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Spaltpolmaschine für Schweißzwecke mit abwechselnden, in der Regel
gleich breiten Hauptschluß- und Nebenschluß-Teilpolen. Gegenstand der Erfindung
ist eine Spaltpoldynamomaschine (Stromerzeuger) mit abwechselnden, in der Regel
gleich breiten Hauptschluß- und Nebenschluß-Teilpolen, die sich besonders für elektrische
Lichtbogenschweißung eignet, aber auch für andere Zwecke benutzt werden kann, bei
denen ähnliche Bedingungen vorliegen und die Leistung so geregelt werden soll, daß
sie den verschiedenartigsten Arbeitsbedingungen angepaßt werden kann.
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Bei der Lichtbogenschweißung ist es, sofern die auszuführenden Schw
eißungen und die zu schweißenden Gegenstände verschieden sind, nötig, die Leistung
der Schweißmaschine den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Z. B. kann für gewisse
Arbeiten eine Stromstärke von 5o Amp., für andere eine solche von Zoo Amp. oder
ein Zwischenwert erforderlich sein. Die Anforderungen sind so verschieden und die
Schweißarbeit in Bezug auf die Stromstärke so empfindlich, daß es erwünscht ist,
nicht nur überhaupt über einen ausgedehnten Regelungsbereich zu verfügen, sondern
auch auf einen hohen Feinheitsgrad regeln zu können.
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Man hat zu diesem Zweck regelbare Widerstände in den Hauptstromkreis
eingeschaltet, aber dieses Mittel bringt Stromvergeudung mit sich. Man hat ferner
die Feldmagnete des Stromerzeugers mit einer Anzahl von Zapfstellen oder veränderlichen
Nebenschlüssen für die Wicklungen versehen, woraus sich dann aber unerwünschte Beeinflussungen
der Regelung bei geringen Widerstandsänderungen ergeben. Diese und ähnliche Regelungsverfahren
benötigen nicht nur Hilfsvorrichtungen und Hilfseinstellmittel, sondern lassen auch
nur verhältnismäßig wenige Einstellstufen zu, und die Stromverhältnisse sind bei
Veränderungen im Lichtbogenwiderstand labil.
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Der Stromerzeuger gemäß der Erfindung läßt in weitem Bereich eine
unendliche Anzahl von Abstufungen des Schweißstroms für verschiedene Arbeiten zu,
ohne irgendwelche Hilfsvorrichtungen zu benötigen oder eine besondere Erregermaschine
oder Stromquelle zum Erregen der Feldwicklungen zu verwenden: Der neue Stromerzeuger
regelt sich, wenn er für eine bestimmte Schweißstromstärke eingestellt ist, weiterhin
selbst derart, daß er den jeweiligen Anforderungen der Schweißarbeit nachkommt und
einen stabilen Arbeitszustand herbeiführt.
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Bei der Lichtbogenbildung muß die Spannung zweckmäßigerweise so hoch
sein, daß ein Strom übergeht, der, nachdem die Schweißelektrode mit dem Arbeitsstück
in Berührung gebracht worden ist, etwas stärker ist als der normale Strom, den die
betreffende Schweißarbeit erfordert. Wenn der Lichtbogen ausgezogen wird und sein
Widerstand zunimmt, muß die Spannung allmählich zunehmen, wenn der Lichtbogenwiderstand
abnimmt, muß auch die Spannung entsprechend abnehmen, so daß der Strom praktisch
auf einem konstanten Wert erhalten wird, wie er jeweils zum Schweißen am besten
geeignet ist, wobei die Stromstärke bei abnehmendem Lichtbogenwiderstand etwas zunehmen
kann.
