DE3610585C2 - Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte FahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte
Fahrzeugbremsanlage zum Bremsen mindestens eines Rades in
solcher Weise, daß es nach Möglichkeit nicht blockiert.
Solange ein Rad ungebremst rollt, stimmt seine Umfangsgeschwindigkeit
Vw mit der Fahrzeuggeschwindigkeit Vo überein, was es ermöglicht, die
Fahrzeuggeschwindigkeit mit Hilfe einer Messung der Raddrehzahl bei bekanntem
Umfang des Rades zu bestimmen. Sobald jedoch das Rad gebremst
wird, läßt sich die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht mehr unmittelbar
aus der Radumfangsgeschwindigkeit ableiten. Vergleicht man zwei
Fälle, bei denen jeweils dieselbe Ausgangsgeschwindigkeit von Fahrzeug
und Rädern vorliegt und bei denen im Bremsvorgang jeweils dieselbe verlangsamte
Raddrehzahl gemessen wird, ist offensichtlich, daß dann, wenn
der eine Fall einen Bremsvorgang auf trockener, griffiger Straße darstellt,
eine wesentlich stärkere Verzögerung des Fahrzeugs auftritt, als wenn, gemäß
dem anderen Fall, der Bremsvorgang auf Glatteis stattfindet. Da während
des Bremsvorgangs die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht unmittelbar
aus der Drehzahl eines Rades bestimmt werden kann, muß sie simuliert
werden. Für die simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit Vr gilt die Beschleunigungsgleichung
Vr = Vo-μGt in ihrer Grundform, da während des Bremsens
mit einer Antiblockiereinrichtung im wesentlichen konstante Bremskraft
und damit konstante Verzögerung (bei konstantem Reibungskoeffizienten
μ) anzunehmen ist.
Es ist bekannt, daß für einen optimalen Bremseffekt die Radumfangsgeschwindigkeit
Vw geringer sein muß als die Fahrzeuggeschwindigkeit
V₀. Der beim Bremsen
auftretende Bremsschlupf Sr ist:
Mit Hilfe der simulierten Fahrzeuggeschwindigkeit
läßt sich die zugehörige erwünschte Radumfangsgeschwindigkeit
Vs für optimales Bremsen zu Vr (1-Sr)
berechnen. Diese Geschwindigkeit kann beim Bremsvorgang als
Soll-Umfangsgeschwindigkeit verwendet werden. Solange die
Ist-Umfangsgeschwindigkeit Vw über dieser Soll-Umfangsgeschwindigkeit
Vs liegt, wird gebremst, während andernfalls
die Bremse gelöst wird.
Wird ein Bremsvorgang auf einer Straße mit geringem Reibungskoeffizienten
μ durchgeführt, nimmt die Radumfangsgeschwindigkeit
Vw während der Bremszeit sehr schnell ab,
steigt jedoch bei gelösten Bremsen nur sehr langsam wieder
an, wie dies Fig. 6 zeigt. Bei einer konventionellen Antiblockiereinrichtung
mit fest vorgegebenem Reibungskoeffizienten
und damit feststehender Änderung der simulierten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vr und der Soll-Umfangsgeschwindigkeit
Vs wird es dann, wenn ein relativ großer Reibungskoeffizient
vorausgesetzt wird, zu einem schnellen Blockieren
der Räder kommen, da die simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr wesentlich stärker abnimmt als die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit
V₀, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Wird
andererseits ein niedriger Reibungskoeffizient vorausgesetzt,
um ein Blockieren der Räder auch auf glatter Straße
zu vermeiden, wird auf griffiger Fahrbahn weniger stark abgebremst,
als dies eigentlich möglich wäre, wie es in Fig. 5
dargestellt ist.
Bei einer Antiblockiereinrichtung, bei der die Fahrzeuggeschwindigkeit
während des Bremsvorgangs ausgehend von einer
Messung der Raddrehzahl mit Hilfe eines angenommenen Reibungskoeffizienten
μ simuliert wird, hängt demgemäß das
Bremsergebnis entscheidend von einer möglichst zutreffenden
Annahme für den Wert des Reibungskoeffizienten μ ab.
DE 30 38 212 A1 beschreibt eine Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte
Fahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1,
also eine solche, bei der der Reibungskoeffizient μ auf Grundlage einer
Messung der Änderung der Umfangsgeschwindigkeit des Rades bei einem
Bremsvorgang bestimmt wird. Konkret wird die Raddrehzahl beim Beschleunigen
des Rades, also beim Lösen der Bremse bestimmt und mit vorgegebenen
Werten verglichen, um dadurch den Wert des Reibungskoeffizienten
μ zu erhalten.
