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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Transplantation von Organen, die einem Spenderpatienten
entnommen werden, in einen Empfängerpatienten.
Dabei betrifft die vorliegende Erfindung chemische Lösungen,
die zum Präparieren
der Spenderorgane für
die Transplantation eingesetzt werden. Noch spezieller betrifft
die vorliegende Erfindung chemische Lösungen, die zum Herausspülen von
Blut aus einem Spenderorgan nach der Entnahme und zur Lagerung des
Spenderorgans vor der Transplantation eingesetzt werden.
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Lösungen,
die zum Aufbereiten eines Spenderorgans vor der Transplantation
verwendet werden, sind als "Spül-/Lagerungs"-Lösungen, "Konservierungs"-Lösungen
und "Kaltlagerungs"-Lösungen bekannt.
Diese Lösungen
dienen dazu, das Spenderblut aus dem Spenderorgan wie etwa einer
Niere, einer Leber, einem Pankreas, einer Lunge usw. auszuwaschen.
Diese Lösungen
werden auch verwendet, um die Organe für die Lagerung vor der Transplantation
herunterzukühlen.
Ferner werden diese Lösungen
verwendet, um die Spenderorgane vor der Transplantation zu lagern.
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Die beiden am meisten verwendeten
Spül-Lagerungs-Lösungen sind
bekannt als die "Euro-Collins"-Lösung, die
von Fresenius AG, Deutschland, hergestellt und verkauft wird, und
die VIASPAN®-Lösung, die
von Belzer an der University of Wisconsin entwickelt wurde und von
DuPont Merck Pharmaceutical Company hergestellt und verkauft wird.
Die VIASPAN®-Lösung wird
auch allgemein als die "Belzer-UW"-Lösung oder
die "Belzer"-Lösung bezeichnet.
Die Euro-Collins- und die Belzer-Lösung haben zwei Merkmale gemeinsam.
Erstens enthalten beide Lösungen
hohe Kaliumanteile, und beide Lösungen
haben bei Raumtemperatur einen pH-Wert von ungefähr 7,4.
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Spül-Lagerungs-Lösungen weisen
charakteristisch hohe Kaliumkonzentrationen wie die Euro-Collins- und
die Belzer-Lösung
auf, weil die Lagerung des Spenderorgans bei niedriger Temperatur
in Unterkühlung bzw.
Hypothermie im Organ resultiert und Hypothermie den Kaliumverlust
aus isoliert-perfundierten Rattennieren fördert. Kaliumverluste können vermieden
werden, indem die extrazelluläre
Kaliumkonzentration in der Spül-Lagerungs-Lösung gesteigert
wird.
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Lösungen
mit hohen Kaliumkonzentrationen können jedoch gefährlich sein,
wenn das Kalium während des
Transplantations-Eingriffs im Organ verbleibt. Insbesondere kann
das überschüssige Kalium
in den Blutstrom des Empfängers
eingespült
werden, was zu Herzstillstand führen
kann.
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Die Euro-Collins- und die Belzer-Lösung verwenden
ferner relativ hohe Konzentrationen an undurchlässigen gelösten Stoffen, um die Wasseraufnahme
oder eine Schwellung nach der Transplantation zu verhindern. Im
wesentlichen werden Kombinationen von verschiedenen undurchlässigen Kohlenwasserstoffen
und Anionen eingesetzt, um eine Schwellung des Gewebes zu verhindern.
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Beispielsweise verwendet die Euro-Collins-Lösung 180
bis 198 mM Glucose und 58 mEq Phosphat, wogegen die Belzer-Lösung 30
mM Raffinose, 100 mM Lactobionat, 25 mM Phosphat und 5 mM Sulfat
verwendet. Eine frühere
Lösung,
die als die "Collins"-Lösung bekannt
ist, enthielt hohe Konzentrationen an Phosphat (100 mEq) und Magnesium
(60 mEq), was Berichten zufolge zur Bildung von kristallinen Ablagerungen an
den Nierengefäßen während der
Lagerungsperiode führte.
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Die Belzer-Lösung lehrt ferner die Zugabe
von Hydroxyethylstärke
als kolloidonkotische Unterstützung gegen
interstitielle Ödeme.
Von Hydroxyethylstärke
ist jedoch berichtet worden, daß sie
aus warmblütigen
isoliert-perfundierten Kaninchennieren vaskuläre Endothelzellen entfernt;
Fuller et al., J. Surg. Res., 22: 128–142 (1977). Die Möglichkeit,
daß Hydroxyethylstärke für das zu
transplantierende Organ eventuell schädigend sein könnte, rechtfertigt
somit ihre Nichtverwendung in einer Spül-Lagerungs-Lösung.