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Die Maschine gemäß der Erfindung entspricht diesen Anforderungen und
ist nicht nur selbstregelnd, um die Benutzung von Hilfsvorrichtungen entbehrlich
zu machen, sondern sie gestattet auch, durch Einstellung #,-erschiedene Schweißstromwerte
für die verschiedenartigen Arbeiten zu erhalten, ohne daß Hilfsregelungsmittel nötig
sind; außerdem ist eine unendliche Anzahl von Abstufungen möglich. Die Kommutierung
erfolgt sicher ohne die Gefahr schädlicher Funkenbildung an den Bürsten.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
veranschaulicht.
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Abb. i ist eine teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht; der
geschnittene Teil
läßt besonders den einstellbaren Hauptbürstenhalter
und den Halter für die Erregerbürsten erkennen.
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Abb. 2 ist eine Stirnansicht.
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Abb. 3 und q. sind Schaltbilder der Feldmagnetwicklungen und der Bürstenstellung
bei einem bestimmten Arbeitszustand, wobei sich in Abb. 3 die Hauptbürsten in einer
anderen Stellung befinden als in Abb. 4..
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Die Maschine wird mit konstanter Drehzahl von einem Elektromotor oder
eitler anderen Kraftquelle angetrieben. Der Motor kann in das Gestell io der Maschine
eingebaut sein, so daß ein Motorgenerator entsteht. i i ist der Stromwender, 12
das Stirnlager, das drei Arme i2a, 12b, 120 trägt, die innen durch einen Ring 13
verbunden sind, der eine Nut bildet, in der der ringförmige Bürstenhalter 14 ruht.
Dieser weist ebenso viele Radialarme i4a auf, als Hauptbürsten erforderlich sind.
Der Arm i2a trägt eine Hülse 15, in der sich eine Gewindespindel 16 dreht, die mit
einer Kurbel i; und mit einem Bund 18 versehen ist, so daß sie in der Hülse wohl
drehbar, aber nicht längsverschiebbar ist. Das freie Ende der Spindel 16 steckt
in einer Mutter 1g, die drehbar an der Außenfläche des Rings 14 angebracht ist.
Dieser kann daher durch Drehen der Kurbel beliebig verdreht werden, wodurch die
verschiedensten Einstellungen möglich sind und die Maschine den besonderen Arbeitsbedingungen
für das jeweilige Arbeitsstück angepaßt werden kann. An den Armen i2a und 12b ist
eine Skala 30 und an dem Ring 14 ein Zeiger 31 befestigt, der beim Verdrehen
des Ringes über der Skala spielt, die so geteilt und bezeichnet sein kann, daß sie
die bei den verschiedenen Einstellungen erhaltenen Stromstärken angibt.
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An der Innenseite des dem Stirnlager 12 zugekehrten Rahmenteils ist
ein Bürstenhalterring 2o befestigt, an dessen einwärts gerichteten Lappen 21 die
Erregerbürsten sitzen. Bei der hier dargestellten Maschine genügt das Maß der Winkeleinstellung
der Hauptbürsten für eine achtpolige .Maschine gemäß Abb. i und 2. In Abb. 3 und
d. sind nur vier Pole angenommen, um die Darstellung und Erläuterung zu vereinfachen.
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Hier ist i i der Stromwender, 22, 22a sind die ihm anliegenden Hauptbürsten,
23 und 23a die ihm ebenfalls anliegenden Hilfsbürsten. Das Feldgestell weist vier
Pole von gleicher Größe auf. Von diesen sind die Pole N und S mit einer Nebenschlußwicklung2d.,
die PoleN' und S' mit einer Hauptstromwicklung 25 versehen. Die NebenschlußpoleS
und die Hauptstrompole S' sind benachbart und haben gleiche Polarität, aber entgegengesetzte
in bezug auf die anderen beiden Pole. Die Nebenschlußwicklungen 2q. liegen in demselben
Stromkreis mit den Erregerbürsten 23 und 23a. In diesem Stromkreis kann ein regelbarer
Widerstand 26 vorgesehen sein, um den Strom des Nebenschlußfeldes auf den gewünschten
Betrag einzustellen. Die Hauptstromwicklungen 25 sind in Reihe mit den Hauptbürsten
22 und 22a geschaltet, und der Strom fließt von der Hauptbürste 22 durch die Hauptstromwicklungen
25 zum Arbeitsstück 27, dann durch den Lichtbogen 28 und die Schweißelektrode 2g
und schließlich zur anderen Hauptbürste 22a. Die Hauptstrompole N', S' sind ungesättigt
und werden in einer den Ankerpolen entgegengesetzten Richtung erregt. Auch die Nebenschlußpole
N, S sind zweckmäßig ungesättigt, was bei wechselbarer Magnetisierung bessere Ergebnisse
liefert als mit gesättigten Polen von konstanter Stärke, obwohl man befriedigende
Ergebnisse manchmal auch erhalten kann, wenn die Nebenschlußpole auf konstanter
Stärke erhalten werden.
