DE4434864A1 - Chirurgischer Klammerapplikator - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen chirurgischen Klammerappli­ kator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Klammerapplikatoren werden beispielsweise für die laparoskopische Chirurgie verwendet, können aber auch für die offene Chirurgie eingesetzt werden.

Bei der laparoskopischen bzw. endoskopischen Chirurgie wird der Klammerapplikator durch eine Trokarhülse z. B. in den Abdominalbereich eingeführt.

Bei einem bekannten Klammerapplikator werden mehrere Klammern aus einem Klammermagazin einem zangenartigen Applizierkopf zugeführt, der sich an dem Ende eines hohlen Rohres befindet. Der Applizierkopf wird von einer Betäti­ gungseinrichtung und einem in dem Rohr längsverschiebbaren Schubelement betätigt. Nach dem Einführen der vordersten Klammer aus dem Magazin in das Zangenelement und dem Schließen der Klammer wird die nächste Klammer federbetä­ tigt in Position gebracht.

Der Nachteil der bekannten Klammerapplikatoren besteht darin, daß sie aufgrund der komplizierten inneren Struktur nicht sterilisierbar sind, so daß sie nicht wiederholt einsetzbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen chirurgi­ schen Klammerapplikator zu schaffen, der resterilisierbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.

Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß das Klammermagazin auswechselbar in dem Schaftrohr integriert ist und bis auf den Schubstangenantrieb sämtliche mechani­ schen Elemente für den vereinzelten Klammertransport der Klammern zu dem Zangenelement enthält. Auf diese Weise besteht der Klammerapplikator nach Abnahme des Klammermaga­ zins nur noch aus wenigen mechanischen Teilen, die problem­ los sterilisiert werden können. Das entleerte Klammermaga­ zin kann entsorgt werden. Nach Sterilisation des Klammer­ applikators wird ein neues steriles Klammermagazin einge­ setzt, wodurch der Klammerapplikator erneut einsetzbar ist. Die Erfindung sieht demzufolge vor, daß die nicht zur Sterilisation geeigneten Elemente in dem Wegwerf-Klammerma­ gazin untergebracht sind. Da nur das Klammermagazin und nicht der gesamte Klammerapplikator entsorgt werden muß, ist eine erhebliche Kostensenkung hinsichtlich der Ver­ wendung von Klammerapplikatoren möglich.

In dem Klammermagazin sind mehrere hintereinander angeord­ nete Klammer in einem Klammerschacht geführt. Das Klammer­ magazin kann eine für eine Operation ausreichende Anzahl von Klammern aufnehmen. Sollte die Anzahl der Klammern für eine Operation nicht genügen, besteht die Möglichkeit, ein geleertes Klammermagazin gegen ein neues während der Operation auszutauschen.

Der Klammerschacht verläuft an dem distalen Ende geneigt zu der Längsachse des Schaftrohres. Die gekrümmte Bahn des Klammerschachtes dient dazu, die vorderste Klammer in einer bestimmten Position dem Zangenelement zuzuführen.

Die Betätigungseinrichtung besteht aus einem an dem Handgriff gelagerten Auslösehebel, der auf die Schubstange einwirkt. Der Auslösehebel ist Bestandteil des Schubstan­ genantriebs, mit dem sowohl eine vereinzelte Klammer aus dem Klammermagazin dem Zangenelement zugeführt wird als auch das Zangenelement betätigt wird.

Das Klammermagazin oder die Betätigungseinrichtung weist ein Sperrgetriebe auf, das die Rückstellung der Schubstange erst dann zuläßt, wenn der Betätigungsvorgang vollständig abgeschlossen ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß jeder Betätigungsvorgang zuende geführt werden muß, bevor die Schubstange in ihre Ausgangsposition zurückkehrt.

Die Schubstange betätigt zunächst eine Nachladeeinrichtung des Klammermagazins und anschließend nach dem Zuführen einer Klammer in das Zangenelement auch das Zangenelement selbst.

