DE975966C - Rechenmaschine zur Durchfuehrung von arithmetischen Rechenoperationen - Google Patents
Rechenmaschine zur Durchfuehrung von arithmetischen RechenoperationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rechenmaschine zur Durchführung von arithmetischen Rechenoperation
nen unter Aufteilung jeder Rechenoperation in mehrere Teiloperationen, die in getrennten Teilrechenvorrichtungen
durchgeführt werden. Derartige durch Lochkarten gesteuerte Multiplikationsmaschinen
sind bereits bekannt, wobei Mittel vorgesehen sind, um bei Beendigung der eine Aufgabe
betreffenden Maschinenspiele bereits die Einführung der Faktoren für eine neue Multiplikationsaufgabe
in die Aufnahmewerke zu ermöglichen, während noch die Resultatregistrierung für die voraufgegangene Aufgabe erfolgt.
Demgegenüber ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß zur periodischen Durchführung
aufeinanderfolgender gleichartiger Rechenoperationen die zu einer Rechenoperation gehörenden
Teiloperationen in Abhängigkeit von einer Steueranordnung nacheinander auf verschiedenen Teilrechenvorrichtungen
durchgeführt werden, wobei einerseits von der einen Teilrechenvorrichtung die Zwischenergebnisse auf die nächste Teilrechenvorrichtung
übertragen werden und andererseits mit der nächsten Rechenoperation bereits begonnen wird,
nachdem die erste Teiloperation der vorhergehenden Rechenoperation auf der ersten Teilrechenvorrichtung
bendet ist, so daß mehrere voneinander unabhängige Rechenprozesse gleichzeitig mit einem
Phasenschub von der Zeitdauer der Durchführung einer Teiloperation durchgeführt werden.
Es ist auch schon eine durch Lochkarten gesteuerte, druckende Rechenmaschine bekannt, die mehrere
gleichzeitig arbeitende Rechenwerke enthält, in welchen z. B. zur Berechnung von Reihen von-
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einander abhängige Teiloperationen durchgeführt werden. Dagegen werden bei der Erfindung in den
einzelnen Teilrechenwerken mehrere voneinander unabhängige arithmetische Rechenoperationen
gleichzeitig, jedoch zeitlich gestaffelt durchgeführt, so daß eine erhebliche Geschwindigkeit bei der
Durchführung von gleichartigen Rechenoperationen mit umfangreichem Datenmaterial erzielt wird.
Die Rechenmaschine gemäß der Erfindung eignet ίο sich besonders zur Steuerung durch Lochkarten
oder durch ähnliche Elemente, welche der Vorrichtung die Zahlen zuführen und auf welche die errechneten
Werte wiederum zurückübertragen werden, wobei diese Übertragungen mechanisch, elektrisch
oder durch sonstige technische Mittel bewirkt werden können. Im folgenden wird der Einfachheit
halber allgemein von Lochkarten gesprochen und hierfür ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gegeben,
wobei betont werden muß, daß der Erfmdungsgedanke selbstverständlich nicht auf Lochkarten
beschränkt ist, indem an Stelle der Lochkarten beliebige andere Angabenträger treten
können.
Der Vorteil der Rechenmaschine gemäß der Eras findung liegt darin, daß mit der Durchführung weiterer
Operationen bereits begonnen werden kann, bevor die laufenden Operationen abgeschlossen
sind, da die einzelnen Werke (z. B. Additionswerke) sofort wieder für die nächste Operation verfügbar
sind, nachdem sie im Rahmen der vorhergehenden Rechenoperation ihre Funktion erfüllt
haben. In einem solchen Multiplikationswerk können daher so viel Multiplikationen gleichzeitig laufen,
wie Additionswerke vorhanden sind. Diese Methode bedingt, daß die einzelnen gleichzeitig
laufenden Rechnungen voneinander unabhängig sind. Daraus ergibt sich die besondere Eignung der
Vorrichtung zur Steuerung durch Lochkarten, da die Rechenoperationen für die einzelnen Karten im
allgemeinen unabhängig voneinander sind.
Der Erfindungsgedanke wird an zwei Ausführungsbeispielen demonstriert, wobei das eine Beispiel
eine im Dualsystem, das andere Beispiel eine im Dezimalsystem arbeitende Vorrichtung darstellt.
Beide Ausführungen haben weitgehend gemeinsame Teile.
Konstruktiv sind die gezeigten Ausführungsbeispiele nach dem Relaisprinzip ausgeführt. Als Relaistechnik
kann grundsätzlich jede der bekannten Techniken benutzt werden. Die Darstellung der
einzelnen Teile erfolgt, wie weiter unten besprochen, mit Hilfe »abstrakter Schaltungen«, d. h.
solcher Schaltungen, welche sich an keine spezielle konkrete Relaistechnik anlehnen.
In den Fig. 1 bis 26 sind die Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 den Gesamtüberblick,
Fig. 2 a bis 2i Schaltsymbole und -glieder, Fig. 3 eine Verschiebungsschaltung im Verteiler, Fig. 4 einen Stellenbegrenzer im Verteiler, Fig. S einen Verteiler,
Fig. 6 ein Speicherwerk,
Fig. 7 eine Übersicht über ein Rechenwerk, Fig. 7 a ein Schema einer Multiplikation im Dualsystem,
Fig. 2 a bis 2i Schaltsymbole und -glieder, Fig. 3 eine Verschiebungsschaltung im Verteiler, Fig. 4 einen Stellenbegrenzer im Verteiler, Fig. S einen Verteiler,
Fig. 6 ein Speicherwerk,
Fig. 7 eine Übersicht über ein Rechenwerk, Fig. 7 a ein Schema einer Multiplikation im Dualsystem,
Fig. 7 b ein Schema einer Division im Dualsystem,
Fig. 8 eine Verzögerungskette, Fig. 9 eine steuerbare Verzögerungskette,
Fig. 10 ein Additionswerk im Dualsystem,
Fig. 11 ein einzelnes Additionswerk des Rechenwerkes,
Fig. 12 ein einzelnes Additionsaggregat des Rechenwerkes,
Fig. 13 eine Einstellung der Dividenden,
Fig. 14 ein Rechenwerk im Dualsystem, Fig. 15 eine Stellenverschiebungsschaltung im
Dezimalsystem,
Fig. 16 ein Additionswerk im Dezimalsystem, Fig. 17 Supplementbilder für Dezimalzahlen,
Fig. 18 ein Verdopplungswerk für Dezimalzahlen,
Fig. 19 ein Verdopplungswerk für Dezimalzahlen,
Fig. 20 den Hauptspeicher,
Fig. 21 die Gesamtschaltung, Fig. 22 a bis 22 f eine Phasenauf teilung von
Rechenoperationen,
Fig. 23 a und 23 b ein Schema einer Multiplikation im Dezimalsystem,
Fig. 24 a und 24b ein Schema einer Division im Dezimalsystem,
Fig. 25 ein Ablauf schema einer Rechnung, Fig. 26 ein Ablaufschema einer Rechnung.
