" Re durch die ver änderliche Induktivität der Spule S, bezw. 5.,; gesteuert. Der Motor 5 ist derart an die Röhrensysteme .R" R2 und R,3, R, angeschlos sen, dass die Richtung der von dem einen Röhrensystem an seinen Anker angelegten Gleichspannung entgegengesetzt der Rich tung der von dem andern Röhrensystem an seinen Anker angelegten Gleichspannung ist.
In der Stellung 0 des Fühlfingers ist der Eisenkern AZ ganz aus der Spule S," und der Eisenkern A3 ganz aus der Spule<B>8,</B> heraus gezogen; die Röhrensysteme R, R, und R5, Re liefern keine Spannung auf die ange schlossenen Vorschubmotoren. Der Eisenkern A= befindet sich dagegen in der Spule S1, und der Motor 5 wird mit voller Spannung von dem Röhrensystem R3, R, gespeist.
Wenn der Fühlfinger in die Stellung 1 zu rückgedrückt wird, geht der Eisenkern Aa halb aus der Spule S, heraus und halb in die Spule S" hinein. Die Spannung im Aus gangskreis des Röhrensystems R1, R2 nimmt dabei bis auf einen Mittelwert zu, und die vom Röhrensystem Ra; R, gelieferte Span nung nimmt bis auf einen Mittelwert ab. Die beiden Spannungen heben sich auf, so daB der Motor 5 spannungslos wird und stehen bleibt.
Der Eisenkern A8 ist in Stellung 1 des Fühlfingers ganz in die Spule 8, hinein geschoben, und das Röhrensystem R5, Ra liefert die volle Spannung auf den an geschlossenen Motor.
In Stellung 2 des Fühl- fingers befindet sich der Eisenkern Az ganz ausserhalb der Spule S1 und ganz in der Spule 8z. Der Motor 5 wird vom Röhren system R1, Ra mit voller Spannung gespeist, aber mit entgegengesetzter Richtung wie bei der Stellung 0 des Fühlfingers, so dass er in der entgegengesetzten Drehrichtung läuft.
Der Eisenkern As ist in Stellung 2 des Fühl- fingers wieder vom Nocken H frei und ausser halb der Spule S3, so dass das Röhrensystem Rri, RB keine Spannung liefert und der an ihm angeschlossene Motor stillsteht.
Um den Fühlfinger und das Werkzeug schnell vom Modell wegfahren zu können, ist ein Steuerschalter 16 vorgesehen, der mit den Stellungen "Vor", "Aus" und "Zurück" ver sehen ist. Auf der Stellung "Vor" sind durch die Kontakte 3-6 des Steuerschalters die Klemmen K, und K" sowie die Klemmen KZ und K, überbrückt; so dass dann der Tiefen antriebsmotor 5 an die Röhrensysteme R1, Ra und R,,, R, angeschlossen ist und durch die von diesen gelieferten Gleichspannungen in seiner Geschwindigkeit geregelt wird.
In der Stellung "Zurück" ist die Überbrückung der Klemmen aufgehoben und die Klemme K'$ und damit die obere Ankerklemme des Mo tors 5 über die Kontakte 6 und 2 des Steuer schalters 16 unmittelbar an den Pluspol des Generators G und die Klemme K, und damit die untere Ankerklemme des Motors 5 über die Kontakte 3 und 1 des Steuerschalters 16 unmittelbar mit dem Minuspol des Genera- tors G verbunden,
wodurch der Motor 5 mit voller Geschwindigkeit im Sinne des Weg fahrens vom Modell betrieben wird. Es sei nun zur Erläuterung der Wir kungsweise der Steuerung angenommen, dass der Wahlschalter 25 in der Stellung "Zeilen horizontal" steht. In dieser Stellung ist der Anker des Horizontalantriebsmotors 4 da durch, dass die Klemmen K5 und K7 über die Kontakte 3 und 4 des Wahlschalters 25 und die Klemmen K" und K8 durch die Kon takte 1 und 2 des Wahlschalters 25 über brückt sind, an das Röhrensystem R5 R, angeschaltet, während der Anker des Verti kalantriebsmotors 6 über die Kontakte 7 bezw. 8 des Wahlschalters an den Plus- bezw. Minuspol des Generators G angeschal tet ist.
