DE526887C - Lokomotive mit zwei Brennkraftmaschinensaetzen - Google Patents
Lokomotive mit zwei BrennkraftmaschinensaetzenInfo
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- DE526887C DE526887C DEI35403D DEI0035403D DE526887C DE 526887 C DE526887 C DE 526887C DE I35403 D DEI35403 D DE I35403D DE I0035403 D DEI0035403 D DE I0035403D DE 526887 C DE526887 C DE 526887C
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61C—LOCOMOTIVES; MOTOR RAILCARS
- B61C5/00—Locomotives or motor railcars with IC engines or gas turbines
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Compressors, Vaccum Pumps And Other Relevant Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Lokomotive mit zwei Brennkraftmaschinensätzen, von denen
einer durch eine lösbare Kupplung, der andere unmittelbar mit den Treibrädern verbunden ist.
Es ist bekannt, beim Anfahren solcher Lokomotiven ihre Maschinensätze mit Preßluft
zu betreiben, die aus einem besonderen Speicherbehälter oder einem oder mehreren
Kompressoren stammt.
ίο Eine wesentliche Vereinfachung wird durch
die Erfindung geschaffen, indem die vorhandenen Brennkraftmaschinensätze selbst dazu
benutzt werden, beim Anfahren die nötige Preßluft zu erzeugen.
Zu diesem Zwecke werden die Maschinensätze der Lokomotive derart ausgebildet und
angetrieben, daß der bzw. die Kolben des über die Kupplung mit den Treibrädern verbundenen
Maschinensatzes gleichzeitig als ao Kolben eines Kompressors zur Verdichtung von
Luft oder sonstigem Gas auf der dem Verbrennungsraum gegenüberliegenden Seite des
Zylinders dienen und der andere Maschinensatz gleichzeitig als ein von dem ersten Maas
schinensatz erzeugten Druckmittel antreibbarer Motor wirkt. Weiterhin können der oder die
Kolben des mit den Treibrädern unmittelbar verbundenen Brennkraftmaschinensatzes beim
Arbeiten als Verbrennungsmotorkolben auf der dem Verbrennungsraum gegenüberliegenden
Seite gleichzeitig als Kompressorkolben dienen.
Die Lokomotive gemäß der Erfindung wird in der Weise betrieben, daß der Luftkompressor
des kuppelbaren Maschinensatzes zum Antrieb des zweiten mit den Treibrädern der Lokomotive verbundenen Maschinensatzes benutzt
wird, sodann von diesem Maschinensatze erst eine Kolbenseite von der Zufuhr von
Druckluft abgeschaltet und mit Brennstoff versorgt, alsdann auch die andere Kolbenseite
von der Zufuhr der Druckluft abgeschaltet wird und als Brennkraftmaschine arbeitet, worauf endlich der kuppelbare Maschinensatz
mit den Treibrädern gekuppelt wird und nun in gleicher Weise wie der zweite Maschinensatz arbeitet.
Bei der in dieser Weise ausgebildeten und betriebenen Lokomotive sind besondere
Druckluft erzeugende Kompressoren, die den Raumbedarf erhöhen sowie die Herstellung
verteuern, nicht erforderlich.
In der Zeichnung ist ein Beispiel einer Ausführung der Lokomotive gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt.
Auf dem Rahmen 1 der Lokomotive, der vorzugsweise auf normalen Lokomotivachsen
mit durch Kupplungsstangen verbundenen
Treibrädern 2 befestigt ist, sind zwei oder mehrere "Brennkraftmaschinensätze, vorzugsweise
Dieselmotoren, angeordnet. Der Einfachheit halber wird nachstehend entsprechend der Zeichnung die Beschreibung einer mit
zwei Maschinensätzen ausgerüsteten Lokomotive g-egeben.
Der Maschinensatz A stellt eine Mehrzylinderbrennkraftmaschine
der Kreuzkopftype dar. Die dem Verbrennungsraum 6 gegenüberliegende Kammer 7 kann als Luftkompressor
verwendet werden, so daß der Kolben 8 auf der einen Seite als Kolben einer Verbrennungsmaschine
und auf der andern Seite zur Erzeugung von Druckluft arbeitet. Es wird also die Antriebsmaschine gleichzeitig zur Erzeugung
von Preßluft benutzt, so daß ein besonderer Kompressor überflüssig ist. Der Verbrennungsraum
6 besitzt außer dem gewöhnliehen Brennstoffeinlaßventil ein Lufteinlaßventil
6a und weiterhin ein Ausströmventil 6b.