Fig. 1 zeigt: Die Lochkarten werden dem Abfühlmechanismus 1 in bekannter Weise von einem
Zuführstapel 1001 zugeführt. Hierauf können sie jedoch nicht wie üblich direkt zum »Locher« 3 geleitet
werden, sondern müssen über einen Kartenverzögerer 2 geleitet werden, der die Karten mit
einstellbarer Verzögerung an den Locher 3 weitergibt. Diese Verzögerung ist erforderlich, da die
Rechenprozesse für die einzelnen Lochkarten sich zeitlich überschneiden, so daß entsprechend der Anzahl
der gleichzeitig im Rechenwerk laufenden Rechenprozesse eine Anzahl von weiteren Karten
abgefühlt werden muß, bevor die Resultate, welche in die erste Karte eingelocht werden sollen, errechnet
sind. Der Kartenverzögerer ist symbolisch durch einen Kettenförderer 1005 dargestellt. An 1x0
Stelle dieser Vorrichtung können auch andere, die gleiche Aufgabe erfüllende Mechanismen treten.
Vom Locher gelangen die Karten in einen Ablagestapel 1003.
Sämtliche von den Karten abgefühlten Werte werden zunächst durch Glieder 101 ... 104 gleichzeitig
auf einen »Verteiler« 6 übertragen, von wo aus sie, aufgeteilt in einzelne Zifferngruppen, auf
einen »Vorspeicher« 8 übertragen werden. Von diesem Vorspeicher werden die durch Zifferngruppen iao
dargestellten Zahlen nacheinander nach Maßgabe der durchzuführenden Rechenoperationen über
Glieder 111, 112, 113, 115 auf das »Rechenwerk« 10 übertragen. Teil 12 ist eine Vorrichtung zur Bildung
des Supplements. Der Hauptbestandteil des Rechenwerkes sind hintereinandergeschaltete »Ad-
ditioiisaggregate« 15. Mit diesen sind »Standwertglieder«
14 verbunden, welche z. B. bei der Multiplikation die Einstellung des Multiplikanden auf
die Additionswerke bewirken. Die Glieder 16 dienen der Zuführung des Multiplikators, durch dessen
Ziffern die einzelnen Additionen gesteuert werden, wobei im Rhythmus der durchlaufenden Rechnung
diese Ziffern mit verschiedener Verzögerung auf die einzelnen Werke übertragen werden, wonach
das Produkt auf die auslaufenden »Produkt· glieder« 116 übertragen wird. Entsprechend dienen
bei der Division die Glieder 17 der Aufnahme des Quotienten, dessen Ziffern im Laufe der einzelnen
Operationen gebildet werden, wobei die Ziffern ebenfalls mit verschiedener Verzögerung auf die
auslaufenden »Quotientenglieder« 117 übertragen werden.
Teil 18 ist der »Hauptspeicher«, auf welchen über die Glieder 118 die im Rechenwerk gebildeten
Zwischenwerte übertragen werden können und von dem aus diese Werte über Glieder 119 wieder auf
das Rechenwerk übertragen werden können.
Teil 7 ist ein Verteiler und entspricht Teil 6. Er überträgt die zu lochenden Werte auf den Lochmechanismus
3 mit steuerbarer Lage der Werte auf die Lochkarte.
Die Gesamtanlage wird durch ein »Programmwerk« 11 gesteuert. Auf einem umlaufenden Lochstreifen
1004 sind die einzelnen für die jeweils laufende Rechnung erforderlichen Operationen in verschlüsselter
Form enthalten, wodurch über Verbindungsglieder (strichpunktiert gezeichnet) an den
einzelnen Teilen des Gerätes die erforderlichen Operationen ausgelöst werden.
Fig. 2 zeigt die bei der weiteren Darstellung verwendeten Schaltungssymbole. Fig. 2 a ist die Darstellung
einer einfachen Schaltung. Sie entspricht dem aussagenlogischen Ansatz:
(P1
& p3 & Pi äq p5
Px- · ■ Pi sind Steuerglieder, 70 ist ein Impulsanschluß.
p5 ist das Endglied. In einer Schaltung mit elektromagnetischem Relais sind die Glieder
P1... pi als elektromagnetische Relais ausgebildet,
wobei P1 und p2 Umschaltkontakte 1501 und 1502
haben, p3 einen Arbeitskontakt 1503 und pi einen
Ruhekontakt 1504. J0 entspricht einem spannungsführenden
Pol. p5 ist eine Leitung, welche je nach dem Schaltzustand der Relais an Spannung liegt
oder nicht.
