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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Rezeptoren,
die zu der TNF/NGF-Rezeptoren-Superfamilie gehören, und die Kontrolle ihrer
biologischen Funktionen. Die TNF/NGF-Rezeptoren-Superfamilie umfasst
Rezeptoren wie z. B. den p55- und den p75-Tumornekrosefaktor-Rezeptor
(TNF-Rs, die hierin nachstehend als p55-R und p75-R bezeichnet werden)
und den FAS-Liganden-Rezeptor
(auch als FAS/APO1 oder als FAS-R bezeichnet, und hierin nachstehend
als FAS-R bezeichnet) und andere. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere ein Protein, das hierin als RAP-2 (für RIP-assoziiertes
Protein-2) bezeichnet wird, und seine Isoformen, Fragmente und Derivate.
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RAP-2
bindet an RIP („receptor
interacting protein" – „mit dem
Rezeptor in Wechselwirkung tretendes Protein") und ist in der Lage, die Funktion
von RIP zu modulieren oder zu vermitteln, und ist dadurch auch in der
Lage, die Funktion anderer Proteine, die an RIP direkt oder indirekt
binden, direkt oder indirekt zu modulieren oder zu vermitteln. An
RAP-2 bindende Proteine sind Modulatoren oder Vermittler der Funktion
von RAP-2.
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Fachgebiet
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Der
Tumornekrosefaktor (TNF-α)
und Lymphotoxin (TNF-β)
(TNF bezieht sich hierin nachstehend sowohl auf TNF-α als auch
auf TNF-β)
sind multifunktionelle vorentzündliche
Cytokine, die vorwiegend durch mononucleäre Phagocyten gebildet werden,
und die viele Wirkungen auf Zellen haben (Wallach, D. (1986), in: Interferon 7
(Ion Gresser, Hrsg.), S. 83-122, Academic Press, London; und Beutler
und Cerami (1987). Sowohl TNF-α als
TNF-β initiieren
ihre Wirkungen durch die Bindung an spezifische Zelloberflächenrezeptoren.
Einige der Wirkungen sind wahrscheinlich vorteilhaft für den Organismus:
sie können
zum Beispiel Tumorzellen oder mit Viren infizierte Zellen zerstören und
die antibakteriellen Aktivitäten
der Granulocyten steigern. Auf diese Weise trägt der TNF zur Abwehr des Organismus
gegen Tumoren und gegen infektiöse
Erreger mit bei und wirkt bei der Genesung von einer Verletzung
mit. Daher kann der TNF als ein Anti-Tumor-Mittel verwendet werden,
bei dessen Anwendung er an seine Rezeptoren auf der Oberfläche von
Tumorzellen bindet und dadurch die Ereignisse initiiert, die zum
Tod der Tumorzellen führen.
Der TNF kann auch als ein anti-infektiöses Mittel verwendet werden.
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Sowohl
TNF-α als
auch TNF-β haben
jedoch auch schädliche
Wirkung. Es gibt Hinweise, dass die Überproduktion von TNF-α eine wichtige
pathogene Rolle bei einigen Erkrankungen spielt. Zum Beispiel ist bekannt,
dass die Wirkungen des TNF-α, hauptsächlich auf
die Gefäßversorgung,
eine Hauptursache für
die Symptome des septischen Schocks sind (Tracey et al., 1986).
Bei einigen Krankheiten kann der TNF einen übermäßigen Gewichtsverlust (Kachexie)
durch die Unterdrückung
der Aktivitäten
der Adipocyten (Fettzellen) und durch die Verursachung einer Anorexie
(Appetitlosigkeit) verursachen, und deshalb wurde der TNF-α auch Cachetin
genannt. Er wurde auch als ein Vermittler der Schädigung von
Geweben bei rheumatischen Erkrankungen beschrieben (Beutler und
Cerami, 1987), sowie als ein Hauptvermittler der Schädigung,
die bei Transplantat-Abstoßungsreaktionen
beobachtet wird (Piquet et al., 1987). Darüber hinaus ist der TNF dafür bekannt, dass
er an Entzündungsvorgängen und
an vielen anderen Krankheiten beteiligt ist.
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Zwei
unterschiedliche, voneinander unabhängig exprimierte Rezeptoren,
der p55-TNF-R und der p75-TNF-R, die sowohl TNF-α als auch TNF-β spezifisch
binden, initiieren und/oder vermitteln die vorstehend erwähnten biologischen
Wirkungen des TNF. Diese beiden Rezeptoren besitzen strukturell
unähnliche
intrazelluläre
Domänen,
was vermuten lässt,
dass sie eine unterschiedliche Signalübertragungsaktivität besitzen (vergleiche
mit Hohmann et al., 1989; Engelmann et al., 1990; Brockhaus et al.,
1990; Leotscher et al., 1990; Schall et al., 1990; Nophar et al.,
1990; Smith et al., 1990 und Heller et al., 1990). Die zellulären Mechanismen, wie
zum Beispiel die verschiedenen Proteine und möglicherweise andere Faktoren,
die an der intrazellulären Signalübertragung
des p55- und des p75-TNF-R
beteiligt sind, müssen
jedoch noch aufgeklärt
werden. Es ist diese intrazelluläre
Signalübertragung,
die in der Regel nach der Bindung des Liganden, d. h. des TNF (α oder β), an den
Rezeptor stattfindet, die für
den Beginn der Kaskade an Reaktionen verantwortlich ist, die schließlich zu
der beobachteten Antwortreaktion der Zelle auf den TNF führt.
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Was
die vorstehend erwähnten
zellenzerstörenden
Wirkungen des TNF betrifft, wird diese Wirkung in den meisten bisher
untersuchten Zellen hauptsächlich
durch den p55-TNF-R ausgelöst.
Antikörper
gegen die extrazelluläre
Domäne
(Liganden-Bindedomäne)
des p55-TNF-R können
selbst (ebenfalls) die zellenzerstörende Wirkung auslösen (vergleiche
mit
EP 412486 ), die mit
der Wirksamkeit der Kreuzvernetzung des Rezeptors durch die Antikörper korreliert,
und von der man annimmt, dass sie den ersten Schritt bei der Erzeugung des
intrazellulären
Signalübertragungsvorgangs
darstellt. Des Weiteren haben Mutagenesestudien (Brakebusch et al.,
1992; Tartaglia et al., 1993) gezeigt, dass die biologische Funktion
des p55-TNF-R von der Integrität
seiner intrazellulären
Domäne
abhängt.
Dementsprechend wurde vorgeschlagen, dass der Beginn der intrazellulären Signalübertragung,
die zu der zellenzerstörenden
Wirkung des TNF führt,
als Folge der Assoziation von zwei oder mehreren intrazellulären Domänen des
p55-TNF-R auftritt. Darüber
hinaus liegt der TNF (α oder β) als Homotrimer
vor, und daher wurde vorgeschlagen, dass er die intrazelluläre Signalübertragung über den
p55-TNF-R mittels seiner Fähigkeit
an die Rezeptormoleküle
zu binden und sie zu vernetzen, d. h. eine Zusammenlagerung der
Rezeptoren zu verursachen, induziert.
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Ein
weiteres Mitglied der TNF/NGF-Rezeptoren-Superfamilie ist der FAS-Rezeptor (FAS-R),
der auch als FAS-Antigen bezeichnet wird, ein Protein der Zelloberfläche, das
in verschiedenen Geweben exprimiert wird, und das zu einer Reihe
von Zelloberflächen-Rezeptoren,
einschließlich
des TNF-R und des NGF-R, eine Homologie aufweist. Der FAS-R vermittelt
den Zelltod in Form der Apoptose (Itoh et al., 1991) und scheint
als ein negativer Selektor für
autoreaktive T-Zellen zu dienen, d. h., während der Reifung der T-Zellen
vermittelt der FAS-R den apoptotischen Tod von T-Zellen, die Autoantigene
erkennen. Es wurde auch herausgefunden, dass Mutationen im FAS-R-Gen
(Ipr) eine Störung
der Lymphocyten-Proliferation in Mäusen verursachen, die der menschlichen
Autoimmunerkrankung systemischer Lupus erythematosus (SLE) ähnelt (Watanabe-Fukunaga et al.,
1992). Der Ligand des FAS-R scheint ein mit der Zelloberfläche assoziiertes
Molekül
zu sein, das unter anderen T-Killerzellen (oder cytotoxische T-Lymphocyten – CTLs)
tragen, und wenn solche CTLs mit Zellen in Kontakt treten, die den
FAS-R tragen, sind sie daher in der Lage, den apoptotischen Zelltod
der Zellen zu induzieren, die den FAS-R tragen. Des Weiteren wurden
monoclonale Antikörper
hergestellt, die für
den FAS-R spezifisch sind, wobei diese monoclonalen Antikörper in
der Lage sind, den apoptotischen Zelltod von Zellen zu induzieren,
die den FAS-R tragen, einschließlich
Mauszellen, die mit einer cDNA transformiert wurden, welche den
menschlichen FAS-R codiert (Itoh et al., 1991).
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Die
Anmelder haben eine Reihe von Versuchen unternommen (vergleiche
zum Beispiel mit den europäischen
Anmeldungen Nrn.
EP 186833 ,
EP 308378 ,
EP 398327 und
EP 412486 ), um die schädlichen
Wirkungen des TNF durch die Hemmung der Bindung des TNF an seine
Rezeptoren zu regulieren, und zwar unter Verwendung von Anti-TNF-Antikörpern oder
durch die Verwendung von löslichen
TNF-Rezeptoren, die mit der Bindung des TNF an die TNF-Rs, die an
der Zelloberfläche
gebunden sind, kompetitieren. Da die Bindung des TNF an seine Rezeptoren
für die
durch den TNF induzierten zellulären
Wirkungen erforderlich ist, wurden durch die Anmelder weiterhin
Versuche unternommen (vergleiche zum Beispiel mit
EP 568925 ), die Wirkung des TNF durch
die Modulierung der Aktivität
der TNF-Rs zu modulieren.
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Kurzgefasst
betrifft
EP 568925 ein
Verfahren zur Modulierung der Signalübertragung und/oder der Spaltung
von TNF-Rs, wobei Peptide oder andere Moleküle entweder mit dem Rezeptor
selbst oder mit Effektorproteinen, die mit dem Rezeptor wechselwirken,
in Wechselwirkung treten, wodurch die normale Funktion der TNF-Rs
moduliert wird. In
EP 568925 wird
die Konstruktion und die Charakterisierung verschiedener mutierter
p55-TNF-Rs beschrieben, die Mutationen in der extrazellulären, der
transmembranen und der intrazellulären Domäne des p55-TNF-R aufweisen. Auf diese Weise wurden
Bereiche innerhalb der vorstehenden Domänen des p55-TNF-R identifiziert,
die für
die Funktion des Rezeptors essentiell sind, d. h. für die Bindung
des Liganden (TNF) und für
die anschließende
Signalübertragung,
sowie für
die intrazelluläre
Signalübertragung, die
schließlich
zu der beobachteten Wirkung des TNF auf die Zellen führt. Des
Weiteren wird eine Reihe von Ansätzen
zur Isolierung und Identifizierung von Proteinen, Peptiden oder
anderen Faktoren beschrieben, die in der Lage sind, an die verschiedenen
Bereiche in den vorstehend erwähnten
Domänen
des TNF-R zu binden, wobei diese Proteine, Peptide oder die anderen
Faktoren an der Regulation oder der Modulation der Aktivität des TNF-R
beteiligt sein können.
Eine Reihe von Versuchen für
die Isolierung und die Clonierung der DNA-Sequenzen, die solche
Proteine und Peptide codieren; für
die Konstruktion von Expressionsvektoren zur Herstellung dieser
Proteine und Peptide und für
die Herstellung von Antikörpern
oder Fragmenten davon, die mit dem TNF-R oder mit den vorstehend
erwähnten
Proteinen und Peptiden, die an verschiedene Bereiche des TNF-R binden,
in Wechselwirkung treten, werden ebenfalls in
EP 568925 angeführt.
EP 568925 spezifiziert jedoch weder
die eigentlichen Proteine und Peptide, die an die intrazellulären Domänen der
TNF-Rs (z. B. des p55-TNF-R) binden, noch beschreibt sie den Hefe-Zwei-Hybrid-Ansatz zur Isolierung
und Identifizierung solcher Proteine oder Peptide, die an die intrazellulären Domänen der
TNF-Rs binden. Ebenfalls erfolgt in
EP 568925 keine
Offenbarung von Proteinen oder Peptiden, die in der Lage sind, an
die intrazelluläre
Domäne des
FAS-R zu binden.
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Obwohl
es bekannt ist, dass die Tumornekrosefaktor (TNF)-Rezeptoren und
der strukturell verwandte Rezeptor FAS-R nach der Stimulierung durch
die von Leukocyten produzierten Liganden in den Zellen zerstörerische
Aktivitäten
auslösen,
die zu ihrer eigenen Vernichtung führen, sind die Mechanismen
dieser Auslösung
immer noch wenig verstanden. Mutagenesestudien deuten an, dass bei
der Signalübertragung
für Cytotoxizität durch
den FAS-R und den p55-TNF-Rezeptor (p55-R) unterschiedliche Bereiche
innerhalb ihrer intrazellulären
Domänen
beteiligt sind (Brakebusch et al., 1992; Tartaglia et al., 1993;
Itoh und Nagata, 1993). Diese Bereiche („die Todesdomänen") besitzen eine Sequenzähnlichkeit.
Die „Todesdomänen" sowohl des FAS-R als
auch des p55-R tendieren zur Selbstassoziation. Ihre Selbstassoziation
fördert
offenbar die Rezeptor-Zusammenlagerung,
die für
die Initiation der Signalübertragung
nötig ist
(vergleiche mit Song et al., 1994; Wallach et al., 1994; Boldin
et al., 1995), und hohe Expressionsspiegel des Rezeptors können zur
Auslösung
einer vom Liganden unabhängigen
Signalübertragung
führen
(Boldin et al., 1995).
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Wie
andere durch Rezeptoren induzierte Wirkungen, erfolgt die Induktion
des Zelltodes durch die TNF-Rezeptoren und durch den FAS-R über eine
Reihe von Protein-Protein-Wechselwirkungen, die von der Liganden-Rezeptor-Bindung
bis schließlich
zu der Aktivierung von enzymatischen Effektor-Funktionen führen, wobei
diese Fallstudien zur Aufklärung
nicht-enzymatischer Protein-Protein-Wechselwirkungen geführt haben, welche die Signalübertragung
für den
Zelltod initiieren: die Bindung des trimeren TNF oder der FAS-R-Liganden-Moleküle an die
Rezeptoren, und die daraus resultierenden Wechselwirkungen ihrer
intrazellulären
Domänen
(Brakebusch et al., 1992; Tartaglia et al., 1993; Itoh und Nagata,
1993), die durch eine Neigung der Todesdomänen-Motive zur Selbst-Assoziation
verstärkt
wird (Boldin et al., 1995a), sowie die induzierte Bindung von zwei
cytoplasmatischen Proteinen (die auch aneinander binden können) an
die intrazellulären
Domänen
der Rezeptoren – von
MORT-1 (oder FADD) an den FAS-R (Boldin et al., 1995b; Chinnaiyan
et al., 1995; Kischkel et al., 1995) und von TRADD an den p55-R
(Hsu et al., 1995; Hsu et al., 1996). Drei Proteine, die an die
intrazelluläre
Domäne
des FAS-R und des
p55-R in der „Todesdomänen"-Region binden, die
an der Induktion des Zelltods durch die Rezeptoren über eine
Hetero-Assoziation homologer Regionen beteiligt sind, und die unabhängig davon
auch in der Lage sind, den Zelltod auszulösen, wurden durch das Hefe-Zwei-Hybrid-Durchmusterungsverfahren
identifiziert. Eines dieser Proteine ist das Protein MORT-1 (Boldin
et al., 1995b), das auch als FADD bekannt ist (Chinnaiyan et al.,
1995), und das spezifisch an den FAS-R bindet. Das zweite, TRADD (vergleiche
auch mit Hsu et al., 1995, 1996), bindet an den p55-R, und das dritte,
RIP (vergleiche auch mit Stanger et al., 1995), bindet sowohl an
den FAS-R als auch an den p55-R. Neben ihrer Bindung an den FAS-R
und an den p55-R sind diese Proteine auch in der Lage aneinander
zu binden, wodurch ein gegenseitiger funktioneller Austausch zwischen
dem FAS-R und dem p55-R möglich
ist. Diese Bindungen finden über
ein konserviertes Sequenzmotiv statt, das „Todesdomänen-Modul", das den Rezeptoren und den mit ihren
assoziierten Proteinen gemein ist. Des Weiteren gilt, dass, obwohl
in dem Hefe-Zwei-Hybrid-Test
gezeigt wurde, dass MORT-1 spontan an den FAS-R bindet, in Säugerzellen
diese Bindung nur nach der Stimulierung des Rezeptors stattfindet, was
vermuten lässt,
dass MORT-1 an den initiierenden Ereignissen der FAS-R-Signalübertragung
beteiligt ist. MORT-1 enthält
keinerlei Sequenzmotive, die für
eine enzymatische Aktivität
charakteristisch sind, und daher scheint an seiner Fähigkeit,
den Zelltod auslösen
zu können,
keine intrinsische Aktivität
von MORT-1 selbst beteiligt zu sein, sondern eher die Aktivierung
eines anderen Proteins oder anderer Proteine, die an MORT-1 binden
und die weiter stromabwärts
in der Signalkaskade wirken. Es wurde gezeigt, dass die zelluläre Expression
von MORT-1-Mutanten, denen der N-terminale Teil des Moleküls fehlt,
die Induktion der Cytotoxizität
durch FAS/APO1 (FAS-R) oder durch den p55-R blockiert (Hsu et al.,
1996; Chinnaiyan et al., 1996), was zeigt, dass dieser N-terminale
Bereich das Signal für
die zellenzerstörende
Wirkung der beiden Rezeptoren durch Protein-Protein-Wechselwirkungen überträgt.
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Daher
scheinen die „Todesdomänen"-Motive der Rezeptoren
p55-R und FAS-R
sowie ihre drei assoziierten Proteine MORT-1, RIP und TRADD die
Orte der Protein-Protein-Wechselwirkungen zu sein. Die drei Proteine
MORT-1, RIP und TRADD treten mit den intrazellulären Domänen des p55-R und des FAS-R
durch die Bindung ihrer Todesdomänen
an diejenigen der Rezeptoren in Wechselwirkung, und sowohl für RIP als auch
für TRADD
gilt, dass ihre Todesdomänen
auch mit sich selbst assoziieren können (obwohl MORT-1 sich in
dieser Hinsicht unterscheidet, indem seine Todesdomänen nicht
mit sich selbst assoziieren kann). Des Weiteren binden MORT-1 und
TRADD in unterschiedlicher Weise an den FAS-R und an den p55-R,
und sie binden auch aneinander. Darüber hinaus binden sowohl MORT-1
als auch TRADD effektiv an RIP. Dementsprechend scheint es so zu
sein, dass die Wechselwirkung zwischen den drei Proteinen MORT-1,
RIP und TRADD einen wichtigen Bestandteil der gesamten Modulierung
der intrazellulären
Signalübertragung
darstellt, die durch diese Proteine vermittelt wird. Eine Beeinträchtigung
der Wechselwirkung zwischen diesen drei intrazellulären Proteinen
wird zu einer Modulierung der Wirkungen führen, die durch diese Wechselwirkung
verursacht wird. Zum Beispiel kann die Hemmung der Bindung von TRADD
an MORT-1 die FAS-R-p55-R-Wechselwirkung modulieren. Ebenso kann
die Hemmung von RIP, neben der vorstehend erwähnten Hemmung der Bindung von TRADD
an MORT-1, ebenfalls die FAS-R-p55-R-Wechselwirkung modulieren.
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Monoclonale
Antikörper,
die gegen die „Todesdomänen" des p55-R erzeugt
wurden, d. h. spezifisch gegen die Bindestellen von TRADD und RIP,
können
ebenfalls dazu verwendet werden, die Bindung dieser Proteine zu
hemmen oder zu verhindern, und somit eine Modulierung der Wechselwirkung
zwischen dem FAS-R und dem p55-R verursachen.
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Vor
Kurzem wurde auch herausgefunden, dass neben den vorstehend erwähnten cytotoxischen
Aktivitäten
und ihrer Modulierung, die durch die verschiedenen Rezeptoren und
ihre Bindeproteine, einschließlich des
FAS-R, p55-R, MORT-1, TRADD, RIP, MACH, Mch4 und G1, vermittelt
wird, eine Reihe dieser Rezeptoren und ihrer Bindeproteine auch
an der Modulierung der Aktivität
des nucleären
Transkriptionsfaktors NF-κB
beteiligt sind, der einen Schlüsselvermittler
des Zellüberlebens
oder der Zelllebensfähigkeit
darstellt, welcher für die
Kontrolle der Expression vieler Gene verantwortlich ist, die an
Immun- und Entzündungs-Antwortreaktionen beteiligt
sind. Es wurde zum Beispiel herausgefunden, dass TNF-α die Aktivierung von NF-κB tatsächlich stimulieren
kann, und daher ist TNF-α in
der Lage, zwei Arten von Signalen in Zellen zu induzieren, eines
ruft den Zelltod hervor und das andere schützt die Zellen gegen die Induktion
des Todes durch eine Induktion der Genexpression über NF-κB (vergleiche
mit Beg und Baltimore 1996; Wang et al., 1996; Van Antwerp et al., 1996).
Eine ähnliche
duale Wirkung wurde auch für
den FAS-R berichtet (vergleiche mit dem Bezug auf diese Wirkung,
wie er in Van Antwerp et al., 1996, vorstehend, dargelegt wird).
Daher scheint es so zu sein, dass ein empfindliches Gleichgewicht
zwischen dem Zelltod und dem Zellüberleben nach der Stimulierung
der verschiedenen Zelltypen durch den TNF-α und/oder durch den FAS-R-Liganden
besteht, wobei das endgültige Ergebnis
der Stimulierung davon abhängt,
welcher intrazelluläre
Signalweg in stärkerem
Maße stimuliert
wird, und wobei der eine Weg zum Zelltod (gewöhnlich durch Apoptose) und
der andere Weg zum Überleben
der Zelle über
die Aktivierung von NF-κB
führt.
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Darüber hinaus
haben die gegenwärtigen
Erfinder kürzlich
auch einen möglichen
Signalweg aufgeklärt, über den
die Mitglieder der TNF/NGF-Rezeptorenfamilie
NF-κB aktivieren
(vergleiche mit Malinin et al., 1997 und den verschiedenen relevanten
Referenzen, die darin angeführt
sind; und die ebenfalls im Besitz der Erfinder befindlichen, ebenfalls
anhängigen
israelischen Patentanmeldungen mit den Nummern IL 117800 und IL
119133). Kurzgefasst scheint es so zu sein, dass einige Mitglieder
der TNF/NGF-Rezeptorenfamilie in der Lage sind, NF-κB über ein
gemeinsames Adaptorprotein, TRAF2, aktivieren zu können. Eine
neu gefundene Proteinkinase, die als NIK bezeichnet wird (vergleiche
mit Malinin et al., 1997, vorstehend, und mit IL 117800 und IL 119133)
ist in der Lage, an TRAF2 zu binden und die Aktivität von NF-κB zu stimulieren.
Tatsächlich wurde
gezeigt (vergleiche mit Malinin et al., vorstehend, und mit den
IL-Anmeldungen),
dass die Expression in Zellen von Kinase-defizienten NIK-Mutanten
zu Zellen führt,
die nicht in der Lage sind, NF-κB
auf normalem endogenem Wege stimulieren zu können, und auch zu Zellen führt, die
eine Blockade bei der Induktion der Aktivität von NF-κB durch den TNF aufweisen, oder
auch durch den FAS-R, und die eine Blockade bei der Induktion von
NF-κB durch
TRADD, RIP und MORT-1 aufweisen (die Adaptorproteine sind, welche
an den p55-R und/oder den FAS-R binden). Alle Rezeptoren, der p55-R,
der p75-R und der FAS-R sowie ihre Adaptorproteine MORT-1, TRADD
und RIP binden direkt oder indirekt an TRAF2, das aufgrund seiner
Fähigkeit
zur Bindung an NIK offenbar die Induktion von NF-κB moduliert.
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Unter
den vorstehenden Modulatorproteinen, die an dem empfindlichen Gleichgewicht
zwischen dem Zelltod und dem Zellüberleben nach einer Stimulierung
des FAS-R und/oder des p55-R beteiligt sind, scheint das Protein
RIP eine wichtige Rolle zu spielen. RIP (vergleiche mit Stanger
et al., 1995 und auch mit Malinin et al., 1997) besitzt eine „Todesdomänen" in seiner C-terminalen
Region, die es ihm ermöglicht,
die Cytotoxizität
in einer unabhängigen
Weise zu induzieren, sowie auch durch eine Assoziation mit den Todesdomänen von
MORT-1, dem p55-R, dem FAS-R
und TRADD. RIP besitzt ebenfalls eine Proteinkinase-Domäne in seiner N-terminalen Region
sowie eine intermediäre
Domäne,
von der man annimmt, dass sie Überschneidung
(Bindung) mit TRAF2 ermöglicht
und dadurch seine Beteiligung an der Induktion von NF-κB. Dementsprechend werden
die Einzelheiten, die die Eigenschaften und die Sequenzen (DNA und
Aminosäure)
von RIP betreffen, in den vorstehend erwähnten Veröffentlichungen angeführt (insbesondere
in Stanger et al., 1995), die hierin durch Bezugnahme vollständig enthalten
sind.
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Der
TNF ist ebenfalls eines der Cytokine, die an der Initiation und
der Modulierung der antiviralen Abwehr eines Wirtes beteiligt sind.
Aufgrund dessen haben sich Viren so entwickelt, dass sie Gene exprimieren, deren
Proteine die Aktivität
der Cytokine regulieren können,
und von diesen Cytokine-regulierenden viralen Proteinen nimmt man
an, dass sie die Persistenz eines Virus innerhalb des tierischen
Wirts fördern.
