DE32562C - Maschine zur Herstellung von Kugelseife - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 23: Fettindustrie.

BRUNO RÖDELIUS in BERLIN. Maschine zur Herstellung von Kugelseife.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. December 1884 ab.

Bisher wurde Kugelseife in der Weise hergestellt, dafs prismatische oder würfelförmige Stücke in Pressen kugelförmig geprefst werden. Hierbei entsteht immer eine Naht auf der Kugel und die Fabrikation wird durch das Herausnehmen aus der Form sehr verlangsamt.

Der auf der beiliegenden Zeichnung dargestellte Apparat arbeitet in einer anderen Weise; er schneidet die Kugeln mit Hülfe eines halbkreisförmig gestalteten Messers aus prismatischen Stücken der Reihe nach aus.

Fig. ι der Zeichnung zeigt den Apparat in Seitenansicht, Fig. 2 im Querschnitt und Fig. 3 im Grundrifs. Derselbe besteht aus einem trogartigen Gestell A, welches an seinem vorderen Ende durch einen kurzen Deckel B überdeckt ist. Trog A und Deckel B bilden zusammen einen im Querschnitt quadratischen Hohlraum. In der Mitte dieses Hohlraumes ist ein halbkreisförmig gebogenes Messer α angebracht, welches mittelst Zapfen b b zwischen dem Trog A und Deckel B drehbar gelagert ist.

Auf jedem Zapfen b ist aufserhalb des Troges A ein Zahnrad d aufgekeilt, welches •je mit einem Zahnrad f auf Welle g in Eingriff steht; Welle g ist auf dem Deckel B passend gelagert und an dem einen Ende mit einer Kurbel h versehen.

Es ist nun ersichtlich, dafs durch Drehung der Kurbel h das halbkreisförmige Messer a ebenfalls in Drehung versetzt wird und bei jeder Umdrehung aus einem zwischen A und B befindlichen Seifenprisma ein vollkommen kugeliges Stück ausschneiden wird. Zu diesem Zwecke wird die Seife in langen prismatischen Stücken in den Trog A eingelegt und intermittirend um eine Länge vorgeschoben, die nur wenig gröfser ist als der Durchmesser des Messers a.

Das Verschieben des Seifenprismas geschieht mit Hülfe des Handrades i, auf dessen Welle ein Zahnrad k angebracht ist, welches mit einer Zahnstange /. in Eingriff steht. Letztere ist vorn mit einer Druckplatte m versehen und wird zwischen den Lagern der Handradwelle einerseits und der genau in den Trog A eingepafsten Druckplatte m andererseits sicher geführt. Die Dimensionen des Zahnrades k sind so bemessen, dafs bei einer Umdrehung desselben die Zahnstange / bezw. das Seifenprisma um etwas mehr als den Durchmesser des Messers α vorgeschoben wird.

Die Arbeit mit diesem Apparat ist folgende: Man legt das Seifenprisma in den Trog A₇ hält die Kurbel h, welche sich in solcher Stellung befindet, dafs das Messer a vertical nach unten steht, Fig. 3, mit der einen Hand fest, schiebt dann durch Drehung des Handrades i das Seifenprisma so weit vor, dafs eine- Kugel ausgeschnitten werden kann, und schneidet mittelst einer Umdrehung der Kurbel h die Kugel aus. Jetzt hält man wieder Kurbel h fest, macht eine Umdrehung mit Handrad ζ, dann eine Umdrehung mit Kurbel h, hält diese wieder fest u. s. f. Das am vorderen Ende

des Apparates heraustretende Seifenprisma enthält in seinem Innern Kugel hinter Kugel ausgeschnitten, welche durch Zerbrechen des Prismas herausgenommen werden.

Das Festhalten, der Kurbel h beim Vorschieben der Seife ist erforderlich, weil sonst das Messer α ein wenig rückwärts gedreht und dadurch ein Vorschieben der Seife unmöglich gemacht würde.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zur Herstellung von Kugelseife, wesentlich bestehend aus dem Trog A mit Deckel B und halbkreisförmig gebogenem Messer a, welches mittelst Zähnräder von einer Kurbel in Umdrehung versetzt werden kann, um intermittirend Kugel nach Kugel aus einem zwischen A und B hindurchgedrückten Seifenprisma auszuschneiden.

   Hiefzu ι Blatt Zeichnungen.