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Die
Erfindung betrifft eine Zellzusammensetzung, welche Makrophagen
enthält
und welche anti-infektive and haematopoietische Eigenschaften zeigt,
sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.
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Zur
Sammlung haematopoietischer Vorläuferzellen
ist die periphäre
haematopoietische Apherese ein häufig
benutztes Verfahren als Alternative zur Knochenmarkspunktierung
und anschließender
Aufreinigung. Diese Zellen werden in allogenen oder autologen Transplantationen
zur Behandlung genetisch bedingter Krankheiten sowie hauptsächlich bei
neoplastischen Erkrankungen zur Unterstützung von hochdosierter Chemotherapie
oder Radiotherapie eingesetzt.
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Positive
Selektion der Aphereseprodukte für
Zellen, welche das CD34 Antigen (CD34+ Stammzellen) tragen, sowie
Kryokonservierung bis zum Gebrauch ist die anerkannte Methode der
Wahl.
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Sie
leidet jedoch unter verschiedenen Nachteilen, einschließend Kostenaspekte
(der Prozess der Selektion der Zellen durch mit Antikörpern beschichteten
Partikeln), eine limitierte Anzahl von Vorläuferzellen, die auf diesem
Wege erhalten werden, sowie Verzögerungen
in der Wiederherstellung des Immunsystems (resultierend in infektiösen Komplikationen
in der der Transplantation folgenden Periode).
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Die
Anzahl der Vorläuferzellen
im Blut kann durch der Apherese vorhergehende Einstellung des behandelten
Patienten mit GM-CSF und / oder G-CSF koloniestimulierenden Faktoren
und eventuell mit einem chemotherapeutischen Arzneimittel wie einem
Cyclophosphamid erhöht
werden.
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Krebspatienten
jedoch erleiden häufig
Rezidive als Folge der Präsenz
residualer Tumorzellen, welche der Behandlung gegenüber resistent
sind (Bhatia M et al.: Quantitative analysis reveals expansion of
human hematopoietic repopulating cells after short-term ex vivo
culture. J Exp Med. 186: 619–624,
1997; Bonnet D et al.: Cytokine treatment or accessory cells are
required to initiate engrafment of purified primitive human hematopoietic
cells transplanted at limiting doses into NOD/SCID mice, Bone Marrow
Transplant. 23: 203–209, 1999,
Breems DA et al.: Stroma-contact prevents loss of hematopoietic
stemm cell quality during ex vivo expansion of CD34+ mobilized peripheral
blood stem cells. Blood. 91: 111–117, 1998; Civin et al.: Highly
purified CD34+ positive cells reconstitute hematopoiesis. J Clin
Oncol. 14: 2224–2233,
1996; Morrison SJ et al.: The biology of hematopoietic stem cells.
Annu Rec Cell Dev Biol. 11:35–71,
1995; Traycoff CM et al.: Proliferation-induced decline of primmitive
hematopoietic progenitor cell activity is coupled with an increased
in apoptosis of ex vivo expanded CD34+ cells. Exp Hematol. 26: 53–62, 1998).
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Ein
Ziel der Erfindung ist es, eine neue Zellzusammensetzung, die Makrophagen
enthält,
zu erstellen, welche interessante Eigenschaften in der Krebs-Immuntherapie
und in der Stammzellentransplantation aufweist.
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Ein
weiteres Ziel dieser Erfindung ist die Zurverfügungstellung einer neuen Methode
zur Zellbildung, die unter verbesserten standardisierten Methoden
die Ausbreitung von Vorläufer-
und Stammzellen aus periphärem
Blut ohne kostenspielige Reinigung einer definierten Zellpopulationen
ermöglicht.
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Die
Ziele der Erfindung werden mit der Zellzusammensetzung, bestehend
aus Makrophagen, myeloiden Zellen und Vorläuferzellen vorzugsweise in
einem niedrigen Verhältnis
von rund 1%, vorzugsweise 0,1 zu 20%, erreicht. Die genannten myeloiden
Zellen sind in der bevorzugten Menge von rund 10% zu 30% vorhanden,
die Makrophagen in einer Menge von 10% zu 70%, wobei die Prozentangaben
im Verhältnis
zur Gesamtmenge der Zellen ausgedrückt werden.
