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VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht die Rechte der am 18. August 2000 eingereichten
U. S. Provisional Application No.
60/226,484 , deren Lehre hiermit vollständig als Referenz einbezogen
wird.
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UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE REGIERUNG
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Die
Erfindung wurde ganz oder teilweise mit der Konzession 2R01A137256-05A1
vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases unterstützt. Die
Regierung besitzt bestimmte Rechte an der Erfindung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Lyme-Krankheit (Lyme Borreliosis) ist in Nordamerika und Europa
die häufigste
von Zecken herrührende
Infektionskrankheit und war auch in Russland, Japan, China und Australien
anzutreffen. Die Lyme-Krankheit nimmt ihren Anfang an der Stelle
eines Zeckenbisses und ruft dort eine Primärinfektion hervor, welche sich
im Organismus im Verlauf der Infektion zu Sekundärstellen ausbreitet. Der diese
Krankheit auslösende
bakterielle Krankheitserreger ist die Spirochäte Borrelia burgdorferi, die
zum ersten Mal im Jahre 1982 isoliert und kultiviert wurde (Burgdorferi,
W. A. et al., Science 216: 1317–1319
(1982); Steere, A. R. et al., N. Engl. J. Med. 308: 733–740 (1983)).
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Es
sind drei pathogene Genospezies von Borrelia beschrieben worden,
B. burgdorferi sensu stricto (B. burgdorferi oder B. b. s. s.),
B. afzelii und B. garinii (Baranton, G. et al., Int. J. Syst. Bacteriol.
42: 378–383 (1992)).
Diese sind Mitglieder eines Spezies-Komplexes B. burgdorferi sensu
lato, welcher mindestens aus 10 unterschiedlichen Genspezies besteht
(Piken, R. N. et al., J. Invest. Dermatol., 110: 211–214 (1998);
Postic, D. et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 44: 743–752 (1994);
Valsangiacomo, C. T. et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 47: 1–10 (1997)).
Die drei Genspezies B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii und
B. garinii werden alle als pathogen angesehen und sind in Europa
anzutreffen.
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B.
burgdorferi weist eine äußere Membran
auf, deren Hauptproteinbausteine die äußeren Oberflächeproteine
A und B (OspA und OspB) sind. OspA ist ein basisches Lipoprotein
von ungefähr
31 kD, welches zusammen mit OspB, einem basischen Lipoprotein von
ungefähr
34 kD, auf einem großen
linearen Plasmid codiert wird (Szcepanski, A. und J. L. Benach,
Microbiol. Rev. 55: 21 (1991)). Die Immunantwort gegen diese Proteine
auf der äußeren Oberfläche neigt
dazu, wenn überhaupt,
zu einem späten
Zeitpunkt der Krankheit in Erscheinung zu treten (Craft, J. E. et
al., J. Clin. Invest. 78: 934–939
(1986); Dattwyler, R. J. und B. J. Luft; Rheum. Clin. North Am.
15: 727–734
(1989)). Darüber
hinaus reagieren mit B. burgdorferi akut und chronisch infizierte
Patienten unterschiedlich auf die verschiedenen Antigene, einschließlich OspA,
OspB, OspC, OspD, p39, p41 und p93.
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Derzeit
wird die Lyme-Krankheit mit einer Reihe von Antibiotika behandelt,
z. B. mit Tetracyclinen, Penicillin und Cephalosporinen. Eine derartige
Behandlung ist jedoch bei der Beseitigung der Infektion nicht immer
erfolgreich. Die Behandlung wird in Folge einer Fehldiagnose oft
verzögert,
was die nachteilige Wirkung zur Folge hat, dass die Infektion bis
zu einem chronischen Zustand fortschreitet, bei dem eine Behandlung
mit Antibiotika oft nutzlos ist. Einer der Faktoren, die zu einer
verzögerten
Behandlung beitragen, ist das Fehlen wirksamer diagnostischer Mittel.
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Es
ist versucht worden, Impfstoffe gegen die Lyme-Borreliosis herzustellen.
Ein Impfstoff jedoch, der aus rekombinantem OspA besteht, kann häufige Booster-Immunisierungen
erfordern. Eine zusätzliche
Sache von auf OspA basierenden Impfstoffen ist die kürzliche
Identifizierung einer vermeintlichen autoreaktiven OspA-Domäne mit einem
hohen Grad an Ähnlichkeit
mit einer Region des humanen-Leukozyten-Funktion-assoziierten Antigens-1
(hLFA-1) (Gross, D. M. et al., Science, 281: 703–706 (1998)).
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Es
sollte daher von Vorteil sein, modifizierte OspA-Proteine mit herabgesetzter
Kreuzreaktivität
gegen hLFA-1 zu entwickeln, um mögliche
Nebenwirkungen eines OspA-Impfstoffs
zurückzudrängen. Die
Entwicklung von OspA-Proteinen mit verminderter Kreuzreaktivität gegen
hLFA-1, welche die Immunreaktivität gegen mehr als ein Mitglied
des Borrelia-Komplexes beibehalten oder sie steigern, wäre ebenfalls
erwünscht.
Um als Impfstoff von Nutzen zu sein, muss die Konformation dieser
modifizierten Proteine ausreichend stabil sein, um bestimmte strukturelle
Merkmale des OspA beizubehalten, die benötigt werden, um eine schützende Immunantwort
auszulösen.
OspA-Proteine mit diesen Merkmalen würden eine Verbesserung bei
der Diagnose und/oder Impfung gegen alle oder die meisten Borrelia-Stämme gestatten,
welche die Lyme-Krankheit auslösen.
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Eine
Analyse des Immunzustands von mit OspA immunisierten Individuen
ergab, dass man mit der gesamten quantitativen Immunantwort einen
Schutz nicht voraussagen kann, sondern dass eher die Reaktivität mit einem
spezifischen Epitop des OspA-Lipoproteins direkt mit einer schützenden
Immunität
korreliert ist. Der monoklonale Anti-OspA-Antikörper LA-2 (Kramer et al., 1990)
definiert ein Epitop des Lipoproteins, das offensichtlich für eine schützende Immunität nach einer
OspA-Impfung benötigt
wird. Beispielsweise führt
eine passive Immunisierung von Mäusen
mit diesem Antikörper
zum Schutz gegen eine Infektion durch die Spirochäte (Schaible
et al., 1993). Darüber
hinaus sagt eine Immunisierung von Mäusen und Hunden mit OspA, die zu
signifikanten Titern von LA-2 äquivalenten
Serumantikörpern
führt,
genau den Schutz vor einer durch Zecken übertragenen Infektion voraus
(Golde, 1997). Ungenügende
Konzentrationen von LA-2 äquivalenten
Antikörpern
haben trotz hoher Titer von Serumantikörpern gegen OspA das Ausbleiben
eines Schutzes zur Folge (Johnson et al., 1995).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf veränderte Formen des OspA aus
Borrelia burgdorferi gerichtet, welche eine erhöhte Konformationsstabilität aufweisen,
während
mindestens ein Teil der Antigenizität des Wildtyp-OspA beibehalten
wird. In einigen Ausführungsformen
weist das veränderte
OspA-Polypeptid im Vergleich mit dem entsprechenden nicht veränderten
OspA-Polypeptid eine verminderte Kreuzreaktivität mit hLFA-1 auf. Die veränderten
OspA-Polypeptide können
fast das gesamte oder nur einen Teil des nativen OspA- Polypeptids umfassen.
In einigen Ausführungsformen
kann das veränderte
Polypeptid Teil eines Cocktails sein, welcher eines oder mehrere
andere Proteine wie z. B. andere Polypeptide von Borrelia burgdorferi
enthält,
einschließlich
OspA, OspB, OspC, OspD, p93 und p41. In anderen Ausführungsformen
kann das veränderte
OspA-Polypeptid Teil eines chimären
Proteins sein, wie z. B. die in dem
US-Patent
6,248,562 beschriebenen, dessen gesamte Lehre hiermit als
Referenz einbezogen wird.
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Die
veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen eine Aminosäuresequenz des
OspA-Proteins aus Borrelia burgdorferi von etwa dem Rest 139 bis
zu etwa dem Rest 273, wobei die Sequenz alle Veränderungen umfasst, die ausgewählt sind
aus der Gruppe: Rest 139 verändert
zu Methionin, Rest 160 verändert
zu Tyrosin, Rest 189 verändert
zu Methionin und Kombinationen derselben. In anderen Ausführungsformen
umfassen die veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung eine Aminosäuresequenz
des OspA-Proteins aus Borrelia burgdorferi von etwa dem Rest 131
bis zu etwa dem Rest 273 oder von etwa dem Rest 17 bis zu etwa dem
Rest 273. Die Nummerierung der Reste entspricht der der Nummerierung
der SEQ ID NO: 7 (OspA aus B31).
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen Polypeptide, die
ausgewählt
sind aus der Gruppe: SEQ ID NO: 104 und 116.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Polynucleotide gerichtet, welche
die hier beschriebenen Aninosäuresequenzen
codieren, wie z. B. Polynucleotide, die OspA-Polypeptide aus Borrelia
burgdorferi ab etwa dem Rest 131 bis zu etwa dem Rest 273 codieren,
wobei die Sequenzen alle Veränderungen
codieren, die ausgewählt
sind aus der Gruppe: Codon 139 codiert Methionin, Codon 160 codiert
Tyrosin, Codon 189 codiert Methionin und Kombinationen derselben.
Die die OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung codierenden Polynucleotide
können
längere
oder kürzere
Fragmente des OspA-Proteins codieren. Die Nummerierung der Reste
entspricht der Nummerierung der SEQ ID NO: 7.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung umfassen Polynucleotide,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe: SEQ ID NO: 103 und 115.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Verfahren zur Gewinnung eines
veränderten
OspA-Polypeptids aus Borrelia burgdorferi mit im Vergleich zu dem
entsprechenden nicht veränderten
OspA-Polypeptid aus Borrelia burgdorferi erhöhter Konformationsstabilität gerichtet.
Das Verfahren umfasst die Auswahl eines Polynucleotids, das ein
die Reste 139, 160 und 189 umfassendes OspA-Polypeptid von Borrelia
burgdorferi codiert, wobei die Nummerierung der Nummerierung der
SEQ ID NO: 7 entspricht. Das Polynucleotid wird so verändert, dass
die folgenden Veränderungen
vorkommen: Rest 139 ist verändert
zu Methionin, Rest 160 ist verändert
zu Tyrosin, Rest 189 ist verändert
zu Methionin. Das veränderte
Polynucleotid wird exprimiert, wodurch ein verändertes OspA-Polypeptid aus
Borrelia burgdorferi mit im Vergleich zu dem entsprechenden nicht veränderten
OspA-Polypeptid
von Borrelia burgdorferi erhöhter
Konformationsstabilität
erzeugt wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf einen Expressionsvektor gerichtet,
der eine ein verändertes OspA-Protein
von Borrelia codierende isolierte DNA umfasst. Die vorliegende Erfindung
umfasst auch eine Wirtszelle, welche eine rekombinante Nucleinsäure umfasst,
die wie hier beschrieben ein verändertes OspA-Protein
codiert.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Verfahren zur Verabreichung
der hier beschriebenen veränderten
OspA-Polypeptide von Borrelia gerichtet. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung des veränderten OspA-Polypeptids in
einem physiologisch verträglichen
Träger
an ein Individuum. Als Ergebnis der Verabreichung des veränderten
OspA-Proteins entwickelt das Individuum zumindest eine schwache
Immunreaktion gegen das Protein. Beispielsweise erzeugt das Individuum
eine humorale Immunantwort, wobei von dem Individuum Antikörper produziert
werden, welche mindestens einen Abschnitt des Polypeptids erkennen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
erzeugt das Individuum eine schützende
Immunantwort, indem z. B. Antikörper
erzeugt werden, die das LA-2-Epitop erkennen.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch in einem Verfahren zur Verabreichung
einer Nucleinsäure
eingesetzt werden, welche ein hier beschriebenes OspA-Polypeptid
codiert. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung der Nucleinsäure in einem
physiologisch verträglichen
Träger
an ein Individuum. Als Ergebnis der Verabreichung der Nucleinsäure wird
das veränderte
OspA-Polypeptid zumindest vorübergehend
exprimiert und das Individuum entwickelt zumindest eine schwache
Immunantwort, vorzugsweise eine schützende Immunantwort, gegen
das von der Nucleinsäure
codierte OspA-Protein. Beispielsweise erzeugt das Individuum eine
humorale Immunantwort, wo bei von dem Individuum Antikörper produziert
werden, welche mindestens einen Abschnitt des von der Nucleinsäure produzierten
veränderten
OspA-Polypeptids erkennen. In einer bevorzugten Ausführungsform
erzeugt das Individuum eine schützende
Immunantwort, indem z. B. Antikörper
erzeugt werden, die das LA-2-Epitop erkennen.
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Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zur Verwendung der hier beschriebenen
Proteine in diagnostischen Assays. In einer Ausführungsform kann das Verfahren
zum Nachweis des Vorkommens von OspA-spezifischen Antikörpern in
einer in Frage kommenden Probe eines Wirts benutzt werden. Das Verfahren
umfasst das in Kontakt Bringen einer in Frage kommenden Probe eines
Wirts mit dem veränderten
Protein unter Bedingungen, bei welchen sich die Antikörper, falls
welche in der Probe des Wirts enthalten sind, an das veränderte Protein
binden und Antigen-Antikörper-Komplexe
bilden. Die Antigen-Antikörper-Komplexe werden dann mit
Hilfe von im Stand der Technik bekannten Verfahren nachgewiesen.
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Die
vorliegende Erfindung kann einen diagnostischen Kit bilden, welcher
die hier beschriebenen veränderten
Polypeptide umfasst. Der Kit umfasst ein wie hier beschriebenes
verändertes
OspA-Protein von Borrelia burgdorferi. Der Kit enthält auch
Reagenzien zum Nachweis von Antigen-Antikörper-Komplexen, die zwischen
dem veränderten
OspA-Protein und
Antikörpern
gebildet werden, welche in der vom Anwender zur Verfügung gestellten
Probe eines Wirts vorkommen.
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Als
Ergebnis der vorliegenden Erfindung stehen zur Verwendung in der
Forschung, in Impfstoffen und/oder diagnostischen Assays OspA-Proteine
oder Fragmente derselben zur Verfügung, welche entweder eine
erhöhte
Konformationsstabilität
aufweisen, während
mindestens eine schwache Antigenizität beibehalten wird, oder sie
verfügen über eine
verminderte Kreuzreaktivität
mit hLFA-1. Ferner stehen als Ergebnis der vorliegenden Erfindung
Nucleinsäuren
für die
Forschung und für
Impfstoffe zur Verfügung,
welche OspA-Polypeptide mit verminderter Kreuzreaktivität mit hLFA-1
codieren. Man erwartet, dass die veränderten OspA-Polypeptide der
vorliegenden Erfindung verbesserte Impfstoffe mit weniger Nebenwirkungen
gestatten.
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen weiteren Gegenständen wird
auf die folgende Beschreibung zusammen mit den beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 fasst
die mittels proteolytischer und chemischer Fragmentierung von OspA
lokalisierten Peptide und antigenen Domänen zusammen.
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2 ist
ein Vergleich der in 1 wiedergegebenen antigenen
Domänen
für OspA
in neun Stämmen von
B. burgdorferi.
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3 ist
eine graphische Darstellung, in welcher für 14 OspA-Varianten der gewichtete
Polymorphismus gegen die Aminosäure-Position
aufgetragen ist. Die gekennzeichneten Peaks sind: a) die Aminosäuren 132-145;
b) die Aminosäuren
163-177; c) die Aminosäuren
208-221. Die untere Linie beim Polymorphismus-Wert 1,395 bezeichnet
statistisch signifikante Überschüsse an Polymorphismus
bei p = 0,05. Die obere Linie beim Polymorphismus-Wert 1,520 ist
die gleiche mit der Ausnahme, dass die ersten 29 Aminosäuren des monomorphen
N-Terminus aus den ursprünglichen
Analysen entfernt worden sind.
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4 zeigt
das Aminosäure-Alignment
der Reste 200 bis 220 für
OspAs aus den Stämmen
B31 und K48 sowie für
die ortsgerichteten Mutanten 613, 625, 640, 613/625 und 613/640.
Der Pfeil zeigt Trp216. Die Aminosäure-Änderungen sind unterstrichen.
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5 zeigt
einen phylogenetischen Baum für
die in Tabelle I beschriebenen Stämme von Borrelia. Die Stämme sind
wie folgt: 1 = B31; 2 = pKa1; 3 = ZS7; 4 = N40; 5 = 25015; 6 = K48;
7 = DK29; 8 = PHei; 9 = Ip90; 10 = PTrob; 11 = ACAI; 12 = PGau;
13 = Ip3; 14 = PBo: 15 = PKo.
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Die 6A und 6B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
von OspA-B31 (SEQ ID NO: 6) sowie die codierte Proteinsequenz (SEQ
ID NO: 7).
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Die 7A, 7B und 7C zeigen
die Nucleinsäuresequenz
von OspA-K48 (SEQ ID NO: 8) sowie die codierte Proteinsequenz (SEQ
ID NO: 9).
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Die 8A, 8B und 8C zeigen
die Nucleinsäuresequenz
von OspA-PGau (SEQ ID NO: 10) sowie die codierte Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 11).
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Die 9A und 9B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
eines Abschnitts eines OspA Gens (SEQ ID NO: 127) sowie dessen codierte
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 128).
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Die 10A, 10B und 10C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-K48/OspA-PGau-Chimäre (SEQ
ID NO: 28) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO: 29).
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Die 11A, 11B und 11C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-B31/OspA-PGau-Chimäre (SEQ
ID NO: 30) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO: 31).
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Die 12A und 12B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
der OspA-B31/OspA-K48-Chimäre (SEQ ID
NO: 32) sowie die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 33).
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Die 13A, 13B und 13C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-B31/OspA-25015-Chimäre (SEQ
ID NO: 34) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO: 35).
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Die 14A, 14B und 14C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-K48/OspA-B31/OspA-K48-Chimäre (SEQ
ID NO: 36) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
37).
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Die 15A, 15B und 15C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-B31/OspA-K48/OspA-B31/OspA-K48-Chimäre (SEQ
ID NO: 38) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
39).
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Die 16A, 16B und 16C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspA-B31/OspA-B31-Chimäre (SEQ
ID NO: 40) sowie die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
41).
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Die 17A, 17B, 17C, 17D, 17E, 17F, 17G, 17H, 17I, 17J, 17K, 17L, 17M, 17N, 17O und 17P zeigen
ein Alignment der Nucleinsäuresequenzen
für OspA-B31
(SEQ ID NO. 6), OspA-PKa1 (SEQ ID NO: 42), OspA-N40 (SEQ ID NO:
43), OspA-ZS7 (SEQ ID NO: 44), OspA-25015 (SEQ ID NO: 12), OspA-PTrob
(SEQ ID NO: 45), OspA-K48 (SEQ ID NO. 8), OspA-Hei (SEQ ID NO: 46),
OspA-DK29 (SEQ ID NO: 21), OspA-Ip90 (SEQ ID NO: 22), OspA-PBo (SEQ
ID NO: 23), OspA-Ip3 (SEQ ID NO: 24), OspA-PKo (SEQ ID NO: 25),
OspA-ACAI (SEQ ID NO: 26) und OspA-PGau (SEQ ID NO: 10). Nucleinsäuren, die
mit denen in der Nucleinsäure-Leadsequenz
(hier OspA-B31) identisch sind, sind durch einen Punkt (.) dargestellt;
abweichende Nucleinsäuren
sind in Kleinbuchstaben wiedergegeben.
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Die 18A und 18B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
der OspA-Tro/OspA-Bo-Chimäre (SEQ
ID NO: 47), welche die chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 48) codiert.
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Die 19A und 19B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
der OspA-PGau/OspA-Bo-Chimäre (SEQ ID
NO: 49), welche die chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 50) codiert.
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Die 20A und 20B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
der OspA-B31/OspA-PGau/OspA-B31/OspA-K48-Chimäre (SEQ
ID NO: 53), welche die chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 54) codiert.
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Die 21A und 21B zeigen
die Nucleinsäuresequenz
der OspA-PGau/OspA-B31/OspA-K48-Chimäre (SEQ
ID NO: 51), welche die chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 52) codiert.
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22 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität (gemessen
mittels eines ELISA) der Seren aus Mäusen zeigt, die mit dem angegebenen
Borrelia-Protein (OspA oder OspC) oder dem rekombinanten chimären Protein
(OspC2-OspA) (X-Achse) gegen die angegebenen OspA- oder OspC-Antigene
(Legende) aus dem Stamm B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto)
immunisiert worden waren.
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23 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität (gemessen
mittels eines ELISA) der Seren aus Mäusen zeigt, die mit dem angegebenen
Borrelia-Protein (OspA oder OspC) oder dem rekombinanten chimären Protein
(OspC2-OspA) (X-Achse) gegen die angegebenen OspA- oder OspC-Antigene
(Legende) aus dem Stamm B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto)
immunisiert worden waren. Für
die ELISA-Ergebnisse zu dem B31 OspA-Antigen wurde ein gereinigtes Fragment
von B31 OspA (Aminosäuren
18–139)
im Überschuss den
Seren zugesetzt, so dass die nachgewiesene Immunantwort spezifisch
für die
C-terminale Region
des OspA war.
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24 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (lipOspA/Bo,
lipOspAB/P oder OspC-OspAB/P)
(X-Achse) gegen die angegebenen OspA-Antigene (Legende) aus den
Stämmen
B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii)
und PGau (Borrelia afzelii) immunisiert worden waren.
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25 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (lipOspAP/Bo,
lipOspAB/P oder OspC-OspAB/P)
(X-Achse) gegen das angegebene OspA (Legende) aus den Stämmen B31
(Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii) und
PGau (Borrelia afzelii) immunisiert worden waren. In allen Fällen wurde
ein gereinigtes Fragment von B31 OspA (Aminosäuren 18-139) im Überschuss
den Seren zugesetzt, so dass die nachgewiesene Immunantwort spezifisch
für die
C-terminale Region des OspA ist.
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26 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (OspCB31-OspAB31,
OspC2-OspAB31 oder lipOspC-B31) (X-Achse) gegen das angegebene OspC-Antigen
(Legende) aus dem Stamm B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto)
immunisiert worden waren.
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27 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (OspCB31-OspAB31,
OspC2-OspAB31 oder LipOspAK/T) (X-Achse) gegen die angegebenen OspA-Antigene
(Legende) aus den Stämmen
B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii)
und PGau (Borrelia afzelii) immunisiert worden waren.