Die Schütze 8 und 9 im Stromkreis des Horizontalantriebsmotors 4 dienen zur Um kehr der Drehrichtung am Zeilenende, und sie werden durch Kontakte von nicht dargestell ten, an den Zeilenenden angeordneten End- schaltern gesteuert. Während des normalen Fräsens einer Zeile ist also entweder das Kontaktpaar 8 oder 9, je nachdem, ob der Vorschub von links nach rechts oder von rechts nach links erfolgt, dauernd eingeschal tet.
Die Schützkontakte 14 und 15 im Strom kreis des Vertikalantriebsmotors 6 sind wäh rend des normalen Fräsens einer horizontalen Zeile dauernd geöffnet, und nur am Ende einer Zeile wird durch nicht dargestellte Endschalterkontakte das Schützkontaktpaar 14 oder 15 vorübergehend geschlossen, je nachdem, ob sich die Zeilen unter- oder über einanderreihen, und hierdurch der Motor 6 über die Kontakte 7 und 8 des Wahlschalters 25 und die Leitungen P und N an die kon stante Ankerspannung des Gleichstromgene- rators G gelegt.
Zum Heranfahren des Fühlfingers an das Modell wird der Steuerschalter 16 in die Stel lung "Vor" gestellt. Solange der Fühlfinger nicht gegen das Modell anstösst, befindet er sich in der dargestellten Stellung, in der der Eisenkern A. ganz in die Spule S', eingescho ben ist. In dieser Stellung werden die Röhren T., und R4 voll ausgesteuert, d. h. die Steuer spannung ist in Phase mit der Anodenspan nung, und es wird während der ganzen Dauer einer positiven Spannungshalbwelle der Ano denspannung eine Gleichspannung im Aus gangskreis erzeugt.
Der Motor 5 wird also mit dem Höchstwert der Gleichspannung von dem Röhrensystem R3, <I>R4</I> in solcher Rich tung gespeist, dass er den Fühlfinger und das Werkzeug mit maximaler Geschwindigkeit auf das Modell bezw. das Werkstück hinzu fährt. Aus den Spulen S2 und S3 ist dabei der Eisenkern A2 bezw. A3 ganz heraus gezogen und die Steuerspannung ist dadurch an den Röhrensystemen R,, R2 und R" RE so stark gegenüber der Anodenwechselspan nung in der Phase verschoben, dass über diese Röhren kein Strom fliesst. Es findet also nur eine Heranbewegung des Fühlfingers an das Modell statt.
Sobald der Fühlfinger an dem Modell an stösst, wird der Eisenkern A2 aus der Spule S, zurückgedrückt. Die Drehzahl des Motors 5 nimmt dadurch ab. Der Motor 4 hingegen läuft an und seine Drehzahl nimmt zu, da die Nase H gleichzeitig den Eisenkern A3 in die Spule S3 hineindrückt. Wird der Fühl finger so stark zurückgedrückt, dass er in die Stellung 1 gelangt, so ist die Drehzahl des Motors 5 Null, da von den beiden Röhren systemen R1, R2 und R3, R4 eine gleich grosse, aber entgegengesetzt gerichtete Spannung an den Anker des Motors 5 angelegt wird.
In dieser Stellung ist der Eisenkern A3 der Spule<B>8,</B> ganz in diese hineingedrückt und damit die Phasenlage der Gitterspannung der Röhren R, und R, so geändert worden, dass der Motor 4 mit voller Drehzahl läuft. Je nach der Grösse der Auslenkung des Fühl- fingers werden somit die Drehzahlen der bei den Motoren dauernd geregelt. Der Fühlfin- ger tastet folglich stufenlos die Modellober fläche ab.
Trifft der Fühlfinger auf eine zur Ab tastbewegungsrichtung senkrechte Wand, so wird er voll ausgelenkt und dadurch, weil die Steuerstange in Stellung 2 gebracht wird, der Horizontalantriebsmotor stillgesetzt, da die Nase H den Eiserkern A3 der Spule S3 wieder freigibt.
Der Tiefenantriebsmotor 5 erhält jedoch Spannung, und zwar jetzt im umgekehrten Sinne; da der Fühlfinger sich bei voller Auslenkung in der Stellung 2 be findet und somit der Eisenkern A2 in die Spule<B>8,</B> hineingeschoben worden ist. Erst wenn der Fühlfinger nach Überfahren der senkrechten Wand wieder in die Stellung 1 gelangt, läuft der Horizontalantriebsmotor weiter.