Es ist vorgesehen, daß die Nachladeeinrichtung einen von der Schubstange betätigten stangenförmigen Nachlader mit einem an seinem distalen Ende angeordneten Klammergreifer aufweist, der die vorderste Klammer in dem Klammerschacht des Klammermagazins dem Zangenelement zuführt. Der Nachla­ der kann aus einem dünnen Blech gefertigt sein, und durch eine entsprechend gebogene Gestaltung an seinem distalen Ende einen Klammergreifer bilden. Dieser kann bei Vorwärts­ bewegung aufgrund des Schubstangenantriebs die vorderste Klammer in dem Klammerschacht an ihrem proximalen Ende hintergreifen und in den geneigten Abschnitt des Klammer­ schachtes nach vorne in das Zangenelement einschieben.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Klammermagazin am Austrittsende des Klammerschachtes einen federnd ausrast­ baren Anschlag für die vorderste Klammer aufweist, der bei Betätigung des Nachladers durch die Schubstange die vorderste Klammer freigibt. Bei Betätigung der Schubstange durch den Auslösehebel der Betätigungseinrichtung wird auf die vorderste Klammer im Klammerschacht eine solche Kraft ausgeübt, daß der Anschlag federnd nachgibt und die vorderste Klammer aus dem Klammerschacht heraustritt.

Das Klammermagazin weist am proximalen Ende des Klammer­ schachtes einen federbetätigten Schieber auf, der auf die letzte in dem Klammerschacht befindliche Klammer permanent einwirkt und damit die vorderste Klammer mit einer Vor­ spannkraft gegen den federnd ausrastbaren Anschlag an­ drückt, ohne den Anschlag auszurasten.

Anstelle der letzten Klammer im Klammermagazin kann eine Sperrplatte eingesetzt sein, die eine Betätigung des Zangenelementes verhindert und damit eine Fehlbetätigung des Klammerapplikators ausschließt. Dies ist insofern von Bedeutung, weil mit dem Zangenelement eine hohe Scherkraft ausgeübt werden kann, mit der Körperteile durchtrennt werden könnten.

Das Klammermagazin weist ein in das Schaftrohr einsetz­ bares, im Querschnitt im wesentlichen halbzylindrisches Gehäuse auf, das sich mit dem für das Klammermagazin ausgesparten Schaftrohrabschnitt zu einem kreisförmigen, dem Durchmesser des Schaftrohres entsprechenden Querschnitt ergänzt. Ein solches Klammermagazin vergrößert nicht den Durchmesser des Schaftrohres, so daß Klammerapplikatoren mit einem Schaftrohrdurchmesser von 10 bis 15 mm herge­ stellt werden können, die in Verbindung mit üblichen Trokarhülsen verwendet werden können.

Zumindest im Bereich des distalen Endes des Klammermagazins kann das Gehäuse ein Sichtfenster aufweisen, das während einer Operation die Feststellung erlaubt, ob noch genügend Klammern in dem Klammermagazin vorhanden sind.

Eine in dem Klammermagazin, sich im wesentlichen über dessen gesamte Länge erstreckende Trennwand bildet einer­ seits den Boden eines Klammerschachtes und andererseits eine Führungsfläche für die unter dem Klammerschacht angeordnete Nachladeeinrichtung. Gleichzeitig wird das distale Ende der Trennwand als Anschlag für die aus dem Klammerschacht nachrückenden Klammern verwendet. Die ansonsten in Nuten des Gehäuses geführte Trennwand ist an ihrem distalen Ende gabelförmig gestaltet, um einerseits den Durchgriff des Klammergreifers zuzulassen und anderer­ seits ein federnd auslenkbares Ende zu bilden, das nicht in den Nuten des Gehäuses geführt ist. Während der Klammer­ schacht an seinem distalen Ende nach unten gebogen gestal­ tet ist, verläuft das auslenkbare Ende der Trennwand geradlinig und verschließt dadurch den Klammerschacht. Aufgrund der Federkraft des gabelförmigen Endes der Trennwand wird eine nachrückende Klammer von der Trennwand zurückgehalten, indem nämlich die Federkraft der Trennwand höher ist als die Federkraft des federbetätigten Schiebers am proximalen Ende des Klammerschachtes. Der Klammergreifer des Nachladers hintergreift das hintere Ende der vordersten Klammer in ihrer Anschlagposition. Damit ist das Klammerma­ gazin für den nächsten Betätigungsvorgang vorbereitet.