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Makrophagen,
myeloide Zellen und Vorläuferzellen
werden als CD 14+ und CD 64+ (Makrophagen) Zellen, CD 33+ (myeloide
Zellen) und CD 34+ Zellen und/oder GM-CFU (Vorläuferzellen) definiert. GM-CFU sind
Zellen mit der Fähigkeit,
innerhalb von 14 Tagen Kolonien von Granulozyten und Makrophagen
in einer halbfesten Kultivierungslösung, welche Cytokine beinhaltet,
zu bilden.
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GEMM-CFU
sind myeloide Stammzellen, die BFU-E, CFU-GM, CFU-M, CFU-EO und
CFU-B ergeben können.
BFU-E sind Vorläuferzellen
mit der Fähigkeit,
sich in Erythrozyten zu differenzieren.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
enthält
die erfinderische Zellzusammensetzung T Lymphozyten vorzugsweise
im Verhältnis
10 zu 60% ausgehend von der Gesamtmenge der Zellen.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
enthalten die Vorläuferzellen
knapp 0,1 bis 20 % der Stammzellen Im Verhältnis zur Gesamtmenge der Vorläuferzellen.
Stammzellen werden über
ihre CD 34 Moleküle
und/oder ihre Fähigkeit,
Kolonien in einer halbfesten, Cytokine enthaltenden Kultivierungslösung bilden
zu können,
definiert.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
werden die Vorläuferzellen
aus peripheralen mononuklearen Blutzellen gebildet, in denen sie
möglicherweise
auch einbezogen sind. Im Besonderen sind sie dabei zu aus den Folgenden
ausgesucht: Myelo-erythroide Vorläuferzellen, myeloide Vorläuferzellen,
lymphoide Vorläuferzellen
und eine Mischung hieraus.
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Der
Ausdruck „einbezogen" bedeutet, dass die
Vorläuferzellen
in der Zellzusammensetzung vorhanden sind.
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Der
Ausdruck „gebildet
aus" bedeutet, dass
die Vorläuferzellen
von den eigentlich in der Zellzusammensetzung vorhandenen Stammzellen
differenziert werden.
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In
der erfinderischen Zellzusammensetzung werden Makrophagen, myeloide
Zellen und Lymphozyten, wenn vorhanden, einbezogen oder aus den
mononuklearen Blutzellen gebildet. Die Zellzusammensetzung der Erfindung
hat eine neue Kombination geeigneter Eigenschaften bei der Krebs-Immuntherapie
und Stammzellentransplantation erreicht. Diese Eigenschaften beinhalten:
- 1) die Entfernung von eventuell vorhandenen
Tumorzellen im Transplantat durch Makrophagen und cytotoxischen
T/NK Zellen,
- 2) Vernichtung der verbliebenen Krebserkrankungen im Patienten
durch Makrophagen und/oder Antigen darstellende Zellen (MAC-DCs
dendritische Zellen) vorhanden im autologen oder allogenen Transplantat,
- 3) Verhinderung der meisten infektiösen Folgen nach einer Injektion
am Anfang der nach einer Aplasiephase folgenden therapeutischen
Behandlung des Patienten und einer möglichen Verunreinigung der
polynuklearen Zellen und ihrer Vorläufer, welche im Produkt vorhanden
sind, dank der wirkungsvollen anti-viralen, antibakteriellen und
anti-parasitischen Eigenschaften der Makrophagen,
- 4) Förderung
der Transplantatannahme durch die erhöhte Anzahl von Stammzellen,
haematopoietischen Zellen, Vorläufern
von myeloiden, erythroiden und lymphoiden Zellen als auch von Zellen,
die sich im Zwischenstadium der Differenzierung befinden, im Transplantat,
- 5) Bedeutende Verkürzung
der Aplasiephase (einher gehend mit Fieber und Infektionen beim
Patienten) durch eine deutliche Erhöhung der Genesungsrate verschiedener
Blutpopulationen.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Vorbereitung einer Zellzusammensetzung,
welche Makrophagen, myeloide Zellen und Vorläuferzellen beinhaltet. Die
genannten Vorläuferzellen
sind vorzugsweise in einer Menge von knapp 0,1% bis 10% vorhanden,
wobei genannte Makrophagen vorzugsweise in einer Menge von 10 bis
60% enthalten sind, und wobei diese Prozentsätze auf der Berücksichtigung
der gesamten Zellmenge beruhen, nachdem die Vorläuferzellen im Blut des Patienten
mobilisiert wurden, z. B. nachdem der oben genannte Patient vormedizinisch
mit G-CSF und/oder GM-CSF, oder G-CSF und Zyklophosphamiden behandelt wurde,
so dass dies zur Erhöhung
der Anzahl an Vorläuferzellen
in peripheralem Blut geführt
hat.