In der genannten Schrift ist als Stand der Technik ein anderes bekanntes
Verfahren zum Bestimmen des Reibungskoeffizienten zitiert, gemäß dem
gemessen wird, wieviel Zeit vergeht, bis ein gebremstes Rad eine bestimmte
Raddrehzahl erreicht. Dieses Verfahren nutzt die Erkenntnis, daß ein
auf glatter Straße gebremstes Rad sehr viel stärker verzögert wird als ein
bei gleicher Ausgangsgeschwindigkeit und gleicher Bremskraft verzögertes
Rad auf trockener Straße.
Beide bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß die beim Lösen einer
Bremse gemessene Radbeschleunigung bzw. beim Anlegen der Bremse gemessene
Radverzögerung nicht nur vom Reibungskoeffizienten, sondern
auch vom Trägheitsmoment des gebremsten Rades abhängen. Es ist leicht
erkennbar, daß auf sehr glatter Straße die Radverzögerung mehr von der
Trägheit des Rades als vom Reibungskoeffizienten abhängen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung für
eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage zum Bremsen mindestens
eines Rades anzugeben, die den Reibungskoeffizienten zwischen Rad und
Untergrund im wesentlichen unabhängig vom Trägheitsmoment des Rades
bestimmt.
Die Erfindung ist durch die Merkmale von Anspruch 1 gegeben. Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß sie das Verhältnis zwischen Radbeschleunigung und vorangegangener Radverzögerung
bildet. Da sich das Trägheitsmoment des gebremsten
Rades auf die Beschleunigung wie auch auf die Verzögerung
gleichermaßen auswirkt, hat das Bilden des genannten
Verhältnisses zur Folge, daß der Einfluß des Trägheitsmomentes
im wesentlichen eliminiert wird. Der Wert des Verhältnisses
hängt dann nur noch vom Reibungskoeffizienten ab.
Vorzugsweise wird das Verhältnis durch Teilen der Radbeschleunigung
durch die Radverzögerung gebildet. Bei hohem Reibungskoeffizienten
nimmt das Verhältnis dann einen höheren
Wert an als bei niedrigem Koeffizienten. Auf trockener
Straße, also bei hohem Reibungskoeffizienten, wird nämlich
ein gebremstes Rad beim Lösen der Bremse schnell wieder beschleunigt,
während es beim Anlegen der Bremse nur wenig
verzögert wird. Auf glatter Straße dagegen, also bei niedrigem
Reibungskoeffizienten, wird das abgebremste Rad beim
Lösen der Bremse nur langsam wieder beschleunigt, während es
beim Anlegen der Bremse sehr schnell verzögert wird, unter
Umständen bis zur Blockierung.
Es hat sich gezeigt, daß es von Vorteil ist, die Einrichtung
so auszubilden, daß sie den bei ihren Berechnungen verwendeten
Schlupfwert mit abnehmendem Reibungskoeffizienten verringert.
Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. Es zeigt
Fig. 1 den Zusammenhang zwischen Reibungskoeffizienten μ, μL und dem
Schlupf S,
Fig. 2 ein Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform einer
Schaltungsanordnung nach der Erfindung,
Fig. 3 ein Zeitablaufdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise der
Schaltungsanordnung nach Fig. 2,
Fig. 4 die Abhängigkeit des Reibungskoeffizienten μ von einem Verhältnis
α,
Fig. 5 und 6 weitere Zeitablaufdiagramme zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Schaltungsanordnung nach Fig. 2 und herkömmlichen solchen
Einrichtungen, und
Fig. 7 ein Flußdiagramm eines Programms für einen Mikrocomputer, der
anstelle der Einrichtung nach Fig. 2 verwendbar ist.
Entsprechend der Fig. 2 und 3 wird eine auf ein Bremspedal 1 wirkende
Druckkraft zu einem Hauptzylinder 2 übertragen, der in Abhängigkeit
der Druckkraft am Bremspedal 1 einen hydraulischen Druck erzeugt und
diesen zu einem Radzylinder 4 überträgt. Hauptzylinder und Radzylinder
können auch als Hauptbremszylinder bzw. Radbremszylinder bezeichnet
werden.
