-
Von der Lenkstange aus betätigte Ein- und Ausrückvorrichtung für Fahrradlichtmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche das Ein- und Ausrücken der Lichtmaschine
eines Fahrrades von der Lenkstange aus ermöglicht.
-
Bei den bekannten Lichtmaschinen mit Druckknopf- oder Hebelauslösung
gestaltet sich das Ein- und Ausrücken unbequem wegen der, tiefen Lage der Lichtmaschine;
außerdem ist die Spannkraft der Spiralfeder, welche dem Eindrücken des Knopfes oder
Hebels entgegenwirkt, beträchtlich und der Knopf klein und unhandlich. Zuweilen
kommt es auch vor, daß die Reibrolle auf dem Reifen rutscht und die Beleuchtung
teilweise oder ganz aussetzt, insbesondere bei Regen und Schneefällen. Um das Rutschen
zu verhindern, hat man besonders kräftige Federn eingebaut, welche den Druck der
Rolle auf den Reifen verstärken, aber das Fahren erschweren. Da jedoch bei trockener
Witterung nur ein verhältnismäßig geringer Druck der Rolle auf den Reifen notwendig
ist, Regen und Schneefälle aber nur Ausnahmen darstellen, so ist die dauernde, größtenteils
unnötige Erschwerung des Fahrens durch die verstärkte Druckfeder unzweifelhaft ein
Mangel. Eine Auslösung dieser an der Lichtmaschine angebrachten Vorrichtungen während
der Fahrt ist besonders schwierig. Außerdem arbeiten diese Vorrichtungen nicht immer
so zuverlässig, daß sie gleich in die Ein- und Ausrückstellung einschnappen.. Bei
längerem Hantieren an der Lichtmaschine während der Fahrt läuft man jedoch Gefahr,
das Gleichgewicht zu verlieren. Bei anderen bekannten Vorrichtungen ist der Knopf
durch eine kleine, vom Fahrer zu bedienende Fußraste ersetzt. Dies setzt jedoch
eine gewisse Übung und Fahrsicherheit voraus. Abgesehen davon, daß auch dabei das
Gleichgewicht gefährdet ist, können auch hier beim Ein- und Ausrücken der Lichtmaschine
Hemmungen auftreten.
-
Eine andere @ bekannte Vorrichtung, welche das Ein- und Ausrücken
der Lichtmaschine von der Lenkstange aus durch ein Hebelgestänge ermöglichen soll,
hat den Nachteil, daß sie nur als Zusatzgerät anwendbar ist, da sie das Vorhandensein
der eben beschriebenen Druckknopfauslösung voraussetzt und auch von deren guter
Wirksamkeit abhängig ist.
-
Die elektrischen Beleuchtungsanlagen für Fahrräder weisen auch noch
den Mangel auf, daß sowohl die Lichtmaschine wie auch der Scheinwerfer leicht durch
Lösen einer oder mehrerer Schrauben gestohlen werden kann.
-
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Leitung, welche die Lichtmaschine
mit dem Scheinwerfer verbindet, leicht beschädigt werden kann, da sie infolge mangelnder
Befestigungsmöglichkeit gewöhnlich um das Steuerrohr oder um die Bremse gewickelt
wird, manchmal sogar frei hängt.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigen Abb. z die Vorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht; bestehend aus
dem Einrücker, der biegsamen Welle und der Schwenkvorrichtung, Abb. 2 eine Rastenscheibe,
Abb.3
und 4 Befestigungsschellen für die biegsame Welle, Abb. 5 die Befestigung des Scheinwerfers
am. Halter und Abb. 6 eine Schutzkappe. ' Der Einrücker besteht i. aus einem linsenförmigen
gerändelten Schaltrad a, welches eine Bohrung b, den Zapfen c und
eine Ausnehmung d besitzt, in welche ein Gewinde hineingeschnitten ist, 2. aus der
- Buchse e, welche Bohrungen h, i
und cl bis c4 aufweist und mittels
derSchelle f auf dem Querrohr g der Lenkstange befestigt ist, 3. aus demKupplungsstück
j, welches Bohrungen k, L und m besitzt sowie eine Abstufung n, auf
die eine Druckfeder o aufgeschoben ist. Ein Ende derselben ist abgebogen und in
die kleine Bohrung P hineingesteckt, welche der Feder Hält gibt. Auf das Gewinde
qu wird später die Mutter y aufgeschraubt. Der Einrücker wird folgendermaßen zusammengesetzt
Das Kupplungsstück j wird in die Buchse e hineingeschoben und danach mittels derMuttery
mit dem Schaltrad verschraubt; dadurch wird zugleich die Druckfeder o zusammengedrückt
und gespannt. Sobald nun bei einer Drehung des Schaltrades dessen Zapfen c über
eine der Rasten cl bis c4 zu stehen kommt, wird er durch den Druck der Feder o in
diese hineingeschoben und hält das Schaltrad in der Ein- oder Ausrückstellung fest.
