DE25000C - Verfahren zur Theilung des Stromes einer elektrischen Maschine in Theile von verschiedener elektro-motorischer Kraft, sowie zur Regulirung des Stromes durch Anwendung mehrerer Bürsten - Google Patents
Verfahren zur Theilung des Stromes einer elektrischen Maschine in Theile von verschiedener elektro-motorischer Kraft, sowie zur Regulirung des Stromes durch Anwendung mehrerer BürstenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. December 1882 ab.
Vorliegende Erfindung hat die Anwendung solcher Mittel zum Zwecke, durch welche von
einer dynamo- oder magneto-elektrischen Maschine zwei oder mehrere unabhängige Stromkreise
mit verschiedener elektromotorischer Kraft oder Druck abgeleitet werden können, wobei
diese Stromkreise unabhängig von einander regulirt werden können.
Der Ergänzungsstromkreis wird dabei eine schwächere elektromotorische Kraft als der
Hauptstromkreis haben, und ist speciell dazu bestimmt, den Inductionsmagnet der Maschine
zu erregen oder Verwendungsstellen zu treiben, als welche (als bestes Beispiel) elektrische, in
Parallelschaltungsstromkreise angeordnete Glühlichtlampen gelten können, die einen Strom mit
schwächerer Spannung als die Lampen oder andere Verwendungsstellen im Hauptstromkreis
erfordern; auch kann dieser Ergänzungsstromkreis zugleich die Spulen des Magnetes und die
mit diesen in Parallelschaltung verbundenen Lampen in sich schliefsen.
Man erreicht diesen Zweck dadurch, dafs man auf jeder Seite einer der Haupt- oder
primären Commutatorbürsten auf den Commutatorcylinder eine secundäre Bürste auflegt, die
derart befestigt ist, dafs sie in Uebereinstimmung mit oder unabhängig von der gleichen
Bürste auf der anderen Seite der Hauptbürste genähert oder von derselben entfernt werden
kann. Beide secundäre Bürsten sind unter sich elektrisch verbunden und zweigt von ihnen ein
Theil des secundären Stromkreises ab, während der andere Theil mit der Hauptbürste auf
dieser Commutatorcylinderseite verbunden ist. Je weiter die secundären Bürsten auf den entgegengsetzten
Seiten der Hauptbürste von einander angeordnet sind, desto gröfser ist die Stromspannung im Ergänzungsstromkreis und
kann demzufolge die Spannung leicht regulirt werden, indem man nur die Stellung dieser
Bürsten zur Hauptbürste variiren zu lassen braucht.
Die Spannung des Stromes im Hauptstromkreis
kann durch Verstellen der primären Bürsten unabhängig regulirt werden, welche Regulirung auch auf jede andere geeignete und
bekannte Weise vorgenommen werden kann. Die elektrische Verbindung der secundären
Bürsten unter einander bewirkt keine Kurzschliefsung irgend einer der Armaturspulen, da
auf beiden Seiten der Armatur in derselben Umfangsrichtung Ströme erzeugt werden.
Es ergiebt sich hieraus, dafs auf diese Weise zwei Ergänzungsstromkreise an Stelle eines einzigen
von derselben Maschine abgeleitet werden können, indem eine Gruppe von secundären
Bürsten so angeordnet wird, dafs sie einen Stromkreis mit jedem Hauptbürstencommutator
bilden. In diesem Falle können die Ergänzungsstromkreise selbst unabhängig von einander oder zusammen regulirt werden
und Ströme von der gleichen oder von einer verschiedenen Spannung enthalten.
Man kann statt zweierBürsten auch eine einzelne secundäre Bürste in Verbindung mit einer Hauptbürste
verwenden, um jenen Ergänzungsstromkreis herzustellen; diese secundäre Bürste würde
dann so befestigt werden, dafs sie der den anderen Pol des Ergänzungsstromkreises bildenden
Hauptbürste genähert oder von ihr entfernt werden kann.
Auf diese Weise kann fast jede gewünschte Zahl von Ergänzungsstromkreisen von einer
einzigen Maschine abgeleitet werden, wobei die Spannung des Stromes in jedem Stromkreis
von der Entfernung der secundären Bürste zu der mit dieser verbundenen Hauptbürste abhängig
ist.
Wie leicht ersichtlich, kann auch ein Ergänzungsstromkreis dadurch gebildet werden,
dafs man zwei secundäre Bürsten auf entgegengesetzten Seiten vom Commutatorcylinder an
solchen Stellen anbringt, die zwischen den Hauptbürsten liegen, wobei die secundären
Bürsten die Pole für den Ergänzungsstromkreis bilden und die Stromspannung im Ergänzungsstromkreis
von der Stellung dieser Bürsten zur neutralen Erzeugungslinie abhängt.
Zum Zweck der automatischen Regulirung des Stromerzeugungsvermögens einer dynamo-
oder magneto-elektrischen Maschine, wenn, wie oben beschrieben, der von dem Commutatorcylinder
abgeleitete Ergänzungsstromkreis allein für die Speisung des Inductionsstromkreises der
Maschine zur Verwendung kommt, kann die Anordnung zur Verwendung kommen, dafs die
secundären Bürsten auf einem drehbaren Bügel oder Arm befestigt werden, der durch einen
von dem erzeugten Strom getriebenen und regulirten Mechanismus in seiner Stellung justirt
wird.
Als ein solcher Mechanismus kann der in P. R. No. 23979 beschriebene dienen.
Verwendet man den dort beschriebenen schwingenden Mechanismus, so kann jeder
Armaturhebel zur Schliefsung und Unterbrechung des Stromkreises seines eigenen Magnetes dienen,
oder es kann ein drehbarer Stromkreisunterbrecher, der von der Armaturwelle continuirlichen
Antrieb erhält, in den Stromkreis der beiden Elektromagnete eingeschaltet werden.