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Der
Terminus „Mobilisierung" bedeutet in diesem
Zusammenhang die Stimulation von Knochenmarkszellen zur Freisetzung
einer erhöhten
Anzahl an Vorläuferzellen
im Blut.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann einen zusätzlichen
Schritt zur Kokultivierung mononuklearer Blutzellen und Vorläufern umfassen,
der nach der Herauswaschen der Blutplättchen, der Granulozyten und Erythrozyten
für ungefähr 4 bis
10 Tage in einem Medium, welches eine Differenzierung von Monozyten
in Makrophagen und myeloide Vorläufer
in polynukleare Zellen erlaubt, besteht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Kokultivierung von mononukulären Blutzellen und Vorläufern in
der Anwesenheit von Zytokinen oder Wachstumsfaktoren durchgeführt, z.
B. IL3, IL6, Stammzellfaktor, EPO, Thrombopoietin, GM-CSF, G-CSF,
Flat-3 ligand, c-kit ligand oder deren Agonisten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch den zusätzlichen
Schritt einer Makrophagenaktivierung am Ende der Kokultivierung,
z. B. durch Zuführung
von gammainterferon oder Muramylpeptiden umfassen. Das Ziel der
Aktivierung von Makrophagen ist es, eine höhere anti-infektiöse und anti-tumerale
Aktivität
zu erreichen.
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Das
Ziel der Aktivation von Makrophagen ist es, mehr anti-infektive
und antitumorale Aktivität
zu erreichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann einen weiteren Schritt zur Konzentration der erhaltenen Zellen am
Ende der Kokultivierung umfassen, und Resuspension in einem zur
Verabreichung an den Patienten geeigneten Vehikel.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann weiterhin nach der Resuspension der Kokultur den Schritt umfassen,
einen Teil oder die gesamte Resuspension einzufrieren.
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Es
ist zu beachten, dass das erzielte zelluläre Produkt nach einer ex vivo
Differenzierung und einer Expansion von Stamm-, Vorläufer- und
myeloiden Zellen, T Lymphozyten und differenzierte Makrophagen beinhaltet,
die am Ende des Vorgangs aktiviert werden (z. B. durch γ-Interferon).
Die Kokultivierung von 3 bis 12 Tagen wurde bei 37° C in einem
non-adhärenten
Beutel und in definiertem Medium (IMDM Basis) durchgeführt und
ermöglicht
eine gesteigerte Wiederauffindung von CD34+ Zellen und/oder von
intermedialen haematopoitischen Vorläuferzellen. Dies bedeutet,
dass normale haematopoitische Vorläufer nicht nur durch aktivierte Makrophagen
ge schont werden, sondern auch zu einer größeren Proliferation und Differenzierung
angeregt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die gemäß dem oben definierten Verfahren
erzielte Zellzusammensetzung.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die als aktive Substanz eine wie oben definierte zellulare Zusammensetzung
beinhaltet.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Wiederherstellung der Haematopoiese
eines aplasischen Patienten und/oder dem Schutz des Patienten vor
infektiösen
Erkrankungen oder residualen Tumoren, welche den Einsatz einer pharmazeutischen
Zusammensetzung wie oben aufgeführt
umfasst.
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Der
Ausdruck „Wiederherstellung
von Haematopoiese" bedeutet
die Erhöhung
des hemotopoietischen Zellniveaus, um eine normale Funktionsweise
zu erreichen, die ähnlich
derer gesunder Individuen ist, um einen Schutz gegen Infektionen
(welche durch Blutzellzählungen
und Identifikationen gemessen werden können) zu erzielen.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Methode zur Verringerung der
Aplasiephase eines Patienten, z. B. von 11 Tagen zu 1 bis 3 Tagen,
die den Einsatz einer pharmazeutischen Zusammensetzung wie oben definiert
umfasst.
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Der
Begriff Aplasia ist definiert als eine pathologisch niedrige Anzahl
von haematopoietischen Zellen in Blut.
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Die
erfinderische Zellzusammensetzung gemäß der oben gegebenen Definition
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Zusammensetzung von
periphären
mononukleären
Blutzellen abgeleitet oder von einer solchen umfasst wird, die
- – 10
bis 50% Monozyten,
- – 10
bis 70% Lymphozyten,
- – 0,1
bis 20% Vorläuferzellen,
- – 1
bis 50% polynukläre
Zellen,
- – 0,1
bis 20% Stammzellen
enthält.