Entsprechend dem zugeführten hydraulischen Druck P erzeugt der Radzylinder
4 eine Bremskraft fb, so daß ein Rad 5 eines Automobils abgebremst
wird, und zwar aufgrund der Differenz zwischen der Bremskraft fb und der
Antriebskraft fr von der Straßenoberfläche 6 infolge des Reibungskoeffizienten
μ relativ zur Straßenoberfläche 6, die in Kontakt mit dem Rad 5
steht. Durch diese Differenz wird die Umfangsgeschwindigkeit Vw des Rades
5 bestimmt. Das Schlupfverhältnis bzw. der Schlupf S wird durch die bezogene
Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit Vw und der Geschwindigkeit
V₀ eines Fahrzeugkörpers 7 bestimmt. Der Reibungskoeffizient μ zwischen
dem Rad 5 und der Straßenoberfläche 6 hängt vom Schlupf S ab,
während die Geschwindigkeit V₀ des Fahrzeugkörpers 7 sich mit der Reibungskraft
verändert, die von der Straßenoberfläche 6 zum Rad 5 übertragen
wird, und zwar entsprechend dem so bestimmten Reibungskoeffizienten
μ. Ein Detektor 9 enthält zum Beispiel einen elektromagnetischen oder
optischen Pulsgenerator, einen Zähler, eine Koeffizientenmultiplizierstufe
(Raddurchmesser), usw., so daß durch ihn die Radumfangsgeschwindigkeit
Vw anhand der Drehzahl des Rades 5 ermittelt werden kann. Die
vom Detektor 9 erhaltene Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw wird sowohl
einer Differenzierstufe 10 als auch einem Komparator 11 zugeführt. Die
Differenzierstufe 10 differenziert die Radumfangsgeschwindigkeit Vw, um
eine Radbeschleunigung bzw. Radverzögerung w zu ermitteln, so daß
diese Radbeschleunigung bzw. Radverzögerung w einer Rechenstufe 12
zur Berechnung eines Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsverhältnisses
und einer Rechenstufe 13 zugeführt werden kann, die eine Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
berechnet. Die Rechenstufe 13 berechnet die Soll-
Radumfangsgeschwindigkeit Vs aus der simulierten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr auf der Grundlage des Reibungskoeffizienten μ, der ihr von einem
Konverter 14 zugeführt wird, sowie auf der Grundlage eines zuvor bestimmten
optimalen Schlupfverhältnisses bzw. Schlupfes Sr, und liefert
die so erhaltene Geschwindigkeit Vs zum Komparator 11. Der Komparator
11 vergleicht die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw mit der Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs und liefert das Vergleichsergebnis zu einem Abschwächsignalgenerator
15. Wird im Komparator 11 festgestellt, daß die
Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw kleiner als die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs ist, so liefert der Abschwächgenerator 15 nach Erhalt des
Vergleichsergebnisses vom Komparator 11 ein Abschwächsignal m sowohl
zur Rechenstufe 12 als auch zu einem elektromagnetischen Ventil 17.
Wird andererseits ein Vergleichsergebnis vom Komparator 11 erhalten, gemäß
dem die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw größer als die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs ist, so liefert der Abschwächsignalgenerator
15 ein Abschwächrückstellsignal sowohl zur Rechenstufe 12 als auch
zum elektromagnetischen Ventil 17. Die Rechenstufe 12 speichert die Beschleunigung/
Verzögerung w von der Differenzierstufe 10 als Verzögerung
wd, also als Verzögerungsrate wd der Radumfangsgeschwindigkeit
Vw durch das Abschwächsignal m vom Abschwächsignalgenerator 15
zu der Zeit, wenn die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw kleiner wird als
die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit Vs. Zu der Zeit, zu der die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit
Vw wieder größer als die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs wird, liest dann die Rechenstufe 12 die Beschleunigung/
Verzögerung w aus der Differenzierstufe 10 als Beschleunigung
wu aus, also als Beschleunigungsrate wu der Radumfangsgeschwindigkeit
Vw, und zwar durch das Abschwächrückstellsignal , das vom Abschwächsignalgeneraor
15 erzeugt worden ist. Die Rechenstufe 12 berechnet
dann das Verhältnis α der Beschleunigung wu zur zuvor gespeicherten
Verzögerung wd, also das Verhältnis
Das auf diese Weise erhaltene Verhältnis α wird dann dem Konverter 14 zugeführt.
In diesem Fall ist das Verhältnis α, das mit dem Reibungskoeffizienten
μ der Straßenoberfläche 6 in Zusammenhang steht, unabhängig
vom Trägheitsmoment des Rades 5. Beispielsweise erhöht sich das Verhältnis
α, wenn sich der Reibungskoeffizient μ erhöht, während es sich
umgekehrt vermindert, wenn der Reibungskoeffizient μ geringer wird. Der
Zusammenhang zwischen dem Verhältnis α und dem Reibungskoeffizienten
μ kann anhand der Bewegungsgleichung eines als Muster dienenden
rotierenden Radsystems 16 zu der Zeit berechnet werden, zu der ein
Bremsvorgang durchgeführt wird, läßt sich aber auch anhand eines Experiments
während der Bewegung des Fahrzeugs ermitteln, wie ahand der
Kurve d in Fig. 4 dargestellt ist. Der Zusammenhang zwischen dem Verhältnis
α und dem Reibungskoeffizienten μ entsprechend der Kurve d in Fig.