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Die Substitution von undurchlässigen Kohlenwasserstoffen
und Anionen durch die Euro-Collins- und Belzer-Lösung mag zwar das Problem der
Kristallbildung beseitigt haben, aber die Euro-Collins- und die
Belzer-Lösung
haben dennoch nur begrenzte Lagerungsfähigkeit. Insbesondere ergeben
zwar die Euro-Collins- und
die Belzer-Lösung
gute glomeruläre
Filtrationsraten (GFR), wenn eine Niere unmittelbar nach der Entnahme
transplantiert wird, aber die GFR von transplantierten Nieren ist
erheblich unter 100% des Normalwerts, wenn die Nieren einer 24-Stunden-Periode
der Kaltlagerung vor der Transplantation unterzogen werden. Dabei
ist die GFR von Sperdernieren, die mit der Euro-Collins-Lösung gespült wurden, nach einer 24-Stunden-Periode
der Kaltlagerung vor der Transplantation nahe 0%. Die GFR von Spendernieren,
die mit der Belzer-Lösung
gespült
wurden, ist nach einer 24-Stunden-Periode der Kaltlagerung ungefähr 60 bis
80% des Normalwerts.
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Die Selzer-Lösung enthält ferner Additive wie Allopurinol,
Glutathion, Adenosin und Dihydroxyethylstärke, und zwar ungeachtet der
Tatsache, daß nicht
aufgezeigt wurde, daß diese
Additive günstige
Auswirkungen auf die Funktion von transplantierten Nieren haben.
Insbesondere inhibiert Allopurinol die Xanthinoxidase, aber die
Wirksamkeit von Xanthinoxidase ist in ischämischem Nierengewebe vernachlässigbar,
Karrow et al., Organ Preservation for Transplantation, 2nd Ed.,
S. 497–515,
Marcel Deltker (1981), und bei Beendigung der Nierenischämie, also
zu einem Zeitpunkt, zu dem das Allopurinol eine gewisse günstige Wirkung
haben könnte,
wird es von dem einströmenden
Blutstrom in den Körper
des Empfängers
gespült,
anstatt daß die
Anwesenheit des Allopurinols in der transplantierten Niere aufrechterhalten
wird.
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Ferner gibt es keinen Beweis dafür, daß Glutathion
während
der kalten Ischämie
notwendig ist, und selbst wenn es das wäre, gibt es keinen Beweis,
daß die
Zugabe von Glutathion zu einem extrazellulären Fluid irgendeinen Nutzen
bringen kann. Ebenso wie Allopurinol besteht bei Glutathion die
Tendenz, daß es
in den Kreislauf des Empfängers
eingespült
wird, nachdem der renale Blutdurchfluß eingesetzt hat.
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Ebenso erscheint Adenosin als ein
nicht-nutzbringendes Additiv und kann bei akutem Nierenversagen sogar
eine pathogene Rolle spielen. Es ist gezeigt worden, daß die Zugabe
von Adenosin zu einer Spül-Lagerungs-Lösung eine
längere
Abnahme der GFR von transplantierten Kaninchennieren hervorruft.
Bhul et al., Life Science, 19: 1889–1896 (1976). Ferner kann der
Eintritt von Adenosin in den Kreislauf eines Empfängers zu
nachteiligen kardiovaskulären
Reaktionen führen.
Van Renterghem et al., Lancet, 2: 745 (1989). Daher ist die Zugabe
von Adenosin zu Spül-Lagerungs-Lösungen kaum
zu rechtfertigen.
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WO-A-94/28950 beschreibt eine wäßrige Lösung, die
aufweist: sub- und/oder physiologische Mengen an Kalium- und Magnesiumionen,
physiologische Natrium-, Calcium- und Chloridionen, ein makromolekulares onkotisches
Mittel, eine organische Carbonsäure
oder ein Salz davon, und einen Zucker.
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EP-A-0356367 beschreibt ein flüssiges Medium
zur Infusion und Konservierung von Organen, das 3,4 bis 4,6 Gew.-%
Mannitol enthält.
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WO-A-95/05076 beschreibt eine Organtransplantat-Spüllösung, die
in einem Liter Lösung
aufweist: 2 bis 50 mM Glycin, 0,12 bis 1,2 mM Adenosin, Monosaccharid,
Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumionen und ausreichend Wasser,
um einen Liter Lösung
zu ergeben.
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WO-A-96/19918 beschreibt eine Lösung, die
das gesamte Blut oder einen Teil des Bluts eines Säugers ersetzen
soll. Die Lösung
weist auf: Kalium-, Magnesium-, Natrium-, Calcium- und Chloridionen,
eines oder mehrere wasserlösliche
onkotische Mittel, eine organische Carbonsäure oder ein Salz davon, und
physiologische Mengen eines Zuckers mit der Maßgabe, daß die Lösung keinen herkömmlichen
biologischen Puffer enthält.
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WO-A-93/02653 beschreibt fluorchemische
Blutersatzstoffe, die zur Konservierung von Säugergewebe dienen und Lysophosphatidylverbindungen
in nichttoxischen Konzentrationen haben.
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WO-A-92/12722 beschreibt wäßrige Zusammensetzungen,
die nützlich
sind, um den Gefriervorgang von Flüssigkeiten in biologischem
Gewebe zu modifizieren, sowie den Gebrauch von Antigefrier-Protein
oder -Glycoprotein, das beispielsweise aus dem Fluid oder Serum
von arktischen und antarktischen Fischen gewonnen ist.