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28 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (OspCB31-OspAB/P,
OspCB31-OspABPBP
oder OspCB31-OspAB31) (X-Achse) gegen die angegebenen OspA-Antigene
(Legende) aus den Stämmen
B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii)
und PGau (Borrelia afzelii) immunisiert worden waren.
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29 ist ein Balkendiagramm, welches die Reaktivität der Seren
aus Mäusen
zeigt, die mit dem angegebenen chimären Borrelia-Protein (OspCB31-OspAB/P,
OspCB31-OspABPBP
oder OspCB31-OspAB31) (X-Achse) (gegen das angegebene OspA (Legende)
aus den Stämmen
B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii)
und PGau (Borrelia afzelii) immunisiert worden waren. In allen Fällen wurde
ein gereinigtes Fragment von B31 OspA (Aminosäuren 18–139) im Überschuss den Seren zugesetzt,
so dass die nachgewiesene Immunantwort spezifisch für die C-terminale
Region des OspA ist.
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Die 30A, 30B und 30C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-B31 (bp
52-822)-Chimäre
(SEQ ID NO: 55) und die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
56).
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Die 31A, 31B und 31C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-624)/OspA-B31 (bp
52-822)-Chimäre
(SEQ ID NO: 57) und die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
58).
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Die 32A, 32B und 32C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C2 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
52-822)-Chimäre
(SEQ ID NO: 59) und die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
60).
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Die 33A, 33B und 33C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-B31 (bp
52-651)/OspA-K48 (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 61) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 62).
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Die 34A, 34B und 34C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C2 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
52-651)/OspA-K48 (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 63) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 64).
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Die 35A, 35B und 35C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
52-651)/OspA-PKo (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 65) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 66).
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Die 36A, 36B und 36C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C2 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
52-651)/OspA-PKo (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 67) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 68).
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Die 37A, 37B und 37C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-K48 (bp
52-654)/OspA-Tro (bp 655-819)-Chimäre (SEQ ID NO: 69) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 70).
-
Die 38A, 38B und 38C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C2 (bp 55-612)/OspA-K48 (bp
52-654)/OspA-Tro (bp 655-819)-Chimäre (SEQ ID NO: 71) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 72).
-
Die 39A, 39B und 39C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C12 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
88-492)/OspA-PKo (bp 493-537)/OspA-B31 (bp 538-822)-Chimäre (SEQ
ID NO: 73) und die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 74).
-
Die 40A, 40B und 40C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-PKo (bp 55-639)/OspA-B31 (bp
88-450)/OspA-PKo (bp 451-537)/OspA-B31 (bp 538-651)/OspA-K48 (bp 652-825)-Chimäre (SEQ
ID NO: 75) und die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 76).
-
Die 41A, 41B und 41C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-Tro (bp 55-624)/OspA-B31 (bp
88-450)/OspA-PKo (bp 451-537)/OspA-B31 (bp 538-651)/OspA-PKo (bp 652-822)-Chimäre (SEQ
ID NO: 77) und die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 78).
-
Die 42A, 42B und 42C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-B31 (bp
394-820)-Chimäre
(SEQ ID NO: 79) und die codierte chimäre Proteinsequenz (SEQ ID NO:
80).
-
Die 43A, 43B und 43C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-631)/OspA-B31 (bp
394-651)/OspA-K48 (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 81) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 82).
-
Die 44A, 44B und 44C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-B31 (bp
394-651)/OspA-PKo (bp 652-820)-Chimäre (SEQ ID NO: 83) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 84).
-
Die 45A, 45B und 45C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-K48 (bp
394-654)/OspA-Tro (bp 655-819)-Chimäre (SEQ ID NO: 85) und die
codierte chimäre Proteinsequenz
(SEQ ID NO: 86).
-
Die 46A, 46B und 46C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-B31 (bp 55-633)/OspA-B31 (bp
88-450)/OspA-PKo (bp 451-537)/OspA-B31 (bp 541-651)/OspA-PKo (bp 652-822)-Chimäre (SEQ
ID NO: 87) und die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 88).
-
Die 47A, 47B und 47C zeigen die Nucleinsäuresequenz der OspC-C2 (bp 55-612)/OspA-B31 (bp
88-450)/OspA-PKo (bp 451-537)/OspA-B31 (bp 541-651)/OspA-PKo (bp 652-822)-Chimäre (SEQ
ID NO: 89) und die codierte chimäre
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 90).
-
Die 48A und 48B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten R139M OspA (SEQ ID
NO: 95 und 96).
-
Die 49A und 49B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten E160Y OspA (SEQ ID
NO: 97 und 98).
-
Die 50A und 50B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten R139M, E160Y OspA (SEQ
ID NO: 99 und 100).
-
Die 51A und 51B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten E160Y OspA (SEQ ID
NO: 101 und 102).
-
Die 52A und 52B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten R139M, E160Y, K189M
OspA (SEQ ID NO: 103 und 104).
-
Die 53A und 53B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten Y165F OspA (SEQ ID
NO: 105 und 106).
-
Die 54A und 54B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten Y165F, V166T OspA (SEQ
ID NO: 107 und 108).
-
Die 55A und 55B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten V166T OspA (SEQ ID
NO: 109 und 110).
-
Die 56A und 56B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten V166T, T170K OspA (SEQ
ID NO: 111 und 112).
-
Die 57A und 57B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten Y165F, V166T, T170K
OspA (SEQ ID NO: 113 und 114).
-
Die 58A und 58B zeigen
die Nucleinsäure
und die codierte Proteinsequenz eines veränderten R139M, E160Y, K189M,
Y165F, V166T, T170K OspA (SEQ ID NO: 115 und 116).
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf veränderte Formen des OspA aus
Borrelia burgdorferi gerichtet, welche eine erhöhte Konformationsstabilität aufweisen,
während
mindestens ein Teil der Antigenizität des Wildtyp-OspA beibehalten
wird, wie dies z. B. durch die Fähigkeit
gezeigt wird, vom monoklonalen Antikörper LA-2 gebunden zu werden.
In einigen Ausführungsformen
weisen die veränderten
OspA-Polypeptide auch eine verminderte Kreuzreaktivität mit hLFA-1
auf. Die veränderten
OspA-Polypeptide können
das gesamte Wildtyp-OspA-Polypeptid (mit Ausnahme der hier beschriebenen
Veränderungen)
oder einen Teil, wie z. B. den C-terminalen Abschnitt desselben,
umfassen. Die Anmelder haben herausgefunden, dass einige Formen
des OspA-Proteins, wie z. B. eingekürzte Versionen von OspA, keine
starke immunprotektive Antwort auslösen, wenn sie einem Tier verabreicht
werden, selbst wenn das OspA-Polypeptid über die immunprotektive Sequenz des
LA-2-Epitops verfügt.
-
Die
Struktur des rekombinanten OspA- ist in einem binären Komplex
mit dem Fab-Fragment
des nicht-protektiven mAb184.1 der Maus, welcher mit dem OspA-Terminus
reagiert, bei einer Auflösung
von 1,95 ermittelt worden (Li et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.
S. A. 94: 3584–3589
(1997)). Das OspA-Polypeptid ist in 21 aufeinander folgende antiparallele β-Stränge gefaltet,
gefolgt von einer C-terminalen α-Helix.
Die Struktur wird gewöhnlich
als zwei diskret gefaltete Domänen
beschrieben, eine N-terminale Sandwich-Domäne
und eine C-terminale Zylinder-Domäne, welche über eine lange zentral gelegene β-Faltblattstruktur
miteinander verbunden sind. Ein Satz der hier beschriebenen veränderten
Polypeptide ist so konzipiert, dass abgeschirmte Ladungen und/oder
Salzbrücken
im C-terminalen
Abschnitt des OspA entfernt werden und sie durch Reste ersetzt werden,
welche hyrophobe Wechselwirkungen begünstigen.
-
Nach
einer Ausführungsform
umfassen die veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung ein verändertes
OspA-Protein oder Polypeptide aus Borrelia burgdorferi von etwa
dem Rest 139 bis zu etwa dem Rest 273, wobei die Sequenz alle Veränderungen
umfasst, die ausgewählt
sind aus der Gruppe: Rest 139 verändert zu Methionin, Rest 160
verändert
zu Tyrosin, Rest 189 verändert
zu Methionin. Die Nummerierung der Reste entspricht der Nummerierung
der SEQ ID NO: 7. Das veränderte
OspA-Polypeptid weist ein Methionin an der Restposition 139, ein
Tyrosin an der Restposition 160 und ein Methionin an der Restposition
189 auf. In anderen Ausführungsformen
verfügt
das veränderte
OspA-Polypeptid
sowohl über
eine erhöhte
Konformationsstabilität
als auch über
eine verminderte Kreuzreaktivität
gegen das hLFA-1-Protein.
-
Für die Veränderungen
an den Positionen 139, 160 und 189 kann die veränderte OspA-Sequenz von jedem Lyme-Borreliose-Stamm
von Borrelia burgdorferi stammen, wie z. B. Stämmen von Borrelia burgdorferi sensu
stricto, Borrelia afzelii und Borrelia garinii. Stämme von
Borrelia burgdorferi sind dem Fachmann gut bekannt. Beispielsweise
umfas sen die Stämme
von Borrelia burgdorferi sensu stricto den Stamm B31, die Stämme von
Borrelia afzelii die Stämme
Pgau und Pko und die Stämme
von Borrelia garinii den Stamm K48.
-
Die
veränderten
OspA-Polypeptide umfassen alle hier beschriebenen Veränderungen.
In dieser Ausführungsform
hat das veränderte
OspA-Polypeptid ein Methionin an der Restposition 139, ein Tyrosin
an der Restposition 160, ein Methionin an der Restposition 189,
ein Phenylalanin an der Restposition 165, ein Threonin an der Restposition
166 und ein Lysin an der Restposition 170.
-
Die
Erfindung betrifft auch Polypeptide, welche die SEQ ID NO: 104 oder
116 umfassen. Die veränderten
OspA-Polypeptide der Erfindung können
zum Teil oder im Wesentlichen gereinigt sein (z. B. bis zur Homogenität) und/oder
sie können
im Wesentlichen frei von anderen Proteinen sein.
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Polynucleotide gerichtet, welche
die hier beschriebenen Aminosäuresequenzen
codieren. Der hier gebrauchte Ausdruck "Polynucleotid" betrifft ein Nucleotid-Multimer oder
-Oligomer, welches aus Desoxyribonucleotiden oder Ribonucleotiden
oder einer Kombination derselben zusammengesetzt ist und wenige,
z. B. 2–20
bis zu vielen, z. B. 20 bis einige Tausend oder mehr Nucleotide aufweist.
Als solche enthalten die Polynucleotide Nucleinsäuren jeder Länge und
umfassen ferner sowohl natürlich
vorkommende als auch synthetische Oligonucleotide und Polynucleotide.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung umfassen Polynucleotide,
welche die OspA-Polypeptide von Borrelia burgdorferi ab etwa dem
Rest 139 bis zu etwa dem Rest 189 codieren, wobei die Sequenz alle Veränderungen
codiert, die ausgewählt
sind aus der Gruppe: Codon 139 codiert Methionin, Codon 160 codiert Tyrosin,
Codon 189 codiert Methionin und Kombinationen derselben. Die Nummerierung
der Reste entspricht der Nummerierung der SEQ ID NO: 7. Wie oben
für die
Polypeptide beschrieben, kann im Falle von Veränderungen an den Positionen
139, 160 und 189 das Polynucleotid, welches die veränderte OspA-Sequenz
codiert, von jedem Lyme-Borreliose-Stamm von Borrelia burdorferi
sein.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung umfassen Polynucleotide,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe: SEQ ID NO: 103 und 115.
-
Die
veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können von OspA-Molekülen abstammen,
welche Fragmente, Derivate, Analoge, Varianten und Mutanten des
OspA-Proteins (modifiziertes OspA) umfassen oder sie können fragmentiert,
derivatisiert oder anderweitig verändert sein, nachdem die hier
beschriebenen Veränderungen
in sie insertiert worden sind. Diese modifizierten OspA-Moleküle verfügen über eine
OspA-Antigen-Aktivität.
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Verfahren zur Gewinnung eines
veränderten
OspA-Polypeptids aus Borrelia burgdorferi mit im Vergleich zu dem
entsprechenden nicht veränderten
OspA-Polypeptid aus Borrelia burgdorferi erhöhter Konformationsstabilität gerichtet.
Das Verfahren umfasst die Auswahl eines Polynucleotids, das ein
die Reste 139, 160 und 189 umfassendes OspA-Polypeptid von Borrelia
burgdorferi codiert, wobei die Nummerierung der Nummerierung der
SEQ ID NO: 7 entspricht. Das Polynucleotid wird so verändert, dass
Rest 139 Methionin, Rest 160 Tyrosin und Rest 189 Methionin sind.
Das veränderte
Polynucleotid wird exprimiert, wodurch ein verändertes OspA-Polypeptid aus
Borrelia burgdorferi mit im Vergleich zu dem entsprechenden nicht
veränderten
OspA-Polypeptid von Borrelia burgdorferi erhöhter Konformationsstabilität erzeugt
wird. Verfahren zur Veränderung
eines Polynucleotids werden weiter unten und in den Beispielen beschrieben
und sind dem Fachmann gut bekannt. Verfahren zur Expression der
veränderten
Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden ebenfalls weiter unten
und in den Beispielen beschrieben und sind dem Fachmann gut bekannt.
-
Die
Reste 165–173
auf dem β-Strang
13 des OspA wurden mit der Induktion der Lymeassoziierten Arthritis
in Zusammenhang gebracht (Gross D. M. et al., Science 281: 703–706 (1998)).
Dieser Abschnitt weist mit den Resten 332–340 von hLFA-1 eine Homologie
auf, was nahe legt, dass dieses Protein mit dem T-Zell-Epitop kreuz-reaktiv
ist (YVLEGTLTA-B31 (SEQ ID NO: 129) bzw. YVLBGTSKQ-hLFA-1 (SEQ ID
NO: 130). Obwohl man im Allgemeinen glaubt, dass B. burgdorferi
sensu stricto arthritogener ist als andere Borrelia-Stämme, weist
eine jüngere
Studie über
OspA-Allele in der Synovialflüssigkeit
von Patienten mit Lyme-Arthritis daraufhin, dass B. garinii und
B. afzelii ebenfalls Arthritis verursachen können (Eiffert, L. F. et al.,
Scand. J. Infect. Dis. 30: 265–268)
(1998)).
-
Eine
Möglichkeit,
die kreuz-reaktive Sequenz zu eliminieren, besteht darin, die β-13-Region des OspA-B31
(YVLEGTLTA, (SEQ ID NO: 129)) durch eine analoge Region aus einem
Stamm zu ersetzen, welcher die gleiche Sequenz nicht enthält, wie
z. B. aus dem B. afzelii-Stamm, z. B. Pgau oder Pko (am 7. August 2001
eingereichte US-Patent-Anmeldung
mit dem Titel "Recombinant
Constructs of Borrelia burgdorferi" von Luft et al., deren gesamte Lehre
hiermit als Referenz eingeführt
wird).
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein verändertes
OspA-Polypeptid mit verminderter Kreuzreaktivität mit hLFA-1 erzeugt, während die
Fähigkeit
beibehalten wird, von LA-2 gebunden zu werden. In dieser Ausführungsform
sind z. B. der Rest 130 Methionin, der Rest 160 Tyrosin, der Rest
165 Phenylalanin, der Rest 166 Threonin, der Rest 170 Lysin und
der Rest 189 Methionin. Die das OspA-Polypeptid von Borrelia burgdorferi
codierenden Polynucleotide lassen sich wie hier beschrieben auswählen.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst das veränderte
OspA-Polypeptid die die Positionen der Veränderungen enthaltende Minimalsequenz.
Beispielsweise kann das veränderte
Polypeptid das OspA ab etwa dem Rest 139 bis etwa zum Rest 189 umfassen,
wobei die Nummerierung der SEQ ID NO: 7 entspricht. Die veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung enthalten auch größere Fragmente
des OspA. Beispielsweise umfassen die veränderten OspA-Polypeptide, jedoch
nicht ausschließlich,
veränderte
OspA-Polypeptide, die OspA ab etwa dem Rest 160 bis etwa zum Rest
170, OspA ab etwa dem Rest 150 bis etwa zum Rest 180, OspA ab etwa
dem Rest 131 bis etwa zum Rest 273 oder OspA ab etwa dem Rest 17
bis etwa zum Rest 273 umfassen. Verfahren zur Erzeugung und Expression
von OspA-Fragmenten unterschiedlicher Größe, welche eine oder mehrere
der hier beschriebenen Veränderungen
einbauen, werden weiter unten beschrieben und sind dem Fachmann
gut bekannt.
-
Wie
hier beschrieben, kann die zur Erzeugung des veränderten OspA-Polypeptids verwendete OspA-Sequenz
selbst ein chimäres
OspA-Polypeptid mit zwei oder mehr von OspA-Proteinen aus unterschiedlichen Genospezies
oder Stämmen
von Borrelia stammenden Segmenten sein. Je nach dem zur Erzeugung
des veränderten
OspA-Polypeptids eingesetzten Verfahren und/oder dem Zweck, für welchen
es erzeugt wird, kann die Größe des veränderten
OspA-Polypeptids variieren und solcherart veränderte chimäre OspA-Polypeptide können Fragmente
des OspA enthalten. Das veränderte
Polypeptid kann Teil eines größe ren Polypeptids
sein, einschließlich
zusätzlicher
OspA-Sequenzen am N-Terminus, C-Terminus
oder beiden. Ein Fragment eines OspA-Proteins kann Polypeptide umfassen,
die nur einen Teil des OspA-Proteins mit voller Länge darstellen.
Solche OspA-Fragmente enthalten typischerweise mindestens einen
der hier beschriebenen veränderten
Reste und verfügen
mindestens über
einen Teil der Antigenizität
des Wildtyp-OspA. OspA-Fragmente
lassen sich sowohl mittels Deletionen am Amino- und/oder Carboxylende
als auch mittels interner Deletionen herstellen. Die Fragmente können auch
mit Hilfe eines enzymatischen Verdaus hergestellt werden. Solcherart
modifizierte OspA-Moleküle
können
auf ihre antigene Aktivität
getestet werden, wie dies hier beschrieben wird oder indem im Stand
der Technik bekannte Verfahren eingesetzt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann das veränderte
OspA-Polypeptid Teil eines Cocktails mit einem oder mehreren anderen
Proteinen sein, wie z. B. anderen Polypeptiden von Borrelia burgdorferi,
einschließlich aber
nicht ausschließlich,
OspA, OspB, OspC, OspD, p93 und p41. In anderen Ausführungsformen
kann das veränderte
OspA-Polypeptid Teil eines größeren Moleküls, wie
z. B. eines chimären
Polypeptids sein, wie dies z. B. in dem
US-Patent
6,248,562 und der am 7. August 2001 eingereichten US-Patentanmeldung
mit dem Titel "Recombinant
Constructs of Borrelia burgdorferi" von Luft et al. beschrieben wird. Derartige
größere Polypeptide
können
Aminosäuresequenzen
von anderen Proteinen, einschließlich aber nicht ausschließlich anderen
Proteinen von Borrelia burgdorferi enthalten, welche für die Erzeugung
von Fusionsproteinen für
einen Impfstoff und/oder für
immundiagnostische Verfahren von Nutzen sind. Zusätzliche
Komponenten, z. B. Marker (ein Radioisotop, ein Epitop-Marker (Tag)
(z. B. ein Hämagglutinin
(HA)-Epitop, ein Hexahistidin-Tag), ein Affinitätsmarker (z. B. Biotin, Avidin),
ein Spin-Marker, ein Enzym-Marker,
eine fluoreszierende Gruppe, eine chemolumineszente Gruppe) können in
die veränderten
OspA-Polypeptide der Erfindung eingebaut werden, um bei der Isolierung
und/oder Reinigung des Polypeptids zu helfen. Beispielsweise würde ein
Hexahistidin-Tag die rasche Reinigung mittels Nickel-Chromatographie
gestatten. Diese und andere Komponenten können auch in die veränderten
OspA-Polypeptide der Erfindung eingebaut werden, um die Halbwertszeit
der Polypeptide zu verlängern.
Dem Fachmann sind Verfahren zum Einbau derartiger Komponenten in
die Polypeptide der Erfindung gut bekannt.
-
In
einer Ausführungsform
ist das veränderte
OspA-Polypeptid der Erfindung ein chimäres Polypeptid. In einer besonderen
Ausführungsform
umfasst das veränderte
OspA- Polypeptid
die folgenden Elemente: a) eine Aminosäuresequenz eines ersten OspA-Polypeptids ab etwa
dem Rest 1 bis etwa zu dem Rest 164 aus einem ersten Stamm von Borrelia
burgdorferi; b) eine Aminosäuresequenz
eines zweiten OspA-Polypeptids ab etwa dem Rest 165 bis etwa zu
dem Rest 179 aus einem zweiten Stamm von Borrelia burgdorferi, wobei der
zweite Stamm sich von dem ersten Stamm unterscheidet; c) eine Aminosäuresequenz
eines dritten OspA-Polypeptids ab etwa dem Rest 180 bis etwa zu
dem Rest 216 aus einem dritten Stamm von Borrelia burgdorferi, wobei
der dritte Stamm sich von dem zweiten Stamm unterscheidet; d) eine
Aminosäuresequenz eines
vierten OspA-Polypeptids
ab etwa dem Rest 217 bis etwa zu dem Rest 273 aus einem vierten
Stamm von Borrelia burgdorferi, wobei der vierte Stamm sich von
dem dritten Stamm unterscheidet; wobei die Sequenz alle Veränderungen,
ausgewählt
aus der Gruppe: Rest 139 ist Methionin, Rest 160 ist Tyrosin, Rest
189 ist Methionin und Kombinationen derselben umfasst, wobei die
Nummerierung der Nummerierung der SEQ ID NO: 7 entspricht.
-
Die
hier beschriebenen Polypetide können
aus natürlich
vorkommenden Quellen isoliert, chemisch synthetisiert oder rekombinant
produziert sein. Die veränderten
OspA-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
von natürlich
vorkommenden OspA-Molekülen oder
von Nucleinsäuren
stammen, welche derartige Moleküle
codieren. Die OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können Fragmente,
Derivate, Analoge, Varianten und Mutanten eines OspA-Proteins (modifiziertes
OspA) umfassen und/oder sie können
nach einer Insertion der hier beschriebenen Veränderungen fragmentiert, derivatisiert
oder anderweitig verändert
sein (auch als modifizierte OspA bezeichnet). Derartige modifizierte
OspA-Moleküle
verfügen über mindestens
eine gewisse antigene OspA-Aktivität. Erfindungsgemäß kann die
Aminosäuresequenz
der veränderten
OspA-Polypeptide
der Erfindung die eines natürlich
vorkommenden Proteins sein oder sie kann zusätzliche Modifikationen aufweisen.