4 kann zuvor im Konverter 14 gesetzt oder gespeichert werden, so daß
der Konverter 14 demzufolge einen Reibungskoeffizienten μ in Übereinstimmung
mit dem Verhältnis α zur Rechenstufe 13 liefern kann.
Das elektromagnetische Ventil 17, das das Abschwächsignal m und das
Abschwächrückstellsignal vom Abschwächsignalgenerator 15 empfängt,
wird so betätigt, daß es bei Empfang des Abschwächsignals m den
hydraulischen Druck vom Hauptzylinder 2 freigibt und zum Tank einer hydraulischen
Druckquelle 18 überträgt, während es andererseits bei Empfang
des Abschwächrückstellsignals den hydraulischen Druck von der
hydraulischen Druckquelle 18 zum Radzylinder 4 liefert, um den hydraulischen
Druck P wieder aufzubauen, der vorher abgeschwächt worden ist.
Im nachfolgenden wird die Betriebsweise der Antiblockiersteuereinheit 30
näher beschrieben. Zuerst werden die Werte ro und Sro in der Rechenstufe
13 voreingestellt, und zwar als Ausgangswerte für die Verzögerung r
der simulierten Fahrzeuggeschwindigkeit Vr und für das Schlupfverhältnis
bzw. den Schlupf Sr. Als Ausgangswerte werden Werte bezüglich einer
Straße mit hohem Reibungskoeffizienten aus Sicherheitsgründen eingestellt,
so daß ro auf den Wert -1G gesetzt wird, wobei G die Erdbeschleunigung
ist, während Sro auf den Wert 0,25 gesetzt wird. Innerhalb des
Fahrzeugkörpers 7, der sich mit der Fahrzeugkörpergeschwindigkeit Vo
bewegt, beginnt die Rechenstufe 13, wenn eine Druckkraft auf das Pedal 1
zur Lieferung eines hydraulischen Druckes vom Hauptzylinder 2 zum Radzylinder
4 zum Zeitpunkt t₀ einwirkt, einen zeitgesteuerten Betrieb infolge
eines Signals von einem nicht dargestellten Schalter, um die wirkende
Druckkraft auf das Pedal 1 zu erfassen, und um den Ausgangswert ro mit
dem Wert w von der Differenzierstufe 10 zu vergleichen. Wird zum Zeitpunkt
t₁ die Beziehung w kleiner ro detektiert, so beginnt die Rechenstufe
13 mit der Berechnung der simulierten Fahrzeuggeschwindigkeit Vr
und der Soll-Radumfanggeschwindigkeit Vs, wobei angenommen wird,
daß das Rad 5 zu gleiten beginnt. Die Rechenstufe 13 führt also folgende
Berechnung durch:
Vs = (Vo + ro (t-T₀)) (1-Sro) (3)
Der Wert t gibt hierbei die nach dem Zeitpunkt t₀ verstrichene Zeit an,
während T₀ die Zeitspanne zwischen dem Wert t₀ und dem Wert t₁ angibt.
ro stimmt mit der Radverzögerung w1 zum Zeitpunkt t₁ überein, während
der Ausruck (Vo+ro (t-T₀)) die anfängliche simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr1 repräsentiert. Die Rechenstufe 13 liefert das Ergebnis
der Berechnung als erste Soll-Radumfangsgechwindigkeit Vs1 zum Komparator
11. Der Koparator 11 vergleicht die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs1 mit der Radumfangsgeschwindigkeit Vw, die gegenwärtig vorhanden
ist, und liefert das Ergebnis des Vergleichs zum Abschwächsignalgenerator
15. Gilt die Beziehung Vw <Vs1 zum Zeitpunkt t₂, so liefert der
Abschwächsignalgenerator 15 das Abschwächsignal m zur Rechenstufe
12 und zum elektromagnetischen Ventil 17. Daraufhin gibt das elekromagnetische
Ventil 17 den hydraulischen Druck vom Hauptzylinder 2 frei
und überträgt diesen Druck zur hydraulischen Druckquelle 18 mit dem
Ergebnis, daß der hydraulische Druck P abnimmt, der vom Hauptzylinder
2 zum Radzylinder 4 geliefert wird. Aufgrund des Schwächungssignals m
erfolgt also eine Druckabschwächung bzw. Druckverminderung im Radzylinder
4. Auf der anderen Seite speichert die Rechenstufe 12 bei Empfang
des Schwächungssignals m den Wert w als Verzögerung oder Verzögerungsrate
wd, und zwar zum Zeitpunkt t₂, wobei sie den Wert w von der
Differenzierstufe 10 erhält. Die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit Vw erhöht
sich nicht gleichzeitig zum Zeitpunkt t₂ mit der Abnahme des zum
Radzylinder 4 gelieferten hydraulsichen Druckes P, und zwar aufgrund
des Trägheitsmomentes des Rades 5 und dergleichen. Die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit
Vw nimmt daher nach dem Zeitpunkt T₂ zunächst
noch weiter ab und erhöht sich erst im Anschluß daran. Ist zum Zeitpunkt
t₃ die Bedingung Vw <Vs1 erfüllt, so liefert der Abschwächsignalgenerator
15 das Abschwächrückstellsignal zur Rechenstufe 12 und zum elektromagnetischen
Ventil 17. Das hat zur Folge, daß der hydraulische Druck
über das elektromagnetische Ventil 17 aus der hydraulischen Druckquelle
18 zum Radzylinder 4 geleitet wird, um den dort zuvor erniedrigten hydraulischen
Druck P wieder auf den ursprünglichen Wert aufzubauen.