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GB-A-2270614 beschreibt eine Lösung für die Perfusion,
Konservierung und erneute Perfusion von Organen.
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Daher weist keine heute verfügbare Spül-Lagerungs-Lösung die
Vorteile einer niedrigen Kaliumformulierung mit einem verbesserten
undurchlässigen
gelösten
Stoff ohne die unnötigen
und potentiell schädlichen Additive
auf, die von der Belzer-Lösung
verwendet werden. Es besteht somit ein Bedarf für eine verbesserte kaliumarme
Spül-Lagerungs-Lösung mit
einem verbesserten undurchlässigen
gelösten
Stoff und einem Minimum an Additiven.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Lösung
zum Spülen
und/oder Lagern von Spenderorganen gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren
zum Präparieren
eines Spenderorgans zur Transplantation gemäß Anspruch 21 bereitgestellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Spül-Lagerungs-Lösung zum
Gebrauch beim Auswaschen von Blut aus einem Spenderorgan, zum Kühlen eines
Spenderorgans und zur Lagerung eines Spenderorgans vor der Transplantation
bereit. Die Lösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine Lösung
von Mannitol in einer Menge im Bereich von ungefähr 50 mM bis ungefähr 100 mM
auf. Typischerweise ist die Mannitollösung wäßrig.
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Die Lösung der vorliegenden Erfindung
weist ferner Natrium in einer Menge im Bereich von ungefähr 130 mM
bis ungefähr
160 mM auf.
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Die Lösung der vorliegenden Erfindung
weist ferner Kalium in einer Menge von weniger als 6 mM auf.
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Bei einer Ausführungsform hat die Lösung der
vorliegenden Erfindung einen pH-Wert
im Bereich von ungefähr
6,6 bis ungefähr
7,0 bei einer Temperatur von ungefähr 0°C.
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Bei einer Ausführungsform hat die Lösung der
vorliegenden Erfindung einen pH-Wert
im Bereich von ungefähr
6,7 bis ungefähr
6,9 bei einer Temperatur von ungefähr 0°C.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ungefähr
4 mM Kalium auf.
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Bei einer Ausführungsform liegt der Natriumgehalt
der vorliegenden Erfindung im Bereich von ungefähr 138 mM bis ungefähr 141 mM.
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Bei einer Ausführungsform ist die Mannitolkonzentration
der Lösung
der vorliegenden Erfindung ungefähr
50 mM.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ferner Glucose in einer Menge von weniger als 20 mM auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ungefähr
10 mM Glucose auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung Lactobionat in einer Menge im Bereich von ungefähr 120 mM
bis ungefähr
160 mM auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ungefähr
140 mM Lactobionat auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ferner Glycin auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ferner Glycin in einer Menge im Bereich von ungefähr 2 mM
bis ungefähr
10 mM auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ungefähr
5 mM Glycin auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung folgendes auf: Natrium, Kalium, Magnesium, Lactobionat,
Sulfat, Phosphat, Glucose, Mannitol, Glycin und Heparin, und weist
keine zusätzlichen
Additive wie Raffinose, Glutathion, Adenosin, Hydroxyethylstärke, Allopurinol,
Insulin oder Dexamethason auf.
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Bei einer Ausführungsform hat die Lösung der
vorliegenden Erfindung eine berechnete Osmolalität im Bereich von ungefähr 340 mOs/kg
bis ungefähr
390 mOs/kg auf.
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Bei einer Ausführungsform ist die Phosphatkonzentration
der vorliegenden Erfindung kleiner als 10 mM.
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Bei einer Ausführungsform liegt die Phosphatkonzentration
der vorliegenden Erfindung im Bereich von 0 oder nahe 0 bis ungefähr 5 mM.
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Bei einer Ausführungsform weist die Lösung der
vorliegenden Erfindung ferner Magnesium in einer Menge von weniger
als 10 mM auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die vorliegende
Erfindung ungefähr
5 mM Magnesium auf.
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Bei einer Ausführungsform ist die Sulfatkonzentration
der vorliegenden Erfindung kleiner als 10 mM.
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Bei einer Ausführungsform weist die Lösung der
vorliegenden Erfindung ferner ungefähr 5 mM Sulfat auf.
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Bei einer Ausführungsform weist die Lösung der
vorliegenden Erfindung folgendes auf: Natrium in einen Menge im
Bereich von ungefähr
130 mM bis ungefähr
150 mM, Kalium in einer Menge von weniger als 6 mM, Mannitol in
einer Menge im Bereich von ungefähr
50 mM bis ungefähr
100 mM, einen pH-Wert
im Bereich von ungefähr
6,7 bis ungefähr
6,9, und ist im wesentlichen frei von Allopurinol, Glutathion, Adenosin
und Hydroxyethylstärke.
