DE501387C - Verfahren um mit Chromfarben hergestellte Faerbungen teilweise wieder abzuziehen - Google Patents

Description

• Verfahren um mit Chromfarben hergestellte Färbungen teilweise wieder abzuziehen In der Färbereipraxis kommt es oft vor, daß Wollfärbungen auf Stückware wolkig ausfallen, zu tief geraten oder von dem verlangten Farbton abweichen, so daß sie teilweise abgezogen und dann frisch übergefärbt werden mussen. Bei sauer färbenden Farbstoffen bietet das Abziehen meistens keine Schwierigk-eiten; mit Glaubersalz in kochendem Bade oder mit Soda bzw. Ammonialz lassen sich die meisten Färben mehr oder weniger gut abziehen. Bedeutend schwieriger ist die Aufgabe, wenn es sich um echte Färbungen handelt, die auf Chromsud, nach dem Nachchromierungs- oder dem Chrome:nbadverfahren, dem sogenannten Metachromverfahren, hergestellt werden. Das Abziehen kann dann nur dadurch bewerkstelligt werden, daß man die Ware mit den bekannten Hydrosulfitabziehmitteln, monoformaldehydsulfinsaures Zink, Natriutnhydrosulfit usw., behandelt, wodurch oft eine recht weitgehende Änderung des Farbtones eintritt und neu aufgefärbt werden muß. Ferner werden etwa vorhandene bunte baumwollene Leisten oder Effekte, die mit Indanthrenfarben, Diazofarben, basischen Farben usw. hergestellt sind, durch die oben-,genannten Abziehmittel zerstört und können nicht wiederhergestellt werden.
• Von den Abziehmitteln der S#äurereihe findet nur noch die schweflige Säure hin und wieder Verwendung, da das Abziehen mit Salpetersäure viel zu gefährlich ist und leicht zur Zerstörung des Wollmaterials führt und andere Säuren bei Chromfärbungen wenig, Erfolg haben (s. Färber-Woche 192o, Seite ioo,ioi). So führt z.B. die in dieser Zeitsdhrift angeführte Methode »Behandeln mit übermangansaurern Kali und darauffolgende Reduktion mit schwefliger Säure« zur Zerstörung des Wollfarbstoffes und meistens auch zur Zerstörung der mitverwebt#en Baumwolleffekte. Sie wird daher in der Praxis sehr selten angewandt, da außerdem die Ware hart wird und an Festigkeit einbüßt.
• Ebenso hat auch das Abziehen von Färbungen mit Chromkali und Schwefelsäure bei Chromfärbungen nicht den gewünschten Erfolg und führt zur Schädigung der Baumwolleffekte.
• Es wurde nun demgegenüber gefunden, daß säurebeständige Sulfosäuren ungesättigter höherer Fettsäuren, wie sie zweckmäßig durch Sullierung mit schwachem Oleum von einer Mischung solcher Fettsäuren, z. B. technischer ölsäure, mit Phenolen, erhältlich sind, sich ohne Zerstörung des Farbstoffes zum teilweisen Abziehen auch chromierter Färbungen ganz vorzüglich eignen. Die Färbungen bleiben dabei im Ton und werden nur wesentlich heller, was daran erkenntlich ist, daß das Abziehbad fast keinen Farbstoff aufnimmt. Mit überfärbechten Farben hergestellte baumwollene Effekte bleiben vollständig erhalten. Die so teilweise abgezoge-C) neu Färbungen lassen sich auch mit Chromfarben ohne weiteres wieder auffärben bzw. nuancieren. Man erhält so eine Ware mit schönem Griff ohne Beeinträchtigung ihrer Festigkeit.
• . Beispiel i' Eine mit Chromotrop FB (Schulz-ju-1 i u s , 6. Auflage, Seite 6o, Nr. 163) nach dem Nachchromierungsverfahren hergestellte Färbung wird mit dem Sulfierungsprodukt aus technischer ölsäure und Pbenol, wie es mit Hilfe von 2oprozentigein Oleum in übli-cher Weise leicht erhältlich ist, und zwar 2 g je Liter Flotte, berechnet mit i g je Liter Ameisensäure oder Essigsäure, i Stunde lang gekocht. Die Färbung wird dadurch erheblich heller. Mit INEneralsäuren kann man das Abziehen weitertreiben, doch wird dabei die Ware härter.
• Beispiel 2 Eine nach dem sogenannten Metachromverfahren hergestellte Modefarbe, die von dem Muster abweichend ausgefallen ist, wird in gleicher Weise, wie nach Beispieli abgezogen und dann mit denselben Farbstoffen, die bereits verwandt worden sind, in geeigneter Auswahl überfärbt, wobei der gewünschte Farbton ohne Schwierigkeiten erreicht wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCI-1: Verfahren zum teilweisfen Abziehen von Färbungen, darin bestehend, daß man als Abziehmittel säurebeständige Sulfosäuren ungesüttigter Fettsäuren verwendet.