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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Lyme-Krankheit nimmt ihren Anfang an der Stelle eines Zeckenbisses,
der eine Primärinfektion hervorruft,
die sich früh
im Verlauf der Infektion im Organismus zu sekundären Stellen ausbreitet. Die
Lyme-Krankheit ist eine progressive, mehrere Organsysteme betreffende
Erkrankung und ist sowohl in Nordamerika als auch in Europa die
am weitesten verbreitete durch einen Vektor übertragene Krankheit. Diese
Erkrankung wurde zuerst als Krankheitsherd bei Patienten mit pädiatrischer
Arthritis in Old Lyme, CT beschrieben (Steere. A. C., et al., Arth.
Rheum. 20: 17 (1977)). Der Zusammenhang dieses Syndroms mit dem
Biss der Hirschzecke Ixodes scapularis führte zur Identifizierung des
Spirochäten
Borrelia burgdorferi als Verursacher (Burgdorfer, W., et al., Science,
216: 1317–1319
(1982). Als die Isolierung von Kulturen des Bakteriums aus klinischen
Proben und Feldproben effizienter wurden, beschrieben Baranton und
Mitarbeiter drei pathogene Genospezies, B. burgdorferi sensu stricto
(B. burgdorferi oder B.b.s.s), B. afzelii und B. garinii (Baraton,
G., et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 43: 378–383 (1992)). Diese sind Vertreter
eines Genospezies-Komplexes, B. burgdorferi sensu lato, der sich
aus mindestens 10 unterschiedlichen Genospezies zusammensetzt (Piken,
R. N., et al., J. Invest. Dermatol., 110: 211–214 (1998)); Postic, D., et
al., Int. J. Syst. Bacteriol. 44: 743–752 (1994); Valsangiacomo,
C. T., et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 47: 1–10 (1997)). Man geht davon
aus, dass B. burgdorferi, B. afzelii and B. garinii pathogen sind
und alle wurden auch in Europa gefunden, aber in Nordamerika ist
B. burgdorferi die einzige gefunde pathogene Genospezies. Jede dieser
drei Genospezies geht mit bestimmten klinischen Erscheinungen einher
(Van Dam, A. P., et al., Clin. Infect. Dis. 17: 708–717 (1993)).
Dies besagt, dass Unterschiede in den Genospezies eine bedeutende
Rolle in dem weiten Feld von klinischen Erscheinungen spielt, die
bei der Lyme-Krankheft beobachtet wurden.
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Wenn
eine infizierte Zecke beginnt, sich auf einem Tier zu ernähren, wird
die Synthese des Oberflächenproteins
C (OspC) induziert (Schwan, T. G., et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
2: 2909–2913
(1995)). Somit stellt im frühen
Infektionsstadium OspC das hauptsächliche von der Spirochäte exprimierte
Oberflächenprotein
dar (Fung, B. P., et al., Infect. Immun. 62: 3213–3221 (1994);
Padula, S. J., et al., Clin. Microbiol, 32: 1733–1738 (1994)). Wenn auch gezeigt
worden ist, dass OspC sich auf der Oberfläche nur in beschränktem Umfang
befindet (Cox, D. L., et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 93: 7973–7978 (1996);
Mathiesen, M. M., et al., Infect. Immun. 66: 4073–4079 (1998)),
ist OspC ein starkes Immunogen. Eine Immunisierung mit OspC schützt gegen
eine von Zecken übertragene
Borrelia-Infektion (Gilmore Jr., R. D., Infect. Immun. 64: 2234–2239 (1999)).
Da jedoch OspC in seiner Sequenz höchst variabel ist, ist der
Schutz auf den Borrelia burgdorferi-Stamm beschränkt, der das gleiche immunisierende
OspC exprimiert, das von einem spezifischen Allel codiert wird.
Ein Angriff mit heterologen Isolaten, die andere OspC-Allele exprimieren,
führt zu
einer Infektion (Probert, W. S., et al., J. Infect. D., 175: 400–405 (1997)).
OspC ist sehr mannigfaltig (Jauris-Heipke, S., et al., Med. Microbiol. Immunol.
752: 37–50
(1993)). Livey et al. fanden vierunddreißig Allele in sechsundsiebzig
Isolaten von B. burgdorferi sensu lato (Livey, I., et al., Mol.
Microbiol. 18: 257–269
(1995)).
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Derzeit
wird die Lyme-Krankheit mit Antibiotika behandelt. Eine derartige
Behandlung ist bei der Beseitigung der Infektion jedoch nicht immer
erfolgreich. Die Behandlung wird wegen einer unsachgemäßen Diagnose
oft verschleppt, was die schädliche
Auswirkung hat, dass die Infektion bis zu einem chronischen Stadium
fortschreitet, wo eine Behandlung mit Antibiotika oft nicht von
Nutzen ist. Einer der Faktoren, die zu einer verschleppten Behandlung
beitragen, ist das Fehlen von wirksamen diagnostischen Werkzeugen.
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Während bekannt
ist, dass Antigene wie OspC Schutz gewähren, wird in einigen Fällen durch
das Vorkommen von multiplen Allelen dieser Antigene die Entwicklung
von auf solchen Antigenen basierenden Impfstoffen verhindert, welche
gegen mehr als einen Stamm von Borrelia Schutz gewähren würden. In
zwei unabhängigen
Tests von Impfstoffen der ersten Generation zur Verhinderung der
Lyme-Krankheit wurde vor kurzem die Wirksamkeit und Sicherheit eines
Impfstoffs untersucht, der auf dem rekombinanten Oberflächenprotein
A (OspA) basiert (Sigal, L. H. et al., N. Engl. J. Med. 339: 216–222, 1998;
Steere, A. C. et al., N. Engl. J. Med. 339: 209–215, (1998)). Ein Impfstoff,
der aus rekombinantem OspA besteht, kann jedoch häufige Boosterimmunisierungen
erfordern. Eine natürliche
Infektion mit B. burgdorferi löst
keine Antikörper-Antwort
gegen OspA aus, wie sie dies gegen OspC tut. Es besteht ein Bedarf
nach einer Auswahl von Borrelia-Antigenen, welche zur Diagnose oder
als Impfstoff eingesetzt werden können, um gegen alle oder die
meisten Formen von Borrelia, welche die Ursache für die systemische
Krankheit sind, anzugehen.
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Unterschiede
in der Häufigkeit
von B. burgdorferi, B. garinii und B. afzelii in Zecken und bei
Infektionen des Menschen führten
zu der Hypothese, dass die unterschiedlichen Genospezies auch unterschiedlich
pathogen sind (Picken, R. N. et al., J. Invest. Dermatol. 110: 211–214, 1998;
Van Dam, A. P. et al., Clin. Infect. Dis. 17: 708–717, 1993).
Nichtsdestoweniger bilden die Anzahl der unterschiedlichen Stämme innerhalb
einer gegebenen Genospezies und die Unterschiede zwischen den Stämmen einer
gegebenen Genospezies sowie zwischen den Genospezies Hindernisse
bei der Entwicklung von immunogenen Proteinverbindungen zur Verwendung
als Diagnostika und als Impfstoffe beim Nachweis, der Verhinderung
und Behandlung der Lyme-Krankheit. Eine Anzahl von Forschern verwendete
OspC als serodiagnostisches Antigen für das Frühstadium der Lyme-Krankheit
(Fung, B. P. et al., Infect. Immun. 52: 3213–3221, 1994; Gerber, M. A.
et al., J. Infect. Dis. 171: 724–727, 1995; Padula, S. J. et
al., J. Clin. Microbiol. 32: 1733–1738, (1994)). In diesen Tests
führte die
Verwendung von OspC als diagnostisches Antigen zu hochspezifischen
aber unempfindlichen Ergebnissen. In diesen Untersuchungen wurde
jedoch nur ein Stamm von B. burgdorferi verwendet und daher nur
ein Typ des OspC. In Routinetests zur Diagnose der Lyme-Krankheft wird auch
nur eine Vorschrift mit einem einzigen Stamm und daher mit einem
einzigen OspC-Allel zum Nachweis von Antikörpern gegen Spirochäten verwendet.
Es ist nicht klar, welche Mischung von OspC-Proteinen zur Herstellung
nützlicher
Diagnostika und Impfstoffe verwendet werden muss, die gegen mehr
als einen die Lyme-Krankheit verursachenden Stamm von Borrelia oder
gar gegen die meisten wenn nicht alle der invasiven Stämme innerhalb
einer Genospezies wirksam sind. Eine solche Mischung würde vorzugsweise
gegen alle invasiven Stämme
von Lyme-Krankheit verursachender Borrelia sein.
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In
der WO 94/25596 wird ein Lösungsansatz
für die
Formulierung eines Borrelia-Impfstoffs beschrieben, in welchem die
serologische, genotypische und epidemiologische Information berücksichtigt
wird, durch welche sich OspC-Proteine aus verschiedenen Stämmen von
B. burgdorferi zusammenfassen lassen. Es werden OspC-Antigene ausgewählt, um
für die
Zusammenfassung in Gruppen eine repräsentative Probe abzugeben,
so dass der erhaltene Impfstoff für den größten Kreuzschutz mit der geringsten
Anzahl von Antigenen sorgt.
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Die
vorliegende Erfindung ist, wie in Anspruch 1 beansprucht, auf eine
Impfstoffzusammensetzung mit OspC-Polypeptiden aus Lyme-Krankheit
verursachender Borrelia gerichtet. Bevorzugte Merkmale des Impfstoffs
sind in den Ansprüchen
2–3 angegeben.
In einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Zusammensetzung für
die Herstellung eines Medikaments für die Immunisierung eines Tieres
gegen die disseminierte Lyme-Krankheit. Bevorzugte Merkmale dieser
Verwendung sind in den Ansprüchen
5–6 angegeben.
In einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung, wie in Anspruch
7 beansprucht, ein Verfahren zum Nachweis einer Immunantwort gegen
mit disseminierter Lyme-Krankheit in Zusammenhang stehender Borrelia in
einer Wirtsprobe. Bevorzugte Merkmale dieses Verfahrens sind in
den Ansprüchen
8–9 angegeben.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein wie in Anspruch
10 beanspruchtes chimäres
Protein. Bevorzugte Merkmale dieses Proteins sind in den Ansprüchen 11–13 angegeben.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine wie in Anspruch
14 beanspruchte isolierte Nucleinsäure. Bevorzugte Merkmale dieser
Nucleinsäure
sind in den Ansprüchen
15–16
angegeben. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die in
Anspruch 17 beanspruchte Zusammensetzung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hier beschriebene Zusammensetzung umfasst ein OspC-Polypeptid oder
ein Fragment desselben aus mindestens zwei OspC-Familien von Borrelia
burgorferi, die ausgewählt
sind aus der Gruppe A, B, I und K. Die hier beschriebene Zusammensetzung
umfasst mindestens ein OspC-Polypeptid oder ein Fragment desselben
aus jeder der OspC-Familien A und B von Borrelia afzelii.
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Ein
Verfahren zur Immunisierung eines Tieres gegen die Lyme-Krankheit,
welches die Verabreichung einer Zusammensetzung mit OspC-Polypeptiden
von Lyme-Krankheit verursachender Borrelia umfasst wird ebenfalls
beschrieben Ebenfalls beschrieben wird eine Zusammensetzung, die
ein OspC-Polypeptid oder Fragment desselben aus mindestens zwei
OspC-Familien von Borrelia burgdorferi umfasst, welche ausgewählt sind
aus der Gruppe A, B, I und K, mit Ausnahme der Kombination aus zwei
OspC-Proteinen, in welcher ein OspC-Protein aus der OspC-Familie A und das
zweite OspC-Protein aus der OspC-Familie I stammt. Eine Zusammensetzung,
welche mindestens ein OspC-Polypeptid oder Fragment desselben aus
jeder der OspC-Familien A und B von Borrelia afzelii umfasst, wird
ebenfalls beschrieben. Die hier beschriebenen Zusammensetzungen
zusammen mit geeigneten Vehikeln und/oder Adjuvantien werden an
ein Tier so verabreicht, dass das Tier eine Immunantwort gegen mindestens
ein OspC-Polypeptid der Zusammensetzung aufbaut.
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Ein
Verfahren zum Nachweis einer Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit
verursachende Borrelia in einer Wirtsprobe wird ebenfalls beschrieben.