Aus dem Klammermagazin ragt auf der dem Schaftrohr zu­ gewandten Seite ein Kupplungselement hervor, das mit einem entsprechenden Vorsprung der Schubstange in Eingriff gebracht werden kann. Bei Betätigung des Auslösehebels wird die Schubstange in Richtung auf das distale Ende des Klammerapplikators bewegt, wodurch ein in Richtung auf das Klammermagazin vorstehender Vorsprung in Eingriff mit dem Kupplungselement des Klammermagazins gelangt. Nach dem Einschieben der Klammer in das Zangenelement, wird die Bewegung des Nachladers durch einen Anschlag begrenzt, wodurch das federnde Kupplungselement des Klammermagazins aus dem Eingriff mit dem Vorsprung der Schubstange aus­ rastet. Der Nachlader federt mit Hilfe einer Rückstellfeder in die Ausgangsposition zurück und setzt sich mit dem Klammergreifer hinter die inzwischen nachgerückte, in ihrer Anschlagposition befindliche vorderste Klammer.

Bei weiterer Betätigung des Auslösehebels wird ein gabel­ förmiges Führungsteil am distalen Ende der Schubstange vorwärts bewegt, das auf Führungsflächen des Zangenelemen­ tes einwirkt und das Zangenelement mit der darin befindli­ chen Klammer schließt.

Das Schaftrohr ist vorzugsweise drehbar in dem Handgriff gelagert und ermöglicht damit während der Applikation ein Verschwenken des Zangenelementes.

Dabei ist vorgesehen, daß die Zangenbacken des Zangen­ elementes gegenüber der Längsachse des Schaftrohres um ca. 15 bis 20°, vorzugsweise 18°, geneigt sind. Die Neigung der Zangenbacken erleichtert die Handhabung des Applizierkopfes während eines Eingriffs.

Die Klammern haben eine im wesentlichen symmetrische, spitz zulaufende zweiflügelige Form, wobei an einem Flügel ein Ansatz als Anschlag für den anderen Flügel absteht. Eine derartige Klammer verhindert auch zuverlässig ein Heraus­ gleiten des abzuklemmenden Körperteils.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Klammerapplikator in Seitenansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den distalen Bereich des Schaftrohres,

Fig. 3a ein Querschnitt durch den distalen Bereich des Schaftrohres,

Fig. 3b die Applikatorspitze beim Nachladen der vorder­ sten Klammer des Klammermagazins,

Fig. 4 ein Querschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 ein Querschnitt durch den distalen Bereich des Schaftrohres oberhalb der Ebene des Klammer­ schaftes,

Fig. 6 das Einsetzen eines Klammermagazins in das Schaftrohr,

Fig. 7a, 7b und 7c das Zusammendrücken einer Klammer in drei Phasen,

Fig. 8 die Schubstange der Betätigungseinrichtung in Seitenansicht,

Fig. 9 die Schubstange in Draufsicht,

Fig. 10 das Zangenelement in Seitenansicht, und

Fig. 11 das Zangenelement in Draufsicht mit der das Zangenelement schließenden Schubstange.

Der in Fig. 1 gezeigte Klammerapplikator 1 weist einen Handgriff 2 auf, in dem eine im wesentlichen aus einem Auslösehebel 18 und einer Schubstange 8 bestehende Betäti­ gungseinrichtung 4 gelagert ist. Mit dem Auslösehebel 18 kann die Schubstange 8 in Richtung auf das distale Ende des Klammerapplikators 1 geschoben werden. Nach Abschluß des Betätigungsvorgangs wird die Schubstange 8 mit Hilfe einer Rückstellfeder 5 wieder in die Ausgangsposition zurückge­ drückt.