In der Stellung "Zeilen vertikal" des Wahlschalters 25 werden die Rollen der Mo toren 4 und 6 miteinander vertauscht, indem der Motor 6 über die Kontakte 2 und 4 mit den Klemmen K, und K6 des Röhrensystems R6, R6 und der Motor 4 über die Klemmen K., und K8, sowie die Kontakte 1 und $ des Wahlschalters 25 mit dem Plus- und Minus pol des Generators G verbunden wird.
An Stelle der Steuerung des Röhren systems mittels des dargestellten Fühlfingers und der Messspulen mit Eisenkernen kann auch ein Fühlfinger verwendet werden, der allseitig beweglich gelagert ist und die An ker von elektromagnetischen Messköpfen trägt.
Bei einer Einrichtung für das Umriss fräsen (Fig. 2 bis 4) kann der gleiche Fühl- finger verwendet werden wie für das Zeilen fräsen. Beim Umrissfräsen ist der Tiefenan triebsmotor 5 nicht wirksam und er ist daher nicht mit dargestellt.
Beim Umrissfräsen müssen der Horizontal- und der Vertikalan triebsmotor in der Weise gesteuert werden, dass in allen Stellungen des Fühlfingers am Umriss des Modelles ein resultierender Vor schub in Richtung der Tangente an die Um- riBlinie erfolgt, und beim Freiwerden des Fühlfingers vom Modell muss je nach der Stellung des Fühlfingers am Umriss jeweils derjenige Antriebsmotor eingeschaltet wer den, der den Fühlfinger auf das Modell hin führt.
In Fig. 3 und 4 ist der Fühlfinger durch einen Kreis T angedeutet, also als Draufsicht in Richtung auf die senkrecht zur Zeichenebene stehende Längsachse darge stellt, welch letztere senkrecht zu den Rich tungen der Abtastbewegungen steht. Wie aus Fig. 3 hervorgeht; ist. in der Stellung Null-Grad zum Heranfahren des Fühlfin- gers an das Modell der Horizontalantriebs motor nach rechts, bei 9011 der Vertikalan triebsmotor nach unten; bei 180' der Hori zontalantriebsmotor nach links und bei 270 der Vertikalantriebsmotor nach oben einzu schalten.
Es muss daher beim Herumwandern des Fühlfingers um das Modell eine Um schaltung derart erfolgen, dass beim Frei werden des Fühlfingers in den verschiedenen räumlichen Stellungen jeweils das entspre chende Kommando auf dem richtigen Motor ausgelöst wird. Hierzu dient die Steuerwalze 20, die durch die Magnete M, und M2 ver stellbar ist. Für gleichen Umfahrungssinn ist immer nur der eine Magnet, z. B. im Uhrzeigersinn der Magnet M,, wirksam, der die Steuerwalze 20 ebenfalls im Uhrzeiger sinn verdreht, während bei einer Änderung des Umfahrungssinnes der andere Magnet X2 eingeschaltet wird, der die Schaltwalze 20 entgegen dem Uhrzeigersinn verstellt.
Die Weiterschaltung der Steuerwalze 20 erfolgt jeweils um eine Vierteldrehung bei 45 , 135 , 225 und 315 . Die Magnete M, und Ma werden durch Relais 3 und 10 in der weiter unten beschriebenen Weise gesteuert. Das Relais 3 wird über Kontakte von Relais 1 und 2 eingeschaltet, von denen das Relais 1 von der Ankerspannung des Motors 6 und das Relais 2 von der Ankerspannung des Motors 4 erregt wird.
Die Relais 1 und 2 sind so ausgelegt, daB sie erst bei halber Ankernenn- spannung, d. h. bei halber Nenndrehzahl des zugehörigen Motors anziehen.
An Stelle dieser Relais können zur Steue rung der Weiterschaltung der Schaltwalze 20 mit den Vorschubmotoren 5 und 6 gekuppelte Kontakttachometer verwendet werden, welche die Drehzahl der Motoren messen und bei Er reichung einer bestimmten Drehzahl der Mo toren mittels ihrer Kontakte einen Steuer impuls zur Weiterschaltung der Steuerwalze 20 geben.