Eines der am besten untersuchten Beispiele eines solchen Proteins
ist E3-14.7K aus der Gruppe C der menschlichen Adenoviren (Ad) der
Typen 2 und 5, das als ein starker Antagonist der durch den TNF
vermittelten Cytolyse wirkt.
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Mit
dem Ziel, die molekularen Komponenten der TNF-Signalübertragungs-Kaskade zu isolieren,
die nach einer Virusinfektion zu Angriffszielen für E3-14.7K
werden, wurde vor kurzem ein menschliches E3-14.7K-Bindeprotein
durch Zwei-Hybrid-Durchmusterung
isoliert (FIP-2 für
Fourteen-K Interacting Protein, Li, Y. et al., 1998). Es wurde herausgefunden,
dass FIP-2 selbst nicht toxisch ist, und dass es die schützende Wirkung
von E3-14.7K auf die Cytotoxizität
umkehrt, die durch eine Überexpression
von TNFR-1 oder durch RIP induziert wird, ohne dass es an eines
dieser beiden vorstehend genannten Proteine bindet. Es wurde herausgefunden,
dass FIP-2 eine gewisse Homologie mit RAP-2 aufweist, dem Protein
der vorliegenden Erfindung. Der Gesamtgrad an Ähnlichkeit zwischen RAP-2 und
FIP-2 ist jedoch relativ gering, wie man bei einem Vergleich der
beiden vollständigen
Aminosäuresequenzen
sehen kann (3). Die Homologie ist
jedoch in spezifischen Regionen in Richtung der C-Termini der Proteine
signifikant und kulminiert fast bis zur Identität der C-terminalen 30 Aminosäuren. Es
ist erwähnenswert,
dass neben der vorstehend erwähnten
C-terminalen Domäne,
ein mögliches
Leucin-Zipper-Motiv (Leucin-Reißverschluß-Motiv)
zwischen FIP-2 und RAP-2 weitgehend konserviert ist (mit Ausnahme
eines Ile- zu Ala-Austausches).
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Eine ähnliche,
als HYPL bezeichnete Sequenz, die ein Protein codiert, das mit der
Huntington-Krankheit in Beziehung steht, und die eine relativ weit
entfernte homologe Sequenz zu RAP-2 zu sein scheint, wurde vor kurzem
in GenBank unter dem Titel „Huntingtin
interacting protein, HYPL" hinterlegt
(Hinterlegungsnummer AF049614). Eine Veröffentlichung, die die Funktion
des Proteins beschreibt, wurde jedoch noch nicht veröffentlicht.
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Eine
kürzlich
erschienene Veröffentlichung
von Yamaoka S. et al. (1998) berichtet über die Identifizierung eines
murinen Homologs von RAP-2. Das murine Homolog NEMO (für NF-κB Essential
Modulator, essentieller Modulator von NF-κB) wurde bei einer Suche nach
den Schlüsselmolekülen identifiziert,
die die Aktivierung der NF-κB-Signalübertragung
regulieren. Es wurde eine flach wachsende zelluläre Variante von mit HTLV-1
Tax-transformierten Ratten-Fibroblasten charakterisiert, die als
5R bezeichnet wurde, und die auf alle untersuchten NF-κB aktivierenden
Reize (LPS, PMA, IL-1, TNF) nicht reagierte, und es wurde ihre genetische Komplementierung
durchgeführt.
Als Ergebnis dieses Verfahrens wurde eine cDNA gewonnen, die das
48 kD große
NEMO-Protein codierte. Aufgrund dieser Daten wurde konstatiert,
dass dieses Protein den 5R-Zellen fehlte, es Teil des hochmolekularen
IκB-Kinase-Komplexes
ist und es für
seine Bildung erforderlich ist. In vitro kann NEMO Homodimere bilden
und direkt mit IKKβ in
Wechselwirkung treten.
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Die
israelische Patentanmeldung Nr. 120485 offenbart ein mit RIP assoziiertes
Protein, das als RAP bezeichnet wird, und das spezifisch an RIP
bindet und die Induktion von NF-κB
hemmt.
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Die
israelische Patentanmeldung Nr. 123758 und diese Anmeldung betreffen
ein anderes mit RIP assoziiertes Protein, das als RAP-2 bezeichnet
wird, und das die gleiche oder eine ähnliche Aktivität besitzt.
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Gemäß der Erfindung
wird RAP-2 auch als 303 oder als RAP-303 oder als RAT-303 bezeichnet.
Aus Gründen
der Einheitlichkeit wird es hierin als RAP-2 bezeichnet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen Proteins,
RAP-2, einschließlich
aller seiner Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate, das in
der Lage ist, an das RIP-Protein zu binden (hierin nachstehend als „RIP" bezeichnet), und
das durch eine DNA-Sequenz codiert wird, die nachstehend beschrieben
wird. Da RIP in der Lage ist, direkt oder indirekt mit den intrazellulären Vermittlern
von Entzündungen,
der Zell-Cytotoxizität
oder dem Zelltod, wie z. B. dem p55-R und dem FAS-R und ihren assoziierten
Adaptor- oder Modulator-Proteinen, wie z. B. MORT-1, TRADD, MACH,
Mch4, G1 und anderen in Wechselwirkung zu treten, sind die neuen
Proteine der vorliegenden Erfindung durch eine Bindung an RIP daher
in der Lage, den intrazellulären
Signalübertragungsvorgang
zu beeinflussen, der durch die Bindung des FAS-Liganden an seinen Rezeptor
und des TNF an seinen Rezeptor (p55-R) initiiert wird, und als solche
stellen die neuen Proteine der vorliegenden Erfindung Modulatoren
der durch den p55-R und den FAS-R
vermittelten Wirkungen auf die Zellen dar. RIP ist auch in der Lage,
mit TRAF2 in Wechselwirkung zu treten, und dadurch ist es in der
Lage, direkt oder indirekt mit NIK in Wechselwirkung zu treten,
und als solches wirkt RIP als ein Modulator von Entzündungen
und von Zellüberlebenssignalwegen,
an denen eine Induktion von NF-κB beteiligt
ist, daher sind die neuen Proteine der vorliegenden Erfindung Modulatoren
einer mit RIP in Beziehung stehenden Entzündungs- und Zellüberlebensaktivität. Da der
FAS-R, der p55-R und ihre Modulatorproteine MORT-1 und TRADD in der Lage sind, NF-κB und das Überleben
der Zelle zu induzieren, was entweder direkt oder indirekt durch
Bindung an RIP oder durch Bindung an TRAF2, an das RIP bindet, erfolgt,
können
die Proteine der vorliegenden Erfindung ebenfalls auch Vermittler
von Zellüberlebens-Vorgängen sein,
und zwar, indem sie über
gemeinsame oder über
mit einander in Beziehung stehende, intrazelluläre Signalübertragungswege wirken, in
denen die verschiedenen vorstehend erwähnten Proteine wirken, um das Überleben
der Zelle zu induzieren. Da der p75-R an TRAF2 bindet, an das wiederum
RIP bindet, können
die neuen Proteine der Erfindung auch Modulatoren der mit RIP in
Beziehung stehenden Vermittlung der durch den p75-R vermittelten
Aktivität
sein.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von Antikörpern gegen
das vorstehend erwähnte
neue RAP-2-Protein sowie seine Isoformen, Analoga, Fragmente und
Derivate, die dazu verwendet werden können, den Signalübertragungsvorgang
zu hemmen oder, noch spezifischer, die Entzündungs-, die Zell-Cytotoxizitäts- oder
die Zellüberlebensvorgänge, wenn
dies gewünscht
wird.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des vorstehenden
neuen RAP-2-Proteins sowie seiner Isoformen, Analoga, Fragmente
und Derivate zur Isolierung und Charakterisierung weiterer Proteine
oder Faktoren, die an der Regulation der Rezeptoraktivität beteiligt
sein können,
wie z. B. andere Proteine, die an das RAP-2-Protein binden und seine
Aktivität
beeinflussen, und/oder zur Isolierung und zur Identifizierung anderer
Rezeptoren, die weiter stromaufwärts
oder stromabwärts
an dem Signalübertragungsvorgang
oder -vorgängen
beteiligt sind, und an die die neuen Proteine, Analoga, Fragmente
oder Derivate binden, und an deren Funktion sie somit ebenfalls
beteiligt sind.
-
Ein
noch weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von
Antikörpern,
die in Zellen eingebracht werden können, um an RAP-2 und an mögliche Isoformen
von RAP-2 zu binden oder mit ihm/ihnen in Wechselwirkung zu treten,
wobei die Antikörper
so wirken, dass sie die mit RIP assoziierten cytotoxischen Vorgänge hemmen
und somit, wenn gewünscht,
das Überleben
der Zelle steigern, oder die so wirken können, dass sie die mit RIP
assoziierte Aktivität
bei Zellüberlebensvorgängen hemmen
und somit, wenn gewünscht, die
Cytotoxizität
steigern.
-
Darüber hinaus
ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, das vorstehend
erwähnte
neue RAP-2-Protein, seine Isoformen und Analoga, Fragmente und Derivate
als Antigene für
die Herstellung polyclonaler und/oder monoclonaler Antikörper gegen
diese zu verwenden. Die Antikörper
wiederum können
zum Beispiel für
die Reinigung der neuen Proteine aus unterschiedlichen Quellen verwendet
werden, wie z. B. aus Zellextrakten oder aus transformierten Zelllinien.
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Des
Weiteren können
diese Antikörper
für diagnostische
Zwecke verwendet werden, wie z. B. für die Identifizierung von Erkrankungen,
die mit einer abnormalen Funktion der zellulären Effekte in Bezug stehen, die
durch den p55-R, den FAS-R oder durch andere verwandte Rezeptoren
vermittelt werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von Arzneimitteln,
welche das vorstehende neue RAP-2-Protein, seine Isoformen oder
Analoga, Fragmente oder Derivate umfassen, sowie von Arzneimitteln,
welche die vorstehend erwähnten
Antikörper
oder andere Antagonisten enthalten.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde ein neues Protein, RAP-2, isoliert. RAP-2 ist in
der Lage an RIP zu binden oder mit ihm in Wechselwirkung zu treten
und ist somit ein Modulator oder Vermittler der intrazellulären Aktivität von RIP.
RIP ist an der Modulierung oder der Vermittlung intrazellulärer Signalübertragungswege beteiligt,
wie z. B. der Zell-Cytotoxizität
oder dem mit dem Zelltod assoziierten Signalweg, in dem RIP eine
cytotoxische Aktivität
durch sich selbst und in Verbindung, direkt oder indirekt, mit einer
Reihe von anderen, mit dem Zelltod assoziierten Proteinen, besitzt,
wie z. B. mit MORT-1, TRADD, MACH, Mch4, G1, dem p55-R und dem FAS-R,
mit denen RIP assoziieren oder an die es binden kann, und zwar in
einer direkten oder einer indirekten Weise mittels des „Todesdomänen"-Motivs/Moduls, das in RIP und in allen
der vorstehend erwähnten
Proteine vorhanden ist; ein weiterer Signalweg ist der Entzündungs-,
Zellüberlebens-
oder Lebensfähigkeits-Signalweg,
in dem RIP eine aktivierende Rolle spielen kann, und zwar direkt
oder indirekt aufgrund des Vorliegens eines Kinase-Motivs oder -Domäne, die
in RIP vorhanden ist, sowie der Fähigkeit von RIP, an TRAF2 binden
zu können,
welches an NIK binden kann, welches wiederum direkt an der Aktivierung
von NF-κB
beteiligt ist, das eine zentrale Rolle bei Entzündungen und dem Überleben
der Zelle spielt. Des Weiteren ist der p55-R auch in der Lage, mit
TRADD und TRAF2 (über
TRADD) in Wechselwirkung zu treten, und ist ebenfalls an der Aktivierung
von NF-κB
und somit an dem Zellüberlebens-Signalweg
beteiligt, und daher kann RIP, dadurch dass es an den FAS-R, an
TRADD und an den p55-R (über
TRADD) binden kann oder mit ihnen in Wechselwirkung treten kann,
sowie auch mit TRAF2, ebenfalls an der Modulation von Entzündungen und
der Aktivierung des Überlebens
der Zelle durch diese Proteine beteiligt sein. Dementsprechend ist
RIP ein Modulator oder ein Vermittler dieser Signalwege, und in ähnlicher
Weise ist das neue RAP-2 der vorliegenden Erfindung durch die Bindung
an RIP ein Modulator oder Vermittler dieser intrazellulären Signalwege.
-
RAP-2
wurde unter Verwendung des Hefe-Zwei-Hybrid-Systems isoliert und
cloniert, und sequenziert und charakterisiert, wie es in Einzelheiten
hierin nachstehend beschrieben wird; RAP-2 scheint ein hoch-spezifisches
an RIP bindendes Protein zu sein und damit einen spezifischen Modulator
oder Vermittler von RIP darzustellen. RAP-2 bindet nicht an TRADD,
MORT-1, den p55-R, den p75-R
und MACH. Weiterhin scheint es so zu sein, dass RAP-2 kein charakteristisches
Todesdomänen-Modul
oder -Motiv besitzt, dies steht in Übereinstimmung mit dem Befund,
dass RAP-2 die Cytotoxizität
von sich aus nicht induziert.
-
Wie
hierin durchgängig
verwendet, ist der Begriff „RIP-Aktivität" so gemeint, dass
er die Aktivität
von RIP bei der Modulierung oder der Vermittlung in den Entzündungs-
und in den Zelltod- oder Zellüberlebens-Signalwegen
mit einschließt.
Diese Aktivitäten
werden hierin vorstehend und nachstehend sowie in allen vorstehend
erwähnten
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen angegeben, deren vollständige Inhalte hierin durch
Bezugnahme mit eingeschlossen sind. Gleichfalls ist, wie hierin
durchgängig
verwendet, eine „RAP-2-Aktivität" so gemeint, dass
sie seine Modulierung und Vermittlung der RIP-Aktivität aufgrund
seiner spezifischen Bindung an RIP mit einschließt, wobei diese Modulierung
oder Vermittlung von RIP durch RAP-2 die Modulierung oder Vermittlung
der Entzündungs-,
der Zelltod- und der Zellüberlebens-Signalwege
umfasst, an denen RIP direkt oder indirekt beteiligt ist, und als
solches kann RAP-2 als ein indirekter Modulator oder Vermittler
aller der vorstehend erwähnten
Proteine angesehen werden, sowie möglicherweise einer Reihe weiterer
Proteine, die an Entzündungen,
am Zelltod oder am Überleben
der Zelle beteiligt sind, und an die RIP bindet oder mit denen RIP
auf direkte oder auf indirekte Weise in Wechselwirkung tritt.
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Es
scheint somit so zu sein, dass RAP-2 ein spezifisches, an RIP bindendes
Protein und somit einen Modulator oder Vermittler der intrazellulären Aktivität von RIP
darstellt. Ein an RAP-2 bindendes Protein besitzt aufgrund seiner
Fähigkeit
an RAP-2 zu binden, einen indirekten Einfluss auf RIP und ist somit
ebenfalls ein Modulator oder Vermittler der intrazellulären Aktivität von RIP.
-
Somit
besitzt RAP-2 offensichtlich eine Rolle bei der Modulierung oder
der Vermittlung von Entzündungen,
Zellüberlebens-
und/oder Zelltod-Aktivitäten
an denen RIP direkt oder indirekt beteiligt ist, insbesondere an
solchen, die mit der Cytotoxizität
und mit Entzündungen
in Beziehung stehen, die durch verschiedene Reize verursacht oder
induziert werden, einschließlich
solcher, die über
Rezeptoren der TNF/NGF-Rezeptorenfamilie und möglicherweise auch andere übertragen
werden. (Für
ein Schema der Beteiligung von RIP an diesen intrazellulären Ereignissen
und somit an der Beteiligung von RAP-2 vergleiche mit 1 in Malinin et al., 1997).
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RAP-2
kann ebenfalls als ein Inhibitor der Zell-Cytotoxizität und der
Entzündung
dienen, und zwar aufgrund seiner Anwesenheit als Teil eines Komplexes
mit anderen Proteinen, wie z. B. mit RIP und mit Proteinen, die
an RIP gebunden haben, und als solches kann es die Cytotoxizität oder die
entzündlichen
Wirkungen dieser anderen Proteine (z. B. dem p55-R, dem FAS-R, MACH,
Mch4, G1 und MORT-1) beeinflussen, was letztendlich zu einer Hemmung
ihrer cytotoxischen Aktivität
oder ihrer Aktivität
bei Entzündungen
führt.
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RAP-2
kann jedoch auch als ein Verstärker
oder Vermehrer der Zell-Cytotoxizität und von
Entzündungen
dienen, und dies kann durch die Verstärkung der Aktivität anderer
Proteine erfolgen, wie z. B. von RIP und von anderen Proteinen,
die an RIP gebunden haben, wie vorstehend erwähnt, und bei der Rekrutierung
dieser Proteine durch RIP helfen, wobei die Rekrutierung dazu dient,
die cytotoxische Aktivität
der verschiedenen Proteine zu erhöhen oder ihre entzündlichen
Wirkungen zu verstärken.
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Ebenso
kann RAP-2 auf analoge Weise als ein Inhibitor oder als ein Verstärker des
Zellüberlebens-Signalweges
dienen, wie vorstehend erwähnt,
und zwar aufgrund der Beteiligung von RIP an diesem Signalweg.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz bereit, die ein
mit RIP assoziiertes Protein codiert (RAP-2), sowie seine Isoformen,
Analoga oder Fragmente, das in der Lage ist, an RIP zu binden und
die intrazelluläre
Aktivität
von RIP zu modulieren oder zu vermitteln, wobei diese intrazelluläre Aktivität eine Modulation
oder eine Vermittlung von Entzündungen
und/oder des Zelltods und/oder des Zellüberlebens darstellt.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz bereit, die ein
mit RIP assoziiertes Protein (RAP-2), sowie Isoformen, Analoga oder
Fragmente davon codiert, das/die in der Lage ist/sind, an RIP zu
binden und die intrazelluläre
Aktivität
von RIP zu modulieren oder zu vermitteln, wobei die DNA-Sequenz ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus:
- (a) einer DNA-Sequenz,
die ein RAP-2-Protein codiert, wie es in 3 dargestellt
ist;
- (b) einer DNA-Sequenz, wie sie in der SEQ ID NO: 1 oder 2 dargestellt
ist;
- (c) einer DNA-Sequenz, die in der Lage ist, mit einer Sequenz
nach (a) oder (b) unter stringenten Bedingungen zu hybridisieren
und die ein biologisch aktives RAP-2-Protein codiert;
- (d) einer DNA-Sequenz, die aufgrund des genetischen Codes zu
der in (a) oder in (b) definierten DNA-Sequenz degeneriert ist und
die ein biologisch aktives RAP-2-Protein codiert; und
- (e) einer DNA-Sequenz nach (b), die ein RAP-2-Protein, eine
Isoform, ein Analog oder ein Fragment codiert, das mindestens einen
Teil der in 3 dargestellten Sequenz
besitzt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt RAP-2-Proteine und Analoga, Fragmente
oder Derivate davon bereit, die durch irgendeine der vorstehenden
Sequenzen der Erfindung codiert werden, wobei diese Proteine, Analoga,
Fragmente und Derivate in der Lage sind, an RIP zu binden und seine
biologische Aktivität
in Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwegen
intrazellulär
zu modulieren oder zu vermitteln.
-
Durch
die vorliegende Erfindung werden ebenfalls replizierbare Expressionsvehikel
bereitgestellt, welche die vorstehende DNA umfassen, wobei diese
replizierbaren Expressionsvehikel in der Lage sind, in geeigneten
eukaryontischen oder prokaryontischen Wirtszellen exprimiert zu
werden; transformierte eukaryontische oder prokaryontische Wirtszellen,
die solche replizierbaren Expressionsvehikel enthalten, und ein
Verfahren zur Herstellung des RAP-2-Proteins, oder der Analoga,
Fragmente oder Derivate der Erfindung durch das Züchten solcher
transformierter Wirtszellen unter Bedingungen, die für die Expression
des Proteins, der Analoga, Fragmente oder Derivate geeignet sind,
dem Bewirken posttranslationeller Modifikationen an dem Protein,
sofern diese für
den Erhalt des Proteins notwendig sind, und dem Extrahieren des
exprimierten Proteins, der Analoga, Fragmente oder Derivate aus
dem Kulturmedium der transformierten Zellen oder aus Zellextrakten
der transformierten Zellen. Es ist beabsichtigt, dass die vorstehenden
Definitionen alle Isoformen des RAP-2-Proteins umfassen.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung auch Antikörper oder
aktive Derivate oder Fragmente dieser bereit, die mit dem biologisch
aktiven RAP-2-Protein,
mit Teilen des RAP-2-Proteins und mit Analoga, Fragmenten und Derivaten
davon gemäß der Erfindung
reagieren.
-
Durch
noch einen anderen Aspekt der Erfindung werden verschiedene Verwendungen
der vorstehenden DNA-Sequenzen oder der Proteine, die sie codieren,
gemäß der Erfindung
bereitgestellt, wobei die Verwendungen unter anderem umfassen:
- (i) Modulierung der intrazellulären Entzündungs-,
Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwege,
die durch das Protein RIP moduliert oder vermittelt werden, umfassend
die Behandlung der Zellen mit einem oder mit mehreren RAP-2-Proteinen, Isoformen,
Analoga, Fragmenten oder Derivaten davon, die in der Lage sind, an
RIP zu binden, wobei die Behandlung der Zellen das Einbringen eines
oder mehrerer Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate
davon in die Zellen umfasst, in einer Form, die für ihre intrazelluläre Einbringung
geeignet ist, oder das Einbringen einer DNA-Sequenz in die Zellen,
die eines oder mehrere Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente oder
Derivate codiert, in Form eines geeigneten Vektors, der die Sequenz
enthält,
wobei dieser Vektor in der Lage ist, die Insertion der Sequenz in
die Zellen in einer Weise zu bewirken, dass die Sequenz in den Zellen
exprimiert wird.
- (ii) Modulierung der Entzündungs-,
Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwege, die durch
Liganden der TNF-Familie über
Wirkungen auf die Zellen durch die Aktivität des RIP-Proteins gemäß (i) vorstehend
vermittelt wird, wobei die Behandlung der Zellen das Einbringen
des RAP-2-Proteins oder seiner Isoformen, Analoga, Fragmente oder
Derivate in die Zellen umfasst, in einer Form, die für eine intrazelluläre Einbringung
geeignet ist, oder das Einbringen einer DNA-Sequenz in die Zellen,
die ein G1-Protein oder Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate
davon codiert, in Form eines geeigneten Vektors, der die Sequenz enthält, wobei
dieser Vektor in der Lage ist, die Insertion der Sequenz in die
Zellen in einer Weise zu bewirken, so dass die Sequenz in den Zellen
exprimiert wird.
- (iii) Verwendung wie in (ii) vorstehend, wobei die Behandlung
der Zellen durch Transfektion der Zellen mit einem rekombinanten
Tiervirusvektor erfolgt, umfassend die Schritte:
(a) Konstruktion
eines rekombinanten Tiervirusvektors, der eine Sequenz enthält, die
ein Virusoberflächenprotein
(Ligand) codiert, das in der Lage ist, an einen spezifischen Zelloberflächenrezeptor
auf der Oberfläche
einer Zelle zu binden, die den FAS-R oder den p55-R trägt, und
einer zweiten Sequenz, die ein Protein codiert, das ausgewählt wurde
aus dem RAP-2-Protein und seinen Isoformen, Analoga, Fragmenten
und Derivaten, und das, wenn es in den Zellen exprimiert wird, in
der Lage ist, die intrazellulären
Entzündungs-, Zelltod-
und/oder Zellüberlebens-Signalwege zu modulieren
oder zu vermitteln; und
(b) Infektion der Zellen mit einem
Vektor nach (a).
- (iv) Modulierung der Entzündungs-,
Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwege, die durch
Liganden der TNF-Familie über
Wirkungen auf die Zellen durch die Aktivität des RIP-Proteins vermittelt
wird, umfassend die Behandlung der Zellen mit Antikörpern oder
mit aktiven Fragmenten oder Derivaten davon gemäß der Erfindung, und wobei
die Behandlung durch die Anwendung einer geeigneten Zusammensetzung
in die Zellen erfolgt, die die Antikörper, aktiven Fragmente oder
Derivate davon enthält,
wobei, wenn mindestens ein Teil des RAP-2-Proteins an der extrazellulären Oberfläche exponiert
wird, diese Zusammensetzung für die
extrazelluläre
Anwendung formuliert wird, und wobei, wenn die RAP-2-Proteine vollständig intrazellulär vorliegen,
die Zusammensetzung für
die intrazelluläre
Anwendung formuliert wird.
- (v) Modulierung der Entzündungs-,
Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwege, die durch
Liganden der TNF-Familie über
Wirkungen auf die Zellen durch die Aktivität des RIP-Proteins vermittelt
wird, umfassend die Behandlung der Zellen mit einer Oligonucleotidsequenz,
die eine Antisense-Sequenz aus mindestens einem Teil der RAP-2-Proteinsequenz
der Erfindung codiert, wobei die Oligonucleotidsequenz in der Lage ist,
die Expression des RAP-2-Proteins zu blockieren.
- (vi) Verwendung wie in (ii) vorstehend für die Behandlung von Tumorzellen
oder von mit HIV infizierten Zellen oder von anderen erkrankten
Zellen, umfassend:
(a) Konstruktion eines rekombinanten Tiervirusvektors,
der eine Sequenz enthält,
die ein Virusoberflächenprotein
codiert, das in der Lage ist, an einen spezifischen Tumorzellen-Oberflächenrezeptor
oder an einen Zelloberflächenrezeptor
einer mit HIV infizierten Zelle oder an einen Rezeptor, den andere
erkrankte Zellen tragen, zu binden, und eine Sequenz, die ein Protein
codiert, das ausgewählt
wurde aus dem RAP-2-Protein, der Analoga, Fragmente und Derivate
der Erfindung, das/die, wenn es/sie in dem Tumor, den mit HIV infizierten
Zellen oder den anderen erkrankten Zellen exprimiert wird/werden,
in der Lage ist/sind, die Zellen durch die Aktivität des RIP-Proteins
abzutöten;
und
(b) Infektion der Tumor- oder der mit HIV infizierten Zellen
oder anderer erkrankter Zellen mit dem Vektor nach (a).