Fig. ι ist eine Ansicht zur Veranschaulichung der Erfindung mit der zuerst beschriebenen Anordnung,
und zwar mit den secundären Bürsten zur gleichzeitigen Regulirung und Justirung.
Fig. 2 ist dieselbe Anordnung, bei welcher jedoch die secundären Bürsten unabhängig von
einander justirt werden können.
Die Fig. 3 und 4 sind die Ansichten anderer Anordnungen, um denselben Zweck zu erreichen.
A ist die Armatur, B der Commutatorcylinder und C der Inductionsmagnet der Maschine.
D £>' sind die Hauptcommutatorbürsten, die so befestigt sind, dafs sie auf dem
Commutatorcylinder verstellt werden können.
Von diesen Bürsten gehen die Hauptleiter 1, 2 nach den Parallelschaltungs- oder Zweigstromkreisen
3, 4 ab, in welchen die Lampen oder andere Verwendungsstellen α eingeschaltet sind.
Die secundären Commutatorbürsten E und JS1, Fig. ι und 2, liegen an entgegengesetzten Seiten
der Hauptbürste D' auf dem Commutatorcylinder auf.
Der Ergänzungsstromkreis 5, 6 geht von den secundären Bürsten EE1 und von der Hauptbürste
D1 aus. Die Spulen des Magnetes C und die Lampen und andere Verwendungsstellen b befinden sich in den von "den Leitern
5, 6 abgehenden Parallelschaltungs- oder Zweigstromkreisen 7, 8.
Diese Verwendungsstellen bedürfen eines Stromes mit so hoher Spannung nicht, wie eine
solche für die Verwendungsstellen α nöthig ist.
In Fig. ι sind die secundären Bürsten E E \
als von einem schwingenden Arm c gehalten, angenommen, wodurch sie der Hauptbürste D1.
zusammen genähert oder von derselben entfernt werden können. In Fig. 2 werden sie
durch die getrennten und unabhängig von einander regulirbaren Armee1«2 gehalten. Fig. 3
zeigt nur eine secundäre Bürste F, um einen Pol des Ergänzungsstromkreises 5, 6 zu bilden,
während der andere Pol durch eine der primären Bürsten gebildet wird. In Fig. 4 " sind die
secundären Bürsten G G1 so befestigt, dafs sie
auf entgegengesetzten Seiten des Commutatorcylinders an solchen Stellen aufruhen, die zwischen
den Hauptbürsten liegen, und sind die Leiter des Ergänzungsstromkreises nur mit den
secundären Bürsten verbunden.
Die Lampen oder andere Verwendungsstellen können nun durch einen Ergänzungsstromkreis
oder durch den Inductionsstromkreis allein, statt durch beide, wie oben gezeigt, gespeist
werden.
Es ergiebt sich, dafs, wenn die eine der primären Commutatorbürsten einen Pol des
Ergänzungsstromkreises, wie in den Fig. 2 und 3, bildet, man bei Inbetriebnahme der Lampen
oder anderer Verwendungsstellen in den Ergänzungsstromkreisen nur nöthig hat, den einen
primären Leiter zu verlängern, da der an den' Hauptcommutatorbürsten anschliefsende, den
anderen Pol des Ergänzungsstromkreises bildende Leiter sowohl die eine Hälfte des Ergänzungsstromkreises,
als auch die eine Hälfte des primären Stromkreises bilden kann.
Fig. 5 ist die Ansicht eines Apparates zur Ausführung der Erfindung.
A ist eine dynamo- oder magneto-elektrische Maschine mit den Hauptcommutatorbürsten a b,
von denen die Hauptleiter 1, 2 ausgehen. Diese Hauptbürsten sind in passender Weise gelagert.
Die Lampen oder anderen Verwendungsstellen B sind in den von 1, 2 ausgehenden
Parallelschaltungsstromkreisen 3, 4 angeordnet. Auf einem schwingenden Träger e auf der
Armaturwelle sind die beiden, auf dem Commu- ■ tatorcylinder aufruhenden Ergänzungsbürsten c d
Claims (2)
1. Zum Zwecke der Ableitung zweier oder mehrerer elektrischen Stromkreise mitStrömen
verschiedener Spannung von demselben Commutatorcylinder der Maschine aus die Anbringung
einer secundären Bürste auf dem Commutatorcylinder an jeder Seite einer der Haupt- oder primären Commutatorbürsten.
2. Die Speisung des erregenden oder inducirenden Stromkreises einer dynamo- oder magnetoelektrischen
Maschine durch den Commutatorcylinder der Maschine vermittelst einer oder mehrerer secundären Commutatorbürsten
in oder ohne Verbindung mit einer primären Commutatorbürste, sowie die automatisch
bewirkte Regulirung der Maschine durch die Justirung der einen oder der beiden Ergänzungsbürsten.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE25000C true DE25000C (de) |
Family
ID=301471
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT25000D Active DE25000C (de) | Verfahren zur Theilung des Stromes einer elektrischen Maschine in Theile von verschiedener elektro-motorischer Kraft, sowie zur Regulirung des Stromes durch Anwendung mehrerer Bürsten |
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DE (1) | DE25000C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1815555C2 (de) * | 1968-12-19 | 1971-05-19 | Dohse Aquaristik Kg | Bodengrund fuer Aquarien |
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0
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---|---|---|---|---|
DE1815555C2 (de) * | 1968-12-19 | 1971-05-19 | Dohse Aquaristik Kg | Bodengrund fuer Aquarien |
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