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Druckknopfsteuerung für Aufzüge u. dgl. Das Patent 58o 668 hat eine
Druckknopfsteuerung für Aufzüge u. dgl. für eine beliebige Zahl von Haltestellen
und mit nur einem Steuerstromkreis zum Gegenstande, bei welcher parallel zu diesem
Stromkreis verschie-Jene Widerstände angeordnet sind, die mittels der Druckknöpfe
einzeln geschaltet werden, so daß ein in diesem Stromkreis liegender Spannungsmesser
einen dem _ jeweils eingeschalteten Widerständen entsprechenden Ausschlag erhält
und hierbei durch Schließen von Kontakten .diejenige Haltestelle wählt, die zu dem
gesamten jeweils eingeschalteten Widerstand gehört. Nach der Erfindung wird diese
Anordnung dadurch weiter ausgebildet, daß an Stelle des einfachen, mit Kontakten
versehenen Spannungsmessers eine noch näher zu beschreibende Brückenanordnung von
Widerständen sowie ein ebenfalls noch näher zu beschreibendes Schaltwerk benutzt
wird. Durch Verwendung dieser Anordnung wird die Einrichtung gegen Spannungsschwankungen
des Netzes unempfindlich, da die Widerstandsbrückenanordnung von Spannungsschwankungen
in ihrer Wirkungsweise nicht beeinflußt wird, 'während die Anordnung nach dem Patent
58o 668 an sich auf Spannungsschwankungen reagiert.
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In Abb. r ist die grundsätzliche Anordnung der Widerstandsbrücke dargestellt,
und im folgenden ist die Anordnung und Wirkungsweise der Steuerung näher .beschrieben.
Legt man an einen Widerstand r-2 Spannung an, so wird, wenn die Widerstände 3-4
und 4-5 einander gleich sind, in der Leitung 4-6 kein Strom fließen. Wird nun beispielsweise
der Widerstand 4-5 verändert, so fließt durch die Leitung 4-6 so lange Strom, bis
der Widerstand 3-4 dem Widerstand 4-5 gleichgemacht wird. Wird nun in die Leitung
4-6 ein Motor, Relais o. dgl. gelegt, und steuert man mit deren Hilfe eine Vorrichtung,
welche beispielsweise den Widerstandszweig 3-4 verändert, so arbeitet diese Vorrichtung,
wenn der Widerstandszweig 4-5 willkürlich verändert worden ist, so lange, bis der
Widerstand 3-4 genau gleich dem Widerstand 4-5 ist, da in diesem Augenblick durch
die Leitung 4-6 kein Strom mehr fließt und - daher ein eingeschaltetes Relais oder
Motor stromlos @ werden wird. Es ist also durch einfaches Verändern des Widerstandes
4-5 möglich, eine Einrichtung zu schaffen, welche genau diesen Änderungen folgt
und dabei gleichzeitig beispielsweise Haltestellen eines Aufzuges ansteuert.
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Abb. a zeigt eine Aufzugssteuerung, bei der dieses Prinzip angewendet
wird. 7-8 zeigt wiederum den Brückenwiderstand, welcher an das Netz gelegt wird.
g-ro ist ein Widerstand im Fahrkorb r r, der durch die Druckknöpfe i2, deren Anzahl
der Haltestellenanzahl entspricht, den Widerstand 9-to verändert. Jedem Druckknopf,
also auch jeder
Haltestelle entspricht ein bestimmter Widerstand.
13-14 ist der andere Brückenzweig. Dieser Brückenzweig besitzt die gleiche Einteilung
wie der Widerstandszweig 9-ro. Bei dem Widerstandszweig 13-r4 wird der Widerstand
durch eine Kontaktbahn'i5 und Kontaktarm 16 verändert. Der Kontaktarm 16 wird beispielsweise
durch den Motor 17 über ein nicht gezeichnetes Getriebe o. dgl. bewegt und verändert
dadurch den Widerstand 13-14. Der Motor 17 ist an die Punkte 18-i9 der Brücke gelegt.
Diese Punkte entsprechen den Punkten 4-6 in Abb. i. Wird durch Drücken eines Druckknopfes
12 ein bestimmter Teil Widerstand von 9-1o eingeschaltet, so würde der Motor 17,
falls in den Widerstandszweig 13-14 nicht der gleiche Widerstand eingeschaltet ist,
so lange laufen, bis Kontaktarm 16 und Kontaktbahn 15 den Widerstand 13-i4 gleich
dem Widerstand 9-1o gemacht hat. In diesem Augenblick besteht zwischen den Punkten
18 und i9 keine Spannung mehr, so daß der Motor 17 zum Stillstand kommt. Mit dem
Kontaktarm 16 ist ein weiterer Kontaktarm 2o fest verbunden, welcher auf die Kontaktbahn
21 arbeitet. Durch diese weitere Kontaktanordnung 2o-21, welche genau mit 15-16
mitläuft, werden die einzelnen Haltestellen angesteuert. Von der Köntaktbahn 21
führen der Haltestellenzahl entsprechend Leitungen zu den Stockwerksschaltern 22,
welche entweder im Fahrschacht sitzen und vom Fahrkorb betätigt werden oder aber
als Kopierwerk im Maschinenraum durch die Aufzugswinde angetrieben werden. Von den
Stockwerksschaltern führen zwei Leitungen der Auf- und Abwärtsfahrt entsprechend
zu den Wendeschützen 23 des Aufzugsmotors. Schütz 24 ist ein Verriegelungsschütz,
welches über einen nicht gezeichneten Verriegelungsmagneten und ein Verriegelungsgestänge
die Aufzugstüren verriegelt und dann den Verriegelungskontakt 25 schließt. 26 ist
ein Hilfsrelais, welches dazu dient,.durch den Kontakt z7 einerseits die Spannung
vom Netz 28 an den Brückenwiderstand 7-8 zu legen, andererseits das Verriegelungsschütz
24 so lange in Wirkung zu setzen, bis es durch die Kontakte 29 oder 3o an den Wendeschützen