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Im folgenden sind aus Gründen einfacherer Erläuterung die Bürsten
als in der Kommutierungslinie der Ankerwicklungen liegend angenommen, nicht aber
um go elektrische Grade dagegen verschoben, wie es in der Praxis geschieht, um eine
bequemere Anordnung der Endverbindungen der Ankerwicklungen zu erhalten. In der
Praxis werden die Bürstenstellungen also gewöhnlich um go elektrische Grade von
der in den Abb. 3 und q.. dargestellten Lage entfernt sein, jedoch sind Arbeitsweise
und Wirkung die gleichen.
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Die Erregerbürsten 23 und 23a sind stets festgelegt und liegen an
den neutralen Stellen des Ankers, so daß die vom Anker erzeugte Höchstspannung unter
allen Umständen für die Erregung der Nebenschlußwicklung 24 nutzbar gemacht wird.
Der Nebenschlußstromkreis wird also, wie aus den Abb. 3 und q. hervorgeht, der Spannung
ausgesetzt, die in den Ankerleitern unter der vereinten Wirkung der Pole S, S' auf
die eine Hälfte des Ankers und ebenso unter der vereinten Wirkung der Pole N', N
auf die andere Hälfte des Ankers wirkt; diese beiden Einflüsse sind einander stets
gleich, aber bei verschiedenen Arbeitsbedingungen verschieden.
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In Abb. 3 liegen die Hauptbürsten 22 und 22a in der Kommutierungslinie;-
die sich bei der dargestellten Einrichtung etwa an der Kante der Hauptstrompole
.PATT', S' befindet. Bei dieser Lage wird der von der Maschine gelieferte Schweißstrom
eine geringe Stärke besitzen, die während der Arbeit durch die folgenden Bedingungen
bestimmt wird: Es sei z. B. angenommen, daß die Hauptstromwicklung 24 so bemessen
ist, daß das von dem Hauptstrompol herrührende Feld etwas größer
ist,
als das vom Anker herrührende, und daß jenes Feld diesem entgegengesetzt ist. Bei
der dargestellten Lage hat das Ankerfeld seine Höchststärke auf der Linie der Hauptbürsten,
die gemäß Abb. 3 an der Kante der Hauptstrompole liegt. Demzufolge wird der magnetische
Fluß, dem die Ankerleiter von I3auptbürste zu Hauptbürste ausgesetzt sind, der Differenz
zwischen den resultierenden Feldern unter einem Hauptstrompol S' und unter einem
N ebenschlußpol N entsprechen; ebenso auf der anderen Seite des Ankers dem Unterschied
zwischen den Feldern unter den Hauptstrompol N' und dem Nebenschlußpol S.
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Was die Wirkung unter dem Hauptstrompol S' und dein Nebenschlußpol
N betrifft, so kann die vom Anker zwischen den Hauptbürsten 2a und 22a erzeugte
Spannung bestimmt werden, indem man den Zustand unter jedem der Pole getrennt betrachtet.
