DE201513C - - Google Patents
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- G08—SIGNALLING
- G08B—SIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
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-
- G—PHYSICS
- G08—SIGNALLING
- G08C—TRANSMISSION SYSTEMS FOR MEASURED VALUES, CONTROL OR SIMILAR SIGNALS
- G08C19/00—Electric signal transmission systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 7Ac. GRUPPE
zu versetzen.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet das Verfahren, elastische Körper mittels
schwacher oder nur kurz andauernder Kräfte, deren Frequenz mit der Eigenschwingungszahl
der abstimmbaren Körper übereinstimmt, ins Schwingen zu bringen.
Es ist eine gesetzmäßige Erscheinung, daß ein Resonanzkörper, z. B. eine Zungenfeder,
die für eine periodische Erregung vorgesehene
ίο - maximale Resonanzschwingung nur bei hinreichend
scharf erreichter Konsonanz mit der Frequenz der erregenden Kraft erreicht, und daß selbst dann noch eine gewisse Dauer erforderlich
ist, welche der Resonanzkörper braucht, um in seine großen Schwingungen
hineinzuwachsen. ■
Annähernd so verhält sich eine sogenannte Resonanzglocke, das ist eine der gewöhnlichen
elektrischen Klingel ähnliche Glocke, bei der die Schwingungszahl des Klöppels auf die
Frequenz der erregenden Kräfte abgestimmt ist, z. B. auf die Impulse des vom Wechselstrom
gespeisten Elektromagneten. Solche Glocken sind in dieser Weise bereits zum . wahlweisen Anruf in Fernsprechleitungen vorgeschlagen
worden. Indessen stellt der praktische Betrieb scharfe Bedingungen, wie aus nachfolgender Beschreibung hervorgehen wird.
Fast alle Anwendungen. der bekannten Resonanzrelais setzen, bestimmte -günstige Verhältnisse
voraus. Es handle sich beispielsweise, um ,die, Aufgabe einer Resonanzglocke,
bei der Überschreitung einer unzulässigen Umdrehungszahl zu läuten, etwa dann, wenn der
von der Achse eines Fahrzeuges angetriebene Magnetinduktor 50 Wechsel in der Sekunde
erzeugt. Nur wenn die. Frequenz ganz allmählich erreicht wird, kann die Resonanzglocke
ihren Zweck erfüllen; wenn das Fahrzeug aber stoßweise oder sehr hastig über die
erlaubte Geschwindigkeit hinausfährt, so wird die Glocke kaum oder nur kurz ansprechen.
In einem anderen Falle soll ein Zeichen mittels Frequenzgebers und Resonanzempfängers
übermittelt werden, und zwar sei man hinsichtlich der Stärke der Ströme sowohl als
auch der Mittel zur genauen Einhaltung der Konsonanz beschränkt. Dann treten den geschilderten
Unzuträglichkeiten ähnliche Übelstände auf, wodurch das Zeichen völlig übersehen
werden kann. Wie ungünstig aber auch die Resonanzerscheinung hinsichtlich
ihres praktischen Zweckes verlaufen mag, so tritt sie doch jedesmal in einer gewissen
■Stärke auf. Diese an sich unzureichende Resonanzstärke trotzdem nutzbar zu machen,
ist die Aufgabe der Erfindung, und ein einfaches und sicheres Mittel zur Erreichung dieses
Zweckes wird in einer eigenartigen Vereinigung von Resonanzschwingungen mit selbsterregten
Schwingungen gefunden.
Zwar ist es bekannt, die Auslösung von
elektrischen Signalvorrichtungen durch Vereinigung von Fremderregung und Selbster-
55
6ο
regung zu bewirken. Als Mittel zu diesem Zweck dienen jedoch besondere magnetische
Relais, die nach Art der Siemens sehen
polarisierten Relais in einer labilen Gleichgewichtsstellung gehalten werden, aus der sie
herausfallen, wenn- sie durch Ströme von umgekehrter Richtung geschwächt werden, oder
wenn das Abreißen durch das Zittern des von oszillierenden Strömen beliebiger Frequenz
ίο erregten Ankers erfolgt. Der losgelassene
Anker schließt eine Ortsbatterie und setzt eine langsam schlagende Glocke in Tätigkeit.
Durch Ausbildung solcher Zwischenrelais
für beliebige Frequenzen, zu Resonanzrelais für bestimmte Frequenzen läßt sich der angestrebte
Zweck nicht erreichen, da auch diese Resonanzkörper unter den anfangs genannten Unzuträglichkeiten und unter neu hinzutretenden
Schwierigkeiten zu leiden hatten.