Das Verfahren umfasst, dass man eine Wirtsprobe mit einer Zusammensetzung,
die OspC-Polypeptide von mit disseminierter Lyme-Krankheit assoziierten
Stammen von Borrelia umfasst, in Kontakt bringt, so dass anti-OspC-Antikörper, falls
in dieser Probe vorhanden, an diese OspC-Polypeptide binden. Die
Zusammensetzung umfasst mindestens ein OspC-Polypeptid oder ein
Fragment desselben aus jeder der Borrelia burgdorferi OspC-Familien
A, B, I und K. Die Menge der Antikörper, die diese OspC-Peptide
oder Fragmente derselben gebunden haben, wird gemessen; dadurch
wird eine Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit verursachende Borrelia
nachgewiesen.
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Ein
Diagnose-Kit mit Polypeptiden aus die Lyme-Krankheit verursachenden
Borrelia wird ebenfalls beschrieben. Der Diagnose-Kit umfasst mindestens
ein OspC-Polypeptid oder ein diagnostisches Fragment desselben auf
jeder der Borrelia burgdorferi OspC-Familien A, B, I und K. Alternativ
umfasst die diagnostische Zusammensetzung mindestens ein OspC-Polypeptid oder ein
diagnostisches Fragment desselben aus jeder der Borrelia afzelii
OspC-Familien A
und B.
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Eine
Zusammensetzung, die mindestens ein OspC-Polypeptid oder ein Fragment
desselben aus jeder der Borrelia afzelii OspC-Familien A und B umfasst,
wird ebenfalls beschrieben Zusammensetzungen, welche OspC-Polypeptide
oder Fragmente desselben aus Borrelia burgdorferi, Borrelia afzelii,
Borrelia garinii und Kombinationen derselben umfassen, werden ebenfalls
beschrieben.
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Ebenfalls
offenbart werden chimäre
Proteine mit zwei oder mehr OspC-Familien von die Lyme-Krankheit
verursachendem Borrelia. Die Familien können die Borrelia burgdorferi
OspC-Familien A, B, I und K umfassen. Alternativ können die
Familien die Borrelia afzelii OspC-Familien A und B umfassen. Alternativ
umfasst die Zusammensetzung chimäre
OspC-Polypeptide
oder Fragmente derselben von Borrelia burgdorferi, Borrelia afzelii,
Borrelia garinii und Kombinationen derselben.
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Die
hier beschriebenen chimären
Proteine umfassen mindestens ein erstes und ein zweites Polypeptid von
OspC, so dass das erste Polypeptid das OspC von etwa der Base 26
bis etwa zur Base 630 eines ersten OspC-Gens und das zweite Polypeptid
das OspC von etwa der Base 28 bis etwa zur Base 570 eines zweiten OspC-Gens
umfasst. Die hier beschriebenen chimären Proteine können in
den hier beschriebenen Immunisierungs- und Nachweisverfahren eingesetzt
werden.
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Die
minimale Anzahl der Borrelia burgdorferi- und Borrelia afzelii-Familien,
die für
systemische Krankheiten des Menschen verantwortlich und nützlich für Impfstoffe
und diagnostische Kits sind, wird hier beschrieben. Eine Kombination
von Proteinen, die bei einem Einsatz als Impfstoff die Lyme-Krankheit
daran hindert, systemisch zu werden, wird hier offenbart. Die hier
beschriebenen Proteine und chimären
Proteine können
sowohl bei der Verhinderung des Lyme-Krankheit wirksam sein als
auch ein therapeutische Wirkung auf eine bestehende Infektion ausüben, z.B.
nachdem der Zeckenbiss vom Patienten bemerkt wurde. Es wird davon
ausgegangen, dass die hier beschriebenen Proteine und chimären Proteine
bei der Verhinderung von sowohl einer Infektion als auch einer Krankheit,
die auf Borrelia burgdorferi, Borrelia afzelii oder Borrelia garinii
zurückzuführen sind,
sowohl auf der Ebene der Zecke als auch auf der Ebene des Wirts
wirken.
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Mit
der hier gemachten Offenbarung lässt
sich ein weltweiter Impfstoff entwickeln, der nur 6 Proteine umfasst,
um gegen alle pathogenen Stämme
von Borrelia burgdorferi und Borrelia afzelii eine schützende Immunantwort
zu erzeugen.
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Es
werden auch verbesserte diagnostische Werkzeuge beschrieben. Es
ist nun möglich,
diagnostische Werkzeuge herzustellen, die OspC-Antigene umfassen,
welche die vier pathogenen Familien von Borrelia burgdorferi und/oder
die zwei pathogenen Familien von Borrelia afzelii repräsentieren,
wobei sie eine klinisch bedeutsame Gefahr durch pathogene Bakterien
anzeigen, während
sie die restlichen Familien, die keine pathogene Krankheit hervorrufen,
unbeachtet lassen.
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Wie
hier gezeigt, ist ein beträchtlicher
Anteil, wenn nicht gar alle systemischen Infektionen durch B. burgdorferi
sensu stricto bei Menschen mit vier OspC-Gruppen und ein beträchtlicher
Anteil, wenn nicht gar alle systemischen Infektionen durch B. afzelii
bei Menschen mit zwei OspC-Gruppen assoziiert. Es ist bekannt, dass
Impfstoffe gegen OspC Schutz gewähren,
sie sind jedoch durch die Mannigfaltigkeit des OspC eingeschränkt. (Probert,
W. S. et al., J. Infect. D. 175: 400–405, (1997)). Die hier beschriebenen
Polypeptide Stellen immunogene Proteine, Fragmente und chimäre Proteine
derselben für äußersten
Schutz gewährende
Impfstoffe und Diagnostika zur Verfügung. Es wird ein Impfstoff
beschrieben, der eine oder mehrere dieser vier Formen von OspC enthält. Die
Impfstoffe sollten eine wichtige zweite Schutzstufe gegen eine disseminierte
Infektion der B. burgdorferi-Spirochäte darstellen. Ferner kann
die hier beschriebene single-strand conformation polymorphism-Analyse
(SSCP) für
ein schnelles und mächtiges
Werkzeug zur Überwachung
der Wirksamkeit eines Impfstoffs sorgen, indem es seltene oder neue
invasive OspC-Gruppen nachweist.
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Auf
den OspC-Hauptgruppen A, B, I und K basierende neue diagnostische
Assays sind von Nutzen, um solche zu identifizieren, bei denen die
Gefahr besteht, dass sie eine progressive Krankheit verursachen. Bei
der Annahme, dass OspC-Proteine antigenetisch variabel sind, können Individuen,
die mit einem Stamm infiziert wurden, eine Antikörperantwort produzieren, die
mit einem OspC-Protein aus einer anderen Hauptgruppe nicht reagiert.
Ein Nachweis von Antikörpern
unter Einsatz von Antigenpräparaten
und die Inkorporierung einer richtigen Mischung invasiver Klone
von B. burgdorferi wird weitaus mehr empfindlich sein als die derzeitigen
Vorschriften mit einem einzigen Stamm. Die hier beschriebenen Zusammensetzungen
lösen nicht nur
humorale und Zellvermittelte Immunantworten aus, die Zusammensetzungen
sind auch in der Lage, eine sowohl humorale als auch Zellvermittelte
Immunantwort nachzuweisen, wenn sie zum Testen einer Wirtsprobe eingesetzt
werden.
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Es
werden sowohl lipidierte OspC-Polypeptide und Fragmente derselben
als auch chimäre
Proteine mit zwei oder mehr OspC-Polypeptiden beschrieben, wobei
das chimäre
Protein ein Lipidierungssignal aufweist, wie z.B. das Lipidierungssignal
vom äußeren Oberflächenprotein
B am 5'-Ende des
die Chimäre
kodierenden Gens. Ferner werden nicht lipidierte OspC-Polypeptide, Fragmente
derselben und chimäre
Proteine mit zwei oder mehr OspC-Polypeptiden
beschrieben, wobei das die Chimäre
kodierende Gen über
kein Lipidierungssignal verfügt
und das chimäre
Protein nicht lipidiert ist. Wegen der einfacheren Herstellungsverfahren,
der verbesserten Ausbeuten an Protein und der einfacheren Reinigung
sind nicht lipidierte OspC-Polypeptide, Fragmente derselben und
chimäre
Proteine derselben vorteilhaft. Die hier beschriebenen nicht lipidierten chimären Proteine
lösten
unerwartet eine Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit verursachende
Stämme von
Borrelia aus, die zumindest in dem breiten Umfang wie lipidierte
OspC-Proteine reagierte, welche als positive Kontrolle eingesetzt
wurden. Ferner lösten
die nicht lipidierten chimären
OspC-Proteine eine Immunantwort gegen mehr als eine Genospezies
der die Lyme-Krankheit verursachenden Stämme von Borrelia aus, einschließlich der
Genospezies und Stämme,
die nicht zur Erzeugung des chimären
OspC-Immunogens eingesetzt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Diagramm der Häufigkeitsverteilung
der OspC-Hauptgruppen
unter den B. bergdorfii-Isolaten aus Eastern Long Island-Ixodes
scapularis-Zecken.
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2 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen OspC-Antigene (Legende)
immunisiert wurden, wobei das Serum aus der ersten Blutentnahme
stammt.
-
3 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen OspC-Antigene (Legende)
immunisiert wurden, wobei das Serum aus der zweiten Blutentnahme
stammt.
-
4 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen Stämme von
Borrelia burgdorferi sensu stricto (Legende) immunisiert wurden.
-
5 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen Stämme von
Borrelia burgdorferi sensu lato (Legende) immunisiert wurden.
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6 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen Stämme von
Borrelia afzelii (Legende) immunisiert wurden.
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7 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Serumaktivität von Mäusen, die mit dem angegebenen Borrelia-Protein
oder rekombinantem chimärem
Borrelia-Protein (X-Achse) gegen die angegebenen Stämme von
Borrelia garinii (Legende) immunisiert wurden.
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8 ist
eine Tabelle, in welcher die Reaktivität der lipidierten OspC-Proteine
C1 und C2 gegen Seren von Patienten mit dem angegebenen Befinden
mit der Reaktivität
der erfindungsgemäßen nicht
lipidierten chimären
Proteine verglichen wird, wobei die in Klammern angegebene Zahl
die Gesamtzahl der in dieser Kategorie getesteten Seren ist.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
hier beschrieben wurden in einer kleinen Population von Zecken anfangs
19 OspC-Gruppen
von B. burgdorferi sensu stricto gefunden (Wang, I-N., et al., Genetics,
151: 15–30
(1999)). Die OspC-Hauptgruppen wurden definiert, indem man sich
die Beobachtung zunutze machte, dass OspC-Allele entweder sehr ähnlich mit
weniger als 2% Sequenzabweichung oder sehr verschieden mit mehr
als 8% Sequenzabweichung sind, wobei die meisten eine Ober 14% liegende
Sequenzabweichung aufweisen.
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Auf
der Basis dieser Sequenzabweichungen lassen sich die OspC-Allele
in einundzwanzig Hauptgruppen einteilen (Tabelle II). Um zu ermitteln,
ob die durch eine gegebene OspC-Gruppe
definierten Stammesunterschiede mit einer Invasivität und Pathogenizität in Zusammenhang
stehen, wurden die Häufigkeitsverteilungen
der OspC-Hauptgruppen aus Zecken, aus der primären Hautverletzung bei Erythema
migrans (EM) sowie aus sekundären
Stellen, im Prinzip aus dem Blut oder der Gehirn und Rückenmarksflüssigkeit
miteinander verglichen. Wie hier beschrieben, unterscheidet sich
die Häufigkeitsverteilung
der OspC-Gruppen
aus Zecken signifikant von der einer primären Infektionsstelle, die sich
ihrerseits wieder signifikant von den sekundären unterscheidet. Die OspC-Hauptgruppen
A, B, I und K nahmen von den Zecken zu den primären Stellen in der Häufigkeit
zu und waren die einzigen Gruppen, die auch an sekundären Stellen
der Infektion gefunden wurden. Daher werden hier drei Kategorien
von OspC-Hauptgruppen definiert. Eine Kategorie ist den Zecken gemeinsam,
verursacht aber sehr sehen, wenn überhaupt, eine Erkrankung beim
Menschen, eine zweite Kategorie verursacht am Ort des Zeckenbisses
nur eine lokale Infektion und eine dritte Kategorie verursacht eine
systemische oder disseminierte Krankheit. Während viele in Zecken gefundene
OspC-Gruppen auch in primären Hautverletzungen
gefunden wurden, unterscheiden sich die Häufigkeitsverteilungen bei Zecken
und primären Hautverletzungen
signifikant voneinander (Tabelle III). In Zecken wurden alle OspC-Gruppen
mehr oder weniger gemeinsam gefunden. In Hautverletzungen oder sekundären Infektionen
wurden gemeinsam jedoch nur vier Gruppen gefunden Tabellen III und
IV). Wie hier beschrieben fanden sich in Hautverletzungen Borrelia
mit anderen OspC-Gruppen als A, B, I und K selten oder überhaupt
nicht. Noch wichtiger ist, dass diese vier OspC-Gruppen in sekundären Stellen
gefunden wurden. Der Befund, dass alle systemischen Infektionen durch
B. burgdorferi sensu stricto mit vier OspC-Gruppen in Zusammengang
stehen, ist bedeutsam für
die Diagnose, Behandlung und Verhinderung der Lyme-Krankheit.