Durch die Schutzkappe d, welche als Schlitzmutter ausgebildet ist, wird die Mutter
?- verdeckt.
-
Die biegsame Welle t besteht aus mehreren entgegengesetzt zueinander
verlaufenden Lagen dünner Stahldrähte, welche ihr eine gute Biegsamkeit verleihen.
Zur Aufnahme der Leitung 15 ist ein Hohlraum belassen.
-
Die Schwenkvorrichtung besteht i. aus dem Lagerbock v, welcher auf
der Befestigungsschelle w verstellbar angeschraubt ist und Bohrungen s und y sowie
einen Anschlagsteg x besitzt, 2. aus dem Zapfen z; dieser ist auf die Wandung der
Lichtmaschine aufgenietet, bei 2 abgesetzt und am Ende mit einem Gewinde 3 ausgestattet.
Außerdem besitzt er Bohrungen 4, 5 und 6. Die Bohrung 4 dient zur Aufnahme eines
Endes der biegsamen Welle, die mit dem Zapfenz verlötet ist, während das andere
Ende durch die Bohrung y des Lagerbockes durchgeführt und der Zapfen z in diese
hineingeschoben wird. Jetzt wird die Mutter 7 unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe8
so weit auf das Gewinde 3 heraufgeschraubt, daß sie sich fest an die Abstufung 2
legt; dadurch erhält die nun frei drehbare Lichtmaschine eine Prüfung. Der Anschlagsteg
x verhindert ein Kippen nach außen. Das andere Ende der Welle wird in die Bohrung
k des Kupplungstückes j hineingesteckt und mit demselben verlötet. Die Arbeitsweise
der Vorrichtung ist folgende: Bei Drehung des Schaltrades a nach links wird durch
diebiegsame Welle die Lichtmaschine i -mitgedreht, die Reibrolle i2 legt sich an
den Reifen 13; der Zapfen c befindet sich jetzt über dem Punkte 14 (s. Abb. 2).
Beim Weiterdrehen des Schaltrades bis zur Raste c2 spannt sich die biegsame Welle;
diese Spannung wirkt sich über die Lichtmaschine auf die Reibwelle 12 aus, so daß
diese mit einem mäßigen Druck an dem Reifen anliegt. Drückt man jetzt das Schaltrad
bzw. dessen Zapfen in die Raste e2 hinein, so ist die Lichtmaschine eingerückt.
Soll der Druck der Reibrolle auf den Reifen aus irgendeinem Grunde verstärkt werden,
so dreht man das Schaltrad weiter und drückt den Zapfen c in die nächstfolgende
Bohrung bzw. Raste c3 oder gar c4 hinein. Beim Ausrücken wird das Schaltrad ein
wenig angehoben und dadurch der Zapfen c aus der Raste herausgezogen; dreht man
das Schaltrad zurück, so richtet sich die Lichtmaschine auf; wird der Zapfen in
die Raste cl hineingedrückt, so wird die Lichtmaschine in der Ausrückstellung festgehalten.
Ein Herausspringen des Zapfens ist durch die Druckfeder o verhindert.
-
Die Schelle 9 und die Ringöse ig dienen der biegsamen Welle als Führung;
sie erschweren aber auch einen Diebstahl der Lichtmaschine und des Scheinwerfers.,
Die. Schelle 9 besteht aus zwei geschlossenen Ösen 9 und io; sie wird auf die Gabelstrebe
aufgeschoben, nachdem diese vorher von der Radachse losgeschraubt wurde. Die Ringöse
ig ist auf die Befestigungsschelle 21 des Scheinwerfers aufgenietet. Die Schraube
24, welche die Schellen 21 mit dem Scheinwerfer zusammenhält, wird an ihrem Ende
23 zusammengedrückt, wodurch sie zwar das Einstellen des Scheinwerfers gestattet,
jedoch ein Lösen der Schelle vom Scheinwerfer verhindert.
-
Beim Zusammenbau wird die biegsame Welle durch die Schellen 9 und
ig hindurchgeführt; nach erfolgter Verschraubung mit dem Schaltrad verbindet sie
die Lichtmaschine und den Scheinwerfer mit dem Fahrradgestell. Ein Diebstahl dieser
Teile setzt nun die Entkupplung der Welle voraus. Diese ist jedoch dadurch erschwert,
daß die Mutter y in das Schaltrad eingelassen ist und nur mit einem passenden Steckschlüssel
losgeschraubt werden kann. Außerdem wird sie durch die Schutzkappe s verdeckt.
-
Zum Schluß -wird das Kabel 15 durch die Einführung m in den
Hohlraum at der Welle hineingestoßen und von der Mündung 6 an die Klemme 16 der
Lichtmaschine geführt, desgleichen das andere Ende in einer Schleife an die Klemme
17 des Scheinwerfers. Durch die äußere Beanspruchung der Welle wird die Leitung
nicht in Mitleidenschaft gezogen, da die
Drehung der Welle kaum
18o ° ausmacht. Außerdem dreht sich die Leitung mit; es tritt daher keinerlei Reibung
auf.