Die Kompressorkammer 7 ist mit einem selbsttätig arbeitenden Sauglufteinlaßventil y und
einem in beliebiger, geeigneter Weise betätigten Auslaßventil 7b ausgerüstet. Die Kompressorkammer
7 steht mit einem Luftdruckrohr 9 über das Ventil yb in Verbindung.
Die Kurbelwelle 10 des Maschinensatzes^,
ist durch Kupplungsstangen oder andere geeignete Übertragungsteile mit einer Zwischenkurbelwelle
11 verbunden, die durch eine geeignete Kupplung 12 über weitere Kupplungsstangen auf die Treibräder 2 arbeitet. Der
Maschinensatz B ist von gleicher Art wie der Maschinensatz A und mit dem Luftrohr 9
durch Zweigrohre 13, 13s verbunden. In
diese Zweigrohre ist ein auf geeignete Weise gesteuerter Ventilmechanismus ga, gb, gc, gd
eingebaut, wodurch die Druckluft in dem Rohr 13 der Maschine so zugeführt werden
kann, daß sie sowohl in dem Verbrennungsraum 15 als auch auf der diesem Raum gegenüberliegenden
Seite 16 des Zylinders arbeiten kann. Der Verbrennungsraum 15 besitzt ein
Auslaßventil 15«, das mit einem Sammelauslaß
C in Verbindung steht. Die Kammer 16 ist mit einem Auslaßventil i6a versehen, das
mit einem Speicherbehälter 19 in Verbindung steht.
Es ist ersichtlich, daß der Maschinensatz B sowohl durch von dem Maschinensatz
A erzeugte Druckluft als auch durch Brennstoff oder auch durch beide gleichzeitig
betrieben werden kann. Selbstverständlich kann der Maschinensatz B, da er genau so
ausgebildet ist wie der Maschinensatz A, als Kompressor arbeiten. Zu diesem Zweck ist
ein Ventil 5° vorgesehen, das in der einen Stellung das Rohr 13° mit der Außenluft verbindet.
Die Kurbelwelle 17 dieses Maschinensatzes ist durch eine Kupplungsstange mit
der Zwischenkurbelwelle 18 verbunden, die an den Kupplungsstangen 3 der Treibräder gelenkig
angebracht ist.
Der Ventilmechanismus ist wegen der sehematischen Darstellung nicht vollständig ersichtlich:
Selbstverständlich kann jede beliebige geeignete Konstruktion für dessen selbsttätigen oder kraftschlüssig gesteuerten
Antrieb benutzt werden.
Die Lokomotive wird in folgender Weise betrieben:
Vor dem Anfahren wird die Kupplung 12 gelöst, so daß der Maschinensatz A als Kompressor
unabhängig von den Treibrädern arbeiten kann. Der Maschinensatz j4 wird durch
Preßluft oder in anderer Weise angelassen, wobei durch das Ventil ja Luft in die Kammer
7 gesaugt, dort komprimiert und durch die Ventile *jb in das Rohr 9 gedrückt wird.
Das Ventil g" wird von Hand geöffnet, während die Ventile gb, gc, gd sich je nach
Stellung der Kurbelwelle 17 selbsttätig öffnen oder schließen. Die Ventile gb und gc dienen
zum Auslassen der Druckluft aus der Kammeris. Das Ventil gc bleibt beim Anlaufen
der Maschine dauernd offen, während die Ventile ga und gb als Ein- und Auslaßventile
dienen. Ist der Luftdruck in dem Rohr 9 und auf der einen Seite des Kolbens oder der
Kolben des Maschinensatzes B genügend groß, so wird die Maschine sich drehen und als
luftbetriebener Motor arbeiten, wobei diese Bewegung durch die Zwischenwelle 18 auf die
Treibräder übertragen wird. Das Anlaufen der Lokomotive erfolgt ohne Stöße und Erschütterungen,
da als Antriebsmittel Preßluft verwendet wird, deren Druck ganz allmählich gesteigert werden kann, bis er die Anlaufwiderstände
überwindet.
Hat der MaschinensatzB eine solche Geschwindigkeit
erreicht, daß er als Brennkraftmotor arbeiten kann, so wird die Zufuhr von Druckluft zum Rohr 13 durch Schließen des
Ventils ga abgestellt und durch ein geeignetes, nicht dargestelltes Ventil Brennstoff in die
Kammer 15 eingeführt, worauf der Maschinensatz
B in der Kammer 15 als Brennkraftmaschine und in der Kammer 16 als durch
Druckluft betriebene Maschine arbeitet.
