DE510929C - Elektromechanische Bremsvorrichtung fuer elektrische Fahrzeuge - Google Patents
Elektromechanische Bremsvorrichtung fuer elektrische FahrzeugeInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T13/00—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems
- B60T13/74—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with electrical assistance or drive
- B60T13/748—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with electrical assistance or drive acting on electro-magnetic brakes
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
24. OKTOBER 1930
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 201 GRUPPE
S83687III20I
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1928 ab
Dk Erfindung bezieht sich auf eine elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische
Fahrzeuge. Es ist bekannt, die mechanische Bremsung dadurch zu erreichen, daß durch
ein elektrisch gesteuertes Relais eine Klinke gelöst wird, wodurch die mechanische Bremse
frei wird und durch eine Bremsfeder dann betätigt wird. Eine derartige Klinkenanordnung
bringt aber durch die jeder Klinkerfanordnung anhaftenden Nachteile (hohe Beanspruchung
der Klinke und starke Reibung der aufeinander arbeitenden Teile) stets eine gewisse
Betriebsunsicherheit mit sich, und außerdem tritt bei dieser Anordnung noch der weitere
Nachteil auf, daß leicht das Fahrzeug zu stark gebremst wird, da die Bremsung schlagartig
einsetzt, so daß unter Umständen ein Gleiten der Räder eintreten könnte.
Bei der-Bremsvorrichtung nach der Erfin-
ao dung steht in an sich bekannter Weise die mechanische Bremse über einem Bremsgestänge
mit einem Hilfsmotor in Verbindung, durch dessen Drehung in der einen oder in der anderen
Richtung die mechanische Bremse be-
S5 tätigt oder gelöst wird. Eine derartige Anordnung
arbeitet wesentlich betriebssicherer als eine mechanische Bremsvorrichtung mit Klinkenanordnung, und außerdem setzt die
mechanische Bremsung nicht sofort schlagartig, sondern erst mit einer einstellbaren
Verzögerung ein, da erst eine gewisse Zeit vergehen muß, bis durch die Drehung des
Motors die mechanische Bremse voll zum Anschlag gebracht wird. Es wird dadurch
ein weiches Andrücken der Bremse in gleicher Weise wie bei der bewährten Luftdruckbremse
erzielt. Diese Anordnung ist sowohl für Radbremsen (die auf die Laufradachse wirken) als auch für Getriebebremsen (die
auf die Motorachse wirken) verwendbar.
Nach der Erfindung wird zur Anziehung der mechanischen Bremse der Hilfsmotor an
eine im Triebwagen befindliche Hilfsspannung, z. B. eine Batterie, gelegt, um auch bei
Ausbleiben der Fahrspannung die mechanische Bremse betätigen zu können. Zur Lösung
der mechanischen Bremse wird der Hilfsmotor dagegen an die volle oder verminderte
Fahrdrahtspannung gelegt, um die Energie der eigenen Hilfsquelle möglichst zu sparen.
Um die Batterie möglichst klein zu halten, wird vorteilhaft die mechanische Bremse mit
Unterstützung durch eine Bremsfeder betätigt und gegen die Bremsfederkraft gelöst.
Die Bremsfeder wird dabei zweckmäßig so eingestellt, daß der Hilfsmotor bei Betätigung
der Bremse so gering wie möglich beansprucht wird. Die mechanische Bremsung läßt sich selbstverständlich auch mit einer
elektrischen Bremsung verbinden. Zweckmäßig trifft man die Schaltung in diesem
*) Von dem Patetitsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Paul Heinze in Kandersteg.
Falle so, daß auf einer beliebigen Bremsstufe des Fahrschalters der Hilfsmotor derart
erregt ist, daß die mechanische Bremse mit Unterstützung durch die Bremsfeder betätigt
wird. In der Nullstellung des Fahrschalters dagegen muß der Hilfsmotor so erregt sein, daß die mechanische Bremse gegen
die Bremskraft gelöst wird. Vorteilhaft verbindet
man gemäß der Erfindung den Hilfsmotor
über eine Schraubenspindel mit einer Kontaktwalze, die je nach der Drehrichtung des Motors in verschiedener Richtung bewegt
wird. Auf der Kontaktwalze schleifen stillstehende
Kontaktarme, die mit je einer Erregerwicklung für die beiden Drehrichtungen des Hilfsmotors in Verbindung stehen. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß sich der Hilfsmotor stets selbsttätig wieder ausschaltet
und so ein Verbrennen der Wicklung des Motors bei längerem Stehen des Fahrschalters
in der Null- oder der entsprechenden Bremsstellung vermieden wird. An Stelle
einer Schraubenspindel mit Kontaktwalze können auch andere Einrichtungen, z. B.