Die Steuerung der Röhrensysteme durch die Spulen S,-8$ geschieht in derselben Weise, wie für die Einrichtung nach Fig: 1 beschrieben wurde. Es sei nun die Wirkungsweise der Steue rung nach Fig. 2 beschrieben, wobei ange nommen wird, dass sich der Fühlfinger T in Stellung a (Fig. 3) befindet und die Steuer walze 20 in der Stellung I (315-45 ).
In dieser Stellung der Steuerwalze ist der Hori zontalantriebsmotor 4 über die Kontakte 7 und 8 sowie 1-4 der Steuerwalze 20 mit den Ausgangskreisen der beiden Röhren systeme R,, R2 und R3, R4 derart verbunden, das ihm durch das System R3, R4 bei dessen Erregung eine Gleichspannung in der Rich tung aufgedrückt wird, dass er den Fühl- finger nach rechts bewegt, während bei Er regung des Röhrensystems R,, R2 der Motor 4 im umgekehrten Drehsinn angetrieben wird.
Der Vertikalantriebsmotor 6 ist über die Kontakte 5, 6 und 9, 10 der Steuerwalze 20 mit dem Röhrensystem R" RE verbunden. Da nun in Stellung a der Fühlfinger vom Modell frei ist, nimmt er die dargestellte Stellung ein, in der das Röhrensystem R3, R4 voll ausgesteuert ist, während die Röhren systeme R,, R2 und R" RE unerregt sind. Der Fühlfinger wird infolgedessen mit maximaler Geschwindigkeit in horizontaler Richtung an das Modell herangefahren. Sobald der Fühl- finger in der Stellung b angelangt ist, d. h.
an der Modellkante anstösst, bewegt sich der Eisenkern der Spule S, in Richtung auf die Stellung 1 zu, d. h. er wird aus der ,Spule S, herausgezogen. Dadurch nimmt die Drehzahl des Horizontalantriebsmotors 4 ab. Der Ver tikalantriebsmotor 6 erhält jedoch nunmehr ebenfalls Spannung, da der Eisenkern der Spule<B>8,</B> durch die Nase H in die Spule hin eingedrückt wird. Ist schliesslich der Fühl- finger so weit ausgelenkt worden, dass er sich in der Stellung 1 befindet, so steht der Hori zontalantriebsmotor still, während der Ver tikalantriebsmotor mit seiner maximalen Drehzahl läuft.
Der Fühlfinger läuft nun mehr senkrecht nach oben an der Modell kante entlang, wobei die Motoren stets ent sprechend der Neigung der Modellkante selbsttätig reguliert werden. Der Fühlfinger hat dabei das Bestreben, sich stets in die Stel lung 1 einzuspielen. Wird durch einen Buckel an der Modellkante der Fühlfinger noch stärker zurückgedrückt, so dass er schliesslich sich der Stellung 2 nähert, so wird hierbei der Eisenkern in die Spule<B>8,</B> hinein gedrückt. Dadurch werden die Thyratron- Röhren R, und Bz gesteuert.
Der Horizontal antriebsmotor 4 erhält nunmehr Spannung im umgekehrten Sinne, d. h. der Fühlfinger be wegt sich von der Modellkante in waagrech ter Richtung hinweg. Die Vertikalaufwärts bewegung des Fühlfingers hat hierbei ab genommen, da der Eisenkern der Spule 8, von der Nase H herunterrutscht. Der Fühl- finger läuft nun von der Stellung b in die Stellung c an der Modellkante entlang. Hier bei nimmt die Drehzahl des Vertikalantriebs- motors ab.
Sobald der Fühlfinger in der Stellung c angelangt ist, d. h. die um 45 ge neigte Kante des Modelles abtastet, besitzen beide Vorschubmotoren die gleiche Spannung, da sie mit der gleichen Drehzahl laufen müssen.