Ferner liest die Rechenstufe 12 bei Empfang des Abschwächrückstellsignals
den von der Differenzierstufe 10 gelieferten Wert w zu diesem
Zeitpunkt aus, also zum Zeitpunkt t₃, und übernimmt diesen Wert als Beschleunigung
oder Vergrößerungsrate wu. Gleichzeitig berechnet die Rechenstufe
12 das Verhältnis α aus der dem zum Zeitpunkt t₂ gespeicherten
Verzögerungsrate wd und der Beschleunigungs- bzw. Vergrößerungsrate
wu, wie bereits oben beschrieben, und liefert das Ergebnis der Berechnung
zum Konverter 14. Der Konverter 14 bestimmt auf der Grundlage dieses
so erhaltenen Verhältnisses α in Übereinstimmung mit dem Verhältnis
α einen Reibungskoeffizienten μ, und liefert diesen Reibungskoeffizienten
μ zur Rechenstufe 13. Mit anderen Worten, wandelt der Konverter 14 den
Wert des Verhältnisses α in einen Wert eines Reibungskoeffizienten μ um,
und zwar mit Hilfe einer in Fig. 4 graphisch dargestellten Tabelle, die im
Konverter 14 gespeichert ist. Die Rechenstufe 13 korrigiert die Soll-Radumfangsverzögerung
Vr von dem Wert Vro auf den Wert -μG mit Hilfe des so
gelieferten Reibunskoeffizienten μ, wobei G die Erdbeschleunigung ist.
Ferner vergleicht die Rechenstufe 13 den so erhaltenen korrigierten Wert
r2 = -μG mit demjenigen Wert w, der von der Differenzierstufe 10 geliefert
wird. Gilt zum Zeitpunkt t₄ die Beziehung w <r2, so berücksichtigt
die Rechenstufe 13, daß das Rad 5 wiederum zu gleiten beginnt, und startet
erneut einen Berechnungsvorgang für eine weitere simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr2 und für die gewünschte bzw. erforderliche Radumfangsgeschwindigkeit
Vs2. Die Rechenstufe 13 führt also folgende Berechnung
durch:
Vs = (Vo + r2 (t-T₀)) (1-Sro) (4)
wobei Vo, T₀ neu, entsprechend den vorigen Werten von Vo und T₀ bestimmte
Werte sind (siehe Schritt 43 in Fig. 7). Die Berechnung wird in
gleicher Weise wie zuvor beschrieben ausgeführt, wobei das Resultat der
Berechnung als neue gewünschte Radumfangsgeschwindigkeit Vs2 zum
Komparator 11 geliefert wird. Die nachfolgenden Verfahrensabläufe sind
die gleichen, die bereits zuvor beschrieben worden sind. Gilt zu einem Zeitpunkt
t₅ die Beziehung Vw <Vs2, so liefert der Abschwächsignalgenerator
15 das Abschwächsignal m, um eine Abschwächung des Bremsvorganges
durchzuführen. Gilt dann zu einem Zeitpunkt t₆ die Beziehung Vw <Vs2,
so wird vom Abschwächsignalgenerator 15 das Abschwächrückstellsignal
erzeugt bzw. ausgegeben, um die Abschwächung des Bremsvorganges
zu beenden. Die zuvor beschriebenen Vorgänge werden nacheinander wiederholt.