In der mechanischen Schaltgliedtechnik sind die Glieder P1. .. p± (Fig. 2g, 2h, 2i) Steuerglieder,
welche mechanische Steuerglieder 1501 .. . 1504 steuern, wobei den elektrischen Umschaltkontakten
mechanische »Umschaltglieder« 15010, 1501, 15011/15010, 1502, 15011 (Fig. 2g), den elektrischen
Arbeitskontakten mechanisch »positiv arbeitende Schaltglieder« 15030, 1503, 15031
(Fig. 2 h) oder 1503, 15030, 15040 (Fig. 2i) und den elektrischen Ruhekontakten mechanisch »negativ
arbeitende Schaltglieder« 1504, 15040, p5 (Fig. 2 i) entsprechen. Der Impulsanschluß J0 entspricht
in der mechanischen Schaltgliedtechnik einem periodisch durch mechanische Getriebe bewegten
Impulsglied. p5 ist ebenfalls ein mechanisches (»bewegtes«) Glied, welches wiederum bei
anderen Schaltgliedern als »steuerndes« Glied wirken kann. Die mit W-W bezeichneten Trennlinien
stellen die Anschlußflächen der Fig. 2 h oder 2 i an den mit der entsprechenden Bezeichnung versehenen
Teil der Fig. 2 g dar. Im Falle einer Kombination der durch die Fig. 2 g und 2 h erfaßten Glieder werden
nur die die Steuerteile pv pv ps in sich einschließenden
Kontakte durch eine mechanische Schaltgliedkette dargestellt. Die mit den Trennlinien
W-W zusammengefügten Fig. 2 g und 2i entsprechen einer mechanischen Verkörperung der gesamten
Schaltung gemäß Fig. 2 a. Die um die Schaltglieder in Fig. 2 a gezeichneten Kreise sind
kein notwendiger Bestandteil der Darstellung. Sie dienen nur der erleichterten Kennzeichnung der
Schaltglieder durch Nummern. Für die Verbindungselemente zwischen den einzelnen Schaltgliedern,
welche den Leitungen bei elektrischen Schaltungen entsprechen, wird im folgenden allgemein
die Bezeichnung »Glied« bzw. »Glieder« benutzt, weil für die praktische Ausführung des besprochenen
Gerätes in erster Linie die mechanische Schaltgliedtechnik in Frage kommt. Es sind jedoch go
ebensogut Verbindungen zwischen verschiedenen Relaistechniken denkbar, z. B. derart, daß für
Übertragungen elektrische Leitungen verwendet werden und für die eigentlichen Rechenwerke Sätze
mechanischer Schaltglieder. Die Verbindung zwisehen mechanischen und elektrischen Gliedern müssen
dann einerseits mit Hilfe von durch mechanische Glieder gesteuerten Kontakten und andererseits
mit Hilfe von Magneten, welche auf mechanische Glieder einwirken, durchgeführt werden.
Derartige Konstruktionselemente sind allgemein bekannt und bedürfen keiner besonderen Erklärung.
Einzelne Striche können einzelne Glieder, jedoch auch die Zusammenfassung mehrerer Glieder darstellen.
Fig. 2 b zeigt die Darstellungsweise einer Gruppe von vier getrennten Gliedern, welche links
einzeln gezeichnet, rechts jedoch durch eine gemeinsame Linie dargestellt sind. Durch das Zeichen Ax
wird angedeutet, daß die einfach gezeichnete Linie tatsächlich vier Gliedern entspricht. Die Zusammenfassung
wird durch eine Klammer 1505 angedeutet. Fig. 2 c zeigt die symbolische Darstellungsweise
für den Fall, daß eine Gruppe von z. B. drei Gliedern, welche durch eine einfache Linie dargestellt
ist, durch Schaltglieder 1506 unterbrochen ist, welche alle durch ein gemeinsames Glied 1507
gesteuert werden. Links ist die symbolische zusammengefaßte Darstellungsweise, rechts die auseinandergezogene
Darstellungsweise gegeben.
Das in Fig. 2d gezeigte Schaltungssymbol ist der »Wirkungspfeil«. Der Pfeil 1508 zeigt dort an,
daß wohl eine Übertragung von links nach rechts, nicht aber umgekehrt möglich ist. Rechts ist der
Fall gezeigt, daß ein durch eine senkrechte Linie gekennzeichnetes Glied 1509 auf ein durch eine
waagerechte Linie gekennzeichnetes Glied 1510 ein-
wirkt, jedoch nicht umgekehrt. Links vom Gleichheitszeichen ist die symbolische Darstellungsweise,
rechts die tatsächliche Wirkungsweise zu sehen.
Fig. 2 e zeigt das Schaltungssytnbol für eine
»Verzögerungskette«. Ein einlaufender Impuls wird dabei je nach Länge dieser Kette mit Verzögerung am anderen Ende der Kette wieder herausgegeben.
Eine auseinandergezogene »abstrakte« Schaltung hierzu zeigt Fig. 8, wobei jedoch eine
ίο solche Kette von beliebiger Länge sein kann.
Fig. 2f zeigt ein »Löschglied«. Hierzu muß zunächst gesagt werden, daß bei der symbolischen
Darstellung der Schaltungen keine Selbsthaltekreise u. dgl. gezeigt werden. Es wird im allgemeinen
angenommen, daß die Glieder, nachdem sie geschaltet sind, in dieser Stellung bzw. diesem Zustand
so lange bleiben, bis sie anschließend als Steuerglieder in anderen Schaltungsteilen ihre
Funktion erfüllt haben, und daß sie dann wieder ao ihre Grundstellung einnehmen. Elektromagnetisch
läßt sich dies leicht durch impulsgesteuerte Selbsthaltekreise erreichen. Mechanisch ergibt sich dies
z. B. aus der zwangläufigen Rückkehr der betreffenden Glieder innerhalb jedes Maschinenspiels
oder durch besondere Löschimpulse. Nun gibt es jedoch Glieder, welche ihre Stellung über den unmittelbar
anschließenden Schaltvorgang hinaus behalten müssen, z. B. Speicherglieder. Diese bedürfen
eines besonderen Löschimpulses. Das Symbol für ein derartiges Löschglied zeigt Fig. 2f. Das
Glied t ist ein Glied, welches nicht sofort, sondern erst beim Schalten eines Gliedes s wieder auf die
Grundstellung gebracht wird.