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Es
gibt Hinweise, dass OspC zwischen Stämmen und selbst zwischen Genospezies übertragen
worden ist (Wang T-N.; et al., Genetics, 151: 15–30 (1998)). Dies trifft nicht
auf die chromosomalen Gene von Borrelia zu (Dykhuizen, D. E., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci., 30: 10163–10167 (1999); Maynard Smith,
J. and Smith, N. H., Mol. Biol. Evol., 15: 590–599 (1998)). OspA- und OspC-Allele
in B. burgdorferi sensu stricto sind jedoch fast vollständig miteinander
verbunden (Wang, I-N., et al., Genetics, 151: 15–30 (1999)). Dies legt die
Vermutung nahe, dass dann, wenn ein OspC-Allel erst einmal in einen
besonderen Hintergrund transferiert worden ist, es eine geringe
oder gar keine Auswahl für
ein anderes ähnliches
Rekombinationsereignis gibt. Somit repräsentiert jede OspC-Hauptgruppe
eine von einer einzigen Rekombination herrührende Klon-Population.
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20%
von nicht behandelter Erythrema migrans heilen spontan, ohne irgendwelche
systemischen Komplikationen zu verursachen (Steere, A. C. et al.,
Arth. Rheum. 20: 7–17,
(1977)). Wie hier gezeigt wird, unterscheidet sich dies nicht signifikant
(p = 0,25 für
eine 2 × 2
Kontingenztafelanalyse mit doppelter Dichotomie) von dem Prozentsatz
der in der Haut gefundenen nicht invasiven Stämme, was nahe legt, dass Erythema
migrans, die spontan heilen, durch nicht invasive Klone verursacht
wird.
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In
allen drei pathogenen Genospezies von B. burgdorferi sensu lato
gibt es eine extensive genetische und antigene Mannigfaltigkeit
(Livey, I. et al., Mol. Microbiol. 18: 257–269, 1995; Masuzawa, T. et
al., Clin. Diagn. Lab. Immunol. 4: 60–63, 1997; Picken, R. N. et
al., J. Invest. Dermatol. 110: 211–214, 1998; Theisen, M. et
al., J. Clin. Microbiol. 31: 2570–2576, 1993; Wang, I-N. et
al., Genetics 151: 15–30
(1999). Wie hier gezeigt wird, stehen nur vier Gruppen von OspC-Allelen
sowohl mit einer Ansteckungsfähigkeit
als auch einer Fähigkeit
zur Invasion in Verbindung und dass die Fähigkeit zu einer Invasion auf
eine kleine Anzahl von OspC-Klons beschränkt ist. Es ist klar, dass
die OspA- und OspC-Allele eng miteinander verbunden sind, obwohl
sie auf verschiedenen Plasmiden sitzen (Wang, I-N. et al., Genetics
151: 15–30
(1999)). Falls die Fähigkeit
zu einer Invasion durch eine Allelvariation an einem anderen Lokus
hervorgerufen wird, ist diese Variation wahrscheinlich eng mit der
OspC-Variation verbunden. Somit stellt OspC einen guten Marker für eine Pathogenizität beim Menschen
dar und ist vielleicht deren Charakteristikum. Diese Befunde haben
bedeutende Auswirkungen, nicht nur auf unser Verständnis der
Pathogenese dieser Krankheit sondern auch für deren Diagnose und Prävention.
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Die
Spirochätensepsis
ist eine vorübergehende
Erscheinung, ist aber vermutlich der Schlüssel bei der Verbreitung zu
sekundären
Hautstellen, zum Herzen, den Gelenken und dem Nervensystem, wo diese
Borrelia die sekundären
und tertiären
klinischen Symptome hervorruft. Alle vier invasiven Gruppen von
Borrelia burgdorferi wurden in Isolaten aus dem Blut und aus der
Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
gefunden. Das eine Isolat aus den Gelenken gehörte zur Gruppe A. Es kann jedoch
geschlossen werden, dass Gruppen, die im Blut nicht gefunden wurden
auch nicht in den Gelenken gefunden werden, da die meiste, wenn
nicht gar die ganze Dissemination von Borrelia zu sekundären Orten über das
Blut erfolgt.
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Für Experimente
am Menschen werden normalerweise Modellorganismen als Ersatz eingesetzt.
Dieser Ersatz funktioniert aber nur so lange, wie die untersuchten
Phänomene
von Modellorganismus und Mensch die gleichen sind. Das menschliche
Immunsystem spielt eine kritische Rolle, da zu erwarten ist, dass
es sich von der Immunantwort in Modellorganismen, insbesondere der
Maus, unterscheidet. Menschen sind zufällige und gewöhnlich ein
Fehlendwirt, während
Mäuse ein
kritisches Parasitenreservoir darstellen. Auf dem Gebiet der Populationsgenetik
wurden brauchbare Verfahren entwickelt, um aus Überlebensdaten zu Schlussfolgerungen
zu gelangen.
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Die
hier beschriebenen chimären
Polypeptide lösen
spezifische Immunantworten gegen OspC aus. Die chimären Polypeptide
lösen auch
eine Immunantwort gegen Stämme
von die Lyme-Krankheit
auslösenden Borrelia
von derselben Genospecies aus, wie die vom chimären OspC repräsentierten,
sowie gegen die Lyme-Krankheft auslösenden Borrelia von unterschiedlichen
Genospecies aus, wie die vom chimären OspC repräsentierten.
Die Immunantwort umfasst humorale Antworten, sekretorische Antworten,
Zellvermittelte Antworten sowie Kombinationen derselben in einem
Tier, das mit den hier beschriebenen Zusammensetzungen behandelt
wurde. Die Zusammensetzungen können
zusätzliche
Komponenten enthalten, die für
eine Verwendung in vitro und in vivo geeignet sind. Diese zusätzlichen
Komponenten umfassen Puffer, Trägerproteine,
Adjuvantien, Konservierungsmittel und Kombinationen derselben.
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Die
hier beschriebenen immunogenen Zusammensetzungen können verwendet
werden, um Tiere einschließlich
Menschen zu immunisieren. Eine Immunisierung ist so zu verstehen,
dass sie, wie oben beschrieben, spezifische immunogene Antworten
auslöst.
Eine hier beschriebene Immunantwort umfasst Antworten, die in den
behandelten Tieren zumindest zu einem gewissen Grad von Immunität führt, wobei
das Tier mit einer Zusammensetzung behandelt wurde, welche mindestens
ein Protein oder chimäres
Protein umfasst. Das behandelte Tier entwickelt eine Immunität gegen
eine Infektion durch die Lyme-Krankheit auslösende Borrelia, wobei die hier
beschriebenen chimären
Proteine Antworten gegen Borrelia burgdorferi, Borrelia afzelii
und Borrelia garinii auslösen.
-
Unter
der hier beschriebenen Immunität
ist die Fähigkeit
des behandelten Tieres zu verstehen, einer Infektion und einer systemischen
Infektion zu widerstehen, um im Vergleich mit nicht immunisierten
oder nicht behandelten Indivisuen eine Infektion, wie z.B. eine
systemische Infektion, leichter und schneller zu besiegen. Eine
Immunität
kann auch die verbesserte Fähigkeit
des behandelten Individuums umfassen, eine Infektion mit verminderten
oder keinen Symptomen einer systemischen Infektion zu ertragen.
Das Individuum kann mit den hier beschriebenen chimären Proteinen
entweder proaktiv, d.h. einmal pro Jahr, behandelt werden oder nachdem
es sich einen Zeckenbiss zugezogen hat.
-
Für die Verwendung
als Impfstoff kann die hier beschriebene Zusammensetzung geeignete
im Stand der Technik bekannte Adjuvantien umfassen, um in dem behandelten
Tier die Immunogenität,
die Wirksamkeit oder die Habwertszeit der chimären Proteine zu steigern. Adjuvantien
und deren Verwendung sind im Stand der Technik gut bekannt (siehe
z.B. die PCT-Publikation WO 96/40290). Die Zusammensetzung lässt sich
nach bekannten Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen herstellen.
Beispielsweise können
die OspC-Proteine oder chimären
Proteine, die in den Zusammensetzungen eingesetzt werden sollen,
nach bekannten Techniken wie z.B. der Gelfiltrations-Chromatographie,
der Affinitätschromatographie,
der präparativen
Elektrophorese, der selektiven Fällung
oder Kombinationen derselben isoliert und/oder gereinigt werden.
Die gewonnene Proteine oder chimären
Proteine können,
wie oben beschrieben, mit geeigneten anderen Reagenzien gemischt werden,
wobei das chimäre
Protein in einer geeigneten Konzentration vorliegt. Die Dosierung
eines Proteins oder chimären
Proteins variiert von 1 μg
bis zu 500 μg
und hängt
vom Alter, Gewicht und physischen Zustand des zu behandelnden Tieres
ab. Die optimale Dosierung kann mit bewährten Optimierungstechniken
unter Einsatz geeigneter Tiermodelle ermittelt werden.
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Die
als Impfstoff zu verwendende Zusammensetzung kann mittels jeder
geeigneten Technik verabreicht werden. Eine Verabreichung mittels
Injektion erfolgt z.B. subkutan, intramuskulär, intravenös oder intraperitoneal. Alternativ
lässt sich
die Zusammensetzung an die Mucosa verabreichen, indem z.B. die Nasenschleimhaut
Nasentropfen ausgesetzt wird, welche die Proteine oder chimären Proteine
der vorliegenden Erfindung enthalten. Alternativ kann die immunogene
Zusammensetzung oral verabreicht werden. Alternativ können die
chimären
Proteine durch DNA-Immunisierung verabreicht werden.
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Wie
viele andere Oberflächenproteine
von Borrelia wird OspC in der Borrelia-Spirochäte mittels 5'-Lipidierung produziert.
Die hier beschriebenen chimären
Polypeptide können
sowohl in lipidierter als auch nicht lipidierter Form hergestellt
werden. Das vom Wildtyp-OspC
codierte Lipidierungssignal wird aus der codierenden Sequenz entfernt,
so dass das Gen oder chimäre
Gen ein nicht lipidiertes OspC- oder chimäres OspC-Polypeptid codiert.
Alternativ wird das Lipidierungssignal des Wildtyp-OspC-Gens durch
das Lipidierungssignal des OspB-Gens ersetzt. Somit wird ein lipidiertes
OspC- oder chimäres
OspC-Protein hergestellt.
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Die
hier beschriebenen Polypeptide lassen sich in geeigneten mikrobiellen
Wirten rekombinant exprimieren, wobei diese Wirte, jedoch nicht
ausschließlich,
bakterielle Wirte, wie z.B. E. coli, Pilz-Wirte, wie z.B. S. cerevisiae,
oder Zellkultur-Wirte, wie z.B. eine Kultur aus Säugerzellen
oder eine Kultur aus Insektenzellen, umfassen.
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Während das
Fehlen des Lipidierungssignals die Produktion großer Mengen
von OspC-Proteinen
und chimären
OspC-Proteinen ermöglicht,
wurde früher
angenommen, dass das Fehlen des Lipidierungssignals die äußeren Oberflächenproteine
von Borrelia wenig oder überhaupt
nicht immunogen macht. Die nicht lipidierten chimären Polypeptide
zeigten jedoch, wie hier beschrieben, unerwarteterweise eine so
ausgedehnte Immunogenität
wie lipidierte OspC-Proteine (2 und 3)
und eine größere Immunogenität gegen
Stämme
von anderen Immunospezies (5–7)
im Vergleich mit positiven Kontrollen, welche aus lipidiertem OspC
aus B31 und lipidiertem OspC aus C12 bestanden.
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Die
hier beschriebenen Proteine und chimären Proteine sind ebenfalls
antigen und daher nützlich
zum Nachweis und der Diagnose von die Lyme-Krankheit verursachender
Borrelia, insbesondere von Borrelia aus Gruppen, die in der Lage
sind, disseminierte Symptome der Lyme-Krankheit hervorzurufen. Wie
hier beschrieben beziehen sich disseminierte Symptome auf eine Infektion
außerhalb
der Hautverletzung bei Erythema migrans, z.B. eine Infektion im
Blut, im Zentralnervensystem oder der Gelenkschmiere. Wie hier beschrieben
bezieht sich antigen auf die Fähigkeit
einer Verbindung, die Produkte einer Immunantwort, wie z.B. Antikörper, T-Zell-Rezeptoren
oder beide an sich zu binden. Solche Antworten lassen sich durch
den Einsatz von standardisierten Antikörper-Nachweisassays, wie z.B.