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Das Verfahren zum Präparieren
eines Spenderorgans zur Transplantation weist die folgenden Schritte auf:
Herausspülen
des Spenderbluts aus dem Organ mit einer Lösung, die aufweist: Mannitol
in einer Menge im Bereich von ungefähr 50 mM bis ungefähr 100 mM,
Natrium in einer Menge im Bereich von ungefähr 130 mM bis ungefähr 160 mM
und Kalium in einer Menge von weniger als 6 mM, wobei die Lösung im
wesentlichen frei von Allopurinol, Glutathion, Adenosin und Hydroxyethylstärke ist;
gefolgt von dem Schritt der Lagerung des Organs in der Lösung.
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Ein Verfahren zum Transplantieren
eines Spenderorgans in einen Empfängerpatienten kann die folgenden
Schritte aufweisen: Entnehmen des Organs von einem Spender, Herausspülen des
Spenderbluts aus dem Organ mit einer Lösung, die aufweist: Mannitol
in einer Menge im Bereich von ungefähr 50 mM bis ungefähr 100 mM,
Natrium in einer Menge im Bereich von ungefähr 130 mM bis ungefähr 160 mM
und Kalium in einer Menge von weniger als 6 mM, gefolgt von den
Schritten der Lagerung des Organs in der Lösung und der Transplantation
des Organs in den Empfänger.
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Es ist somit ein Vorteil der vorliegenden
Erfindung, eine Spül-/Lagerungs-Lösung bereitzustellen,
die Mannitol als einen undurchlässigen
gelösten
Stoff verwendet.
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Ein Vorteil der Erfindung ist daher
die Bereitstellung einer Spül-/Lagerungs-Lösung mit niedrigem Kaliumanteil.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Spül-/Lagerungs-Lösung, die Natrium als Ersatz
für Kalium
verwendet.
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Ein anderer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Spül-/Lagerungs-Lösung ohne Additive, was Glutathion,
Adenosin, Hydroxyethylstärke,
Allopurinol, Insulin und Dexamethason einschließt.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Spül-/Lagerungs-Lösung mit
einem schwach sauren pH-Wert.
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Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Spül-/Lagerungs-Lösung, die
die glomerulären
Filtrationsraten von transplantierten Nieren verbessert und die
Funktionen anderer Organe bewahrt, die mit der Spül-/Lagerungs-Lösung der
vorliegenden Erfindung gespült
und darin gelagert sind.
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Ein anderer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zum Spülen und Lagern von Spenderorganen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der genauen Beschreibung
der derzeit bevorzugten Ausführungsformen
sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren und Tabellen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 und 2 zeigen die PAH-Clearance
(CPAH) und die Inulin-Clearance (CIn) bei Kontroll-Ratten (weißer Balken:
eigene linke Niere, gegenüber
schraffiertem Balken: eigene rechte Niere) und bei fünf Gruppen
von Versuchsratten (transplantierte linke Niere: weißer Balken,
gegenüber
eigene rechte Niere: schraffierter Balken). Vor der Transplantation
wurden die Nieren mit einer von fünf verschiedenen Lösungen gespült, die mit "0/6.4", "200/7.4", "200/5.7" und "400/6.4" bezeichnet waren,
wogegen die Nieren der Kontrollratten nicht gespült wurden (mit "–/–" markiert). Die Clearance-Untersuchungen
wurden eine Woche nach der Transplantation durchgeführt. Die
Resultate sind Mittelwerte ± Standardabweichungen
und n = 18, 7, 8, 7, 6 und 7 in den Gruppen von links nach rechts. "A" bezeichnet p < 0,05 im Vergleich mit dem entsprechenden
Wert in der Kontrollgruppe. Es ist ersichtlich, daß die mit "200/6.4" bezeichnete Spüllösung den
anderen insofern überlegen ist,
als keine Unterschiede zwischen der CPAH und
CIn der transplantierten Nieren gegenüber den
nicht-transplantierten
Nieren bei den Kontrollratten vorhanden sind. Anders ausgedrückt, die
transplantierten Nieren haben normale Plasmadurchflüsse und
glomeruläre
Filtrationsraten.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine verbesserte Spül-/Lagerungs-Lösung zum
Herausspülen
von Spenderblut aus einem Spenderorgan und zum Lagern des Spenderorgans
vor der Transplantation bereit. Die Lösung der vorliegenden Erfindung
weist Mannitol in einer Menge im Bereich von ungefähr 50 mM
bis ungefähr 100
mM auf. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden,
daß Mannitol
einen wirksamen undurchlässigen
gelösten
Stoff bildet und ein ausgezeichneter Ersatz für die hohen Konzentrationen
an Glucose und Phosphat ist, die man in der Euro-Collins-Lösung findet,
und für
die Raffinose, das Phosphat und Sulfat ist, die man in der Belzer-Lösung findet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist Mannitol in einer Menge im Bereich von ungefähr 40 mM bis ungefähr 60 mM
vorhanden. Es ist zu beachten, daß Mannitol in diesen Konzentrationen
hauptsächlich
als ein undurchlässiger
gelöster
Stoff im Gegensatz zu einem bloßen Antioxidans
dient.