- (vii) Modulierung der Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwege, die durch
Liganden der TNF-Familie über
Wirkungen auf die Zellen durch die Aktivität des RIP-Proteins vermittelt wird, umfassend
die Anwendung des Ribozym-Verfahrens, bei dem ein Vektor, der eine
Ribozymsequenz trägt,
die in der Lage ist, mit der zellulären mRNA-Sequenz, die ein RAP-2-Protein
gemäß der Erfindung
codiert, in Wechselwirkung zu treten, in die Zellen in einer Form
eingebracht wird, welche die Expression der Ribozymsequenz in den
Zellen erlaubt, und wobei die Ribozymsequenz, wenn sie in den Zellen
exprimiert wird, mit der zellulären mRNA-Sequenz in Wechselwirkung
tritt und die mRNA-Sequenz spaltet, was zur Hemmung der Expression des
RAP-2-Proteins in den Zellen führt.
- (viii) Verwendung, die aus den vorstehenden Verwendungen gemäß der Erfindung
ausgewählt
wird, wobei die das RAP-2-Protein codierende Sequenz mindestens
eine der RAP-2-Isoformen oder eines seiner Analoga, Fragmente oder
Derivate gemäß der Erfindung
umfasst, die/das in der Lage ist/sind, an RIP zu binden.
- (ix) Verfahren für
die Isolierung und Identifizierung von Proteinen gemäß der Erfindung,
die in der Lage sind, an das RIP-Protein zu binden, umfassend die
Anwendung des Hefe-Zwei-Hybrid-Verfahrens, bei dem eine Sequenz,
die das RIP-Protein
codiert, in einem Hybridvektor enthalten ist, und eine Sequenz aus
einer cDNA- oder einer genomischen DNA-Genbank in einem zweiten
Hybridvektor enthalten ist; die Vektoren werden dann dazu verwendet,
Hefe-Wirtszellen zu transformieren, und die positiv transformierten
Zellen werden isoliert, darauf hin erfolgt die Extraktion des zweiten
Hybridvektors, um die Sequenz zu erhalten, die ein Protein codiert,
das an das RIP-Protein bindet.
- (x) Eine Verwendung oder ein Verfahren nach (i) – (ix) vorstehend,
wobei das RAP-2-Protein eine beliebige Isoform, Analog, Fragment
und Derivat von RAP-2 darstellt.
- (xi) Eine Verwendung oder ein Verfahren nach (i) – (ix) vorstehend,
wobei das RAP-2-Protein oder eine beliebige seiner Isoformen, Analoga,
Fragmente oder Derivate an der Modulierung der zellulären Wirkung
beteiligt ist, die durch irgendwelche anderen Vermittler oder Induktoren
vermittelt oder moduliert wird, an die das RAP-2-Protein, seine
Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate direkt oder indirekt
binden kann.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Arzneimittel für die Modulierung
von Entzündungs-,
Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwegen
bereit, die durch die Wirkung von Mitgliedern der TNF-Familie auf
die Zellen vermittelt wird, und zwar durch die Aktivität des RIP-Proteins
oder durch die Wirkung irgendwelcher anderer Vermittler oder Induktoren
auf die Zellen, wie vorstehend erwähnt wurde, umfassend als aktiven
Bestandteil irgendeinen der Folgenden:
- (i)
ein RAP-2-Protein gemäß der Erfindung
und biologisch aktive Fragmente, Analoga und Derivate von Mischungen
davon;
- (ii) einen rekombinanten Tiervirusvektor, der ein Protein codiert,
das in der Lage ist, an einen Zelloberflächenrezeptor zu binden, und
der ein RAP-2-Protein oder biologisch aktive Fragmente oder Analoga
gemäß der Erfindung
codiert;
- (iii) eine Oligonucleotidsequenz, die eine Antisense-Sequenz
der RAP-2-Proteinsequenz
gemäß der Erfindung
codiert, wobei das Oligonucleotid die zweite Sequenz des rekombinanten
Tiervirusvektors nach (ii) vorstehend sein kann.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch die folgenden Verwendungen bereit:
- I. Modulierung der Entzündungs-, Zelltod- und/oder
Zellüberlebens-Signalwege, die durch
das RIP-Protein oder durch die Wirkung irgendeines anderen Vermittlers
oder Induktors oder durch irgendeinen anderen Induktor oder Inhibitor
von NF-κB
auf die Zellen moduliert oder vermittelt werden, umfassend die Behandlung der
Zellen mit einem Verfahren gemäß irgendeinem
der vorstehenden Punkte (i) bis (x) mit RAP-2-Proteinen, Isoformen,
Analoga, Fragmenten oder Derivaten davon oder mit Sequenzen, die
RAP-2-Proteine, Isoformen, Analoga, oder Fragmente davon codieren,
wobei die Behandlung zur Steigerung oder zur Hemmung der durch RIP
vermittelten Wirkung führt,
und dadurch ebenfalls auch zur Steigerung oder zur Hemmung der durch
den FAS-R oder durch den p55-R vermittelten Wirkung, oder eines
anderen Vermittlers oder Induktors oder anderer Induktoren oder
Inhibitoren von NF-kB.
- II. Verwendung wie vorstehend, wobei das RAP-2-Protein, sein
Analog, Fragment oder Derivat, derjenige Teil des RAP-2-Proteins
ist, der spezifisch an der Bindung an RIP beteiligt ist, oder wobei
ein anderer Vermittler oder Induktor oder ein anderer Induktor oder
Inhibitor von NF-κB
oder die RAP-2-Proteinsequenz denjenigen Teil des RAP-2-Proteins
codiert, der spezifisch an der Bindung an RIP oder an den anderen
Vermittler oder Induktor oder an den anderen Induktor oder Inhibitor
von NF-κB
beteiligt ist.
- III. Verwendung wie vorstehend, wobei das RAP-2-Protein irgendeine
der Isoformen von RAP-2 ist, wobei die Isoformen in der Lage sind,
die mit RIP assoziierte Wirkung zu verstärken.
- IV. Verwendung wie vorstehend, wobei das RAP-2-Protein irgendeine
der Isoformen von RAP-2 ist, wobei die Isoformen in der Lage sind,
die mit RIP assoziierte Wirkung oder andere mit einem Vermittler
oder Induktor assoziierten Wirkungen auf Zellen zu hemmen, und dadurch
ebenfalls die mit dem FAS-R oder dem p55-R assoziierte Wirkung auf
die Zellen oder die anderen cytotoxischen Wirkungen des Vermittlers
oder des Induktors auf die Zellen zu hemmen.
- V. Verwendung wie vorstehend, wobei das RAP-2-Protein, eine
Isoform, ein Analog, ein Fragment oder ein Derivat in der Lage ist,
die mit RIP assoziierte Wirkung auf die Entzündungs- und Zellüberlebens-Signalwege
zu steigern oder zu hemmen, und zwar durch eine direkte oder indirekte
Hemmung von NF-kB oder durch eine direkte oder eine indirekte Aktivierung
der JNK oder der p38-Kinase.
-
Die
Isolierung der RAP-2-Proteine, ihre Identifizierung und Charakterisierung
kann durch irgendeines der Standard-Durchmusterungsverfahren durchgeführt werden,
die für
die Isolierung und Identifizierung von Proteinen verwendet werden,
wie zum Beispiel durch das Hefe-Zwei-Hybrid-Verfahren, durch Affinitätschromatographie-Verfahren
und durch irgendeines der anderen wohlbekannten Standardverfahren,
die für
diesen Zweck verwendet werden.
-
In
einem noch anderen Aspekt der Erfindung wird das RAP-2-Protein selbst
oder eine Isoform, ein Fragment oder ein Derivat davon als Köder bei
der Hefe-Zwei-Hybrid-Durchmusterung
auf Proteine, die daran binden, verwendet.
-
Andere
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wie sie sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung der Erfindung ergeben, werden ebenfalls bereitgestellt.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass, wie durchgängig verwendet, die folgenden
Begriffe: „Modulierung/Vermittlung
der Wirkung von RIP oder des FAS-Liganden oder des TNF auf die Zellen" und irgendwelche anderen
Begriffe, wie z. B. „Modulierung/Vermittlung", die in der Spezifikation
erwähnt
werden, so verstanden werden sollen, dass sie die Behandlung in
vitro sowie in vivo mit einschließen, und dass sie darüber hinaus auch
die Hemmung oder die Steigerung/Verstärkung mit einschließen.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 (A, B) (SEQ ID NO: 1) zeigt die Nucleotidsequenz
von RAP-2, das Start- und das Stopp-Codon sind unterstrichen. Der
Pfeil zeigt den Start des 1,5 kB großen Clons an, der durch eine
Zwei-Hybrid-Durchmusterung erhalten wurde;
-
2 (A, B) (SEQ ID NO: 2) zeigt die Nucleotidsequenz
des Clons # 41072 (vergleiche mit Beispiel 1), das Start- und das
Stopp-Codon sind unterstrichen;
-
3 A (/1, /2) zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz
der menschlichen (20.4 vollständig
und Mensch shrf) und der murinen (NEMO vollständig und Maus part) Spleißvarianten
von RAP-2 und B (/1, /2) zeigt die veröffentlichte Sequenz von FIP-2,
die unter Verwendung des Software-Pakets, das von dem BCM Search
Launcher (Baylor College of Medicine, Houston, TX) erhältlich ist,
aligned wurde. Homologe Aminosäuren
befinden sich in Kästchen,
identische Aminosäuren
sind grau schattiert. Das Sternchen in (B) bezeichnet ein mögliches
Leucin-Reißverschluß (LZ)-ähnliches
Motiv in FIP-2.
-
4 beschreibt die molekulare Charakterisierung
von RAP-2. In A wird eine Northern-Blot-Hybridisierung des menschlichen
MTN-Blots I (Clontech) mit einem DNA-Fragment von RAP-2 gezeigt.
In B wird die Bindung von RAP-2 an RIP untersucht, wie sie in Beispiel
3 beschrieben wird. In C wurde eine NIK-RAP-2-Wechselwirkung wie in (B) nachgewiesen,
mit der Ausnahme, dass Anti-FLAG-Antikörper für die Western-Blot-Analyse
im Anschluss an eine Immunpräzipitation
mit Anti-His6 verwendet wurden. Ein Pfeil markiert die Position
der immunpräzipitierten
Proteine.
-
5 ist eine graphische Darstellung der
massiven Herunterregulierung der Aktivierung von NF-κB und c-Jun
durch verschiedene Reize bei der ectopischen Expression von RAP-2,
wie sie in Beispiel 4 beschrieben wird. HEK-293T-Zellen wurden mit
einem Reporterplasmid (HIVLTR-Luc oder CMV-Luc für NF-κB- (A) und mit GAL4-Luc für c-Jun-
(B) Aktivierungs-Testansätze)
sowie mit einem Expressionsvektor für den angegebenen Induktor
und entweder mit dem leeren Vehikel (pcDNA3 – das in der Figur mit „Allein" bezeichnet wird) oder
mit einem Plasmid, welches das Volllängen-RAP-2 (pcRAP-2 – das in
der Figur mit „Plus" bezeichnet wird)
codierte, transient transfiziert. Die Aktivierung des Reportergens,
d. h. die Luciferase-Aktivität,
wird in relativen Luciferase-Einheiten (R.L.U.) angegeben.
-
6 zeigt, dass RAP-2 ein ähnlich repressives
Verhalten gegenüber
NF-κB und c-Jun über einen breiten
Konzentrationsbereich zeigt. TRAF2 wurde in HEK-293T-Zellen zusammen mit den verschiedenen
angegebenen Mengen entweder von pcRAP-2 (Sense-) oder pcRAP-2-a/s
(Antisense-) Konstrukten transient exprimiert. Für die Bestimmung der Aktivierung
von NF-κB
(A) und c-Jun (B) wurden das pHIVLTR-Luc-, beziehungsweise das pGAL4-Luc-Reporterplasmid
mit einbezogen (kotransformiert). Der Luciferase-Testansatz wurde
wie für 5 in Beispiel 4 beschrieben durchgeführt.
-
7 zeigt, dass RAP-2 die signalinduzierte
Phosphorylierung von c-Jun ohne Beeinträchtigung des Aktivitätsspiegels
von JNK1/2 stark potenziert.
- (A) Gesamt-Zelllysate
von HEK-293T-Zellen, die mit den angegebenen Expressionskonstrukten
zusammen mit entweder dem pcDNA3-Träger, der in der Figur durch
ein Minuszeichen (-) angezeigt ist, oder mit pcRAP-2, das in der
Figur durch ein Pluszeichen (+) angezeigt ist, transfiziert worden
waren, wurden durch Western-Blot-Analyse mit Anti-Phospho-Jun-Antikörpern wie
in Beispiel 5 beschrieben identifiziert. Die Kontrollmembran, die
in der unteren Teilabbildung gezeigt wird, wurde mit Anti-Gesamt-c-Jun-Antikörpern (NEB)
nochmals ausgetestet;
- (B) Aktivierte JNK1/2 aus HEK-293T-Zellen, die entweder mit
pcDNA3 oder mit pcRAP-2 transfiziert und mit hrTNFα über zunehmende
Zeiträume
behandelt worden waren, wurden durch Western-Blot-Analyse der Gesamtlysate
mit Antikörpern
gegen Phospho-JNK wie in Beispiel 5 beschrieben nachgewiesen.
- (C) HEK-293T-Zellen, die mit dem leeren Vektor, mit pcRAP-2
und mit pcRIP in verschiedenen Kombinationen zusammen mit einem
HA-JNK1-Expressionsplasmid
cotransfiziert wurden. Die JNK1 wurde anschließend über ihre N-terminale HA-Markierungssequenz
immunpräzipitiert,
und ihre Fähigkeit,
in Bakterien hergestelltes und gereinigtes GST-Jun zu phosphorylieren,
wurde mit einem in vitro-Kinase-Testansatz bestimmt. Die Reaktionsprodukte
wurden durch SDS-PAGE analysiert. GST-Jun ist mit einer Pfeilspitze
markiert.
-
8 zeigt, dass RAP-2 nicht mit NF-κB und AP-1
um die Bindung an die DNA kompetitiert. HEK-293T-Zellen wurden mit
den angegebenen Proteinen entweder alleine (-) oder zusammen mit
pcRAP-2 (+) transfiziert. Kernextrakte, die aus den Zellen hergestellt
wurden, wurden zusammen mit 32P-markierten Oligonucleotiden inkubiert,
die die klassischen Erkennungssequenzen von AP-1 (A) oder von NF-κB (B) enthielten.
Die Reaktionsprodukte wurden mit einer nicht-denaturierenden PAGE analysiert.
-
9 zeigt, dass RAP-2 den Grundspiegel von
NF-κB in
HEK-293T- und in HeLa-Zellen beeinflusst, die mit unterschiedlichen
Mengen entweder des RAP-2 (Sense-) oder des RAP-2-Anisense (a/s)-(Konstrukts) transient
transfiziert worden waren. Alle Manipulationen wurden wie für 6 in Beispiel 4 beschrieben durchgeführt.
-
10 zeigt die funktionellen Eigenschaften
serieller Deletionen von RAP-2. In A ist eine schematische Darstellung
der fortlaufenden C-terminalen Deletionen von RAP-2 dargestellt.
Alle Verkürzungen
besitzen den intakten N-Terminus von RAP-2, während ihre C-terminalen Enden
durch Pfeilspitzen angezeigt sind. Die Binderegion von RIP, NIK,
IKKβ und
TIP60 ist unterstrichen. Die drei schraffierten Kästchen entsprechen den
möglichen
Leucin-Reißverschluß-ähnlichen-Motiven.
B zeigt die Wirkung einer Überexpression
der in A beschriebenen Deletionskonstrukte auf die Aktivierung von
NF-κB in
HEK-293T-Zellen durch RelA, TRAF2, TNF und NIK unter Verwendung
des HIV-LTR-Luciferase-Reporterplasmids für NF-κB. Die Aktivierung des Reportergens,
d. h. die Luciferase-Aktivität,
wird in relativen Luciferase-Einheiten (R.L.U.) angegeben.
-
11 zeigt die Kartierung der funktionellen
und der Binderegionen von RAP-2.
- (A) Verschiedene
Deletionen von RAP-2 wurden auf ihre Fähigkeit hin untersucht, an
die angegebenen Proteine innerhalb transfizierter Hefezellen (ungradzahlige
Spalten) und HEK-293T-Säugerzellen
(gradzahlige Spalten) zu binden. Die beiden Spalten rechts außen zeigen
die Fähigkeit
der gleichen Deletionen, die wie in Beispiel 9 beschrieben in großen Mengen
in HEK-293T-Zellen transfiziert worden waren, die Aktivierung von
NF-κB zu
hemmen und die Hyperphosphorylierung von c-Jun als Antwortreaktion
auf eine Behandlung mit TNF-α zu potenzieren.
Der Fettdruck der Kreuze ist zu der Intensität einer bestimmten Wirkung
proportional. Sternchen zeigen an, dass die beobachteten Wirkungen
der markierten Konstrukte hinsichtlich der Stimulierung von Rel-A
unterschiedlich sind (vergleiche mit 10).
- (B) Zusammenfassung in einer Karte, die die Lage der Binde-
(oberer Teil) und der funktionellen (unterer Teil) Regionen von
RAP-2 darstellt, wie sie aus der in (A) gezeigten Deletionsanalyse
abgeleitet wurde, entlang dem Protein-Grundgerüst angeordnet. Die schraffierten
Teile zeigen die möglichen
Stellen von Grenzen der entsprechenden minimalen Regionen an.
-
12 zeigt, dass Ser-148 in RAP-2 für seine
Fähigkeit
die Hyperphosphorylierung von c-Jun an Ser-63 zu induzieren, essentiell
ist.
-
Es
wird ein Westen-Blot gezeigt, in dem „wt" Wildtyp bedeutet, S148A bedeutet, dass
das Ser an Position 148 durch ein Ala ausgetauscht wurde, und „Vektor" ist der leere Kontrollvektor.
-
Genaue Beschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft in einem Aspekt ein neues RAP-2-Protein,
das durch eine DNA-Sequenz codiert wird, die nachstehend beschrieben
wird, und das in der Lage ist, an das RIP-Protein zu binden und
dadurch die intrazelluläre
Aktivität
von RIP zu vermitteln oder zu modulieren, insbesondere dort, wo
RIP an der Modulierung oder der Vermittlung von Entzündungen
und den Zelltod- und/oder Zellüberlebens-Signalwegen
beteiligt ist, wie hierin vorstehend beschrieben wurde. Somit kann
RAP-2 die Aktivität
von RIP in dem Zelltod/Entzündungs-Überlebens-Signalweg hemmen,
RAP-2 kann die Aktivität
von RIP in dem Entzündungs- oder
dem Zelltod-Überlebens-Signalweg
steigern, oder es kann die Aktivität von RIP in einem dieser Signalwege
steigern, während
es sie in dem anderen hemmt.
-
RAP-2
wurde sequenziert und charakterisiert, und es wurde herausgefunden,
dass RAP-2 ein RIP-bindendes Protein darstellt, das eine hohe Spezifität für RIP besitzt,
das aber keine Bindung hinsichtlich einer Reihe anderer Proteine
zeigt, von denen bekannt ist, dass sie an den intrazellulären Signalübertragungswegen beteiligt
sind, die zu Entzündungen,
zum Zelltod oder zum Überleben
der Zelle führen.
RAP-2 besitzt offenbar keine der Domänen, die Proteinen gemein sind,
welche in irgendeinem dieser Signalwege aktiv sind, d. h. RAP-2
besitzt kein „Todesdomänen"-Motiv oder -Modul, es besitzt kein Kinase-Motiv
oder -Domäne
und es besitzt keine Protease-Domäne oder -Motiv. Die für RAP-2
bestimmte Sequenz ist darüber
hinaus eine einzigartige Sequenz, wie sich aus einem Vergleich mit
den Sequenzen in einer Reihe von Datenbanken ergibt, einschließlich der
Genebank-, der Human Genome level 1- und der „dbest"-Datenbank. Wie vorstehend in Einzelheiten
beschrieben (und auch unter Bezugnahme auf alle Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen, wie sie angeführt sind), ist RIP an den Entzündungs-,
Zelltod- und Zellüberlebens-Signalwegen intrazellulär beteiligt.
Daher kann die Regulierung oder die Kontrolle der Aktivität von RIP
entweder einen oder alle dieser Signalwege regulieren, wenn solche
Signalwege initiiert werden, wie zum Beispiel durch die Bindung
des TNF oder des Fas-Liganden an ihre Rezeptoren (bei TNF, insbesondere
p55-R). RIP kann eine Schlüsselrolle
bei der Festlegung spielen, welcher Signalweg in einem größeren Ausmaß aktiviert
wird, und dies aufgrund seiner Fähigkeit,
an eine Reihe von cytotoxischen Proteine binden zu können, die
Todesdomänen
besitzen, und ebenfalls an eine Reihe von Proteinen, die eine Kinaseaktivität besitzen.
Dementsprechend können
Proteine, wie zum Beispiel das RAP-2-Protein der vorliegenden Erfindung,
die spezifisch an RIP binden können,
eine wichtige Rolle bei der Modulierung der Aktivität von RIP
spielen und dadurch das Ausmaß der
Induktion des einen Signalweges relativ zu den anderen modulieren.
Somit stellt das RAP-2-Protein der vorliegenden Erfindung einen
wichtigen intrazellulären
Signal-Modulator
oder -Vermittler dar.
-
Zusätzlich zu
dem Volllängen-RAP-2-Protein
der vorliegenden Erfindung wurde eine kürzere cDNA cloniert, von der
herausgefunden wurde, dass sie aus Sequenz-„Blöcken" zusammengesetzt ist, die aus mehreren
voneinander entfernt liegenden Regionen der „vollständigen" cDNA stammten, und die offenbar aus
einem alternativen Spleißen
des gleichen Gens herrührte.
Das murine Gegenstück
des menschlichen RAP-2-Proteins wurde durch eine Ähnlichkeitssuche
in der Maus-EST-Sammlung
identifiziert. Es wurde herausgefunden, dass eine Teilsequenz der
murinen cDNA über
die codierende Region mit ihrem menschlichen Gegenstück praktisch
identisch ist.
-
Die
physiologische Bedeutung der RIP-RAP-2-Wechselwirkung wurde mit
transfizierten HEK-293T- und HeLa-Zellen weiter bestätigt. Die
Bildung eines solchen Komplexes führte jedoch nicht zu einer
enzymatischen Aktivität
von RIP, wie dadurch bewiesen wird, dass die Überexpression von RIP nicht
zu einer Phosphorylierung von RAP-2 führte.
-
Die
Transfektionsexperimente mit HEK-293T-Säugerzellen führten ebenfalls
zu einer stabilen Bildung eines RAP-2-NIK-Komplexes.
-
RAP-2
scheint ein entscheidendes Element des NF-κB- und des c-Jun-Signalübertragungsweges
zu sein, da es an NIK, IKKβ und
an TIP60 (eine Histon-Acetyltransferase)
bindet und die von NF-κB
und c-Jun abhängige
Transkription moduliert. Tatsächlich
führt eine
ectopische Expression von RAP-2 zur Hemmung der NF-κB-Antwortreaktion,
während
seine Verminderung in der Zelle mittels eines Antisense-Konstrukts
zu einer erhöhten
NF-κB- und
c-Jun-Transaktivierung führt.
-
Es
wurde auch herausgefunden, dass RAP-2 die Hyperphosphorylierung
von c-Jun potenziert, die nicht durch eine Aktivität der JNK
vermittelt worden war. RAP-2 hemmte nicht die Bindung von c-Jun
und von RelA an die DNA. Die Binde- und die funktionellen Domänen von
RAP-2 wurden durch sequentielle Deletionsanalysen identifiziert.
Diese Untersuchungen zeigten, dass die Binderegionen für RIP, NIK
und TIP60 überlappen
und sich innerhalb der Aminosäuren
95-264 von RAP-2 befinden. Es wurde jedoch herausgefunden, dass die
weiter stromabwärts
liegenden funktionellen Wirkungen, die durch RAP-2 vermittelt werden,
in der N-terminalen Domäne
des Proteins lokalisiert sind, welche die Aminosäuren 1-264 umfasst.
-
Im
Hinblick auf das Vorstehende erscheint RAP-2 ein entscheidendes
Element eines Signal-Dämpfungs-Zirkels
des Stressreaktionsnetzwerks zu sein: eine ectopische Expression
des die Sensesequenz codierenden Konstrukts hemmt die Antwortreaktion,
während
die Expression eines die Antisensesequenz codierenden Konstrukts
die Antwortreaktion verstärkt.
Tatsächlich
ist RAP-2 in dem Labor der Erfinder auch als RAT (RIP's attenuator, RIP-Dämpfer) bekannt,
und kann daher hierin auch als RAT und/oder RAT-303 und/oder Clon
303 bezeichnet sein.
-
Die
Existenz multipler Spleiß-Varianten
zeigt an, dass zumindest zum Teil, der Nettoeffekt von RAP-2 unter
bestimmten Bedingungen wahrscheinlich von der Anwesenheit bestimmter
Sequenzblöcke
abhängt,
die für
die Proteinbindung, Zielrichtung, Translokation und Modifizierung
in einer vorherrschenden Isoform nötig sind. Wenn zum Beispiel
die Bindung von RAP-2 an TIP60 die Lokalisierung des Ersten (d.
h. RAP-2) im Kern erlaubt, könnte
man die Hypothese aufstellen, dass Varianten von RAP-2, die Kern-Lokalisierungs-Signale (NLS)
durch Spleißen
entfernt haben, defekt werden, oder umgekehrt bei der Unterdrückung von
NF-κB/AP-1 übermäßig aktiv
werden. Die Sequenzanalyse zeigt, dass RAP-2 mehrere Cluster von
positiv geladenen Aminosäuren
(E, K und R) enthält,
die für
die meisten der bekannten NLSs charakteristisch sind.
