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Vertahren zur Herstellung neuer, esterartiger Azolarcstonoertvate In den österr. Patentschriften Nr. 159638 und 160522 sind esterartige Farbstoffderivate beschrieben worden, die erhalten werden durch Behandeln von hydroxylgruppenhaltigen Farbstoffen mit solchen organischen Acylierungsmitteln, die 1eben der die Acylierung bewirkenden Gruppe mindestens einen Substituenten enthalten, der gegebenenfalls nachgeeigneter Umwandlung die Löslichkeit des Acylierungsproduktes bedingt. Diese Veresterungsprodukte sind bis anhin vor allem zum Färben von Cellulosematerial verwendet worden.
In der österr. Patentschrift Nr. 163420 wird gezeigt, dass nach den Verfahren der österr. Patentschriften Nr. 159638 und 160522 erhältliche Ester sich überraschenderweise auf der tierischen Faser mit Erfolg chiG iieren lasten, wenn man in Gegenwart von Ammonsulfat und Alkalichromat färbt.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Darstellung neuer Ester, die zum Färben der tierischen Faser gemäss dem Verfahren nach der österr. Patentschrift Nr. 163420 besonders
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hydroxylierten Diazoverbindungen und solchen aromatischen oder heterocyclischen Hydroxylverbindungen, die in o-Stellung zur Hydroxylgruppe kuppeln, mit der Massgabe, dass die beiden Komponenten derart gewählt werden, dass die daraus entstehenden o, o'-Dioxyazofarbstoffe, falls sie keine Nitrogruppe enthalten, mindestens zwei Halogenatome enthalten. Es sind also Farbstoffe, die hergestellt werden durch geeignete Kombination der Diazoverbindungen, die sich z. B. von den weiter unten angeführten o-Aminophenolen oder-naphtholen bzw. deren Analoga ableiten, mit Kupplungskomponenten der Art der ebenfalls weiter unten angeführten
Hydroxylverbindungen.
Als o-Aminophenole kommen u. a. in Frage :
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2-amino-4, 6-dinitrobenzol, das 1-Oxy-2-amino- 4,6-dichlorbenzol, das 1-Oxy-2-amino-3, 4,6-trichlorbenzol, das I-Oxy-2-amino-3, 4,5, 6-tetra-
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dichlornaphthalin, das 1-0xy-5-chlornaphthalin, das 2-0xy-6-methoxynaphthalin, das 2-0xy-7methoxynaphthalin, das 2-0xy-4, 6-dichlor- bzw.
2-0xy-4, 6-dibromnaphthalin, das l-Oxy-4methoxynaphthalin, das 1-0xynaphthalin-4- methylketon, das 1-Oxynaphthalin-4-phenylketon, das 1-Oxy-4-aethylnaphthalin, das 1-Oxy-5-nitronaphthalin, das 2-Oxy-5-nitronaphthalin, das 2-Oxy-6-nitronaphthalin, ferner Arylide der 2,3 Oxynaphthoesäure, wie die KondensationsproctuKte dieser Säure mit Aminoverbindungen, wie 1Aminobenzol, 1-Amino-2-methoxybenzol, 4Amino-l, 1'-azobenzol usw., ferner Verbindungen der Benzolreihe, wie das I-Oxy-4-methylbenzo1, das 1-Oxy-2-allyl-4-methylbenzol, das 1-Oxy-2n-propyl-4-methylbenzol, das 1-Oxy-2-isopropyl-
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1-Oxy-2-äthyl-4-methylbenzol, das 1-Oxy-2- methyl-4-isopropylbenzol, das 1-Oxy-2-methyl- 4-cydohexylbenzol,
das 1-Oxy-2-methyl-4-benzylbenzol, das 1-0xy-2-benzyl-4-n-propylbenzol usw.
Als Hydroxylverbindungen sind auch Verbindungen mit enolisierbaren Ketogruppen zu
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Anilid der Acetessigsäure, das o-Anisidid der Acetessigsäure, das 2, 4-Dichloranilid der Acetessigsäure usw. Die Azofarbstoffe, die sich unter den angegebenen Voraussetzungen aus diesen Komponenten ergeben, werden also mit den Veresterungsmitteln der österr. Patentschriften Nr. 159638 und 160522, wie z. B. Benzoylchloridsulfonsäure, Dichlorid der m-Sulfobenzoesäure, Benzoesäure-3, 5disulfochlorid, Sulfosalicylsäuredichlorid, Sulfo-
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usw. verestert, zweckmässig in Gegenwart einer tertiären Base wie Pyridin oder Thiazol.
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Die Aufarbeitung der Veresterungsprodukte kann m der Weise geschehen, dass nach erfolgter Umsetzung die tertiäre Base im Vakuum abdestilliert wird und der Rückstand in eine Salzlösung ausgetragen wird, wobei sich die Veresterungsprodukte abscheiden.
Diese können aber auch in Form von schwerer löslichen Doppelsalzen, z. B. Zinkdoppelsalzen, gewonnen werden, indem zum ursprünglichen Reaktionsgemisch geeignete Metallchloride, wie z. B. Zinkchlorid oder anorganische oder organische Säuren, zugegeben werden.