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Die Lösung der vorliegenden Erfindung
weist Natrium in einer Menge im Bereich von ungefähr 130 mM bis
ungefähr
160 mM auf. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden,
daß Natrium
ein ausgezeichneter Ersatz für
das Kalium ist, das von bekannten Spül-/Lagerungs-Lösungen in
hohen Konzentrationen verwendet wird, und zwar ohne die Risiken,
die mit dem Gebrauch hoher Kaliumkonzentrationen einhergehen. Die
Verwendung von Natrium gemäß der vorliegenden
Erfindung macht es ferner unnötig,
das Organ vor der Transplantation mit einer anderen Lösung oder
anderen Lösungen
gründlich
zu spülen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist Natrium in einer Menge im Bereich von 138 bis 141 mM anwesend.
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Die Lösung der vorliegenden Erfindung
weist Kalium in einer Menge von weniger als 6 mM auf.
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Bevorzugt weist die Lösung der
vorliegenden Erfindung Kalium in einer Menge auf, die ähnlich der
im Blut gefundenen Kaliumkonzentration ist, oder in einer Menge
im Bereich von ungefähr
3 bis ungefähr
6 mM. In einer bevorzugten Lösung
ist Kalium in einer Konzentration von ungefähr 4 mM anwesend.
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Die Erfinder haben herausgefunden,
daß die
Lösung
bevorzugt gering sauer ist und einen pH im Bereich von ungefähr 6,6 bis
ungefähr
7,0 und bevorzugt von ungefähr
6,7 bis ungefähr
6,9 bei eiskalter Temperatur oder einer Temperatur von ungefähr 0°C hat.
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Die Zusammensetzung einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in der nachfolgenden Tabelle gemeinsam
mit den Zusammensetzungen der Euro-Collins- und der Belzer-Lösung gezeigt.
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Die Erfinder haben festgestellt,
daß die
Phosphatkonzentration nicht notwendig ist und entfallen kann. Das
Additiv HEPARIN® ist
eine Kombination aus Heparin (3.000 E/l), Penicillin (220.000 E/l)
und Cefazolin (185 mg/l), das der Lösung bevorzugt vor dem Gebrauch
zugesetzt wird.
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Die Magnesiumkonzentration der vorliegenden
Erfindung kann im Bereich von 0 bis 5 liegen und ist bevorzugt ungefähr 5 mM.
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Die Lactobionatkonzentration kann
zwischen 100 und 150 variieren, ist bevorzugt oberhalb 100 mM und
stärker
bevorzugt im Bereich von 135 bis 140.
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Die Sulfatkonzentration kann zwischen
0 und 5,0 liegen und ist bevorzugt ungefähr 5 mM.
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Die Phosphatkonzentration kann zwischen
0 und 10 liegen und fällt
bevorzugt in den Bereich von 0 bis 5.
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Die Glucosekonzentration kann zwischen
0 und 10 variieren und ist bevorzugt ungefähr 10 mM.
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Die Glycinkonzentration kann zwischen
0 und 5 variieren und ist bevorzugt ungefähr 5 mM.
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Die HEPARIN®-Konzentration
kann zwischen 0 und 10.000 liegen und ist bevorzugt ungefähr 3000
E/l.
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Die Lösung der vorliegenden Erfindung
kann auf die folgende Weise hergestellt werden. Beispielsweise wird
ein Liter Lösung
wie folgt hergestellt (dabei wird für alle Lösungen gekühltes steriles Wasser verwendet):
Man löst
50,161 g Lactobionsäure
in 350 ml Wasser und fügt
133 ml von 1 M NaOH und 16 ml von 0,25 M KOH unter ständigem Rühren hinzu;
man löst
9,11 g Mannitol in 200 ml Wasser und gibt diese Lösung unter ständigem Rühren zu
der Lactobionatlösung;
man löst
0,4856 g Natriumsalz von Glycin, 1,2328 g MgSO4·7H2O und 1,8016 g Glucose gemeinsam in 120
ml Wasser und fügt
diese Lösung
unter ständigem
Rühren
der Lactobionatlösung
hinzu. Man füllt
die Lactobionatlösung
mit Wasser auf einen Liter auf, und diesem wird 0,24 g NaH2PO4 zugefügt. Der
pH-Wert wird bei ungefähr
0°C (eiskalt)
gemessen, und der pH-Wert wird auf 6,7 bis 6,9 eingestellt, und
zwar entweder mit NaOH (zur Erhöhung
des pH-Werts) oder mit NaH2PO4 (
zur Senkung des pH-Werts). (Es ist zu beachten, daß sich der
pH-Wert nach dem Herstellen der Lösung für 2 bis 3 Tage verschiebt.)
Die Lösung
wird durch Druckfiltration sterilisiert (0,2 μm Sterile Acrodisc: Gelman Sciences).
Vor dem Gebrauch hinzufügen:
Heparin (3000 E/l), Penicillin (220.000 E/l) und Cefazolin (185
mg/l).