ELISA, oder von standardisierten T-Zell-Aktivierungsassays messen.
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Zusammensetzungen
mit OspC-Polypeptiden aus die Lyme-Krankheit verursachender Borrelia
sowie chimäre
OspC-Polypeptide werden hier ebenfalls beschrieben. Die Zusammensetzungen
können
eine oder mehr OspC-Polypeptide oder Fragmente derselben aus mindestens
zwei Borrelia burgdorferi-OspC-Gruppen enthalten, die hier auch
als Familien bezeichnet werden, welche ausgewählt sind aus der Gruppe A,
B, I und K, mit Ausnahme der Kombination aus zwei OspC-Polypeptiden
aus der A- und I-Familie. Alternativ können die Zusammensetzungen
mindestens ein OspC-Polypeptid oder Fragment desselben aus jeder
der Borrelia burgdorferi-OspC-Familien A, B, I und K enthalten.
Alternativ können
die Zusammensetzungen mindestens ein OspC-Polypeptid oder Fragment
desselben aus jeder der Borrelia afzelii-OspC-Familien A und B enthalten. Alternativ
können
die Zusammensetzungen OspC-Polypeptide aus mindestens einer Borrelia
burgdorferi-OspC- Gruppe
oder Familienmitglied enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe A,
B, I und K und mindestens ein Borrelia afielii-OspC-Familienmitglied,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe A und B.
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Wie
hier beschrieben, weisen die OspC-Familien einen etwa 98% Homologie-Anteil
am Level der Nucleinsäuren
zwischen Stämmen
der gleichen Familie und nicht mehr als 92% Homologie am Level der
Nucleinsäuren
zwischen Stämmen
von unterschiedlichen Familien auf. Die Bestimmung der Homologie
schließt sämtliche
nicht-OspC-Sequenzen aus. Mitglieder der gleichen OspC-Familie haben ähnliche
antigene Profile, z.B. lösen
sie eine Immunantwort gegen ähnliche
Stämme
von die Lyme-Krankheit verursachender Borrelia aus. Die hier beschriebenen
chimären
Proteine lösen
unerwartet eine Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit verursachende
Borrelia aus, wie die Genospezies, von welchen die Polypeptidkomponenten
stammten. Die Borrelia burgdorferi-OspC-Familie A umfasst die Stämme B31,
CA4, HII, IPI, IP2, IP3, L5, PIF, PKA, TXGW sowie Borrelia-Stämme, die
das OspC-Allel OC1 enthalten. Die Borrelia burgdorferi-OspC-Familie
B kann die Stämme
35B808, 61BV3, BUR, DK7, PB3, ZS7 sowie die Stämme umfassen, welche die OspC-Allele
OC2 und OC3 enthalten. Die Borrelia burgdorferi-OspC-Familie I kann
die Stämme
297, HB19 sowie Stämme
enthalten, welch das OspC-Allel OC10 enthalten, wobei Stamm 297
durch das OspC mit der GenBank-Zugangsnummer L42893 gekennzeichnet
ist. Die Borrelia burgdorferi OspC-Familie K kann die Stamme 272,
28354, KIPP, MUL sowie Stamme umfassen, die das OspC-Allel OC12
und OC13 enthalten, wobei Stamm 297 das OspC mit der GenBank-Zugangsnummer
U08284 umfasst.
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Diese
Zusammensetzungen können
ein OspC-Polypeptid oder Fragment desselben aus jeder der Borrelia
afzelii-OspC-Familien A und Bumfassen. Die Borrelia afzelii-OspC-Familie
A kann die Stämme
Pbo, Pwud, Pko, Pgau, DK2, DK3, DK21, DK8, BFox und JSB umfassen.
Die Borrelia afzelii-OspC-Familie B kann die Stämme DK5, ACA1, DK9, XB18h,
Ple und 143M umfassen. Wie oben für Borrelia burgdorferi beschrieben, können die
Zusammensetzungen auch chimäre
OspC-Polypeptide der Borrelia afzelii-Familien A und B enthalten.
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Das
OspC-Polypeptid kann ein chimäres
OspC mit mindestens einem variablen OspC-Proteinabschnitt oder einem Teil desselben
von mindestens einem OspC-Gen sein. Alternativ kann der variable OspC-Proteinabschnitt
von einer Nucleinsäure
mit zwei Dritteln des OspC-Gen-3'-Endes codiert werden,
etwa vom Nucleotid 150 bis etwa zum Nucleotid 519 eines OspC-Gens
(oder etwa vom Codon 50 bis etwa zum Codon 173). Alternativ wird
der variable OspC-Polypeptidabschnitt von einer Nucleinsäure codiert,
wobei die Nucleinsäure
z.B. die Nucleotide 244 bis etwa 519 (oder Codon 81 bis etwa Codon
173), die Nucleotide 337 bis etwa 519 (oder Codon 112 bis etwa Codon
173), die Nucleotide 418 bis etwa 519 (oder Codon 139 bis etwa Codon
173), die Nucleotide 244 bis etwa 418 (oder Codon 81 bis etwa Codon
139), die Nucleotide 337 bis etwa 418 (oder Codon 112 bis etwa Codon
139) und die Nucleotide 150 bis etwa 243 (oder Codon 50 bis etwa Codon
81) eines OspC-Gens umfasst.
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Die
hier beschriebenen chimären
OspC-Polypeptide umfassen zwei oder mehr Polypeptide, wobei ein erstes
Polypeptid von einem ersten OspC-Gen von etwa Nucleotid 26 (oder
etwa Codon 8) bis etwa Nucleotid 630 (oder etwa Codon 210) stammt.
Alternativ ist das erste Polypeptid von etwa Nucleotid 28. Alternativ
ist das erste Polypeptid von etwa Nucleotid 53. Alternativ ist das
erste Polypeptid von etwa Nucleotid 55. Alternativ ist das erste
Polypeptid .ist bis zu etwa Nucleotid 621 eines ersten OspC-Gens.
Alternativ ist das erste Polypeptid .bis zu etwa Nucleotid 582 eines
ersten OspC-Gens. Alternativ ist das erste Polypeptid bis zu etwa
Nucleotid 576 eines ersten OspC-Gens.
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Das
hier beschriebene chimäre
OspC umfasst ferner ein zweites Polypeptid, wobei das zweite Polypeptid
von einem zweiten OspC-Gen von etwa Nucleotid 28 (oder etwa Codon
9) bis etwa Nucleotid 571 (oder etwa Codon 190) stammt.
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Selbstverständlich gehört dann
zu den Polypeptiden, dass das chimäre Polypeptid extra Nucleotide oder
weniger Nucleotide aus dem gegebenen OspC-Gen umfassen kann, von
dem das Polypeptid stammt, um die Konstruktion des das chimäre Polypeptid
codierenden Gens zu vereinfachen, damit z.B. passende Restriktionsendonucleasestellen
verwendet oder die Genfragmente ligiert werden können, so dass ein zusammenhängender
Codierungsabschnitt geschaffen wird. Auf Grundlage der hier vorgestellten
Anleitung wäre
ein Fachmann leicht in der Lage, Nucleotide an den Enden der die
Polypeptide des chimären
OspC-Proteins codierenden Genfragmente hinzuzufügen oder zu entfernen, um mit
keinen oder nur Routineversuchen chimäre Proteine zu erzeugen. Ferner
kann ein Überschuss
von etwa 1 bis etwa 10 Aminosäuren
an den N- und/oder C-terminalen Enden der hier beschriebenen Polypeptide
und chimären
Proteine vorkommen, wobei diese immer noch die hier beschriebenen
Eigenschaften beibehalten.
-
Varianten
oder abgeänderte
Versionen der OspC-Polypeptide und der diese Polypeptide codierenden Nucleinsäuren werden
ebenfalls beschrieben. Der hier verwendete Begriff Variante eines
Polynucleotids oder Polypeptids bezieht sich auf ein Molekül, das dem
gesamten Molekül
im Wesentlichen ähnlich
oder ein Fragment desselben ist. Wenn z.B. das Molekül ein Polypeptid
ist, bezieht sich Variante auf die Sequenz einer Aminosäure, die
durch eine oder mehr Amionosäuren
verändert
wird, wobei in der Variante entweder eine biologische Funktion,
die Struktur oder die Antigenizität dieser Sequenz oder eine
Kombination derselben beibehalten wird. Die Variante kann aus "konservativen" Veränderungen
bestehen, wobei eine substituierte Aminosäure Ober ähnliche strukturelle oder chemische
Eigenschaften verfügt,
z.B. ein Ersatz von Leucin durch Isoleucin. Oder eine Variante kann "nicht konservative" Änderungen aufweisen, z.B. den
Ersatz eines Glycinrestes durch Tryptophan. Ähnliche kleinere Variationen
können
auch Deletionen oder Insertionen von Aminosäuren oder beidem umfassen.
Wenn das Molekül
ein Polynucleotid ist, betrifft der Begriff Variante auf ähnliche
Weise eine Sequenz, die durch ein oder mehrere Nucleotide verändert worden
ist. Die Variante kann stille Veränderungen aufweisen, wobei
die Veränderung
die Aminosäure
nicht verändert,
die von dem diese Variation aufweisenden Triplett codiert wird oder
die Variation ist nicht still, d.h. es werden Veränderungen
in den codierten Aminosäuren
erzeugt.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "veränderte Version" bezieht sich auf
eine Polynucleotidsequenz oder eine Polypeptidsequenz, wobei diese
diese Sequenz einen oder mehrere Unterschiede mit einer nativen
oder Wildtyp-Version dieser Sequenz aufweist.
-
Ein
isoliertes Nucleinsäuremolekül mit einer
Nucleotidsequenz, die homolog zu einer oder mehreren der hier beschriebenen
chimären
Sequenzen oder Ergänzungen
derselben ist, werden ebenfalls beschrieben. Eine derartige Nucleotidsequenz
zeigt eine etwa 80% Homologie oder Sequenzidentität mit einer
der chimären OspC-Sequenzen,
si dass das codierte Protein die Antigenizität und Immunogenizität des unveränderten
chimären
Proteins beibehält.
Vorzugsweise teilen die homologen Sequenzen mindestens eine etwa
90% Homologie oder Sequenzidentität mit dem entsprechenden unveränderten
chimären
OspC. Besonders bevorzugte Sequenzen verfügen mindestens über eine
etwa 95% Homologie oder haben im Wesentlichen die gleiche Sequenz.
-
Die
veränderten
Nucleinsäuren
und homologen Nucleinsäuren
hybridisieren unter hoch stringenten Bedingungen an das entsprechende
chimäre
OspC. Eine allgemeine Beschreibung der Stringenz für Hybridisierungsbedingungen
findet sich bei Ausubel, P. M., et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Assoc. und Wiley-Intercience 1987, & Supp. 49, 2000.
Faktoren wie die Sondenlänge,
die Basenzusammensetzung, der prozentuale Mismatch zwischen den
hybridisierenden Sequenzen, die Temperatur und die Ionenstärke beeinflussen
die Stabilität
der Nucleinsäurehybride.
Somit lassen sich Stringenzbedingungen, die ausreichen, um eine
Hybridisierung der Oligonucleotide an die Matrize zu ermöglichen,
mittels einer Routineoptimierung variieren, um hoch stringente Bedingungen
zu schaffen.
-
Alternativ
sind die Stringenzbedingungen wie in der WO 98/40404 beschrieben.
Insbesondere werden in der Tabelle auf Seite 38 der WO 98/40404
hoch stringente, Stringenzbedingungen werden unten in Tabelle I
wiedergegeben, welche der WO 98/40404 von Jacobs et al. entnommen
ist: hoch stringente Bedingungen sind solche, die zumindest so stringent
sind wie z.B. die Bedingungen A–F;
stringente Bedingungen sind zumindest so stringent wie z.B. die
Bedingungen G–L;
vermindert stringente Bedingungen sind zumindest so stringent wie
z.B. die Bedingungen M–R.
- 1: Die Hybridlänge ist diejenige, welche für den (die)
hybridisierte(n) Abschnitt(e) der hybridisierenden Polynucleotide
erwartet wird. Wird ein Polynucleotid an ein Zielpolynucleotid unbekannter
Sequenz hybridisiert, wird angenommen, dass die Hybridlänge die
Länge des
hybridisierenden Polynucleotids hat. Werden Polynucleotide mit bekannter
Sequenz hybridisiert, lässt
sich die Hybridlänge
ermitteln, indem die Sequenz der Polynucleotide nebeneinander aufgereiht
werden und der Abschnitt oder die Abschnitte mit optimaler Komplementarität in der
Sequenz identifiziert wird (werden).