Das Schaftrohr 6 ist drehbar in dem Gehäuse 3 des Hand­ griffs 2 gelagert und kann mit Hilfe eines Griffrings 7 verdreht werden. Mit dem Schaftrohr 6 wird auch die Schubstange verdreht, die an ihrem proximalen Ende rota­ tionssymmetrisch gestaltet ist. Das Schaftrohr 6 nimmt in seinem distalen Bereich ein auswechselbares Klammermagazin 12 in einer Aussparung 38 auf. Das Klammermagazin 12 ist an dem distalen Ende 17 des Schaftrohres 6 unterhakend eingeschoben und rastet an dem proximalen Ende der Aus­ sparung 38 mit Hilfe einer federbetätigten Sperrklinke 19 in dem Schaftrohr 6 ein.

Das distale Ende 17 des Schaftrohres nimmt ferner ein Zangenelement 14 auf, das herausnehmbar aber in seiner Lage fixiert in dem Schaftrohr gelagert ist.

Die Schubstange 8 überträgt die Betätigungskraft einerseits auf das auswechselbare Klammermagazin 12, um vereinzelt eine Klammer 10 dem Klammermagazin 12 zu entnehmen und dem Zangenelement 14 zuzuführen und andererseits auf das Zangenelement 14, um nach Einführung einer vereinzelten Klammer 10 das Zangenelement 14 zu schließen und dadurch den Klammervorgang abzuschließen.

Ein im einzelnen nicht dargestelltes Rastgetriebe ermög­ licht die Rückstellung der Schubstange 8 erst dann, wenn der Betätigungsvorgang vollständig abgeschlossen ist, d. h. wenn der Auslösehebel 18 entsprechend weit betätigt worden ist.

Das Schaftrohr 6 ist mit dem Griffring 7 drehfest verbunden und über den Griffring 7 mit dem Gehäuse 3 gekoppelt. An einem proximal vorstehenden Stutzen 72 des Griffrings 7 ist eine Ringnut 74 vorgesehen. Ein erweitertes Hülsenteil des Gehäuses 3 übergreift den Stutzen 72 und nimmt Schrauben 37 auf, die radial mit ihren Enden in die Ringnut 74 ein­ greifen. Die Schrauben 37 können hierzu an ihren Enden mit drehbaren Kugellagerkugeln versehen sein.

Die Schubstange 8 verläuft mit kreisförmigem Querschnitt durch den Griffring 7 hindurch bis in das Gehäuse 3, wobei die Schubstange 8 an ihrem proximalen Ende einen Stößel 9 aufweist, der gegen den in dem Gehäuse 3 befindlichen Hebelarm 21 stößt. Die Rückstellfeder 5 besteht aus einer Schraubenfeder, die das proximale Ende der Schubstange 8 umgibt und die mit ihrem einen Ende gegen die dem Hebelarm 21 gegenüberliegende Stirnfläche des Stößels 9 anliegt und mit dem anderen Ende sich gegen einen auf der Schubstange 8 verschiebbaren Scheibenring 13 abstützt, der sich seiner­ seits gegen das Gehäuse 3 abstützt. Der Stößel 9 ist beispielsweise auf das proximale Ende der Schubstange 8 aufgeschraubt.

Der Klammerapplikator 1 kann mit wenigen Handgriffen vollständig zerlegt werden. Wie bereits erwähnt, kann das Klammermagazin 12 und das Zangenelement 14 entfernt werden. Nach dem Lösen der Schrauben 37 kann das Schaftrohr 6 von dem Gehäuse 3 getrennt werden. Eine einschraubbare Ver­ schlußkappe 15 verschließt das proximale Ende des Gehäuses 3. Nach Entfernung der Verschlußkappe 15 kann die Schub­ stange 8 aus dem Gehäuse 3 entfernt werden.

