DE49102C - Vergaser für flüssigen Kohlenwasserstoff - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Kohlenwasserstoffe werden zuerst verdampft, dann nach Art des Vorganges im Bunsenbrenner mit Luft gemischt, um in diesem gemischten Zustande direct zur Verbrennung zu kommen. Beiliegende 'Zeichnung ist ein Durchschnitt des Brenners und in derselben B ein Behälter für den Brennstoff, welcher durch das Rohr R in den Verdampfungsapparat G fliefst. Das Wesen des letzteren besteht darin, dafs das flüssige Brennmaterial in ihm eine dünne Schicht bildet, welche sich an die von einer Flamme umspülte Hülle G anschmiegt. Die dünne Schicht wird dadurch hergestellt, dafs der innere Raum der Hülle G von einem festen Kerne (Fig. 1) oder einem schwimmenden Kerne (Fig. 2), so weit ausgefüllt wird, dafs ein freier Raum zwischen diesen Theilen und der äufseren Wandung in der Stärke der Schicht übrig bleibt. Das zu verdampfende Material wird dadurch sofort bei seinem Eintritt in G ganz der Wärme ausgesetzt, und seine Verdampfung bezw. Vergasung bei genügend grofser Wärme wird so zu sagen momentan stattfinden. Der so entstandene Dampf bezw. das Gas strömt oben durch die feine Oeffnung der Düse D in ein Rohr T, in welchem, wie in einem Strahlgebläse, die Mischung mit der Luft vor sich geht. Von diesem Rohre geht eine Abzweigung zu der die Verdampfung oder Vergasung bewirkenden Flamme, welche die Hülle G umspült. Der andere Theil des Gemisches speist diejenige Flamme, welche den Zweck des Brenners bildet.

Die eigenthümliche Construction desjenigen Theiles des Apparates, in dem die Verdampfung stattfindet, sichert eine selbstständige Regulirung der Flüssigkeitshöhe darin. Wird zu viel Flüssigkeit verdampft, so steigt der Dampfdruck in dem Räume G und drückt die Flüssigkeit nach B zurück; dadurch wird die der Einwirkung der Flamme ausgesetzte Oberfläche derselben reducirt, und infolge dessen wird die Verdampfung eine geringere werden. Es wird sich demgemäfs die Höhe der Flüssigkeit in G ganz dem Verbrauche entsprechend einstellen. Um die Menge des nothwendigen brennbaren Dampfes zu verändern, kann in der Ausströmungsdüse D desselben eine verstellbare Nadel angebracht werden.

Der in Fig. 2 dargestellte Schwimmer trägt unten ein kleines Ventil v, welches durch den Auftrieb des Schwimmers zugehalten wird. Durch diese Einrichtung wird bewirkt, dafs die Flüssigkeit trotz gröfserer Druckhöhe nie zum Ueberfliefsen kommen kann. Auch hier wird der Druck der in G entwickelten Gase im Stande sein, die Flüssigkeit, wenn es nothwendig ist, in den Behälter B zurückzudrücken. Dadurch wird auch hier ein selbstständiges Einstellen der Flüssigkeit dem Verbrauche entsprechend stattfinden.

Zum Zwecke des Anlassens wird bei A etwas Spiritus oder ein anderer flüssiger Kohlenwasserstoff in den Ringraum, welchen das äufsere Gehäuse des Verdampfungsapparates um den Hülfsbrenner bildet, hineingegossen und angezündet. Der Apparat ist in der Zeichnung in seiner Verwendung zum Erhitzen des Glühcylinders einer Petroleummaschine dargestellt. Das Rohr P schützt die Flamme, welche den

Glühkörper glühend macht, gegen die Einwirkung störender Luftbewegung und saugt noch etwas atmosphärische Luft an für die bessere Verbrennung des Gemisches.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Brennern für flüssige Kohlenwasserstoffe die Verbindung eines Vorrathsgefäfses B durch das Rohr R mit dem Verdampfungsgefäfs G, in welchem sich der feste oder schwimmende Kern N befindet, und mit der engen Strahldüse D, aus welcher die gebildeten Dämpfe und Gase behufs Mischung mit Luft in das Mischrohr T strömen, derart, dafs je nach dem Drucke des im Gefäise G erzeugten Dampfes der Flüssigkeitsspiegel in demselben steigt oder fällt, unter entsprechendem Zurückdrängen der Flüssigkeit in das Gefäfs B.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.