23 Spannung erhält, worauf also der betreffende Druckknopf losgelassen werden kann.
Der Schaltvorgang beim Ansteuern einer bestimmten Haltestelle verläuft nun folgendermaßen:
Es sei angenommen, daß der Fahrkorb in der höchsten Stellung steht. In diesem Falle
steht der oberste der Stockwerksschalter 22 in Ausschaltstellung, Kontaktarm 2o
und Kontaktarm 16 in der gestrichelt gezeichneten Stellung. Wird nun beispielsweise
im Fahrkorb i i einer der Druckknöpfe 12 gedrückt, der den Widerstand31-1o einschaltet,
so fließt zunächst vom Netz 28 ein Strom über das Relais 26 durch den gedrückten
Druckknopf und das Widerstandsstück 31-1o einerseits durch den Widerstand 13-14,
Kontaktbahn 15, Kontaktarm 16 in das Netz 28 zurück. Das Relais 26 zieht an und
schließt seinen Kontakt 27. Hierdurch wird der andere Netzpol an den Punkt 8 des
Brückenwiderstandes 7-8 gelegt. Da nun der Widerstand 31-1o nicht gleich dem Widerstand
13-1q. ist, herrscht zwischen Punkt i8 und Punkt i9 eine bestimmte Spannung, wodurch
der Motor 17 Strom erhält und die Kontaktarme 16 und 2o über die Kontaktbahnen 15
und ai bewegt, und zwar so lange, bis die Kontaktarme 16 und 2o in die gezeichnete
Stellung gelangen. In diesem Falle wird ein Teil des Widerstandes 13-14 eingeschaltet,
der genau dem Widerstandsstück 31-1o entspricht, so daß zwischen den Punkten 18
und i9 keine Spannung mehr herrscht und der Motor 17 zum Stillstand kommt. Der Kontaktarm
2o steht nun auf dem der anzusteuernden Haltestelle entsprechenden Kontakt der Kontaktbahn
21. Während des Drückens des betreffenden Druckknopfes 12 stand das Relais 26 unter
Spannung, so daß der Kontakt 27 geschlossen war. Hierdurch erhielt das Verriegelungsschütz
24 Spannung. Das Schütz 24 erhält durch eine nicht gezeichnete Dämpfungspumpe o.
dg1. eine geringe Verzögerung beim Anziehen. Diese Verzögerung verhindert es, daß
das Schütz 24 seine Kontakte schließt, bevor der Motor 17 zur Ruhe gekommen ist.
Nachdem der Motor 17 zum Stillstandgekommenist, schließt das Verriegelungsschütz
24 seine Kontakte, wodurch der nicht gezeichnete Verriegelungsmagnet sowie das V
erriegelungsgestänge bewegt werden und der Verriegelungskontakt25 geschlossen wird.
Es fließt nun ein Strom vom Netz 28 über den Verriegelungskontakt 25, Kontaktarm
2o, Kontakt- und Stockwerksschalter der anzusteuernden Haltestelle in das Wendeschütz
23 für die Abwärtsfahrt und von hier ins Netz zurück. Der Kontakt 3o am Abwärtsschütz
23 wird geschlossen, so daß das Verriegelungsschütz 24 nunmehr von hier aus Spannung
erhält, so daß der Druckknopf im Fahrkorb i i losgelassen werden kann. Der Aufzug
bewegt sich nun so lange abwärts, bis der Fahrkorb bzw. die Aufzugsmaschine den
der angesteuerten Haltestelle entsprechenden Stockwerksschalter öffnet. Beim Drücken
eines anderen Druckknopfes verläuft der Schaltvorgang entsprechend.
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Zweckmäßigerweise legt man zwischen die Punkte i8 und i9 nicht unmittelbar
den Motor 17, sondern zunächst ein Relais, welches
den Motor
17 steuert. An Stelle des Motors 17 läßt sich auch ein Magnet verwenden,
welcher ein Fortschaltwerk steuert. Um zu verhindern, daß das Relais, welches zwischen
die Punkte 18 und i9 gelegt wird, infolge Trägheit zu langsam abfällt, so daß die
Kontaktarme 16 und 2o zu weit steuern würden, wird dieses Relais mit einem Selbstunterbrechungskontakt
ausgeführt, so daß es im Augenblick der Gleichheit der Widerstände nicht erst abziifallen
braucht, sondern gar nicht erst anzieht. Man kann den Unterbrechungskontakt auch
an den Magneten des Fortschaltwerkes legen. Auch läßt sich- der Magnet des Fortschaltwerkes
direkt zwischen die Punkte i8-ig legen.
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An Stelle der Ohmschen Brückenwiderstände lassen sich auch Selbstinduktionen
oder Kapazitäten oder gemischte Widerstände verwenden.
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Zum Heranholen des Aufzuges mittels Außensteuerung befinden sich an
jeder Haltestelle Schlüsselkontakte oder Druckknöpfe oder ähnliches, durch welche
die entsprechenden Widerstände eingeschaltet werden. Auch lassen sich die Druckknöpfe
im Fahrkorb durch Schlüsselkontakte oder ähnliche Einrichtungen ersetzen.