Derartige zusätzliche
Modifikationen umfassen konservative und/oder nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen,
Additionen von einer oder mehreren Aminosäuren und/oder Deletionen von
einer oder mehreren Aminosäuren.
Derartige zusätzliche
Modifikationen sollten auch zumindest eine gewisse Aktivität des codierten
Proteins oder Polypeptids bewahren. Beispielsweise sollte das weiter
modifizierte Polypeptid oder Protein im Vergleich mit dem entsprechenden
veränderten
OspA-Polypeptid
(d. h. dem OspA-Polypeptid, welches eine oder mehrere der hier beschriebenen
Veränderungen,
jedoch nicht die weitere(n) Modifikation(en) aufweist) über eine ähnliche oder
eine verbesserte Konformationsstabilität, eine ähnliche oder eine verbesserte
immunprotektive Aktivität
oder eine verminderte Kreuzreaktivität zu hLFA-1 verfügen.
-
Beispielsweise
bewahren die weitere(n) Modifikation(en) vorzugsweise die dreidimensionale
Konfiguration einer Antikörper-Bindungsstelle
des nativen Proteins, wie z. B. die LA-2-Bindungsstelle. Das Vorkommen oder
Fehlen einer biologischen Aktivität oder von biologischen Aktivitäten kann,
wie hier beschrieben, mit verschiedenen funktionellen Assays oder
mit Hilfe von im Stand der Technik bekannten Verfahren ermittelt
werden, z. B. der Erkennung mit einem ELISA-Assay oder der Auslösung einer
Immunantwort (z. B. einer immunprotektiven Antwort) in einem Tier.
Geeignete Veränderungen
der Aminosäuren
können
auf der Grundlage von einigen Kriterien wie der Hydrophobizität, dem basischen
oder sauren Charakter, der Ladung, der Polarität, der Größe, dem Vorliegen oder Fehlen
einer funktionellen Gruppe (z. B. -SH oder einer Glykosylierungsstelle)
und dem aromatischen Charakter erfolgen, vorausgesetzt, dass das
erhaltene Molekül
mindestens eine der hier beschriebenen Veränderungen aufweist und die
erhöhte
Konformationsstabilität
und/oder verminderte Kreuzreaktivität zu hLFA-1 beibehält. Eine
Zuordnung von verschiedenen Aminosäuren zu ähnlichen Gruppen auf der Grundlage
der obigen Eigenschaften kann der Fachmann leicht vornehmen; weiter
geeignete Veränderungen
von Aminosäuren
finden sich auch bei Bowie (Science, 247: 1306–1310 (1990)).
-
"Varianten" und "Mutanten" von OspA lassen
sich mit Hilfe von dem Fachmann gut bekannten in vitro- und/oder
in vivo-Techniken herstellen, z. B. mit einer ortsgerichteten Mutagenese
und einer Oligonucleotid-Mutagenese. Manipulationen der Polypeptidsequenz
von OspA können
auch auf der Stufe des Proteins erfolgen. Chemische Modifikationen
können
mit Hilfe bekannter Techniken durchgeführt werden, einschließlich aber nicht
ausschließlich
einer spezifischen chemischen Spaltung mit Bromcyan, Trypsin und/oder
Papain. OspA lässt
sich auch strukturell modifizierten und/oder denaturieren, z. B.
mit Hitze. Im Allgemeinen können
Mutationen konservative oder nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen,
Aminosäureinsertionen
oder Aminosäuredeletionen
sein.
-
Beispielsweise
kann eine ein modifiziertes OspA-Polypeptid codierende Nucleinsäure (z.
B. DNA) mittels ortsgerichteter Mutagenese der Nucleinsäure (z.
B. DNA) gewonnen werden, welche ein Wildtyp-OspA codiert. Eine ortsgerichtete
(ortspezifische) Mutagenese gestattet die Produktion von OspA-Varianten über den Einsatz
von spezifischen Oligo nucleotidsequenzen, welche die DNA-Sequenz
der gewünschten
Mutation (z. B. Veränderung,
Deletion, Insertion) sowie eine ausreichende Anzahl von angrenzenden
Nucleotiden codieren, um eine Primersequenz von ausreichender Größe und Sequenzkomplexität zur Verfügung zu
stellen, um auf beiden Seiten der gewünschten Mutation einen stabilen
Duplex zu bilden. Typischerweise wird ein Primer mit einer Länge von
etwa 20 bis 25 Nucleotiden bevorzugt, wobei etwa 5 bis 10 komplementäre Reste
auf beiden Seiten der Mutation der Sequenz verändert werden. Im Allgemeinen
sind die Techniken einer ortsspezifischen Mutagenese im Stand der
Technik gut bekannt, was durch Veröffentlichungen wie die von
Edelman et al., DNA, 2: 183, 1983 belegt wird. Beispielsweise kann
in einer ortsspezifischen Mutagenese-Technik ein Phagenvektor eingesetzt
werden, der sowohl in einzelsträngiger
als auch doppelsträngiger
Form vorkommt. Typische Vektoren, die bei einer ortsgerichteten
Mutagenese von Nutzen sind, sind Vektoren wie z. B. der M13-Phage,
was von Messing et al., Third Cleveland Symposium an Macromolecules
and Recombinant DNA, A. Walton, Hrg., Elsevier, Amsterdam, 1981
beschrieben wird. Dieser und andere Phagenvektoren sind im Handel
erhältlich
und ihre Verwendung ist dem Fachmann gut bekannt. Eine vielseitig
verwendbare und effiziente Vorschrift für die Konstruktion von Oligonucleotid-gerichteten
ortsspezifischen Mutationen in DNA-Fragmenten mit Hilfe von Vektoren,
die von M13 abstammen, wurde von Zoller, M. J. und Smith, M., Nucleic
Acids Res., 10: 6487–6500,
1982 veröffentlicht.
Zusätzlich
lassen sich Plamidvektoren einsetzen, die einen einzelsträngigen Phagen-Replikationsursprung
enthalten, um eine einzelsträngige
DNA zu erhalten (siehe z. B. Veira et al., Meth. Enzymol., 153:
3, (1987)).
-
Alternativ
lassen sich über
eine Synthese der passenden DNA-Fragmente in vitro und deren Amplifikation
mit Hilfe von im Stand der Technik bekannten PCR-Verfahren Nucleotidsubstitutionen
einführen.
-
Im
Allgemeinen lässt
sich eine ortsspezifische Mutagenese durchführen, indem zunächst ein
einzelsträngiger
Vektor erhalten wird, der in seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, die
das jeweilige Protein codiert. Ein die gewünschte mutierte Sequenz tragender
Oligonucleotid-Primer wird im Allgemeinen synthetisch hergestellt,
beispielsweise nach dem Verfahren von Crea et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA., 75: 5765, 1978. Dieser Primer kann dann mit dem die einzelsträngige Nucleotidsequenz
enthaltenden Vektor hybridisiert und DNA polymerisierenden Enzymen
ausgesetzt werden, z. B. dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I
von E. coli, um die Synthese des die Mutation tragenden Stranges
zu vervollständigen.
Somit wird ein Heteroduplex gebildet, in welchem ein Strang die
urprüngliche
nicht-mutierte Sequenz und der zweite Strang die gewünschte Mutation
enthält.
Dieser Heteroduplex-Vektor kann dann eingesetzt werden, um geeignete
Wirtszellen wie z. B. JM 101-Zellen zu transformieren und es lassen
sich Klone aussuchen, die die rekombinanten Vektoren enthalten,
welche die mutierte Sequenzanordnung tragen. Danach kann die mutierte
Region entfernt und in einen geeigneten Expressionsvektor für die Proteinproduktion
eingesetzt werden.
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Bei
der Erzeugung von Aminosäure-Sequenzvarianten
des OspA kann die PCR-Technik eingesetzt werden. Wenn in einer PCR
kleine Mengen an Matrizen-DNA als Startmaterial verwendet werden,
können
Primer eingesetzt werden, die sich in ihrer Sequenz geringfügig von
der entsprechenden Region in einer Matrizen-DNA unterscheiden, um
relativ große
Mengen eines spezifischen DNA-Fragments zu erzeugen, welches sich
von der Sequenz der Matrize nur an den Positionen unterscheidet,
wo sich die Primer von der Matrize unterscheiden. Zum Einführen einer
Mutation in eine Plasmid-DNA kann einer der Primer do konzipiert
sein, dass er die Position der Mutation überlappt und die Mutation enthält; die
Sequenz des anderen Primers ist vorzugsweise identisch mit einem
Abschnitt der Sequenz des Gegenstranges des Plamids, diese Sequenz
kann sich aber irgendwo längs
der Plasmid-DNA
befinden. Es ist jedoch bevorzugt, dass sich die Sequenz des zweiten
Primers innerhalb von 500 Nucleotiden von der des ersten Primers
befindet, so dass sich am Ende die gesamte amplifizierte Region
der von den Primern gebundenen DNA leicht sequenzieren lässt. Eine
PCR-Amplifikation mit Hilfe eines Primerpaares wie dem gerade beschriebenen
führt zu
einer Population von DNA-Fragmenten, die sich an der Endposition
der von dem Primer spezifizierten Mutation unterscheiden.
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Die
produzierten die gewünschte
Mutation aufweisenden DNA-Fragmente können dazu verwendet werden,
um unter Einsatz der Standard-DNA-Technologie die entsprechende
Region in dem Plasmid zu ersetzen, das als PCR-Matrize diente. Mutationen
an separaten Positionen können
gleichzeitig eingeführt
werden, indem entweder ein mutanter zweiter Primer verwendet wird
oder eine zweite PCR mit unterschiedlichen mutanten Primern durchgeführt wird
und die zwei resultierenden PCR-Fragmente gleichzeitig in einer
dreiteiligen (oder mehrteiligen) Ligation an das Vektorfragment
ligiert werden.
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Ein
zusätzliches
Verfahren zur Herstellung von Varianten, die Kassetten-Mutagenese,
beruht auf den von Wells et al., Gene, 34: 315, 1985 beschriebenen
Techniken. Das Startmaterial kann das Plasmid (oder der Vektor)
sein, welches (welcher) die zu mutierende OspA-DNA enthält. Das
(die) Codon(s) innerhalb des zu mutierenden OspA werden identifiziert.
Auf jeder Seite der identifizierten Mutationsstelle(n) muss es spezifische Restriktions-endonuclease-Stellen
geben. Falls es keine solchen Restriktionsstellen gibt, können sie
mit Hilfe des oben beschriebenen Oligonucleotid-vermittelten Mutageneseverfahrens
erzeugt werden, um sie an geeigneten Stellen in die OspA-DNA einzuführen oder
sie können
unter Einsatz der PCR und den gewünschten Primern wie in den
Beispielen beschrieben erzeugt werden. Nach Einführung der Restriktionsstellen
in das Plasmid wird das Plasmid an diesen Stellen geschnitten, um
es zu linearisieren. Mit Hilfe von Standardverfahren wird ein doppelsträngiges Oligonucleotid
synthetisiert, das die Sequenz der DNA zwischen den Restriktionsstellen
codiert aber die gewünschte(n)
Mutation(en) enthält.
Unter Einsatz von Standardtechniken werden die beiden Stränge getrennt
synthetisiert und dann zusammen hybridisiert. Dieses doppelsträngige Oligonucleotid wird
als Kassette bezeichnet. Diese Kassette ist so konzipiert, dass
sie 3'- und 5'-Enden hat, welche
mit den Enden des linearisierten Plasmids kompatibel sind, so dass
sie direkt an das Plasmid ligiert werden kann. Das Plasmid enthält nun die
mutierte OspA-DNA-Sequenz und kann subkloniert und/oder exprimiert
werden, um das modifizierte OspA-Polypeptid oder -Protein zu produzieren.
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Die
OspA codierenden Nucleinsäuremoleküle (z. B.
Polynucleotide) der vorliegenden Erfindung weisen mindestens eine
der hier beschriebenen Veränderungen
auf und hybridisieren im Allgemeinen unter hoch stringenten Hybridisierungsbedingungen
an eine ein Polynucleotid codierende OspA-Nucleinsäure oder
ein Fragment derselben aus einem sensu stricto-Stamm von Borrelia
burgdorferi, z. B. SEQ ID NO: 7. In einer Ausführungsform hybridisieren die
OspA codierenden Nucleinsäuremoleküle (z. B.
Polynucleotide) der vorliegenden Erfindung unter hoch stringenten
Hybridisierungsbedingungen an eine ein Polynucleotid codierende OspA-Nucleinsäure oder
ein Fragment derselben aus Borrelia afzelii, z. B. SEQ ID NO: 10.
In einer anderen Ausführungsform
hybridisieren die OspA codierenden Nucleinsäuremoleküle (z. B. Polynucleotide) der
vorliegenden Erfindung unter hoch stringenten Hybridisierungsbedingungen
an eine ein Polynucleotid codierende OspA-Nucleinsäure oder ein Fragment derselben
aus Borreliagarinii, z. B. SEQ ID NO: B. Somit umfassen die Polynucleotide
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung, wie hier beschrieben,
modifizierte Versionen des OspA.
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Geeignete
selektive Stringenzbedingungen sind dem Fachmann bekannt und lassen
sich in Standardschriften wie den Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
N. Y. (1989), 6.3.1–6.3.6
auffinden. Stringente Hybridisierungsbedingungen weisen z. B. eine
Natriumionen-Komzentration von höchstens
1 M und eine Temperatur von mindestens 25°C auf. In einer Ausführungsform
sind Bedingungen von 5 × SSPE (750
ml NaCl, 50 mM NaPhosphat, 5 mM EDTA, pH 7,4) und eine Temperatur
von 25–30°C oder äquivalente Bedingungen
geeignet für
eine spezifische Hybridisierung. Äquivalente Bedingungen lassen
sich ermitteln, indem, wie im Stand der Technik bekannt, einer oder
mehrere der Parameter variiert werden, während ein ähnlicher Grad an Identität oder eine Ähnlichkeit
zwischen dem Nucleinsäure-Zielmolekül und dem
Primer oder der verwendeten Sonde aufrecht erhalten werden. Hybridisierbare
Nucleinsäuremoleküle sind
als Sonden und Primer für
diagnostische Anwendungen von Nutzen.
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Dementsprechend
betrifft die Erfindung Nucleinsäuremoleküle, welch
eine wesentliche Identität
mit den die hier beschriebenen veränderte OspA-Polypeptide codierenden
Nucleinsäuremolekülen aufweisen, wobei
die Nucleinsäure
eine oder mehrere der hier beschriebenen Veränderungen codiert; besonders
bevorzugt sind Nucleinsäuremoleküle, welche
mindestens etwa 90%, mehr bevorzugt mindestens etwa 95% und am meisten
bevorzugt mindestens etwa 98% Identität mit den hier beschriebenen
Nucleinsäuremolekülen aufweisen,
wobei die Nucleinsäure
eine der hier beschriebenen Veränderungen
codiert. Eine Sequenzidentität
lässt sich
mit Hilfe von in der Öffentlichkeit
oder im Handel erhältlichen
Sequenz-Alignment-Algorithmen ermitteln, indem z. B. Default-Parameter
benutzt werden.
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Somit
sind DNA-Moleküle,
welche eine Sequenz umfassen, die sich von dem natürlich vorkommenden Nucleinsäuremolekül unterscheidet,
die aber in Folge der Degenerierung des genetischen Codes das gleich Protein
oder Polypeptid codiert, von der vorliegenden Erfindung mit umfasst.
Die Erfindung umfasst auch Variationen der Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
wie z. B. jene codierenden Abschnitte, Analoge oder Derivate des
codierten Proteins oder Polypeptids. Solche Variationen können natürlich vorkommen
wie im Falle von Allel-Variationen oder sie sind nicht natürlich vorkommend
wie die von verschiede nen Mutagenen oder mutagenen Prozessen ausgelösten, solange
nur das Nucleinsäuremolekül mindestens
eine der hier beschriebenen Veränderungen
codiert und das codierte Protein entweder über eine erhöhte Konformationsstabilität und/oder
eine verminderte Kreuzreaktivität
mit hLFA-1 verfügt
(im Vergleich mit dem entsprechenden nicht veränderten Protein), die von den
hier beschriebenen Veränderungen
verursacht wurden. Beabsichtigte Variationen sind, jedoch nicht
ausschließlich,
eine Addition, eine Deletion und/oder eine Substitution von einem
oder mehreren Nucleotiden, welche zu konservativen oder nicht-konservativen Aminosäure-Veränderungen
führen können, unter
Einschluss von Additionen und Deletionen. Vorzugsweise sind derartige
Nucleotid- oder Aminosäure-Variationen
stille Variationen; d. h., dass sie nicht eine oder mehrere Eigenschaften
oder die Aktivität
des codierten veränderten
OspA-Proteins oder -Polypeptids verändern. Der hier verwendete
Ausdruck des codierten Proteins oder Polypeptids" umfasst, jedoch nicht ausschließlich, die
Bindungsfunktion, die antigene Funktion und die Konformationsstabilität.
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Die
Erfindung stellt auch Expressionsvektoren zur Verfügung, welche
eine hier beschriebene Nucleinsäuresequenz
enthalten, die funktionsfähig
an mindestens eine regulatorische Sequenz gebunden ist. Viele derartige
Vektoren sind im Handel erhältlich
und andere geeignete Vektoren lassen sich leicht vom Fachmann herstellen. "Funktionsfähig gebunden" soll bedeuten, dass
das Nucleinsäuremolekül an eine
regulatorische Sequenz auf eine Art und Weise gebunden ist, welche
die Expression der Nucleinsäuresequenz
gestattet. Regulatorische Sequenzen sind im Stand der Technik bekannt
und werden ausgesucht, um das codierte Polypeptid oder Protein zu
produzieren. Demgemäß umfasst
der Ausdruck "regulatorische
Sequenz" Promotoren, Enhancer
und andere Kontrollelemente der Expression, die in Goeddel, Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press,
San Diego, CA (1990) beschrieben werden. Beispielsweise können native
regulatorische Sequenzen oder für
die transformierte Wirtszelle native regulatorische Sequenzen verwendet
werden. Selbstverständlich
kann die Konzeption des Expressionsvektors von solchen Faktoren
wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle und/oder dem Proteintyp
abhängen,
der exprimiert werden soll. Beispielsweise lassen sich die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung herstellen, indem das klonierte Gen oder
ein Teil desselben in einen Vektor ligiert werden, der zur Expression
in entweder prokaryotischen Zellen, eukaryotischen Zellen oder beiden
geeignet ist (siehe z. B. Broach et al., Experimental Manipulation
of Gene Expression, Hrg. M. Inouye (Academic Press, 1983) S. 83;
Molecular Clo ning: A Laborstory Manual, 2. Ausgabe, Hrg. Sambrook
et al., (Cold Spring Harbor Laborstory Press, 1989) Kapitel 16 und
17). Typischerweise enthalten Expressionskonstrukte einen oder mehrere
selektierbare Marker, einschließlich
aber nicht ausschließlich
das Gen, welches die Dihydrofolat-Reduktase codiert und die Gene,
welche Resistenz gegen Neomycin, Tetracyclin, Ampicillin, Chloramphenicol,
Kanamycin oder Streptomycin verleihen.
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Mit
den beschriebenen Vektoren transfizierte prokaryotische und eukaryotische
Wirtszellen werden von dieser Erfindung ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Beispiele für
Zellen, die mit den Vektoren der vorliegenden Erfindung transfiziert
werden können,
sind, jedoch nicht ausschließlich,
Bakterienzellen wie E. coli (z. B. die K12-, BL21-, DH5α-Stämme von
E. coli), Streptomyces, Pseudomonas, Serratia marescens und Salmonella
typhimurium, Indektenzellen (baculovirus) einschließlich Drosophila,
Pilzzellen wie z. B. Hefezellen, Pflanzenzellen und Säugerzellen
wie Thymozyten, Eizellen vom chinesischen Hamster (CHO) und COS-Zellen.
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Somit
kann ein Nucleinsäuremolekül, das z.
B. die SEQ ID NO: 6 mit mindestens einer der hier beschriebenen
spezifischen Veränderungen
oder eine Nucleinsäuremolekül, das z.
B. die SEQ ID NO: 7 mit mindestens einer der hier beschriebenen
spezifischen Veränderungen
codiert, eingesetzt werden, um über
mikrobielle oder eukaryotische Zellprozesse eine rekombinante Form
des Proteins zu produzieren. Das Ligieren des Nucleinsäuremoleküls (z. B.
eines Polynucleotids) in ein Genkonstrukt wie z. B. einen Expressionsvektor
und das Transformieren in entweder eukaryotische (Hefe-, Affen-,
Insekten-, Pflanzen- oder Säuger-)
oder prokaryotische (bakterielle) Wirtszellen sind Standardverfahren,
welche bei der Produktion anderer gut bekannter Proteine zum Einsatz
kommen. Ähnliche
Verfahren oder Modifikationen derselben können eingesetzt werden, um
mit mikrobiellen Mitteln oder der Zellkultur-Technologie erfindungsgemäße rekombinante
Proteine herzustellen. Demgemäß betrifft
die Erfindung die Produktion codierter Proteine oder Polypeptide
mit Hilfe der rekombinanten Technologie.
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Die
Proteine und Polypeptide der vorliegenden Erfindung lassen sich
aus einer rekombinanten Zellkultur mit verschiedenen verfahren isolieren
oder reinigen (z. B. bis zur Homogenität). Diese Verfahren sind, aber nicht
ausschließlich,
die Kationen- oder Anionenaustauscher-Chromatographie, die Ethanol-Fällung, die
Affinitätschromatographie
und die Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC). Das eingesetzte besondere Verfahren hängt von den Eigenschaften des
Polypeptids und der Wahl der Wirtszelle ab; die hierfür geeigneten
Verfahren sind dem Fachmann geläufig.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen
mit den hier beschriebenen Polypeptiden und andern Verbindungen.
Beispielsweise lässt
sich ein Polypeptid oder Protein der vorliegenden Erfindung mit
einem physiologisch verträglichen
Medium formulieren, um eine pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen.
Das besondere physiologische Medium kann, jedoch nicht ausschließlich, aus Wasser,
gepufferter Saline, Polyolen (z. B. Glycerin, Propylenglykol, flüssiges Polyethylenglykol)
und Dextrose-Lösungen
bestehen. Die optimale Konzentration des (der) aktiven Inhaltsstoffs
(Inhaltsstoffe) in dem ausgewählten
Medium lässt
sich nach gut bekannten Verfahren empirisch ermitteln und hängt von
der gewünschten
endgültigen
pharmazeutischen Formulierung ab. Verfahren zum Einführen von
exogenen Polypeptiden am Behandlungsort umfassen, jedoch nicht ausschließlich, eine
intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane, orale oder intranasale Verabreichung. Andere geeignete
Verfahren zum Einführen
können
auch eine Gentherapie, wiederbefüllbare
oder biologisch abbaubare Vorrichtungen und polymere Vorrichtungen
für eine
langsame Abgabe umfassen. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
dieser Erfindung können
auch als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Wirkstoffen
verabreicht werden.