Da bei der Bremseinrichtung 30 mit dem oben beschriebenen Aufbau
der Reibungskoeffzient μ durch Bestimmung des Verhältnisses α abgeschätzt
wird, und darüber hinaus die simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr und die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit Vs dadurch korrigiert
werden, kann eine Antiblockiereinrichtung geschaffen werden, die im wesentlichen
auf die Änderung des Reibungskoeffizienten μ anspricht. Insbesondere
bei Durchführung eines Bremsvorganges auf einer Straßenoberfläche
mit hohem Reibungskoeffizienten μ wird die Radumfangsgeschwindigkeit
Vw, da das Rad im allgemeinen nur wenig gleitet, während
der Bremszeit nur langsam verringert, während die Geschwindigkeit Vw
während einer Zeit, in der die Bremse freigegeben ist, schnell wieder ansteigt,
also während des Abschwächbetriebes, wie beispielsweise anhand
der Fig. 3und 5 zu erkennen ist.
Im Gegensatz zu den oben anhand der Fig. 5 und 6 erläuterten Problemen
kann mit der Steuereinrichtung nach der Erfindung ein zufriedenstellender
Bremsvorgang in Übereinstimmung mit der Änderung des Reibungskoeffizienten
μ durchgeführt werden, da der Reibungskoeffizient μ
andhand des Verhältnisses α bestimmt wird und die simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
mit Hilfe dieses Reibungskoeffzienten μ korrigiert wird.
Da ferner das wesentliche Trägheitsmoment an den Rädern mehrere Male
größer ist als das der Räder allein, und zwar je nach eingelegtem Gang des
Getriebes (beispielsweise oberster, dritter oder zweiter Gang), hängt die
Änderung der Radumfangsgeschwindigkeit während des Bremsvorganges
außerdem noch von dem Wert des Trägheitsmomentes Iw (Massenträgheitsmoment)
ab. Da das Verhältnis α bei hohem Reibungskoeffizienten μ
größer ist, und kleiner, wenn der Reibungskoeffizient niedriger ist, und
zwar unabhängig vom Wert des Trägheitsmomentes Iw an den Rädern,
kann mit Hilfe der Steuereinrichtung nach der Erfindung eine gute Bremscharakteristik
auch dann erhalten werden, wenn das wesentliche Trägheitsmoment
an den Rädern zunimmt oder abnimmt.
Wie oben beschrieben, kann die elektronische Steuerschaltung 31 eine
Differenzierstufe 10, einen Komparator 11, eine Rechenstufe 12, eine weitere
Rechenstufe 13, einen Konverter 14 und einen Signalgenerator 15
enthalten. Selbstverständlich ist es aber auch mögich, diese elektronische
Steuerschaltung 31 durch einen Mikrocomputer oder dergleichen
aufzubauen, der dieselben Schritte, die oben beschrieben worden sind,
unter Steuerung eines Programmes durchführt, das in Fig. 7 in Form eines
Flußdiagramms dargestellt ist. Das Programm wird mit Hilfe eines
Startsignals gestartet, das durch einen Schalter erzeugt wird, welcher bei
Druckwirkung auf das Pedal 1 eingeschaltet wird. In einem nachfolgenden
Schritt 40 werden die Ausgangswerte ro und Sro für die simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit
Vr und für das Schlupfverhältnis bzw. den Schlupf S
gesetzt. Im Anschluß daran werden im Schritt 41 mit Hilfe des Signals vom
Detektor 9 die Radumfangsgeschwindigkeit Vw und die Radumfangsbeschleunigung/
Verzögerung w berechnet. Im Schritt 42 wird geprüft, ob
die Radbeschleunigung/Verzögerung w größer als der Ausgangswert ro
ist oder nicht. Das Programm kehrt zurück zu Schritt 41, wenn w nicht
kleiner als der Ausgangswert ro bzw. r ist. Dagegen wird das Programm
mit Schritt 43 fortgesetzt, wenn w kleiner als ro bzw. r ist. Im Schritt
43 wird die Radumfangsgeschwindigkeit Vo zum Zeitpunkt des Überganges
von Schritt 42 nach Schritt 43 gesetzt, wenn also w kleiner ro ist.