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ERGEBNISSE
VON EXPERIMENTEN
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Die Erfinder haben herausgefunden,
daß die
Lösung
der vorliegenden Erfindung bei einem Rattennieren-Transplantationsmodell überlegene
Resultate im direkten Vergleich mit der Euro-Collins- bzw. EC-Lösung und
der Belzer University of Wisconsin- bzw. UW-Lösung ergibt, und zwar besonders
dann, wenn die Nieren vor der Transplantation einer Kaltlagerungsperiode
von 24 h unterzogen wurden. Diese Kaltlagerungsperioden sind bei
klinischen Transplantationen üblich.
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In der ersten Versuchsreihe wurden
frisch entnommene Nieren (d. h. die Nieren wurden keiner Kaltlagerung
unterzogen) in einseitig nephrektomierte Empfänger transplantiert, und eine
Woche nach der Transplantation wurde die Nierenfunktion separat
in den beiden Nieren jeder Ratte gemessen. Dieser experimentelle Plan
ermöglichte
den Vergleich der Funktion der transplantierten Niere mit derjenigen
der kontralateralen intakten eigenen Niere oder der Funktion von
Nieren bei einer intakten Kontroll-Ratte. Fünf verschiedene Spüllösungen wurden
verwendet: 150 mM NaCl mit pH 6,4 (Gruppe 0/6.4; n = 7); 150 mM
NaCl plus 200 mM Mannitol mit pH 6,4 (Gruppe 200/6.4; n = 7); 150
mM NaCl plus 400 mM Mannitol mit pH 6,4 (Gruppe 400/6.4; n = 7);
150 mM NaCl plus 200 mM Mannitol plus 5 mM Natriumphosphatpuffer
entweder mit pH 5,7 (Gruppe 200/5.7; n = 6) oder pH 7,4 (Gruppe
200/7.4; n = 8). Außerdem
gab es eine Kontrollgruppe (Gruppe –/–), bestehend aus achtzehn
(n = 18) Ratten mit beiden eigenen Nieren intakt. Die 1 und 2 zeigen die PAH-Clearances (CPAH) und Inulin-Clearances (CIn)
bei den Kontrollratten (Gruppe –/–); eigene
linke Niere: weißer
Balken, gegenüber
eigene rechte Niere: schraffierter Balken) und bei den fünf Gruppen
von Versuchsratten (die Gruppen sind wie oben erörtert gekennzeichnet; transplantierte
linke Niere: weißer
Balken, gegenüber
eigene rechte Niere: schraffierter Balken).
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Beide Nieren der Gruppe –/– (intakte
linke und rechte Niere) waren in Bezug auf diese Parameter praktisch
identisch, und die Verhältnisse
linke Niere/rechte Niere für
PAH-Clearance (1,03 ± 0,02)
und für
Inulin-Clearance (0,99 ± 0,02)
waren nicht signifikant verschieden von eins. Es gab keine signifikanten
Unterschiede unter den sechs Gruppen in Bezug auf PAH-Clearance
oder Inulin-Clearance
der eigenen rechten Niere. Es gab jedoch signifikante Unterschiede
der linken (transplantierten) Nieren-Clearances, und zwar sowohl
im Vergleich mit den Kontrollratten (Gruppe –/–) als auch im Vergleich mit
den kontralateralen Nieren derselben Ratten. Diese Vergleiche stützen die
drei nachstehend erläuterten
Schlußfolgerungen.
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Erstens zeigen die Vergleiche zwischen
den Gruppen 200/7.4, 200/6.4 und 200/5.7 (gleiche NaCl- und Mannitolkonzentrationen),
daß pH < 7,4 eine günstige Wirkung
hat, weil die Verhältnisse
linke Niere/rechte Niere der PAH-Clearance und der Inulin-Clearance
in der Gruppe 200/5,7 (1,03 ± 0,09
bzw. 0,97 ± 0,09)
höher als
in der Gruppe 200/7,4 (0,87 ± 0,07
bzw. 0,80 ± 0,09)
waren. Gemäß der Bewertung
durch diese Verhältnisse
waren tatsächlich
die PAH- und Inulin-Clearances
von transplantierten Nieren, die mit 150 mM NaCl plus 200 mM Mannitol
bei pH 5,7 gespült
wurden, von den PAH- und Inulin-Clearances der kontralateralen eigenen Nieren
nicht zu unterscheiden. Zweitens zeigt ein Vergleich von Gruppe
0/7,4 mit sämtlichen
anderen Transplantatgruppen, daß eine
Spüllösung von
150 mM NaCl alleine einer Mannitol enthaltenden Spüllösung unterlegen
ist, weil die Werte der PAH-Clearance der linken Niere, der Inulin-Clearance
der linken Niere und die Links-/Rechts-Verhältnisse von PAH- und Inulin-Clearances
sämtlich
in Gruppe 0/6.4 niedriger als in jeder anderen Transplantatgruppe
einschließlich
der Gruppe 200/6.4 waren (die beiden genannten Spüllösungen hatten
den gleichen pH-Wert). Drittens zeigen gleichartige Vergleiche zwischen
Gruppe 200/6.4 und Gruppe 400/6.4, daß eine 200 mM Mannitol enthaltende
Spüllösung einer
solchen mit 400 mM Mannitol überlegen
ist.