Was hierbei zunächst den Hauptstrompol S' betrifft, so wird dessen Feldstärke um
die Wirkung des Ankerfeldes vermindert, indem die maxianale Stärke dieser Feder
sich an einer Kante des Hauptstrompols befindet und es sich quer über die Polfläche
hinweg bis an die andere Kante des Hauptstrompols auf einen geringen Wert verringert.
Es wird also an. der Kante, wo sich die Bürsten befinden, das Hauptstromfeld durch
die Höchststärke des Ankerfeldes gemindert, und es entsteht an dieser Stelle ein
kleines resultierendes Feld, das von dein geringen Stärkeüberschuß des Hauptstronifeldes
herrührt. An der anderen Kante des Poles S' wird die volle Hauptstromfeldstärke
nur wenig durch das Ankerfeld gemindert, so daß sich an dieser Polkante ein sehr
viel stärkeres resultierendes Feld ergibt. Zwischen den beiden Kanten des Hauptstrompols
S' findet eine Abstufung des resultierenden Feldes zwischen den beiden Grenzwerten
statt, und es wird ein Feld erhalten, dessen Stärke durchschnittlich etwa der halben
Hauptstromfeldstärke entspricht.
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Was das Feld des N ebenschlußpoles N betrifft, so wird dessen Stärke
annähernd seinen vollen Wert haben, weil die entgegenstehende Ankerfeldstärke an
dieser Stelle verhältnismäßig gering ist. An der Unterkante des Nebenschlußpols
N ist das Feld dieses Pols stark gemindert, fast um die volle Ankerfeldstärke. Infolgedessen
wird das unter dem Nebenschlußpoleiade resultierende Feld von aiahezu der vollen
Stärke des Nebenschlußfeldes an der Oberkante auf einen verhältnismäßig kleinen
Wert des Nebenschlußfeld-Überschusses an der Unterkante gemindert.
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Wenn angenommen wird, daß das durch die Hauptstromwicklung und das
durch die Nebenschlußwicklung erzeugte Feld bei diesem Zustand ungefähr einander
gleich sind, und wenn man in Betracht zieht, daß das Nebenschlußpolfeld in geringerem
Maße durch das Ankerfeld gemindert wird als dasjenige Feld, das vom Hauptstrompol
in der gewählten Stellung herrührt, so wird der durchschnittliche Wert des unter
dem Nebenschlußpol resultierenden Feldes nur einen verhältnismäßig geringen Überschuß
über den Wert des durchschnittlichen Feldes unter dem Hauptstrompol aufweisen. Die
vom Anker erzeugte Spannung stammt von dem Unterschied zwischen diesen durchschnittlichen
Feldern her. Eine ähnliche Wirkung tritt offenbar auf der anderen Hälfte des Ankers
ein. Die sich ergebende Wirkung besteht darin, daß die vom Anker zwischen den Hauptbürsten
22 und 22a erzeugte Spannung verhältnismäßig klein ist. Der durch den Belastungsstromkreis
und den Lichtbogen unter der erzeugten Spannung gelieferte Strom wird bei dieser
Stellung der. Hauptbürsten nur eine verhältnismäßig kleine Stärke haben.
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Der Stromerzeuger ist überdies selbstregelnd und erhält den im vorstehenden
angenommenen Strom im wesentlichen konstant gemäß den Bedingungen des Arbeitsstromkreises,
wobei die erzeugte Spannung zunimmt, wenn der Lichtbogenwiderstand zunimmt, und
abnimmt, wenn dieser Widerstand abnimmt, wie dies aus folgender Überlegung hervorgeht.