Ferner wird in diesem Schritt 43 auch die Zeit T₀ gesetzt, die vom Startschritt
bis zum Schritt 43 verstrichen ist. Die oben beschriebene Soll-Radumfangsgeschwindigkeit
Vs wird dann wie folgt berechnet:
Vs = (Vo + ro (t-T₀)) (1-Sro) (5)
Diese Berechnung erfolgt im Schritt 44. Im Schritt 45 wird die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit
Vw ausglesen. Anschließend wird in Schritt 46 geprüft,
ob diese Radumfangsgeschwindigkeit Vw erniedrigt worden ist oder
nicht, indem sie mit der Soll-Radumfangsgeschwindigkeit Vs verglichen
wird. Ist Vw nicht kleiner als Vs, so wird erneut Schritt 44 erreicht. Ist dagegen
Vw kleiner als Vs, so wird anschließend Schritt 47 erreicht. In diesem
Schritt 47 wird das Abschwächungssignal m erzeugt. Zu dieser Zeit
wird auch die Beschleuigung/Verzögerung w berechnet, wobei der erhaltene
Wert als Verzögerungsrate wd in Schritt 48 gespeichert wird. Das
Programm berechnet dann die Soll-Radumfangsgeschwindigkeit Vs erneut
zu dieser Zeit, und zwar in Schritt 49, liest die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit
Vw zu diesem Zeitpunkt in Schritt 50 aus, entscheidet in
Schritt 51, ob die Radumfangsgeschwindigkeit Vw, die in Schritt 50 gelesen
worden ist, erhöht worden ist oder nicht, indem sie sie mit der Soll-
Radumfangsgeschwindigkeit Vs vergleicht, die in Schritt 49 berechnet
worden ist, und springt zurück zu Schritt 49, wenn die Ist-Radumfangsgeschwindigkeit
Vw nicht erhöht worden ist, wenn also die NEIN-Antwort in
Schritt 51 erhalten wird. Ist Vw größer Vs in Schritt 51, so wird nachfolgend
Schritt 52 erreicht, in dem das Abschwächrückstellsignal erzeugt
wird. Ferner wird die Radbeschleunigung/Verzögerung w zu dem Zeitpunkt
berechnet, zu dem das Abschwächrückstellsignal geliefert wird,
um in Schritt 53 eine Zunahmerate wu bzw. Beschleunigungsrate zu
speichern. Im nachfolgenden Schritt 54 wird das Verhältnis α errechnet,
und zwar anhand der in Schritt 48 gespeicherten Verzögerungsrate wd
und der im Schritt 53 erhaltenen Beschleunigungsrate wu, während im
darauffolgenden Schritt 55 ein Reibungskoeffizient μ in Übereinstimmung
mit dem Verhältnis α anhand des so berechneten Verhältnisses α ermittelt
wird. Bei der Bestimmung des Reibungskoeffizienten μ wird die in Fig. 4
dargestellte und in einer Speichereinrichtung zuvor gespeicherten Kurve
als Umwandlungstabelle herangezogen. Dann wird im Schritt 56 die simulierte
Fahrzeugbeschleunigung/Verzögerung r auf den Wert -μG mit Hilfe
des in Schritt 55 erhaltenen Reibungskoeffizienten μ korrigiert. Das Programm
kehrt anschließend zurück zu Schritt 41 und wiederholt die genannten
Schritte.
Obwohl beim oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der Schlupf S auf
einen festen Wert gesetzt worden ist, ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt.
Vielmehr
kann der Schlupf Sr auch zusammen mit der Korrektur für die
simulierte Fahrzeugbeschleunigung/Verzögerung r korrigiert
werden, um zu vermeiden, daß eine Blockierung auf einer
Straßenoberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten
auftritt und darüber hinaus zu verhindern, daß eine
nicht befriedigende bzw. unzureichende Bremsung auf einer
Straße mit hohem Reibungskoeffizienten erfolgt. In diesem
Fall können beispielsweise korrigierte vorgegebene
Werte für die simulierte Fahrzeugbeschleunigung/Verzögerung
r und für den Schlupf Sr relativ zum Reibungskoeffizienten
μ verwendet werden, die experimentell erhalten werden
können. Beispielsweise kann das Schlupfverhältnis bzw.
der Schlupf Sr die Werte von 0,3 bis 0,4 annehmen (Sr
= 0,3 bis 0,4), wenn der Reibungskoeffizient μ groß ist,
also über dem Wert 0,6 liegt. Für einen mittleren Reibungskoeffizienten
μ kann ein Schlupfverhältnis bzw. Schlupf
Sr zwischen 0,2 bis 0,3 verwendet werden (Sr = 0,2 bis 0,3),
wenn der Reibungskoeffzient zwischen 0,35 und 0,6 liegt.
Bei kleinem Reibungskoeffizienten μ nimmt das Schlupfverhältnis
bzw. der Schlupf Sr Werte von 0,1 bis 0,2
an (Sr = 0,1 bis 0,2), wenn der Reibungskoeffizient
kleiner als 0,35 ist. Für eine andere Gruppe von
Schlupfverhältnissen kann beispielsweise folgendes gelten:
Das Schlupfverhältnis Sr nimmt Werte im Bereich 0,1 bis
0,3 für hohe Reibungskoeffizienten μ, Werte im Bereich
0,1 bis 0,2 für mittlere Reibungskoeffizienten μ und
Werte im Bereich 0,05 bis 0,1 für niedrige Reibungskoeffizienten
μ an.