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Erklärung der Figuren
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1 zeigt
die Inhibition des Wachstums von Myelomazelllinien durch aktivierte
MAK.
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Die
Anzahl lebensfähiger
Zellen (×10E4/ml)
ist gegen die Zeit (in Tagen) aufgetragen.
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XG-1,
XG-2, XG-14 Myelomzelllinien wurden in RPMI 1640 Medium mit 10%
FKS und 3 ng/ml IL-6 bei einer Konzentration von 5 × 10E5 Zellen/ml
kultiviert. Die Charakteristika der Zelllinien XG-1 und XG-2 sind
in Blood 83: 3654 – 3663,
1994 beschrieben, die von XG-14 im Journal of Immunology 163: 514 – 524, 1999.
Die Zellen wurden in teflonbeschichteten Kulturschalen kultiviert.
Myelomazellen wurden entweder allein oder in Anwesenheit von 5 × 10E5 aktivierter
MAK kultiviert. In einer Gruppe wurden nur MAK allein kultiviert.
Jeden Tag wurde die Zahl lebensfähiger
Zellen durch Trypanblauexklusion bestimmt. Die Anzahl von Myelomzellen wurde
durch Färbung
mit anti-CD38 Antikörpern
und FACS-Analyse bestimmt. Die Ergebnisse sind die eines repräsentativen
Experimentes von dreien.
- Die Kurve mit Rauten entspricht
MAK.
- Die Kurve mit schwarzen Quadraten entspricht XG-1.
- Die Kurve mit leeren Quadraten entspricht MAK und XG-1.
- Die Kurve mit schwarzen Dreiecken entspricht XG-2.
- Die Kurve mit leeren Dreiecken entspricht MAK und XG-2.
- Die Kurve mit schwarzen Kreisen entspricht XG-14.
- Die Kurve mit leeren Kreisen entspricht MAK und XG-14.
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2 zeigt
die Inhibition des Wachstums von Myelomazellen durch aktivierte
Makrophagen, welche lösliche
Mediatoren produzieren.
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Die
Anzahl lebensfähiger
Zellen (×10E4/ml)
ist gegen die Zeit (in Tagen) aufgetragen.
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XG-1,
XG-2, XG-14 Myelomzelllinien wurden in RPMI 1640 Medium mit 10%
FKS und 3 ng/ml IL-6 bei einer Konzentation von 5 × 10E5 Zellen/ml
kultiviert. 2 × 10E5
Zellen wurden in der unteren Kammer von Transwell Kulturschalen
kultiviert, welche 2 × 10E5
MAK in der oberen Kammer enthielten (oder nicht).
- Die Kurve
mit schwarzen Rauten entspricht XG-1.
- Die Kurve mit leeren Rauten entspricht MAK / XG-1.
- Die Kurve mit schwarzen Dreiecken entspricht XG-2.
- Die Kurve mit leeren Dreiecken entspricht MAK / XG-2.
- Die Kurve mit schwarzen Quadraten entspricht XG-14.
- Die Kurve mit leeren Quadraten entspricht MAK / XG-1.
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3 zeigt
die Stimulation der Erzeugung haematopoietischer Kolonien durch
aktivierte MAK.
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2 × 10E3 aufgereinigte
CD34 Zellen (Reinheitsgrad >90%)
wurden in Methylzellulose enthaltendem semifesten Kulturmedium in
Anwesenheit haematopoietischer Zytokine entweder allein oder mit
10E5 aktivierten MAK kultiviert. Die Anzahl von GM-CFU, BFU-E und
GEMM-CFU wurden nach 14 Tagen Kultur bestimmt. Die Ergebnisse sind
die eines repräsentativen
Experimentes von dreien.
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Die
Y-Achse zeigt die Anzahl von Kolonien.
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Auf
der X-Achse repräsentieren
die Säulen
mit parallelen Linien GEMM-CFU, the Säulen mit schwarzen und weißen Quadraten
repräsentieren
GM-CFU und die grauen Säulen
repräsentieren
BFU-E.
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4 zeigt
die Stimulation des Wachstums von CD34 Zellen durch aktivierte MAK.