Ferner sind Einrichtungen zum wahlweisen Anruf bekannt geworden, die ebenfalls mit
Hilfe einer Ortsbatterie arbeiten, bei welchen jedoch Gleichstrom von bestimmter Stärke
zum Anruf verwendet wird. Es wirken hierbei zwei Wicklungen auf einen Anker, derart,
daß der Anker bei einer bestimmten Stärke des die Signalleitung durchfließenden Stromes
angezogen wird; hierbei schaltet der Anker einen Ortsstrom ein, der die Wirkung des
Anrufstromes wieder vernichtet, so daß ein Rasselgeräusch entsteht. Ein entsprechend
stärkerer Strom hält den Anker dauernd fest, ein zu schwacher vermag ihn überhaupt nicht
anzuziehen. Außerdem dauert dieses Signal nur so lange, als der Anruf strom wirkt.
Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen werden gemäß der Erfindung die
elastischen Systeme (Zungen, Klöppel, Stimmgabeln, Saiten usw.) auf periodische Kräfte
von bestimmter Frequenz abgestimmt, so daß sie in bekannter Weise auf diese Frequenz ansprechen
und in Resonanzschwingungen geraten, z. B. bei 50 Stromstößen, bei 80 Wechseln oder bei 30 Erschütterungen eines Maschinengestelles
in der Sekunde. Außer dieser periodischen Kraft wird eine zweite, einer besonderen
Quelle, z. B. einer Ortsbatterie, entnehmbare Kraft zur verstärkenden Wirkung auf dieses abgestimmte System gebracht, derart,
daß die zusätzliche Kraft in der Ruhestellung des Systems nicht angreifen kann, sondern erst wenn dieses infolge der Erregung
durch die ursprüngliche periodische Kraft hinreichend große Resonanzschwingungen ausführt.
Am besten bildet man die Systeme nach Art der elektrischen Klingeln aus, deren Kontaktfeder aber in der Ruhelage nicht, wie
üblich, stromleitend anliegt, sondern erst bei Ankerschwingungen von hinreichend großer
Amplitude eine Selbsterregung herbeiführt. Es wirkt alsdann der Hilfsstrom verstärkend auf
die Resonanzschwingungen, da der durch ihn erzeugte magnetische Zug im gleichen Sinne
angreift wie die Stöße aus der periodischen Kraftquelle.
Je nach dem Stärkeverhältnis zwischen Fremderregung und Selbsterregung kann man
die Empfindlichkeit des Systems regeln.
Das Verfahren läßt sich in mannigfacher
Weise anwenden. Fig. 1 stellt eine Glocke dar mit einem elastischen, beispielsweise auf 50
Eigenschwingungen abgestimmten Klöppel. Sie unterscheidet sich von einer gewöhnlichen
Glocke dadurch, daß sie beim Einschalten des Gleichstromes nicht in Schwingungen gerät,
weil — wie hier angenommen — das Kontaktfederchen f zu weit vom Kontakt c absteht.
Erst wenn ein Wechselstrom bei einer Frequenz von annähernd 50 Stromstößen den Klöppel in so große Resonanzschwingungen
versetzt, daß der Gleichstrom geschlossen wird, kann eine Selbstunterbrechung und Selbsterregung
eintreten, deren Energie von der Stärke des Stromes und von der sonstigen
mechanischen Ausbildung des Glockensystems. abhängt.
Die Verhältnisse können derart gewählt werden, daß die Glocke gänzlich ohne weitere
Unterstützung durch Fremderregung fortklingt, oder auch nur bei weiterhin anhaltender gemeinsamer
Mitwirkung des Magneten m2; auch kann man es dahin bringen, daß durch
kleine Dissonanzen zwischen Eigenerregung und Fremderregung Schwebungen eintreten,
zum Zwecke, durch ein zeitweiliges Anwachsen der Schwingungen besondere Vorgänge einzuleiten
oder zu verrichten oder eigentümliche Zeichen zu geben. Vorausgesetzt ist einstweilen,
daß die Eigenerregung sehr stark im Verhältnis zu der Fremderregung ist, so daß
die zur Herbeiführung der Selbstunterbrechung notwendige »kritische« Amplitude bei den
Schwebungen nicht unterschritten wird.
Auf die Bedürfnisse der Praxis angewandt, könnte eine derartige Glocke z. B. als Signal
für die Überschreitungen von Frequenzen oder Umdrehungsgeschwindigkeiten benutzt werden,
wozu bisher besondere Zwischenrelais erforderlich waren, die entweder weniger zuverlässig
wirken oder schwieriger herzustellen sind.
Die Schwingungen können ebenfalls auf elektrischem Wege wieder abgestellt werden,
z. B. durch besondere Sperrvorrichtungen oder durch Unterbrechen der Gleichstromleitungen.
Ein einfaches Mittel besteht in der Erregung des Wechselstrommagneten mt durch starken
Gleichstrom, dessen kräftiges Feld die Eigenerregung des Glockenankers bremst.