- ↑:
SSPE (1 × SSPE
ist 0,15 M NaCl, 10 mM NaH2PO4 und
1,25 mM EDTA, pH 7,4) kann in den Hybridisierungs- und Waschpuffern
durch SSC (1 × SSC
ist 0,15 M NaCl und 15 mM Natriumcitrat) ersetzt werden; die Waschvorgänge werden
nach vollständiger
Hybridisierung während
15 Minuten durchgeführt.
- *TB – TR:
Die Hybridisierungstempetatur für
Hybride, bei denen erwartet wird, dass sie eine Länge von
weniger als 50 Basenpaaren haben, sollte 5°–10°C unter der Schmelztemperatur
Tm des Hybrids liegen, wobei Tm nach den
folgenden Gleichungen ermittelt wird. Für Hybride mit einer Länge von
weniger als 18 Basenpaaren, Tm (°C) = 2(Anzahl
der A + T Basen) + 4(Anzahl der G + C Basen). Für Hybride mit einer Länge von
18 bis 49 Basenpaaren, Tm (°C) = 81,5
+ 16,6(log10[Na+])
+ 0,41(% G + C) – 600/N),
wobei N die Anzahl der Basen in dem Hybrid ist und [Na+]
die Konzentration der Natriumionen im Hybridisierungspuffer ([Na+] für
1 × SSC
= 0,165 M).
-
Der
hier verwendete Ausdruck "isoliert" bezieht sich auf
eine Nucleinsäure
oder ein Polypeptid, das aus seiner ursprünglichen Umgebung entfernt
worden ist (z.B. der natürlichen
Umgebung, falls es natürlich vorkommt).
Beispielsweise ein Polynucleotid oder eine DNA oder ein Polypeptid,
das von einigen oder allen zusammen in einem natürlichen System vorkommenden
Stoffen abgetrennt worden ist. Ein isoliertes Polynucleotid kann
Teil eines Vektors und/oder einer Zusammensetzung und insofern immer
noch isoliert sein, als der Vektor oder die Zusammensetzung keinen
Teil seiner natürlichen
Umgebung darstellt. Ebenso können
Polypeptide Teil einer Zusammensetzung und insofern immer noch isoliert
sein, als die Zusammensetzung keinen Teil seiner natürlichen
Umgebung darstellt.
-
Die
hier beschriebenen chimären
Proteine umfassen, wie oben beschrieben, Proteine oder Polypeptide
aus, wie in Tabelle II beschrieben, zwei oder mehr OspC-Familien
von die Lyme Krankheit verursachender Borrelia. Diese Familien können die
Borrelia burgdorferi OspC Familien a, B, I und K sowie die Borrelia
afzelii OspC Familien A und B umfassen. Die hier beschriebenen chimären Proteine
umfassen z.B. ein erstes OspC-Polypeptid, das von einer Nucleinsäure codiert
wird, die eine Sequenz etwa vom Codon 18 an bis zum Codon 210 eines
ersten OspC-Gens umfasst. Alternativ beginnt die Sequenz etwa mit
dem Codon 8. Alternativ reicht die Sequenz bis zum Codon 207. Alternativ
reicht die Sequenz bis zum Codon 194. Alternativ reicht die Sequenz
bis zum Codon 192. Die hier beschriebenen chimären Proteine umfassen ferner
z.B. ein zweites OspC-Polypeptid mit einem variablen OspC-Polypeptid,
das wie oben beschrieben von Nucleinsäurefragmenten codiert wird.
Alternativ umfasst das chimäre
Protein, wie oben beschrieben, zwei oder mehr variable OspC-Polypeptide.
-
Die
hier beschriebenen chimären
Proteine umfassen ferner z.B. ein zweites OspC-Polypeptid, das von einer
Nucleinsäure
codiert wird, welche eine Sequenz von etwa Codon 9 an bis zu etwa
Codon 190 eines zweiten OspC-Gens umfasst.
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Für die hier
beschriebenen chimären
Proteine sind mindestens zwei dieser OspC-Polypeptide oder immunogenen
Fragmente derselben zu einem einzigen Protein, einem chimären Protein
fusioniert das von einer einzigen Nucleinsäure codiert wird, wobei keine
zwei in diesem Fusionsprotein aneinandergrenzende Polypeptide mit
der derselben Konfiguration in einem natürlich vorkommenden OspC-Protein
gefunden werden.
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Alternativ
werden die hier beschriebenen OspC-Proteine oder chimären Proteine
aus Borrelia burgdorferi und Borrelia afzelii in einer Zusammensetzung
kombiniert.
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Ein
Verfahren zum Nachweis einer Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit
verursachende Borrelia in einer Wirtsprobe wird ebenfalls beschrieben.
Das Verfahren umfasst das in Kontakt Bringen der Wirtsprobe mit
einer Zusammensetzung, welche OspC-Polypeptide aus die Lyme-Krankheit
verursachenden Stämmen von
Borrelia umfasst, so dass in der Probe anti-OspC-Antikörper, falls
vorhanden, an die OspC-Polypeptide binden. Die Zusammensetzung kann
ein oder mehrere OspC-Polypeptide oder diagnostische Fragmente derselben
aus zwei Borrelia burgdorferi OspC Familien, die ausgewählt sind
aus der Gruppe A, B, I und K umfassen, mit Ausnahme der Zusammensetzung,
die aus zwei OspC-Proteinen besteht, wobei ein OspC-Protein aus
der OspC-Familie A und das zweite OspC-Protein aus der OspC-Familie
I stammt. Die Antikörper,
welche die OspC-Polypeptide der Zusammensetzung binden werden nachgewiesen
oder gemessen, wodurch eine Immunantwort gegen die Lyme-Krankheit
auslösende
Borrelia nachgewiesen wird. Alternativ kann die Zusammensetzung
mindestens zwei Borrelia OspC-Polypeptide oder diagnostische Fragmente
derselben aus zwei Borrelia afzelii OspC Familien, die ausgewählt sind
aus der Gruppe A und B umfassen. Alternativ kann die Zusammensetzung
Polypeptide aus Borrelia burgdorferi und Borrelia afzelii umfassen.
Alternativ kann die Zusammensetzung eines oder mehrere Polypeptide
aus jeder der Borrelia burgdorferi Familien a, B, I und K und der Borrelia
afzelii Familien A und B umfassen. Die Zusammensetzung kann auch
eines oder mehrere der hier beschriebenen chimären Polypeptide umfassen.
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Es
werden auch Kits beschrieben, welche eines oder mehrere OspC-Polypeptide
oder chimären OspC-Polypeptide
oder Kombinationen derselben zusammen mit geeigneten Puffern und
Mitteln zum Nachweis von Antikörpern
für den
Nachweis oder die Diagnose von die Lyme-Krankheit verursachender
Borrelia umfassen. Die Kits können
Nucleinsäuren
umfassen, die ausreichend homolog zu den OspC-Polypeptiden oder
den chimären
OspC-Polypeptiden
sind, um Nucleinsäuren
nachzuweisen, welche die Gene aus die Lyme-Krankheit verursachenden Stämmen von
Borrelia codieren, zusammen mit Reagenzien zum Nachweis einer positiven
Hybridisierung an die Ziel-DNA oder z.B. Reagenzien für eine spezifische
DNA.
-
Für die Zwecke
eines Nachweis-Kits bezieht sich der Ausdruck "homolog" auf zwei oder mehrere Sequenzen, die
untereinander im Wesentlichen ähnlich
aber nicht identisch sind Zwei DNA-Sequenzen sind "im Wesentliche ähnlich", wenn mindestens
etwa 95% (vorzugsweise mindestens 98%) der Nucleotide über eine definierte
Länge der
DNA-Sequenzen zusammenpassen.
Sequenzen die im Wesentlichen homolog sind, lassen sich identifizieren,
indem die Sequenzen unter Einsatz von Standard-Software, die von
Sequenz-Datenbanken
bezogen werden kann, oder in einem Southern-Hybridisierungs-Experiment
unter z.B. stringenten Bedingungen, wie sie für dieses besondere System definiert
sind, miteinander verglichen werden. Das Aufstellen passender Hybridisierungsbedingungen
gehört
zum Können
des Fachmanns. Siehe z.B. Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
Inc., New York; Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press. Für die Zwecke der vorliegenden
Offenbarung werden Aminosäuresequenzen
mit z.B. mehr als 90 Prozent Ähnlichkeit
als im Wesentlichen homolog angesehen.
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Die
hier beschriebenen Impfstoffzusammensetzungen lösen in einem Wirt humorale
und Zellvermittelte Immunantworten aus. Ferner sind die hier beschriebenen
diagnostischen Zusammensetzungen in der Lage, unter Einsatz standardmäßiger immundiagnostischer
Techniken sowohl eine humorale als auch zellvermittelte Immunantwort
nachzuweisen.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1: TECHNOLOGIEN
-
Stämme von
Borrelia
-
Aus
primären
Erythema migrans (EM)-Verletzungen, Blur oder Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit von
Patienten vom Lyme Disease Center in Stony Brook, New York, vom
Lyme Disease Diagnostic Center am New York Medical College, Valhalla,
New York oder von privaten Praxen von zwei zusammenarbeitenden Medizinern
am Eastend von Long Island wurden 140 B. burgdorferi-Stämme isoliert
oder con den Centers for Disease Control (CDC) erhalten. Alle Patienten
erfüllten
die von den Centers for Disease Control aufgestellte Definition
zur Überwachung
der Lyme-Krankheit (CDC, Morb. Mortal Wkly. Rep. 46: 20–21, (1997)).
Isolate aus der Haut, dem Blut und der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
wurden unter Einsatz von standardisierten Techniken erhalten; (Barbour,
A. G., Yale J. Biol. Med. 57: 521–525, 1984; Berger, B. W. et
al., J. Clin. Microbiol. 30: 359–361, 1992; Wormser, G. P.
et al., J. Clin. Microbiol. 36: 296–298 (1998)). Vom fortschreitenden
Rand eine Erythema migrans-Verletzung wurden Stanzbiopsien entnommen
und in BSK-H-Medium
(Sigma, St. Louis, MO) bei 34°C
inkubiert, um eine Kultur anzuzüchten.
Wie durch direkte Analyse des Biopsiegewebes im Vergleich mit Kulturisolaten
ermittelt wurde (Seinost, G. et al., Arch. Derm., 135: 1329–1333, (1999))
gab es anders als bei der Isolierung von B. burgdorferi aus ohne
Nahrung belassenen Zecken; (Norris, D. E. et al., J. Clin. Microbiol.
35: 2359–2364,
(1997)) einen geringen Culture-Bias. Darüber hinaus wurden 22 OspC-Sequenzen
von B. burgdorgeri sensu stricto vob GenBank erhalten. Die verwendeten
Zeckendaten stammen entweder von GenBank oder aus der Untersuchung
von Wang et al. (Wang, I-N. et al., Genetics 151: 15–30 (1999)).
-
DNA.Isolierung
-
Zur
Isolierung der genomischen Borrelia-DNA wurden durch Zentrifugation
bei 10.000 Upm über
30 Minuten bei 4°C
Zellen aus der Log-Phase gewonnen. Das Bakterienpellet wurde in
Tris/Saline-Puffer (10 mM Tris (pH 7,5), 150 mM NaCl) resuspendiert.
Die Bakterien wurden dann pelletisiert und in TNE (10 mM Tris (pH 7,5),
150 mM NaCl, 1 mM EDTA) resuspendiert. Es wurde frisch gewonnenes
Lysozym (20 mg/ml in TNE), Natriumdodecylsulfat (10%) und Proteinase
K (20 mg/ml) zugesetzt und die Mischung bei 50°C 1 Stunde lang inkubiert und
dann mit RNAse behandelt. Die DNA wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert,
mit Ethanol gefällt und
in TE-Puffer resuspendiert.