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Aufgereinigte
CD34 Zellen (Reinheitsgrad >90%)
wurden in RPMI 1640 Medium mit 10% FKS und 50 ng/ml IL-3 und CSF
kultiviert. Die Anzahl an CD34-Zellen wurde täglich durch Markierung mit
CD34 Antikörper und
FACS-Analyse bestimmt. CD34-Zellen
wurden entweder allein oder in Anwesenheit von 10E5 aktivierter MAK
kultiviert. Die Ergebnisse sind die eines repräsentativen Experimentes von
zweien.
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Auf
der Y-Achse die Anzahl von CD34 Zellen (×10E4/ml) und auf der X-Achse
die Zeit aufgetragen (in Tagen Kultur).
- Die Kurve mit Rauten
entspricht CD34.
- Die Kurve mit Quadraten entspricht CD34/MAK.
- Die Kurve mit Dreiecken entspricht CD34/MAK (Adhäsion).
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5 zeigt
die Stimulation des Wachstums von haematopoietischen Vorläuferzellen
durch aktivierte MAK.
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Gereinigte
CD34 wurden wie in 4 beschrieben kultiviert. Die
Anzahl der haematopoietischen Vorläuferzellen wurde durch Kultivierung
in Methylzellulose und haematopoietische Zytokine enthaltendem semisoliden
Medium bestimmt. Die Anzahl von GM-CFU wurde nach 14 Tagen Kultur
bestimmt.
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Die
Y-Achse repräsentiert
die Anzahl von Granulozyten und Makrophagen-Kolonien. Über der
X-Achse ist die Anzahl der Tage der Kultur der CD34-Zellen mit oder
ohne MAK aufgetragen.
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Die
mit „B" markierte Kurve
entspricht den CD34 Zellen und die mit „J" markierte entspricht CD34 / MAK Zellen.
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In
den nachfolgenden Beispielen haben die Abkürzungen die folgenden Bedeutungen:
CD:
cluster of Differentiation (Differenzierungshaufen); DMSO. Dimethylsulfoxid;
RPMI Rosewell Park Medical Institute; FKS: Fötales Kälberserum; FACS: Fluoreszenzaktiviertes
Zellsortieren; SCF: Stemmzellfaktor.
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Beispiel 1
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Ein
an multiplem Myeloma erkrankter Patient wurde mit Cyclophosphamid
(4g/m2) und einer täglichen Injektion von G-CSF
(5μg/kg)
behandelt. Die Anzahl periphärer
CD34-Zellen wurde jeden Tag bestimmt und die Apherese wurde begonnen,
wenn die Anzahl CD34 positiver Zellen über 10/μl war. Mononukleäre Zellen (weniger
als 10% polynukleäre
Zellen) wurden durch Apherese gesammelt, zwei Mal in PBS gewaschen
und über
6 Tage in einem MAK TM Zellprozessor bei einer Konzentration von
5 × 10E6
Zellen/ml in zwei Zellkulturbeuteln von 500 ml bei 37 Grad C, 5%
CO2, kultiviert. Das Kulturmedium enthielt 500 U/ml GM-CSF. Am Tag
6 wurde für
einen Tag IFN-gamma (250 U/ml) hinzugefügt. Vor der Kultur sowie an
Tag 1,2,5,6,7 der Kultur und nach der Abtrennung der Zellen wurde
eine Zellprobe genommen, um die Zellzahl sowie die Anteile von CD34,
CD14, CD33, CD64, HLA-DR, CD16, CD3 Zellen und die Konzentration
der Granzlozyten-Makrophagen formenden Einheiten (GM-CFU) zu bestimmen.
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Der
Phänotyp
der Zellmembran der Zellen wurde durch FACS Analyse mit FITC markierten
Mausantikörpern
(Immunotech, Marseilles, Frankreich), oder Isotypen-Kontrollantikörper bestimmt.
Die Konzentration von GM-CFU wurde durch Methylzellulose und verschiedene
haematopoietische Zytokine enthaltendes semisolides Medium bestimmt
(Villejuif, Frankreich).
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Einen
fortschreitenden dreifachen Zuwachs der Anzahl von CD34 Zellen und
GM-CFU wird beobachtet.
Diese Daten zeigen an, dass das Zellkultursystem das Wachstum von
haematopoietischen Vorläuferzellen begünstigt.