Die Fig. 3, 4, 5 zeigen die Schaltung für den Verteiler 6 (Fig. 1). In dem Ausführungsbeispiel
wird angenommen, daß die einzelnen Lochpunktstellen einer Lochkarte zu »Vierergruppen« zusammengefaßt
sind, von welchen jede z. B. der Darstellung einer Gruppe von vier Dualziffern oder
einer einzelnen Dezimalziffer, welche als vierstellige Dualzahl dargestellt ist, dienen kann. Bei
den bekannten Lochkartenverfahren ist es allerdings üblich, eine Dezimalziffer durch sechs bzw.
zehn Lochpunktstellen darzustellen (eine Spalte einer Lochkarte). In diesem Fall muß eine Umschlüsselung
der Dezimalziffern auf Ja-Nein-Wert-Kombinationen von Vierergruppen vorgenommen
werden. Diese Umformung ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es wird im folgenden
angenommen, daß entweder mit Dualzahlen gearbeitet wird, welche schon auf den Lochkarten vorhanden
sind und die Resultate wieder als' Dualzahlen gelocht werden, oder daß bei Verwendung,
von Zahlensystemen höherer Basis, z. B. dem Dezimalsystem, die einzelnen Ziffern als Dualzahlen
dargestellt sind, beim Dezimalsystem also durch, vier Lochpunktstellen. Auf einer Lochkarte sind jeweils
mehrere Vierergruppen (Spalten) zu »Feldern« zusammengefaßt, welche der Darstellung
einer Zahl dienen; so können z. B. sechs Vierergruppen der Darstellung einer sechsstelligen Dezimalzahl
dienen. Die Einteilung der Lochkarten in solche, einzelnen Zahlen zugeordnete Felder kann
beliebig gewählt werden. Die Aufgabe des Verteilers besteht darin, eine solche Zahl von einem
beliebigen Feld einer Lochkarte auf zum Vorspeicher 8 führende »Einstellglieder« 110 zu übertragen.
Dabei können im Ausführungsbeispiel diese Glieder 110 höchstens acht Vierergruppen, also
z. B. eine achtstellige Dezimalzahl fassen. Es muß nun zunächst Lage und Stellenanzahl der zu übertragenden
Zahl auf der Lochkarte gekennzeichnet werden, wobei unter Stellenanzahl in diesem
Zusammenhang die Anzahl der zur Zahl gehörenden Vierergruppen verstanden werden soll. Diese
Kennzeichnung wird gegeben erstens durch die Lage, d. h. die Nummer der Vierergruppe (0... 15;
101.0 .. . 101.15 in Fig. 3), auf der die der niedrigsten Stelle (am weitesten rechts) zugeordnete Ziffer
der zu übertragenden Zahl liegt, und zweitens durch Angabe der Stellenanzahl dieser Zahl.
Fig. 3 zeigt das Schaltschema der Übertragungen (Verschiebungsschaltung) von den Lochpunktstellen
101 der Lochkarten bzw. den Abfühlelementen, welche diesen Lochpunktstellen zugeordnet
sind, auf die »Zwischenübertragungsglieder« 106. Die Schaltung ist so aufgebaut, daß die Übertragungen
über Verzweigungen von Umschaltgliedern laufen. Diese Umschaltglieder bewirken Verschiebungen derjenigen Ja-Nein-Werte (Dualziffern)
101, welche jeweils mit den Zwischenübertragungsgliedern 106 verbunden sind. Diese
Verschiebung wird durch »Lage-Einstellglieder <'
902 gesteuert. Ordnet man den Gliedern 902.0 ... 902.3 eine vierstellige Dualzahl zu, wobei die
niedrigste Stelle dieser Dualzahl dem Glied 902.0 und die höchste dem Glied 902.3 zugeordnet ist
und wobei ferner, wie im folgenden angenommen, die Dualziffer 0 der nicht geschalteten, die Dualziffer
L (=1) der geschalteten Stellung des der Ziffer zugeordneten Gliedes entspricht, so gibt diese
Dualzahl an, mit welcher Lochpunktstelle 101.i das Glied 106.0 verbunden 1st. Bei Einstellung der
Dualzahl 0 ist 106.0 mit 101.0 verbunden. Dementsprechend kann man bei 902 die Läge der nied,-rigsten
Stelle einer Zahl auf den Lochkarten einstellen, wobei die Ziffer dieser Stelle einschließlich
der davorliegenden sieben weiteren Ziffern auf die Zwischenübertragungsglieder 106 übertragen wird.
In einem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 sind nur sechzehn Lcchpunktstellen entsprechend sechzehn
Vierergruppen einer Lochkarte vorgesehen, das Prinzip ist jedoch auf beliebige Anzahlen von
Vierergruppen ausdehnbar, wobei die Anzahl der Lageeinstellglieder 902 entsprechend vermehrt werden
muß. Diese Verschiebungsschaltung ist in Fig. 3 für jeweils eine Lochpunktstelle jeder
Vierergruppe gezeichnet. Um alle Lochpunktstellen einer Vierergruppe zu erfassen, müssen vier solcher
Schaltungen parallel arbeiten (Fig. 5).
Fig. 4 zeigt den Mechanismus zur Einstellung der Stellenanzahl der zu übertragenden Zahl. In
Fig. 3 wirken die Glieder 101 indirekt über Schaltglieder 105 auf die Glieder 106. Auf die Glieder
wirkt die in Fig. 4 gezeichnete Schaltung, und zwar derart, daß nur ein Teil der Glieder 105.0 .. .
105.7 geschaltet wird, falls die von den Lochkarten abgefühlten Ziffernfolgen weniger als acht Ziffern
haben. Diese Stellenbegrenzung wird durch die »Stellenanzahleinstellglieder« 903 gesteuert, an
welchen die Anzahl der Ziffern minus Eins eingestellt wird.
Von einem Impulsanschluß / aus kann jeweils eines der Glieder 310.0 .. . 310.7 geschaltet werden.