-
Die
Bindung von RAP-2 an RIP wurde in einer Region des RAP-2-Proteins
kartiert, die zwischen den Aminosäuren 177-218 beginnt und bei
der Aminosäure 264
endet. Die RIP-Bindedomäne
innerhalb von RAP-2 überlappt
weder mit der IKKβ-
noch mit der NIK-Bindestelle.
-
Die
Bindung an TIP60, ein Mitglied einer Familie von Kernproteinen,
die als Histon-Acetyltransferasen bezeichnet werden, sind offenbar
innerhalb der Region kartiert, die die Aminosäuren 95-264 überspannt.
Die Region, die an der Homo-Dimerisierung
beteiligt ist, wurde zwischen den Aminosäuren 217-264 lokalisiert.
-
Die
akkumulierten Daten legen nahe, dass alle funktionellen Wirkungen
von RAP-2 (namentlich die Hemmung von NF-κB und die Induktion der Hyperphosphorylierung
von c-Jun) in der gleichen Region kartiert sind.
-
Des
Weiteren ist es möglich,
dass die Region, die für
eine wirksame Modulierung der Signalübertragung durch alle Induktoren
ausreicht, sich in dem N-terminalen
Segment des Proteins befindet.
-
Die
Region, die durch die Aminosäuren
95-416 umschlossen wird, besitzt eine Wirkung, obwohl diese signifikant
schwächer
ist, verglichen mit derjenigen, die durch das Volllängen-Protein
verursacht wird, und daher könnte
sie aus einer erzwungenen Aggregation des endogenen RAP-2 herrühren.
-
Mit
der Ausnahme von RelA, können
darüber
hinaus alle Wirkungen, die in unseren Experimenten induziert wurden,
nur durch die wenigen, etwa 100 N-terminalen Aminosäuren von RAP-2 vermittelt werden.
Tatsächlich
vermittelt sogar das Fragment, das die Aminosäuren 1-102 umfasst eine bestimmte
Wirkung, obwohl nur in moderater Stärke.
-
Andererseits
erfordert die Unterdrückung
der durch RelA vermittelten Wirkung einen viel längeren Teil von RAP-2. Bislang
konnten wir die Grenzen dieser Region innerhalb der Aminosäuren 1-264
definieren, wobei offenbar die Region zwischen den Aminosäuren 157
und 264 mit einigen spezifischen, mit RelA assoziierten Bindungseigenschaften
ausgestattet ist.
-
Im
Hinblick auf die vorstehenden Beobachtungen, scheint es so zu sein,
dass:
- a. Mit der Ausnahme von RelA ist die
Bindung von RAP-2 an RIP und sehr wahrscheinlich auch an NIK und an
TIP60 nicht für
die Funktion des Proteins als Inhibitor des durch Überexpression
induzierten NF-κB
erforderlich.
- b. Die Wirkung von RAP-2 auf die durch eine Überexpression von RelA induzierte
Aktivierung wird offensichtlich zumindest zum Teil durch unterschiedliche
Bindungsereignisse vermittelt. Es kann im Wesentlichen von allen
der vorstehend erwähnten
Proteine herausgefunden werden, dass sie zu einer bestimmten Aktivität mit beitragen,
wie aus den bislang durchgeführten
Experimenten abgeleitet werden kann.
-
Aufgrund
der einzigartigen Fähigkeit
des FAS-R und der TNF-Rezeptoren, den Zelltod zu verursachen, sowie
der Fähigkeit
der TNF-Rezeptoren, verschiedene andere gewebsschädigende
Aktivitäten
auslösen
zu können,
kann eine Abweichung von der Funktion dieser Rezeptoren für den Organismus
besonders schädlich
sein. Tatsächlich
wurde sowohl von einer übermäßigen als
auch von einer unzureichenden Funktion dieser Rezeptoren gezeigt,
dass sie zu den pathologischen Manifestationen verschiedener Krankheiten
mit beitragen. Die Identifizierung von Molekülen, die an der Signalübertragungsaktivität dieser
Rezeptoren beteiligt sind, und das Auffinden von Wegen, um die Funktion
dieser Moleküle
zu modulieren, bildet einen möglichen Hinweis
für neue
therapeutische Ansätze
gegen diese Krankheiten. Im Hinblick auf die vermutete wichtige
Rolle von RIP bei der Toxizität
des FAS-R und des p55-R und somit auf die vermutete wichtige regulatorische
Rolle von RAP-2 für
den FAS-R und den TNF über
die Modulierung von RIP, erscheint es besonders wichtig, Arzneimittel
zu entwerfen, die die cytotoxische Funktion von RIP blockieren können, möglicherweise
auf dem Weg einer Blockierung der Bindung von RAP-2 an RIP oder
durch eine andersartige Hemmung der Wechselwirkung zwischen RAP-2
und RIP unter solchen Bedingungen, in denen RAP-2 dazu dient, die
durch RIP vermittelte Cytotoxizität zu steigern (wie vorstehend
bemerkt ist RIP selbst cytotoxisch, sowie in Verbindung mit anderen Proteinen,
die Todesdomänen-Regionen besitzen).
-
Ebenso
ist auch bekannt (vergleiche mit dem Vorstehenden), dass der FAS-R
und der p55-R an der Aktivierung von NF-κB und dadurch am Überleben
der Zelle beteiligt sind. Wenn dementsprechend gewünscht wird,
Zellen abzutöten,
wie zum Beispiel Krebszellen, mit HIV infizierte Zellen und ähnliche,
wäre es
wünschenswert,
die cytotoxischen Wirkungen des FAS-R und des p55-R (sowie ihrer
assoziierten Proteine, wie zum Beispiel MORT-1, MACH, Mch4, G1,
TRADD) zu steigern, während
gleichzeitig ihre Fähigkeit
NF-κB induzieren
zu können,
gehemmt wird. Wenn daher die Wechselwirkung oder die Bindung von
RAP-2 mit bzw. an RIP zu einer Steigerung der möglichen Rolle von RIP bei der
Steigerung der Induktion von NF-κB
führt (möglicherweise über TRAF2
und möglicherweise über die
Kinasedomäne
und/oder die intermediäre
Domäne von
RIP), dann wäre
es wünschenswert,
diese Wechselwirkung zwischen RAP-2 und RIP zu hemmen oder zumindest
die Steigerung der Aktivierung von NF-κB zu verhindern und dadurch
das Gleichgewicht der durch den TNF oder durch den FAS-Liganden
induzierten Wirkungen auf die Seite der Zell-Cytotoxizität zu verschieben,
um schließlich
einen vermehrten Zelltod herbeizuführen.
-
Gleichfalls
gilt in der entgegen gesetzten Situation (zu der vorstehend beschriebenen),
dass, wenn die Bindung von RAP-2 an RIP tatsächlich die Hemmung der entzündlichen
oder der cytotoxischen Wirkungen des FAS-R und des p55-R verursacht,
und es gewünscht
wird, diese cytotoxischen Wirkungen zu blockieren, wie z. B. bei
Entzündungen
oder verschiedenen Autoimmunerkrankungen und ähnlichen, bei denen versucht
wird, ein vermehrtes Überleben
der Zellen zu erreichen, es wichtig ist, Arzneimittel zu entwerfen,
die die Wechselwirkung zwischen RAP-2 und RIP steigern, um die Gesamthemmung
des Zelltodes zu steigern und das Gleichgewicht in Richtung auf
das Zellüberleben
hin zu verschieben. Aus Sicht des Vorstehenden folgt ebenfalls, dass
in dem Falle, in dem die Wechselwirkung von RAP-2 mit RIP eine Hemmung
der Funktion von RIP bei der Steigerung der Aktivierung von NF-κB verursacht,
und wenn das Überleben
der Zelle gewünscht
wird, es nötig
ist, diese Wechselwirkung zwischen RAP-2 und RIP zu blockieren,
wodurch die Aktivität
von RIP bei der Steigerung der Aktivierung von NF-κB erhöht wird.
-
Im
Hinblick auf alles Vorstehende ergibt sich, dass RIP eine Schlüsselrolle
bei dem Gleichgewicht zwischen der Induktion oder der Vermittlung
von Entzündungs-,
Zelltod- oder Zellüberlebens-Signalwegen
besitzt, und daher besitzt RAP-2 eine gleich wichtige Rolle, in
dem es ein Modulator von RIP ist. Die Beeinflussung der RAP-2-RIP-Wechselwirkung/Bindung
unter Verwendung verschiedener Arzneimittel oder Behandlungen, wie vorstehend
und nachstehend erwähnt,
wird möglicherweise eine
Verschiebung der intrazellulären
Signalübertragungswege
vom Zelltod hin zum Zellüberleben
oder umgekehrt erlauben, je nachdem wie es gewünscht wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die DNA-Sequenzen, die nachstehend
beschrieben werden, und die ein RAP-2-Protein codieren, sowie die
RAP-2-Proteine, die durch die DNA-Sequenzen codiert werden.
-
Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung weiterhin die DNA-Sequenzen, die biologisch
aktive Analoga, Fragmente und Derivate des RAP-2-Proteins codieren, und die Analoga,
Fragmente und Derivate, die durch sie codiert werden. Die Herstellung
solcher Analoga, Fragmente und Derivate erfolgt durch Standardverfahren
(vergleiche zum Beispiel mit Sambrook et al., 1989), bei denen in
den DNA-Sequenzen, die das RAP-2-Protein codieren, eines oder mehrere
Codons deletiert, hinzugefügt
oder durch andere substituiert sein können, um Analoga bereitzustellen,
die mindestens eine Aminosäurerestveränderung
in Bezug auf das native Protein aufweisen.
-
Neben
den vorstehenden DNA-Sequenzen der Erfindung, die ein RAP-2-Protein, eine Isoform,
ein Analog, ein Fragment oder ein Derivat codieren, sind ebenfalls
als eine Ausführungsform
der Erfindung DNA-Sequenzen eingeschlossen, die in der Lage sind,
unter stringenten Bedingungen mit einer cDNA-Sequenz zu hybridisieren,
die aus der codierenden Region des nativen RAP-2-Proteins abgeleitet
wurde, wobei die zur Hybridisierung fähigen DNA-Sequenzen ein biologisch
aktives RAP-2-Protein codieren. Diese zur Hybridisierung fähigen DNA-Sequenzen
schließen
daher DNA-Sequenzen, die eine relativ hohe Homologie zu der nativen
RAP-2-cDNA-Sequenz aufweisen, ein und als solche stellen sie RAP-2-ähnliche
Sequenzen dar, bei denen es sich zum Beispiel um aus der Natur stammende
Sequenzen handeln kann, die die verschiedenen RAP-2-Isoformen codieren,
oder um natürlich
vorkommende Sequenzen, die Proteine codieren, die einer Gruppe von
RAP-2-ähnlichen
Sequenzen angehören,
und die ein Protein codieren, das die Aktivität von RAP-2 besitzt. Des Weiteren
können
diese Sequenzen zum Beispiel ebenfalls nicht natürlich vorkommende, synthetisch
hergestellte Sequenzen einschließen, die zu der nativen RAP-2-cDNA-Sequenz ähnlich sind,
aber eine Reihe von gewünschten
Modifikationen enthalten. Solche synthetischen Sequenzen schließen daher
alle die möglichen
Sequenzen, die Analoga, Fragmente und Derivate von RAP-2 codieren,
und die alle die Aktivität von
RAP-2 besitzen, ein.
-
Um
die verschiedenen, vorstehend erwähnten, natürlich vorkommenden RAP-2-ähnlichen
Sequenzen zu erhalten, können
Standardverfahren zur Durchmusterung und Isolierung von aus der
Natur stammenden DNA- oder RNA-Proben aus verschiedenen Geweben
unter Verwendung der natürlichen
RAP-2-cDNA oder eines Teils davon als Sonde angewendet werden (vergleiche
zum Beispiel mit den Standardverfahren, die in Sambrook et al.,
1989 angeführt
sind).
-
Um
die vorstehend erwähnten,
verschiedenen synthetischen RAP-2-ähnlichen Sequenzen herzustellen,
die Analoga, Fragmente oder Derivate von RAP-2 codieren, kann ebenso
eine Reihe von Standardverfahren angewendet werden, wie sie hierin
nachstehend in Bezug auf die Herstellung solcher Analoga, Fragmente und
Derivate in Einzelheiten beschrieben werden.
-
Ein
Polypeptid oder ein Protein, das „im Wesentlichen" dem RAP-2-Protein „entspricht", schließt nicht nur
das RAP-2-Protein ein, sondern auch Polypeptide oder Proteine, die
Analoga von RAP-2 darstellen.
-
Analoga,
die im Wesentlichen dem RAP-2-Protein entsprechen, sind diejenigen
Polypeptide, in denen eine oder mehrere Aminosäure(n) der Aminosäuresequenz
des RAP-2-Proteins durch (eine) andere Aminosäure(n) ersetzt, deletiert und/oder
inseriert worden ist/sind, vorausgesetzt, dass das so erhaltene
Protein im Wesentlichen die gleiche oder eine höhere biologische Aktivität wie das
RAP-2-Protein aufweist, dem es entspricht.
-
Um
im Wesentlichen einem RAP-2-Protein zu entsprechen, sind die Veränderungen
in den Sequenzen der RAP-2-Proteine, wie z. B. in Isoformen, im
Allgemeinen relativ geringfügig.
Obwohl die Zahl an Veränderungen
mehr als zehn betragen kann, gibt es bevorzugt nicht mehr als 10
Veränderungen,
noch bevorzugter nicht mehr als fünf und am stärksten bevorzugt
nicht mehr als drei solcher Veränderungen.
Obwohl jedes beliebige Verfahren angewendet werden kann, um potenziell
biologisch aktive Proteine zu finden, die im Wesentlichen den RAP-2-Proteinen
entsprechen, besteht ein solches Verfahren in der Verwendung von
herkömmlichen
Mutagenese-Verfahren, die an der DNA durchgeführt werden, die das Protein
codiert, und die zu einigen wenigen Modifikationen führen. Die
Proteine, die durch solche Clone exprimiert werden, können dann
auf ihre Fähigkeit
hin untersucht werden, an RIP zu binden und die Aktivität von RIP
bei der Modulierung oder der Vermittlung der vorstehend erwähnten intrazellulären Signalwege
zu modulieren.
-
„Konservative" Veränderungen
sind solche Veränderungen,
von denen man nicht erwartet, dass sie die Aktivität des Proteins
verändern,
und sie sind gewöhnlich
die ersten, auf die hin durchmustert wird, da man von ihnen nicht
erwartet, dass sie die Größe, die
Ladung oder die Konfiguration des Proteins wesentlich verändern, und
man somit von ihnen nicht erwartet, dass sie dessen biologische
Eigenschaften verändern.
-
Konservative
Austausche in RAP-2-Proteinen schließen ein Analog ein, in dem
mindestens ein Aminosäurerest
in dem Polypeptid durch eine andere Aminosäure konservativ ausgetauscht
wurde. Solche Austausche erfolgen bevorzugt entsprechend der folgenden
Liste, wie sie in Tabelle IA dargestellt ist, wobei die Austausche
durch Routineexperimente bestimmt werden können, um modifizierte strukturelle
und funktionelle Eigenschaften eines synthetisierten Polypeptidmoleküls bereitzustellen,
während
die für
ein RAP-2-Protein charakteristische biologische Aktivität beibehalten
wird. Tabelle
IA
Ursprünglicher
Rest | Beispielhafte
Substitution |
Ala | Gly;
Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala;
Pro |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg;
Gln; Glu |
Met | Leu;
Tyr; Ile |
Phe | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
Alternativ
bilden eine andere Gruppe von Substitutionen in dem RAP-2-Protein
solche, in denen mindestens ein Aminosäurerest aus dem Polypeptid
entfernt worden ist, und ein unterschiedlicher Rest gemäß der nachfolgenden
Tabelle IB an seiner Stelle inseriert worden ist. Die Arten der
Substitutionen, die in dem Polypeptid vorgenommen werden können, können auf
der Analyse der Häufigkeiten
von Aminosäureaustauschen
zwischen einem homologen Protein aus unterschiedlichen Arten basieren,
wie z. B. diejenigen, die in der Tabelle I-2 von Schulz et al.,
G.E., Principles of Protein Structure, Springer Verlag, New York,
NY, 1978, und in den 3-9 in
Creighton, T.E., Proteins: Structure and Molecular Properties, W.H.
Freeman & Co.,
San Francisco, CA, 1983 dargestellt werden. Aufgrund einer solchen
Analyse werden hierin alternative konservative Substitutionen als
Substitutionen innerhalb einer der folgenden fünf Gruppen definiert:
-
TABELLE IB
-
- 1. Kleine aliphatische, unpolare oder schwach
polare Reste: Ala, Ser, Thr, (Pro, Gly);
- 2. Polare, negativ geladene Reste und ihre Amide: Asp, Asn,
Glu, Gln;
- 3. Polare, positiv geladene Reste: His, Arg, Lys;
- 4. Große
aliphatische, unpolare Reste: Met, Leu, Ile, Val (Cys) und
- 5. Große
aromatische Reste: Phe, Tyr, Trp.
-
Die
vorstehenden drei Aminosäurereste
in Klammern haben spezielle Funktionen bei der Proteinarchitektur.
Gly ist der einzige Rest, dem eine Seitenkette fehlt, und der daher
der Kette Flexibilität
verleiht. Dies führt
jedoch dazu, dass die Bildung einer anderen Sekundärstruktur
als der α-Helix
gefördert
wird. Aufgrund seiner unüblichen
Geometrie schränkt
Pro die Kette eng ein und tendiert im Allgemeinen dazu β-Schleifen-ähnliche
Strukturen zu fördern,
obwohl in einigen Fällen
Cys in der Lage sein kann, an der Bildung von Disulfidbindungen
teilzunehmen, was für
die Proteinfaltung von Bedeutung ist. Man beachte, dass Schulz et al.,
vorstehend, die obigen Gruppen 1 und 2 miteinander verschmilzt.
Man bemerke ebenfalls, dass Tyr aufgrund seines Potentials zur Wasserstoffbrückenbindung,
eine signifikante Verwandtschaft mit Ser und Thr usw. aufweist.
-
Konservative
Aminosäureaustausche
gemäß der vorliegenden
Erfindung, z. B. wie vorstehend dargestellt, sind im Fachgebiet
bekannt, und man erwartet von ihnen, dass sie die biologischen und
strukturellen Eigenschaften des Polypeptids nach einem Aminosäureaustausch
erhalten. Bei den meisten Deletionen und Substitutionen gemäß der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um solche, die keine radikalen Veränderungen
der Charakteristika des Proteins oder des Polypeptid-Moleküls hervorrufen. „Charakteristika" wird auf eine nicht
umfassende Weise definiert, um sowohl Veränderungen der Sekundärstruktur,
wie z. B. einer α-Helix oder eines β-Faltblatts,
als auch Veränderungen
der biologischen Aktivität
zu definieren, wie z. B. die Bindung an RIP und/oder die Vermittlung
der Wirkung von RIP auf den Zelltod.
-
Beispiele
für die
Herstellung von Aminosäuresubstitutionen
in Proteinen, die dazu verwendet werden können, Analoga von RAP-2-Proteinen
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung zu erhalten, schließen alle
bekannten Verfahrensschritte ein, wie sie z. B. in den US-Patenten
RE 33,653, 4,959,314, 4,588,585 und 4,737,462 an Mark et al.; 5,116,943
an Koths et al.; 4,965,195 an Namen et al.; 4,879,111 an Chong et
al. und 5,017,691 an Lee et al. dargestellt sind, sowie mit Lysin
ausgetauschte Proteine, die in der US-Patent Nr. 4,904,584 (Shaw
et al.) vorgestellt werden.
-
Neben
den vorstehend diskutierten konservativen Substitutionen, die die
Aktivität
des RAP-2-Proteins nicht signifikant verändern würden, wird auch entweder von
konservativen Substitutionen oder von weniger konservativen Substitutionen
und von eher zufälligen
Veränderungen,
die zu einer Steigerung der biologischen Aktivität der Analoga der RAP-2-Proteine
führen,
beabsichtigt, sie in den Rahmen der Erfindung mit einzuschließen.
-
Wenn
die genaue Wirkung einer Substitution oder einer Deletion bestätigt werden
soll, werden Fachleute zu schätzen
wissen, dass die Wirkung des/der Austausche(s), Deletion(en) usw. über Routine-Bindungs- und
Zelltod-Testansätze
bestimmt werden kann. Eine Durchmusterung unter Verwendung solcher
Standarduntersuchungen umfasst keine übertriebenen Experimente.
-
Akzeptierbare
RAP-2-Analoga sind diejenigen, die zumindest die Fähigkeit
zur Bindung an RIP beibehalten haben, und dadurch, wie vorstehend
erwähnt,
die Aktivität
von RIP in den intrazellulären
Signalwegen wie vorstehend erwähnt
vermitteln. Auf diese Weise können
Analoga hergestellt werden, die eine sogenannte dominant negative
Wirkung besitzen, nämlich
z. B. ein Analog, das entweder in der Bindung an RIP defekt ist, oder
in der nachfolgenden Signalübertragung
oder in einer anderen Aktivität,
die einer solchen Bindung folgt. Solche Analoga können zum
Beispiel verwendet werden, um die Wirkung von RIP zu hemmen, oder,
um die NF-κB induzierende
Wirkung von RIP (direkt oder indirekt) zu hemmen, in Abhängigkeit
davon, welche dieser Aktivitäten
die Hauptaktivität
darstellt, die durch die Wechselwirkung von RAP-2 und RIP moduliert
wird (vergleiche mit dem Vorstehenden), und dies durch solche Analoga,
die mit dem natürlichen
RAP-2 um die Bindung an RIP kompetitieren.
-
Auf
genetischer Ebene werden diese Analoga im Allgemeinen durch ortsgerichtete
Mutagenese von Nucleotiden in der DNA hergestellt, die das RAP-2-Protein codiert,
wodurch eine DNA hergestellt wird, die das Analog codiert, und danach
wird die DNA synthetisiert und das Polypeptid in einer rekombinanten
Zellkultur exprimiert. Die Analoga weisen typischerweise die gleiche
oder eine erhöhte
qualitative biologische Aktivität wie
das natürlich
vorkommende Protein auf, Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publications und Wiley Interscience, New York, NY,
1987-1995; Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, 1989.
-
Die
Herstellung eines RAP-2-Proteins, die hiermit in Übereinstimmung
steht, oder einer alternativen Nucleotidsequenz, die das gleiche
Polypeptid codiert, sich aber von der natürlichen Sequenz durch von Veränderungen
unterscheidet, die aufgrund der bekannten Degeneriertheit des genetischen
Codes erlaubt sind, kann durch ortsspezifische Mutagenese der DNA
erreicht werden, die ein zuvor hergestelltes Analog oder eine native
Version eines RAP-2-Proteins codiert. Die ortsspezifische Mutagenese
erlaubt die Herstellung von Analoga durch die Verwendung spezifischer
Oligonucleotid-Sequenzen, die die DNA-Sequenz mit der gewünschten
Mutation sowie eine ausreichende Anzahl an benachbarten Nucleotiden
codieren, um eine Primersequenz mit ausreichender Länge und
Sequenzkomplexität
bereitzustellen, so dass ein stabiles Duplexmolekül auf beiden
Seiten der Deletions-Verbindung gebildet werden kann, die überbrückt werden
soll. Typischerweise wird ein Primer mit einer Länge von etwa 20 bis 25 Nucleotiden
bevorzugt, mit etwa 5 bis 10 komplementären Nucleotiden auf jeder Seite
der Sequenz, die verändert
werden soll. Im Allgemeinen ist das Verfahren der ortsspezifischen
Mutagenese im Fachgebiet wohlbekannt, wie in Veröffentlichungen bespielhaft
dargestellt wurde, wie z. B. in Adelman et al., DNA 2:183 (1983),
deren Offenlegung hierin durch Bezugnahme mit eingeschlossen ist.
-
Wie
daraus deutlich wird, verwendet das Verfahren der ortsspezifischen
Mutagenese typischerweise einen Phagenvektor, der sowohl in einer
einzelsträngigen
als auch in einer doppelsträngigen
Form vorliegen kann. Typische Vektoren, die zur ortsgerichteten
Mutagenese nützlich
sind, schließen
Vektoren, wie zum Beispiel den M13-Phagen, der durch Messing et
al., Third Cleveland Symposium on Macromolecules and Recombinant
DNA, Herausgeber A. Walton, Elsevier, Amsterdam (1981) offenbart
wurde, ein, dessen Offenlegung hierin durch Bezugnahme mit eingeschlossen
ist. Diese Phagen sind kommerziell leicht erhältlich und ihre Verwendung
ist im Allgemeinen den Fachleuten wohlbekannt. Alternativ können Plasmidvektoren,
die einen Einzelstrang-Phagen-Replikationsursprung enthalten (Vieira
et al., Meth. Enzymol. 153:3, 1987), verwendet werden, um einzelsträngige DNA
zu erhalten.
-
Im
Allgemeinen wird die ortsgerichtete Mutagenese in Übereinstimmung
hiermit zuerst durch die Herstellung eines einzelsträngigen Vektors
durchgeführt,
der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, die
das relevante Polypeptid codiert. Durch automatisierte DNA/Oligonucleotid-Synthese
wird ein Oligonucleotid-Primer
synthetisch hergestellt, der die gewünschte mutierte Sequenz trägt. Dieser
Primer wird dann an den einzelsträngigen, die Proteinsequenz
enthaltenden Vektor angelagert und DNA polymerisierenden Enzymen
ausgesetzt, wie z. B. dem Klenow-Fragment
der Polymerase I aus E. coli, um die Synthese des Stranges zu vervollständigen,
der die Mutation trägt.
Auf diese Weise wird eine mutierte Sequenz erhalten, und der zweite
Strang trägt
die gewünschte
Mutation. Dieser Heteroduplex-Vektor
wird dann dazu verwendet, geeignete Zellen zu transformieren, wie
z. B. E. coli-JM101-Zellen, und es werden diejenigen Clone ausgewählt, die rekombinante
Vektoren enthalten, welche die mutierte Sequenzanordnung tragen.