Wird die Geschwindigkeit des Maschinensatzes B so groß, daß der Maschinensatz A
keine genügende Druckluftmenge zuführen kann, um den Maschinensatz B als einen teilweise
durch Druckluft betriebenen Motor anzutreiben, so wird die Zufuhr der Druckluft
des Maschinensatzes A zum Rohr 9 in geeigneter Weise ebenfalls abgestellt. Die
Kupplung 12 wird nun eingeschaltet, so daß der Maschinensatz A über diese Kupplung
unmittelbar auf die Treibräder arbeitet.
Die Druckluft, die einen großen Teil ihres
Druckes in dem Maschinensatz B verloren hat, besitzt beim Verlassen der Maschine
noch einen geringen Druck. Diese Luft wird in dem Behälter 19 gesammelt, von dem aus
alle Lufteinlaßrohre der Brennkraftmaschinensätze gespeist werden. Durch Regulierung
des Druckes in dem Behälter 19, vorzugsweise mit Hilfe geeigneter selbsttätiger Ventile«,
kann eine Menge unter Druck befindlicher Luft gespeichert werden, die zur Ladungserhöhung
der Brennkraftmaschine verwendet werden kann. Die Ladungserhöhung kann auch mittels unmittelbar aus dem Kompressor
zugeführter Luft erreicht werden.
Beim Arbeiten des Maschinensatzes A unmittelbar auf die Treibräder können die Kompressorkammern
7 und die Luftkammern 16 dazu dienen, den Druck im Behälter 19 aufrechtzuerhalten
oder die komprimierte Luft
ao zum Füllen von Vorratsbehältern für das Sandstreuen, für die Betätigung der Signalpfeife
oder der Luftbremsen oder anderer Hilfsvorrichtungen zu liefern. Eine der Kompressorkammern
kann bei Anwendung von Vakuumbremsung für die Vakuumerzeugung verwendet werden.
Ein oder beide Maschinensätze können ferner derart ausgebildet sein, daß sie auf beiden
Seiten ihres Kolbens als Verbrennungskraftmaschine arbeiten. Auch kann an Stelle von
Luft jedes andere komprimierbare Mittel verwendet werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Lokomotive mit zwei Brennkraftmaschinensätzen, von denen einer durch eine lösbare Kupplung, der andere unmittelbar mit den Treibrädern verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Kolben (8) des über die Kupplung (12) mit den Treibrädern (2) verbundenen Maschinensatzes (A) gleichzeitig als Kolben eines Kompressors zur Verdichtung von Luft oder sonstigem Gas auf der dem Verbrennungsraum (6) gegenüberliegenden Seite (7) des Zylinders dienen und der andere Maschinensatz (B) gleichzeitig als ein von dem vom ersten Maschinensatz (./4) erzeugten Druckmittel antreibbarer Motor ausgebildet ist.
- 2. Lokomotive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Kolben (14) des mit den Treibrädern (2) unmittelbar verbundenen Brennkraftmaschinensatzes (B) beim Arbeiten als Verbrennungsmotorkolben auf der dem Verbrennungsraum (15) gegenüberliegenden Seite (16) gleichzeitig als Kompressorkolben dienen.
- 3. Verfahren zum Betriebe einer Lokomotive nach. Anspruch 1 und 2, bei der der von den Treibrädern abgekuppelte Maschinensatz durch aufgesp sicherte D rackluft in Gang gesetzt wird, dadurch, gekennzeichnet, daß der Luftkompressor (7) des Maschinensatzes (^4) zum Antrieb des zweiten mit den Treibrädern (2) der Lokomotive verbundenen Maschinensatzes (B) benutzt wird, sodann von diesem Maschinensatze (B) erst eine Kolbenseite (15) ' von der Zufuhr von Druckluft abgeschaltet und mit Brennstoff versorgt, alsdann auch die andere Kolbenseite (16) von der Zufuhr der Druckluft abgeschaltet wird und als Brennkraftmaschine arbeitet, worauf endlich der Maschinensatz (A) mit den Treibrädern (2) gekuppelt wird und nun in gleicher Weise wie der Maschinensatz (B) arbeitet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB526887X | 1927-10-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE526887C true DE526887C (de) | 1931-06-11 |
Family
ID=10464884
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI35403D Expired DE526887C (de) | 1927-10-11 | 1928-09-07 | Lokomotive mit zwei Brennkraftmaschinensaetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE526887C (de) |
-
1928
- 1928-09-07 DE DEI35403D patent/DE526887C/de not_active Expired
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