Wie oben beschrieben, kann zur Bestimmung des Reibungskoefizienten
μ in Übereinstimmung mit dem Verhältnis α
die Umwandlungscharakteristik entsprechend der in
Fig. 4 dargestellten Kurve d verwendet werden. Als
Umwandlungskurven können aber auch gerade Linien oder
stufenartig ausgebildete Linien oberhalb der Kurve d
herangezogen werden, beispielsweise die Kurven e oder f,
um zu noch größerer Sicherheit zu gelangen, da der
Reibungskoeffizient μ im Bereich 60 unterhalb der Kurve d
in Fig. 4 relativ klein ist, so daß nur schwache Bremsvorgänge
ablaufen und die Bremswirkung relativ gering ist.
Auch brauchen sich die oben beschriebenen Vorgänge nicht
nur auf die Steuerung eines einzelnen Rades zu beschränken.
Vielmehr können auch gleichzeitig mehrere Räder in der
oben beschriebenen Weise gesteuert werden, beispielsweise
die vier Räder eines Automobils. Dabei ist es selbstverständlich
auch möglich, den Bremsvorgang jeweils am rechten
und linken Vorderrad bzw. jeweils am rechten und linken
Hinterrad ablaufen zu lassen. Andererseits kann auch
ein Dualsystem verwendet werden, bei dem Bremsleitungen
für Vorder- und Hinterradbremsen X-förmig angeordnet sind.
Es ist also eine getrennte Bremsung auch der Vorderräder
einerseits und der Hinterräder andererseits möglich,
während ferner beispielsweise das linke Vorderrad und das
rechte Hinterrad einerseits und das rechte Vorderrad
gemeinsam mit dem linken Hinterrad andererseits abgebremst
werden können.
Wie ausführlich beschrieben, ist die elektronische Steuerschaltung
so ausgebildet, daß sie das Umfangsbeschleunigungs-/
Verzögerungsverhältnis des Rades in jeder
Antiblockiersteuerperiode abnehmender und zunehmender
Radumfangsgeschwindigkeit bestimmt, den Reibungskoeffizienten
μ auf der Straßenoberfläche anhand des Beschleunigungs-/
Verzögerungsverhältnisses abschätzt und das elektromagnetische
Ventil zur Steuerung des hydraulischen
Bremsdruckes des Rades auf der Grundlage des abgeschätzten
Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche
einstellt. Mit Hilfe der elektronischen Steuerschaltung
läßt sich also eine außerordentlich gute Antiblockier-
bzw. Gleitschutzsteuerung durchführen, auch wenn merkbare
Änderungen im Reibungskoeffizienten μ auftreten, so daß
der Bremsweg bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der
Fahrstabilität des Fahrzeugs während einer Bremsoperation
immer relativ kuz gehalten werden kann.
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage
zum Bremsen mindestens eines Rades, mit einer Steuereinheit
(30), die so ausgebildet ist, daß sie
- - den Reibungskoeffizienten μ zwischen Rad und Untergrund auf Grudlage einer Messung der Änderung der Umfangsgeschwindigkeit des Rades bei einem Bremsvorgang bestimmt,
- - eine simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit Vr auf Grundlage des Zusammenhangs Vr = Vo-μGt berechnet, mit Vo: Geschwindigkeit, die mit derjenigen Fahrzeuggeschwindigkeit übereinstimmt, wie sie an einem Rad gemessen wird, dessen Umfangsgeschwindigkeit im wesentlichen mit der Fahrzeuggeschwindigkeit übereinstimmt, und G: Erdbeschleunigung, und
- - das Rad bremst, solange sich dessen Ist-Umfangsgeschwindigkeit Vw über einer Soll-Umfangsgeschwindigkeit Vs = Vr (1-Sr) befindet, bzw. das Rad freigibt, wenn die Ist- unter die Soll-Umfangsgeschwindigkeit fällt, wobei Sr ein vorgegebener Schlupf ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit so ausgebildet ist, daß
sie
- - ein Verhältnis (α) zwischen Radbeschleunigung und vorangegangener Radverzögerung bestimmt und
- - aus diesem Verhältnis den Reibungskoeffizienten μ mit Hilfe eines vorbestimmten Zusammenhangs zwischen dem Verhältnis und einem jeweils zugehörigen Reibungskoeffizienten bestimmt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit so ausgebildet ist, daß sie das Verhältnis (α) zwischen Radbeschleunigung
und Radverzögerung durch Teilen der Radbeschleunigung
durch die Radverzögerung bildet.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit so ausgebildet ist, daß sie den Schlupf Sr
mit abnehmendem Reibungskoeffizienten μ verringert.
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