-
Nachdem
ein solcher Clon ausgewählt
wurde, kann die mutierte RAP-2-Proteinsequenz
entfernt werden und in einen geeigneten Vektor platziert werden,
wobei es sich im Allgemeinen um einen Transfer- oder einen Expressionsvektor
eines Typs handelt, der zur Transfektion eines geeigneten Wirts
verwendet werden kann.
-
Demgemäß kann ein
Gen oder eine Nucleinsäure,
die ein RAP-2-Protein codiert, ebenfalls in vitro, in situ und/oder
in vivo nachgewiesen, erhalten und/oder modifiziert werden, und
zwar durch die Verwendung bekannter DNA- oder RNA-Amplifikationsverfahren
wie z. B. der PCR und der chemischen Oligonucleotid-Synthese. Die PCR
erlaubt die Amplifikation (Erhöhung
der Anzahl) spezifischer DNA-Sequenzen durch wiederholte DNA-Polymerase-Reaktionen.
Diese Reaktion kann als ein Ersatz für das Clonieren verwendet werden; alles,
was erforderlich ist, ist die Kenntnis der Nucleinsäuresequenz.
Um eine PCR durchzuführen,
werden Primer entworfen, die zu der Sequenz von Interesse komplementär sind.
Die Primer werden dann durch automatisierte DNA-Synthese erzeugt.
Da Primer so entworfen werden können,
dass sie mit beliebigen Teilen des Gens hybridisieren können, können solche
Bedingungen erzeugt werden, dass Fehlpaarungen bei der komplementären Basenpaarung
toleriert werden. Die Amplifikation dieser fehlgepaarten Bereiche
kann zur Synthese eines mutagenisierten Produkts führen, was
zur Erzeugung eines Peptids mit neuen Eigenschaften führt (d.
h. ortsgerichtete Mutagenese). Vergleiche auch z. B. mit Ausubel,
vorstehend, Kap. 16. Durch Kopplung einer komplementären DNA
(cDNA)-Synthese unter Verwendung der reversen Transkriptase mit
einer PCR kann ebenfalls RNA als Startmaterial zur Synthese der
extrazellulären
Domäne
eines Prolactin-Rezeptors ohne Clonierung verwendet werden.
-
Des
weiteren können
die PCR-Primer so entworfen werden, dass neue Restriktionsschnittstellen
oder andere Eigenschaften wie z. B. Terminations-Codons an den Endes
des Gensegments, das amplifiziert werden soll, mit eingebaut werden.
Das Platzieren von Restriktionsschnittstellen am 5'- und am 3'-Ende der amplifizierten
Gensequenz erlaubt es Gensegmente, die das RAP-2-Protein oder ein
Fragment davon codieren, für eine
Ligierung mit anderen Sequenzen und/oder Clonierungsstellen in Vektoren
nach Maß zu
entwerfen.
-
Die
PCR und andere Verfahren zur Amplifikation von RNA und/oder DNA
sind im Fachgebiet wohlbekannt und können gemäß der vorliegenden Erfindung
auf Grundlage der hierin dargelegten Lehre und Anleitung ohne übertriebene
Experimente verwendet werden. Die bekannten Verfahren zur Amplifikation
von DNA und RNA umfassen die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und
verwandte Amplifikationsverfahren, sind aber nicht auf diese beschränkt (vergleiche
z. B. mit den US-Patent Nrn. 4,683,195; 4,683,202; 4,800,159; 4,965,188
an Mullis et al.; 4,795,699 und 4,921,794 an Tabor et al.; 5,142,033
an Innis; 5,122,464 an Wilson et al.; 5,091,310 an Innis; 5,066,584
an Gyllensten et al.; 4,889,818 an Gelfand et al.; 4,994,370 an
Silver et al., 4,766,067 an Biswas; 4,656,134 an Ringold; und Innis
et al., Hrsg., PCR Protocols: A Guide to Method and Applications),
sowie die durch RNA vermittelte Amplifikation, die Antisense-RNA
der Zielsequenz als Matrize zur Doppelstrang-DNA-Synthese verwendet
(US-Patent Nr. 5,130,238 an Malek et al., mit dem Handelsnamen NASBA);
und die Immuno-PCR, die die Verwendung der DNA-Amplifikation mit
einer Markierung durch Antikörper
kombiniert (Ruzicka et al., Science 260:487 (1993); Sano et al.,
Science 258:120 (1992); Sano et al., Biotechniques 9:1378 (1991));
die vollständigen
Inhalte dieser Patente und der Referenzen sind hierin vollständig durch
Bezugnahme mit eingeschlossen.
-
Auf
analoge Weise können
biologisch aktive Fragmente der RAP-2-Proteine (z. B. solche eines
beliebigen RAP-2-Proteins oder seiner Isoformen) hergestellt werden,
wie bezüglich
der Analoga der RAP-2-Proteine vorstehend erwähnt wurde. Geeignete Fragmente
der RAP-2-Proteine sind solche, die die Fähigkeit von RAP-2 beibehalten,
und die die biologische Aktivität
von RIP oder von anderen Proteinen, die direkt oder indirekt mit
RIP assoziiert sind, modulieren oder vermitteln können. Demgemäß können RAP-2-Proteinfragmente hergestellt
werden, die eine dominant-negative
oder eine dominant-positive Wirkung aufweisen, wie bezüglich der
Analoga vorstehend erwähnt
wurde. Es sollte angemerkt werden, dass diese Fragmente eine spezielle Klasse
der Analoga der Erfindung darstellen, sie sind nämlich definierte Teile von
RAP-2-Proteinen, die aus der vollständigen RAP-2-Proteinsequenz
abgeleitet wurden (z. B. aus der einer beliebigen der RAP-2-Proteine oder
seiner Isoformen), wobei ein jeder solcher Teil oder ein jedes solches
Fragment irgendeine der vorstehend erwähnten gewünschten Aktivitäten aufweist.
Bei einem solchen Fragment kann es sich z. B. um ein Peptid handeln.
-
Ebenso
können
Derivate durch Standardmodifikationen der Seitengruppen eines oder
mehrerer Aminosäurereste
des RAP-2-Proteins, seiner Analoga oder Fragmente hergestellt werden,
oder durch Konjugation des RAP-2-Proteins, seiner Analoga oder Fragmente
mit einem anderen Molekül
wie z. B. einem Antikörper, einem
Enzym, einem Rezeptor usw., wie im Fachgebiet wohlbekannt ist. Dementsprechend
umfassen „Derivate", wie sie hierin
verwendet werden, Derivate, die aus den funktionellen Gruppen, die
als Seitenketten an den Resten oder an den N- oder C-terminalen
Gruppen auftreten, durch Mittel hergestellt werden können, die im
Fachgebiet bekannt sind, und sind daher in die Erfindung mit eingeschlossen.
Derivate können
chemische Reste, wie z. B. Kohlenwasserstoff- oder Phosphat-Gruppen, besitzen,
vorausgesetzt, dass eine solche Fraktion die gleiche oder eine höhere biologische
Aktivität
als die RAP-2-Proteine besitzt.
-
Derivate
können
zum Beispiel aliphatische Ester der Carboxylgruppen umfassen, sowie
Amide der Carboxylgruppen, die durch Reaktion mit Ammoniak oder
mit primären
oder sekundären
Aminen erzeugt werden, N-Acyl-Derivate oder freie Aminogruppen der
Aminosäurereste,
die mit Acyl-Resten (z. B. Alkanoyl- oder carbocyclischen Aroyl-Gruppen)
gebildet werden, oder O-Acyl-Derivate freier Hydroxylgruppen (zum
Beispiel diejenigen der Seryl- oder der Threonyl-Reste), die mit
Acyl-Resten gebildet werden.
-
Es
ist beabsichtigt, dass der Begriff „Derivate" nur diejenigen Derivate umfasst, die
eine Aminosäure nicht
in eine andere der 20 üblicherweise
vorkommenden, natürlichen
Aminosäuren
verändert.
-
RAP-2
ist ein Protein oder ein Polypeptid, d.h. eine Sequenz von Aminosäuren. Von
einem Polypeptid, das aus einer längeren Sequenz besteht, die
die vollständige
Sequenz eines RAP-2-Proteins mit einschließt, wird in Übereinstimmung
mit den hierin angeführten
Definitionen beabsichtigt, dass es so lange in den Rahmen eines
solchen Polypeptids mit eingeschlossen ist, so lange das Hinzufügen die
grundlegenden und die neuen Charakteristika der Erfindung nicht
beeinflussen, d. h. wenn sie die biologische Aktivität des RAP-2-Proteins entweder
beibehalten oder erhöhen
oder so abgespalten werden können,
dass sie ein Protein oder ein Polypeptid hinterlassen, das die biologische
Aktivität
des RAP-2-Proteins besitzt. Auf diese Weise wird zum Beispiel beabsichtigt,
dass die vorliegende Erfindung Fusionsproteine des RAP-2-Proteins
mit anderen Aminosäuren
oder mit Peptiden mit einschließt.
-
Das
neue RAP-2-Protein, sowie seine Analoga, Fragmente und Derivate,
besitzen eine Reihe möglicher
Verwendungen, wie zum Beispiel:
- (i) Das RAP-2-Protein,
sowie seine Analoga, Fragmente und Derivate, können verwendet werden, um die Funktion
von RIP entweder in den Entzündungs-,
den Zelltod- oder den Zellüberlebens-Signalwegen
wie vorstehend erwähnt
zu modulieren. Wenn zum Beispiel RAP-2 die Wirkung von RIP auf die
Aktivierung von NF-κB,
der JNK (Jun-Kinase) oder der p38-Kinase modulieren kann, können solche
Wirkungen von RAP-2 zur Steigerung einer solchen RAP-2-RIP-Wirkung
führen,
wenn dies bei Anti-Tumor, anti- oder proinflammatorischen, oder
Anti-HIV-Anwendungen
usw. wünschenswert
ist. In diesem Fall kann das RAP-2-Protein, seine Analoga, Fragmente
oder Derivate, die die Entzündung
modulieren, die cytotoxische Wirkung erhöhen oder die Zellüberlebenswirkung
blockieren, in die Zellen durch Standardverfahren eingebracht werden, die
als solche bekannt sind. Wenn zum Beispiel das RAP-2-Protein vollständig intrazellulär vorliegt
(wie vermutet) und nur in diejenigen Zellen eingebracht werden soll,
in denen der FAS-R-Ligand oder der TNF oder eine andere cytotoxische
Proteinwirkung, die durch RIP vermittelt wird, gewünscht wird,
wird ein System für eine
spezifische Einbringung dieses Proteins in die Zellen benötigt. Ein
Weg, auf dem dies erfolgen kann, ist durch die Erzeugung eines rekombinanten
Tiervirus, wie z. B. eines, das von Vaccinia abgeleitet wurde, in
dessen DNA die folgenden beiden Gene eingebaut werden: das Gen,
das einen Liganden codiert, der an die Zelloberflächenproteine
bindet, die durch die Zellen spezifisch exprimiert werden, wie z.
B. das gp120-Protein des AIDS (HIV)-Virus, das spezifisch an einige
Zellen bindet (CD4-Lymphocyten und verwandte Leukämien), oder
das irgendeinen anderen Liganden codiert, der spezifisch an die
Zellen bindet, die den FAS-R oder den p55-R tragen, so dass der
rekombinante virale Vektor in die Lage versetzt wird, an solche,
den FAS-R oder den p55-R tragenden Zellen zu binden; und das Gen,
das das RAP-2-Protein codiert. Dadurch wird die Expression des an
die Zelloberfläche
bindenden Proteins auf der Oberfläche des Virus das Virus spezifisch
an die Tumorzelle oder an eine andere den FAS-R oder den p55-R tragende
Zelle zielgerichtet anliefern, worauf hin die das RAP-2-Protein
codierende Sequenz in die Zellen über das Virus eingebracht wird,
und nachdem es in den Zellen exprimiert worden ist, wird es zur
Steigerung der RIP-Vermittlung
des FAS-R-Liganden oder der TNF-Wirkung führen oder zu unabhängigem RIP.
Die Konstruktion solcher rekombinanter Tierviren erfolgt über Standardverfahren
(vergleiche zum Beispiel mit Sambrook et al., 1989). Eine andere
Möglichkeit
besteht darin, die Sequenzen des RAP-2-Proteins (z. B. eines beliebigen
RAP-2-Proteins oder seiner Isoformen) in Form von Oligonucleotiden
einzubringen, die durch die Zellen absorbiert und in ihnen exprimiert
werden können.
- (ii) Sie können
verwendet werden, um den FAS-R-Liganden oder den TNF oder eine verwandte
Proteinwirkung zu hemmen, die durch RIP oder durch eine unabhängige RIP-Wirkung
vermittelt wird, wie z. B. in Fällen
wie Gewebsschädigung
bei septischem Schock, Transplantatabstoßung oder akuter Hepatitis,
in denen es gewünscht
wird, die durch den FAS-R-Liganden oder durch den TNF induzierte
intrazelluläre
Signalübertragung
durch den FAS-R oder den p55-R zu blockieren, oder um die unabhängige Wirkung
von RIP oder um eine andere, durch Proteine vermittelte, Signalübertragung
zu blockieren, und gleichzeitig den Zellüberlebens-Signalweg zu steigern. In dieser Situation
ist es zum Beispiel möglich,
in die Zellen durch Standardverfahren Oligonucleotide einzubringen,
die die Antisense codierende Sequenz des RAP-2-Proteins enthalten,
welche die Translation der mRNAs wirksam blockieren, die das RAP-2-Protein
codieren, und dadurch seine Expression blockieren und zur Hemmung
der Wirkung des FAS-R-Liganden oder des TNF oder des RIP oder eines
anderen Proteins führen.
Solche Oligonucleotide können
in die Zellen unter Verwendung des vorstehend angeführten Ansatzes
mit einem rekombinanten Virus eingebracht werden, wobei die zweite
Sequenz, die das Virus trägt,
die Oligonucleotidsequenz ist.
-
In ähnlicher
Weise, wie vorstehend erwähnt,
kann es in Abhängigkeit
von der Natur der RAP-2-RIP-Wechselwirkung möglich sein, auf den vorstehenden
Wegen (i) und (ii) die Entzündungs-
und die Überlebens-Signalwege
der Zelle zu steigern oder zu hemmen, wenn dies gewünscht wird.
-
Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, Antikörper
zu verwenden, die für
das RAP-2-Protein spezifisch sind, um seine intrazelluläre Signalübertragungsaktivität zu hemmen.
-
Ein
noch weiterer Weg, um die durch RIP vermittelten Wirkungen oder
die von RIP unabhängige
Wirkung zu hemmen, erfolgt über
den vor kurzem entwickelten Ribozym-Ansatz. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle, die
RNAs spezifisch spalten. Ribozyme können so konstruiert werden,
dass sie ausgewählte Ziel-RNAs
spalten wie z. B. die mRNAs, die das RAP-2-Protein der Erfindung
codieren. Solche Ribozyme besitzen eine Sequenz, die für die mRNA
des RAP-2-Proteins spezifisch ist, und sind in der Lage, mit ihr
in Wechselwirkung zu treten (komplementäre Bindung), darauf hin erfolgt
die Spaltung der mRNA, was zu einer Abnahme (oder dem vollständigem Verlust)
der Expression des RAP-2-Proteins führt, wobei das Ausmaß der verminderten
Expression von dem Grad der Expression des Ribozyms in der Zielzelle
abhängig
ist. Um Ribozyme in Zellen der Wahl einzubringen (wie z. B. in solche,
die den FAS-R oder den p55-R enthalten), kann jeder beliebige Vektor
verwendet werden, wie z. B. Plasmid oder Tiervirus- (Retrovirus-)
Vektoren, die üblicherweise für diesen
Zweck verwendet werden (vergleiche auch mit (i) vorstehend, wobei
das Virus als zweite Sequenz eine cDNA enthält, welche die Ribozym-Sequenz
der Wahl codiert). (Für Übersichtsartikel,
Verfahren usw., die Ribozyme betreffen, vergleiche mit Chen et al.,
1992; Zhao und Pick, 1993; Shore et al., 1993; Joseph und Burke
1993; Shimayama et al., 1993; Cantor et al., 1993; Baringa, 1993;
Crisell et al., 1993 und Koizumi et al., 1993). Dieser Ansatz ist
geeignet, wenn die RAP-2-RIP-Wechselwirkung die Zell-Cytotoxizität in Situationen steigert,
in denen es gewünscht
wird, diese Cytotoxizität
zu blockieren, oder wenn die RAP-2-RIP- Wechselwirkung die Aktivierung
von NF-κB
in der gleichen Situation hemmt, und wenn gewünscht wird, diese Hemmung zu
blockieren, um eine solche NF-κB-Aktivierung
zu steigern, d. h. in beiden Fällen
wird gewünscht,
das Überleben
der Zelle wie in (ii) vorstehend zu erhöhen.
- (iii)
Das RAP-2-Protein, seine Analoga, Fragmente oder Derivate können auch
verwendet werden, um andere Proteine der gleichen Klasse zu isolieren,
zu identifizieren und zu clonieren, d. h. solche, die an RIP oder
an funktionell verwandte Rezeptoren oder Proteine binden, welche
an den intrazellulären
Signalübertragungsprozessen
beteiligt sind. Bei dieser Anwendung kann das vorstehend erwähnte Hefe-Zwei-Hybrid-System
verwendet werden, oder es kann ein vor kurzem entwickeltes System
verwendet werden, das eine nicht stringente Southern-Hybridisierung,
gefolgt von einer PCR-Clonierung, verwendet (Wilks et al., 1989).
In der Veröffentlichung
von Wilks et al. wird die Identifizierung und Clonierung zweier
potentieller Protein-Tyrosinkinasen beschrieben, dies erfolgt durch
die Anwendung einer nicht stringenten Southern-Hybridisierung gefolgt
von einer Clonierung durch eine PCR, die auf der bekannten Sequenz
des Kinasemotivs, d. h. einer ausgedachten Kinasesequenz, basiert.
Dieser Ansatz kann in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung der Sequenz des RAP-2-Proteins
verwendet werden, um verwandte RIP-Bindeproteine zu identifizieren
und zu clonieren.
- (iv) Ein noch weiterer Ansatz, um das RAP-2-Protein oder seine
Analoga, Fragmente oder Derivate der Erfindung zu verwenden, besteht
darin, sie bei Affinitätschromatographie-Verfahren
zu verwenden, um andere Proteine oder Faktoren zu isolieren und
zu identifizieren, an die sie zur Bindung in der Lage sind, wie
z. B. andere Proteine oder Faktoren, die an dem intrazellulären Signalübertragungsprozess
beteiligt sind. Bei dieser Anwendung kann das RAP-2-Protein der vorliegenden
Erfindung, sowie seine Analoga, Fragmente oder Derivate individuell
an Affinitätschromatographie-Matrizen
angelagert werden und dann mit Zellextrakten oder mit isolierten
Proteinen oder Faktoren in Kontakt gebracht werden, die im Verdacht
stehen, an dem intrazellulären
Signalübertragungsprozess
beteiligt zu sein. Nach dem Affinitätschromatographie-Verfahren können die
anderen Proteine oder die Faktoren, die an das RAP-2-Protein der
Erfindung oder an seine Analoga, Fragmente oder Derivate gebunden
haben, eluiert, isoliert und charakterisiert werden.
- (v) Wie vorstehend erwähnt,
können
das RAP-2-Protein der Erfindung, oder seine Analoga, Fragmente oder
Derivate auch als Immunogene (Antigene) verwendet werden, um spezifische
Antikörper
gegen sie herzustellen. Diese Antikörper können ebenfalls zum Zweck der
Reinigung des RAP-2-Proteins (z. B. RAP-2 oder irgendeine seiner
Isoformen) verwendet werden, entweder aus Zellextrakten oder aus
transformierten Zelllinien, die das RAP-2-Protein oder seine Analoga
oder Fragmente herstellen. Des Weiteren können diese Antikörper für diagnostische
Zwecke zur Identifizierung von Erkrankungen verwendet werden, die
mit einer abnormalen Funktion des durch RIP vermittelten FAS-R-Liganden-
oder TNF-Systems oder mit unabhängigen
Aktivitäten
von RIP in Beziehung stehen, wie z. B. überaktive oder zu schwach aktive
durch den FAS-R-Liganden oder den TNF induzierte zelluläre Wirkungen,
die durch RIP vermittelt oder durch die eigenständigen spezifischen zellulären Wirkungen
von RIP verursacht werden. Sollten daher solche Erkrankungen mit
einer Funktionsstörung
eines intrazellulären
Signalübertragungssystems
in Beziehung stehen, an dem das RIP-Protein oder verschiedene andere,
vorstehend erwähnte,
an RIP bindende, Proteine oder das RAP-2-Protein selbst beteiligt
sind, können
solche Antikörper
als ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel dienen.
-
Es
sollte auch angemerkt werden, dass die Isolierung, Identifizierung
und Charakterisierung des RAP-2-Proteins der Erfindung über irgendeines
der wohlbekannten Standard-Durchmusterungsverfahren durchgeführt werden
kann. Zum Beispiel wurde eines dieser Durchmusterungsverfahren,
das Hefe-Zwei-Hybrid-Verfahren,
wie hierin nachstehend angeführt
wird, dazu verwendet, das RIP-Protein (vergleiche mit Stanger et
al., 1995) und anschließend
das RAP-2-Protein der Erfindung zu identifizieren (neben verschiedenen
anderen neuen Proteinen der vorstehend und nachstehend erwähnten, ebenfalls
im Besitz der Erfinder befindlichen und gleichzeitig anhängigen Patentanmeldungen).
In ähnlicher
Weise können,
wie vorstehend und nachstehend erwähnt, andere Verfahren verwendet
werden, wie z. B. die Affinitäts-Chromatographie
oder DNA-Hybridisierungsverfahren usw., wie sie im Fachgebiet wohlbekannt
sind, um das RAP-2-Protein der Erfindung zu isolieren, zu identifizieren
und zu charakterisieren oder um weitere Proteine, Faktoren, Rezeptoren
usw. zu isolieren, identifizieren und charakterisieren, die in der
Lage sind, an das RAP-2-Protein der Erfindung zu binden.
-
Wie
hierin vorstehend angeführt,
kann das RAP-2-Protein verwendet werden, um Antikörper zu
erzeugen, die mit dem biologisch aktiven RAP-2-Protein, einem Teil
des RAP-2-Proteins oder mit seinen Isoformen spezifisch reagieren.
Diese Antikörper
oder Fragmente davon können
verwendet werden, wie sie hierin nachstehend in Einzelheiten beschrieben
wird, wobei vorausgesetzt wird, dass es sich bei diesen Anwendungen um
Antikörper
oder Fragmente davon handelt, die die vorstehende Spezifität besitzen.
-
Auf
Grundlage der Ergebnisse gemäß der vorliegenden
Erfindung, d. h., dass RAP-2 spezifisch an RIP bindet und als solches
einen Vermittler oder Modulator von RIP darstellt und somit die
Aktivität
von RIP bei Entzündungen,
Zelltod- oder Zellüberlebens-Signalwegen
in einer solchen Weise vermitteln oder modulieren kann, dass RIP
unabhängig
oder in Verbindung mit anderen Proteinen (z. B. FAS-R, p55-R, MORT-1,
MACH, Mch4, GI und TRADD in Zelltod-Signalwegen, oder mit TRAF2
in Zellüberlebens-Signalwegen)
wirkt, ist es von Bedeutung, Arzneimittel zu entwerfen, die die
RAP-2-RIP-Wechselwirkung verstärken
oder hemmen können, je
nachdem wie dies gewünscht
wird und in Abhängigkeit
davon, welcher dieser Signalwege durch die RAP-2-RIP-Wechselwirkung
verstärkt
oder gehemmt werden soll. Es gibt viele Krankheiten, bei denen solche Arzneimittel
eine große
Hilfe sein können.
Darunter befinden sich unter anderen die akute Hepatitis, bei der die
akute Schädigung
der Leber den durch den FAS-R-Liganden vermittelten Zelltod der
Leberzellen widerzuspiegeln scheint; der durch Autoimmunität induzierte
Zelltod, wie z. B. der Tod der β-Langerhans-Zellen
der Bauchspeicheldrüse,
der zu Diabetes führt;
der Tod von Zellen bei der Transplantatabstoßung (z. B. Niere, Herz und
Leber); der Tod von Oligodendrocyten im Gehirn bei multipler Sklerose
und der durch AIDS gehemmte Suizid von T-Zellen, der die Vermehrung
des AIDS-Virus und damit die AIDS-Erkrankung verursacht.
-
Es
ist möglich,
dass RAP-2 oder eine oder mehrere seiner möglichen Isoformen als „natürliche" Inhibitoren von
RIP in einem oder in mehreren der vorstehenden Signalwege dienen
kann, und daher können
diese als die vorstehend erwähnten
spezifischen Inhibitoren von RIP angewendet werden. Ebenso kann
auf Antikörper
hin durchmustert werden, um spezifische Arzneimittel zu erhalten,
die in der Lage sind, die RAP-2-RIP-Wechselwirkung zu hemmen.
-
Im
Hinblick auf die Antikörper,
die hierin durchgängig
erwähnt
werden, beabsichtigt der Begriff „Antikörper" mit einzuschließen: polyclonale Antikörper, monoclonale
Antikörper
(mAbs), chimäre
Antikörper,
anti-idiotypische (anti-Id) Antikörper bis zu Antikörpern, die
in löslicher
oder in gebundener Form markiert werden können, sowie Fragmente davon,
die durch ein beliebiges bekanntes Verfahren bereit gestellt werden,
wie z. B., aber nicht beschränkt
auf, enzymatische Spaltung, Peptidsynthese oder rekombinante Verfahren.