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Die
hier beschriebenen veränderten
OspA-Proteine können
so hergestellt werden, dass sie hoch löslich sind, in E. coli überexprimiert
werden und nicht lipidiert sind. Darüber hinaus können die
veränderten OspA-Proteine
so konzipiert sein, dass sie mit einem geeigneten Affinitäts-Tag (z.
B. einem His-Tag) anfangen oder enden, um die Reinigung zu erleichtern.
Die hier beschriebenen rekombinanten Proteine sind konstruiert worden,
um hohe Grade an Antigenizität
und eine verbesserte Konformationsstabilität beizubehalten.
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Die
veränderten
OspA-Proteine der vorliegenden Erfindung sind insofern von Vorteil,
als sie mindestens eine gewisse spezifische Reaktivität gegenüber monoklonalen
und/oder polyklonalen Antikörpern
gegen Wildtyp-Proteine von Borrelia beibehalten, immunogen sind
und in vitro das Wachstum von Borrelia hemmen oder deren Lyse veranlassen.
Die Proteine sind besonders in immundiagnostischen Assays von Nutzen.
Die Proteine der vorliegenden Erfindung können z. B. als Wirkstoffe in
Assays eingesetzt werden, um das Vorkommen von Antikörpern gegen
native Borrelia in potentiell infizierten Individuen nachzuweisen.
Diese Proteine lassen sich auch als immundiagnostische Reagenzien
z. B. in Dot-Blots, Western-Blots, ELISAs (Enzyme-linked Immunosorbent
Assays) oder Agglutinations-Assays einsetzen. Die veränderten
OspA-Proteine der vorliegenden Erfindung können mit bekannten Techniken
hergestellt werden, wie z. B. mittels rekombinanter Methodik, mit
der Polymerase-Kettenreaktion oder mittels Mutagenese.
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Ferner
sind die Proteine der vorliegenden Erfindung als Impfstoff-Immungene
gegen eine Infektion durch Borrelia von Nutzen. Eines oder mehrere
der veränderten
Proteine können
mit einem physiologisch verträglichen
Träger
kombiniert und an ein Vertebraten-Tier mittels Standardmethoden
(z. B. intravenös
oder intramuskulär)
verabreicht werden.
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Die
hier beschriebenen veränderten
Formen der OspA-Proteine wurden biologisch so bearbeitet, dass mindestens
eine immunprotektive Domäne
des Proteins erhalten blieb. Wie hier beschrieben, bezieht sich
antigen auf die Fähigkeit
einer Verbindung, sich an die Produkte einer Immunantwort wie z.
B. Antikörper, T-Zell-Rezeptoren
oder beides zu binden. Derartige Antworten lassen sich mittels standardisierter
Antikörper-Nachweis-Assays
wie z. B. ELISAs oder standardisierten T-Zell-Aktivierungs-Assays
messen. In einer bevorzugten Ausführungsform lösen die
hier beschriebenen veränderten
Formen des OspA eine immunprotektive Antwort aus, indem sie z. B.
die Bildung von Antikörpern
auslösen,
welche das LA-2-Epitop erkennen.
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Selbstverständlich können die
Nucleinsäuren,
welche die das veränderte
OspA-Protein umfassenden Polypeptide codieren, zusätzliche
Nucleotide oder weniger Nucleotide enthalten, um die Konstruktion
des das chimäre
Polypeptid codierenden Gens zu vereinfachen, um z. B. die Verwendung
von gut geeigneten Restriktionsendonuclease-Stellen zu gestatten
oder die Ligierung der Genfragmente so zu gestatten, dass eine zusammenhängende Codierungsregion
geschaffen wird. Auf Grundlage der hier gegebenen Anleitung wäre ein Fachmann
leicht in der Lage, Nucleotide an den Enden der die Polypeptide
des OspA-Proteins codierenden Genfragmente anzufügen oder zu entfernen, um die
veränderten
OspA-Proteine der vorliegenden Erfindung ohne Herumexperimentieren
oder nur mit routinemäßigem Herumexperimentieren
zu erzeugen. Die veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können lipidiert oder nicht-lipidiert
sein.
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Um
die Antigenizität
der veränderten
OspA-Polypeptide zu testen, können
Mäuse mit
OspA-Polypeptiden oder -Proteinen, welche die Polypeptidsequenzen
in Aluminiumhydroxid enthalten, immunisiert werden. Den Mäusen wird
sodann Blut entnommen und auf Antikörperreaktionen gegen OspA hin
untersucht, das von verschiedenen Borrelia-Stämmen
stammte. In zusätzlichen
Experimenten können
diese immunisierten Mäuse einem
Angriff von mit Borrelia burgdorferi infizierten Zecken ausgesetzt
werden und die Übertragung
der Infektion kann wie in den Beispielen beschrieben, in denen OspA-,
OspC- und chimäre
OspC/OspA-Moleküle eingesetzt
wurden, beurteilt werden. Die Ergebnisse eines solchen Zeckenangriffs
zeigen, ob das Tier eine protektive Immunantwort entwickelt hat.
Beispielsweise hat ein immunisiertes Tier, das in Reaktion auf einen nachfolgenden
Zeckenangriff nicht serokonvertiert hat, wahrscheinlich eine immunprotektive
Reaktion gegen die Immunisierung ausgebildet.
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Die
immunogenen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um Tiere, einschließlich
Menschen, zu immunisieren. Unter Immunisierung versteht man das
Auslösen
spezifischer immunogener Reaktionen, vorzugsweise, wie oben beschrieben,
immunprotektiver Reaktionen. Wie hier beschrieben, umfasst eine
immunogene Antwort Reaktionen, die in dem behandelten Tier zumindest
bis zu einem gewissen Grad von Immunantwort führen, wenn das Tier zuvor mit
einer Zusammensetzung behandelt wurde, die mindestens ein verändertes
OspA-Polypeptid der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Unter
Immunität,
wie sie hier beschrieben wird, versteht man die Fähigkeit
des behandelten Tieres, einer Infektion zu widerstehen, einer systemischen
Infektion zu widerstehen oder eine Infektion, wie z. B. eine systemische
Infektion, im Vergleich mit nicht immunisierten oder nicht behandelten
Individuen leichter oder schneller zu besiegen. Immunität kann auch
eine verbesserte Befähigung
des behandelten Tieres umfassen, eine Infektion mit weniger oder
keinen klinischen Symptomen einer systemischen Infektion zu ertragen.
Das Individuum kann mit den veränderten
OspA-Proteinen der vorliegenden Erfindung entweder proaktiv, z.
B. einmal pro Jahr, oder alternativ, nach Erleiden eines Zeckenbisses
behandelt werden.
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In
einer Ausführungsform
wird das veränderte
OspA-Protein der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen geeigneten
Vehikeln und/oder Adjuvanzien einem Tier so verab reicht, dass das
Tier eine Immunantwort gegen das OspA-Polypeptid der Zusammensetzung
ausbildet. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann auch mit anderen
für eine
in vitro- und/oder in vivo-Verwendung geeigneten Komponenten verabreicht
werden. Diese zusätzlichen
Komponenten umfassen Puffer, Trägerproteine,
Adjuvanzien, Konservierungsmittel und Kombinationen derselben. In
einer bevorzugten Ausführungsform
entwickelt das Individuum eine immunprotektive Reaktion, indem es
z. B. Antikörper
erzeugt, welche das LA-2-Epitop erkennen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf eine physiologische Zuammensetzung
mit einem veränderten OspA-Protein
gerichtet. Die Zusammensetzung ist für die Verabreichung an ein
Tier von Nutzen, um eine Immunantwort zu erzeugen oder für die hier
beschriebenen diagnostischen Verfahren.
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Bei
einem Einsatz als Impfstoff kann die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung geeignete im Stand der Technik gut bekannte Adjuvanzien
enthalten, um die Immunogenizität,
die Wirksamkeit oder die Halbwertszeit der chimären Proteine in dem behandelten
Tier zu erhöhen.
Adjuvanzien und ihre Verwendung sind im Stand der Technik gut bekannt
(siehe z. B. die PCT-Veröffentlichung
WO 96/40290 , deren gesamte Lehre
hiermit als Referenz eingeführt
wird). Die Zusammensetzung lässt
sich nach bekannten Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen herstellen.
Die hier beschriebenen veränderten
OspA-Polypeptide
können
z. B. nach bekannten Techniken, wie z. B. der Größenausschlusschromatographie,
der Ionenaustauscherchromatographie, der Affinitätschromatographie, der präparativen
Elektrophorese, der selektiven Fällung
oder Kombinationen derselben, isoliert und/oder gereinigt werden.
Die hergestellten Proteine können,
wie oben beschrieben, mit geeigneten anderen Reagenzien vermischt
werden, wobei das Protein in geeigneter Konzentration vorliegt.
Die Dosierung des Proteins variiert und hängt vom Alter, Gewicht und/oder
dem physischen Befinden des zu behandelnden Tieres ab. Die optimale
Dosierung kann über
Routine-Optimierungstechniken unter Einsatz geeigneter Tiermodelle
ermittelt werden.
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Die
als Impfstoff einzusetzende Zusammensetzung kann nach jeder geeigneten
Technik verabreicht werden. In einer Ausführungsform erfolgt die Verabreichung
mittels Injektion, z. B. einer subkutanen, einer intramuskulären, einer
intravenösen
oder einer intraperitonealen Injektion. In einer anderen Ausführungsform wird
die Zusammensetzung der Mucosa verabreicht, z. B. indem die Nasenmucosa
Nasentropfen ausgesetzt wird, welche die Proteine der chimäre Proteine
der vorliegenden Erfindung enthalten. In einer anderen Ausführungsform
wird die immunogene Zusammensetzung oral verabreicht. In einer anderen
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung werden die chimären Proteine mittels DNA-Immunisierung unter
Einsatz von Nucleinsäuren
verabreicht, welche ein verändertes
OspA-Polypeptid codieren.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf einen die hier beschriebenen
veränderten
OspA-Polypeptide enthaltenden
diagnostischen Kit gerichtet. Der Kit enthält auch Reagenzien zum Nachweis
von Antigen-Antikörper.Komplexen,
die von dem OspA-Protein und Antikörpern gebildet werden, welche
in einer Probe vorhanden sind, z. B. einer vom Anwender zur Verfügung gestellten
Probe eines Wirts.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Verfahren zum Nachweis einer
Immunreaktion gegen die Lyme-Krankheit verursachende Borrelia in
einer Probe des Wirts gerichtet. Das Verfahren umfasst das in Kontakt Bringen
einer Wirtsprobe mit einem veränderten
OspA-Protein derart,
dass sich Anti-OspA-Antikörper,
falls in der Probe vorhanden, an dieses OspA-Protein binden. Die
Menge der Antikörper,
die sich an dieses OspA-Protein gebunden haben, wird gemessen, wodurch
eine Immunreaktion gegen die Lyme-Krankheit verursachende Borrelia
nachgewiesen wird.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. Reinigung des äußeren Oberflächenproteins
A von Borrelia burgdorferi und Analyse der Antikörper-Bindungs-Domänen
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Dieses
Beispiel beschreibt genau ein Verfahren zur Reinigung großer Mengen
des nativen äußeren Oberflächenproteins
A (OspA) bis zur Homogenität
und beschreibt das Kartieren der antigenen Spezifitäten einiger
Anti-OspA-mAbs. OspA wurde bis zur Homogenität gereinigt, indem sein Widerstand
gegen einen Trypsin-Verdau ausgenutzt wurde. Eine innere Markierung
mit 14C-Palmitinsäure bestätigte, dass OspA lipidiert
war und ein Teilverdau ergab eine Lipidierung des amino-endständigen Cysteins
des Moleküls.
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Die
Reaktivität
von sieben murinen monoklonalen Anti-OspA-Antikörpern gegen neun unterschiedliche
Borrelia-Isolate wurde mittels Western-Blot-Analyse bestätigt. Die
Reaktivität
der hier beschriebenen veränderten
OspA-Polypeptide gegen 15 mit Hilfe ähnliche Methoden getestet.
Das gereinigte OspA wurde mittels enzymatischer oder chemischer
Spaltung fragmentiert und die monoklonalen Antikörper waren in der Lage, vier
unterschiedliche immunogene Domänen
zu definieren (siehe 1). Domäne 3, welche die Reste 190-220
von OspA enthielt, reagierte mit protektiven Antikörpern, von
denen bekannt war, dass sie den Organismus in vitro agglutinieren,
und wies bestimmte Spezifitäten
auf, von denen einige nicht auf einen Gentyp von B. burgdorferi
beschränkt
waren.
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A. Reinigung von nativem OspA
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Die
Solubilisierung von B. burgdorferi mit dem Detergens streift die äußeren Oberflächenproteine
ab und ergibt teilweise gereinigte Präparate mit sowohl OspA als
auch dem äußeren Oberflächenprotein
B (OspB) (Barbour, A. G. et al., Infect. Immun., 52 (5): 549–554 (1986);
Coleman, J. L. et al., J. Infect. Dis. 155 (4): 756–765 (1987);
Cunningham, T. M. et al., Ann. NY Acad. Sci. 539: 376–378 (1988);
Brandt, M. E. et al., Infect. Immun. 58: 983–991 (1990); Sambri, V. und
R. Cevenini, Microbiol. 14: 307–314
(1991)). Obwohl sowohl OspA als auch OspB gegen einen Proteinase
K-Verdau empfindlich sind, ist OspA im Gegensatz zu OspB gegen eine
Spaltung mit Trypsin resisitent (Dunn, J. et al., Prot. Exp. Purif.
1: 159–168
(1990); Barbour, A. G. et al., Infect. Immun., 45: 94–100 (1984)).
Angesichts der Tatsache, dass OspB A einen hohen Gehalt an Lysin
(16% für
B31) aufweist, ist die relative Unempfindlichkeit gegen Trypsin
erstaunlich und kann mit der relativen Konfiguration von OspB A
und B in der Außenmembran
zusammenhängen.
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Intrinsische radioaktive Markierung
von Borrelia
-
Die
Markierung der Lipoproteine erfolgte wie bei Brandt et al. (Brandt
et al., Infect. Immun. 58: 983–991 (1990))
beschrieben. 14C-Palmitinsäure (ICN,
Irvine, Kalifornien) wurde dem BSK II-Medium bis zu einer Endkonzentration
von 0,5 μCi
pro Milliliter (ml) zugesetzt. In diesem Medium wurden die Organismen
bei 34°C
in Kultur gehalten bis eine Dichte von 108 Zellen
pro ml erreicht war.
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Reinigung des OspA-Proteins aus dem Borrelia-Stamm
B31
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Entweder
mit 14C-Palmitinsäure markierte oder nicht markierte
Borrelia burgdorferi wurden geerntet und wie beschrieben gewaschen
(Brandt, M. E. et al., Infect. Immun. 58: 983–991 (1990)). Die ganzen Organismen
wurden nach der Vorschrift von Barber et al. (Infect. Immun. 45:
94–100
(1984)) mit einigen Modifikationen trypsinisiert. Das Pellet wurde
in phosphatgepufferter Saline (PBS, 10 mM, pH 7,2) suspendiert,
welche 0,8% mit Tosyl-Lphenylalaninchiormethylketon (TPCK)-behandeltes
Trypsin (Sigma, St. Louis, Missouri) enthielt, letzteres in einem
Anteil von 1 μg
pro 108 Zellen. Die Reaktion erfolgte bei
25°C über einen
Zeitraum von 1 Stunde, wonach die Zellen abzentrifugiert wurden.
Das Pellet wurde in PBS mit 100 μg/ml
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) gewaschen. Die Partitionierung
des Pellets mit Triton X-114 wurde wie bei Brandt et al. beschrieben
durchgeführt
(Brandt et al., Infect. Immun. 58: 983–991 (1990)). Nach der Trypsin-Behandlung wurden
die Zellen in eiskaltem 2% (v/v) Triton X-114 mit 109 Zellen
pro ml resuspendiert. Die Suspension wurde über Nacht bei 4°C rotieren
gelassen und die unlösliche
Fraktion nach einer Zentrifugation bei 10.000 g über einen Zeitraum von 15 Minuten
bei 4°C
als Pellet entfernt. Der Überstand
(lösliche
Fraktion) wurde bei 37°C 15
Minuten lang inkubiert und bei Raumtemperatur bei 1000 g 15 Minuten
lang zentrifugiert, um die Wasser- und Detergensphase voneinander zu trennen.
Die wässrige
Phase wurde dekantiert und zu der unteren Triton-Phase wurde eiskalte
PBS gegeben, vermischt, auf 37°C
erwärmt
und erneut bei 1000 g 15 Minuten lang zentrifugiert. Der Waschvorgang
wurde zwei weitere Male wiederholt. Schließlich wurde das Detergens aus dem
Präparat
mit Hilfe einer Spin-Säule mit
Bio-Beads SM2 (BioRad, Melville, New York) wie beschrieben entfernt
(Holloway, P. W., Anal. Biochem. 53: 304–308 (1973)).
-
Wie
von Dunn et al. (Dunn et al., Prot. Exp. Purif. 1: 159–168 (1990))
beschrieben wurde mit geringfügigen
Abänderungen
eine Ionenaustauscherchromatographie durchgeführt. Rohes OspA wurde in Puffer
A (1% Triton X-100, 10 mM Phosphatpuffer (pH 5,0)) gelöst und auf
ein mit Puffer A bei 25°C
voräquilibriertes SP
Sepharose-Harz (Pharmacia, Piscataway, New Jersey) aufgetragen.
Nach Waschen der Säule
mit 10 Bettvolumina Puffer A wurde das gebundene OspA mit Puffer
B (1% Triton X-100, 10 mM Phosphatpuffer (pH 8,0)) eluiert. Die
OspA-Fraktionen wurden mit einem Protein-Assay unter Verwendung der
BCA-Methode (Pierce, Rockford, Illinois) oder als Radioaktivität nachgewiesen,
wenn das intrinsisch markierte Material fraktioniert wurde. Triton
X-100 wurde mit Hilfe einer Spin-Säule aus Bio-Beads SM2 entfernt.
-
Diese
Methode reinigt OspA aus einem Präparat einer äußeren Oberflächenmembran.
Ohne eine Trypsin-Behandlung waren OspA und B die Hauptkomponenten
der nach der Triton-Partitionierung des Stammes B31 erhaltenen löslichen
Fraktion. Wurde die Triton-Extraktion
nach der Trypsin-Behandlung durchgeführt, war im Gegensatz dazu
keine OspB-Bande zu sehen. Eine weitere Reinigung von OspA-B31 auf
einer SP Sepharose-Säule führte mittels
SDS-PAGE zu einer einzelnen Bande. Die Ausbeute nach Entfernung
des Detergens betrug ungefähr
2 mg pro Liter Kultur. Dieses Verfahren der Reinigung von OspA,
wie es hier für Stamm
31 beschrieben wurde, kann genau so gut für andere Isolate von Borrelia
eingesetzt werden. Für
Stämme
wie Stamm K48, denen OspB fehlt, kann die Behandlung mit Trypsin
entfallen.
-
Ort der Lipidierung von OspA-B31
-
Mit 14C-Palmitinsäure markiertes OspA aus dem
Stamm B31 wurde wie oben beschrieben gereinigt und teilweise mit
Endoproteinase-Asp-N verdaut. Nach dem Verdau war mittels SDS-PAGE
eine neue niedermolekulare Bande zu erkennen, von der durch direkte
aminoterminale Sequenzierung gefunden wurde, dass sie bei Asp25 beginnt. Diese Bande wies in der Autoradiographie
keine Spur von Radioaktivität
auf. OspA und B enthalten eine Signalsequenz (L-X-Y-C) ähnlich der
für Lipoproteine
von E. coli beschriebenen Konsensus-Sequenz und es ist vorausgesagt worden,
dass der Lipidierungsort von OspA und B das aminoterminale Cystein
sein sollte (Brandt, M. E. et al., Infect. Immun. 58: 983–991 (1990)).
Die hier vorgestellten Ergebnisse stützen diese Voraussage.
-
B. Vergleich der OspA-Antikörper-Bindungsregionen
in neun Stämmen
von Borrelia burgdorferi
-
Die
Verfügbarkeit
der Aminosäuresequenz
für OspA
aus verschiedenen Isolaten in Kombination mit einer Peptid-Kartierung
und Western-Blot-Analyse erlaubte die Identifizie rung der von monoklonalen
Antikörpern
(mAbs) erkannten antigenen Domänen
und gestattete die Folgerung der für die spezifische Antikörper-Reaktivität verantwortlichen
hauptsächlichen
Aminosäurereste.
-
Stämme von Borrelia burgdorferi
-
Neun
Stämme
von Borrelia, einschließlich
sieben europäischen
und zwei nordamerikanischen Stämmen,
wurden in dieser Untersuchung der Antikörper-Bindungsdomänen verschiedener
Proteine eingesetzt. Die Information zu den Stämmen ist unten in Tabelle I
zusammengestellt. Tabelle I. Repräsentative Borrelia-Stämme
Stamm | Vorkommen
und Quelle | Literatur
zum Stamm |
K48 | Czechoslowakei,
Ixodes ricinus | keine |
pGAU | Deutschland,
humane ACA | Wilske,
B. et al., J. Clin. Microbiol. 32: 340–350 (1993) |
DK29 | Dänemark,
humane EM | Wilske,
B. et al. |
Pko | Deutschland,
humane EM | Wilske,
B. et al. |
PTrob | Deutschland,
humane Haut | Wilske,
B. et al. |
Ip3 | Khabarovsk,
Russland, I. persulcatus | Asbrink,
E. et al., Acta Derm. Venereol. 64: 506–512 (1984) |
Ip90 | Khabarovsk,
Russland, I. persulcatus | Asbrink,
E. et al. |
25015 | Millbrook,
N. Y., I. persulcatus | Barbour,
A. G. et al., Curr. Micribiol. 8: 123–126 (1983) |
B31 | Shelter
Island, NY, I. scapularis | Luft,
B. J. et al., Infect. Immun. 60: 4309–4321 (1992); ATCC 35210 |
PKa1 | Deutschland,
humane CSF | Wilske,
B. et al. |
ZS7 | Freiburg,
Deutschlans, I. ricinus | Wallich,
R. et al., Nucl. Acids Res. 17: 8864 (1989) |
N40 | Westchester
Co., NY | Fikrig,
E. et al., Science 250: 553–556 (1990) |
PHei | Deutschland,
humane CSF | Wilske,
B. et al. |
ACAI | Schweden,
humane ACA | Luft,
B. J. et al., FEMS Microbiol. Lett. 93: 73–68 (1992) |
PBo | Deutschland,
humane CSF | Wilske,
B. et al. |
- ACA
- = Patient mit Acrodermatitis
chronica atrophicans;
- EM
- = Patient mit Erythema
migrans;
- CSF
- = cerebrospinale Flüssigkeit
eines Patienten mit Lyme-Krankheit.