Fig. 5 zeigt die Zusammenstellung der in Fig. 3 ίο und 4 gezeigten Vorrichtungen zum Verteiler. Die
Lochpunktstellen der Lochkarten sind mit K bezeichnet. Die in der Zeichnung waagerecht nebeneinanderliegenden
vier Lochpunktstellen gehören einer Vierergruppe an. Die in der Zeichnung senkrecht
untereinanderliegenden Lochpunktstellen gehören einer Lochpunktreihe an und haben je eine
gemeinsame Verschiebungsschaltung 4.3, 4.2, 4.1, 4.0. An dieser wird durch die gemeinsamen Lageeinstellglieder
902 die kommandierte Verschiebung eingestellt. Der in Fig. 4 gezeigten Stellenbegrenzungsschaltung
entspricht Teil 5, auf das die Stellenanzahleinstellglieder 903 wirken. Die aus den Teilen 4.3 ... 4.0 auslaufenden Glieder 106 ...
109 sind zu der obenerwähnten, insgesamt aus zweiunddreißig »Einstellgliedern« bestehenden
Gliedergruppe 110 zusammengefaßt, durch welche die von den Lochkarten abgefühlten Kombinationen
auf den Vorspeicher 8 (Fig. 1) übertragen werden. Der in Fig. 6 gezeigte Vorspeicher ist ein
Speicherwerk von einem Typ, wie er unter Verwendung der in den Fig. 2 g, 2 h, 2i gezeigten Glieder
gestaltbar ist. An den »Einstellgliedern« 110 werden die zu speichernden Kombinationen von
Ja-Nein-Werten eingestellt (nur für zwei Dualstellen gezeichnet), an den »Ablesegliedern« 111
werden die aus den Speicherzellen entnommenen Kombinationen herausgegeben, im folgenden als
»Ablesen« bezeichnet. Das Speicherwerk ist im Ausführungsbeispiel nur für vier »Zellen«, d. h.
zur Aufnahme von vier Zahlen gezeichnet. Die Zellen
werden durch »Speicherrufnummernglieder« 905 und »Ableserufnummernglieder« 906 ausgewählt.
Beim Speichern wird sowohl das » Speicher kommandoglied« 905.0 geschaltet als auch an den
Speicherrufnummerngliedern 905 die Nummer der Speicherzelle (als Dualzahl) eingestellt. Dadurch
wird das der eingestellten Zellennummer zugeordnete »Speichereinschwenkglied« 320.0 . .. 320.3
geschaltet, wodurch in 'der betreffenden Zelle die Stellungen der Einstellglieder 110 auf »Speicherträgerglieder«
1700 ... übertragen werden. Durch »Löschglieder« 2001 . .. werden vorher die Speicherträgerglieder
1700.. . der angerufenen Zelle in die Grundstellung gebracht und dadurch die vorher
auf der gleichen Zelle gespeicherte Kombination gelöscht.
Beim Ablesen wird sowohl das »Ablesekommandoglied« 906.0 geschaltet als auch an den Ableserufnummerngliedern
906 die Nummer der »abzulesenden« Speicherzelle eingestellt. Dadurch wird das der eingestellten Rufnummer zugeordnete
»Ableseübertragungsglied« 321.0 . . . 321.3 geschaltet, wodurch die auf den Speicherträgergliedern
1700.. . der angerufenen Zelle gespeicherte Kornbination auf »Ableseglieder« 111 übertragen wird.
Die Fig. 7 bis 12 zeigen ein Ausführungsbeispiel für ein im Dualsystem arbeitendes Rechenwerk
(Teil 10 in Fig. 1). Es ist mit sechzehn Additionsaggregaten 15.1...15.16 ausgeführt (in Fig. 1
sind nur acht Additionsaggregate gezeichnet).
Den Aufbau dieser Aggregate 15.1 ... 15.16 zeigen die Fig. 10, 11, 12. Fig. 10 zeigt als Hauptbestandteil
eines Aggregats ein vierstelliges Additionswerk ini Dualsystem, wie es mit den in den
Fig. 2 a bis 2i gezeigten Schaltgliedern und weiteren
auf diese abgestimmten Teilen gebaut werden kann. An den »Summandeneinstellgliedern-ii
a0.. . as wird der eine, an den Summandeneinstellgliedern
b0 ... b3 der andere Summand eingestellt,
und die Glieder fo...f3 liefern das Resultat.
Fig. 11 zeigt eine Ergänzung des Additionswerkes durch weitere Teile. Um den »Laufwert«
zu übertragen, welcher z. B. bei der Multiplikation gleich dem im Laufe der Rechnung aufzubauenden
Produkt ist, sind die Additionswerke so hintereinandergeschaltet, daß die »Laufwertglieder« 135.J
des einen Additions Werkes im Aggregat 15.i
(Fig. 7) mit den. Summandeneinstellgliedern b0 ...
b3 des nächsten Additionswerkes im Aggregat 15.Ϊ+1 verbunden sind. Hierbei wird gleichzeitig
eine S teilen verschiebung vorgenommen, welche im einzelnen weiter unten besprochen wird. Durch
»Standwertglieder« 134i wird auf die SummandeneinStellglieder a0 .. . as des anderen Summanden
der »Standwert« übertragen, welcher z. B. bei der Multiplikation gleich dem Multiplikanden ist.
Fig. 11 zeigt eine Schaltung, bei der der Lauf wert an den Laufwertgliedern 135.0 eingestellt wird und
von hier sowohl als Summand auf das Additionswerk A übertragen werden kann als auch über Verzögerungsketten
2230 ... 2233 direkt auf die zum nächsten Additionswerk im Aggregat 15.2 gehenden
Laufwertglieder 135.1. Durch das Glied 130.15 werden Schaltglieder gesteuert, welche, falls 130.15
geschaltet ist, die Übertragung des Zwischenresultates aus dem Additionswerk auf die Glieder
135.1 bewirken und welche, falls 130.15 nicht geschaltet ist, die direkte Übertragung des vorhergehenden
Laufwertes (ohne Addition des Standwertes) auf die Glieder 135.1 bewirken.