-
Polyclonale
Antikörper
sind heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, die aus den Seren von Tieren
stammen, die mit einem Antigen immunisiert wurden. Ein monoclonaler
Antikörper
enthält
im Wesentlichen eine homogene Population an Antikörpern, die
für Antigene
spezifisch sind, wobei die Populationen im Wesentlichen ähnliche
Epitop-Bindestellen enthalten. MAbs können durch Verfahren erhalten
werden, die den Fachleuten bekannt sind. Vergleiche zum Beispiel
mit Köhler
und Milstein, Nature 256:495-497 (1975); US-Patent Nr. 4,376,110;
Ausubel et al., Hrsg., Harlow und Lane: ANTIBODIES: A LABORATORY
MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory (1988) und Colligan et al.,
Hrsg., Current Protocols in Immunology, Greene Publishing Assoc.
und Wiley Interscience, N.Y. (1992-1996), wobei der Inhalt dieser
Dokumente hierin vollständig durch
Bezugnahme enthalten ist. Solche Antikörper können jeder beliebigen Immunglobulinklasse
angehören, einschließlich IgG,
IgM, IgE, IgA, GILD und jeder Unterklasse davon. Ein Hybridom, das
einen mAb der vorliegenden Erfindung produziert, kann in vitro,
in situ oder in vivo kultiviert werden. Die Möglichkeit der Herstellung hoher
Titer von mAbs in vivo oder in situ macht dies zum derzeit bevorzugten
Verfahren der Herstellung.
-
Chimäre Antikörper sind
Moleküle,
deren unterschiedliche Anteile aus unterschiedlichen Tierarten stammen,
wie z. B. solche, die eine variable Region besitzen, die aus einem
murinen mAb stammt, und eine menschliche konstante Immunglobulin-Region.
Chimäre
Antikörper
werden vorwiegend verwendet, um die Immunogenität bei der Anwendung zu vermindern
und um die Ausbeute bei der Herstellung zu erhöhen, wie zum Beispiel, wenn
murine mAbs höhere
Ausbeuten aus Hybridomen, aber eine höhere Immunogenität im Menschen
aufweisen, so dass chimäre
Mensch/murine mAbs verwendet werden. Chimäre Antikörper und Verfahren zu ihrer
Herstellung sind im Fachgebiet bekannt (Cabilly et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81:3273-3277 (1984); Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81:6851-6855 (1984); Boulianne et al., Nature 312:643-646 (1984);
Cabilly et al., Europäische
Patentanmeldung 125023 (veröffentlicht
am 14. November 1984); Neuberger et al., Nature 314:268-270 (1985);
Taniguchi et al., Europäische
Patentanmeldung 171496 (veröffentlicht am
19. Februar 1985); Morrison et al., Europäische Patentanmeldung 173494
(veröffentlicht
am 5. März
1986); Neuberger et al., PCT-Anmeldung WO 8601533 (veröffentlicht
am 13. März
1986); Kudo et al., Europäische Patentanmeldung
184187 (veröffentlicht
am 11. Juni 1986); Sahagan et al., J. Immunol. 137:1066-1074 (1986); Robinson
et al., Internationale Patentanmeldung Nr. WO 8702671 (veröffentlicht
am 7. Mai 1987); Liu et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:3439-3443
(1987); Sun et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:214-218 (1987); Better
et al., Science 240:1041-1043 (1988) und Harlow und Lane, ANTIBODIES:
A LABORATORY MANUAL, vorstehend. Diese Referenzen sind hierin vollständig durch
Bezugnahme mit eingeschlossen.
-
Ein
anti-idiotypischer (anti-Id) Antikörper ist ein Antikörper, der
die einzigartigen Determinanten erkennt, die im Allgemeinen mit
der Antigen-Bindungsstelle
eines Antikörpers
assoziiert sind. Ein Id-Antikörper kann
durch die Immunisierung eines Tieres der gleichen Art und des gleichen
genetischen Typs (z. B. eines bestimmten Mausstammes) als Quelle
des mAbs hergestellt werden, gegen den ein Anti-Id hergestellt wird. Das
immunisierte Tier wird die idiotypischen Determinanten des zur Immunisierung
eingesetzten Antikörpers erkennen
und darauf hin mit der Herstellung eines Antikörpers reagieren, der gegen
diese idiotypischen Determinanten gerichtet ist (d. h. des Anti-Id-Antikörpers).
Vergleiche zum Beispiel mit dem US-Patent Nr. 4,699,880, das hierin
vollständig
durch Bezugnahme mit eingeschlossen ist.
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Der
Anti-Id-Antikörper
kann ebenfalls als „Immunogen" verwendet werden,
um eine Immunantwort in noch einem weiteren Tier hervorzurufen,
wodurch ein so genannter Anti-anti-Id-Antiköper hergestellt werden kann.
Der Anti-anti-Id-Antikörper
kann mit dem ursprünglichen
mAb, der den Anti-Id-Antikörper
induzierte, hinsichtlich des Epitops identisch sein. Somit ist es
durch die Verwendung von Antikörpern
gegen die idiotypischen Determinanten eines mAbs möglich, andere
Clone zu identifizieren, die Antikörper mit identischer Spezifität exprimieren.
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Dementsprechend
können
mAbs, die gegen die RAP-2-Proteine der vorliegenden Erfindung sowie
gegen Analoga, Fragmente oder Derivate davon erzeugt wurden, verwendet
werden, um Anti-Id-Antikörper
in geeigneten Tieren wie z. B. in BALB/c-Mäusen zu erzeugen. Die Milzzellen
solcher immunisierten Mäuse
werden verwendet, um Anti-Id-Hybridome herzustellen, die Anti-Id-mAbs
sekretieren. Des Weiteren können
die Anti-Id-mAbs an einen Träger
gebunden werden, wie z. B. an KLH („keyhole limpet hemocyanin") und dazu verwendet
werden, weitere BALB/c-Mäuse zu immunisieren.
Die Seren aus diesen Mäusen
werden Anti-anti-Id-Antikörper enthalten,
die die Bindungseigenschaften der ursprünglichen mAbs aufweisen, die
für ein
Epitop des vorstehenden RAP-2-Proteins oder seiner Analoga, Fragmente
und Derivate spezifisch sind.
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Die
Anti-Id-mAbs besitzen somit ihre eigenen idiotypischen Epitope oder „Idiotope", die zu dem Epitop, das
untersucht wird, strukturell ähnlich
sind, wie z. B. zu dem GRB-Protein a.
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Es
wird auch beabsichtigt, dass der Begriff „Antikörper" sowohl intakte Moleküle als auch
Fragmente davon mit einschließt,
wie zum Beispiel Fab und F(ab')2,
die in der Lage sind, an das Antigen zu binden. Fab- und F(ab')2-Fragmenten fehlt
das Fc-Fragment eines intakten Antikörpers, sie werden rascher aus
dem Kreislauf ausgeschieden, und sie können eine geringere unspezifische
Gewebsbindung als ein intakter Antikörper aufweisen (Wahl et al.,
J. Nucl. Med. 24:316-325 (1983)).
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Es
wird ersichtlich, dass Fab und F(ab')2 sowie andere
Fragmente der Antikörper,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, zum Nachweis und
zur Quantifizierung des RAP-2-Proteins gemäß den Verfahren verwendet werden
können,
die hierin für
intakte Antikörpermoleküle offenbart
wurden. Solche Fragmente werden typischerweise durch proteolytische
Spaltung hergestellt, und zwar unter Verwendung von Enzymen wie z.
B. Papain (um Fab-Fragmente herzustellen) oder Pepsin (um F(ab')2-Fragmente
herzustellen).
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Von
einem Antikörper
wird gesagt, dass er „in
der Lage zur Bindung" an
ein Molekül
ist, wenn er in der Lage ist, mit dem Molekül spezifisch zu reagieren und
dadurch das Molekül
an den Antikörper
zu binden. Der Begriff „Epitop" bedeutet eine Bezugnahme
auf denjenigen Teil eines beliebigen Moleküls, der in der Lage ist, an
einen Antikörper
gebunden zu werden, und der ebenfalls durch diesen Antiköper erkannt
werden kann. Epitope oder „antigene
Determinanten" bestehen üblicherweise
aus chemisch aktiven Oberflächengruppierungen von
Molekülen
wie z. B. von Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten und besitzen spezifische dreidimensionale
strukturelle Eigenschaften sowie spezifische Ladungseigenschaften.
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Ein „Antigen" ist ein Molekül oder ein
Teil eines Moleküls,
das in der Lage ist, durch einen Antikörper gebunden zu werden, und
das darüber
hinaus in der Lage ist, ein Tier zur Herstellung eines Antiköpers zu
induzieren, der in der Lage ist, an ein Epitop dieses Antigens zu
binden. Ein Antigen kann ein oder mehr als ein Epitop besitzen.
Die spezifische Reaktion, auf die vorstehend Bezug genommen wurde,
bedeutet, dass das Antigen in einer hoch selektiven Weise mit seinem
entsprechenden Antikörper
reagieren wird und nicht mit der Vielzahl anderer Antikörper, die
durch andere Antigene hervorgerufen werden können.
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Die
Antikörper,
einschließlich
der Fragmente der Antikörper,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, können verwendet
werden, um das RAP-2-Protein
in einer Probe quantitativ oder qualitativ nachzuweisen oder um
die Anwesenheit von Zellen nachzuweisen, die das RAP-2-Protein der
vorliegenden Erfindung exprimieren. Dies kann durch Immunfluoreszenz-Verfahren
erfolgen, die einen Fluoreszenz-markierten Antikörper (vergleiche nachstehend)
verwenden, verbunden mit einem lichtmikroskopischen, durchflußcytometrischen
oder fluorometrischen Nachweis.
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Die
Antikörper
(oder Fragmente davon), die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
können
histologisch wie z. B. bei der Immunfluoreszenz oder der Immunelektronen-Mikroskopie
zum in situ-Nachweis des RAP-2-Proteins der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Der in situ-Nachweis kann durch die Entfernung
einer histologischen Probe aus einem Patienten und dem Bereitstellen
des markierten Antikörpers
der vorliegenden Erfindung für
eine solche Probe durchgeführt
werden. Der Antikörper
(oder das Fragment) wird bevorzugt durch Anliefern oder Überschichten
des markierten Antikörpers
(oder des Fragments) an eine biologische Probe bereitgestellt. Durch
die Verwendung eines solchen Verfahrens ist es nicht nur möglich, die
Anwesenheit des RAP-2-Proteins zu bestimmen, sondern auch seine
Verteilung in dem untersuchten Gewebe. Bei der Anwendung der vorliegenden
Erfindung werden Fachleute rasch erkennen, dass ein beliebiges aus einer
Vielzahl histologischer Verfahren (wie z. B. Färbeverfahren) modifiziert werden
kann, um einen solchen in situ-Nachweis zu erreichen.
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Solche
Testansätze
für das
RAP-2-Protein der vorliegenden Erfindung umfassen typischerweise
die Inkubation einer biologischen Probe wie z. B. einer biologischen
Flüssigkeit,
eines Gewebeextrakts, frisch geernteter Zellen wie z. B. Lymphocyten
oder Leukocyten oder Zellen, die in Gewebekultur angezogen wurden, in
Gegenwart eines nachweisbaren, markierten Antikörpers, der in der Lage ist,
das RAP-2-Protein zu identifizieren, und den Nachweis des Antikörpers durch
ein beliebiges aus einer Reihe von Verfahren, die im Fachgebiet
wohlbekannt sind.
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Die
biologische Probe kann mit einer Festphasen-Unterlage oder mit einem
Träger
behandelt werden, wie z. B. mit Nitrocellulose, oder mit einer anderen
festen Unterlage oder einem Träger,
die/der in der Lage ist, Zellen, Zellpartikel oder lösliche Proteine
zu immobilisieren. Die Unterlage oder der Träger kann dann mit geeigneten
Puffern gewaschen werden, darauf hin erfolgt die Behandlung mit
einem nachweisbaren markierten Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie vorstehend erwähnt.
Die Festphasen-Unterlage oder der Träger kann dann mit dem Puffer
ein zweites Mal gewaschen werden, um den ungebundenen Antikörper zu entfernen.
Die Menge der gebundenen Markierung auf der festen Unterlage oder
dem Träger
kann dann durch herkömmliche
Mittel nachgewiesen werden.
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Mit „Festphasen-Unterlage", „Festphasen-Träger", „feste
Unterlage", „fester
Träger", „Unterlage" oder „Träger" ist jede beliebige
Unterlage oder jeder beliebige Träger gemeint, die/der in der
Lage ist, ein Antigen oder einen Antikörper zu binden. Wohlbekannte
Unterlagen oder Träger
umfassen Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylon-Amylasen,
natürliche
und modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide, Gabbros und Magnetit.
Die Natur des Trägers
kann für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bis zu einem gewissen Grad
entweder löslich
oder auch unlöslich
sein. Das Material der Unterlage kann praktisch jede beliebige mögliche strukturelle
Konfiguration aufweisen, so lange das daran angeheftete Molekül zur Bindung
an ein Antigen oder an einen Antikörper in der Lage ist. Daher
kann die Konfiguration der Unterlage oder des Trägers sphärisch sein, wie z. B. bei einem
Kügelchen,
oder zylindrisch sein, wie z. B. bei der inneren Oberfläche eines Teströhrchens
oder der äußeren Oberfläche eines
Stäbchens.
Alternativ kann die Oberfläche
flach sein, wie z. B. bei einem Blatt, einem Test-Streifen usw.
Bevorzugte Unterlagen oder Träger
umfassen Polystyrol-Kügelchen.
Fachleuten werden andere geeignete Träger für die Bindung eines Antikörpers oder
eines Antigens bekannt sein, oder sie werden in der Lage sein, diese
durch die Anwendung von Routineexperimenten zu ermitteln.
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Die
Bindungsaktivität
einer bestimmten Charge eines Antikörpers der Erfindung, wie vorstehend
erwähnt,
kann gemäß bekannter
Verfahren bestimmt werden. Fachleute werden in der Lage sein, operative
und optimale Testbedingungen für
jeden Nachweis durch Routineexperimente zu bestimmen.
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Es
können
weitere Schritte wie z. B. Waschen, Rühren, Schütteln, Filtrieren und ähnliche
den Testanätzen
hinzugefügt
werden, je nachdem wie es üblich
oder für
die spezielle Situation notwendig ist.
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Einer
der Wege, auf dem ein Antikörper
gemäß der Erfindung
zum Nachweis markiert werden kann, erfolgt durch die Verknüpfung desselben
mit einem Enzym und der Verwendung in einem Enzym-Immun-Test (EIA).
Das Enzym wiederum wird, wenn es später einem geeigneten Substrat
ausgesetzt wird, mit dem Substrat in einer solchen Weise reagieren,
dass eine chemische Einheit produziert wird, die nachgewiesen werden kann,
zum Beispiel durch spektrophotometrische, fluorometrische oder durch
visuelle Mittel. Enzyme, die verwendet werden können, um den Antikörper für den Nachweis
zu markieren, umfassen Malat-Dehydrogenase, Staphylococcus-Nuclease,
Delta-5-Steroid-Isomerase, Alkohol-Dehydrogenase aus Hefe, Alpha-Glycerophosphat-Dehydrogenase,
Triosephosphat-Isomerase, Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase,
Asparaginase, Glucose-Oxidase, Beta-Galactosidase, Ribonuclease,
Urease, Katalase, Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, Glucoamylase und Acetylcholin-Esterase,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Der Nachweis kann durch colorimetrische Verfahren erfolgen, die
ein chromogenes Substrat für
das Enzym verwenden. Der Nachweis kann ebenfalls durch einen visuellen
Vergleich des Ausmaßes
der enzymatischen Reaktion eines Substrats im Vergleich zu auf ähnliche
Weise hergestellten Standards erfolgen.
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Der
Nachweis kann unter Verwendung eines beliebigen aus einer Reihe
anderer Immuntests durchgeführt
werden. Zum Beispiel ist es durch radioaktive Markierung der Antikörper oder
der Antikörper-Fragmente
möglich,
R-PTPase über
die Verwendung eines Radioimmuntests (RIA) nachzuweisen. Eine gute
Beschreibung des RIA findet sich in „Laboratory Techniques and
Biochemistry in Molecular Biology" von Work, T.S. et al., North Holland
Publishing Company, NY (1978), mit besonderem Bezug auf das Kapitel
mit dem Titel „An Introduction
to Radioimmune Assay and Related Techniques" von Chard, T., das hierin durch Bezugnahme
mit eingeschlossen ist. Das radioaktive Isotop kann durch solche
Mittel wie z. B. der Verwendung eines Gamma-Zählers oder eines Szintillationszählers oder
durch Autoradiographie nachgewiesen werden.
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Es
ist auch möglich,
einen Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer fluoreszierenden Verbindung zu markieren. Wenn
der Fluoreszenz-markierte Antikörper
Licht der geeigneten Wellenlänge
ausgesetzt wird, kann seine Anwesenheit aufgrund der Fluoreszenz
nachgewiesen werden. Unter den üblicherweise
am meisten verwendeten Verbindungen zur Fluoreszenzmarkierung befinden
sich Fluorescein-Isothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Pycocyanin,
Allophycocyanin, o-Phthaldehyd und Fluorescamin.
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Der
Antikörper
kann zum Nachweis ebenfalls unter Verwendung von Fluoreszenz abstrahlenden
Metallen wie z. B. 152E oder anderen der
Lanthaniden-Reihe
markiert werden. Diese Metalle können
an den Antikörper
durch Verwendung von Metallchelat bildenden Gruppen wie z. B. Diethylentriaminpentaessigsäure (ETPA)
angeheftet werden.
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Der
Antikörper
kann zum Nachweis ebenfalls durch seine Kopplung an eine chemilumineszente
Verbindung markiert werden. Die Anwesenheit des Chemilumineszenz-markierten
Antikörpers
wird dann durch den Nachweis der Anwesenheit von Lumineszenz bestimmt,
die im Verlauf einer chemischen Reaktion entsteht. Beispiele für besonders
nützliche
chemilumineszente Verbindungen zur Markierung sind Luminol, Isoluminol,
theromatische Acridin-Ester, Imidazol, Acridinium-Salze und Oxalat-Ester.
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In ähnlicher
Weise kann eine biolumineszente Verbindung verwendet werden, um
den Antikörper
der vorliegenden Erfindung zu markieren. Biolumineszenz ist eine
Art der Chemilumineszenz, die sich in biologischen Systemen findet,
bei der ein katalytisches Protein die Wirksamkeit der chemilumineszenten
Reaktion erhöht.
Die Anwesenheit eines biolumineszenten Proteins wird durch den Nachweis
der Anwesenheit der Lumineszenz bestimmt. Wichtige biolumineszente
Verbindungen zum Zwecke der Markierung sind Luziferin, Luziferase
und Aequorin.
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Ein
Antikörpermolekül der vorliegenden
Erfindung kann zum Gebrauch bei einem immunometrischen Test angepasst
werden, der auch als „Zwei-Seiten" oder als „Sandwich-Assay" bekannt ist. Bei
einem typischen immunometrischen Testansatz wird eine Menge eines
unmarkierten Antikörpers
(oder eines Fragments eines Antikörpers) an eine feste Unterlage
oder an einen Träger
gebunden, und eine Menge eines zum Nachweis markierten löslichen
Antikörpers
wird zugegeben, um den Nachweis und/oder die Quantifizierung des
ternären
Komplexes zu erlauben, der sich zwischen dem Festphasen-Antikörper, dem
Antigen und dem markierten Antikörper
gebildet hat.
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Typischerweise
und bevorzugt umfassen immunometrische Testansätze „Vorwärts"-Testansätze, bei denen der an die Festphase
gebundene Antikörper
zuerst mit der zu untersuchenden Probe in Kontakt gebracht wird,
um das Antigen aus der Probe durch die Bildung eines binären an der
Festphase gebunden Antikörper-Antigen-Komplexes
zu extrahieren. Nach einem geeigneten Inkubationszeitraum wird die
feste Unterlage oder der Träger
gewaschen, um Reste der flüssigen
Probe, einschließlich
des Antigens, das nicht reagiert hat, wenn überhaupt noch vorhanden, zu
entfernen, und dann mit einer Lösung
in Kontakt gebracht, die eine unbekannte Menge eines markierten
Antikörpers
enthält
(der als „Reportermolekül" fungiert). Nach
einem zweiten Inkubationszeitraum, in dem es dem markierten Antikörper erlaubt
wird, einen Komplex mit dem Antigen zu bilden, das an die feste
Unterlage oder den Träger über den
unmarkierten Antikörper gebunden
ist, wird die feste Unterlage oder der Träger ein zweites Mal gewaschen,
um den markierten Antikörper,
der nicht reagiert hat, zu entfernen.
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Bei
einem anderen Typ eines „Sandwich-Assays", der für die Antigene
der vorliegenden Erfindung ebenfalls nützlich sein kann, werden die
so genannten „simultanen" und „reversen" Testansätze verwendet. Ein
simultaner Testansatz umfasst einen einzigen Inkubationsschritt,
da sowohl der Antikörper,
der an die feste Unterlage oder an den Träger gebunden wird, als auch
der markierte Antikörper
der Probe, die untersucht wird, zur gleichen Zeit zugegeben werden.
Nachdem die Inkubation beendet ist, wird die feste Unterlage oder
der Träger
gewaschen, um Reste der flüssigen
Probe und des nicht komplexierten markierten Antikörpers zu
entfernen. Die Anwesenheit des markierten Antikörpers, der mit der festen Unterlage
oder dem Träger
verbunden ist, wird dann wie in einem konventionellen „Vorwärts-Sandwich-Assay" bestimmt.
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Bei
dem „reversen" Testansatz wird
zuerst die schrittweise Zugabe einer Lösung des markierten Antikörpers zu
der flüssigen
Probe verwendet, gefolgt von der Zugabe des unmarkierten Antikörpers nach
einem geeigneten Inkubationszeitraum, der eine feste Unterlage oder
an den Träger
gebunden ist. Nach einer zweiten Inkubation wird die Festphase in üblicher
Weise gewaschen, um sie von den Resten der Probe, die untersucht
wird, und der Lösung
des markierten Antiköpers,
der nicht reagiert hat, zu befreien. Die Bestimmung des markierten
Antikörpers,
der mit der festen Unterlage oder dem Träger assoziiert ist, wird dann
wie bei dem „simultanen" und dem „Vorwärts"-Testansatz bestimmt.
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Das
RAP-2-Protein der Erfindung kann durch beliebige rekombinante Standard-DNA-Verfahren
hergestellt werden (vergleiche zum Beispiel mit Sambrook et al.,
1989 und Ausubel et al., 1987-1995, vorstehend), bei denen geeignete
eukaryontische oder prokaryontische Wirtszellen, die im Fachgebiet
wohlbekannt sind, mit den geeigneten eukaryontischen oder prokaryontischen
Vektoren transformiert werden, welche die Sequenzen enthalten, die
die Proteine codieren. Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch solche Expressionsvektoren und transformierte
Wirtszellen zur Herstellung der Proteine der Erfindung. Wie vorstehend erwähnt, umfassen
diese Proteine auch ihre biologisch aktiven Analoga, Fragmente und
Derivate, und daher umfassen die Vektoren, die diese codieren, ebenfalls
Vektoren, die Analoga und Fragmente dieser Proteine codieren, und
die transformierten Wirte umfassen diejenigen, die solche Analoga
und Fragmente herstellen. Bei den Derivaten dieser Proteine, die
durch die transformierten Wirte hergestellt werden, handelt es sich
um Derivate, die durch Standard-Modifikationen der Proteine oder
ihrer Analoga oder Fragmente hergestellt werden.
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Wie
vorstehend erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung auch Arzneimittel, die rekombinante
Tiervirus-Vektoren umfassen, welche das RAP-2-Protein codieren,
wobei der Vektor zugleich ein virales Oberflächenprotein codiert, das in
der Lage ist, an die Oberflächenproteine
spezifischer Zielzellen (z. B. Krebszellen) zu binden, um die Insertion
der RAP-2-Proteinsequenzen in die Zellen zu steuern. Weitere Arzneimittel
der Erfindung umfassen als aktiven Bestandteil eine Oligonucleotid-Sequenz, die eine
Antisense-Sequenz der RAP-2-Proteinsequenz codiert.
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Arzneimittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen eine ausreichende Menge des aktiven Bestandteils,
um dessen beabsichtigten Zweck zu erfüllen. Zusätzlich können die Arzneimittel geeignete
pharmazeutisch verträgliche
Träger
enthalten, die Excipienten und Zusatzstoffe umfassen, welche die
Verarbeitung der aktiven Bestandteile zu Präparaten erleichtern, die pharmazeutisch
verwendet werden können,
und die solche Präparate
zur Verabreichung an das Individuum, das ihrer bedarf, stabilisieren
können,
wie sie den Fachleuten wohlbekannt sind.
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Von
dem RAP-2-Protein und seinen Isoformen oder Isotypen wird erwartet,
dass sie in unterschiedlichen Geweben zu deutlich unterschiedlichen
Spiegeln und offenbar auch in unterschiedlichen Mustern der Isotypen
exprimiert werden, dies würde
in analoger Weise zu der Expression verschiedener anderer Proteine
erfolgen, die an den intrazellulären
Signalübertragungswegen
beteiligt sind, wie in den vorstehend angeführten, gleichzeitig im Besitz
der Erfinder befindlichen und gleichzeitig anhängigen Patentanmeldungen angezeigt wurde.