-
Die
Stämme
K48., PGau und DK29 wurden von R. Johnson, University of Minnesota
zur Verfügung gestellt;
PKo und PTrob wurden von P. Wilske und V. Preac-Mursic vom Pettenkofer-Institut,
München, Deutschland
geliefert und Ip3 und Ip90 wurden von L. Mayer vom Center of Disease
Control, Atlanta, Georgia zur Verfügung gestellt. Die nordamerikanischen
Stämme
umfassten den von J. Anderson vom Connecticut Department of Agriculture
zur Verfügung
gestellten Stamm 25015 sowie Stamm B31 (ATCC 35210).
-
Monoklonale Antikörper
-
In
dieser Untersuchung wurden sieben monoklonale Antikörper (mAbs)
eingesetzt. Fünf
der mAbs (12, 13, 15, 83 und 336) wurden aus Hybridoma gewonnen,
welche wie zuvor beschrieben geklont und subgeklont wurden (Schubach,
W. H. et al., Infect. Immun. 59(6): 1911–1915 (1991)). Der mAb H5332
(Barbour, A. G. et al., Infect Immun. 41: 795–804 (1983)) war eine Spende
von Drs. Alan Barbour, University of Texas und der mAb CIII. 78
(Sears, J. E. et al., J. Immunol. 147(6): 1995–2000 (1991)) war eine Spende
von Richard A. Flavell, Yale University. Die mAbs 12 und 15 wurden
gegen beschallte ganze B3 gezüchtet;
der mAb 336 wurde gegen ganze PGau produziert und die mAbs 13 und
83 wurden gegen eine eingekürzte
Form von OspA gezüchtet,
das aus dem K48-Stamm geklont und unter Einsatz des T7 RNA-Polymerase-Systems
(McGrath, B. C. et al., Vaccines, Cold Spring Harbor Laborstory
Press, Plainview, New York, S. 365–370 (1993)) in E. coli exprimiert
wurde. Alle mAbs wurden dem Immunglobulin G (IgG)-Typ zugeordnet.
-
Verfahren zur Spaltung von Proteinen,
zum Western-Blotting und zur aminoterminalen Sequenzierung
-
Die
Voraussage der verschiedenen Spaltstellen wurde in Kenntnis der
primären
Aminosäuresequenz erreicht,
die aus den vollständigen
Nucleotidsequenzen von OspA, von denen derzeit viele zur Verfügung stehen
(siehe unten Tabelle II), abgeleitet wurden. Die Spaltstellen lassen
sich auch auf Grundlage der Peptidsequenz von OspA voraussagen,
welche sich mit Hilfe von Standardtechniken nach Isolierung und
Reinigung von OspA nach den oben beschriebenen Verfahren ermitteln
lässt.
Es wurde eine Spaltung von einigen OspA- Isolaten durchgeführt, um den Ort der Bindung
der Proteine an die monoklonalen Antikörper zu ermitteln.
-
Die
Hydroxylamin-HCl (HA)-, N-Chlorsuccinimid (NCS)- und Bromcyan-Spaltung
von OspA wurden nach den von Bornstein (Biochem. 9(12): 2408–2421 (1970)),
Shechter et al. (Biochem. 15(23): 5071–5075 (1976)) bzw. Gross in
Hirs, C. H. W. (Hrg.): Methods in Enzymology, (N. Y. Acad. Press),
11: 238–255
(1967)) beschriebenen Verfahren durchgeführt. Die Protease-Spaltung
mit Endoproteinase, Asp-N (Boehringer Mannheim, Indianapolis, Indiana)
erfolgte wie von Cleveland D. W. et al. beschrieben (J. Biol. Chem.
252: 1102–1106 (1977)).
Für jede
Reaktion wurden 10 μg
OspA eingesetzt. Das Verhältnis
von Enzym zu OspA betrug ungefähr 1
zu 10 (w/w).
-
Die
durch Spaltung gewonnenen Proteine und Peptide wurden mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) (Laemmli, U. K., Nature (London) 227: 680–685 (1970))
aufgetrennt und auf Immobilon-Polyvinylidendifluorid (PVDF)-Membranen
(Plaskal, M. G. et al., Biotechniques 4: 272–283 (1986)) einem Elektroblotting
unterzogen. Sie wurden mittels Amidoschwarz-Färbung oder durch Immunfärbung mit
murinen mAbs gefolgt von mit alkalischer Phosphatase konjugierten
anti-Maus-IgG der Ziege nachgewiesen. Die spezifische Bindung wurde
mit Hilfe eines 5-Brom-4-chlor-3-indoylphosphat (BCIP)/Nitroblau-Tetrazolium (NBT)-Entwickler-Systems
(KPL, Inc., Gathersburg, Maryland) nachgewiesen.
-
Zusätzlich wurde
an einigen Spaltungsprodukten eine aminoterminale Aminosäure-Sequenzanalyse wie
bei Luft et al. beschrieben (Infect. Immun. 57: 3637–3645 (1989))
durchgeführt.
Die Amidoschwarz-gefärbten
Banden wurden aus den PVDF-Blots ausgeschnitten und mittels Edman-Abbau
unter Einsatz eines Biosystems-Model 475A-Sequenators mit einem Model-120A-PTH-Analyzer
und einem Model-900A-Control/data-Analyzer sequenziert.
-
Spaltungsprodukte der Isolate
des äußeren Oberflächenproteins
A
-
Mit 14C-Palmitinsäure markiertes gereinigtes
OspA-B31 wurde mit Hydroxylamin-HCl (HA) in zwei Peptide mit der
Bezeichnung HA1 und HA2 fragmentiert (Daten nicht ange geben). Die
HA1-Bande migrierte bei 27 kD und behielt ihre Radioaktivität bei, was
zeigt, dass das Peptid die Lipidierungsstelle am N-Terminus des
Moleküls
enthielt (Daten nicht wiedergegeben). Wegen der vorausgesagten Spaltungsstelle
sollte HA1 den Resten 1 bis 251 von OspA-B31 entsprechen. HA2 wies
ein mittels SDS-PAGE ermitteltes Molekulargewicht von 21,6 kD auf,
wobei eine Analyse ergab, dass die aminoterminale Sequenz bei Gly72
beginnt, d. h. die Reste 72 bis 273 des OspA-B31 umfasst. Im Gegensatz
dazu spaltete HA das OspA-K48 in drei Peptide mit der Bezeichnung
HA1, HA2 und HA3 mit offensichtlichen Molekulargewichten von 22
kD, 16 kD bzw. 12 kD. Die Sequenzierung des N-Terminus ergab, dass
HA1 bei Gly72 und HA 3 bei Gly143 begannen. Es wurde gefunden, dass
HA2 einen blockierten N-Terminus aufwies, wie dies auch für die volle
Länge des
OspA-Moleküls
beobachtet wurde. Es wurde vorausgesagt, dass HA1, 2 und 3 von OspA-K48
die Reste 72-274, 1-141 bzw. 142-274 umfassten.
-
N-Chlorsuccinimid
(NCS) spaltet Tryptophan (W), welches sich an Position 216 von OspA-B31
oder an Position 217 von OspA-K48 befindet (Daten nicht gezeigt).
NCS spaltete OspA-B31 in zwei Fragmente, nämlich NCS1 mit den Resten 1-216
des Proteins und einem MG von 23 kD und in NCS2 mit den Resten 217-273
und einem MG von 6,2 kD (Daten nicht gezeigt). Ähnlich wurde das K48-OspA in
zwei Stücke
zerlegt, nämlich
NCS1 mit den Resten 1-217 und NCS2 mit den Resten 218-274 (Daten
nicht gezeigt).
-
Die
Spaltung von OspA durch Bromcyan (CNBr) findet an der Carboxyseite
des Methionins, Rest 39, statt. Das mit der aminoterminalen Aminosäure-Sequenzanalyse
gefundene Hauptfragment CNBr1 mit den Resten 39-274 weist ein MG
von 25,7 kD auf (Daten nicht gezeigt). Das CNBr2 (etwa 4 kD) ließ sich mit
einer Amidoschwarz-Färbung
nicht sichtbar machen; stattdessen wurden leicht gefärbte Banden
für ein
MG von etwa 20 kD gesehen. Diese Banden reagierten mit anti-OspA-mAbs
und waren höchstwahrscheinlich
durch Spaltung mit Ameisensäure
hervorgerufene Abbauprodukte.
-
Bestimmung der Antikörper-Bindungsdomänen für monoklonale
anti-OspA-Antikörper
-
Die
Spaltungsprodukte von OspA-B31 und OspA-K48 wurden mit einem Western-Blot
analysiert, um ihre Fähigkeit
zu bewerten, sich an die sechs unterschiedlichen mAbs zu binden.
Eine vorausgehende Western-Blot-Analyse der Spaltungsprodukte zeigte,
dass die Stämme
K48 und DK29 ähnliche
Reaktivitätsmuster aufwiesen
wie Ip3, PGau und PKo. Das OspA des Stammes PTrob unterschied sich
immunologisch von den anderen, was nur von mAb 336 erkannt wurde.
Von mAb 12 wurden nur die beiden nordamerikanischen Stämme B31
und 25015 erkannt. Wurden die Isolate in Gengruppen aufgeteilt,
war es beachtenswert, dass alle mAbs mit Ausnahme von mAb 12 sich überkreuzten,
um mit multiplen Gengruppen zu reagieren.
-
Der
für OspA-B31
spezifische mAb 12 band sich sowohl an HA1 als auch an HA2 von OspA-B31.
Die Spaltung von OspA-B31 durch NCS am Rest Trp216 erzeugte jedoch
Fragmente, die nicht mit mAb 12 reagierten, was nahe legt, dass
die relevante Domäne
in der Nähe
dieses Restes liegt oder strukturell von ihm abhängig ist (Daten nicht gezeigt).
Der mAb 13 band sich nur an OspA-K48 sowie an Peptide, welche den
Amino-Terminus dieses Moleküls
enthielten (z. B. HA2; NCS1). Er wurde nicht an die CNBr1-Reste
39 bi 274 gebunden. Somit ist die von mAb 13 erkannte Domäne das aminoterminale
Ende von OspA-K48 in der Nähe
von Met38.
-
Der
mAb 15 reagiert sowohl mit dem OspA das Stammes B31 als auch mit
dem OspA das Stammes K48 sowie mit Peptiden, die den N-Terminus
von OspA enthalten, wie z. B. HA1 von OspA-B31 und NCS1), aber nicht
mit den Peptiden HA2 von OpsA-B31 und HA1 von OspA-K48 (Daten nicht
gezeigt). Beide Peptide enthalten den Rest 72 aus dem C-Terminus der Moleküle. Der
mAb 15 wurde an das CNBr1 von OspA-K48 gebunden, was darauf hinweist,
dass die Domäne
für diesen
Antikörper
aus den Resten 39 bis 72 besteht, speziell in der Nähe von Gly72
(Daten nicht gezeigt).
-
Der
mAb 83 wird an OspA-K48 gebunden sowie an Peptide, welche den C-terminalen
Anteil des Moleküls
enthalten, wie z. B. HA1. Sie werden nicht an HA2 von OspA-K48 gebunden,
höchstwahrscheinlich
weil der C-Terminus des HA2 von OspA-K48 bei Rest 141 endet. Ähnlich wie
bei mAb 12 und OspA-B31 wird die Bindung der mAbs 83 und CIII. 78
durch die Spaltung von OspA am Tryptophanrest unterbunden. Somit
hängt die
Bindung der mAbs 12, 83 und CIII. 78 an OspA von der strukturellen
Unversehrtheit des Trp216-Restes ab, welcher
für die
Antigenizität
kritisch zu sein scheint. Obwohl diese Antikörper sich an gewöhnliche
antigene Domänen
binden, ist es auch offensichtlich, dass die genauen Epitope, welche
sie erkennen, sich angesichts der unter den Stämmen herrschen den unterschiedlichen
Kreuzreaktivitätsgrade
gegen diese mAbs voneinander unterscheiden.
-
Obwohl
es mit der Spaltung an Trp216 einen ähnlichen
Verlust der Bindungsaktivität
des mAb 336 gibt, bindet sich dieser mAb nicht an HA1 des OspA-B31,
was nahe legt, dass die Domäne
für diesen
Antikörper das
carboxyterminale Ende des Moleküls
enthält,
einschließlich
der Reste 251 bis 273. Die niedermolekularen Peptide von OspA-K48,
wie z. B. HA3 (10 kD) und NCS2 (6 kD) binden sich beim Western-Blotting
nicht an diesen Antikörper.
Um diese Beobachtung zu bestätigen,
testeten wir die Bindung dieser 6 mAbs mit dem rekombinanten Fusionskonstrukt
p3A/EC, welches ein mit den Resten 217 bis 273 des OspA-B31 fusioniertes trpE-Leaderprotein
enthält
(Schubach, W. H. et al., Infect. Immun. 59(6): 1911–1915 (1991)).
Nur der mAb 336 reagierte mit diesem Konstrukt (Daten nicht gezeigt).
Die durch Fragmentierung des OspA lokalisierten Peptide und antigenen
Domänen
werden in 1 zusammengefasst.
-
Beispiel 2 Ortsgerichtete Mutagenese innerhalb
der hypervariablen Domänen
A (Reste 120-140), B (Reste 150-180) und C (Reste 200-216 oder 217)
-
Es
wurde eine ortsgerichtete Mutagenese durchgeführt, um die Reste innerhalb
der Domäne
204-219 des rekombinanten B31-OspA in die analogen Reste einer europäischen OspA-Variante,
K48, umzuwandeln. In der OspA-Region zwischen den Resten 204 und
219 gibt es zwischen OspA-B31 und OspA-K48 sieben Aminosäure-Unterschiede.
Es wurden drei Oligonucleotide erzeugt, von denen jedes Änderungen
in den Nucleotiden enthielt, welche die Aminosäuren von K48 an ihren analogen
Positionen in das OspA-Protein
von B31 einbauen würden.
Die zur Erzeugung der ortsgerichteten Mutanten eingesetzten Oligos
waren:
-
Die
ortsgerichtete Mutagenese erfolgte, indem die Mutagenese mit Paaren
der obigen Oligonucleotide ausgeführt wurde. Es wurden drei ortsgerichtete
Mutanten erzeugt, jede mit zwei Vertauschungen: OspA 613 (Thr204-Ser,
Thr206-Ser), OspA 625 (Ala214-Gly, Ala215-Lys) und 640 (Asn217-Asp,
Gly219-Lys). Es gab auch zwei Proteine mit vier Vertauschungen:
OspA 613/625 (Thr204-Ser, Thr206-Ser, Ala214-Gly, Ala215-Lys) und
OspA 613/640 (Thr204-Ser, Thr206-Ser, Asn217-Asp, Gly219-Lys).
-
Spezifität der Antikörper-Bindung an Epitope der
nicht mutierten hypervariablen Region
-
Monoklonale
Antikörper,
die Spirochäten
agglutinieren, einschließlich
von einigen, die in vitro neutralisieren, erkennen Epitope, welche
auf der hypervariablen Region um Trp216 anzutreffen sind (Barbour,
A. G. et al., Infect. and Immun. 41: 759 (1983); Schubach, W. H.
et al., Infect. and Immun. 59: 1911 (1991)). Eine Western-Blot-Analyse
zeigte, dass eine chemische Spaltung von OspA aus dem Stamm B31
bei Trp216 die Reaktivität
des Proteins mit dem agglutinierenden mAb 105, einem gegen B31-Spirochäten gezüchteten
monoklonalen Antikörper,
zerstört.
Das Reagens N-Chlorsuccinimid (NCS) spaltet OspA bei Trp216 und
bildet ein Fragment von 23,2 kD und ein Peptid von 6,2 kD, das nach
der Übertragung
auf eine Imobilon-P-Membran nicht zurückgehalten wird. Das nicht
gespaltene Material bindet sich an mAb 105; das Fragment von 23,2
kD ist jedoch nicht reaktiv. Ähnliche
Western-Blots mit einem TrpE-OspA-Fusionsprotein, welches den carboxyterminalen
Abschnitt von OspA enthält,
zeigten, dass das kleine Stück
von 6,2 kD ebenfalls nicht an mAb 105 bindet (Schubach, W. H. et
al., Infect. and Immun. 59: 1911 (1991)).
-
Mittels
Immunfluoreszenz ist gezeigt worden, dass die monoklonalen Antikörper H5332
und H3TS (Barbour, A. G. et al., Infect. and Immun. 41: 759 (1983)
auf der Oberfläche
von fixierten Spirochäten
sitzen (Wilske, B. et al., World J. Microbiol. 7: 130 (1991)). Diese
monoklonalen Antikörper
hemmen auch das Wachstum des Organismus in Kultur. Eine Epitop-Kartierung
mit Fusionsproteinen hat bestätigt,
dass die Epitope, welche sich an diese mAbs binden, eine bestimmte
Konformation aufweisen und in der Carboxy-Hälfte des Proteins sitzen. Der
mAb H5332 ist unter allen bekannten phylogenetischen Gruppen kreuz-reaktiv,
während der
mAb H3TS und der mAb 105 spezifisch gegen den Stamm B31 zu sein
scheinen, gegen welchen sie konzipiert wurden. Wie beim mAb 105
werden die Reaktivitäten
von H5332 und H3TS gegen OspA durch eine Fragmentierung des Proteins
bei Trp216 unterbunden (Daten nicht gezeigt). Der mAb 336 wurde
gegen ganze Spirochäten
des Stammes PGau gezüchtet.
Er kreuz-reagiert mit OspA aus Gruppe 1 (die Gruppe, zu der B31 gehört) aber
nicht mit Gruppe 2 (zu welcher K48 gehört). Frühere Untersuchungen mit Fusionsproteinen
und chemischer Spaltung haben gezeigt, dass dieser Antikörper eine
Domäne
von OspA in der Region zwischen Rest 217 und 273 erkennt (Daten
nicht gezeigt). Alle diese mAbs agglutinieren die Spirochäte B31.
-
Western-Blot-Analyse der Antikörper-Bindung
an mutierte hypervariable Regionen
-
Die
mAbs wurden für
eine Western-Blot-Analyse der ortsgerichteten OspA-Mutanten eingesetzt,
welche unter Einsatz des T7-Expressionssystems in E. coli induziert
worden waren (Dunn, J. J. et al., Protein Expression and Purification
I: 159 (1990)). Die E. coli-Zellen, welche pET9c-Plasmide mit einem
Insert einer ortsgerichteten OspA-Mutante enthielten, wurden bei
Wachstum in der mid-log-Phase mit IPTG vier Stunden lang bei 37°C induziert.
Durch Kochen eines Aliquots der induzierten Kulturen in SDS-Gel-Logding-Dye
wurden Zelllysate hergestellt und dieses Material dann auf ein 12%
SDS-Gel (BioRad mini-Protean II) aufgetragen und einer Elektrophorese
unterzogen. Die Proteine wurden dann auf Imobilon-P-Membranen (Millipore)
70 V, 2 Stunden bei 4°C
unter Einsatz des BioRad mini-Transfer-Systems transferiert. Wie
von Schubach et al. beschrieben (Infect. Immun. 59: 1911 (1991))
wurde eine Western-Analyse durchgeführt.
-
Die
Western-Blot-Analyse zeigte, dass nur die 625-Mutante (Ala214-Gly
und Ala215-Lys) die Bindung an den agglutinierenden monoklonalen
H3TS-Antikörper
beibehielt. Die 613/625-Mutante, welche zusätzliche Veränderungen am Amino-Terminus
von Trp216 (Ser204-Thr und Thr206-Ser) aufwies, band diesen monoklonalen
Antikörper
jedoch nicht. Sowohl das 640-OspA als auch das 613/640-OspA, welche
die Änderungen Asn217-Asp
und Gly219-Lys an der Carboxy-terminalen Seite von Trp216 aufweisen,
banden den mAb H3TS ebenfalls nicht. Dies wies daraufhin, dass das
Epitop von OspA-B31, welches den mAb H3TS bindet, in den Aminosäure-Seitenketten
zu beiden Seiten von Trp216 vorkommt.
-
Die
Mutante 613/625 band die mAbs 105 und H5332 nicht, während die
anderen Mutanten ihre Fähigkeit,
diese mAbs zu binden, beibehielten. Dies ist wichtig angesichts
der Daten, bei denen Fusionsproteine verwendet werden, welche zeigen,
dass sich der mAb 105, was seine Serotyp-Spezifität und Bindung
an OspA anbelangt, ähnlich
wie der mAb H3TS verhalt (Wilske, B. er al., Med. Microbiol. Immunol.
181: 191 (1992)). Das 613/625-Protein weist zusätzlich zu den Unterschieden
an den Resten Ser204 und Ser206 Veränderungen unmittelbar aminoterminal
zum Trp216 auf (Ala214-Gly und Ala215-Lys). Der Abfall der Reaktivität der mAbs
105 und H5332 gegen dieses Protein zeigte, dass die Epitope von
OspA, welche diese monoklonalen Antikörper binden, Reste auf der
aminoterminalen Seite des Trp216 umfassen.
-
Die
beiden Proteine, welche die Ersetzungen Asn217-Asp und Gly219-Lys
auf der Carboxy-terminalen Seite von Trp216 enthalten (OspAs 640
und 613/640) erhielten die Bindung an die mAbs 105 und H5332 aufrecht;
sie reagierten jedoch nicht mit dem mAb 336, einem monoklonalen
Antikörper,
welcher mit den TrpE-OspA-Fusionsproteinen und mittels chemischer
Spaltung einer mehr Carboxy-terminalen Domäne zugeordnet worden ist. Dieses
Ergebnis vermag zu erklären,
warum der mAb 336 den K48-Typ von OspA (Gruppe 2) nicht erkannte.