-
Polymerase-Kettenreaktion
-
Wie
früher
beschrieben (Wang, I-N. et al., Genetics 151: 15–30 (1999)) wurde das OspC-Gen unter Einsatz
der PCR amplifiziert. Das OspC-Gen wurde unter Verwendung von zwei
externen Primern amplifiziert: 5'-AAA
GAA TAG ATT AAG TGC GAT ATT-3' (+),
SEQ ID NO: 1, beginnend mit der Base 6 und 5'-GGG CTT GTA AGC TCT TTA ACT G-3' (–), SEQ
ID NO: 4, endend an der Base 602. Unter Verwendung von SEQ ID NO:
1 und dem reversen Primer 5':CAA
TCC ACT TAA TTT TTG TGT TAT TAG-3' (–)
SEQ ID NO: 2, endend an der Base 345 wurde die 5'-Hälfte
von OspC amplifiziert. Die 3'-Hälfte von
OspC wurde unter Einsatz des Primers 5'-TTG TTA GCA GGA GCT TAT GCA ATA TC-3' (+), SEQ ID NO:
3, beginnend an der Base 289 und der SEQ ID NO: 4 als reversem Primer
amplifiziert. Die externen Primer amplifizierten ein Fragment von
597 bp. Die Amplifikation der 5'-Hälfte ergab
ein Fragment von 340 bp, während
die Amplifikation der 3'-Hälfte ein Fragment
von 314 bp ergab. Alle Anzahlen für die Basen und die amplifizierten
Größen der
Fragmente beruhen aus der OspC-Sequenz des Stammes B31 (GenBank
Zugangsnummer U10894) mit dem Startcodon als Base 1.
-
Die
Amplifikation erfolgte in 50 μl
einer Lösung
mit Perkin-Elmer Cetus 10 × PCR-Puffer
(100 mM Tris-HCl (pH 8,3), 500 mM KCl), 2,5 mM MgCl2, 0,2 mM Desoxynucleosidtriphosphat
pro Nucleotid, 2,5 E Taq-Polymerase (Perkin-Elmer/Cetus) und 0,5
mM von jedem Primer. Die Amplifikations-Reaktion wurde für 40 Zyklen
in einem DNA-Thermal-Cycler
(PTC-100; MJ Research, Inc., Watertown, MA) mit folgendem Amplifikationsprofil
durchgeführt:
Denaturierung bei 95°C über einen
Zeitraum von 40 Sekunden, Hybridisierung bei 54°C über einen Zeitraum von 25 Sekunden
und Verlängerung
bei 72°C über einen
Zeitraum von 1 Minute, nach einem anfänglichen Denaturierungsschritt
bei 96°C
einen Zeitraum von 2 Minuten. In jedem Versuch wurde eine negative
Kontrolle eingesetzt, um aus eine Kontamination hin zu überwachen.
-
Kalte SSCP-Analyse
-
Die
SSCP-Analyse wurde ausgewählt,
um die genetische Variation der isolierten OspC-Genfragmente auf der Grundlage von deren
ausgezeichnet hohem Nachweisvermögen
von DNA-Polymorphismen und Punktmutationen an den verschiedenen
Positionen in DNA-Fragmenten
zu charakterisieren. (Orita, M. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 86:
2766–2770,
(1989)). In Fragmenten mit einer Länge von bis zu 800 bp sind
einzelne Punktmutationen nachgewiesen worden (Michaud, J. et al.,
Genomics. 73: 389–394,
(1992)). Es gibt jedoch Hinweise dafür, dass die Fähigkeit
der SSCP-Analyse zum Nachweis von Mutationen signifikant abnimmt, wenn
sich die PCR-Fragmente einer Länge
von 400 bp annähern
(Hayashi, K., PCR Methods & Applications 1:
34–38,
(1991)). Um eine hohe Nachweiseffizienz von Nucleotidpolymorphismen
zu erzielen, betrug die Länge
der hier verwendeten PCR-Produkte 340 bp von der 5'-Hälfte her
und 314 bp von der 3'-Hälfte des
OspC her.
-
Die
amplifizierten OspC-Genfragmente von allen 140 Stämmen wurden
mittels der von Hongyo et al. beschriebenen Vorschrift für die kalte
SSCP-Analyse auf ihre genetischen Variationen hin analysiert (Hongyo, T.
et al., Nucleic. Acids Res. 21: 3637–3642, (1993)). Kurz zusammengefasst
wurden 5 bis 15 μl
des PCR-Produkts einer Mischung mit 4 μl 5 × TBE-Ficoll-Probenpuffer (NOVEX,
San Diego, CA) und 0,4 μl
1 μM Methylquecksilberhydroxid
(Alfa Aesaer, Ward Hill, MA) zugesetzt. Die Menge des für die SSCP-Analyse eingesetzten
PCR-Produkts wurde nach dem Sichtbarmachen des PCR-Produkts auf
einem Agarosegel mit Ethidiumbromid bestimmt. Die Probenmischung
wurde über
einen Zeitraum von 4 Minuten auf 95°C erhitzt und dann vor dem Eintragen
der gesamten 20 μl
in die Vertiefung der Gelprobe auf Eis abgekühlt. Die schärfsten Banden wurden
beobachtet, wenn die Probe auf ein vorgegossenes 20% TBE-Gel (NOVEX)-Elektophoresesystem (ThermoFlow
ETC Unit, NOVEX) mit 1,25 × TBE-Laufpuffer
aufgetragen wurde. Die Elektrophorese der SSCP-Produkte erfolgte
mit 240 Volt bei einer konstanten Temperatur von 8°C über einen
Zeitraum von 17 Stunden, um unterscheidbare Verschiebungen in der
Mobilität
anzuzeigen. Die Gele wurden mit 0,5 μl/ml Ethidiumbromid in 1 × TBE-Puffer über einen
Zeitraum von 25 Minuten angefärbt
und in destilliertem Wasser über einen
Zeitraum von 30 Minuten entfärbt.
Die gefärbten
Bande wurden in einer UV-Box mit einer Wellenlänge von 340 nm in Augenschein
genommen. Die Proben, die mehr als zwei SSCP- Bande aufwiesen, wurden erneut amplifiziert,
um zu ermitteln, ob mit den Banden wirkliche Allele aufgefunden
wurden oder nur das Produkt von PCR-Artefakten. Es erfolgte eine
Seite an Seite durchgeführte
SSCP-Analyse, um selbst geringfügige
Verschiebungen in der elektrophoretischen Beweglichkeit nachzuweisen.
-
DNA-Sequenzierung
-
Das
OspC-Gen oder Repräsentanten
von jeder Mobilitätsklasse
wurden erneut amplifiziert. Doppelsträngige PCR-Fragmente wurden
mittels Agarose-Gelelektrophorese gereinigt und unter Einsatz der
Didesoxy-Terminations-Methode und der ursprünglich für die PCR-Amplifikation eingesetzten Vorwärts- und
Rückwärts-Primer
einer automatischen DNA-Sequenzierung
unterzogen.
-
Statistische
Analyse
-
Es
erfolgte eine Chi-Quadrat-Analyse der Kontingenztafeln. Mit dieser
Analyse werden signifikante Unterschiede in der Häufigkeitsverteilung
untersucht. Die Tafeln waren 2 × N,
wobei N die Anzahl der unterschiedenen OspC-Hauptgruppen ist. Für eine Untersuchung,
die frei von systematischen Fehlern ist, muss die erwartete Durchschnittszahl
in jedem Element der Tafel etwa 6 oder größer sein (Zar, J. H., Biostatistical
Analysis, 3. Ausgabe, S. 206, (1996)). Dies bedeutet, dass die Zahl
der Beobachtungen größer als
6-mal 2N sein sollte. Wenn die erwartete Durchschnittszahl kleiner
als 6 war, wurden die OspC-Hauptgruppen mit der niedrigsten Zahl
in der Probe vereinigt, bis die Zahl der Beobachtungen etwa gleich
oder größer 12N
war.
-
ERGEBNISSE
-
OspC-Mobilitätsklassen
in menschlichen Isolaten von B. burgdorferi
-
132
Isolate von B. burgdorferi sensu stricto aus Patientenproben der
Haut, des Blutes und der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Tabelle II) wurden
in vitro vermehrt und als DNA- Quelle
für die
Analyse verwendet. Der OspC-Genotyp von jedem Stamm wurde mit einer
kalten SSCP-Analyse des 5'-Endes
(340 bp) des Gens ermittelt und mit einer SSCP-Analyse des 3'-Endes (314 bp) von
OspC bestätigt.
In allen Isolaten von B. burgdorferi entsprach die genetische Variation
am 5'-Ende des Gens
der Variation am 3'-Ende.
Daraufhin wurden mindestens zwei Repräsentanten von jeder SSCP-Mobilitätsklasse
sequenziert. Die Sequenzen von den gleichen Mobilitätsklassen
waren in allen Proben identisch und jede Mobilitätsklasse hatte ihre eigene
Sequenz. Daher war die Empfindlichkeit und Spezifität der SSCP-Analyse
100%. Jede SSCP-Mobilitätsklasse wurde
als Allel bezeichnet. Wang et al. beschrieben vor kurzem 13 OspC-Allele
(Wang, I-N. et al., Genetics 151: 15–30). In dieser Anmeldung werden
weitere 5 OspC (OC)-Mobilitätsklassen,
OC14–18)
beschrieben. OC14 hat die gleiche OspC-Sequenz wie das OspC im Stamm
2591. TABELLE
II. Aufstellung der OspC-Hauptgruppen zusammen mit den durch SSCP
analysierten OspC-Allelen

- 1 Als Beispiel
wurde eine einzelne GenBank-Sequenz von jedem Typ angegeben
- 2 Die Anzahl von jeder im Blut, in der
Synovialflüssigkeit
oder in der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
beobachteten OspC-Gruppe. Darin sind sowohl SSCP-Daten als auch
Daten aus der Literatur, einschließlich GenBank-Daten, enthalten.
- * Die B. burgdorferi sensu stricto-Gruppen P bis S sind nur
in Europa zu finden. Die Gruppen R und S sind von der Analyse ausgeschlossen,
weil nahezu identische OspC-Allele in B. afzelii und B. garinii
gefunden werden, was darauf hinweist, dass diese Gruppen vor kurzem
durch Übertragung
unter den Spezies erzeugt wurden.
-
Mehrfach-Infektionen
-
Von
den 132 primären
Isolaten aus Patienten mit der Lyme-Krankheit in dieser Untersuchung
enthielten die meisten nur einen einzigen Stamm. Sieben Isolate
aus der Haut und ein Isolat aus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
enthielten, wie mittels SSCP-Analyse nachgewiesen, zwei unterschiedliche
Stämme, was
zusammen dann 140 unterschiedliche Stämme ergab. Die in mehrfach
infizierten Erythema migrans-Biopsiemustern gefundenen OspC-Allelpaare
waren (OC1, OC12), OC1, OC14), 2 × (OC2, OC3), 2 × (OC2, OC12)
und OC8, OC18). Das Isolat aus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit NY940657 enthielt
die OspC-Allele OC1 und OC12. Für
das Isolat aus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
297, das in Connecticut isoliert wurde, gab es zwei bei GenBank
veröffentlichte
Sequenzen: L42893, welche OC10 analog ist und U08284, welche OC12
analog ist. Der paarweise Unterschied der OspC-Sequenzen beider
Stämme
ist 16,4%, was eine Infektion der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit mit zwei unterschiedlichen
Stämmen
in diesem Isolat nahe legt. Insgesamt enthielten 5,5% aller hier
beschriebenen Isolate zwei Stämme.
Weil 50% der in der Wildnis isolierten Zecken mit mehrfachen Stämmen infiziert
sind, ist man allgemein bei einem einzigen Zeckenbiss mehrfachen
Stämmen
ausgesetzt, was die Möglichkeit
erhöht,
dass unterschiedliche Stämme
unterschiedlich pathogen sind.
-
Zu
diesem 140 Stämmen,
für welche
hier das OspC-Allel ermittelt wurde, wurden 22 Stämme der
bekannten OspC-Sequenz von GenBank hinzugefügt, was insgesamt 162 ergab.
51 dieser Stämme
wurden jeweils aus dem östlichen
Long Island erhalten; 77 wurden von Westchester County, New York
erhalten und der Rest aus anderen endemischen Gebieten der USA (22
Stämme)
und aus Europa (12 Stämme).
Die Isolate wurden in solche aus dem Ort der Primärinfektion,
aus der Erythema migrans-Hautverletzung (118 Isolate) und solche
aus Sekundärorten,
wo die Infektion disseminiert worden war (44 Isolate). unterteilt.
Diese letztere Gruppe enthielt z.B. 20 aus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit,
23 aus dem Blut und eine aus der Synovialflüssigkeit.
-
OspC-Hauptgruppen aus
B. burgdorferi-Isolaten des Menschen
-
Überraschenderweise
fielen, wie hier beschrieben, die Unterschiede zwischen OspC-Sequenzen unter und
zwischen den Familien von B. burgdorferi sensu stricto in zwei Gruppen.
