DE34970C - Neuerung an Ballenpressen für Stroh u. dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 58: Pressen.

Zusatz - Patent zu-No'. 34136 vom 27. Mai ii

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. August 1885 ab. Längste Dauer: 26. Mai 1900.

Um die Ballenpresse derartig einzurichten, dafs unter Anwendung eines Kniehebelmechanismus zwei Ballen, gleichzeitig geprefst werden können und der. Betrieb mittelst Göpelwerkes oder Elementarkraft bewirkt werden kann, sind die Hauptmechanismen in der dargestellten Weise angeordnet. Der Antriebsmechanismus für die Prefsplatten liegt in der Mitte zwischen den beiden Preiskasten und besteht im wesentlichen aus einer Curventrommel A, in deren Curven die an den Druckhebeln e e' befestigten Rollen laufen. Die Enden der Hebel e e' sind gegen seitliche Bewegungen durch die Schlitzführung an dem Bock B gesichert.

Die Curventrommel Λ ist in lösbarer Weise mit der Göpelscheibe C verbunden, so dafs zu bestimmter Zeit ein selbstthätiger Leerlauf der letzteren eintreten kann.

Die Curventrommel ist mit einem Kegelradkranz D versehen, in welchen das Triebrad E eingreift. Die Welle F überträgt die Bewegung auf die Räder G und H. Letzteres Rad befindet sich auf der Zahnstangentriebachse. Um beim Anfang des Prefshubes eine schnellere Bewegung der Zahnstange bezw. der Prefsplatte zu erzielen, bleibt das Klinkwerk aufser Wirkung, und die Zahnstangen werden lediglich durch die Räder DEG und H bewegt. Sobald jedoch die Ballen auf eine bestimmte Gröfse zusammengedrückt sind, wird der Räderbetrieb ausgerückt, und zwar auf folgende Weise selbsttätig.

An den Zahnstangen befindet sich ein mit schräger Fläche versehener stellbarer Knaggen J, Fig. 2, welcher gegen den Winkelhebel K stöfst und letzteren verdreht, so dafs die Kupplung L, Fig. i, 2, 3, 5, 9 und 10, verschoben wird und das Rad G lose auf der Welle F umläuft.· In diesem Augenblick kommen die bisher leer arbeitenden Kniehebel ee'ff'gg' zur Wirkung, und zwar kommt hierbei die Gestalt der Curvenbahn, Fig. 4, besonders in Betracht, welche derart gewählt ist, dafs eine sanfte Ansteigung derselben der gröfsten Kraft des Kniehebels entspricht, wodurch der . Widerstand, welchen die Zugthiere u. s. w. zu überwinden haben, in einen ganz gleichmäfsig auftretenden verwandelt wird.

Da jedoch nicht ohne Weiteres erkannt werden kann, wann der mit elementarer oder thierischer Zugkraft hervorgebrachte Prefsdruck am gröfsten ist, so ist die Curventrommel derart mit der Göpelscheibe verbunden, dafs zur geeigneten Zeit ein selbstthätiges Auslösen der letzteren stattfindet. Zu diesem Zweck ist die Zahnstange Af, Fig. 2, mit einem stellbaren Anstofsarm N versehen, welcher auf den Hebel O, Fig. 7 und 8, einwirkt, so dafs letzterer mit seinem schrägen Stück O' die Stange P emporhebt. An P stöfst bei seinem Rundgang der mit dem Kuppelriegel Q verbundene Hebel R, welcher dadurch eine kurze Drehbewegung erhält, hierbei den Riegel Q. aus der

Göpelscheibe auslöst und dadurch die letztere von der Curventrommel löst. Die Göpelscheibe kann sich beliebig weiter drehen, ohne eine weitere Pressung hervorzubringen.

Die ganze Presse kann entweder zum bequemen Transport auf einem fest gebauten Radgestell stehen oder, wenn sie einen festen Standpunkt einnehmen soll, mit einem geeigneten Unterbau versehen werden. Bei der Einrichtung zum Transportiren lassen sich die Preiskasten aufklappen, Fig. 6.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An der unter No. 34136 patentirten Ballenpresse zur Ermöglichung des Antriebes durch mechanische Kraft und zur gleichzeitigen Pressung zweier Ballen die Ergänzung des Schaltwerkes durch die mit der Göpelscheibe C verbundene Curventrommel A, durch welche die Stangen e und e' des Haupt-Patentes ihre Bewegung erhalten, und Verlegung des früher am Ende eines Ballens angeordneten Schaltwerkes zwischen die beiden Enden zweier Ballen.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.