Das Klammermagazin 12 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist ein Wegwerf-Artikel, der nicht resterilisierbar ist. Die übrigen Elemente des Klammerapplikators 1 sind dagegen zerlegbar und von einfacher Struktur, so daß eine Resterilisation ohne Probleme möglich ist. Der Klammer­ applikator 1 besteht daher abgesehen von dem Klammermagazin 12 vorzugsweise aus Metall.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den distalen Bereich des Schaftrohrs 6 mit dem integrierten Klammermagazin 12. Ein Sichtfenster 39 im distalen Bereich des Klammermagazins 12 erlaubt eine Sichtkontrolle über die noch im Klammermagazin 12 befindlichen Klammern 10.

Fig. 3 zeigt den distalen Bereich 16 des Schaftrohres 6 im Querschnitt. Das Schaftrohr 6 weist im Querschnitt eine kreisförmige Form auf mit einem Durchmesser von maximal 15 mm, vorzugsweise 10 mm. Das Klammermagazin 12 ist in einer Aussparung 38 eingesetzt und ergibt mit dem verbleibenden Querschnitt des Schaftrohrs 6 wiederum einen kreisförmigen Querschnitt mit dem Durchmesser des Schaftrohres 6.

Die Schubstange 8 ist in dem Schaftrohr 6 längsgeführt und verläuft im distalen Bereich 16 unterhalb des Klammermaga­ zins 12. Ein Vorsprung 48 dient dazu, eine Nachladeeinrich­ tung 20 des Klammermagazins 12 zu betätigen, während das gabelförmige distale Ende 52 der Schubstange 8 dazu dient, das Zangenelement bei weiterer Vorwärtsbewegung der Schub­ stange 8 zu schließen, um die im Zangenelement befindliche Klammer 10 ihrerseits zu schließen.

Bei Betätigung der Schubstange über den Auslösehebel 18 wird zunächst die Nachladeeinrichtung 20 betätigt und nach Einführung einer Klammer 10 in das Zangenelement auch das Zangenelement 14 selbst betätigt, während ein Nachlader 22 der Nachladeeinrichtung 20 in seine Ausgangsposition feder­ betätigt zurückschnellt.

Bei Bewegung der Schubstange 8 in Richtung auf das distale Ende wird ein Kupplungselement 46 das Nachladers 22 mitge­ nommen, wodurch der Nachlader 22 zum distalen Ende hin verschoben wird. Der Nachlader 22 weist an seinem distalen Ende einen Klammergreifer 24 auf, der die in dem Klammerma­ gazin 12 vorderste Klammer 12 an ihrem proximalen Ende hintergreift und bei Betätigung der Schubstange 8 aus einem Klammerschacht 26 des Klammermagazins 12 in einen Klammer­ führungsschacht 54 des Zangenelements 14 überführt. Der Klammerschacht 26 fluchtet zu diesem Zweck mit dem Klammer­ führungsschacht 54 des Zangenelements 14.

Das Kupplungselement 46 des Nachladers 22 ragt aus einer Aussparung 44 des Gehäuses 36 des Klammermagazins 12 heraus und kann somit von dem Vorsprung 48 der Schubstange 8 erfaßt werden. Das Kupplungselement 46 besteht aus einem Federelement, das bei Erreichen der distalen Endposition des Klammergreifers 24 federnd aus dem Eingriff mit dem Vorsprung 48 ausrastet, wodurch der in dem Gehäuse 36 geführte Nachlader 22 mit Hilfe einer Druckfeder 23 in seine Ausgangsposition zurückschnellen kann, in der sich der Klammergreifer 24 hinter das proximale Ende der nächsten automatisch nachrückenden Klammer 10 setzen kann. Der Nachlader 22 besteht vorzugsweise aus einer Schub­ stange, die von der Druckfeder 23 umgeben ist. Ein Kolben­ element 25 dient als Führung für den Nachlader, wobei sich die Druckfeder 23 einerseits an dem Kolbenelement 25 abstützt und andererseits an einer Wand des Gehäuses 36.