Fig. 12 zeigt die Schaltung des Additionsaggregates 15.1 der Fig. 7; Teil B ist die in Fig. 11 gezeigte
Schaltung, jedoch für eine größere Stellenanzahl (Beispiel: zweiunddreißig Stellen).
Bei 134.0 wird der Standwert hineingegeben. Er wird über eine Verzögerungskette 2160 auf die
Glieder 134.1 übertragen und von dort auf Teil 15.2 (s. Fig. 7). Die Verzögerungskette ist dabei iao
so bemessen, daß ein Zeitverzug von der Dauer einer Addition entsteht. Von 134.0 wird der Standwert außerdem auf das Additionswerk übertragen.
Bei 135.0 geht der Laufwert ein. Die Übertragung des aus dem Teil B kommenden Laufwertes auf die 1*5
Lauf wertglieder des nächsten Teiles erfolgt mit
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einer S teilen verschiebung um eine Dualstelle aufwärts (in der Zeichnung nach links). Das Glied der
höchsten Stelle kann jedoch über ein Schaltglied 2173 und eine Verzögerungskette 2163 mit der
niedrigsten Stelle der Glieder 135.1 verbunden werden. Die Bedeutung dieser Übertragungsmöglichkeit
wird weiter unten besprochen. Der Anschluß 130.15 ist in bezug auf das Aggregat 15.1
von außen einstellbar (Ziffer des Multiplikators,
ίο s. unten). Die Bedeutung der übrigen in Fig. 12
gezeigten Glieder (132.0, 132.1, 133.0, 133.1 usw.) wird weiter unten im Zusammenhang mit den
Rechenoperationen besprochen.
Das Rechenwerk ist in diesem Ausführungsbeispiel nur für die beiden Operationen Multiplikation
und Divison eingerichtet.
Die Multiplikation erfolgt in an sich bekannter Weise durch wiederholte Addition. Die Stellenanzahl
des Multiplikators kann für eine einzelne Multiplikationsphase (das ist z. B. eine Multiplikation,
bei welcher der Stellenbereich des Rechenwerkes nicht überschritten wird, s. weiter
unten) höchstens gleich sechzehn sein. Jeder Stelle des Multiplikators ist eines der Aggregate 15.1...
15.16 (Fig. 7, 12) zugeordnet, und zwar das Aggregat 15.1 der höchsten und das Aggregat 15.16 der
niedrigsten Stelle des Multiplikators. Der Multiplikand läuft, wie bereits bei Fig. 12 gezeigt wurde,
im Rhythmus der Einzeladditionen durch die einzelnen Werke hindurch, und zwar zusammen mit
dem Laufwert, welcher gleich dem durch die wiederholten Additionen aufzubauenden Produkt
ist. Die Stellenverschiebungen zwischen Laufwert und Multiplikand erfolgen schaltungsmäßig entsprechend
Fig. 12 (Glieder 135.1). Da der Laufwert aufwärts (nach links) verschoben wird, wird
also der Multiplikand relativ zu diesem abwärts, also nach rechts verschoben. Dadurch ergibt es
sich, daß dem ersten Aggregat 15.1 die höchste Stelle des Multiplikators zugeordnet ist. Der
• Multiplikator wird bei 115 (Fig. 7) eingestellt. Die einzelnen Ziffern des Multiplikators werden über
Verzögerungsketten 16.15 ... 16.0 von verschiedener Länge an die Anschlußglieder 130.15 ...
130.0 der Aggregate 15.1 ... 15.16 herangeführt, wobei die Verzögerungen so bemessen sind, daß jeweils
dann, wenn der Standwert (Multiplikand) und der Laufwert (Produkt) das der betreffenden
Stelle des Multiplikators zugeordnete Aggregat 15.j erreicht haben, auch die an der betreffenden Stelle
stehende Ziffer des Multiplikators dort in Aktion tritt. Wie Fig. 7 und 11 zeigen, wirken die Ziffern
des Multiplikators von 115 kommend so auf die Glieder 130.J ein, daß der Laufwert, falls die Ziffer
den WertO hat (nicht geschaltet), über Schaltglieder 2251 (Fig. 11) direkt ohne Addition des
Standwertes und daß er, falls die Ziffer den Wert 1 hat (geschaltet), mit Addition des Standwertes als
Teilprodukt auf das nächste Aggregat übertragen wird. Das Endprodukt erscheint auf den auslaufenden
Laufwertgliedern 135.16 und kann von dort als Resultat auf die Produktglieder 116 übertragen
werden.
In Fig. 7 a ist ein Beispiel für eine Multiplikation gegeben, wobei der Einfachheit halber die Zahl der
Additionswerke auf vier und die Stellenzahl auf acht reduziert ist. Es sind also nur die Aggregate
15.1 ... 15.4 und die Übertragungsglieder für die Ziffern des Multiplikators 130.3 ... 130.0 dargestellt.
Die Division erfolgt ebenfalls in an sich bekannter Weise durch wiederholte Subtraktion (Addition
des Supplements) des Divisors vom (zum) Dividenden bzw. dessen Rest. Der Standwert ist
jetzt der Divisor, welcher als Supplement in das Rechenwerk hineingegeben wird. Die Bildung des
Supplements erfolgt in Teil 12 (Fig. 1 und 7). Hierfür kann ein einfaches Additionswerk dienen,
in welchem die Ziffern umgekehrt werden und die »flüchtige Eins« addiert wird. Der Laufwert ist
jetzt der Dividend bzw. dessen jeweiliger Rest. Im Gegensatz zur Multiplikation wird also der Laufwert nicht im Laufe der Rechnung aufgebaut, sondern
vorher eingestellt und im Laufe der Rechnung abgebaut. Die Einstellung des Laufwertes (Dividend)
erfolgt über die Glieder 113,135.0 (Fig. 7).