»5 Schnappschalter, zur Steuerung des Hilfsmotors verwendet werden. Um in allen Notfällen,
z.B. bei Auslösung der Fahrsperre, bei Zugtrennung oder bei Betätigung eines
Notbremszuggriffes, die elektrische und mechanische Bremsung selbsttätig zu bewirken,
baut man zweckmäßig das übliche Notrelais ein, das von einer Hilfsspannung aus gesteuert
wird und beim Ansprechen in bekannter Weise die Schaltung zur elektrischen Bremsung
herstellt und außerdem noch ein weiteres Kontaktpaar überbrückt, wodurch der Hilfsmotor von der Hilfsspannung aus so
erregt wird, daß bei entsprechender Drehung des Hilfsmotors die mechanische Bremse betätigt
wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Hilfsmotor 1 besitzt
eine durchgehende Spindel 2, die auf der einen Seite mit Gewinde, auf der anderen
♦5 Seite mit einem Schneckenrad versehen ist. Die eine Seite der Spindel steht über den
Bremshebel 3 mit dem Bremsgestänge 4 in Verbindung, das zusammen mit der an einem
Hebel 5 ziehenden Bremsfeder 6 auf die mechanische Bremse einwirkt. Auf der anderen
Seite der Spindel sitzt die Kontaktwalze 7 mit den beiden Kontaktstreifen 71 und 72.
Auf dem Kontaktstreifen 71 schleifen die
Kontaktarme 8 und 9, auf dem Kontaktstreifen 72 die Kontaktarme 10 und 11. Der Kontaktarm
9 steht über die Erregerwicklung 12 mit dem einen Bürstenpaar des Ankers des
Hilfsmotors in Verbindung, dessen anderes Bürstenpaar an dem Kontakt 131 des Fahrschalters
13 liegt, während der Kontaktarm 8 mit dem Fahrdraht verbunden ist. Der
Kontaktarm to steht mit dem einen Pol der als Hilfsspannung dienenden Batterie 14 in
Verbindung, deren anderer Pol an dem Kontakt 132 des Fahrschalters 13 angeschlossen
ist. Der Kontakt 133 des Fahrschalters 13 liegt an Erde. Der Kontaktarm 11 ist über
die entgegen der Erregerwicklung 12 wirkende Erregerwicklung 15 an demselben Bürstenpaar des Hilfsmotors 1 angeschlossen wie
die Erregerwicklung 12. Außerdem ist der Kontakt 131 noch mit dem Kontakt 161 und
der Kontakt 132 noch mit dem Kontakt 162
des Notrelais 16 verbunden. Das eine Ende der Auslösespule des Relais 16 liegt unmittelbar
an dem einen Pol der Batterie, während das andere Ende in bekannter Weise über
eine Steuerleitung längs des ganzen Zuges an dem anderen Pol der Batterie 14 angeschlossen
ist.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Gewöhnlich fließt durch die Auslösespule
des Relais 16 Strom, so daß die Kontakte 161 und 162 nicht miteinander
verbunden sind. Wenn die mechanische Bremse betätigt worden ist, befindet sich die
Kontaktwalze 7 in der höchsten Lage, so ■ daß die Kontaktarme ι ο und 11 nicht mehr
auf den Kontaktstreifen 72 aufliegen. Dagegen schleifen die Kontaktarme 8 und 9 noch auf dem Kontaktstreifen 71. Wenn der
Fahrschalter jetzt in die Nullstellung (o) gebracht wird, so werden die Kontakte 133 und
131 überbrückt, so daß ein Strom von dem
Fahrdraht über die durch den Kontaktstreifen 71 miteinander verbundenen Kontaktarme
8 und 9 durch die Erregerwicklung 12 und den Anker des Hilfsmotors 1 über die
Kontakte 131 und 133 zur Erde fließt. Der
Hilfsmotor setzt sich in Bewegung und löst gegen die Bremsfederkraft die mechanische
Bremse. Dadurch bewegt sich die Kontaktwalze 7 nach unten, wodurch die Kontaktarme
10 und 11 sich auf den Kontaktstreifen
72 auflegen und in der Endstellung die Kontaktarme 8 und 9 den Kontaktstreifen 71
nicht mehr berühren: der Motor schaltet sich also selbsttätig wieder aus. Wenn jetzt der
Zug gebremst werden soll, so tritt zunnächst bei entsprechender Bewegung des Fahrschalters
die bekannte elektrische Bremsung ein, und erst auf der Bremsstufe B des Fahrschalters
wird die mechanische Bremse dadurch in Tätigkeit gesetzt, daß die Kontakte
und 132 miteinander verbunden werden, wodurch ein Strom von dem einen Pol der
Batterie 14 über die Kontaktarme 10 und 11
durch die Erregerwicklung 15 und den Anker des Hilfsmotors 1 über die Kontakte 131 und
zu dem anderen Pol der Batterie fließt. Dadurch wird der Hilfsmotor in der anderen
Richtung in Bewegung gesetzt und die me-
chanische Bremse mit Unterstützung durch die Bremsfeder in Tätigkeit gesetzt. Die
Kontaktwalze 7 bewegt sich nach oben, die Kontaktarme 8 und 9 legen sich auf den Kontaktstreifen
71 auf, und die Kontaktarme 10 und 11 fallen in der Endstellung von dem
Kontaktstreifen 72 ab, wodurch der Hilfsmotor wieder selbsttätig ausgeschaltet wird.