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Angenommen, daß der Widerstand des Lichtbogens sich vermindert hat,
so wird der Strom bestrebt sein, an Stärke über den anormalen Arbeitsbetrag zuzunehmen,
aber schon eine geringe Stromzunahme wird eine verhältnismäßig große Abnahme der
erzeugten Spannung herbeiführen, weil die durchschnittliche Feldstärke unter dem
Hauptstrompol zunimmt und die durchschnittliche Feldstärke unter dem Nebenschlußpol
abnimmt, so daß der Unterschied zwischen diesen Durchschnittswerten viel kleiner
und demzufolge auch die zwischen den Hauptbürsten 22 und 22a erzeugte Spannung viel
geringer ist. Z. B. wird eine Zunahme um 5 Prozent im Hauptstrom das durch den Hauptstrompol
erzeugte Feld um etwas mehr verstärken als das vom Anker erzeugte Feld, weil bei
dem ersteren, das stärker ist als das letztere, die quantitative Zunahme größer
ist als bei dem letzteren.
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Beim Nebenschlußpol bleibt das von diesem erzeugte Feld im wesentlichen
dasselbe wie vorher, aber die Zunahme im Ankerfeld um 5 Prozent hat eine Abnahme
des resultierenden durchschnittlichen Feldes unter dem Nebenschlußpol zur Folge,
und da das durchschnittliche Feld unter dem Hauptstrompol zunimmt und das durchschnittliche
Feld
unter dem Nebenschlußpol um die angenommene fünfprozentige
Zunahme im Hauptstrom abnimmt, wird der Unterschied zwischen diesen resultierenden
durchschnittlichen Feldern viel kleiner als vor der Stromzunahme, so daß an den
Hauptbürsten 22 und 22a eine viel kleinere Spannung auftritt. Eine weitere geringere
Stromzunahme verursacht in ähnlicher Weise einen verhältnismäßig großen Spannungsabfall
an den Hauptbürsten. Ebenso ergibt eine geringe Abnahme im Stromwert eine verhältnismäßig
starke Zunahme der erzeugten Spannung, was zu der gewünschten Selbstregelung führt,
indem die erzeugte Spannung so beeinflußt wird, daß die Stromveränderungen innerhalb
enger Grenzen bleiben. Wenn sich die Schweißelektrode in unmittelbarer Berührung
mit dem Arbeitsstück befindet, so zeigt sich, daß das Bestreben, große Stromstärke
zu erzeugen, durch die Minderung der erzeugten Spannung in der beschriebenen Weise
gehemmt wird, so daß selbst bei diesem Verhältnis die Stromstärke nur um etwas größer
ist als in dem Falle, wo normale Schweißverhältnisse vorhanden sind.
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Die Umlaufrichtung des Ankers, vom Stromwender aus gesehen, und bei
der Bürstenstellung gemäß Abb. 3 ist durch den Pfeil angegeben. Die Maschine kann
durch entsprechende Einstellung in einen Zustand versetzt werden, in dem sie einen
Schweißstrom für andere Anforderungen des Arbeitsstückes hinsichtlich der Schweißung
liefert, indem die Hauptbürsten aus der Stellung gemäß Abb. 3 rückwärts verschoben
werden. Im allgemeinen wird das Ankerfeld hierdurch veranlaßt, dem durch die Hauptstrompole
erzeugten Feld kräftiger entgegenzuwirken, und es ergibt sich dann ein stärkeres
Nettofeld, dem die Ankerleiter zwischen den Haupt= bürsten 22 und 22a ausgesetzt
sind, woraufhin sie eine größere Stromstärke im Schweißstromkreis erzeugen. Bei
irgendeiner Zwischenstellung der Hauptbürsten bleiben die Erregerbürsten 23 und
23a festgestellt, und die Maschine arbeitet selbstregelnd, um aus den mit Bezug
auf Abb. 3 dargelegten Gründen eine nahezu konstante Stromstärke unter normalen
Schweißzuständen aufrechtzuerhalten.