Das Gehäuse 36 ist in Querrichtung zu dem Schaftrohr 6 mit einer Trennwand 40 unterteilt, wobei unterhalb der Trenn­ wand 40 die Nachladeeinrichtung 20 angeordnet ist und oberhalb der Trennwand 40 der die Klammern 10 aufnehmende Klammerschacht 26. In dem proximalen Ende des Klammer­ schachtes 26 befindet sich ein federbetätigter Schieber 34 mit einer Druckfeder 35, die den Schieber 34 permanent gegen die letzte im Klammerschacht 26 befindliche Klammer 10 oder eine der Außenkontur einer Klammer 10 entsprechende Sperrplatte 11 drückt. Der Druck des federbetätigten Schiebers 34 wird über die Sperrplatte 11 bzw. die letzte Klammer 10 im Klammermagazin 12 auf alle davorliegenden Klammern 10 übertragen, so daß nach dem Nachladen einer Klammer 10 stets die nachfolgende Klammer 10 bis zu einer Anschlagposition vorbewegt wird. In der Anschlagposition der vordersten Klammer 10 kann der Klammergreifer 24 das proximale Ende der Klammer 10 hintergreifen, um in einem weiteren Betätigungsvorgang die nunmehr vorderste Klammer in das Zangenelement 14 einzuschieben.

Die vorderste Anschlagposition wird durch die Trennwand 40 bestimmt, die an ihrem distalen Ende einen federnden gabelförmigen Abschnitt 41 aufweist, der einerseits den Durchgriff des Klammergreifers 24 zuläßt, andererseits aber verhindert, daß die vorderste Klammer 10 aus dem Klammer­ schacht 26 herausfällt oder durch den federbetätigten Schieber 34 herausgedrückt wird. Erst bei Betätigung des Klammergreifers 24 über die Schubstange 8 wird eine ausreichende Kraft auf den federnden Abschnitt 41 der Trennwand 40 ausgeübt, so daß das gabelförmige Ende nach unten nachgibt und das Nachladen der vordersten Klammer 10 in das Zangenelement 14 zuläßt.

Höhe und Breite des Klammerschachtes 26 ist den jeweiligen Klammern 10 angepaßt. Die Sperrplatte 11 dient dazu, zu verhindern, daß eine Leerbetätigung des Zangenelementes 14 ohne Klammer 10 ausgeführt wird, da dann das Zangenelement 14 mit hoher Scherwirkung das dazwischenliegende Körperteil abtrennen kann. Mit der Sperrplatte 11 ist eine Betätigung des Zangenelementes ausgeschlossen.

Fig. 3b zeigt den distalen Bereich 16 des Schaftrohres 6 beim Nachladen der vordersten Klammer 10.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch das Schaftrohr 6. Der Klammerschacht 26 ist den Abmessungen von Breite und Höhe der Klammern 10 angepaßt und nach unten von der Trennwand 40 begrenzt.

Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch das Klammermagazin 12 in der Ebene oberhalb des Klammerschachtes 26. In dem Klammermagazin 12 befindet sich anstelle einer letzten Klammer 10 die Sperrplatte 11, die an ihrem distalen Ende ausgespart ist, um eine Kollision mit dem Klammergreifer 24 zu vermeiden.

Fig. 6 zeigt das Einsetzen des Klammermagazins in das Schaftrohr 6.

In den Fig. 7A, 7B und 7C ist das Schließen einer Klammer 10 in drei Phasen dargestellt. Fig. 7a zeigt die Klammer 10 wie sie sich im Klammermagazin 12 befindet. Die Klammer 10 weist zwei im wesentlichen zueinander parallele Flügel 101 und 102 auf, die an den Innenflächen 105 Einkerbungen 106 aufweisen. Der eine Flügel 101 ist mit einem Ansatz 104 versehen, der quer von dem Flügel 101 absteht und der als Anschlag für den anderen Flügel 102 dienen kann.