Diese Unterschiede können
möglicherweise
zu den gewebsspezifischen Eigenschaften der Antwortreaktionen gegenüber dem
Fas/APO1-Liganden und dem TNF mit beitragen. Wie im Falle anderer CED3/ICE-Homologe
(Wang et al., 1994; Alnemri et al., 1995) haben die genannten Erfinder
bereits gezeigt (in den vorstehend erwähnten Patentanmeldungen), dass
von MACH-Isoformen, die unvollständige CED3/ICE-Regionen enthalten
(z. B. MACHα3),
herausgefunden wurde, dass sie eine hemmende Wirkung auf die Aktivität der gleichzeitig
exprimierten MACHα1-
oder MACHα2-Moleküle besitzen;
von diesen wurde ebenfalls herausgefunden, dass sie die Induktion
des Zelltodes durch Fas/APO1 und den p55-R blockieren. Die Expression
solcher hemmenden Isoformen in den Zellen kann einen Mechanismus
des zellulären
Selbstschutzes gegen die durch Fas/APO1 und den TNF vermittelte
Cytotoxizität
bilden. Eine ähnliche
hemmende Wirkung mindestens einer der Isoformen von G1 wird ebenfalls
vermutet (G1 ist ein vor kurzem isoliertes an Mch4 und möglicherweise
auch an MACH bindendes Protein, und auch ein an MORT-1 bindendes
Protein, das MORT-MODULE und eine Protease-Domäne besitzt – vergleiche mit der ebenfalls
im Besitz der Erfinder befindlichen, und ebenfalls anhängigen Patentanmeldung
IL 120367). Die große
Heterogenität
der MACH-Isoformen
und die gleichfalls erwartete analoge Heterogenität der G1-Isoformen,
die diejenige, die für
andere Proteasen der CED3/ICE-Familie beobachtet wird, bei weitem übertrifft,
sollte eine besonders feine Regulierung der Funktion der aktiven
MACH-Isoformen und in analoger Weise auch der aktiven G1-Isoformen
erlauben. Daher können,
wie vorstehend erwähnt,
die RAP-2-Proteine oder mögliche
Isoformen variierende Wirkungen in unterschiedlichen Geweben aufweisen,
was ihre Wechselwirkung mit RIP und damit ihren Einfluss auf das Gleichgewicht
zwischen der Aktivierung der Zelltod- oder der Zellüberlebens-Signalwege
betrifft, wie vorstehend beschrieben wurde.
-
Es
ist auch möglich,
dass einige der möglichen
Isoformen des RAP-2-Proteins anderen Funktionen dienen. Zum Beispiel
könnten
RAP-2, oder einige RAP-2-Isoformen
auch als Andockstellen für
Moleküle
fungieren, die an anderen, nicht cytotoxischen Wirkungen des Fas/APO1-
und des TNF-Rezeptors über
eine Wechselwirkung mit RIP oder sogar unabhängig von RIP beteiligt sind.
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Aufgrund
der einzigartigen Fähigkeit
des Fas/APO1- und des TNF-Rezeptors, Entzündungen und den Zelltod verursachen
zu können,
sowie der Fähigkeit
der TNF-Rezeptoren,
andere gewebsschädigende
Aktivitäten
auslösen
zu können,
können
Abweichungen von der Funktion dieser Rezeptoren für den Organismus
besonders schädlich
sein. Es wurde tatsächlich
gezeigt, dass sowohl das übermäßige als
auch das unzureichende Funktionieren dieser Rezeptoren zu pathologischen
Manifestationen verschiedener Krankheiten mit beiträgt (Vassalli,
1992; Nagata und Golstein, 1995). Die Identifizierung der Moleküle, die
an der Signalübertragungsaktivität dieser
Rezeptoren teilnehmen, und das Auffinden von Wegen, um die Aktivität dieser
Moleküle zu
modulieren, können
neue therapeutischen Ansätzen
lenken. Andere Aspekte der Erfindung werden aus den folgenden Beispielen
deutlich werden.
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Die
Erfindung wird nun in mehr Einzelheiten in den folgenden nicht einschränkenden
Beispielen und in den begleitenden Abbildungen beschrieben:
Es
sollte auch angemerkt werden, dass die Verfahren:
(i) der Zwei-Hybrid-Durchmusterung
und des Zwei-Hybrid-β-Galactosidase-Expressionstests;
(ii) die induzierte Expression, die metabolische Markierung und
die Immunpräzipitation
von Proteinen; (iii) die in vitro-Bindung; (iv) die Bestimmung der
Cytotoxizität
und (v) die Northern- und die Sequenz-Analysen (vergleiche auch
mit Boldin et al., 1995b) 2, 3 (vergleiche auch mit Boldin et al.,
1996) und 4, nachstehend, im Hinblick auf MORT-1 und ein an MORT-1
bindendes Protein (z. B. MACH) sowie das neue isolierte Protein
G1 (vergleiche mit IL 120367) für
die entsprechende Isolierung, Clonierung und Charakterisierung von
RAP-2 der vorliegenden Erfindung und seiner möglichen Isoformen in gleicher
Weise (mit einigen Modifikationen) angewendet werden können. Diese
Verfahren sind daher als die vollständige Offenbarung der gleichen
Verfahren auszulegen, die für
die Isolierung, Clonierung und Charakterisierung von RAP-2 gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, und wie sie in Einzelheiten z. B. in
der gleichen oder in einer äquivalenten
Form in den ebenfalls im Besitz der Anmelder befindlichen und gleichzeitig
anhängigen
israelischen Patentanmeldung Nrn. 114,615, 114,986, 115,319, 116588,
117,932 und 120367 sowie in der entsprechenden PCT-Patentanmeldung Nr. PCT/US96/10521
genau beschrieben werden. Was das NIK-Protein und seine Rolle bei der Aktivierung
von NF-κB
und somit das Zellüberleben
betrifft, sowie die Rolle, die TRAF2 bei diesem Zellüberlebens-Signalweg spielt,
wie zum Beispiel die Wechselwirkung zwischen TRAF2 und RIP und anderen
Proteinen, wurden diese in Einzelheiten durch die hier genannten
Erfinder in den ebenfalls im Besitz der Anmelder befindlichen und gleichzeitig
anhängigen
Patentanmeldungen IL 117800, IL 119133 sowie in Malinin et al.,
1997 beschrieben.
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Beispiel 1: Clonierung
und Isolierung des RAP-2-Proteins, das an das RIP-Protein bindet
-
Zwei-Hybrid-Durchmusterung,
Sequenzierung und vorläufige
Analyse
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Unter
Verwendung einer Zwei-Hybrid-Durchmusterung mit RIP als Köder (vergleiche
z. B. mit Fields und Song, 1989, WO/96/18641) wurde aus einer B-Zellen-Genbank ein
Clon von etwa 1,5 kB Länge
isoliert. Dieser 1,5 kB lange Clon (vergleiche mit dem Pfeil in 1 und 2)
wurde für
die Durchmusterung einer Phagen-cDNA-Genbank verwendet, wodurch
ein Clon von etwa 2,0 kB erhalten wurde, dessen Sequenz in 1 gezeigt wird.
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Unter
Anwendung eines EST-Sequenzvergleichs mit der Sequenz des 1,5 kB
großen
Clons wurde ein EST-Fragment erhalten, das das 3'-Ende des Clons #41072 des I.M.A.G.E.-Konsortiums
(Research Genetics Institute) umfasste. Aus diesem Clon, der aus
einer Genbank des fötalen
Hirns stammte, wurden nur zwei kleine Sequenzfragmente seines 3'- und 5'-Endes veröffentlicht.
Nachdem der Clon vorlag, wurde er sequenziert, und es stellte sich
heraus, dass sogar diese veröffentlichten
Sequenzfragmente Fehler enthielten. Es wurde herausgefunden, dass
der sequenzierte Clon (2) mit dem
Clon der 1 in der codierenden Region
identisch war, aber Unterschiede in der nicht codierenden 5'-Region aufwies.
Daher nehmen wir an, dass beide cDNAs alternativ gespleißte Formen
des gleichen Gens sind.
-
Die
Analyse der Sequenz zeigt, dass das RAP-2-Protein wie RAP offenbar
keine „Todesdomänen" besitzt, es besitzt
kein MORT-MODUL, es besitzt keine Proteasedomäne wie in der ICE-Familie,
es besitzt keine Kinasedomäne,
und es enthält
auch keine TRAF-Domänen
(vergleiche mit den ebenfalls anhängigen und ebenfalls im Besitz
der Erfinder befindlichen Patentanmeldungen und den verschiedenen
Referenzen, insbesondere mit Malinin et al., 1997 im Hinblick auf
alle die verschiedenen Domänen,
die in den intrazellulären
Signalübertragungswegen
vorkommen). Es wurden auch keine anderen bemerkenswerten Motive
in der vorliegenden Sequenz gefunden, mit der Ausnahme von drei
Leucin-Zipper- (LZ) ähnlichen
Blöcken,
die gleichmäßig über die
proteincodierende Region verteilt sind.
-
Diese
wurden als „ähnlich" bezeichnet, da zwei
von ihnen Leu-zu-Val-, -Met- oder -Ile-Austausche enthalten. Obwohl
sie normalerweise als konserviert angesehen werden, ist es nicht
klar, ob solche Veränderungen
innerhalb der Leucin-Zipper-Domäne es dem
Protein erlauben, seine funktionelle Aktivität beizubehalten, d. h. die
Bindung an andere LZs. Bindungsstudien offenbarten, dass RAP-2 im
Wesentlichen an RIP bindet, während
RAP-2 nicht in der Lage war, an TRADD, MORT-1, den p55-R, den p75-R und
MACH zu binden (bei den Untersuchungen, die bis heute durchgeführt wurden).
Diese Ergebnisse stützen
die Tatsache/den Befund, dass RAP-2 offenbar „Todesdomänen" und MORT-MODULE fehlen.
-
Daher
scheint es so zu sein, dass RAP-2 ein spezifisches an RIP bindendes
Protein darstellt, das mit RIP in einer sehr spezifischen Weise
in Wechselwirkung tritt oder an es bindet. Somit scheint RAP-2 ein
spezifischer Modulator oder Vermittler der intrazellulären Aktivität von RIP
zu sein, der eine wichtige Rolle bei der Modulierung oder der Vermittlung
der Entzündungs-
und der Zelltod- oder Zellüberlebens-Signalwege
durch RIP spielt.
-
Kurzgefasst
wurde ein Clon von RAP-2 durch eine Zwei-Hybrid-Durchmusterung einer menschlichen B-Zellen-cDNA-Genbank
unter Verwendung des Volllängen-RIP-Proteins
als „Köder" erhalten. Die Sequenz von
RIP war aus vorherigen Veröffentlichungen
verfügbar
(z. B. Stanger et al., 1995) und lag in der GenBank-Datenbank unter
der Zugangs-Nr. U 25994 vor, wobei es sich um die menschliche RIP-Sequenz
handelt (die RIP-Sequenz der Maus liegt unter der Zugangs-Nr. U
25995 ebenfalls vor). Unter Verwendung dieser Sequenzinformation
wurden geeignete PCR-Primer durch die OLIGO4TM-Software
entworfen, und das DNA-Fragment, das dem codierenden Teil von RIP
entsprach, wurde durch eine PCR unter Verwendung einer cDNA-Genbank
als Matrize erhalten, d e (unter Verwendung von Standardverfahren)
aus der Gesamt-RNA menschlicher Fibroblastenzellen hergestellt worden
war. Dieser codierenden Teil von RP wurde dann in den Vektor pGBT-9
(Clontech) cloniert und wie vorstehend dargelegt als Köder in dem
Zwei-Hybrid-Durchmusterungsverfahren verwendet. Bei dieser Zwei-Hybrid-Durchmusterung
wurde ein Clon erhalten, der ein RIP-Bindeprotein codiert, das mit
RIP in Wechselwirkung tritt.
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Dieser
Clon wurde, wie vorstehend erwähnt,
verwendet, um eine Phagen-cDNA-Genbank
und eine EST-Datenbank zu durchmustern. Den 1 und 2 kann man entnehmen, dass die codierenden
Sequenzen der beiden Clone identisch sind, während sich die nicht codierenden
5'-Regionen unterscheiden.
Daher haben wir es wahrscheinlich mit alternativ gespleißten Formen
zu tun. Die Clone haben eine Länge
von etwa 2,0 kB ein ORF (offenes Leseraster) von etwa 1,5 kB, das
ein Molekulargewicht des Proteins von etwa 50 kD ergeben würde. Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
von RAP-2 wird in 3 gezeigt.
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Die
Analyse der vorstehenden Sequenzen des RAP-2-Clons und der Sequenzen
in der „dbest"-Datenbank, Human
Genome Database level 1, und der GenBank-Datenbank offenbarten,
dass die Sequenz von RAP-2 eine einzigartige (neuartige) Sequenz
ist, da keine bekannte Sequenz irgendeine signifikante Homologie
mit dieser RAP-2-Sequenz aufwies. Nach der Anmeldung IL 123758,
aus dem diese Anmeldung die Priorität beansprucht, berichteten
Yamaoka, S. et al. (1998) die Charakterisierung einer murinen cDNA,
die ein Protein von 48 kD codiert, welches als NEMO (für NF-κB Essential
Modulator, essentieller Modulator von NF-κB) bezeichnet
wurde (vergleiche mit dem Abschnitt Fachgebiet).
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Die
weitere Suche in Datenbanken (in silico) identifizierte FIP-2 – ein Protein
mit unbekannter Funktion, das ursprünglich von Li, Y. et al. (1998)
cloniert wurde (vergleiche mit dem Abschnitt Hintergrund).
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Wie
man aus dem Sequenzvergleich der vollständigen RAP-2- und der FIP-2-Sequenz (3B) erkennt, ist der Gesamtgrad an Ähnlichkeit
relativ gering (daher ist es nicht überraschend, dass die Sequenz
unter Verwendung von Sequenzvergleichen, die auf globalen Algorithmen
basierten, nicht identifiziert werden konnte). Die Homologie zwischen
RAP-2 und FIP-2 nimmt in Richtung des C-Terminus der Proteine hin
zu und kulminiert bis zur (praktischen!) Identität der C-terminalen 30 Aminosäuren. Neben dieser Endregion
ist erwähnenswert,
dass das potenzielle LZ-Motiv von FIP-2 zum größten Teil in RAP-2 konserviert
ist (mit Ausnahme eines Ile/Ala-Substitution.
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Es
wurde ebenfalls eine kürzere
RAP-2-cDNA mit einer Länge
von etwa 0,5 kB identifiziert (ID: 1469996), die hierin nachstehend
als Human shrt bezeichnet wird. Diese Variante umfasst codierende
Sequenz-„Blöcke", die aus mehreren
(relativ weit) voneinander entfernten Regionen der 1,5 kB langen „vollständigen" cDNA stammen, und
die wahrscheinlich von einem alternativen Spleißen des gleichen Gens herrühren.
-
Eine
Northern-Hybridisierungs-Analyse eines Multiple Tissue Northern
blots (Northern-Blot mit RNA aus mehreren Geweben, Clontech) mit
einem 0,9 kB großen
BgIII-Fragment der RAP-2-cDNA ergab ein komplexes Muster der RAP-2-mRNA.
Es wurden mindestens 5 unterschiedliche mRNAs nachgewiesen, die
in der Größe von <1 kB bis zu >7 kB reichten, wobei
die 2,5 kB- und die 6 kB-Variante mehr oder weniger ubiquitär überwiegen
(4A).
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Beispiel 2: Identifizierung
des murinen RAP-2
-
Eine Ähnlichkeitssuche
in der Maus-ESTs-Kollektion, die am TIGR erstellt wurde, offenbarte
eine Teil-cDNA von 1,6 kB Länge
(Mouse part., ID 761011, 3), die wahrscheinlich
dem RAP-2-Protein aus der Maus entspricht, da sie mit ihrem menschlichen
Gegenstück
durchgängig
durch die codierende Region praktisch identisch ist (95 %) (vergleiche
mit 3).
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Dennoch
reichen die Unterschiede zwischen der menschlichen und der murinen
RAP-2- und der NEMO-Sequenz über
das hinaus, was eindeutig einem regulären Unterschied zwischen den
Arten zugeschrieben werden kann. Ein fehlender Block von 7 Aminosäuren (Position
249 in 20.4) in dem murinen RAP-2 und in der NEMO-Sequenz und die
Insertion von 3 Aminosäuren
(KLE an Position 111) in dem offenen Leseraster von NEMO im Vergleich
zu der menschlichen Volllängen-Variante
und zu der partiellen murinen Sequenz sind tatsächlich nur die am meisten hervorzuhebenden
Beispiele (3). Diese könnten jedoch
funktionelle Auswirkungen auf die Aktivität des Proteins haben. Die funktionellen
Eigenschaften, die für
NEMO berichtet wurden, scheinen tatsächlich denjenigen, die für das menschliche
RAP-2 gefunden wurden, entgegengesetzt zu sein, obwohl die Fraktionierungsanalyse,
die für
NEMO berichtet wurde, bestätigt,
dass es im Signalosom lokalisiert ist.
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Beispiel 3: Die Bindung
von RIP an RAP-2 in Säugerzellen
-
Ein
weiterer Beweis für
die physiologische Bedeutung der RAP-2-RIP-Wechselwirkung wurde in transfizierten
HEK-293T- und in HeLa-Zellen erhalten. Diese beiden Proteine konnten
tatsächlich
leicht aus Zelllysaten von HEK-293-Zellen (ATCC-Nr. CRL 1573) copräzipitiert
werden, die wie nachstehend in jeder Zeile in 4B angegeben, transfiziert worden waren, und mit
Anti-FLAG-mABs (Kodak) immunpräzipitiert
werden. Die Immunkomplexe wurden anschließend auf die Anwesenheit von
HIS-RAP-2 durch ein herkömmliches Western-Blot-Verfahren
mit Anti-His6-mAbs (Sigma) analysiert (4B und
nicht gezeigte Daten). Die Bildung eines solchen Komplexes führte jedoch
nicht zu einer enzymatischen Aktivität von RIP: überexprimiertes RIP phosphorylierte
RAP-2 nicht in einem Ausmaße,
wir es mit einem Immunkomplex-Kinase-Testansatz in vitro hätten nachweisen
können
(Daten nicht gezeigt).
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Es
wurden Bindungs-Testansätze
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob RAP-2 an irgendeines der anderen bekannten intrazellulären signalübertragenden
Proteine bindet. Bei diesen Untersuchungen wurden die Proteine TRADD,
MORT-1, der p55-R,
der p75-R und MACH auf ihre Fähigkeit
an RAP-2 zu binden hin untersucht. Es wurde jedoch herausgefunden,
dass RAP-2 nicht in der Lage war, an irgendeines dieser Proteine
zu binden. RAP-2 band ebenfalls an keines der Kontrollproteine,
wie z. B. an Lamin oder an Cyclin D.
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Alle
der vorstehenden Ergebnisse zeigen daher an, dass das neue RAP-2-Protein möglicherweise
mit RIP in einer sehr spezifischen Weise in Wechselwirkung tritt
und als solches stellt es einen spezifischen Modulator oder Vermittler
von RIP dar.
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Beispiel 4: RAP-2 tritt
mit NIK in Wechselwirkung und moduliert die von NF-κB und c-Jun
abhängige
Transkription.
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Obwohl
keine Wechselwirkung von RAP-2 mit NIK bei den Zwei-Hybrid-Untersuchungen in
der Hefe nachgewiesen konnte (vergleiche mit dem Vorstehenden),
deuteten die Transfektionsexperimente in HEK-293T-Säugerzellen
auf eine stabile Bildung dieses Komplexes hin. Die NIK-RAP-2-Wechselwirkung wurde
wie in Beispiel 3 beschrieben nachgewiesen, mit der Ausnahme, das
Anti-FLAG-Antikörper für die Westen-Blot-Analyse
verwendet wurden, die nach einer Immunpräzipitation mit Anti-His6-(Antikörpern) erfolgte (4C). Eine solche Diskrepanz in der Bindung zwischen
Hefe und Säugerzellen
kam nicht überraschend, da
das Volllängen-NIK-Protein
dazu tendiert, seine Bindungseigenschaften zu verlieren, wenn es
in Hefe exprimiert wird.
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Im
Hinblick auf die Tatsache, dass man annimmt, dass in vivo sowohl
RIP als auch NIK unverzichtbare Vermittler der durch den TNF induzierten
Aktivierung von NF-κB
darstellen, untersuchten wir, ob die Überexpression von RAP-2 in
einer Zellkultur in der Lage ist, diesen besonderen Signalübertragungsweg
zu stören. Eine
anfängliche
Reihe von Experimenten wurde in HEK-293T-Zellen durchgeführt, die
mit Reporterplasmiden transient transformiert wurden, welche aus
dem Luciferase-Gen
unter der Kontrolle des HIV-LTR-Minimal-Promotors bestanden. Mit
einem ähnlichen
Experimentaufbau war anfänglich
herausgefunden worden, dass RAP-2 die Aktivierung des Reporters
bis fast auf den Grundspiegel herunter reguliert, die sowohl durch
eine Überexpression
der verschiedenen bekannten NF-κB-Induktoren,
die an der TNF-Signalübertragung
beteiligt sind (NIK, TRAF2, RIP, usw.), als auch durch eine Behandlung
der Zellen mit externen Reizen (TNF und PMA, 5A)
verursacht worden war. Die HEK-293T-Zellen wurden mit dem Reporterplasmid
(HIVLTR-Luc oder CMV-Luc für
NF-κB- (5A)
und GAL4-Luc für
c-Jun- (5B) – Aktivierungstestansätze) und
mit einem Expressionsvektor für
den angegebenen Induktor, sowie entweder mit dem leeren Vehikel
(pcDNA3) oder mit einem Plasmid, das das Volllängen-RAP-2-Protein codierte
(pcRAP-2), transient transformiert. Es ist bemerkenswert, dass die
Tatsache, dass RAP-2 in der Lage ist, seine Wirkungen so weit hinten/unten
in dem Signalübertragungsweg,
wie an der Stelle wo RelA liegt, ausüben zu können, beinhaltet, dass ein
Teil dieser Proteinwirkung verschiedenen und ansonsten divergierer
den Signalübertragungswegen
gemein sein könnte
(vergleiche mit dem Nachstehenden). Gleichzeitig wurde die von κB unabhängige (vom
frühen
CMV-Promotor angetriebene) Transkription der Luciferase nicht beeinträchtigt (5A), und daher glauben wir, dass eine mögliche allgemeine
Unordnung der basalen --ranskriptions-/Translations-Maschinerie
durch RAP-2 ausgeschlossen werden kann. Diese Ergebnisse wurden
anschließend
in HeLa-Zellen vollständig bestätigt (nicht
gezeigt).
-
Wie
jedoch weitere Titrations-Testansätze offenbarten, war das tatsächliche
Phänomen
weitaus komplexer. Wenn TRAF2 in HEK-293T-Zellen zusammen mit den
verschiedenen Mengen an pcRAP-2, die in 6 angegeben
sind, transient transformiert wurde, veränderte RAP-2 sein Verhalten
bei niedrigen Konzentrationen (etwa bei 20 ng/106 Zellen)
drastisch, in dem es die durch TRAF2(-)NF-κB induzierte Transkription steigerte
(vergleiche mit 6A). Darüber hinaus wurde durch einen
Austausch der ursprünglichen
Insertion mit einer in der umgekehrten Orientierung, ein wirksames,
die RAP-2-Antisense-RNA exprimierendes Vehikel entworfen, und TRAF2
wurde in HEK-293T-Zellen zusammen mit den verschiedenen angegebenen
Mengen des pcRAP-2-a/s- (Antisense) -Konstrukts transient exprimiert,
und es wurde die Wirkung einer fortschreitenden Verarmung an RAP-2
analysiert, was zur Erstellung eines konzentrationsabhängigen Diagramms
führte.
Der Gesamttrend der Kurvendarstellung deutet an, dass die Reaktionsfähigkeit
der Zelle mit der Menge der transfizierten RAP-2-DNA in Großem und
Ganzem invers korreliert, mit der Ausnahme einer charakteristischen
Region, die in etwa an dem „Null"-Punkt stattfindet,
der dem nominalen, endogenen Spiegel des Proteins entspricht (6). Es sollte angemerkt werden, dass die
Herunterregulierung der Expression eines bestimmten Gens durch die
Einbringung einer Antisense-RNA gegenüber einer Überexpression der Sense-RNA
vermutlich genauer und feiner erfolgt. Ein Antisense-(RNA-Testansatz)
beinhaltet nämlich
nicht die artifizielle Produktion eines fremden Proteins innerhalb
der Zelle, und er unterbewertet daher die Bedeutung der hemmenden
Kapazität
von RAP-2. Dennoch sollte angemerkt werden, dass der vorstehend
erwähnte
Sprung bei niedrigen Konzentrationen in der Antisense-Hälfte der
Darstellung widergespiegelt und nicht umgekehrt wird (6).
-
Um
die Diversität
des Transkriptionssystems, an dem RAP-2 beteiligt sein könnte, zu
untersuchen, wechselten wir zur Untersuchung von c-Jun, einem nucleären Faktor,
von dessen Rolle bei dem Aufbau und der Aufrechterhaltung einer
angemessenen Stressantwort bewiesen ist, dass sie fast so bedeutend
wie die von NF-κB
ist. Unter Verwendung von Komponenten des kommerziell erhältlichen „Path Detect"-Systems (Stratagene),
konnten wir ein ähnliches
biphasisches Verhalten von RAP-2 in Bezug auf mehrere bekannte Aktivatoren
von AP-1 in HEK-293T- und in HeLa-Zellen bestätigen (vergleiche mit den 5B und 6B).
-
Beispiel 5: RAP-2 potenziert
die Hyperphosphorylierung von c-Jun ohne die Aktivität der JNK
zu verändern.