Bei der Division wird in jedem der Aggregate 15.1 ... 15.16 geprüft, ob der Laufwert größer ist
als der Standwert. Dabei ist zu beachten, daß auch bei der Division der Laufwert zwischen den
Aggregaten 15.1 ... 15.16 jeweils eine Stellenverschiebung um eine Stelle aufwärts erfährt
(Fig. 11, Glieder 135.1).
Da die Subtraktion durch Addition des Supplements erfolgt, muß auch die Differenz, also die
Summe aus Minuend und Supplement des Subtrahenden, als Supplement erscheinen, falls sie
negativ ist. Da sämtliche höheren Stellen des als Supplement dargestellten Subtrahenden die Ziffer
L (1) aufweisen, müssen, falls die Differenz positiv ist, durch eine über sämtliche höheren Stellen
laufende Stellenübertragung· in diesen Stellen die Dualziffern L in die Dualziffern 0 umgewandelt
werden.
LOOL LLL
In Supplementform
<±
Übertrag
<±
Übertrag
00LO
...00L00L ...LLLOOL
.LL L
Differenz OOOOLO "5
Das Schalten des höchsten Stellenübertragungsgliedes
131.Ϊ (Fig. 7, 11, 12) ist also das Kriterium dafür, daß die Differenz positiv ist. Dieses ist aber
wiederum das Kriterium dafür, daß in der betreffenden Stelle die Ziffer des Quotienten gleich L ist.
Dementsprechend wirken die Glieder 131.15 ... 131.0 über die Verzögerungsketten 2215 .. .2200
auf die Quotientenglieder 117.15 . .. 117.0, welche zusammengefaßt (117) den Quotienten nach außen
geben (Fig. 7).
Durch die Anschlüsse 131.15 ... 131.0 werden aber ferner noch die Additionswerke in dem Sinne
gesteuert, daß, falls die Differenz positiv ist, diese Differenz als neuer Laufwert, um eine Stelle aufwärts
verschoben, auf die Glieder 135.1 ... 135.16 übertragen wird, falls die Differenz jedoch negativ
ist, der letzte Laufwert ohne Subtraktion des Standwertes direkt, um eine Stelle aufwärts verschoben,
zum nächstfolgenden Additionswerk
ίο durchgeschaltet wird. In diesem Sinne wird die
Einstellung des Laufwertes gesteuert durch die Schaltglieder 2171, 2172 (Fig. 12), wodurch die
Glieder 131.15 ... 131*0 auf die Glieder 130.15 ... 130.0 einwirken und so in oben besprochener Weise
(Fig. 11) über Schaltglieder 2250 bzw. 2251 die Einstellung des neuen Laufwertes (135.1, Fig. 11)
steuern. Dabei dienen die Schaltglieder 2171 (Fig. 12) der etwas verzögerten Weiterschaltung
der Glieder 131i, während die Schaltglieder 2172 nur bei Division geschaltet werden, was über Glieder
132.0... 132.16 erfolgt, welche durch zwischengeschaltete Verzögerungsketten 2161 im gleichen
Rhythmus mit dem Durchlauf der Rechnung durch die einzelnen Aggregate 15.1. ..15.16 einen
Impuls durchlaufen lassen, welcher im Falle der Division über das Glied 132.0 eingeleitet
wird.
Bei der Division tritt nun noch folgende Schwierigkeit auf: Der Dividend kann nicht einfach ohne
Stellenverschiebung an den Gliedern 135.0 eingestellt werden. Dies wäre dann möglich, wenn der
Divisor (Standwert) gleich oder größer ist als der Dividend (Laufwert). Denn der Laufwert wird
relativ zum Standwert im Laufe der Rechnung aufwärts verschoben. Es können dann aber nur Quotienten
gleich oder kleiner als Eins errechnet werden.
Um auch die Bestimmung von Quotienten größer als Eins zu ermöglichen, muß für das erste
»Maschinenspiel« (gleich der Zeit einer Einzeladdition) der Dividend so weit rechts eingestellt
werden, daß die höchste Stelle des Dividenden in ihrer Lage mit der niedrigsten Stelle des Divisors
zusammenfällt.
In Fig. 7 b ist ein Beispiel für die Durchführung einer Division in einem entsprechend obiger Beschreibung
gebauten Rechenwerk gegeben. Der Einfachheit halber sind die Gliederanzahlen der
einzelnen Aggregate wieder reduziert. Es wird mit acht Additions werken zu je acht Dualstellen gearbeitet.
Der Divisor wird über die Glieder 112 eingestellt. In dem Teil 12 (Fig. 1, 7) wird zunächst
das Supplement des Divisors (Standwert) gebildet. Von da aus wird dieser als Summand
über die Standwertglieder 134.0 ... 134.7 an den einzelnen Aggregaten 15.1 ... 15.7 eingestellt. Der
Dividend (Laufwert) wird, wie oben erklärt, ebenfalls als Summand auf das Aggregat 15.1 gegeben.
Jedoch kann zunächst nur die höchste Stelle auf das Additionsaggregat 15.1 gegeben werden, während
die anderen Stellen erst im Laufe der Rechnung auf die einzelnen Additionsaggregate gegeben
werden können.
Bei der Darstellung der einzelnen Additionswerke in Fig. 7 b enthält die zweite Zeile den
Standwert (Divisorsupplement), die erste Zeile den Laufwert (Dividend bzw. Dividendenrest), die
dritte Zeile die Stellenübertragungen und die vierte Zeile die Summe. Die Stellenübertragungsangabe
auf die Dualstelle 8, also diejenige Stelle, die außerhalb der Kapazität des Additionswerkes
liegt, ergibt die Ziffer des Resultats derjenigen Stelle des Quotienten, der das betrachtete Additionswerk
zugeordnet ist. Diese Stellenübertragungswerte werden durch die »Quotientenglieder«
117 gesammelt.
Bei diesem Verfahren müssen technische Mittel vorgesehen werden, um die noch nicht herangezogenen
Ziffern des Dividenden im Rhythmus der Rechnung den einzelnen Additionswerken zuzuführen.