Zuweilen ist die Verwendung besonderer Leitungen oder Stromarten zu Bremsvorrichtungen
nicht angängig; z. B. bei einem Zei-
chengeber für Kommandoübertragungen u. dgl. Fig. 2 stellt einen Geber g dar, der gar keine
Gleichstromquelle besitzt. Er besteht aus mehreren einzeln bzw. nacheinander vor den
Polen eines permanenten Magneten verschiebbaren elastischen Ankerstücken ax bis Ci1, die
beim Anreißen einen periodischen Strom in den Spulen s hervorrufen. Der Strom dauert
nur kurz an, weil die Anker schnell abschwingen; immerhin genügt die Erregung, um die
Zungen des Empfängers e über die kritische Amplitude hinaus zum Ansprechen zu bringen.
In Fig. 2 ist die Erregung einer federnd aufgesetzten Kammleiste k durch die vom Magneten
W1 ausgehenden Erschütterungen angedeutet.
Eine durch Anreißen der Geberzunge angeregte Empfängerzunge schwingt nun gemäß
der beschriebenen Einrichtung so lange weiter, bis sie durch ein besonderes Mittel auf
Schwingungen unterhalb der kritischen Amplitude * zurückgebracht wird. Dies kann
durch starke Schwebungen geschehen; denn . sobald . das Schwebungsminimum unter die
kritische Amplitude fällt und die Dissonanz so groß ist, daß die Resonanzamplitude allein
ebenfalls unterhalb dieser kritischen Amplitude bleibt, versagt die Selbsterregung. Es ist
nur notwendig, eine dissonierende Frequenz von geeigneter Stärke zur Fremderregung zu
verwenden, um die Fortdauer, der Selbsterregung zu zerstören. Im angezogenen Falle
würde es geboten sein, entweder gesonderte Geberzungen von benachbarter Frequenz zum
Auslöschen des angerufenen Zeichens zu benutzen, oder die Verhältnisse derart abzupassen,
daß jede neue Geberfrequenz Dissonanzschwebungen mit der bestehenden Selbsterregung
hervorruft und gleichzeitig das neue Signal in Dauererregung versetzt. Dem ersteren
Vorschlage entspricht Fig. 3. Der Empfänger besitzt sechs Zeichen, die mit den gegebenen Frequenzen
40, 42, 44, 46, 48 und 50 in Konsonanz stehen und durch diese in Dauer schwingungen
versetzt, dagegen durch die dissonierenden Frequenzen 41, 43, 45, 47 und
49 ausgeschaltet werden. Dabei kann man durch geeignete mechanische Ausbildung des
Gebers bewirken, daß jeweils vor Einschaltung der konsonierenden Geberzunge die dissonierende
selbsttätig ausgelöst und in starke, rasch abnehmende Schwingungen gebracht
wird, um das vorherige Signal erst zu zerstören.
Es ist als besonderer Vorzug des beschriebenen Verfahrens zur. Erregung von Dauerschwingungen
zu betrachten, daß der Geber keine Stromunterbrechungen benötigt; der Empfänger ist weniger den Einflüssen des
Wetters oder roher Behandlung ausgesetzt und darf unbedenklich mit Kontakten versehen
werden.
Ebenso wie sich zur Fremderregung jede bekannte Art der Übertragung pulsierender
Stöße auf abgestimmte Systeme eignet, lassen sich auch die Einrichtungen zur Selbsterregung
auf mannigfache Weise schaffen; hierbei mag Ruhestrom unterbrochen oder der Stromschluß erst gebildet oder irgendeine
andere Kraft, wie z. B. Luftströme, die auf Harmoniumzungen wirken, benutzt werden.
Es wird sich nach den Anwendungsgebieten zu richten haben, ob die Erregung der Re-'
sonanzkörper an sich als Endzweck zu. betrachten ist, oder ob diese wiederum nur als
relaisartige Zwischenglieder auszubilden sind.
Claims (4)
1. Verfahren, um Resonanzkörper durch periodische Kräfte trotz deren unzureichender
Stärke, Dauer oder Konsonanz in Schwingungen von regelbarer Dauer und Stärke zu versetzen, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die kleine Wirkung der periodischen Kraft eine zweite, unterhalb kleiner Schwingungen unwirksam
bleibende Kraft ausgelöst wird, welche in Konsonanz mit der Eigenschwingung des
abgestimmten Systems ist und dazu dient, die ungenügenden Schwingungen zu verstärken
und deren Dauer zu verlängern.
2. Eine Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die abgestimmten elastischen Systeme nach Art eines elektrischen Selbstunterbrechers
gebaut sind, derart, daß sie die Resonanzschwingungen der ursprünglichen erregenden
Kraft verstärken.
3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der
Resohanzkörper nach erfolgter Selbsterregung durch dissonierende Fremderregung
in Schwebungen versetzt wird, zum Zweck, die Selbsterregung aufzuheben.
4. Geber zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den auf Konsonanz abgestimmten Federn für die Fremderregung besondere dissonierende Federn beigeordnet
sind, welche nach Wahl oder selbsttätig vor Abgabe einer neuen konsonierenden Fremderregung in Tätigkeit versetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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