In Notfällen wird durch die Überbrückung
to der Kontakte 161 und 162 beim Ansprechen
des Notrelais dieselbe zuletzt beschriebene Drehrichtung des Motors erzielt, so daß
außer der elektrischen Bremsung auch die mechanische Bremsung mit einer entsprechenden
Verzögerung einsetzt.
Claims (5)
- Patentansprüche:ι . Elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische Fahrzeuge, bei denen die mechanische Bremse über ein Bremsgestänge mit einem Hilfsmotor in Verbindung steht, durch dessen Drehung in der einen oder anderen Richtung die mechanische Bremse gelöst oder angezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anziehung der mechanischen Bremse der Hilfsmotor (1) an eine im Triebwagen befindliche Hilfsspannung (14) gelegt ist, während zur Lösung der mechanisehen Bremse der Hilfsmotor an die volle oder verminderte Fahrdrahtspannung gelegt ist.
- 2. Elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische Fahrzeuge nach Anspruch i, wobei zunächst in bekannter Weise mittels eines Fahrschalters nur elektrisch und dann, wenn die elektrische Bremsung infolge der Verminderung der Fahrgeschwindigkeit nicht mehr ausreicht, mechanisch gebremst wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer beliebigen Bremsstufe (B) des Fahrschalters (13) der Hilfsmotor (1) so erregt ist, daß die mechanische Bremse betätigt wird.
- 3. Elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische Fahrzeuge nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Nullstellung des Fahrschalters (13) der Hilfsmotor so erregt ist, daß die mechanische Bremse gelöst wird.
- 4. Elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische Fahrzeuge nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsmotor (1) durch eine Schraubenspindel (2) mit einer Kontaktwalze (7) in Verbindung steht, die je nach der Drehrichtung des Motors in verschiedener Richtung bewegt wird und dadurch zusammen mit auf ihr schleifenden stillstehenden Kontaktarmen (8, 9 bzw. io, 11) den Hilfsmotor entsprechend steuert.
- 5. Elektromechanische Bremsvorrichtung für elektrische Fahrzeuge nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in allen Notfällen, z. B. bei Auslösung der Fahrsperre, bei Zugtrennung oder bei Betätigung eines Notbremszuggriffes, infolge eines dann ansprechenden Notrelais (16), das in bekannter Weise gesteuert wird, durch Überbrückung eines von dem Notrelais beeinflußten Kontaktpaares (161, 162) der Hilfsmotor so erregt ist, daß die mechanische Bremse betätigt wird.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBerlin, gedruckt in der reichsdruckeheI
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES83687D DE510929C (de) | 1928-01-19 | 1928-01-19 | Elektromechanische Bremsvorrichtung fuer elektrische Fahrzeuge |
DES84622D DE512802C (de) | 1928-01-19 | 1928-03-14 | Elektromechanische Bremsvorrichtung, besonders fuer elektrische Fahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES83687D DE510929C (de) | 1928-01-19 | 1928-01-19 | Elektromechanische Bremsvorrichtung fuer elektrische Fahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE510929C true DE510929C (de) | 1930-10-24 |
Family
ID=7511193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES83687D Expired DE510929C (de) | 1928-01-19 | 1928-01-19 | Elektromechanische Bremsvorrichtung fuer elektrische Fahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE510929C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1137471B (de) * | 1958-10-31 | 1962-10-04 | Knorr Bremse Gmbh | Elektropneumatische Bremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge |
-
1928
- 1928-01-19 DE DES83687D patent/DE510929C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1137471B (de) * | 1958-10-31 | 1962-10-04 | Knorr Bremse Gmbh | Elektropneumatische Bremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge |
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