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Zellen
aus der Apherese (mobilisierte Myelompatienten) konnten ebenfalls
gefroren gehalten werden. Nach Auftauen von 5,7 × 10E9 Zellen, welche 44% CD3+
Zellen (Lymphozyten) und 42% CD14+ Zellen (Monozyten) enthielten,
konnten diese ausgesät
und in definiertem Medium bei 37 Grad C kultiviert werden.
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Lymphozyten
(CD3+) und CD14+ Zellen neigten dazu, weniger zu werden (Siehe Tabelle
1). CD64+ Makrophagen gab es wenige bis zur Aktivierung durch IFN
gamma an Tag 6, welche diese Population deutlich in der Zahl vergrößerte. Diese
Population war hauptsächlich
anwesend nach der Reinigung durch Elutriation an Tag 7.
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Wenn
die Subpopulation an CD34+ Zellen in der Kultur verfolgt wurde,
wurde ein Anstieg der Anzahl und dem prozentualen Anteil der Zellen
mit CD34+ Phänotyp
beobachtet. 7 × 10E7
CD34+ Zellen waren zu Beginn der Kultur anwesend, und wuchsen auf
21 × 10E7
nach 6 Tagen (siehe Tabelle 1).
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Die
Präsenz
von in das Kulturmedium sezernierter Zytokine und eine größere Anzahl
von T Lymphozyten (57% in diesem Experiment) schienen für die Proliferation
von CD34+ Zellen und Vorläuferzellen
von Bedeutung zu sein. Wiederholbar wurden Makrophagen erhalten,
welche nach dem Auftauen eine gute Lebensfähigkeit zeigten. Diese konnten
schließlich
durch Elutriation auf über
90% gereinigt werden, um durchschnittlich 5 × 10E9 Makrophagen zu erhalten,
welche aus einer Apherese differenziert worden waren (60 Patienten analysiert).
Die totale Zellpopulation, welche nach der Kultur wiederhergestellt
wurde, wird in Patienten injiziert, um eine schnellere Erholung
der haematopoietischen Vorläufer
zu ermöglichen,
und die Zeit der Aplasie zu verkürzen.
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Beispiel 2
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Ziele
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In
den Figuren und im folgenden Ausführungsbeispiel werden aktivierte
Makrophagen entsprechend der PCT/EP93/01232 bereitgestellt.
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Aktivierte
Makrophagen (MAK) sind in der Lage, verschiedene menschliche Tumorzellen
zu töten.
Wir haben untersucht, ob MAK, welche aus Apheresezellen gewonnen
wurden, indem sie wärend
der haematopoietischen Stammzellmobilisierung im periphären Blut
durch Cyclophosphamid und Granulozyten-Koloniestimulierenden Faktor
(G-CSF) gesammelt werden, in der Lage sind, humane maligne Plasmazellen
zu töten. Wir
haben ebenso ihren Effekt auf das Wachstum von menschlichen haematopoietischen
CD34 Stammzellen sowie die Fähigkeit
von CD34 Zellen, haematopoietische Kolonien in semifestem Medium
zu erzeugen, untersucht.
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Erzeugung
von MAK
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Aktivierte
MAK wurden mit Hilfe von Kits, bezogen von IDM (Paris, Frankreich),
erzeugt. MAK wurden aus Apheresezellen von zwei Patienten während der
Mobilisierung von haematopoietischen Stammzellen im periphären Blut
durch Cyclophosphamid und G-CSF gesammelt. Apheresezellen wurden
6 Tage mit 500 ng/ml GM-CSF
und einen weiteren Tag mit IFN-gamma (250U/ml) kultiviert. Am Tag
7 wurden MAK durch Zählerelutriation
gereinigt. Wir haben vorhergehend gezeigt, dass diese Zellen mehr
als 80–90%
MAK enthielten, welche HLA-DR und CD64 exprimieren (Patentanmeldung
99 400 239.2). MAK wurden in physiologischer NaCl-Lösung, enthaltend
4% Albumin und 10% DMSO, gefroren. Für die unten beschriebenen Manipulationen wurden
die MAK aufgetaut und für
einen Tag mit RPMI1640, 10% FKS (Biowittaker, Belgien) und 500 U/ml GM-CSF
kultiviert.
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Effekt von
MAK auf das Wachstum von Plasmazelllinien
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Drei
maligne Plasma-Zelllinien wurden im Labor erzeugt: XG-1, XG-2, XG-14.
Das Überleben
und Wachstum dieser Zelllinien ist von der Hinzufügung von
exogenen Zytokinen abhängig.