In Fig. 7b ist eine Zwischenposition der Klammer 10 in dem Zangenelement 14 gezeigt, wobei sich beim Schließen der Klammer in dem ringförmigen Innenraum beispielsweise ein Blutgefäß befinden kann.

Fig. 7c zeigt die Klammer 10 nach Abschluß des Betätigungs­ vorganges in ihrer geschlossenen Form.

Die Fig. 8 und 9 zeigen die Schubstange 8 in einer Seiten­ ansicht und in einer Draufsicht. Das distale Ende 52 der Schubstange 8 ist gabelförmig gestaltet und weist zwei Backen 58 auf, die mit Führungsflächen 55 des Zangen­ elementes 14 zusammenwirken. Wie am besten aus Fig. 11 ersichtlich, verläuft die Schubstange 8 mit ihrem distalen Ende 52 unterhalb des Zangenelementes 14 wobei die Backen 58 in Richtung auf das Zangenelement 14 vorstehen. Die Führungsflächen 55 des Zangenelementes 14 erweitern sich nach außen, so daß die Backen 58 das Zangenelement 14 schließen, wenn die Schubstange 8 in distaler Richtung bewegt wird.

Das Zangenelement ist an seinem distalen Ende, das den Klammerführungsschacht 54 aufnimmt um ca. 15 bis 20°, vorzugsweise 18° geneigt. Der Klammerführungsschacht 54 endet vor dem distalen Ende der Zangenbacken 59, so daß eine Anschlagposition für die in das Zangenelement 14 eingeführte Klammer 10 geschaffen ist.

Das Zangenelement 14 ist in das Schaftrohr 6 durch eine stirnseitige Öffnung 60 eingeführt und in eine Aufnahme 62 eingehängt, in die das Zangenelement 14 mit einem nach unten abstehenden Zapfen 57 eingreift.

Claims (24)

1. Chirurgischer Klammerapplikator (1) mit

• - einem Handgriff (2) mit einer Betätigungsein­ richtung (4),
• - einem an dem Handgriff (2) befestigten Schaft­ rohr (6), in dem eine von der Betätigungsein­ richtung (4) längsverschiebbare und mit Feder­ kraft rückstellbare Schubstange (8) angeordnet ist,
• - einem in dem Schaftrohr (6) angeordneten, meh­ rere Klammern (10) aufnehmenden Klammermagazin (12), und
• - einem Zangenelement (14) für die Klammern (10) am distalen Ende (16) des Schaftrohres (6), dadurch gekennzeichnet daß das Klammermagazin (12) auswechselbar in dem Schaftrohr (6) integriert ist und bis auf den Schubstangenantrieb sämtliche mechanischen Elemente (20, 22, 24, 26, 30, 34) für den vereinzelten Klammer­ transport der Klammern (10) zu dem Zangenelement (14) enthält.

2. Klammerapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in dem Klammermagazin (12) mehrere hintereinander angeordnete Klammern (10) in einem Klammerschacht (26) geführt sind.

3. Klammerapplikator nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Klammerschacht (26) an dem dista­ len Ende (31) geneigt zu der Längsachse des Schaft­ rohres (6) verläuft.

4. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrich­ tung (4) aus einem an dem Handgriff (2) gelagerten Auslösehebel (18) besteht, der auf die Schubstange (8) einwirkt.

5. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Klammermagazin (12) oder die Betätigungseinrichtung (4) ein Sperrge­ triebe aufweist, das die Rückstellung der Schub­ stange (8) erst dann zuläßt, wenn der Betätigungs­ vorgang vollständig abgeschlossen ist.

6. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (8) zunächst eine Nachladeeinrichtung (20) des Klammer­ magazins (12) und anschließend das Zangenelement (14) betätigt.

7. Klammerapplikator nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Nachladeeinrichtung (20) einen von der Schubstange (8) betätigten stangenartigen Nachlader (22) aufweist und daß der Nachlader (22) an dem distalen Ende einen Klammergreifer (24) auf­ weist, der die vorderste Klammer (10) in dem Klam­ merschacht (26) des Klammermagazins (12) dem Zan­ genelement (14) zuführt.

8. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Klammermagazin (12) am Austrittsende (31) des Klammerschachtes (26) einen federnd ausrastbaren Anschlag (30) für die vorderste Klammer (10) aufweist, der bei Betätigung des Nachladers (22) durch die Schubstange (8) die vorderste Klammer (10) freigibt.

9. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Klammermagazin (12) am proximalen Ende des Klammerschachtes (26) einen federbetätigten Schieber (34) aufweist, der auf die letzte in dem Klammerschacht (26) befind­ liche Klammer (10) permanent einwirkt und damit die vorderste Klammer (10) mit einer Vorspannkraft gegen den federnd ausrastbaren Anschlag (30) an­ drückt, ohne den Anschlag (30) auszurasten.

10. Klammerapplikator nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß anstelle der letzten Klammer (10) im Klammermagazin (12) eine Sperrplatte (11) einge­ setzt ist.

11. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Klammermagazin (12) ein in das Schaftrohr (6) einsetzbares, im Querschnitt halbzylindrisches Gehäuse (36) auf­ weist, das sich mit dem für das Klammermagazin (12) ausgesparten Schaftrohrabschnitt (38) zu einem kreisförmigen, dem Durchmesser des Schaftrohres (6) entsprechenden Querschnitt ergänzt.

12. Klammerapplikator nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse (36) zumindest im Bereich des distalen Endes des Klammermagazins (12) ein Sichtfenster (39) aufweist.

13. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Klammermagazin (12) eine sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Klammermagazins (12) erstreckende Trenn­ wand (40) aufweist, die einerseits den Boden des Klammerschachtes (26) und andererseits eine Führ­ ungsfläche für die Nachladeeinrichtung (20) bildet.

14. Klammerapplikator nach Anspruch 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Trennwand (40) am distalen Ende eine Aussparung (42) für den Durchgriff des Klam­ mergreifers (24) aufweist.

15. Klammerapplikator nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (30) von einem federnden gabelförmigen Ende (41) der Trennwand (40) gebildet ist.

16. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Klammer­ magazin (12) auf der dem Schaftrohr (6) zugewandten Seite ein Kupplungselement (46) herausragt, das mit einem entsprechenden Vorsprung (48) der Schubstange (8) in Eingriff ist.

17. Klammerapplikator nach Anspruch 16, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kupplungselement (46) nach dem Einschieben der Klammer (10) in das Zangenelement (14) bei weiterer Betätigung des Auslösehebels (18) die Kupplung mit dem Vorsprung (48) löst und daß eine Rückstellfeder (56) den Nachlader (22) in die Ausgangsposition zurückholt.

18. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein gabelförmiges Führungsteil (50) am distalen Ende (52) der Schub­ stange (8) auf Führungsflächen (55) des Zangenele­ mentes (14) zum Schließen der jeweils in dem Zan­ genelement (14) befindlichen Klammer (10) einwirkt.

19. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Zangenelement (14) in Verlängerung des Klammerschachtes (26) des Klammermagazins (12) einen gegenüber der Längsachse des Schaftrohres um ca. 15° bis 20°, vorzugsweise 18°, geneigten Klammerführungsschacht (54) auf­ weist.

20. Klammerapplikator nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Klammermagazin (12) die verein­ zelten Klammern (10) am distalen abgewinkelten Ende (53) des Zangenelements (14) in den Klammerfüh­ rungsschacht (54) übergibt.

21. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Zangenelement (14) lösbar mit dem Schaftrohr (6) verbunden ist.

22. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaftrohr (6) drehbar in dem Handgriff (2) gelagert ist.

23. Klammerapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (10) eine im wesentlichen symmetrische, spitz zulaufen­ de, zweiflügelige Form haben und daß an einem Flü­ gel (101) ein Ansatz (104) als Anschlag für den anderen Flügel (102) absteht.

24. Klammerapplikator nach Anspruch 23, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Innenflächen (105) der Klammern (10) Einkerbungen (106) aufweisen.