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Die in Abb. 4 dargestellte Stellung ist eine der Grenzstellungen,
und der Strom im Schweißstromkreis hat hier seinen Höchstwert. Die Hauptbürsten
22 und 22a und die Kommutierungslinie liegen hier entgegengesetzt zur Mitte
der Hauptstrompole N', S'. Das resultierende Durchschnittsfeld unter je-
1 dem der Hauptstrompole N', S' hat dann seinen kleinsten Wert. Legt man der Betrachtung
eine Hälfte des Ankers von Bürste zu Bürste zugrunde, so findet man, daß die resultierendeWirkung
der HauptstrompoleN', S' auf die Ankerspannung Null oder nahezu Null ist, weil eine
Hälfte des Ankers der Beeinflussung durch einen halben Hauptstrom-Nordpol und einen
halben Hauptstrom-Südpol ausgesetzt ist und diese hinsichtlich ihrer schließlichen
Wirkung einander aufheben. Aber das resultierende Durchschnittsfeld unter dem Nebenschlußpol
N oder S ist der vollen Wirkung der Nebenschlußfeldwicklung 24 ausgesetzt gewesen,
weil ihm nicht nur der schwächste Teil des Ankerfeldes entgegensteht, sondern die
Wirkung auf der einen Hälfte des Nebenschlußfeldes hinzukommt und sie auf der anderen
Hälfte abzuziehen ist, was sieh wieder gegenseitig aufhebt, so daß unter dem Nebenschlußpol
ein resultierendes Durchschnittsfeld entsteht, das der- vollen Wirkung gleich ist,
die der Nebenschlußpol erzeugt.
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Der Einstellbereich der Bürsten und des Stroms zur praktischenAusübung
der Schweißung liegt zwischen den in den Abb. 3 und 4 veranschaulichten Stellungen,
und es ist offenbar möglich, Feineinstellungen auf irgendeine gewünschte besondere
Stelle vorzunehmen, die den jeweiligen besonderen Anforderungen des jeweiligen Arbeitsstückes
entspricht; auch ist Regelung in weiten. Grenzen möglich. Aber bei all diesen Stellungen.
innerhalb des Arbeitsbereiches befinden sich die Hauptbürsten 22. und 22a stets
unter den Hauptstrompolen N', S', und da diese und ihre Wicklungen 25 so bemessen
sind, daß sie jederzeit ein stärkeres Feld als das vom Anker erzeugte hervorbringen,
so ist unter dem Hauptstrompol ein resultierendes Feld vorhanden, durch das der
gehörige magnetisdhe Kommutierungsfluß bei allen Bürsteneinstellungen gesichert
wird, wobei die Hauptstrompole N', S' also auch als Kommutierungspole dienen und
hierdurch die Funkenbildung an den Hauptbürsten 22 und 22a bei allen Ar- i beitszuständen
verhütet wird.
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Es ist nun noch die Veränderung in der Stärke des durch die Nebenschlußpole
N, S erzeugten Feldes bei den verschiedenen Einstellagen der Hauptbürsten 22 und
22a zu betrachten, wie sie durch die Veränderung-- der durch die Erregerbürsten
erzeugten Spannung hervorgerufen wird. Bei den in Abb. 3 dargestellten Verhältnissen
rührt die Spannung an den Erregerbürsten offenbar von der Summe des resultierenden
Durchschnittsfeldes unter einem Hauptstrompol und des resultierenden Durchschnittsfeldes
unter einem Nebenschlußpol her. Wie bereits erörtert, ist das Durchschnittsfeld
unter dem Hauptstrompol stärker als in dem in Abb. 4 dargestellten Fall, und das
Durchschnittsfeld
unter dem Nebenschlußpol ist bedeutend schwächer
als die volle Stärke des durch den Nebenschlußpol erzeugten Feldes, weil ihm das
Ankerfeld erheblich entgegenwirkt. Ferner ist die Summe der resultierenden Felder
unter den Nebenschluß- und den Hauptstrompolen bei der Stellung Abb. 3 hinreichend,
um zu bewirken, daß die von den Erregerbürsten 23 und 23a gelieferte Spannung verhältnismäßig
stärker ist. Sie genügt, auf die von den Nebenschlußpolen erzeugten Felder stark
erregend einzuwirken, wie das bereits weiter oben erörtert worden ist.