-
Es
ist klar, dass die Aminosäuren
Ser204 und Thr206 eine wichtige Rolle bei den agglutinierenden Epitopen
in der Region des das Trp216 flankierenden OspA-B31 spielen. Ein
Austausch dieser beiden Reste veränderte die Epitope von OspA,
welche die mAbs 105, H3TS und H5332 binden. Die Fähigkeit
der 640-Veränderungen
allein, die Reaktivität
des mAb 336 zu zerstören,
zeigte, dass Thr204 und Ser206 nicht an der direkten Wechselwirkung
mit dem mAb 336 beteiligt sind.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Epitope des OspA, welche für die mAbs,
die Spirochäten
agglutinieren verfügbar
sind, mindestens zum Teil aus Aminosäuren in der unmittelbaren Nachbarschaft
zu Trp216 bestehen. Da jüngste
Analysen mit Circulardichroismus darauf hindeuteten, dass die Strukturen
von OspA-B31 und -K48 sich in dieser Domäne nur wenig unterscheiden,
ist es unwahrscheinlich, dass die durch Mutation hervorgerufenen
Ver änderungen
die Gesamtstruktur des OspA-Proteins radikal veränderten (France, L. L. et al.,
Biochem. Biophys. Acta 1120: 59 (1992) und France et al., Biochem.
Biophys. Acta, eingereicht (1993)). Diese Hypothese wird von dem
Befund gestützt,
dass das rekombinante mutante OspA die gleichen Löslichkeits-
und Reinigungs-Eigenschaften zeigt wie das Elternprotein B31 (Daten
nicht gezeigt).
-
Zusammenfassend
sind die Aminosäure-Seitenketten
bei Ser204 und Thr206 für
viele der agglutinierenden Epitope von Bedeutung. Eine beschränkte Zahl
von konservativen Veränderungen
an diesen Stellen war jedoch nicht ausreichend, die Bindung aller
agglutinierenden mAbs zu zerstören.
Diese Ergebnisse legten nahe, dass die agglutinierenden Epitope
des OspA verschieden sind, doch auch etwas überlappem können. Die Ergebnisse stützten auch
die Hypothese, dass das an der Oberfläche exponierte Epitop um Trp216,
von dem angenommen wird, dass es für eine Immunerkennung und Neutralisation
wichtig ist, eine bestimmte Konformation aufweist und eine komplexe
Domäne
des OspA darstellt.
-
Beispiel 3 Borrelia-Stämme und -Proteine
-
A. Gene, die Borrelia-Proteine codieren
-
Die
veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein Teil eins Cocktails
mit anderen Proteinen sein oder sie können mit anderen Proteinen
verknüpft
werden, um ein chimäres
Protein zu bilden. Die anderen Polypeptide des Cocktails oder der
Chimäre
können
von jedem Borrelia-Stamm abstammen. Repräsentative Proteine sind OspA,
OspB, OspC, OspD, p12, p39, p41(fla), p66 und p93. Nucleinsäuresequenzen,
die einige Borrelia-Proteine codieren, stehen zur Verfügung (siehe
z. B. Tabelle II). Alternativ können
Nucleinsäuresequenzen,
die Borrelia-Proteine codieren, isoliert und charakterisiert werden,
wobei Verfahren wie die unten beschriebenen eingesetzt werden. Tabelle II. Literatur über Nucleinsäuresequenzen
für einige
Proteine von Borrelia-Stämmen
Stamm | OspA |
K48 | X62624
(SID 8) |
PGau | X62387
(SID 10) |
DK29 | X63412
(SID 21) |
PKo | X65599
(SID 25) |
PTrob | X65598
(SID 45) |
Ip3 | X70365
(SID 24) |
Ip90 | Kryuchechnikov,
V. N. et al., J. Microbiol. Epid. Immunobiol. 12: 41–44 (1988)
(SID 22) 1 |
25015 | Fikrig,
E. S. et al., J. Immunol. 7: 2256–2260 (1992) (SID 12) |
B31 | Bergstrom,
S. et al., Mol. Microbiol. 3: 479–486 (1989) (SID 6) |
PKa1 | X69606
(SID 42) |
ZS7 | Jonsson,
M. et al., Infect. Immun. 60: 1845–1853 (1992) (SID 44) |
N40 | Kryuchechnikov,
V. N. et al., (SID 43) |
PHei | X65600
(SID 46) |
ACAI | Kryuchechnikov,
V. N. et al., (SID 26) |
PBo | X65605
(SD 23) |
-
Zahlen
mit dem Präfix "X" sind die Accession Numbers der Datenbank
GenBank.
SID = SEQ ID NO.
-
B. Isolierung der Borrelia-Gene
-
Die
Nucleinsäuresequenzen,
welche die lipidierten Proteine in voller Länge aus bekannten Borrelia-Stämmen codieren,
wurden mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wie unten beschrieben
isoliert. Zusätzlich
wurden Nucleinsäuresequenzen
erzeugt, die einge kürzte
Proteine codierten (Proteine, in welchen das Lipidierungssignal
entfernt worden ist, wie z. B. durch Eliminierung der Nucleinsäuresequenz,
welche die ersten 18 Aminosäuren
codiert, was zu nicht lipidierten Proteinen führt). Es wurden andere Proteine
erzeugt, welche Polypeptide eines besonderen Gens codierten (d.
h., welche ein Segment des Proteins codieren, das eine unterschiedliche
Anzahl von Aminosäuren
aufweist wie das Protein in der Natur). Mit Hilfe ähnlicher
Verfahren wie die unten beschriebenen, lassen sich aus bekannten
Borrelia-Proteine codierenden Nucleinsäuresequenzen Primer erzeugen
und dazu verwenden, andere Borrelia-Proteine codierende Gene zu
isolieren. Es können
Primer entworfen werden, um sowohl ein ganzes Gen zu amplifizieren
als auch um eine Nucleinsäuresequenz
zu amplifizieren, welche eingekürzte
Proteinsequenzen wie die unten für
OspC beschriebene codiert oder Nucleinsäuresequenzen, die ein von einem
Borrelia-Protein
stammendes Polypeptid codieren. Die Primer können auch so konzipiert werden,
dass sie Restriktionsenzym-Spaltstellen mit Unique-Sequenz in die amplifizierten
Nucleinsäuresequenzen
einbauen. Mit Hilfe von Standardtechniken kann dann eine Sequenzanalyse
der amplifizierten Nucleinsäuresequenzen
durchgeführt
werden.
-
Klonierung und Sequenzierung
von OspA-Genen und relevanten Nucleinsäuresequenzen
-
Die
Borrelia-OspA-Sequenzen wurden auf die folgende Weise isoliert:
es wurden 100 μl
Reaktionslösungen
eingesetzt, welche 50 mM KCl, 10 mM TRIS-HCl (pH 8,3), 1,5 mM MgCl2, jeweils 200 μM NTP, 2,5 Einheiten TaqI-DNA-Polymerase
(Amplitaq, Perkin Elmer/Cetus) und jeweils 100 pM (der unten beschriebenen)
5'- und 3'-Primer enthielten.
In einem Perkin-Elmer/Cetus-Thermal-Cycler wurde wie beschrieben
eine Amplifizierung durchgeführt
(Schubach, W. H. et al., Infect. Immun. 59: 1811–1915 (1991)). Mittels Ethidiumbromid-Färbung wurde
das Amplicon auf einem Agarosegel sichtbar gemacht. 20 ng des mit
Chloroform extrahierten PCR-Produkts wurden nach den Angaben des
Herstellers direkt in den PC-TA-Vektor (Invitrogen) kloniert. Die
das amplifizierte Fragment enthaltenden rekombinanten Kolonien wurden
selektiert, die Plasmide wurden hergestellt und mit der Didesoxy-Kettenterminations-Technik
unter Einsatz des Sequenase-Kits (United States Biochemical) die
Aminosäuresequenz
von jedem OspA ermittelt. Mit M13-Primern gefolgt von OspA-spezifischen
Primer, die von Sequenzen stammen, welche zuvor mit M13-Primern
erhalten wurden, wurde eine gerichtete Sequenzierung durchgeführt.
-
Weil
die 5'- und 3'-Enden des OspA-Gens
hoch konserviert sind (Fikrig, E. S. et al., J. Immunol. 7: 2256–2260 (1992);
Bergstrom, S. et al., Mol. Microbiol. 3: 479–486 (1989); Zumstein, G. et
al., Med. Microbiol. Immunol. 181: 57–70 (1992)), können der
5'- und 3'-Primer zum Klonieren auf jeder bekannten
OspA-Sequenz basieren. Beispielsweise wurden die folgenden auf der
OspA-Nucleinsäuresequenz
von Stamm B31 basierenden Primer eingesetzt:
-
Die
auf diese Weise isolierten OspA-Gene umfassen solche für die Stämme B31,
K48, PGau und 25015; die Nucleinsäuresequenzen sind im Sequenzprotokoll
als SEQ ID NO: 6 (OspA-B31), SEQ ID NO: 8 (OspA-K48), SEQ ID NO:
10 (OspA-PGau) und SEQ ID NO: 12 (OspA-25015) dargestellt. Ein Alignment
dieser und anderer OspA-Nucleinsäuresequenzen
wird in 17 gezeigt. Die Aminosäuresequenzen
für die
von diesen Nucleinsäuresequenzen
codierten Proteine werden als SEQ ID NO: 7 (OspA-B31), SEQ ID NO:
9 (OspA-K48), SEQ ID NO: 11 (OspA-PGau) und SEQ ID NO: 13 (OspA-25015) wiedergegeben.
-
Es
wurden die folgenden Primer verwendet, um spezifische Nucleinsäuresequenzen
des OspA-Gens zu erzeugen:
-
C. Protein-Expression von Borrelia-Genen
-
Die
oben beschriebenen Nucleinsäuresequenzen
können
mit Hilfe von Standardtechniken in Expressions-Plasmide eingebaut
und in kompatible Wirtszellen transfiziert werden, um die von den
Nucleinsäuresequenzen
codierten Proteine zu exprimieren. Als Beispiel werden die Expression
des p12-Gens und die Isolierung des p12-Proteins angegeben.
-
Die
Amplifikation der Nucleinsäuresequenz
von p12 wurde mit Primern durchgeführt, welche eine NdeI-Restriktionsstelle
in die Nucleisäuresequenz
einschlossen. Das PCR-Produkt
wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol gefällt. Das
gefällte
Produkt wurde einem Verdau unterzogen und wie folgt in ein Expressions-Plasmid
ligiert: 15 μl
(ungefähr
1 μg) PCR-DNA
wurden mit 2 μl
10 × Restriktionspuffer
für NdeI
(Gibco/BRL), 1 μl
NdeI (Gibco/BRL) und 2 ml destilliertem Wasser vereinigt und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Diese Mischung wurde sodann mit 3 μl 10 × Puffer (Puffer 3, New England
BioLabs), 1 μl
BamHI (NEB) und 6 μl
destilliertem Wasser vereinigt und bei 37°C zwei Stunden lang inkubiert.
Das erhaltene Material wurde mittels präparativer Gelelektrophorese
mit Hilfe niedrig schmelzender Agarose gereinigt und die Bande unter langwelligem
UV-Licht sichtbar gemacht und aus dem Gel ausgeschnitten. Das Gelstück wurde
unter vom Hersteller empfohlenen Bedingungen mit Gelase behandelt
(Epicentre Technologies). Das erhaltene DNA-Pellet wurde in 25–50 μl 10 mM Tris-CL
(pH 8,0) und 1 mM EDTA (TE) resuspendiert. Ein Aliquot dieses Materials wurde
in den pET9c-Expressionsvektor
ligiert (Dunn, J. J. et al., Protein Expression and Purification
1: 159 (1990)).
-
Zum
Ligieren des Materials in den pET9c-Expressionsvektor wurden 20–50 ng der
wie oben beschrieben geschnittenen und gereinigten Nucleinsäuresequenzen
mit 5 μl
10 One-Phor-All(OPA)-Puffer
(Pharmacia), 30–60
ng mit NdeI und BamHI geschnittenem pET9c, 2,5 μl 20 mM ATP, 2 μl in 1 × OPA-Puffer
1:5 verdünnter
T4-DNA-Ligase (Pharmacia) und ausreichend destilliertem Wasser vereinigt,
um das Endvolumen auf 50 μl
zu bringen. Die Mischung wurde bei 12°C über Nacht inkubiert.
-
Die
erhaltenen Ligationen wurden in kompetente DH5-Alpha-Zellen transformiert
und auf Nährstoff-Agarplatten,
die 50 μg/ml
Kanamycin enthielten, ausplattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
DH5-apha wird als "Speicher-Stamm" für die T7-Expressionsklone
be nutzt, weil es RecA-defizient ist, so dass eine Rekombination
und Concatenation kein Problem darstellen und weil ihm das T7-RNA-Polymerase-Gen
fehlt, welches für
die Expression des geklonten Gens benötigt wird. Die Verwendung dieses
Stammes gestattet das Klonieren von potentiell toxischen Genprodukten,
während
es die Chance einer Deletion und/oder Umordnung der gewünschten
Gene möglichst
klein hält.
Andere Zelllinien mit ähnlichen
Eigenschaften können
ebenfalls eingesetzt werden.
-
Gegen
Kanamycin resistente Kolonien wurden einer Single-Colony-Reinigung
auf mit 50 μg/ml
Kanamycin supplementierten Nährstoff-Agarplatten
unterzogen. Eine Kolonie aus jedem Isolat wurde in 3–5 ml 50 μg/ml Kanamycin
enthaltendes Flüssigmedium überimpft
und ohne Rühren
bei 37°C
inkubiert. Unter Einsatz einer heißen alkalischen Lyse wurde
aus 1 ml von jedem Isolat Plasmid-DNA erhalten (Mantiatis, T. et
al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor
Laborstory, Cold Spring Harbor, NY (1982)).
-
Die
Plasmid-DNA wurde mit EcoRI und BglII auf die folgende Weise verdaut:
15 μl Plasmid-DNA
wurden mit 2 μl
10 × Puffer
3 (NEB), 1 μl
EcoRI (NEB), 1 μl
BglII (NEB) und 1 μl
destilliertem Wasser vereinigt und zwei Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Das gesamte Reaktionsgemisch wurde auf einem analytischen Agarose-Gel
einer Elektrophorese unterzogen. Die Plasmide, welche das p12-Insert
enthielten, wurden durch das Vorkommen einer Bande identifiziert,
die 925 Basenpaaren (volle Länge
von p12) oder 875 Basenpaaren (nicht lipidiertes p12) entsprach.
Eines oder zwei Plasmid-DNAs aus der vollen Länge und nicht lipidierte p12-Klone
in pET9c wurden verwendet, um, wie bei Studier et al. (Methods in
Enzymology, Goeddel, D. (Hrg.), Academic Press, 185: 60–89 (1990))
beschrieben, BL21(DE3) pLysS zu einer Resistenz gegen Kanamycin
zu transformieren. Ein oder zwei Transformanten der Klone mit voller
Länge und
der nicht lipidierten Klone wurden auf Närstoff-Platten, die 25 μg/ml Chloramphenicol
(zur Unterstützung
von pLysS) und 50 μg/ml
Kanamycin enthielten, bei 37°C
einer Single-Colony-Reinigung unterzogen. Eine Kolonie von jedem
Isolat wurde in ein mit Chloramphenicol und Kanamycin supplementiertes
Fltissigmedium überimpft
und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die über
Nacht gewachsene Kultur wurde am nächsten Morgen in 500 ml flüssige Nährbouillon
mit Chloramphenicol (25 μg/ml)
und Kanamycin (50 μg/ml)
abgeimpft und unter Belüftung
bei 37°C
in einem Drehschüttler
angezüchtet
bis die Extinktion bei 600 nm bei 0,4–0,7 angekommen war. Zum Induzieren
wurde Isopropylthiogalactosid (IPTG) bis zu ei ner Endkonzentration
von 0,5 mM zugegeben und die Kultur 3 bis 4 Stunden lang bei 37°C wie zuvor
inkubiert. Die induzierten Zellen wurden mittels Zentrifugation
zu einem Pellet versammelt und in 25 ml 20 mM NaPO4 (pH
7,7) resuspendiert. Ein kleines Aliquot wurde für eine Analyse mittels Gelelektrophorese
entnommen. Die exprimierenden Klone produzierten Proteine, welche
bis zur 12 kd-Position wanderten.
-
Aus
der Kultur wurde, wie für
das rekombinante OspA von Dunn, J. J. et al., (Protein Expression
and Purification 1: 159 (1990)) beschrieben, ein rohes Zelllysat
hergestellt. Das Rohlysat wurde zunächst über eine Q-Sepharose-Säule (Pharmacia)
geschickt, welche in Puffer A: 10 mM NaPO4 (pH
7,7), 10 mM NaCl, 0,5 mM PMSF voräquilibriert worden war. Die
Säule wurde
mit 10 mM NaPO4, 50 mM NaCl und 0,5 mM PMSF
gewaschen und dann wurde das p12 in 10 mM NaPO4,
0,5 mM PMSF mit einem von 50–400
mM reichenden NaCl-Gradienten eluiert. Das p12 eluierte etwa in
der Mitte des Gradienten zwischen 100 und 200 mM NaCl. Die Peak-Fraktionen
wurden gepoolt und gegen 10 mM NaPO4 (pH
7,7), 10 mM NaCl, 0,5 mM PMSF dialysiert. Das Protein wurde dann
aufkonzentriert und auf eine Sephadex G50-Gelfiltrationssäule von
etwa 50 ml Bettvolumen (Pharmacia) in 10 mM NaPO4, 200
mM NaCl, 0,5 mM PMSF aufgetragen. Das p12 eluierte typischerweise
kurz nach dem ausgeschlossenen Volumen-Marker. Die Peak-Fraktionen
wurden ermittelt, indem man kleine Aliquots von allen Fraktionen über ein
Gel laufen ließ.
Der p12-Peak wurde gepoolt und in kleinen Aliquots bei –20°C aufbewahrt.
-
Beispiel 4 Erzeugung chimärer Nucleinsäuresequenzen
und chimärer
Proteine
-
A. Allgemeine Vorschrift zur Erzeugung
chimärer
Nucleinsäuresequenzen
-
Zur
Erzeugung chimärer
Nucleinsäuresequenzen
wurden die Megaprimer-Methode der ortsgerichteten Mutagenese und
deren Modifizierung verwendet (Sarkar und Sommer, Biotechniques
8(4): 404–407 (1990);
Aiyar, A. und J. Leis, Biotechniques 14(3): 366–369 (1993)). Ein 5'-Primer für die erste
Genom-Matrize sowie ein 3'-Fusions-Oligo
werden eingesetzt, um die gewünschte
Region zu amplifizieren. Der Fusions-Primer besteht aus einem 3'-Ende der ersten
Matrize (DNA, welche das Amino-proximale Polypeptid des Fusionsproteins
codiert), welches an ein 5'-Ende
der zweiten Matrize (DNA, welche das Carboxy-proximale Polypeptid
des Fusionsproteins codiert) gekoppelt ist.
-
Die
PCR-Amplifikationen werden mit Hilfe der Taq-DNA-Polymerase, 10 × PCR-Puffer
und MgCl2 (Promega Corp., Madison, WI) sowie
von Ultrapure-dNTPs (Pharmacia, Piscataway, NJ) durchgeführt. 1 μg der Genom-Matrize,
1,5 μl 10
mM 5'-Oligo und
5 μl 10 μM Fusions-Oligo
werden mit den folgenden Stoffen in den angegebenen Endkonzentrationen
vereinigt: 10 × Puffer
(Mg-frei) (1 ×),
MgCl2 (2 mM), dNTP-Mix (jeweils 200 μM dNTP),
Taq-DNA-Polymerase (2,5 Einheiten), Wasser, um zu einem Endvolumen
von 100 μl
zu gelangen. Es wurde ein Thermal Cycler (Perkin Elmer Cetus, Norwalk,
CT) eingesetzt, um unter den folgenden Bedingungen zu amplifizieren:
35 Zyklen bei 95°C
eine Minute lang, bei 55°C
zwei Minuten lang und bei 72°C
drei Minuten lang. Dieser Ablauf führt zu einem "Megaprimer".
-
Der
erhaltene Megaprimer wird auf einem 1 × TAE, 4% niedrig schmelzendem
Agarose-Gel laufen
gelassen. Die Megaprimer-Bande wird aus dem Gel ausgeschnitten und
mit Hilfe des Promega Magic Preps PCR-DNA-Reinigungssystems gereinigt.
Der gereinigte Megaprimer wird sodann in einem zweiten PCR-Schritt
verwendet. 1 μg
genomische Matrize 2, ungefähr
0,5 μg des
Megaprimers und 5 μl
10 μM 3'-Oligos werden einem
Cocktail aus 10 × Puffer,
MgCl2, dNTPs und Taq in den gleichen Endkonzentration
wie oben angegeben zugesetzt und mit Wasser auf 100 μl gebracht.
Die PCR-Bedingungen waren die gleichen wie oben. Das aus dieser
Amplifikation erhaltene Produkt wird ebenfalls unter Einsatz des
Promega Magic Preps PCR-DNA-Reinigungssystems gereinigt.
-
Das
Fusionsprodukt wird sodann in einen TA-Vektor ligiert und mit Hilfe
des Invitrogen (San Diego, CA) TA Cloning-Kits in E. coli transformiert.
Ungefähr
50 ng des PCR-Fusionsprodukts
werden mit 1 × Ligationspuffer,
4 Einheiten T4-Ligase an 50 ng des pCRII-Vektors ligiert und mit
Wasser auf 10 μl
aufgefüllt.
Dieses ligierte Produkt-Gemisch
wird über
Nacht bei 12°C
(ungefähr
14 Stunden) inkubiert. 2 μl
des Ligations-Produkt-Gemischs
werden zu 50 μl
kompetenten INC F-Zellen und 2 μl β-Mercaptoethanol gegeben.
Die Zellen werden sodann 30 Minuten lang inkubiert, gefolgt von
einer Hitzeschock-Behandlung bei 42°C über einen Zeitraum von 60 Sekunden
sowie einem Abschrecken in Eis über
einen Zeitraum von zwei Minuten. Sodann werden 450 μl erwärmtes SOC-Medium
zu den Zellen gegeben, was zu einer transformierten Zellkultur führt, die bei
37°C 1 Stunde
lang unter leichtem Schütteln
inkubiert wird. 50 μl
der transformierten Zellkultur werden auf LB + 50 μg/μl Ampicillin-Platten
ausplattiert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Einzelne weiße
Kolonien werden herausgepickt und zu einzelnen über Nacht gewachsenen Kulturen
gegeben, welche 3 ml LB mit Ampicillin (50 μg/μl) enthalten.
-
Die
einzelnen über
Nacht gewachsenen Kulturen werden mit Hilfe des Promega Magic Miniprep DNA-Reinigungssystems
gewonnen. Eine kleine Menge der erhaltenen DNA wird mittels Restriktionsverdau als
Kontrolle herausgeschnitten. Sodann wird unter Zuhilfenahme des
United States (Cleveland, OH) Sequenase Version 2.0 DNA-Sequencing
Kits eine Sequenzierung der DNA durchgeführt, um die Sequenz der Nucleinsäure-Fusionssequenz zu überprüfen. Pro
Reaktion werden drei bis fünf μg Plasmid-DNA
eingesetzt. Der DNA werden 2 μl
2 M NaOH/2 mM EDTA zugesetzt und das Volumen mit Wasser auf 20 μl aufgefüllt. Die
Mischung wird sodann bei Raumtemperatur fünf Minuten lang inkubiert.