-
Um
den Mechanismus zu untersuchen, der einer solchen tiefgehenden Wirkung
auf die Transkription zu Grunde liegt, war es wichtig, den genauen
Spiegel zu bestimmen, an dem das Signal unter normalen Bedingungen
zusammenbricht. Es ist bekannt, dass das Potenzial von c-Jun zur
Transaktivierung durch eine, durch extrazelluläre Signale induzierte, Phosphorylierung
von zwei Serinresten (63Ser und 73Ser) seiner aminoterminalen Aktivierungsdomäne reguliert
wird. Die JNK/SAPK-Proteinkinasen,
die für
diese vorstehend erwähnte
Phosphorylierung verantwortlich sind, bilden eine relativ weit entfernte
Untergruppe der MAP-Kinasefamilie und werden selber über eine
Phosphorylierung an 183Thr und an 185Tyr aktiviert, die durch weiter stromaufwärts liegende,
doppelt-spezifische Kinasen vermittelt wird. Daher kann der Phosphorylierungszustand
der entsprechenden Stellen, sowohl bei c-Jun als auch bei den JNKs,
als ein Marker verwendet werden, der den Aktivierungszustand des
Proteins widerspiegelt. Eine Western-Blot-Analyse mit Lysaten von
transient transformierten HEK-293T-Zellen offenbarte, dass trotz
einer Beeinträchtigung
der durch c-Jun vermittelten Transkription, RAP-2 die Phosphorylierung
des endogenen c-Jun an 63Ser, die durch
eine Reihe von Reizen induziert wurde, deutlich potenzierte (vergleiche
mit der 7A). Die Gesamt-Zelllysate von HEK-293T-Zellen,
die mit den angegebenen Expressionskonstrukten zusammen mit entweder
der pcDNA3-Träger-DNA,
die in 7 durch ein Minuszeichen (-)
angezeigt ist, oder mit pcRAP-2, das in der gleichen Figur durch
ein Pluszeichen (+) angezeigt ist, transient transformiert worden
waren, wurden über
SDS-PAGE aufgetrennt, auf ECL-Membranen übertragen und mit Anti-Phospho-63Ser-c-Jun-Antikörpern (NEB)
getestet. Die in der unteren Teilabbildung von 7A gezeigte Membran wurde zur Kontrolle mit dem
Anti-Gesamt-c-Jun-Antikörper
(NEB) erneut ausgetestet.
-
Die
Gesamtmenge an c-Jun blieb jedoch unverändert, was eine Erhöhung des
c-Jun-Spiegels als eine mögliche
Quelle der Modifizierung ausschließt. Antikörper, die gegen die phosphorylierte
Form der JNK1/2 spezifisch waren, entdeckten keinerlei wesentliche
Erhöhung
der Menge dieser aktivierten Kinasen als Antwortreaktion auf die Überexpression
von RAP-2, was anzeigt, dass die zusätzliche Phosphorylierung von c-Jun
nicht von einer von RAP-2 unabhängigen
Steigerung der Aktivität
der JNKs herrührte
(7B). Die aktivierte JNK1/2 aus HEK-293T-Zellen,
die entweder mit pcDNA3 oder mit pcRAP-2 transfiziert und mit hrTNFα über zunehmende
Zeiträume
behandelt worden waren, wurde durch Western-Blot-Analyse der Gesamt-Lysate mit
Phospho-(183Thr/185Thr)-JNK-Antikörpern (NEB)
wie in 7 gezeigt nachgewiesen.
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Zur
weiteren Unterstützung
dieses letzten Befundes, lieferte ein in-vitro-Kinase-Test mit immunpräzipitierter
JNK1 und mit gereinigtem GST-cJun als Substrat im Wesentlichen das
gleiche Ergebnis (7C). HEK-293T-Zellen wurden
mit dem leeren Vektor, mit pcRAP-2 und mit pcRIP in verschiedenen
Kombinationen zusammen mit einem HA-JNK1 exprimierenden Plasmid
kotransfiziert. Dann wurde die JNK1 mittels ihrer N-terminalen HA-Markierung
immunpräzipitiert,
und ihre Fähigkeit,
mit Hilfe von Bakterien hergestelltes und gereinigtes GST-Jun zu
phosphorylieren, wurde durch den Einbau von 32P
in einem in-vitro-Kinase-Testansatz bestimmt.
Die Reaktionsprodukte wurden durch SDS-PAGE wie in 7 gezeigt
analysiert.
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RAP-2
wird phosphoryliert, wenn der RAP-2-IKK1-Komplex, der aus transfizierten
HEK193-Zellen immunpräzipitiert
werden kann, unter phosphorylierenden Bedingungen in vitro inkubiert
wird. Eine Suche nach der funktionellen Rolle der Phosphorylierung
von RAP-2 offenbarte, dass die Mutation eines bestimmten Serin-Restes
in diesem Protein (an Position 148) die Aktivierung der c-Jun-Phosphorylierung
durch das RAP-2-Protein vollständig
aufhebt. Wie in 13 dargestellt, beeinflusste
die Überexpression
von RAP-2 (S148A) die Phosphorylierung von Jun überhaupt nicht, während die Überexpression
der Wildtypform des RAP-2-Proteins zu einer massiven Steigerung
der Phosphorylierung von c-Jun führte.
Die Wirkung von RAP-2 auf NF-κB
wurde jedoch von dieser Mutation überhaupt nicht beeinflusst.
Diese Befunde deuten an, dass die Phosphorylierung des Serins 148
von RAP-2 in ihrer Wirkung spezifisch an der Phosphorylierung von
Jun beteiligt ist.
-
Beispiel 6: RAP-2 hemmt
die Bindung von c-Jun und RelA an die DNA nicht.
-
Im
Hinblick auf die Tatsache, dass die in Beispiel 5 dargestellten
Experimente das im Cytosol vorliegende, modulierende Angriffsziel
des überexprimierten
RAP-2 auf die NF-κB-
und die AP1-Signalübertragungskaskade
nicht offenbarten, untersuchten wir die Integrität der nucleären Prozesse, die für die Transkription
erforderlich sind. Elektromobilitäts-Verzögerungs-Testansätze (EMSA),
die mit Kernextrakten aus transfizierten HEK-293T-Zellen durchgeführt wurden,
zeigten eindeutig, dass RAP-2 nicht die Bindung von c-Jun und RelA
an die Oligonucleotide beeinträchtigte,
die ihren klassischen Erkennungssequenzen entsprachen (8). Tatsächlich wurde eine mehrfache
Steigerung der Wirksamkeit der Bildung des DNA/AP-1-Komplexes in
mit RAP-2 transfizierten Zellen beobachtet. Des Weiteren wurde keine
Wechselwirkung zwischen RAP-2 und c-Jun/RelA beobachtet, die zu
einer sterischen Behinderung der Aktivierungsdomänen der Letzteren (d. h. von
c-Jun und RelA)
hätte führen können. Wir
schlagen vor, dass wenn überhaupt,
die Wirkung des Eintritts von RAP-2 in den Kern, an irgendeinem
Punkt weiter stromabwärts
der Enhancer-Bindungsereignisse angreift.
-
Beispiel 7: RAP-2 tritt
in vivo mit der Histon-Acetyltransferase TIP60 in Wechselwirkung.
-
TIP60
(GeneBank U 74667) gehört
zu einer vor kurzem beschriebenen Familie von Kernproteinen, die als
Histon-Acetyltransferasen (HATs) bezeichnet werden. Die enzymatische
Aktivität
dieser Proteine ist mit dem Zustand der Chromatinstruktur in den
Nucleosomen-Komplexen assoziiert. HATs sind häufig mit bestimmten Elementen
des Transkriptionsapparates assoziiert und sind in der Lage, die
Transkriptionsrate zu modulieren. HATs wirken durch die Entspannung
der Chromatinpackung in der Nähe
von Initiationsstellen durch die Übertragung von Acetylgruppen
auf spezifische Lysin-Reste von Histonen, wodurch sie den Zugang
verschiedener bestimmter Faktoren zur DNA fördern. Sie ist offensichtlich
eines dieser nucleären
Hilfsproteine, deren Bedeutung darin liegt, dass sie die Wechselwirkung
zwischen den an einen Enhancer bindenden Faktoren und der RNA-Polymerase
II erleichtern. Daher untersuchten wir, ob TIP60 mit RAP-2 einen
Komplex bilden konnte. Eine Immunpräzipitation aus HeLa-Zellen
und anschließende
Zwei-Hybrid-Untersuchungen zeigten überzeugend, dass RAP-2 mit
TIP60 in beiden Systemen stark in Wechselwirkung tritt. Dennoch
waren wir nicht in der Lage, irgendeine bedeutende Veränderung
der durch RAP-2 vermittelten Wirkung auf NF-κB
und auf c-Jun nach der Koexpression mit TIP60 in HEK-293T-Zellen
zu beobachten (nicht gezeigt). Das gleiche Fehlen von Veränderungen
wurde bei dem Kontrollexperiment beobachtet, d. h. bei der Stimulierung ± TIP60
(mit oder ohne RAP-2), was zu dem Schluss führte, dass der kurze Beobachtungszeitraum
(20-30 Stunden nach der Transfektion) wahrscheinlich die Veränderung/Umformung
der Reporter-DNA in eine Chromatinstruktur ausschließt, wodurch
für HAT-ähnliche
Enzyme keine ausreichende Zeit zur Wirkung übrig bleibt.
-
Beispiel 8: Struktur-Funktions-Beziehungen
in RAP-2
-
A. Binderegionen
-
Durch
die Durchführung
einer fortlaufenden Deletionsanalyse wurden die Binderegionen innerhalb
von RAP-2 kartiert, und es wurden RIP-, NIK- und TIP60-Bindedomänen sowie
eine Selbstassoziierungs-Domäne identifiziert
(10).
-
Die
Bindestelle für
RIP wurde in einer Region des RAP-2-Proteins kartiert, die zwischen
den Aminosäuren
177-218 beginnt und an der Aminosäure 264 endet.
-
Bislang
wurde weder von der IKKβ-
noch von der NIK-Bindestelle (Aminosäuren 95-264, beziehungsweise
Aminosäuren
1-264) herausgefunden, dass sie mit der Bindestelle von RIP innerhalb
von RAP-2 überlappen
(10).
-
Die
Bindestelle von TIP60 kartiert offenbar innerhalb der Region, die
die Aminosäuren
95-264 überspannt.
Das Fehlen einer Wechselwirkung mit dem Deletionsfragment, das die
Aminosäuren
95-309 überspannt,
könnte
am wahrscheinlichsten das Ergebnis einer spezifischen behindernden
Konformation sein, die dieser bestimmten Deletion eigen ist.
-
Eine ähnliche
Diskrepanz bei der Bindung an die Deletionsfragmente kann für die Bindung
des Clons #10 und für
die Selbstassoziierung von RAP-2 beobachtet werden. Im Gegensatz
zu TIP60 beinhaltet die Tatsache, dass das Volllängen-RAP-2 an das Deletionsfragment
bindet, das die Aminosäuren
218-416 enthält, sowie
an das Deletionsfragment bindet, das die Aminosäuren 1-264 enthält, jedoch,
dass die Region, die an der Bildung des Homodimers beteiligt ist,
zwischen den Aminosäuren
217-264 lokalisiert ist.
-
Das
durch den Clon #10 codierte Protein, mit der vorstehend beschriebenen
Ausnahme, bindet offenbar innerhalb einer Region, die zwischen den
Aminosäuren
218-309 beginnt und an der Aminosäure 416 endet, und daher könnte seine
Bindestelle überlappende
Regionen mit den Bindestellen für
RIP, NIK, IKKβ und TIP60
umfassen (10).
-
B. Funktionelle Regionen
-
Nach
unserem bisherigen Kenntnisstand kartieren alle funktionellen Wirkungen
von RAP-2 (nämlich die
Hemmung von NF-κB
und die Hyperphosphorylierung von c-Jun) in der gleichen Region
(10).
-
Darüber hinaus
ist es möglich,
dass die Region, die für
eine wirksame Modulierung der Signalübertragung durch alle Induktoren,
die in diesen Experimenten verwendet wurden, im N-terminalen Segment
des Proteins lokalisiert ist.
-
Die
Region, welche die Aminosäuren
95-416 umfasst, hatte auch eine Wirkung, obwohl diese signifikant
schwächer
war, verglichen mit derjenigen, die durch das Volllängen-Protein
verursacht wurde, und daher könnte
die Wirkung aus einer erzwungenen Aggregation des endogenen RAP-2
herrühren.
-
Darüber hinaus
kann, mit der Ausnahme von RelA, die Wirkung aller Induktoren, die
in unseren Experimenten verwendet wurden, durch die geringe Zahl
von etwa 100 N-terminalen Aminosäuren
von RAP-2 vermittelt werden. Tatsächlich vermittelt sogar das
Fragment, welches die Aminosäuren
1-102 umfasst, eine distinkte Wirkung, obwohl nur in mittlerer Stärke (11).
-
Andererseits
erfordert die erfolgreiche Induktion von RelA einen viel längeren Teil
des RAP-2-Proteins. Bislang konnten wir die Grenzen dieser Region
zwischen den Aminosäuren
1 bis 264 definieren, was offenbar die Region zwischen den Aminosäuren 157
und 264 mit einigen spezifischen, mit RelA assoziierten Bindungseigenschaften
ausstattet.
-
C. Bindungs-Funktions-Beziehungen
-
Nach
den in den 10 und 11 gezeigten
Ergebnissen scheint es so zu sein, dass:
- a)
Mit der Ausnahme von RelA, die Bindung von RAP-2 an RIP und sehr
wahrscheinlich auch an NIK und TIP60 nicht für die Funktion des Proteins
als Inhibitor des durch Überexpression
induzierten NF-κB
erforderlich ist.
- b) Die Wirkung von RAP-2 auf die durch eine Überexpression von RelA induzierte
Aktivierung wird offensichtlich zumindest teilweise durch unterschiedliche
Bindungsereignisse vermittelt. Es wurde herausgefunden, dass alle
der vorstehend erwähnten
Proteine zu der bestimmten Aktivität mit beitrugen, wie aus den bis
heute durchgeführten
Experimenten geschlossen werden kann.
-
Die
genaue Stelle der Wechselwirkung zwischen RAP-2 und RIP muss noch
bestimmt werden, aber es scheint so zu sein, dass es sich bei dieser
Stelle um eine handelt, die für
RIP und RAP-2 spezifisch ist, und die anderen Proteinen nicht gemein
ist, von denen bekannt ist, dass sie mit RIP in Wechselwirkung treten,
wie z. B. MORT-1, TRADD, dem FAS-R und möglicherweise auch TRAF2 (vergleiche
mit Malinin et al., 1997). Es ergibt sich auch (aus der Sequenzanalyse
und dem Vergleich mit den Sequenzen in den verschiedenen Datenbanken,
wie vorstehend angemerkt), dass RAP-2 keine „Todesdomänen", kein MORT-MODUL, keine Protease-Domäne (z. B.
ICE/CED3-Motiv), keine Kinase-Domäne/Motiv noch TRAF-Domänen besitzt.
Im Einklang damit, offenbarte die Analyse der biologischen Aktivität, dass
RAP-2 offenbar die folgenden Eigenschaften aufweist:
- (i) wenn es überexprimiert
wird, hemmt RAP-2 die Aktivierung von NF-κB, die durch den TNF oder durch die Überexpression
von TRADD, RIP, TRAF-2, NIK oder der p65-NF-κB-Untereinheit verursacht wird,
stark;
- (ii) RAP-2 potenziert/ermöglicht
die Hyperphosphorylierung von c-Jun, ohne dass es die Aktivität der JNK verändert;
- (iii) RAP-2 benötigt
für die
Bindung an RIP, wie durch Deletionsanalyse gezeigt wurde, weder
die Todesdomänen
von RIP noch die Kinaseaktivität
von RIP;
- (iv) aufgrund der vorstehenden Deletionsanalyse wurde die Binderegion
von RAP-2 an RIP auf eine N-terminale Region von etwa 200 Aminosäuren eingegrenzt;
- (v) RAP-2 bindet an NIK in transfizierten Säugerzellen, aber nicht in der
Hefe.
-
Aus
Sicht des Vorstehenden scheint RAP-2 daher ein hoch spezifisches
RIP-Bindeprotein
darzustellen und somit einen Modulator oder Vermittler von RIP,
der wahrscheinlich an den durch RIP vermittelten intrazellulären Signalübertragungswegen
beteiligt ist.
-
Aus
Sicht des Vorstehenden scheint es so zu sein, dass RAP-2 an der
Modulierung oder der Vermittlung der Aktivitäten von RIP beteiligt ist.
Intrazellulär
handelt es sich bei diesen um die Beteiligung von RIP an dem Zellüberlebens-Signalweg (Aktivierung
von NF-κB,
möglicherweise über eine
Wechselwirkung mit TRAF2) und seine Beteiligung an dem Entzündungs-
und dem Zelltod-Signalweg (unabhängig über seine „Todesdomänen" oder über eine
Wechselwirkung mit anderen Proteinen, wie z. B. mit MORT-1, TRADD,
dem p55-R, dem FAS-R und assoziierten Proteasen, wie z. B. MACH,
Mch4, G1 und ähnlichen).
Die möglichen
Wege, auf denen RAP-2 die Aktivität von RIP moduliert oder vermittelt,
wurden hierin vorstehend in Einzelheiten beschrieben. Zum Beispiel
kann die RAP-2-RIP-Wechselwirkung
zur Steigerung entweder des Zelltod- oder des Zellüberlebensweges
führen,
oder sie kann zur Hemmung entweder des Zelltod- oder des Zellüberlebensweges führen, wobei
diese Steigerung oder Hemmung möglicherweise
von den relativen Aktivitäten
der anderen Mitglieder dieser beiden entgegengesetzten intrazellulären Signalwege
abhängig
ist. RAP-2 könnte
auch als ein Andockprotein fungieren, um eine Aggregation einer
Reihe von RIP-Molekülen
und anderen an RIP- oder an RAP-2 bindenden Proteinen zu ermöglichen,
wobei das Aggregat dann entweder in Richtung des Zelltodes oder
des Zellüberlebens
(oder sogar in beiden Richtungen) fungiert, und zwar in Abhängigkeit
von den relativen Aktivitäten
oder Mengen der anderen Mitglieder dieser Signalwege in der Zelle.
-
Beispiel 9: Die Herstellung
polyclonaler Antikörper
gegen RAP-2.
-
Den
Kaninchen wurden zu Beginn subcutan 5 μg eines reinen Präparats von
RAP-2 injiziert, das in komplettem Freundschem Adjuvanz emulgiert
war. Drei Wochen später
wurden ihnen erneut subcutan 5 μg des
reinen Präparats
von RAP-2 in inkomplettem Freundschem Adjuvanz injiziert. Dann wurden
zwei weitere Injektionen von RAP-2 als Lösung in PBS in 10-tägigen Intervallen
verabreicht. Die Kaninchen wurden 10 Tage nach der letzten Immunisierung
entblutet. Die Entwicklung des Antikörperspiegels wurde durch einen
Radioimmuntest verfolgt. Mit 125I markiertes
RAP-2 wurde mit verschiedenen Verdünnungen (1:50, 1:500, 1:5.000 und
1:50.000) des Kaninchenserums gemischt. Dann wurde eine Suspension
von Protein G-Agarose-Kügelchen
(20 μl,
Pharmacia) zugegeben, das Gesamtvolumen betrug 200 μl. Das Gemisch
wurde 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen gelassen, dann wurden
die Kügelchen
3-mal gewaschen und die gebundene Menge radioaktiven Materials gezählt. Ein
Kaninchen-Antiserum gegen menschliches Leptin wurde als negative
Kontrolle verwendet. Der Titer des RAP-2-Antiserums wurde im Vergleich
zu der Negativ-Kontrolle gemessen.
-
Beispiel 10: Die Herstellung
monoclonaler Antikörper
gegen RAP-2.
-
Weibliche
Balb/C-Mäuse
(3 Monate alt) wurden zu Beginn 2 μg gereinigtes RAP-2 in einer
Emulsion mit komplettem Freundschem Adjuvanz und drei Wochen später mit
inkomplettem Freundschem Adjuvanz subcutan injiziert. Dann wurden
drei weitere Injektionen in 10-tägigen
Intervallen subcutan in PBS verabreicht. Die abschließenden Booster-Injektionen
wurden 4 und 3 Tage vor der Fusion der Zellen der Maus intraperitoneal
verabreicht, die den höchsten
Bindungs-Titer aufwies, wie durch IRIA (vergleiche mit dem Nachstehenden)
bestimmt wurde. Die Fusion wurde unter Verwendung der NSO/1-Myelom-Zelllinie
und Lymphocyten, die sowohl aus der Milz als auch aus den Lymphknoten
des Tieres präpariert
wurden, als Fusionspartnern durchgeführt. Die fusionierten Zellen
wurden in Mikrokulturplatten verteilt, und die Hybridome wurden
in DMEM selektiert, das mit HAT und mit 15 % Pferdeserum ergänzt worden
war. Hybridome, von denen herausgefunden wurde, dass sie Antikörper gegen
RAP-2 herstellen, wurden durch ein begrenztes Verdünnungsverfahren
subcloniert und Balb/C-Mäusen
injiziert, die mit Pristan für
die Bildung von Asciten vorbehandelt worden waren. Die Isotypen
der Antikörper
wurden unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen ELISA-Kits (Amersham, UK)
definiert.
-
Die
Durchmusterung der Hybridome, die monoclonale Anti-RAP-2-Anitkörper herstellten,
wurde wie folgt durchgeführt:
die Überstände der
Hybidome wurden auf die Anwesenheit von Anti-RAP-2-Antikörpern durch
einen inversen Festphasen-Radioimmun-Testansatz
(IRIA) untersucht. ELISA-Platten (Dynatech Laboratories, Alexandria,
VA) wurden mit durch Talon gereinigtem IL-18BPa-His6 (10 μg/ml, 100 μl/Vertiefung)
beschichtet. Nach einer Inkubation über Nacht bei 4 °C wurden
die Platten zweimal mit PBS, das BSA (0,5 %) und Tween 20 (0,05
%) enthielt, gewaschen, und in der Waschlösung mindestens 2 Stunden bei
37 °C blockiert.
Dann wurden die Hybridom-Kulturüberstände (100 μl/Vertiefung)
zugegeben, und die Platten wurden 4 Stunden bei 37 °C inkubiert.
Die Platten wurden 3-mal gewaschen, und es wurde ein Konjugat aus
Anti-Maus-Ziegen-(Antikörpern)
und Meerrettich-Peroxidase
(HRP, Jackson Labs, 1:10.000, 100 μl/Vertiefung) für 2 Stunden
bei Zimmertemperatur zugegeben. Die Platten wurden 4-mal gewaschen,
und die Farbe wurde durch ABTS (2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure, Sigma)
mit H2O2 als Substrat
entwickelt. Die Platten wurden mit einem automatischen ELISA-Lesegerät ausgewertet.
Proben, die eine OD ergaben, die mindestens 5-mal höher als
der Wert der Negativ-Kontrolle lag, wurden als positiv angesehen.
-
Die
RAP-2-Antikörper
können
für die
Reinigung von RAP-2 durch Affinitäts-Chromatographie verwendet werden.
-
Beispiel 11: ELISA-Test
-
Mikrotiterplatten
(Dynatech oder Maxisorb, von Nunc) wurden mit dem monoclonalen Anti-RAP-2-Antikörper (serumfreier
Hybridom-Überstand
oder Immunglobuline aus der Ascites-Flüssigkeit) über Nacht bei 4 °C beschichtet.
Die Platten wurden mit PBS gewaschen, das BSA (0,5 %) und Tween
20 (0,05 %) enthielt, und in der gleichen Lösung mindestens 2 Stunden bei
37 °C blockiert.
Die zu untersuchenden Proben wurden in der Blockierungslösung verdünnt und
dann den Vertiefungen (100 μl/Vertiefung)
4 Stunden bei 37 °C
zugegeben. Dann wurden die Platten 3-mal mit PBS, das Tween 20 (0,05%)
enthielt, gewaschen, darauf hin erfolgte die Zugabe des Kaninchen-Anti-RAP-2-Serums
(1:1.000, 100 μl/Vertiefung)
und eine weitere Inkubation über Nacht
bei 4 °C.
Die Platten wurden 3-mal gewaschen, und es wurde ein Konjugat aus
Anti-Kaninchen-Ziegen-Antikörpern
und Meerrettich-Peroxidase (HRP, Jackson Labs, 1:10.000, 100 μl/Vertiefung)
für 2 Stunden bei
Zimmertemperatur zugegeben. Die Platten wurden 4-mal gewaschen,
und die Farbe wurde durch ABTS (2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure, Sigma)
mit H2O2 als Substrat
entwickelt. Die Platten wurden mit einem automatischen ELISA-Lesegerät gelesen.
-
Alle
Referenzen, die hierin zitiert wurden, einschließlich der Artikel von Zeitschriften
oder Zusammenfassungen, veröffentlichte
oder entsprechende U.S.- oder
ausländische
Patentanmeldungen, bewilligte U.S.- oder ausländische Patente oder irgendwelche
anderen Referenzen, sind hierin vollständig durch Bezugnahme mit eingeschlossen,
einschließlich
aller Daten, Tabellen, Figuren und dem Text, die in den zitierten
Referenzen vorgelegt werden. Des Weiteren sind die vollständigen Inhalte
der Referenzen, die innerhalb der Referenzen zitiert werden, und
die hierin zitiert wurden, ebenfalls durch Bezugnahme mit eingeschlossen.
-
Ein
Bezug auf methodische Schritte, übliche
methodische Schritte, bekannte Verfahren oder herkömmliche
Verfahren stellt keinesfalls ein Eingeständnis dar, dass irgendein Aspekt,
eine Beschreibung oder eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im relevanten Fachgebiet offenbart, gelehrt
oder angedeutet ist.
-
Die
vorstehende Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen wird daher die
allgemeine Natur der Erfindung offenbaren, so dass Andere durch
Anwendung der Kenntnisse, die innerhalb des Fachgebiets liegen (einschließlich der
Inhalte der hierin zitierten Referenzen), leicht verschiedene Anwendungen
solcher spezifischen Ausführungsformen
ohne übermäßige Experimente
modifizieren und/oder anpassen können, ohne
dabei von dem allgemeinen Konzept der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Daher wird von solchen Anpassungen und Modifizierungen beabsichtigt,
dass sie innerhalb der Bedeutung und des Rahmes von Äquivalenten
der offenbarten Ausführungsformen
liegen, die auf den Lehren und der Leitung, die hierin vorgestellt wurden,
basieren. Es sollte so verstanden werden, dass die Ausdrucksweise
oder die Terminologie hierin zum Zwecke der Beschreibung und nicht
zur Einschränkung
erfolgte, so dass die Terminologie oder die Ausdrucksweise der vorliegenden
Spezifizierung durch Fachleute im Sinne der Lehren und der Anleitung,
die hierin vorgestellt wurden, in Kombination mit den Kenntnissen
der Fachleute interpretiert werden sollte.
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