Kulturen wurden in einer 24-Loch Zellkulturplatte, welche mit Teflon
beschichtet war (Polylabo Block 80776), angelegt, um die Anhaftung
von MAK zu verhindern. Die Zellen wurden in RPMI1640 Zellkulturmedium
mit 10% FKS (Biowittaker, Belgien) und 3 ng/ml Interleukin 6 (Sandoz,
Schweiz) kultiviert. 5 × 10E5
Myelomzellen wurden entweder allein oder in Anwesenheit von 5 × 10E5 aktivierten
MAK über
3 Tage kultiviert. In einer Kulturgruppe wurden 5 × 10E5 MAK
Zellen allein kultiviert. An Tag 1, 2 und 3 der Kultur wurde die
Anzahl der lebensfähigen
Zellen durch Trypanblauexklusion bestimmt. Wie in 1 gezeigt,
hemmt die Hinzufügung
von MAK das Wachstum der drei Myelomzelllinien. Wir untersuchten
ebenfalls, ob MAK Myelomzellen phagozytierten oder einen löslichen
Faktor sezernierten, der Myelomzellwachstum hemmen kann. Ko-Kulturen
wurden angelegt, wobei ein Transwell-Filter benutzt wurde, in denen
zwei Kammern durch einen 0,45 μm
Filter getrennt sind. 2 × 10E5
aktivierte MAK Zellen wurden in 100 μl Kulturmedium in der oberen
Kammer kultiviert, und in der niedrigeren Kammer wurden 2 × 10E5 Myelomzellen
in 600 μl
Kulturmedium, enthaltend 3 ng/ml IL-6, ausplattiert. Die Anzahl
an Myelomazellen wurde an Tag 1, 2 und 3 der Kultur bestimmt. Wie
in 2 gezeigt ist, führte die Hinzufügung von
aktivierten MAK zu reduziertem Wachstum der Myelomzellen. Diese
Reduktion war geringer als die, welche durch Kontakt der MAK mit
Myelomzellen erreicht wurde. Diese Daten weisen darauf hin, dass
aktivierte MAK teilweise das Myelomzellwachstum durch Sezernierung
eines löslichen
Faktors inhibieren.
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Effekt
aktivierter MAK auf Wachstum und Differenzierung von haematopoietischen
CD34 Stammzellen
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Die
Effekte von aktivierten MAK auf das Wachstum von CD34 Zellen und
auf ihre Fähigkeit,
in haematopoietische Zellen zu differenzieren, wurde untersucht.
Zunächst
wurden aktivierte MAK mit gereinigten menschlichen CD34 Zellen (>90% CD34 Zellen) in
Methylzellulose und einen Cocktail haematopoietischer Zytokine enthaltendem
Kulturmedium (Stemgem, Frankreich) über 14 Tage ko-kultiviert.
Am Tag 14 wurde die Zahl der Granulozyten-Makrophagen Kolonien (GM-CFU),
Häufung
Erythroider formende Kolonien (BFU-E) und vermischte Kolonien (GEMM-CFU)
bestimmt. Wie in 3 gezeigt, führte die Hinzufügung von
aktivierten MAK zum Anstieg von haematopoietischen Kolonien, was
anzeigt, dass aktivierte MAK CD34 nicht beeinflussten, sondern im
Gegenteil deren Differenzierung in haematopoietische Kolonien verstärkten. In
einem weiteren Experiment wurden aktivierte MAK mit gereinigten
CD34 Zellen über
mehrere Tage in Anwesenheit von Interleukin 3 (IL-3) und Stammzellfaktor
(CSF) kokultiviert. Die Anzahl von CD34 Zellen wurde täglich durch
Anfärben
mit anti-CD34 monoklonalen Antikörper
und FACS Analyse bestimmt. Die Anzahl der haematopoietischer Vorläufer wurde
durch Kultur in Methylzellulose und haematopoietische Zytokine enthaltendem
semisoliden Medium bestimmt. Wie in 4 und 5 gezeigt,
verstärkten
MAK das Wachstum von CD34 Zellen sowie haematopoietischer Vorläuferzellen.
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Zusammengefasst
haben aktivierte MAK keinen inhibitorischen Effekt auf Wachstum
und Differentierung von haematopoietischen CD34 Zellen. Im Gegenteil
stimulieren aktivierte MAK das kurzfristige Wachstum von CD34 Stammzellen
und haematopoietischen Vorläufern.