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Aber bei der in Abb. 4 dargestellten Stellung ist, wie auch schon
erwähnt, das resultierende Durchschnittsfeld unter dem Nebenstrompol verhältnismäßig
klein und das resultierende Durchschnittsfeld unter dem Nebenschlußpol gleich der
vollen Stärke des vom Nebenschlußpol und seiner Wicklung erzeugten Feldes. Demzufolge
wird die von den Erregerbürsten 23 und 23a in der Stellung nach Abb. ¢ gelieferte
Spannung diejenige sein, die von der Wirkung der vollen Stärke des Nebenschlußpoles
plus der Wirkung des kleinen resultierenden Feldes unter dem Hauptstrompol herrührt,
und diese Summe ist größer als die Summe der reduzierten resultierenden Durchschnittswerte
in der Stellung gemäß Abb. 3.
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Wenn also von der Stellung nach Abb. 3 zur Stellung gemäß Abb. 4 übergegangen
wird, wird die Stärke des durch die Nebenschlußwicklungen 24 erzeugten Feldes allmählich
zunehmen, was auch erwünscht ist, um zu der stärkeren Stromlieferung beizutragen,
indem die Hauptbürsten 22 und 22a in der angegebenen Richtung eingestellt werden.
Die Veränderung in der Stärke des von den Nebenschlußpolen N, S erzeugten Feldes
ist der Herbeiführung des gewünschten Ergebnisses nützlich, aber dabei muß natürlich
beachtet werden, daß die Hauptregelungswirkung in dieser Richtung durch die oben
bereits erläuterten Bedingungen bestimmt wird, die mit den Veränderungen zu tun
haben, welche bei den Durchschnittsfeldstärken unter den Polen eintreten, die die
an den Hauptbürsten 22 und 22a gelieferte Spannung hervorrufen.
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In der vorstehenden Erläuterung sind die durch Streuung und Verzerrungen
des magnetischen Flusses sowie durch andere verändernde Einflüsse herbeigeführten
Wirkungen nicht in Betracht gezogen, aber sie sind auch verhältnismäßig wenig im
Stande, die allgemeinen Ergebnisse gemäß obiger Erklärungen der Arbeitsweise zu
beeinflussen. Diese allgemeine Erläuterung der Arbeitsweise genügt daher, um die
hauptsächlichen Regelungsbedingungen und die allgemeine Theorie der Arbeitsweise
zu zeigen.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die Feldwicklungen und die Ankerwicklungen
sowie die relativen Feldstärken für besondere Anforderungen bemessen werden können,
ohne daß der Rahmen der Erfindung deshalb verlassen wird. Ebenso können andere Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes als nur die als bevorzugte dargestellte und beschriebene
hergestellt werden, ohne daß von dem Erfindungsgedanken abgewichen wird. In manchen
Fällen kann es erwünscht sein, die Nebenschlußwicklungen von einer äußeren Stromquelle
her zu erregen, oder das von den Nebenschlußpolen erzeugte Feld kann auf andere
Weise auf konstanter Stärke erhalten werden, und es können auch dann befriedigende
Ergebnisse erhalten werden, wenn auch vielleicht nicht in dem vollen Maße dessen,
was die Erfindung zuläßt. Natürlich kann eine größere Anzahl von Polen als die in
den Abb. 3 und 4 dargestellten benutzt werden, sofern das geschilderte Verhältnis
zwischen ihnen bestehen bleibt. Die Hauptstrompole haben zweckmäßig im wesentlichen
dieselbe Größe wie die Nebenschlußpole, sollten aber jedenfalls nahezu dieselbe
Größe haben, damit ein großer Einstellbereich des Arbeitsstroms und stabile Arbeitszustände
erhalten und gesichert werden.