Paare von OspC-Genen innerhalb der gleichen Familie unterschieden
sich in ihrer Nucleinsäuresequenz
um weniger als 2%, während Paare
von OspC-Genen aus separaten Familien sich in ihrer Nucleinsäuresequenz
um mehr als 8% unterschieden. Wang et al. definierten 19 als A bis
S bezeichnete OspC-Hauptgruppen, (Wang, I-N. et al., Genetics 151:
15–30
(1999)). Wie hier beschrieben, werden zwei zusätzliche als T und U bezeichnete
OspC-Gruppen zur Verfügung
gestellt. OC16 steht für
die Hauptgruppe T und OC17 für
die Hauptgruppe U (Siehe Tabelle I). Die geringsten paarweisen Unterschiede
der Gruppen T und U zu irgend einer anderen OspC-Hauptgruppe sind
16,1% bzw. 20,5%.
-
B. burgdorferi-Klone sind
unterschiedlich pathogen
-
Wie
hier beschrieben sind Klone, welche unterschiedliche OspC-Gruppen
von Borrelia burgdorferi repräsentieren,
unterschiedlich pathogen. Dies zeigt sich in den unterschiedlichen
Häufigkeiten
der verschiedenen OspC-Hauptgruppen in Zecken, in der anfänglichen
Infektion der Haut und in disseminierten Infektionen.
-
Die
Stämme
bei GenBank und in der Literatur, für welche die OspC-Sequenzen
ermittelt worden sind, wurden in weitem Umfang im gesamten geographischen
Verbreitungsgebiet der Spezies gesammelt und wurden ungeachtet dessen,
ob sie von Zecken oder vom Menschen stammten ausgewählt. Diese
Stämme
ergaben eine kleine aber zufällige
Probe der Häufigkeiten
der OspC-Hauptgruppen in Zecken und im Menschen. Wie hier gezeigt,
wurde gefunden, dass die Häufigkeit
der OspC-Hauptgruppen aus Isolaten des Menschen sich signifikant
von der in Zecken auf Long Island gefundenen Häufigkeit unterschied. In Tabelle
III wird gezeigt, dass sich die Häufigkeitsverteilung der Stämme aus
der Haut von Individuen auf dem östlichen
Long Island signifikant von den im gleichen Gebiet gesammelten Zeckenstämmen unterschied. TABELLE
III
χ
2 = 36,3 mit 9 Freiheitsgraden
p < 0,001
- a Die kombinierten Hauptgruppen sind durch
individuelle Häufigkeiten
von 0,025 oder weniger definiert und enthalten die Gruppen E, J,
N, O.
-
Die
hier für
alle in dieser Untersuchung präsentierten
OspC-Gruppen abgegebene Analyse zeigte, dass die meisten Gruppen
sowohl in Zecken als auch im Menschen gefunden werden (Tabelle II).
Die Hauptgruppen A, B, I und K überwogen
jedoch im Menschen, wobei die A- und
K-Gruppen am häufigsten
gefunden wurden (1).
-
Das
Pathogenitätsmuster
der verschiedenen Klone, wie es durch die Häufigkeit am Primärort der
Infektion, der Haut, im Vergleich mit der Häufigkeit an Sekundärorten gezeigt
wird, gab zu erkennen, das nur vier Hauptgruppen (A, B, I, K) sowohl
in der haut als auch an den Sekundärorten gefunden wurden (Vergleich
der Tabellen III und IV). Alle anderen Hauptgruppen wurden nur in
der Haut gefunden. Wenn alle Gruppen mit drei oder weniger Isolaten
kombiniert werden, um die kombinierte Gruppe der Tabelle IV zu ergeben,
ergibt ein 2 × 8
Kontingenztest zum Vergleich der Häufigkeitsverteilung der Haut
gegenüber
den Sekundärorten
eine Signifikanz von p < 0,005.
Wenn keine Gruppen kombiniert werden, ist ein 2 × 15 Kontingenztest immer noch
signifikant (χ
2 = 24,07 mit 14 Freiheitsgraden, p < 0,05). Die Verteilung
der Stämme
aus Primär-
und Sekundärorten
zeigte, dass nur ein gewisser Teil der Hauptgruppen A, B, I und
K eine disseminierte Krankheit verursachen. Wie hier beschrieben
werden diese als invasive Klone bezeichnet, während andere Klone als nicht
invasive Klone bezeichnet werden TABELLE
IV
χ
2 = 23,6 mit 7 Freiheitsgraden
p < 0,005
- a Die kombinierten Hauptgruppen werden durch
individuelle Häufigkeiten
von 0,0225 oder weniger definiert und enthalten C, D, E, M, N, O,
T und U.
-
Wie
hier beschrieben, sind die durch die OspC-Gruppen definierten unterschiedlichen
Klone von B. burgdorferi sensu stricto unterschiedlich pathogen.
Einige Gruppen verursachen sehr selten, wenn überhaupt, eine Krankheit beim
Menschen, z.B. die OspC-Gruppen D, E, F und L. Einige Gruppen verursachen
am Ort des Zeckenbisses eine lokale Infektion, jedoch keine systemische
Erkrankung, z.B. die OspC-Gruppen G, H, J und T. Schließlich gibt
es einige Gruppen, die für
eine systemische Erkrankung verantwortlich sind; dies sind die OspC-Gruppen A, B, I und
K. Unsere Befund weisen darauf hin, dass alle systemischen B. burdorferi
sensu stricto Infektionen beim Menschen von den Stämmen in
diesen vier OspC-Gruppen
verursacht werden
-
1 zeigt
die Häufigkeitsverteilung
der OspC-Hauptgruppen unter B. burgdorferi Isolaten aus Ixodes scapularis
Zecken auf Eastern Long Island, n = 72, (A); Erythema migrans Verletzungen,
n = 118, (B); und Sekundärorten
der Infektion, n = 44, (C). Der Prozentsatz von Gruppe A plus Gruppe
K stieg von 23% in den Zecken.Isolaten auf 47% in den Hautisolaten
und auf 84% in den Sekundärorten.
Die Länge
der Balken in 1 veranschaulicht diesen Zuwachs,
wobei die Länge
der kombinierten A- und K-Gruppen konstant gehalten wird. In der
Haut sind die Gruppen C, D, E, M, N, O, T und U kombiniert worden,
da ihre individuellen Häufigkeiten 0,025
oder weniger sind. Diese Kombination von Gruppen, wenn sie kombiniert
wurden, macht bis zu 12,7% der Gesamtzahl der Stämme aus.
-
Eine ähnliche
Analyse wurde für
B. afzelii durchgeführt.
Die Analyse umfasste OspC-Allele aus 21 Stämmen von GenBank und 12 für diese
Untersuchung sequenzierte Stämme.
Diese Sequenzen fielen in 20 Hauptgruppen, wobei die Definition
einer Gruppe so war, dass innerhalb einer Gruppe weniger als 1%
Sequenzunterschied herrschte und zwischen den Gruppen ein Sequenzunterschied
von mindestens 7,7% bestand. Es gab zwei Ausnahmen von dieser Regel,
die verursacht wurden von einer Deletion in einem OspC-Gen und von
einem kreuzweisen Spezies-Transfer eines kleinen DNA-Abschnitts
in einem anderen OspC-Gen. Wurden diese anomalen Abschnitte entfernt,
fielen alle OspC-Allele unter die 20 Gruppen. Nur zwei Gruppen enthielten
Stämme
aus chronischen Infektionen – die
Gruppen A und B. Durch analoge Betrachtung und die Untersuchung
bei B. burgdorferi scheint es, dass bei B. afzelii nur zwei Gruppen
pathogen sind.
-
BEISPIEL 2: Protein-Expression
und Immunoblotting
-
Protein-Expression
-
Die
Escherichia coli (Stamm BL21 (pLysS) oder Stamm B834 (DE3)) wurden
mit dem die rekombinanten chimären
Borrelia-Proteine (RCBPs) codierenden Plasmid transformiert und
in 10 ml LB-Medium (5 g/l NaCl, 10 g/l Trypton, 3 g/l Hefeextrakt,
25 mg/l Chloramphenicol und 50 mg/l Ampicillin) bei 37°C unter Schütteln angezüchtet. Sobald
die optische Dichte bei 600λ 0,3–0,4 Einheiten
erreichte wurde durch Zugabe von IPTG (Isopropyl-B-D-thiogalactosid) bis
zu einer Endkonzentration von 0,5 mMol die Expression der rekombinanten
Proteine induziert und die Zellen für weitere drei Stunden angezüchtet. Die
Kulturen wurden durch Zentrifugation bei 3800 g über einen Zeitraum von 5 Minuten
geerntet. Die Zellen wurden in 20 mM NaPO4 bei
pH 7,7 resuspendiert und über
Nacht bei –20°C aufbewahrt.
Nach dem Auftauen wurde der Rohextrakt mit DNAse (2 μg/ml) in
Gegenwart von 2,5 mM MgCl2 bei Raumtemperatur
30 Minuten lang inkubiert, bei 14.000 Upm 5 Minuten lang zentrifugiert
(Eppendorf 5417C) und 5 μl
der Proteinprobe wurden auf einer SDS-PAGE laufen gelassen, die
entweder mit Commassie-Blau gefärbt
war, oder sie wurden für
ein Immunoblotting verwendet. Die Proteinproben wurden gewöhnlich mit
einem Natriumdodecylsulfat (SDS) enthaltendem Puffer und in ausgesuchten
Fällen
mit Reduktionsmitteln wie Dithiothreitol (DTT) oder 2-Mercaptoethanol
(2-ME) solubilisiert. Nach dem Auflösen wurde das Material mittels
SDS-PAGE aufgetrennt. Die Proteine wurden sodann elektrophoretisch
auf eine Polyvinylidendifluorid-Membran (PVDF, Immobilon-P®,
Millipore) übertragen.
Der Transfer der Proteine wurde mit einem reversiblen Färbeverfahren,
Ponceau S, verfolgt. Die gefärbte
Membran wurde hergestellt und die Membran durch Einweichen in Wasser über einen
Zeitraum von 10 Minuten entfärbt.
Alle nicht spezifischen Bindungsstellen an den Proteinen und auf
der Membran wurden blockiert, indem die Membran in eine Lösung mit
einem Proteine oder Detergentien blockierenden Mittel (5% Milch
in mit Tris gepufferter Saline (TBS) Tween-20® 0,1%)
getaucht wurde. Die Membranen wurden dann mit einem primären Antikörper (entweder
einem monoklonalen Antikörper
oder Erythema migrans-Lyme-Krankheit-Humanserum) inkubiert. Die
Membran wurde gewaschen und die Antikörper-Antigen-Komplexe unter
Einsatz von alkalischer Phosphatase (AP) identifiziert, die an einen
sekundären
Antikörper
gekoppelt war, entweder an Anti-Immunglobulin G (Anti-Maus IgG)
zum Nachweis des monklonalen Antikörpers oder an Anti-human IgA
+ IgG + IgM zum Nachweis der Serum Antikörper. Sodann wurde ein chromogenes
Substrat für
die alkalische Phosphatase eingesetzt, um die Aktivität sichtbar
zu machen.
-
BEISPIEL 3: SEROLOGISCHE
CHARAKTERISIERUNG – ELISA
(Enzyme Linked Immunosorbent Assay)
-
Immobilisierung von RCBPs
auf ELISA-Platten, Bestimmung der optimalen RCBP-Bindung:
-
Eine
Lösung
von gereinigten RCBPs in Natriumphosphat-Puffer von pH 9,0 wurde
verwendet, um kommerzielle Mikrowell-Platten (MaxiSorp®, Nunc)
zu beschichten. Die rekombinanten OspC-Borrelia-Proteine werden
in Tabelle V beschrieben. Das Beschichtungsverfahren wurde wie folgt
durchgeführt:
100 μl einer Lösung mit
der geeigneten Konzentration von jedem RCBP wurde jeder Vertiefung
zugesetzt und die Mikrowell-Platte jeweils 1 Stunde bei Raumtemperatur
oder 4°C über Nacht
inkubiert. Die Antigenlösung
wurde aus den Vertiefungen entfernt, die Platte dreimal mit phosphatgepufferter
Saline (PBS) von pH 9,0 gewaschen und 200 μl der Blockierungslösung (2%
BSA-Fraktion V (Sigma) in PBS) zugesetzt. Nach 30-minütiger Inkubation bei
37°C wurden
die Platten dreimal mit PBS gewaschen, in Kunststoff eingehüllt und
bis zur Verwendung bei 4°C
aufbewahrt. Die Bindung der einzelnen RCBPs wurde gemessen, indem
monoklonale Antikörper
eingesetzt wurden, die entweder spezifisch auf OspA oder OspC reagierten
und dann wurde (nach dem Waschen) ein mit alkalischer Phosphatase
konjugierter sekundärer
Anti-Maus-Antikörper
von Ziegen eingesetzt. Es wurde gefunden, dass die Obergrenze für die Proteinbindung über dem
Wirkungsbereich des zu deren Messung eingesetzten Antikörpers lag
und es wurde gefunden, dass die Standardvorschrift für die Blockierung
diese hohe Protein-Bindungskapazität erfolgreich absättigt, was
in den Vertiefungen mit der Kontrolle zu niederem Hintergrundrauschen
führte.