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Nahezu vier Dutzend (46) verschiedene
Modifikationen der besten der vorstehenden Lösungen (150 mM NaCl + 200 mM
Mannitol mit pH 6,4) und Euro- Collins-
bzw. EC- sowie Belzer's
University of Wisconsin- bzw. UW-Lösungen wurden in dem Rattennieren-Transplantatmodell
getestet. Einige wurden unter Verwendung von einseitig oder zweiseitig
nephrektomierten Empfängern
getestet. Die Nieren wurden entweder mit der Lösung ausgespült und sofort
transplantiert (0 Stunden Kaltlagerung), oder wie wurden mit der
Lösung ausgespült und eiskalt
in der gleichen Lösung
für 24
bis 48 h vor der Transplantation gelagert. Zehn Tage nach der Transplantation
wurden die PAH- und
Inulin-Clearances gemessen.
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Die Tabelle 2 zeigt einige der Ergebnisse
von einseitig nephrektomierten Empfängern (transplantierte linke
Niere, eigene rechte Niere; die Daten für die transplantierte linke
Niere sind gezeigt) und einer Kontrollgruppe (nicht-transplantierte eigene
linke und rechte Niere; die Daten für die linke eigene Niere sind
gezeigt). Es ist ersichtlich, daß dann, wenn Nieren ausgespült und sofort
transplantiert wurden (0 Stunden Lagerung), die EC- bzw. Euro-Collins-Lösung, die UW- bzw. Belzer's University of Wisconsin-Lösung und
NaM 1 (nichtmodifiziertes 150 mM NaCl + 200 mM Mannitol mit pH 6,4,
oder Lösung "200/6.4" in den vorstehend
diskutierten Experimenten) insofern gleich gute Ergebnisse lieferten,
als die Inulin-Clearances (CIn) und PAH-Clearances
(CPAH) der transplantierten linken Nieren
ungefähr
80 bis 85% der Kontrollwerte (CIn und CPAH der linken Niere von Kontrollratten)
waren. Mehrere modifizierte Lösungen
(NaM 19, 23 und 39) ergeben sogar noch bessere Resultate insofern,
als CIn und CPAH der
transplantierten Nieren höher
als 100% der Kontrollwerte waren. Die Unterschiede zwischen den
Spüllösungen traten
erheblich deutlicher auf, wenn die Nieren vor der Transplantation
einer Kaltlagerung unterzogen wurden. Nach 24 h Kaltlagerung waren
mit EC oder mit NaM 1 gespülte
Nieren nicht lebensfähig,
weil zehn Tage nach der Transplantation CIn oder
CPAH Null oder nahezu Null waren (obwohl
also NaM 1 oder das unmodifizierte 150 mM NaCl + 200 mM Mannitol
bei 6,4 gut wirkte, wenn die Nieren unmittelbar transplantiert wurden,
wirkte es nicht gut, wenn die Nieren für 24 h vor der Transplantation
gelagert wurden). Dagegen waren CIn und
CPAH von transplantierten Nieren, die mit
UW gespült
und für 24
h in UW gelagert wurden (3,01 ± 0,18
bzw. 11,8 ± 0,5),
ungefähr
60 bis 70% der Kontrollwerte (5,06 ± 0,27 bzw. 16,0u 0,80). Eine
unserer modifizierten Lösungen
(NaM 39) war jedoch sowohl EC als auch UW deutlich überlegen,
indem CIn Und CPAH der
transplantierten Nieren ungefähr
78 bis 83% der Kontrollwerte waren.
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Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse
bei bilateral nephrektomierten Empfängern (nur die einzelne transplantierte
Niere) und bei einer Kontrollgruppe, die zehn Tage vor der Messung
der Nierenfunktion einseitig nephrektomiert worden war (nur eine
einzige eigene Niere). EC wurde bei dieser Präparierung nicht getestet, weil es
bei den einseitig nephrektomierten Empfängern versagt hatte, wenn die
Nieren der Kaltlagerung unterzogen wurde. Im übrigen können aus den bilateral nephrektomierten
Empfängern
die gleichen Schlußfolgerungen
wie bei den einseitig nephrektomierten Empfängern gezogen werden. Und zwar
ergeben UW- und
Lösungen
der vorliegenden Erfindung gleich gute Resultate, wenn die Nieren
ausgespült
und sofort transplantiert werden (0 Stunden Kaltlagerung), da die
CIn und CPAH der
transplantierten Nieren praktisch 100 % der Kontrollwerte sind. Nach
einer 24-Stunden-Periode der Kaltlagerung ergeben jedoch Lösungen der
vorliegenden Erfindung höhere
CIn und CPAH als
die UW-Lösung.
Tatsächlich
haben Nieren, die mit Lösungen
der vorliegenden Erfindung ausgespült und darin gelagert wurden
(NaM 17, 38, 49 und 40), CIn und CPAH, die gleich oder größer als 100% der Kontrollwerte
sind.
