DE148620C

DE148620C -

Info

Publication number: DE148620C
Application number: DE1902148620D
Authority: DE
Filing date: 1902-03-27
Anticipated expiration: 1922-03-28

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher für landwirtschaftliche, wasserhaltige Abfälle, wie Rübenschnitte, Rübenköpfe, Rübenschwänze, Treber, Kartoffelschnitte und sonstige Kraftfuttermittel und für Fäkalien u.dgl. angewendeten heizbaren Trockenvorrichtungen weisen den Übelstand auf, daß das Trockengut nicht oft und nicht innig genug mit der Heizfläche in Berührung kommt.

ίο Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Trockenvorrichtung, bei welcher das zu trocknende Gut unter der Zentrifugalkraft nicht nur wie bei einigen bekannten Trockenvorrichtungen gegen die Heizfläche geschleudert, sondern beständig gegen die Heizfläche gedruckt wird, so daß nicht nur gleichsam ein mechanisches Auspressen, sondern auch eine ununterbrochene Berührung .des Gutes mit der Heizfläche erfolgt. Die Bewegung des gegen die Heizfläche gedrückten Trockengutes wird durch bekannte Schraubenflügel bewirkt, und die Heizfläche wird von einer senkrechten, rotierenden, heizbaren Trockentrommel dargestellt, die das Trockengut von oben nach unten durchläuft und welche in einen feststehenden, ebenfalls heizbaren Trockenraum eingesetzt ist, durch den das Trockengut von unten nach oben läuft.

In der Zeichnung zeigen Fig. 1 und 2 zwei im Winkel zueinander gelegte, senkrechte Schnitte, während Fig. 3 den Grundriß mit teilweisem Querschnitt darstellt.

Das Trockengut gelangt durch Rühnverk und Luftabschlußklappe zunächst in das Innere des unten in einem Glockenzapfen und oben in einem Halslager drehbar gelagerten Hohlkörpers A, welcher die Trockenkammer darstellt und zu diesem Zweck heizbar eingerichtet und beispielsweise aus einem zylindrischen Doppelmantel gebildet ist. Im Innern dieser Trockenkammer befinden sich mehrere, am besten in der Ebene eines Schraubenganges verlaufende Ebenen B, welche das Abstreichen des an der Trockenkammerwand etwa anbackenden Gutes sowie den Durchgang des letzteren durch die Kammer bewirken. Diese Ebenen B sind an einem im Innern- der Trockenkammer untergebrachten (nicht gezeichneten) Gestell befestigt. Ein Teil dieser Ebenen kann auch an der Innenwand der Trockenkammer A befestigt sein.

Unter der 'von der rotierenden Trockenkammer A ausgehenden Zentrifugalkraft wird das Trockengut bei seinem allmählichen Fall von einer schiefen Ebene zur anderen gegen die innere geheizte Wandung des Hohlzylinders A geschleudert. Das Anbacken an der inneren Fläche des . Hohlzylinders., das bei sehr feucht eingeführtem Trockengut infolge des Schleuderns durch die Zentrifugalkraft vielleicht zu befürchten wäre, wird durch die oben beschriebenen stillstehenden schiefen Ebenen verhindert, indem diese gleichsam als Schaber wirken und das etwa anbackende Gut immer wieder von der Wandung des ·>5 Hohlzylinders loslösen.

Gleichzeitig wird durch das Schleudern des Trockengutes gegen die Kammerwandung die in dem Gut enthaltene Flüssigkeit ausgepreßt und durch die innige Berührung mit der geheizten Zylinderfläche zur Verdampfung gebracht.

Auf solche Weise gelangt das Trockengut bis an die unterste Stelle des rotierenden zylindrischen oder ähnlich geformten Hohlkörpers und wird dort durch entsprechend geformte Schaufeln gefaßt, die es sofort nach

/außen in einen zweiten Trockenraum befördern, welcher von der Außenfläche des rotierenden und der Innenfläche eines zweiten, ebenfalls geheizten aber feststehenden Hohlkörpers D begrenzt wird. Am äußeren Umfange des inneren rotierenden Hohlkörpers ist eine Anzahl zweckmäßig nach einer Schraubenebene geformter Flügel C angebracht, welche das in den zuletzt erwähnten Trockenraum eingeführte Trockengut in bekannter Weise allmählich wieder heben. Hierbei wird wiederum durch die Zentrifugalkraft

' das Gut gegen die geheizte Wandung des unbeweglichen Hohlkörpers D gedrückt und

ao die noch zurückgebliebene Feuchtigkeit aus dem Gute durch Auspressen und Verdampfung vollkommen entfernt, wobei die äußere Mantelfläche des inneren rotierenden Körpers ebenfalls zur Erwärmung des Trockengutes beiträgt.

Am obersten Ende des äußeren Heizraumes angelangt, kann das Trockengut je nach Bedarf entweder seiner Bestimmung zugeführt oder behufs noch gründlicherer Trocknung mittels einer Förderschnecke, Wurfrinne, natürlichen Falles o. dgl. in eine zweite, ebensolche Trockenvorrichtung, oder in mehrere soldier Trockner hintereinander gebracht werden.

Das Absaugen des beim Trocknen sich entwickelnden Dampfes und der feuchten Luft kann durch einen gemeinschaftlichen oder für jeden Trockner getrennt angeordneten Exhaustor und der Antrieb der einzelnen Trockner kann entweder wie in Fig. 1 und 2 verschaulicht oder sonstwie bewirkt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Trockenvorrichtung für landwirtschaftliche, wasserhaltige Abfälle, Fäkalien u.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Trockengut unter der Wirkung der Zentrifugalkraft gegen die Wandung einer senkrechten , rotierenden Trockentrommel mit Heizmantel geschleudert wird. .

2. Trockenvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende

' Trockentrommel (A) in einen feststehenden, ebenfalls heizbaren Trockenraum (D) eingesetzt ist, durch den das Trockengut nach dem Verlassen der Trockentrommel (A) durch an der rotierenden Trockentrommel in 'bekannter Weise angebrachte Schraubenflügel hindurchgetrieben wird, wobei es ebenfalls durch die Zentrifugalkraft gegen die Wandung dieses zweiten Trockenraumes (D) geschleudert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,

BERLIN. CEDItUCKT IN DEK REICHSDRUCKEREI,