DE39071C - Apparat zur Entschleimung von Därmen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 66: Schlächterei und Fleischbearbeitung.

MAX HILLIGER in DOHNA. Apparat zur E η tsc h leimung von Därmen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. October 1886 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 in Draufsicht, in Fig. 2, 3 und 4 ■'im" Schnitt der Seitenansicht, in Fig. 5 im Schnitt der Vorderansicht dargestellte Apparat zum Entschleimen von Därmen besteht aus der Grundplatte a mit seitlichen Ständern b b, in welchen das Messer c geführt wird. Der Antrieb erfolgt durch Kurbel d und Räder e e, welch' letztere auf der Welle f aufgekeilt. sind. Das vertical auf der Grundplatte α stehende Messer c oscillirt auf derselben durch Verbindung mit den Rädern e e mittelst Zugstangen g g, die an einer auf dem Messer c aufgenieteten Schiene h befestigt sind. Die weiter am Messer c befindlichen federnden Riegel i i haben den Zweck, das Messer beim Vorwärtsgang in der Richtung nach der Welle f von der Platte α abzuheben, indem sie sich, durch die Feder k nach auswärts getrieben, über die abgeschrägten Kanten der oberen Schiene b₁ b_x der Ständer b b schieben und auf diesen hingleiten, während beim Rückgang, nachdem das Messer bei χ auf die unteren Schienen b₂ b₂ gefallen ist, die Riegel infolge ihrer seitlichen Abschrägung durch die scharfen Kanten der oberen Schienen b_lb_l zurückgedrückt werden und auf b^ b ₂ gleiten.

Das Messer c wird durch die übergespannte, stellbare Feder / auf die Platte α gedrückt und verrichtet beim Rückgang das das Entschleimen der Därme bewirkende Schaben.

Das Durchziehen und Aufwickeln der Därme wird durch folgende Vorrichtung bewirkt. Auf der Platte α liegt die Schiene m, Fig. 1, in deren Löcher η auf der Platte α befestigte Stifte ο eingreifen, um an ihnen eine Führung zu finden. Die Stifte theilen gleichzeitig den Raum für jeden Darm ab. An der Schiene m Fig. 4, ist ein gabelförmiger Hebel ρ befestigt, auf dessen einen Arm ein Daumen r der Welle f wirkt und ihn niederdrückt, um die Schiene m beim Vorwärtsgang des Messers zu heben, damit die Därme passiren können. An der Welle/ ist ferner noch ein Zahnsegment s angebracht, welches mit dem Zahnrad S₁ in Eingriff steht, um die Spule t zu drehen, welche auf dessen Achse w sitzt und auf welche die Därme aufgewickelt werden. Um die Spule t ausrücken zu können, ist ein Ausrückhebel u angeordnet (Fig. 1).

Der Betriebsgang ist folgender:

Die zu entschleimenden Därme liegen auf der Platte α und werden durch die Schiene m breit gehalten. Dreht man mittelst der Kurbel α, so geht das vertical stehende Messer c in der Richtung von der Welle f weg und schabt den Darm ab, den Schleim bis an das Ende der Platte α vor sich herschiebend. Beim Weiterdrehen hebt· sich das Messer mittelst der Riegel i i und geht, ohne den Darm zu berühren, zurück. Gleichzeitig drückt der Daumen r auf den Hehel ρ der Schiene m und diese hebt sich, um den Darm passiren zu lassen, der sich auf die Spule t aufwickelt, die durch das Zahnsegment s und und Zahnrad S₁ gedreht wird. Beim Weitergang bleibt die Spule t stehen und die Schiene fällt nieder, um die Därme breit zu halten; das Messer c ist ebenfalls niedergefallen bezw. durch die Feder / niedergedrückt worden und schabt von neuem. Sollte das Messer c einmal nicht genügend schaben, so kann man den Procefs wiederholen, indem

man mittelst Niederdrückens des Ausrückers u die Spule t bezw. das Zahnrad S₁ vom Zahnsegment s ausschaltet, die Därme wickeln sich nicht auf und das Messer schabt dieselbe Stelle noch einmal.

Gegenüber bekannten Apparaten zu gleichem Zweck hat der vorliegende den Vorzug, dafs er nur ein Messer hat, einfacher constrain ist und absolut zuverlässig arbeitet, da man die Wiederholung des Schabprocesses in der Hand hat. '

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Appataten zum Entschleimen von Därmen: i. Die Anordnung eines vertical auf der Grundplatte α oscillirenden Messers c, welches beim Vorwärtsgang auf den unteren Stä'nderschienen £₂ b₂ und durch die Feder / niedergeprefst wird, während es beim Rückgang durch die federnden Riegel ti auf die oberen Schienen b_x b_x gehoben wird und dadurch ohne Berührung der Grundplatte α zurückgeht.
   In Verbindung mit dem die Oscillation des Messers c bewirkenden Radgetriebe e e die Ausschaltung des Breithalters m durch Hebel ρ und auf der Welle f sitzenden Daumen r während des todten Ganges des Messers c.

   Die gleichzeitig mit Vorigem erfolgende Drehung der Spule t durch Zahnsegment s und Zahnrad S₁ zum Aufwickeln der Därme, sowie die beliebige Ausschaltung der Spule t durch den Ausrückhebel u.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.