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Insgesamt wurden EC-, UW- und Lösungen der
vorliegenden Erfindung (NaM 1– 46)
bei insgesamt 288 Rattennieren-Transplantaten bei entweder einseitig
oder zweiseitig nephrektomierten Empfängern getestet, wobei Perioden
der Kaltlagerung im Bereich zwischen 0 und 48 h lagen. Die Daten
zeigen, daß dann,
wenn die Nieren gespült
und sofort transplantiert werden, die Zusammensetzung der Spüllösung nur
wenig oder keine Wirkung hat; alle getesteten Lösungen ergaben sehr gute Resultate.
Wenn jedoch Nieren gespült
und für 24
h vor der Transplantation kalt gelagert wurden, was eine bei klinischen
Nierentransplantationen übliche Kaltlagerungsperiode
ist, hatte EC die Nierenfunktion überhaupt nicht bewahrt, UW
war viel besser als EC und Lösungen
der vorliegenden Erfindung (NaM 17, 38, 39, 40, 43 bis 46) sind
insofern noch besser als UW, als die glomerulären Filtrationsraten und die Plasmadurchflüsse höher sind.
Bei längeren
Perioden der Kaltlagerung verschlechtert sich die Funktion nach
der Transplantation rapide, und zwar unabhängig von der Lösung. Nieren,
die für
48 h vor der Transplantation kalt gelagert werden, sind zehn Tage
später
nahezu ohne Funktion, und zwar unabhängig von der Spül-/Lagerungs-Lösung (UW
oder jede der Lösungen
der vorliegenden Erfindung).
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Die in der Tabelle 1 angegebene Lösung (NaM
39) enthält
eine niedrige Kaliumkonzentration, die der in Normalblut gefundenen
Kaliumkonzentration nicht unähnlich
ist. Daher ist der Gebrauch der Lösung der vorliegenden Erfindung
sicherer als entweder EC oder UW, und zwar insofern, als keine Gefahr
besteht, daß überschüssiges Kalium
in den Blutstrom eines Empfängers
eingespült
wird, was beim Empfänger
zu Herzstillstand führen
könnte.
Außerdem
enthält
die Lösung
der vorliegenden Erfindung nicht die verschiedenen Additive, die in
der Belzer- bzw. UW-Lösung
anwesend sind, wie etwa Allopurinol, Glutathion und Adenosin. Somit
ist die Lösung
der vorliegenden Erfindung zusätzlich
sicherer im Gebrauch als die UW-Lösung, weil Glutathion in UW instabil
ist und von Adenosin festgestellt wurde, daß es beim Empfänger zu
nachteiligen kardiovaskulären
Reaktionen führen
kann, wenn es wie oben beschrieben in den Kreislauf des Empfängers eingespült wird.
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Schlußfolgerung: Die Lösung der
vorliegenden Erfindung ist nicht nur sicherer im Gebrauch als EC
und auch UW, sie bewahrt außerdem
die Funktion der Nieren besser, die vor der Transplantation einer
Kaltlagerung unterzogen werden.
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Clearances von Inulin (CIn)
und von PAH (CPAH) in eigenen linken Nieren
von Kontrollratten (intakte linke und rechte Nieren) und in transplantierten
linken Nieren (einseitig nephrektomierte Empfänger, intakte eigene rechte
Niere; zehn Tage nach Transplantation). Die Nieren wurden entweder
gespült
und sofort transplantiert (0 h) oder gespült und in derselben Lösung für 24–48 h, wie
angegeben, gelagert. Siehe Text hinsichtlich der Beschreibung der
Lösungen.
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Clearances von Inulin (CIn)
und PAH (CPAH) in einzelnen eigenen linken
Nieren von Kontrollratten (einseitig nephrektomiert) und in einzelnen
transplantierten linken Nieren (einseitig nephrektomierte Empfänger) zehn
Tage nach der Nephrektomie oder der Transplantation. Die Nieren
wurden entweder gespült
und sofort transplantiert (0 h) oder mit derselben Lösung gespült und darin
für 24
h gelagert, wie angegeben ist. Siehe Text in Bezug auf die Beschreibung
der Lösungen.
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Die vorliegende Erfindung wurde zwar
für Anwendungszwecke
bei der Transplantation von Nieren und speziell Rattennieren beschrieben,
aber die Spül-/Lagerungs-Lösungen der
vorliegenden Erfindung können ebenso
bei der Transplantation anderer Organe eingesetzt werden. Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung, wie oben gesagt wird, ein verbessertes
Verfahren zum Spülen
und Lagern von Spenderorganen bereit.
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Es versteht sich, daß verschiedene Änderungen
und Modifikationen der hier beschriebenen derzeit bevorzugten Ausführungsformen
für den
Fachmann ersichtlich sind. Solche Änderungen und Modifikationen können vorgenommen
werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen und
ohne ihre Vorteile zu beeinträchtigen.
Solche Änderungen
und Modifikationen sollen daher von den beigefügten Ansprüchen umfaßt werden.