DE56552C - Selbstthätiger Waarenverkäufer - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

C. H. L. GARTMANN in ALTONA. Selbsttätiger Waarenverkäufer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. October 1890 ab.

Diese Erfindung bezieht sich auf selbstthätige Verkäufer, /bei denen die zu verkaufenden Gegenstände (Cigarren, Chokoladerollen u. s. w.) durch die Flügel oder Schaufeln eines Walzenpaares laufen müssen, um aus der Vorrichtung herauszufallen oder derselben entnommen werden zu können, und besteht im wesentlichen aus einer Auslösung, welche durch das Eigengewicht der in einer Leitung niederfallenden Münze die Walzen freigiebt zu einer Drehung, welche genügt, um den zunächst auf den Walzen aufruhenden Verkaufsgegenstand durchzulassen. In beiliegender Zeichnung ist die Einrichtung dargestellt. Fig. 1 ist eine Aufsenansicht der Vorrichtung, theilweise im Schnitt, Fig. 2 in gröfserem Mafsstabe eine Seitenansicht des Auslösemechanismus, Fig. 3 Vorderansicht und Fig. 4 Grundrifs desselben. Fig. 5 ist ein Längendurchschnitt durch den Mechanismus während des Einwurfs eines Geldstückes und gleich nach erfolgter Auslösung der Walzen und Ablieferung des Verkaufsgegenstandes.

Innerhalb des Gehäuses H befindet sich die aufrechtstehende Kammer P zur Aufnahme der Verkaufsgegenstände, deren Form geeignet sein mufs, um durch zwei die Waarensäule tragende Flügelräder mm¹ hindurchgelassen werden zu können, sobald diese Räder in einander entgegengesetzte Drehung gebracht werden. Die Achsen w und w¹ der Flügelräder m und m¹ ruhen in offenen Lagern, wie die Abbildung 3 erkennen läfst, und eines der Räder ist mit einem Stiftenrad h versehen, durch welches das zugehörige Rad gesperrt wird, indem einer der Stifte i des Rades h auf einem Schieber s aufruht, wie Fig. 2 zeigt. Dieser Schieber 5 geht mit einer Verlängerung s¹ seitwärts am Rade h vorbei und trägt vorn einen Vorsprung s², welcher wieder unter die Stifte i des Rades h vortritt, wie Fig. 4 zeigt. Der Schieber s hängt an zwei aufrechten, leichten und federnden Armen B und J5¹, die zweckmäfsig - an den äufseren, einander gegenüberliegenden schmalen Seiten der Münzrinne K angebracht sind. Die eine Feder -B¹ hat unten eine in einen Ausschnitt e des Münzkanals K eintretende Ausbiegung χ und ist so angeordnet, dafs sie den Schieber gegen das Stiftenrad h hin zu drücken strebt. .

Wird ein entsprechendes Geldstück G in die Rinne K eingeführt, so fällt dieses abwärts, trifft auf den Vorsprung χ der Feder B¹ und drängt dieselbe auswärts, um nach unten durchfallen zu können. Die Auswärtsbewegung der Feder B^l zwingt den daran befestigten Schieber s nach rechts (Fig. 2) und giebt den Stift i des Rades h frei, der auf s aufruhte. Das Gewicht der Waarensäule treibt die Flügelräder um, und ein Stück A fällt in die Rinne 0 und erscheint vor dem Apparat.

Damit für jeden Ausschlag der Feder B ^] nur ein Gegenstand A herausfallen kann, ist die vorerwähnte Sicherung s² am Schieber angebracht. In dem Augenblick nämlich, wo der Schieber s nach rechts rückt, beim Aufschlag der Münze auf die Feder B¹, rückt auch der etwas tiefer als s liegende Ansatz s² so weit nach rechts, dafs, wie Fig. 5 zeigt, einer der voraufgehenden Stifte i des Rades h gegen s² stöfst und dadurch die Bewegung des Rades h auf das nöthige Mafs beschränkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ;

   Ein selbsttätiger Waarenverkäüfer mit Flügelrädern zum Festhalten und Durchlassen der Verkaufsgegenstände, insofern die Auslösung der Räder beim Einwurf der Münze bewirkt wird durch einen Schieber (s) mit doppelter Sperrung (s und S²J, der den Gang eines Stiftenrades (h) regelt und der an zwei federnden Armen B und B¹ hängt, von denen einer (B¹J mit einem Vorsprung (x) versehen ist, der in einen Ausschnitt der Münzrinne eintritt und durch die niederfallende Münze verschoben wird,

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.