Die Ergebnisse dieser Experimente zeigten, dass für jedes
der untersuchten RCBPs eine Proteinkonzentration von 0,5 μg/ml im Beschichtungspuffer
optimal war. Es wurde nicht gefunden, dass es nötig ist, die chimären Proteine
in einem spezifischen molaren Verhältnis zueinander zu immobilisieren;
es ist nur nötig,
dass eine ausreichende menge eines jeden Proteins gebunden wird,
so dass bei Verwendung von Patientenserum die Epitope im chimären Protein
im nachfolgenden ELISA-Assay nicht limitierend werden. Es wurde
gefunden, dass für
praktische Zwecke diese Bedingungen erfüllt waren, wenn mit einem in einer
der chimären
Proteine auf der der Oberfläche
einer Vertiefung vorkommenden spezifischen Epitop der Monoclonal-Capture-Assay
für jeden
monoklonalen Antikörper
der Maus eine Extinktion von etwa 1,5 Einheiten oder darüber erreichte.
Falls nötig
können
jedoch die Konzentrationen der einzelnen Proteine in der Mischung
eingestellt werden, um unter Einsatz einer Routineoptimierung die
gewünschten
Mengen an immobilisiertem Protein zu erreichen. Obwohl die Menge
von jedem an die Oberfläche
der Vertiefung gebundenen RCBP und die Menge von jedem der Lösung ausgesetzten
Epitop von Protein zu Protein etwas variiert, wurde nicht gefunden,
dass die Menge an gebundenem Epitop innerhalb des nützlichen
Rahmens eines ELISA-Tests nicht limitierend wirkt.
-
ELISA-Tests:
-
Das
Standardverfahren für
die ELISA-Tests war wie folgt: Proben von menschlichem Serum wurden mit
einem Muster-Verdünnungsmittel
(10% fötales
Rinderserum in PBS von pH 9,0) 1:100 verdünnt und 100 μl von jeder
Probe auf die Mikrowells von ELISA-Platten gegeben, die wie oben
beschrieben mit einem Antigen beschichtet worden waren. Nach der
Inkubation über
einen Zeitraum von 1 Stunde bei 37°C wurden die Proben entfernt
und die Platten dreimal in TBS-TweenTM (0,5
M Tris pH 7,2; 1,5 M NaCl; 0,5% TweenTM)
gewaschen. Anti-Human-Antiserum
der Ziege, die an alkalische Phosphatase gekoppelt waren, welche
spezifisch entweder auf IgM (Fc) oder IgG (Fab) reagiert (Jackson
Immuno Research Laboratories) wurde in PBS von pH 7,4 1:1000 verdünnt und
in jede Vertiefung 100 μl
der Lösung
gegeben. Nach der Inkubation über
einen Zeitraum von 30 Minuten bei 37°C wurden die Platten dreimal
mit TBS-TweenTM gewaschen und 100 μl einer Substrat-Lösung (5
mg p-Nitrophenylphosphat-Tabletten
gelöst
in 1 × Diethanolamin-Substratpuffer,
um 2 mg/l Lösung
zu erhalten – Kirkegaard
Perry Laboratory) wurden jeder Vertiefung zugesetzt. Die Platten
wurden über einen
Zeitraum von 30 Minuten bei 37°C
inkubiert und jeder Vertiefung dann 100 μl einer Stop-Lösung (5% EDTA)
zugesetzt. An einem Mikroplatten-Leser (Dynatech) wurde die Extinktion
bei 410 nm abgelesen. Eine Probe wurde als positiv angesehen, wenn
sie eine mittlere Extinktion über
dem Mittelwert der Negativkontrollen plus drei Standardabweichungen
aufwies. Die Kreuzreaktivität
wurde gegen Serum von Patienten mit Syphilis, systemischem Lupus
erythematosus, rheumatischer Arthritis und sowohl endemischen als
auch nicht endemischen Feldarbeitern gemessen.
-
Unter
Einsatz des oben beschriebenen ELISA-Tests wurde Serum von verschiedenen
Patienten untersucht. Patienten mit akuter Erythema migrans (EMA)
wiesen frühe
lokalisierte Infektionen auf, welche typisch sind für das Vorkommen
von gut definierter Erythema migrans (EM) bei Patienten aus einem
endemischen Bereich. Patienten mit einer frühen Dissemination (EA) sind
akut disseminierte (AcD) Infektionen, welche sich durch EM und eines
der folgenden Symptome auszeichnen: zusätzliche EM-Verletzungen, AV-Blockade,
neurologische Anomalitäten
(z.B. Paralyse des 7. Nervs) oder Meningitis. Patienten mit akuter
Konvaleszenz (AcC) wurden aus denselben Patienten erhalten wie EA
und AcD zwei bis vier Wochen später.
Serum wurde auch aus der CDC aus Patienten mit gut dokumentierter
Syphilis (S) untersucht, das Serum wurde auch von SUNY in Stone
Brook, Division of Rheumatology aus Patienten mit gut dokumentiertem
systemischem Lupus erythematosus (SLE) oder von Patienten mit gut
dokumentierter rheumatischer Arthritis (RA) erhalten. Die Seren
von endemischen Feldarbeitern (End) wurden von im Freien arbeitenden
Arbeitern aus Long Island erhalten, das für die Lyme-Krankheit endemisch
ist. Nicht endemische Seren (Nend) wurden von im Freien arbeitenden
Arbeitern aus Arizona erhalten, das für die Lyme-Krankheit nicht endemisch ist. Zusätzlich wurde das
Serum von endemischen Feldarbeitern (End) und nicht endemischen
Feldarbeitern (NEnd) untersucht. Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung wurden eingesetzt, um diese verschiedenen in
8 zusammengefassten
Seren zu untersuchen. Tabelle
V
- 1 C1–C12 sind
Gene/Proteine mit einem Lipidierungssignal
- 2 C2C10 und andere Verbindungsnamen
mit C beziehen sich auf chimäre
OspC-Proteine, wobei
wie hier beschrieben der N-terminale Abschnitt der Chimäre von einem
ersten OspC-Allel stammt und der C-terminale Abschnitt des chimären Moleküls von einem
zweiten OspC-Allel stammt. Die Polypeptide waren nicht lipidiert.
-
BEISPIEL 4: IMMUNISIERUNG
VON MÄUSEN
MIT CHIMÄREN
OSPC-PROTEINEN ALS IMMUNOGEN
-
Vier
bis fünf
Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse
wurden mit 5 μg
chimären
OspC-Proteinen in
100 μl Aluminiumhydroxid-Adjuvans
mittels subkutaner Injektion (SC) immunisiert. Für jede Gruppe wurden 5 Mäuse eingesetzt.
Zur negativen Kontrolle wurden 5 weibliche BALB/c-Mäuse mit
100 μl Aluminiumhydroxid-Adjuvans
allein immunisiert. Zwei Wochen nach der Immunisierung erhielten
die Mäuse
eine Booster-Dosis mit demselben Antigen und zwei Wochen danach
wurde eine gleiche Boosterdosis verabreicht. Eine Woche nach jeder
Booster-Dosis wurde jeder Maus (einschließlich der negativen Kontrollen)
Blut entnommen und unter Einsatz des oben beschriebenen ELISA-Verfahrens
das Serum auf das Vorkommen der entsprechenden chimären Anti-OspC-Protein-Antikörper hin
untersucht.
-
Die
Mäuse wurden
mit chimären
Proteinen wie in der folgenden Tabelle VI immunisiert. TABELLE
VI
- 1 "Lip" bedeutet ein lipidiertes
N-terminales Ende, LipCB31 ist das OspC-Protein von B. burgdorferi
Stamm B31.
- 2 Die Zahl unmittelbar nach "C" betrifft, wie hier beschrieben, das
besondere Allel von OspC.
- 3 "Unlip" bedeutet die nicht
lipidierte Form des N-terminalen Endes.
-
Einige
Typen von einzelnen OspCs aus B. burgdorferi sensu stricto, OspCB31,
OspC2, OspC3, OspC7, OspC10, OspC12 und ein einzelnes OdpC aus B.
afzelii, Ctro, wurden in einem ELISA-Test als Antigene verwendet,
um das aus den immunisierten Mäusen
gewonnene Serum zu untersuchen. Wie in den 2 und 3 gezeigt,
lösten
UnlipC2C10 und UnlipC2C12 nach der ersten bzw. zweiten Blutentnahme
eine Immunantwort in Form von Antikörpern aus (humorale Antwort)
gegen ein breites Spektrum von OspC-Familien aus. Das Serum von
mit UnlipC2C10, UnlipC2C12, LipCB31 und LipC12 immunisierten Mäusen wurde
sodann verwendet, um gegen einzelne OspC-Polypeptide aus verschiedenen
Stämmen
der drei Borrelia-Gen-Hauptspezies Borrelia burgdorferi, Borrelia
afzelii und Borrelia garinii zu testen.
-
Wie
in 4 gezeigt, wurden unterschiedliche Stämme von
B. burgdorferi sensu stricto (B.b.s.s.) auf ihre Reaktivität mit den
oben beschriebenen Seren getestet. Die Seren aus mit sowohl LipCB31
als auch LipC12 immunisierten Mäusen,
welche die Goldstandard dieses Experiments waren, wiesen 12/13 der
B.b.s.s. Stämme
nach. Die Seren aus mit nicht lipidiertem C2C12 immunisierten Mäusen wiesen
8/13 der untersuchten Stämme
nach. Die Verwendung der nicht lipidierten Formen dieser Proteine
als Impfstoff Immunogene oder diagnostische Antigene ist erwünscht, weil
die Produktausbeute durch den Expressionsvektor viel größer ist sich
die Protein viel leichter reinigen lassen. Diese beiden Gründe allein
machten die Produktion dieser Proteine weniger teuer.
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Wie
in 5 gezeigt, lösten
die chimären
Proteine UnlipC2C10 und UnlipC2C12 der vorliegenden Erfindung eine
Immunantwort aus, die 5/6 und 6/6 der getesteten Stämme nachwies,
im Vergleich mit den die Goldstandard darstellenden lipidierten
Proteinen LipC12 und LipCB31, die 5/6 bzw. 3/6 der Stämme nachwiesen.
Bei einem Vergleich mit dem elterlichen nicht lipidierten OspC2
(rOspC2) lösten
die chimären
Proteine UnlipC2C10 und UnlipC2C12 eine Immunantwort aus und wiesen
mehr Stämme
nach als der Goldstandard ((0/6) gegenüber (5/6) bzw. (6/6)). Dieses
Ergebnis war nicht vorhergesehen und unerwartet.
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Wie
in den 6 und 7 gezeigt,
lösten
in einem anderen Experiment die chimären Proteine der vorliegenden
Erfindung eine signifikante Immunantwort quer durch alle 18 unterschiedlichen
Stämme
von B. afzelii (6) und alle 21 unterschiedlichen
Stämme
von B. garinii (7) aus. Die Chimären UnlipC2C10 bzw.
UnlipC2C12 wiesen z.B. 12 bzw 18 der 18 Stämme von B. afzelii nach, im
Vergleich zu 0/18, die von dem elterlichen nicht lipidierten C2
nachgewiesen wurden. Die gleichen Chimären wiesen 14 bzw. 20 der 21
Stämme
von B. garinii nach, im Vergleich zu 0/21, die von dem elterlichen
nicht lipidierten C2 nachgewiesen wurden. Ferner wiesen die Goldstandards
LipCB31 bzw. LipC12 2 bzw. 17 der 18 Stämme von B. afzelii nach und
2 bzw. 15 der 21 Stämme
von B. garinii. Diese Ergebnisse zeigen, dass, anders als bei LipOspCB31,
LipOspC12 und UnlipOspC2, die als Immunogen verwendeten nicht lipidiertes
C2C10 und nicht lipidiertes C2C12 eine signifikante Immunantwort
quer durch alle die getesteten unterschiedlichen Stämme von
B. burgdorferi, B. afzelii und B. garinii auslösten.
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Es
wurden zusätzliche
Chimären
konstruiert und in Tabelle VII zusammengestellt. TABELLE
VII OspC-Polypeptide
und chimäre
Polypeptide der vorliegenden Erfindung
- 1Unlip bedeutet,
dass das Polypeptid nicht lipidiert ist.
- 2Eine OspC-Chimäre aus 3 OspC-Polypeptiden
- 3Blip bedeutet, dass das Polypeptid
wegen des Gens mit dem OspB-Lipidierungssignal am N-terminalen Ende lipidiert
ist.
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