Da zum erstenmal beide Motoren mit der halben Nenndrehzahl laufen, haben jetzt zum erstenmal beide Relais 1 und 2 gleichzeitig angesprochen, und infolgedessen wird über die Arbeitskontakte la und 2a das Relais 3 eingeschaltet, das durch seinen Arbeitskon takt 3a und über den Arbeitskontakt 10a des Relais 10 den Magneten<B>31,</B> an Spannung legt. Das Relais 10 ist mit zwei Spulen ver sehen, von denen die eine unmittelbar an den Klemmen des Generators G liegt, während die andere über die Kontakte 11 und 12 der Steuerwalze 20 jeweils parallel zu dem mit den beiden Röhrensystemen R,, R2, und R$, R4 verbundenen Motor; bei der Stellung I (3155 ) also parallel zum Motor 4 liegt.
Solange hierbei der betreffende Motor strom los ist oder über das Röhrensystem RK, R4 gespeist wird, ist das Relais 10 über seine vom Generator G gespeiste Spule erregt. Wenn jedoch der betreffende Motor über das Röhrensystem R,, R2 mit Spannung ent gegengesetzter Richtung gespeist wird, wird die linke Spule des Relais 10 zu der rechten gegenerregt und das Relais 10 fällt dann ab.
Da im betrachteten Fall das Relais 10 er- regt ist, kommt also der Magnet X, zum An sprechen, und die Steuerwalze wird in die Stellung II (45-135 ) verdreht.
In dieser Stellung ist der Vertikalantriebsmotor 6 mit den beiden Röhrensystemen R,, R2 und R", R,, verbunden und er übernimmt daher in Abhängigkeit von der Stellung des Eisen kerns A2 in den Spulen S, und S., die Steue rung der An- und Abbewegung des Fühl- fingers. Der Motor 4 ist dabei über die Kon takte 5, 6 der Steuerwalze 20 mit dem Röhrensystem R5, Re verbunden. Sobald der Fühlfinger in der Stellung d angelangt ist, d. h. die Spannungen der beiden Vorschub motoren wieder gleich sind, wird das Re lais 3 nochmals anspringen und die Steuer walze wieder weiterdrehen.
In der Stellung III (135-2251) der Steuerwalze 20 ist der Motor 4 wieder mit den beiden Röhrensystemen R,, R.> und R3, R,, jedoch unter Vertauschung seiner An schlüsse verbunden, so dass er jetzt bei Spei sung durch das Röhrensystem R,, R,, den Fühlfinger nach links fährt. Auch die An schlüsse des Motors 6 an das Röhrensystem R." R" sind gegenüber der Stellung I (315-45 ") vertauscht, so dass er einen Vor- sehub nach unten bewirkt.
In der Stellung IV (285-315 ") ist dann wieder der Motor 6 mit den Röhrensystemen R,, R,, und R.,, R, unter Vertauschung seiner Anschlüsse gegenüber der Stellung Il (45-135 ") verbunden, während der Motor 4 mit dem Röhrensystem R." R" ebenfalls unter Vertauschung seiner Anschlüsse gegenüber der Stellung II (45-135 ") verbunden ist.
Bei dem Abtasten des in der Zeichnung dargestellten kreisfömigen Modelles wird so mit die Steuerwalze stets im Uhrzeigersinn durch den Magneten M, gedreht. Wenn da gegen das Modell eine zur Fräsbewegung senkrecht liegende Kante besitzt (siehe Fig. 4), so muss die Steuerwalze entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden. Dies wird durch das Relais 10 erreicht.
Sobald nämlich der Fühlfinger an die in Fig. 4 dar gestellte Stelle e gelangt, wird der Fühl- finger, da er gegen die nach links gebogene Modellkante gegenfährt, in die Stellung 2 ge drückt und das Röhrensystem R" R2 erregt und damit der mit ihm verbundene Horizon talantriebsmotor 4 reserviert; so dass nun mehr das Relais 10 gegenerregt wird, da durch abfällt und die Einschaltung des Mag netes M, verhindert. Wenn nun das Relais $ anspricht, wird der Magnet HZ eingeschaltet, durch welchen die Steuerwalze entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird.
An Stelle der oben beschriebenen Rege lung der Ausgangsspannung der Röhren systeme durch Veränderung der Gitterspan nung mittels von dem Fühlfinger gesteuer ter Eisenkerne und Spulen kann durch die Auslenkung des Fühlfingers eine entspre chende mechanische Auslenkung des Gitters einer bezw. mehrerer Hilfsröhren bewirkt werden, wodurch der Steuerstrom für die die Motoren steuernden Hauptröhren verändert wird.