Beispiel l : 36 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 1-Oxy-2-amino-4-chlorbenzol und 1-Oxy-5, 8-dichlornaphthalin werden wie folgt verestert. Man löst zunächst 44-60 Teile Benzoesäure-3-sulfochlorid in etwa 180 Teilen
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genannten Azofarbstoffes unter gutem Rühren zu. Nachdem man einige Stunden bei etwa 50 verrührt hat, destilliert man das Pyridin im Vakuum ab, gibt die Masse in etwa 500 Teile einer 10""gen Natriumchloridlösung und rührt, bis der Farbstoff in der Lösung gleichmässig verteilt ist. Er wird dann abfiltriert, mit Natriumchloridlösung gewaschen und im Vakuum getrocknet. Er bildet ein gelbbraunes Pulver, das sich in Wasser gut löst und das Wolle nach dem Einbadverfahren in Gegenwart chromabgebender Mittel in rotstichig blauen Tönen färbt.
Beispiel 2 0 Teile Benzoesäure-3-sulfochlorid werden in 150-180 Teilen Pyridin bei" 60 gelöst. Bei etwa 40-50'trägt man 40 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 1-Oxy-2-amino-4,6-dichlorbenzol und 1-Oxy-5, 8dichlornaphthalin ein und rührt, gegebenenfalls unter Erhöhung der Temperatur, bis eine Probe der Pyridinlösung des Reaktionsproduktes in Wasser klar löslich ist. Durch Abdestillieren des Pyridins und Eintragen des Rückstandes In Natriumchloridlösung, Verrühren, Abfiltrieren und Trocknen erhält man ein gelbbraunes Pulver, das sich in Wasser leicht löst und im Einbadverfahren, in Gegenwart von chromabgebenden Mitteln, Wolle in reinen blauen Tönen färbt.
Die Arbeitsweise kann auch so geschehen, dass man 60 Teile Benzoesäure-3-sulfochlorid und 40 Teile des Azofarbstoffes in 200 Teilen Pyridin bei 40-45'während 3 Stunden verrührt, das Pyridin im Vakuum abdestilliert, hernach in
1000 Teile Wasser einträgt und den Ester filtriert.
Er wird nun in 1000 Teilen einer 511,', igen Natrium- chloridlösung verrührt, abfiltriert und getrocknet.
Der ähnlich hergestellte Ester des Farbstoffes aus diazotiertem l-Oxy-2-amino-3, 4,6-trichlor- benzol und 1-Oxy-5, 8-dichlornapthalin eignet sich auch zum Färben nach dem Nachchro- mierungsverfahren.
Beispiel 3 : 3-1 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 1-Oxy-2-amino-5-nitrobenzol und 2-Oxynaphthalin werden in eine Lösung aus
20 Teilen Pyridin und 5-7 Teilen Benzoesäure-
3-sulfochlorid bei 40-45 eingetragen und eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Dann wird das Pyridin im Vakuum abdestilliert und der Rückstand in 100 Teile 20% igue Kochsalzlösung eingetragen, verrührt, der Farbstoff abfiltriert und im Vakuum bei 30-40 getrocknet.
Der neue Farbstoff bildet ein rotes Pulver, das sich in destilliertem Wasser mit oranger Farbe löst und Wolle in Gegenwart von Chromsalzen aus neutraler Lösung, und auch nach dem Nachchromierungsverfahren in sehr echten schwarzen Tönen färbt.
Beispiel 4 :'-. Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 1-Oxy-J amino-4-nitrobenzol und 2-Oxynaphthalin werden, wie im Beispiel I angegeben, mit 5#7 eilen Benzoesäure-3-sulfo- : ; h ! orid verestert und aufgearbeitet. Der neue Farbstoff löst sich in destilliertem Wasser mit
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3-sulfochlorid verestert und aufgearbeitet. Der neue Farbstoff löst sich in destilliertem Wasser mit oranger Farbe und färbt Wolle in Gegenwart von Chromsalzen in rotstichig blauen Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften. Mit Benzoesäure-3,5-disulfochlorid als Acylierungmittel erhält man ein ähnliches Ergebnis.
Die am Schluss stehende Tabelle gibt über weitere, nach vorliegender Erfindung herstellbare Produkte Aufschluss.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung neuer esterartiger Azofarbstoffderivate, dadurch gekennzeichnet, dass o, o'-Dioxymonoazofarbstoffe, die erhalten werden durch Vereinigen von diazotierten aromatischen, o-hydroxylierten Aminen mit in o-Stellung zu einer Hydroxylgruppe kuppelnden Azokomponenten, mit der Massgabe, dass man die Komponenten so wählt, dass die o, o'-Dioxyazofarbstoffe, falls sie keine Nitrogruppe haben, mindestens zwei Halogenatome enthalten, mit solchen organischen Acylierungsmitteln behandelt werden, die neben der die Acylierung bewirkenden Gruppe minde- ; stens einen Substituenten enthalten, der, gegebenenfalls nach geeigneter Umwandlung, eine Säuregruppe darstellt.