Es werden 7 μl
Wasser, 3 μl
3 M NaAc und 75 μl
EtOH hinzugefügt.
Das erhaltene Gemisch wird gevortext und zehn Minuten lang bei –70°C inkubiert und
dann einer Mikrozentrifugation unterzogen. Nach zehnminütiger Mikrozentrifugation
wird der Überstand abgezogen
und das Pellet 30 Sekunden auf einer Speed-vac eingetrocknet. Sodann
werden 6 μl
Wasser, 2 μl Hybridisierungspuffer
und 2 μl
10 μM der
passenden Oligos zugegeben. Dieses Gemisch wird 10 Minuten lang bei
37°C inkubiert
und dann bei Raumtemperatur 10 Minuten stehen gelassen. Danach werden
zu jeder Probe der Mischung 5,5 μl
des (oben beschriebenen) Markierungs-Cocktails gegeben, welche bei
Raumtemperatur weitere fünf
Minuten inkubiert werden. Jeder Probe werden dann 3,5 μl markierte
DNA zugesetzt, welche dann fünf
Minuten lang bei 37°C
inkubiert wird. Sodann werden zu jedem Well 4 μl Stop-Lösung gegeben. Die DNA wird
bei 95°C
zwei Minuten lang denaturiert und dann auf Eis gegeben.
-
Die
Klone mit den gewünschten
Nucleinsäure-Fusionssequenzen
werden dann im pET-Expressionssystem
in der lipidierten (volle Länge)
und nicht lipidierten Form (eingekürzt, d. h. ohne die ersten
17 Aminosäuren)
im Leseraster exprimiert. Das Produkt wird unter Ausnutzung der
in den PCR-Primern enthaltenen Restriktionsstellen amplifiziert.
Der Vektor und das Produkt werden mit den gleichen Enzymen geschnitten
und mit T4-Ligase zusammen ligiert. Das erhaltene Plasmid wird unter
Einsatz von standardisierten Transformationstechniken in kompetente
E. coli transformiert. Die Kolonien werden wie früher beschrieben
gescreent und die positiven Klone in Expressionszelle wie z. B.
E. coli BL21 zur Expression des Proteins mit IPTG zur Induktion
transformiert. Das exprimierte Protein in Form seines Bakterienkultur-Lysats
und/oder in gereinigter Form wird sodann zur Produktion von Antikörpern in
Mäuse injiziert.
Den Mäusen
wird Blut entnommen und die Seren für einen Agglutinations-Test,
einen in vitro-Test der Wachstumshemmung und einen Test der Komplement-abhängigen und
-unabhängigen
Lyse gesammelt.
-
Ein
spezifisches Beispiel für
chimäres
OspA ist das folgende. Andere Chimären von OspA lassen sich herstellen,
indem das gleiche Verfahren mit geeigneten Primern verwendet wird.
-
OspA-K48/OspA-PGau
-
Unter
Einsatz des oben beschriebenen Verfahrens wurde eine Chimäre von OspA
aus dem Stamm K48 (OspA-K48) und OspA aus dem Stamm PGau (OspA-PGau)
erzeugt. Diese chimäre
Nucleinsäuresequenz
enthielt die bp 1-654 aus OspA-K48 gefolgt von den bp 655-820 aus
OspA-PGau. Die eingesetzten Primer enthielten: die aminoterminale
Sequenz des OspA-Primers #607 (SEQ ID NO: 16); den Fusions-Primer 5'-AAAGTAGAAGTTTTTGAATCCCATTTTCCAGTTTTTTT-3' (Minus-Strang-Primer
#668-654) (SEQ ID NO: 27); die carboxyterminale Sequenz des OspA-Primers
#586 (SEQ ID NO: 19) und die Sequenz der Primer #369 (SEQ ID NO:
14) und #357 (SEQ ID NO: 15). Die chimäre Nucleinsäuresequenz ist als SEQ ID NO:
28 wiedergegeben; das von dieser chimären Nucleisäuresequenz codierte chimäre Protein
ist als SEQ ID NO: 29 wiedergegeben.
-
C. Reinigung der von den chimären Nucleinsäuresequenzen
erzeugten Proteine
-
Die
oben beschriebenen chimären
Nucleinsäuresequenzen
sowie die nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellten chimären Nucleinsäuresequenzen
werden verwendet, um von den Nucleinsäuresequenzen codierte chimäre Proteine
zu produzieren. Es können
Standardverfahren zur Expression von Proteinen aus Borrelia-Genen
wie die oben in Beispiel 3 beschriebenen eingesetzt werden, um die
Proteine in einem kompatiblen Wirtsorganismus zu exprimieren. Die
chimären
Proteine können
dann unter Einsatz von Standardtechniken isoliert und gereinigt
werden.
-
Eine
Nucleinsäure,
welche veränderte
Versionen des OspA codiert, kann zur Erzeugung von OspA-Chimären benutzt
werden. Zusätzlich
lassen sich Nucleinsäuren,
welche veränderte
Versionen des OspA codieren dazu verwenden, die veränderten
OspA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung zu erzeugen.
-
Falls
das chimäre
Protein löslich
ist, kann es auf einer Sepharose-Säule gereinigt werden. Unlösliche Proteine
können
in Guanidin in Lösung
gebracht und auf einer Ni2+-Säule gereinigt
werden; alternativ können sie
in 10 mM NaPO4 mit 0,1–1% TRIXON X 114 in Lösung gebracht
werden und danach über
eine S-Säule (Pharmacia)
gereinigt werden. Die lipidierten Proteine wurden im Allgemeinen
mit letzterer Methode gereinigt. Die Löslichkeit wurde ermittelt,
indem sowohl die löslichen
als auch die nicht-löslichen
Fraktionen des Zelllysats auf einem 12% PAGE-Gel aufgetrennt und
mittels Coomassie-Färbung
oder über
ein Western-Blotting mit monoklonalen gegen ein antigenes Polypeptid
des chimären
Proteins gerichteten Antikörpern
auf die Lokalisierung des Proteins hin durchsucht wurden.
-
Beispiel 5 Erzeugung von OspC/OspA-chimären Nucleinsäuren und
-chimären
Proteinen
-
A. Allgemeine Vorschrift zur Erzeugung
chimärer
Nucleinsäuresequenzen
-
Es
wurde eine große
Zahl chimärer
Nucleinsäuresequenzen
erzeugt, welche Proteine mit mindestens einem ersten und einem zweiten
Polypeptid aus Borrelia burgdorferi codieren. Diese chimären Nucleinsäuresequenzen
wurden so hergestellt, dass die codierten chimären Proteine upstream von (oder
N-terminal zu) einem Borrelia burgdorferi-OspA-Polypeptid ein Borrelia
burgdorferi-OspC-Polypeptid aufwiesen. Die chimären Nucleinsäuresequenzen
wurden auch so hergestellt, dass sich die ein Polypeptid codierende
Nucleinsäure
im selben Leseraster befand wie die Nucleinsäuresequenz, welche das nächste Polypeptid
im chimären
Protein codiert.
-
Die
verwendete allgemeine Klonierungsstrategie zum Konstruieren der
chimären
Nucleinsäuresequenzen
war folgendermaßen.
Das gewünschte
Fragment von OspC wurde amplifiziert, indem ein 5'-Primer mit einem
zum Klonieren des erhaltenen Produkts in einen in Frage kommenden
Vektor geeigneten Restriktionsort und ein 3'-Primer mit einer zum Ligieren des OspC-Fragments
an das OspA-Fragment geeigneten Restriktionsstelle eingesetzt wurden.
Das OspC-Produkt wird in einen geeigneten Vektor kloniert. Für den OspA-Abschnitt der chimären Nucleinsäure wurde
das gewünschte
OspA-Fragment amplifiziert, indem ein 5'-Primer mit einem Restriktionsort zum
Ligieren des erhaltenen OspA-Fragments
an das OspC-Fragment und ein 3'-Primer
mit einem zum Klonieren des erhaltenen OspA-Produkts in den Vektor
mit dem OspC-Produkt geeigneten Restriktionsort eingesetzt wurden.
Die Verwendung einer Restriktionsstelle, um das Ligieren des OspC-
und OspA-Fragments zu gestatten, führt zur Insertion von 0 bis
etwa 3 Aminosäuren
zwischen den OspC- und OspA-Fragmenten.
-
Es
folgt ein spezielles Beispiel für
eine derartige Konstruktion. Selbstverständlich könnten, lediglich mit routinemäßigem Herumexperimentieren,
andere geeignete Restriktionsorte genutzt werden. Die erhaltenen OspC/OspA-Chimären könnten daher,
je nach dem verwendeten Restriktionsort, 0 bis etwa 3 oder mehr
zusätzliche
Aminosäuren
zwischen dem OspC- und OspA-Fragment verfügen.
-
Für die OspC-Abschnitte
der chimären
Nucleinsäuren
wurden die gewünschten
Fragmente der OspC-Gene aus verschiedenen Stämmen oder Genospezies mittels
PCR amplifiziert, indem ein 5'-Primer
mit einer NdeI-Schnittstelle und ein 3'-Primer mit einer NcoI- und einer BamHI-Schnittstelle
eingesetzt wurden. Das amplifizierte OspC-Produkt wurde dann in
die NdeI- und BamHI-Schnittstellen des von einem T7-Promotor angetriebenen
Expressionsvektors pET9c geklont. Für den OspA-Abschnitt der chimären Nucleinsäure wurden
die gewünschten
Fragmente der OspA-Gene, eines in Frage kommenden Stammes oder einer
in Frage kommenden Genospezies mittels der PCR amplifiziert, indem
ein 5'-Primer mit
einer NcoI-Schnittstelle und ein 3'-Primer mit einer BamHI-Schnittstelle
eingesetzt wurden. Dieser OspA-Abschnitt konnte dann direkt in die
NcoI- und BamHI-Schnittstellen des die gewünschte OspC-Sequenz enthaltenden
pET9c-Vektors geklont werden, wodurch das gewünschte OspC-OspA-Konstrukt
hergestellt wurde. Dadurch, dass die Sequenz für die NcoI-Restriktionsstelle
in den Primern enthalten war, wurde eine Linkersequenz von 9 Nucleotiden,
welche für
die Aminosäuren
Ser-Met-Ala codiert, an der Verbindung zwischen der N-terminalen
OspC-Sequenz und der C-terminalen OspA-Sequenz produziert. Die Verwendung
des NcoI-Restriktionsenzyms (CCATGG) in dieser Klonierungsstrategie
war eine geeignete Wahl, da die DNA von Borrelia AT-reich ist und
daher nur wenige NcoI-Schnittstellen im Genom aufweist. Ein Fachmann
würde die
zu verwendenden unterschiedlichen Restriktionsorte kennen und er
würde wissen,
wie er die chimären
OspC/A-Konstrukte
zum Einsatz in den nachfolgenden hier beschriebenen Veränderungen
nur mit routinemäßigem Herumexperimentieren
erzeugen könnte.
-
Als
Beispiel wurden chimäre
OspC-OspA-Nucleinsäuren,
die nicht-lipidiertes OspC-B31 enthalten, unter Einsatz der folgenden
Primer erzeugt:
-
Für die chimären OspC-OspA-Nucleinsäuren, die
nicht-lipidiertes OspA-B31 enthalten, wurden die folgenden Primer
verwendet:
-
Die
lipidierten Versionen der OspC/A-Chimären können konstruiert werden, indem
Primer konzipiert werden, um einen Abschnitt der Matrize zu amplifizieren,
welcher die Lipidierungs-Signalsequenz enthält oder indem ein Nucleinsäure-Konstrukt
mit einer geeigneten Lipidierungs-Signalsequenz erzeugt wird. Die
ein Lipidierungssignal umfassende Leadersequenz kann z. B. von einem
Gen sein, welches die OspA-, OspB- oder OspC-Polypeptide codiert.
-
B. Protein-Expression
-
Wie
in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, ist es möglich, Borrelia-Proteine
wie z. B. OspA-Polypeptide, OspC-Polypeptide und chimäre OspC/OspA-Polypeptide,
welche die hier beschriebenen Osp-A-Veränderungen enthalten, zu exprimieren
und zu reinigen.
-
Dies
wird erreicht, indem man die gewünschte
Nucleinsäuresequenz,
welche das Protein der Wahl codiert, unter Verwendung von Standardtechniken
in ein Expressions-Plasmid einbaut. Dieses Expressions-Plasmid lässt sich
dann in eine kompatible Wirtszelle transfizieren, um das gewünschte Protein
zu exprimieren.
-
Die
zur Immunisierung der Mäuse
und in den unten beschriebenen ELISA-Tests verwendeten gereinigten
chimären
OspA-, OspC- oder OspC/OspA-Proteine wurden zum Beispiel erzeugt
und gereinigt, indem jede der chimären Nucleinsäuresequenzen
von OspA, OspC oder OspC/OspA im Leseraster in das pET-Expressionsplasmid
kloniert wurde. Das Expressionsplasmid wurde sodann in die kompatible
Expressionszelllinie Escherichia coli Stamm BL21 (pLysS) oder Stamm
B834 (DE3) transfiziert. Die BL21- oder B834-Zellen wurden in 10
ml LB-Medium (5 g/l NaCl, 10 g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 25
mg/l Chloramphenicol und 50 mg/l Ampicillin) bei 37°C unter Schütteln angezüchtet. Sobald
die optische Dichte bei 600 λ 0,3–0,4 Einheiten
erreichte, wurde die Expression des rekombinanten Proteins durch
Zugabe von IPTG (Isopropyl B-D-thiogalactopyranosid) bis zu einer
Endkonzentration von 0,5 mM induziert und die Zellen weitere drei
Stunden wachsen gelassen. Durch Zentrifugation bei 3800 xg über einen
Zeitraum von 5 Minuten wurden die Kulturen geerntet. Die Zellen
wurden in 20 mM NaPO4, pH 7,7, resuspendiert
und bei –20°C über Nacht
aufbewahrt. Waren die rohen Extrakte erst einmal aufgetaut, wurden
sie mit DNAse (2 μg/ml)
in Gegenwart von 2,5 mM MgCl2 bei Raumtemperatur über einen
Zeitraum von 30 Minuten inkubiert und dann bei 14.000 Upm (Eppendorf
5417C) 5 Minuten lang abzentrifugiert.
-
Zum
Reinigen der unten beschriebenen OspC-Proteine wurden die Rohextrakte
aus den OspC-exprimierenden Zellen auf eine Anionenaustauschersäule (Q Sepharose
Fast Flow, 2,2 × 10
cm, Pharmacia) aufgetragen, die zuvor mit 20 mM Tris-Cl pH 9,3 äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit dem gleichen Puffer (20 mM Tris-Cl pH 9,3) gewaschen,
welcher das OspC-Protein eluierte. Die Waschfraktionen, welche das OspC
enthielten, wurden mit Hilfe von Amicon 10 K aufkonzentriert und
dann mit einer 20 mM NaPO4 pH 8,0 und 250
mM NaCl enthaltenden Lösung
dialysiert. Das teilweise gereinigte OspC wurde sodann über eine
mit 20 mM NaPO4 pH 8,0 und 250 mM NaCl äquilibrierte
Ni2+-Metall-Affinitätssäule (Chelating
Sepharose Fast Flow 2,2 × 10
cm, Pharmacia) geschickt. Die Säule
wurde mit Hilfe eines abnehmenden pH-Gradienten von 20 mM Natriumacetat und
250 mM NaCl gewaschen und das gebundene OspC um einen pH von 5,7
herum eluiert. Die OspC-Fraktionen wurden dann mittels Ultrafiltration
aufkonzentriert und bei –70°C aufbewahrt.
-
Zur
Reinigung der OspA-Proteine wurde dem gleichen Verfahrensablauf
gefolgt, mit der Ausnahme, dass der Schritt mit der Dialyse nach
der Abtrennung mit Amicon 10 K in 20 mM NaPO4,
pH 6,0 erfolgte. Das teilweise gereinigte OspA wurde sodann auf
eine mit 20 nM NapPO4, pH 6,0 äquilibrierte
Kationenaustauschersäule
(S Sepharose Fast Flow 2,2 × 10
cm, Pharmacia) aufgetragen. Die Säule wurde mit Hilfe eines von 0
bis 100 mM anwachsenden NaCl-Gradienten gewaschen. Die OspA Fraktionen
wurden dann mittels Ultrafiltration aufkonzentriert und bei –70°C aufbewahrt.
-
Wie
zuvor gezeigt, wurden sowohl die lipidierten als auch die nicht-lipidierten
(eingekürzten,
d. h. ohne die ersten 17 Aminosäuren)
Formen der chimären
OspC-, OspA- und OspC/OspA-Proteine erzeugt.
-
Die
oben beschriebenen Techniken wurden auch eingesetzt, um Proteine
mit den veränderten OspA-Polypeptiden
der vorliegenden Erfindung zu exprimieren.
-
C. Immunisierung der Mäuse und serologische Charakterisierung
mit Hilfe eines ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay)
-
Immunisierung der Mäuse
-
Die
Mäuse,
entweder C3H-J oder ICR, wurden mit einer subkutanen (SC) Injektion
von 3 μg
lipidiertem chimärem
OspC/OspA-Protein oder 6 μg
nicht-lipidierten OspC/OspA-Chimären in 100
ml Aluminiumhydroxid-Adjuvans (Konzentration von 1,8 mg/ml) immunisiert.
Als negative Kontrolle wurden Mäuse
nur mit 100 ml Aluminiumhydroxid-Adjuvans
immunisiert. Alle Mäuse
erhielten insgesamt drei Injektionen, welche mit zweiwöchigen Intervallen
verabreicht wurden. Eine Woche nach der abschließenden Immunisierung wurde
jeder Maus (einschließlich
den negativen Kontrollmäusen)
Blut entnommen und das Serum mit Hilfe der unten beschriebenen ELISA-Methode
auf IgG-Reaktivität
für das
Vorkommen von Anti-OspA-Antikörpern
gegen drei verschiedene gereinigte OspA- Proteine (Borrelia burgdorferi sensu
stricto (B31), Borrelia garinii (K48) und Borrelia afzelii (PgAU))
hin getestet. Die Seren wurden bei Verdünnungen von 1:1000 getestet.
-
Die
Mäuse wurden
mit den in Tabelle III beschriebenen chimären Proteinen immunisiert. Tabelle III. Zur Immunisierung der Mäuse eingesetzte
chimäre
Proteine
Name | Beschreibung (Aminosäure) | SEQ
ID NO: (Nucleinsäure | SEQ
ID NO: (Polypeptid) | Figur
Nr. |
OspA | OspA-B31(18-273) | 6 | 7 | 22,
23 |
OspC | OspC-B31(19-211) | * | * | 22,
23 |
OspC2-OspA | OspC-C2(19-204)/OspA-B31(18-273) | 59 | 60 | 22,
23 |
1lipOspAPBo | OspA-PGau(1-217)/OspA-Bo(218-273) | 49 | 50 | 24,
25 |
1lipOspAB/P | OspA-B31(1-216)/OspAPKo(217-273) | * | * | 24,
25 |
OspC-OspAB/P | OspC-B31(19-211)/OspA-B31(18-216)/OspA-PKo(217-273) | 65 | 66 | 24,
25, 27, 28, 29 |
OspCB31-OspAB31 | OspC-B31(19-211)/OspA-B31(18-273) | 55 | 56 | 26,
27 28, 29 |
OspC2-OspAB31 | OspC-C2(19-204)/OspA-B31(18-273) | 59 | 60 | 26,
27 |
1lipOspA K/T | OspA-K48(1-217)/OspA-Tro(218-273) | * | * | 27 |
1lipOspC-B31 | OspC-B31(1-211) | * | * | 26 |
OspCB31-OspABPBP | OspC-B31(19-211)/OspA-B31/30-150)/OspA-PKo(151-179)/OspA-B31(180-216)
(190 N Deletion)/OspA-PKo(217-273)
B31/B31/PKo | 87 | 88 | 28,
29 |
- 1"lip" bedeutet, dass das
chimäre
Protein sein natives N-terminales Lipidierungssignal enthält.
-
Serologische Charakterisierung mittels
eines ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay)
-
Immobilisierung eines Antigens
auf ELISA-Platten
-
Eine
Lösung
eines gereinigten rekombinanten OspC- oder OspA-Proteins aus jedem
der Stämme
B31 (Borrelia burgdorferi), K48 (Borrelia garinii) und PGau (Borrelia
afzelii) wurde zu einem Phosphatpuffer pH 9,0 gegeben und dazu verwendet,
eine käufliche
Mikrowell-Platte (MaxiSorp®, Nunc) zu beschichten.
Der Beschichtungsvorgang verlief wie folgt: 100 μl einer Lösung, die das passende OspA-
oder OspC-Protein enthielt (zubereitet bei einer Konzentration von
250 ng/ml im folgenden Beschichtungspuffer: 100 mM Bis-Tris-Propan, pH
9,7) wurde jedem Well einer Mikrotiter-Platte zugesetzt, die eine
Stunde lang bei 37°C
inkubiert wurde. Die Antigen-Lösung
wurde von den Wells entfernt, die Platte drei Mal mit Phosphat-gepufferter
Saline (PBS) pH 9,0 gewaschen und 300 μl Blockierungspuffer-Lösung zugesetzt
(3% Trockenmilch-Pulver, 0,1% Polyoxyethylensorbitan (hier als Tween
20TM bezeichnet), 0,02% NaN3 in
100 nM Bis-Tris-Propan pH 9,7). Nach einstündiger Inkubation bei 37°C wurden
die Platten vier Mal mit TBS-Tween 20TM-Waschpuffer
(20 mM Tris-Cl pH 7,5, 136 mM NaCl, 0,1% Tween 20TM und
0,02% NaN3) gewaschen und dann trocknen
gelassen. Die Platten wurden sodann in Plastik eingewickelt und
bis zu ihrer Verwendung bei 4°C
aufbewahrt.
-
ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay)-Tests
-
Der
Standard-Vorgang für
den ELISA war wie folgt: Das Mäuseserum
wurde in einem Verdünnungspuffer
für die
Proben (1% Trockenmilch, 136 mM NaCl, 0,1% Tween 20TM,
0,02% NaN3 in 20 mM Tris-Cl pH 7,5) 1:1000
verdünnt
und 100 μl
des verdünnten
Serums den ELISA-Mikrotiterplatten, die wie oben beschrieben mit
dem Antigen beschichtet worden waren, zugesetzt. Nach einer Inkubation über einen
Zeitraum von 1 Stunde bei 37°C
wurden die Proben entfernt und die Platten vier Mal mit TBS-Tween
20TM (20 mM Tris-Cl pH 7,5, 136 mM NaCl,
0,1% Tween 20TM und 0,02% NaN3)
gewaschen. Für
den sekundären
Antikörper
wurden Anti-Maus-Antiseren aus der Ziege, die spezifisch für entweder
IgM (Fc) oder IgG (Fab) waren (Jackson Immun Research Laborstories)
in Verdün nungspuffer
für die
Proben (1% Trockenmilch, 136 mM NaCl, 0,1% Tween 20TM,
0,02% NaN3 in 20 mM Tris-Cl pH 7,5) 1:750
verdünnt
und jedem Well 100 μl
des verdünnten
sekundären
Antikörpers
zugesetzt. Nach einer Inkubation über einen Zeitraum von 30 Minuten
bei 37°C
wurden die Platten drei Mal mit TBS-Tween 20TM gewaschen
und jedem Well 100 μl
einer Phosphat-Substrat-Lösung (5
mg p-Nitrophenylphosphat-Tabletten in 1 × Diethanolamin-Substrat-Puffer
gelöst,
um eine Lösung
mit 2 mg/ml zu erhalten – Kirkegaard
Perry Laboratory) zugesetzt. Die Platten wurden 30 Minuten lang
bei 37°C
inkubiert und jedem Well 100 μl
Stop-Lösung
(5% EDTA) zugegeben. Mit einem Mikroplatten-Leser (Dynatech) wurde die Extinktion
bei 405 nm abgelesen. Eine Probe wurde als positiv angesehen, wenn
sie eine mittlere Extinktion ergab, welche größer war als der Mittelwert
der negativen Kontrollen plus drei Standardabweichungen.
-
Frühere Arbeiten
haben gezeigt, dass es die carboxyterminale Region von OspA ist,
die die antigenen Stellen enthält,
welche für
den immunprotektiven Schutz sorgen. Somit wurde zusätzlich zu
dem oben beschriebenen ELISA ein modifizierter ELISA durchgeführt (im
Folgenden als protektiver ELISA-Test bezeichnet), in welchem die
gereinigte N-terminale Region des Osp-B31 (Aminosäuren 18-139)
eingesetzt wurde, um alle in der Maus vorkommenden Antikörper mit
Spezifität
für diese
N-terminale OspA-Region zu blockieren. Diese protektiven ELISA-Tests
wurden wie oben beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
vor Zugabe der Seren zu den antigenbeschichteten ELISA-Mikrotiterplatten-Wells 80 μg/ml eines
gereinigten OspA-B31-Fragments (Aminosäuren 18-139) dem verdünnten Mäuseserum
zugesetzt wurden.
-
Ergebnisse der ELISA-Tests
-
Mit
Hilfe der oben beschriebenen ELISA-Tests wurde gezeigt, dass mit
einem nicht-lipidierten
chimären
OspC/OspA-Protein (OspC2-OspA – zusammengesetzt
aus OspC (as 19-204 aus Stamm C2)/OspA (as 18-273 aus Stamm B31)
(SEQ ID NO. 60)) immunisierte Mäuse
eine Immunantwort sowohl gegen OspA als auch gegen OspC produzierten,
die der gegen nicht-lipidierte OspA-(OspA – as 18-273 aus dem Stamm B31) und
gegen nicht-lipidierte OspC-(OspC – as 19-211 aus dem Stamm B31)
Kontroll-Proteine erzeugten Immunantwort vergleichbar war (22). Wie in 22 gezeigt
und oben beschrieben, wurden die Mäuse mit OspA-, OspC- oder OspC2-OspA-Proteinen
immuni siert und die Immunantworten der Seren gegen das B31-OspA-Antigen
(gepunktete Balken) und das B31-OspC-Antigen (gefüllte Balken)
gemessen.
-
Mit
Hilfe des oben beschriebenen protektiven ELISA-Tests wurde auch
gezeigt, dass mit dem gleichen chimären nicht-lipidierten OspC/OspA-Protein
(OspC2-OspA – zusammengesetzt
aus OspC (as 19-204 aus Stamm C2)/OspA (as 18-273 aus Stamm B31)
(SEQ ID NO. 60) immunisierte Mäuse
eine Immunantwort gegen den C-terminalen Abschnitt von OspA entwickelten,
welche der gegen den C-terminalen Abschnitt eines nicht-lipidierten OspA-(OspA – as 18-273
aus dem Stamm B31) Kontrollproteins entwickelten Immunantwort vergleichbar
war (23). Wie in 23 gezeigt, wurden die Mäuse mit OspA-, OspC- oder OspC2-OspA-Proteinen
immunisiert und die Immunantworten der Seren gegen das B31-OspA-Antigen
gemessen. Die protektive Antikörper-Antwort
gegen das B31-OspA-Antigen ist in den gepunkteten Balken angegeben.
-
Somit
zeigen diese Ergebnisse klar, dass nicht-lipidierte chimäre OspC/OspA-Proteine
in der Lage sind, in Mäusen
Immunantworten zu induzieren, die den Immunantworten vergleichbar
sind, welche gegen nicht-lipidierte OspC- und OspA-Kontrollproteine
erzeugt wurden.
-
Man
hat früher
gedacht, dass die auf den äußeren Oberflächen-Proteinen
von Borrelia burgdorferi vorkommenden Lipidierungssignale für die Immunogenizität benötigt werden
und dass OspC- und OspA-Proteine, welche dieses Lipidierungssignal
nicht aufwiesen, weniger oder nicht immunogen seien. Um diese Idee
zu testen, wurden Mäuse
mit einem nicht-lipidierten chimären
OspC/OspA-Protein (OspC-OspAB/P – zusammengesetzt aus OspC
(as 19-211 aus dem Stamm B31)/OspA (as 18-216 aus dem Stamm B31)/OspA
(as 217-273 aus dem Stamm PKo) (SEQ ID NO. 66) sowie zwei lipidierten
OspA-Proteinen,
lip OspAP/Bo (zusammengesetzt aus OspA (as 1-217 aus dem Stamm PGau)/OspA
(as 218-273 aus dem Stamm Bo)) und lipOspAB/P (zusammengesetzt aus
OspA (as 1-216 aus dem Stamm B31)/OspA (as 217-273 aus dem Stamm
PKo)) immunisiert und Elisa-Tests unterzogen. Die mit dem nicht-lipidierten
chimären
OspC/OspA-Protein (OspC-OspAB/P) immunisierten Mäuse entwickelten eine Immunantwort
gegen das OspA von jedem der Borrelia-Stämme B31 (Borrelia burgdorferi
sensu stricto), K48 (Borrelia garinii) und PGau (Borrelia afzelii),
welche Immunantwort gleich oder größer war als die gegen die beiden
lipidierten OspA-Kontrollproteine (lipOspAP/Bo und lipOspAb/P) erzeugte
Immunantwort (24).
-
Ähnliche
Ergebnisse wie diese wurden mit dem oben beschriebenen protektiven
ELISA-Test erhalten. Mit
dem nicht-lipidierten chimären
OspC/OspA-Protein (OspC-OspAB/P) immunisierte Mäuse entwickelten eine Immunantwort
gegen die C-terminale Region des OspA von jedem der Borrelia-Stämme B31
(Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii) und
PGau (Borrelia afzelii), welche gleich oder größer war als die gegen die C-terminale
Region des OspA aus den beiden lipidierten OspA-Kontrollproteinen
(lipOspAP/Bo und lipOspAb/P) erzeugte Immunantwort (25).
-
Zusätzlich zu
den Vergleichen zwischen den nicht-lipidierten chimären OspC/OspA-Proteinen und den lipidierten
OspA-Kontrollproteinen wurden auch Experimente zum Vergleich von
nicht-lipidierten chimären OspC/OspA-Proteinen
mit einem lipidierten OspC-Kontrollprotein durchgeführt (26). Mäuse,
die entweder mit dem nicht-lipidierten
chimären
OspC/OspA-Protein OspCB31-OspAB31 (zusammengesetzt aus OspC (as 19-211
aus dem Stamm B31)/OspA (as 18-273 aus dem Stamm B31) (SEQ ID NO.
56) oder dem nicht-lipidierten chimären OspC/OspA-Protein OspC2-OspAB31
(zusammengesetzt aus OspC (as 19-204 aus dem Stamm C2)/OspA (as
18-273 aus dem Stamm B31) (SEQ ID NO. 60) immunisiert wurden, entwickelten
eine Immunantwort gegen aus dem Borrelia burgdorferi-Stamm B31 stammendes
OspC, welche der Immunantwort vergleichbar war, die von einem lipidierten
OspC-Kontrollprotein (lipOspC-B31 – zusammengesetzt aus OspC
(as 1-211 aus dem Stamm B31)) erzeugt wurde (26).
-
Somit
weisen diese Ergebnisse klar daraufhin, dass nicht-lipidierte chimäre OspC/OspA-Proteine in der Lage
sind, Immunantworten gegen OspA und OspC zu induzieren, die der
gegen OspA und OspC mit lipidierten OspA- und OspC-Kontrollproteinen
erzeugten Immunantwort vergleichbar sind. Der Einsatz der nicht-lipidierten
Formen dieser Proteine als Impfstoff-Immungene oder diagnostische
Antigene ist höchst
wünschenswert,
da die Produkt-Ausbeute viel größer ist
und die Proteine viel leichter zu reinigen sind. Aus diesen Gründen ist
die Produktion dieser Proteine billiger.
-
Die
chimären
OspC/OspA-Proteine der vorliegenden Erfindung sind auch in der Lage,
Immunantworten gegen OspA-Proteine zu erzeugen, die von Stämmen stammen,
welche nicht im chimären
Protein repräsentiert
sind. Die mit den chimären
OspC/OspA-Proteinen OspCB31-OspAB31 (SEQ ID NO. 56) und OspC2-OspAB31
(SEQ ID NO. 60) immunisierten Mäuse
sind nicht nur in der Lage, Immunantworten zu erzeugen, die das
vom Stamm 31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto) stammende OspA
erkennen, sondern auch das OspA zu erkennen, das vom Stamm K48 (Borrelia
garinii) und vom Stamm PGau (Borrelia afzelii) stammt (27). Zum Vergleich wurden auch Mäuse mit
dem lipidierten chimären
OspA-Protein LipOspA K/T (zusammengesetzt aus OspA (as 1-217 aus
dem Stamm K48)/OspA (as 218-273 aus dem Stamm Tro)) immunisiert (27).
-
Zusätzliche
Antikörperantworten
gegen ein OspA, das aus den Stämmen
B31 (Borrelia burgdorferi sensu stricto), K48 (Borrelia garinii)
und PGau (Borrelia afzelii) stammte, werden auch Seren von mit anderen chimären OspC/OspA-Proteinen
immunisierten Mäusen
dargeboten. So zeigt 28 ELISA-Ergebnisse von Mäusen, die
entweder mit OspCB31-OspAB/P (SEQ ID NO: 66), OspCB31-OspABPBP (SEQ
ID NO.: 88) oder OspCB31-OspAB31 (SEQ ID NO: 56) immunisiert wurden.
In jedem Falle wurden die Seren aus den immunisierten Mäusen gegen
ein OspA getestet, das jeweils von den Stämmen B31 (Borrelia burgdorferi
sensu stricto), K48 (Borrelia garinii) oder PGau (Borrelia afzelii)
stammte. In allen Fällen
wurde eine starke Immunantwort erzeugt (28).
Wie bei den zuvor beschriebenen chimären OspC/OspA-Proteinen riefen
die drei chimären OspC/OspA-Proteine,
die zur Immunisierung der Mäuse
in 27 eingesetzt wurden, auch eine starke Immunantwort
gegen die C-terminale Region von OspA hervor, wenn sie mit dem oben
beschriebenen protektiven ELISA-Test untersucht wurden (29).
-
Die
oben beschriebenen Techniken werden auch eingesetzt, um Mäuse zu immunisieren
und um die Immunantwort gegen die Proteine mit den veränderten
OspA-Polypeptiden der vorliegenden Erfindung serologisch zu charakterisieren.
-
Zeckenangriff gegen immunisierte
Mäuse
-
Die
wie oben beschrieben immunisierten Mäuse, entweder C3H-J oder JCR,
wurden auch einem Angriff von entweder im Laboratorium oder in der
freien Natur infizierten Nymphen ausgesetzt. Die immunisierten Mäuse wurden
in Isolierkäfige
gesetzt und jede Maus erhielt 5–10
Nymphen. Nach 6 Tagen wurden alle Nymphen eingesammelt und nachge zählt. Vier
Wochen nach dem Angriff wurde den Mäusen Blut entnommen und die
Seren mit Hilfe von im Handel erhältlichen Western-Blot-Streifen
für Borrelia
burgdorferi sensu stricto Stamm 31 (MarDx-Streifen) und/oder Borrelia
garinii (MRL-Streifen) untersucht.
-
Acht
Wochen nach dem Angriff wurde den Mäusen Blut entnommen, die Seren
wieder mittels Western-Blots untersucht und ausgestanzte Proben
aus dem Ohr sowie Proben aus der Blase kultiviert. Als positive Kontrolle
wurden Mäuse,
die nur wie oben beschrieben mit Aluminiumhydroxid-Adjuvans immunisiert
worden waren, dem gleichen Angriff ausgesetzt.
-
Die
Ergebnisse der Untersuchungen mit dem Zeckenangriff (Tabelle IV)
zeigen, dass, während
eine Immunisierung mit lipidiertem OspC-Protein nicht in der Lage
war, den Mäusen
Schutz zu gewähren,
was sich durch ein positives Western-Blot-Signal (bei 4 von 5 Mäusen) zu
erkennen gab, eine Immunisierung mit zwei unterschiedlichen chimären OspC/OspA-Proteinen
(SEQ ID NO. 56 und SEQ ID NO. 62) Schutz gewährte, was durch das Fehlen
eines Western-Blot-Signals angezeigt wird (bei 0 von 8 Mäusen und
0 von 3 Mäusen) (Tabelle
IV). Die positive Scheinkontrolle zeigte, dass der Angriff durch
die Zecken in allen Fällen
erfolgreich war, was sich durch ein 100% positives Signal in den
Western-Blots zu erkennen gab (Tabelle IV). Die Ergebnisse der Experimente
mit dem Zeckenangriff sind in Tabelle IV wiedergegeben. Tabelle IV. Wirkung einer Impfung auf
die Übertragung
von Borrelia durch Zecken
Impfstoff-Kandidat | Maus | Zeckennymphe | Serokonversion (Western-Blots) geimpft | Serokonversion (Western-Blots) Blindversuch |
OspC1-OspAB31 | C3H-J | Long
Island | 0+/8 | 8+/8 |
OspC2-OspAB31 | C3H-J | Long
Island | 0+/3 | 4+/4 |
LipOspC12 | ICR | Long
Island | 4+/5 | 6+/5 |
-
Die
oben beschriebenen Techniken werden auch eingesetzt, um die Fähigkeit
von Mäusen
zu messen, die mit Proteinen immunisiert worden waren, welche die
veränderten
OspA-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung umfassen, um einer Übertragung von Borrelia durch
Zecken zu widerstehen oder gegen sie zu reagieren.
-
Beispiel 6 Erzeugung von OspA M1-, M2-,
M3-, J1- J2- und J3-Konstrukten mittels ortsgerichteter Mutagenese und
PCR
-
Alle
Konstrukte wurden mit Hilfe des ortsgerichteten Mutagenes-Kits QuikChange
von Stratagene hergestellt. Die ortsgerichtete Mutagenese wurde
unter Verwendung der Pfu-Turbo-DNA-Polymerase
II und einem Temperatur-Cycler durchgeführt. Die Pfu-Turbo-DNA-Polymerase repliziert
beide Plasmid-Stränge
mit hoher Genauigkeit ohne die mutanten Oligonucleotid-Primer zu
verschieben. In dem grundlegenden Verfahren wurde ein doppelsträngiger supercoiled
DNA-Vektor (pET 9c für
alle Konstrukte) mit einem in Fragen kommenden Insert und zwei die
gewünschte(n)
Mutation(en) enthaltenden synthetischen Oligonucleotid-Primern eingesetzt.
Die zu den Gegensträngen
des Vektors jeweils komplementären
Oligonucleotid-Primer wurden während
des Temperatur-Cyclings von der Pfu-Turbo-DNA-Polymerase verlängert. Der
Einbau des Oligonucleotid-Primers erzeugte ein mutiertes Plamid,
das versetzt angeordnete Schnittstellen aufwies. Nach dem Temperatur-Cycling
wurde das lineare Produkt mit dem Restriktionsenzym Dpn I behandelt,
welches für
methylierte DNA spezifisch ist. Aus E. coli-Stämmen isolierte DNA ist dam-methyliert
und daher einem Dpn I-Verdau zugänglich.
Der Verdau mit Dpn I zerstörte
daher die ursprüngliche
Matrizen-DNA und hinterließ nur
geschnittene Plasmid-DNA (die nicht methyliert war), welche die
gewünschte(n)
Mutation(en) enthielt. Diese (nur die gewünschte(n) Mutation(en) enthaltende)
geschnittene Vektor-DNA wurde sodann in kompetente E. coli transformiert,
welche auf Antibiotika enthaltenden Platten ausplattiert waren.
Die Kolonien, welche das Plasmid (das außer dem veränderten OspA-Polypeptid auch
für eine
Antibiotika-Resistenz codiert) enthielten, wurden angezüchtet und
die Plasmide gereinigt und sequenziert, um zu bestätigen, dass
sie die gewünschte(n)
Mutation(en) aufwiesen.
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1) M1-, M2- und M3-Mutanten
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Die
hier beschriebenen Mutationen werden mit Hilfe von Nucleinsäuren (z.
B. Polynucleotiden) erzeugt, welche die OspA-Polypeptide von jedem
der die Lyme-Krankheit auslösenden
Borrelia-Stämme,
wie z. B. Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia afzelii oder
Borrelia garinii codieren. Als Beispiel wird unten die Erzeugung
der M3-Mutationen in einer als "BPBP" bezeichneten OspA-Chimäre beschrieben.
Die Erzeugung des Konstrukts OspA-BPBP-M3 geschah wie folgt: BPBP
ist ein chimäres
OspA-Polypeptid, in welchem die Reste 1-164 vom OspA von B31, die
Reste 165-179 vom OspA von Pko oder PGau, die Reste 180-216 vom OspA
von B31 und die Reste 217-273 vom OspA von Pko stammen (wobei die
Nummerierung wie in SEQ ID NO: 7 gezeigt erfolgt).
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Der
erste Schritt bei der Herstellung des Konstrukts bestand darin,
das Konstrukt BPBP-M1
herzustellen. Die M1-Mutation besteht in einer Mutation des Codons
139 (aga) des OspA von der Aminosäure Arginin zu der Aminosäure Methionin
(Codon atg). Wie oben beschrieben wurde eine PCR mit einem BPBP
als Matrizen-DNA codierenden Polynucleotid und den folgenden Oligonucleotid-Primern
durchgeführt:
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Die
PCR enthielt auch einen Reaktionspuffer, 10 ng der BPBP-DNA-Matrize,
125 ng von jedem Oligonucleotid-Primer und en dNTP-Mix. Die Parameter
für die
PCR waren wie in Tabelle V angegeben. Tabelle V. Parameter für die PCR
Segment | Zyklen | Temperatur | Zeit |
1 | 1 | 95°C | 30
sec. |
2 | 18 | 95°C | 30
sec. |
3 | | 50°C | 1
min. |
4 | | 68°C | 12
min. |
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Nach
der PCR wurde das Produkt in XL1-Blau kompetente Zellen von E. coli
transformiert. Die auf den selektiven (Kanamycin enthaltenden) Agar-Platten
gebildeten Kolonien wurden angezüchtet
und die Plasmide gereinigt und sequenziert, um zu bestätigen, dass
sie die gewünschte
Mutation aufwiesen. Das Konstrukt BPBP-M1 wurde sodann als Matrize benutzt,
um das Plamid BPBP-M2-herzustellen, welches zusätzlich zu der R139M-Mutation auch eine
Mutation enthält,
die das Codon für
Glutaminsäure
(gag) an Position 160 zum Codon (tat) umwandelt, welches Tyrosin
codiert. Die zur Erzeugung dieses Plasmids eingesetzten Oligonucleoitid-Primer
waren:
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Die
Parameter für
die PCR waren wie in Tabelle VII angegeben. Die abschließende Mutation
M3, welche einen Lysin-Rest an Position 189 in einen Methionin-Rest
verwandelte, wurde mit Hilfe von BPBP-M2 als DNA-Matrize durchgeführt. Die
zur Erzeugung dieses Plasmids eingesetzten Oligonucleoitid-Primer
waren:
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Diese
abschließende
Mutation ergab das gewünschte
Konstrukt BPBP M3.
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2) J1-, J2- und J3-Mutanten
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Die
J1-, J2- und J3-Mutanten wurden unter Verwendung der gleichen Vorschrift
wie für
die Erzeugung der M1-, M2- und M3-Mutanten beschrieben hergestellt.
Derartige Mutanten lassen sich herstellen, indem Nucleinsäuren (z.
B. Polynucleotide) eingesetzt werden, welche die OspA-Polypeptid-Fragmente
von jedem der die Lyme-Krankheit auslösenden Borrelia-Stämme, wie
z. B. Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia afzelii oder
Borrelia garinii codieren.
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Die
Oligonucleotid-Primer, welche zur Erzeugung der J1-Mutation verwendet
wurden (welche eine Y165F-Mutation (Codon tat zu ttt) und eine V166T-Mutation
(Codon gtt zu act) enthalten) waren wie folgt:
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Die
Oligonucleotid-Primer, die zur Erzeugung der J2-Mutation eingesetzt
wurden (welche eine T170K-Mutation (Codon act zu aag) enthält), waren
wie folgt:
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Zur
Erzeugung der J3-Mutante (welche eine Y165F-Mutation (Codon tat
zu ttt), eine V166T-Mutation (Codon gtt zu act) und eine T170K-Mutation
(Codon act zu aag) enthält)
wurde die die J1-Mutationen enthaltende Matrize mit den Oligonucleotid-Primern
zur Erzeugung der J2-Mutationen (5' B31 T-K (SEQ ID NO: 125) und 3' B31 T-K (SEQ ID
NO: 126)) eingesetzt.
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Die
hier beschriebenen OspA-Polypeptide werden exprimiert, zur Immunisierung
von Mäusen
eingesetzt und wie in den obigen Untersuchungen beschrieben mit
Hilfe eines ELISA charakterisiert.
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