Hierzu können grundsätzlich, genau wie zur Zuführung der Ziffern des Multiplikators, Verzögerungsketten
genommen werden. Es ist jedoch auch möglich, die Additionswerke selbst hierfür wie folgt einzusetzen: Es wird zunächst der Dividend
um eine Stelle aufwärts verschoben und ohno die höchste Stelle als Laufwert über die Glieder
135.0 in das Rechenwerk gegeben. Erst im darauffolgenden Maschinenspiel wird der Divisor und
gleichzeitig die höchste Stelle des Dividenden eingestellt, welche in Fig. 7 b gleich Null ist. Dieser
Einstellung dient Teil 19 (Fig. 1, 13).
An den Gliedern 113 wird der von außen (z. B. vom Vorspeicher 8) kommende Dividend eingestellt
(im Beispiel der Fig. 13 als achtstellige Dualzahl gezeichnet). Es kann entweder durch Schalten von
940 die gesamte Gruppe von acht Ziffern auf die Glieder 113' übertragen werden, oder es kann
durch Schalten von 941 nur die Gruppe der letzten vier Ziffern von 113 auf die Gruppe der ersten
vier Ziffern von 113' übertragen werden. 113' steht mit den Gliedern 135.0, also den Einstellgliedern
des Laufwerkes am Rechenwerk, so in Verbindung, daß die höchste Stelle von 113' über eine Verzögerungskette
2220 mit einer Verzögerung von der Dauer eines Maschinenspiels auf die niedrigste
Stelle von 135.0 übertragen wird, während die anderen Stellen, je um eine Stelle aufwärts verschoben,
direkt auf die Glieder 135.0 übertragen werden.
Bei der Übertragung des Laufwertes von einem Aggregat 15.« auf ein Aggregat 15.2 + 1 muß nun
entsprechend vorgegangen werden (Fig. 7, 12). Die höchste Stelle der Laufwertglieder 135.Ϊ, welche
auf Grund der Aufwärtsverschiebung des ganzen Laufwertes um eine Stelle (s. oben) an sich keinen
Anschluß hat, wird über eine Verzögerungskette wieder mit einer Verzögerung von der Dauer eines
Maschinenspiels auf die niedrigste Stelle des nächsten Aggregats übertragen. Auf diese Weise läuft
der noch nicht zur Rechnung herangezogene Teil des Dividenden (Fig. 7 b, rechte Seite) der eigentlichen
Rechnung um ein Maschinenspiel bzw. ein Additionsaggregat 15.i voraus, wobei in jedem
Spiel jeweils die Ziffer der höchsten Stelle dieses vorauslaufenden Wertes verzögert und als unterste
Ziffer des Laufwertes dem Rechenprozeß zugeführt wird.
Bei dem in Fig. 7 b gezeigten Beispiel sind acht Maschinenspiele bzw. acht Additionswerke erforderlich,
um einen achtstelligen Quotienten zu errechnen. Es ist nun möglich, mit weniger Werken
auszukommen, wenn man die Rechenoperationen in mehrere »Phasen« aufteilt. Dies gilt
sowohl für Multiplikation als auch für Division, ίο Fig. 22 a bis 22 f zeigen die Aufteilung verschiedener
Rechenoperationen in einzelnen Phasen. Es wird ein achtstelliges Rechenwerk mit vier Additionswerken
zugrunde gelegt. Für andere Stellenzahlen und eine andere Anzahl von Additionswerken
gilt sinngemäß das gleicha.
Fig. 22 a zeigt, wie eine Multiplikation zweier vierstelliger Zahlen, in einer Phase durchgeführt
wird. X1 ist der Multiplikand und y1 der Multiplikator,
der Standwert (R1) bleibt auf den unteren vier Stellen stehen, während der Lauf wert (L1)
von Additionswerk zu Additionswerk je eine Stelle mehr in Anspruch nimmt, bis er schließlich das
Produkt zx ergibt. In einer Phase können bei der
gegebenen Stellenanzahl nur achtstellige Produkte errechnet werden, wobei die Summe der Stellenanzahlen
der Faktoren höchstens gleich acht sein darf.
Fig. 22 b zeigt die Arbeitsweise des Rechenwerkes bei Einstellung eines sechsstelligen Multiplikanden
X2 und eines zweistelligen Multiplikators yz. Es treten dabei nur die beiden letzten
Additionswerke in Aktion, wobei im dritten Additionswerk nur der Multiplikand als Laufwert
eingestellt wird, während im vierten Additions·· werk addiert wird. Fig. 23 c zeigt die Phasenaufteilung
für eine Multiplikation mit achtstelligem Multiplikanden xä und vierstelligem Multiplikator
3/3, die in einer Phase nicht mehr möglich ist. Der Standwert R3 liegt zwar noch im Bereich der
Stellen des Additionswerkes, jedoch geht die Stellenanzahl des Laufwertes im Laufe der Rechnung
über die Stellenkapazität der Additionswerke hinaus. Deshalb muß die Rechnung in zwei Phasen
aufgeteilt werden. In der ersten Phase wird in normaler Weise die Rechnung mit dem Standwert X3
und dem Multiplikator y3 durchgeführt. Hierbei ergeben
sich die unteren acht Stellen des Produktes ss. Bei jeder Einzeladdition kann sich nun
jedoch eine Stellenübertragungsangabe auf die außerhalb der Kapazität der Additionswerke liegenden
Stellen mit dem Index 8 ergeben. (Die Additionswerke haben im Ausführungsbeispiel den
Stellenbereich 0 ... 7.) Diese Stellenübertragungsangabe· wird, um ein Maschinenspiel verzögert, in
den Laufwertkreislauf der nächsten, unmittelbar auf die erste Phase folgenden Phase hineingegeben.
Da die Additionswerke nach Durchführung einer Addition sofort wieder einsatzbereit sind, bevor
die laufende Phase durch alle Werke hindurchgelaufen ist, können also gleichzeitig mehrere Phasen
auf dem Rechenwerk durchgerechnet werden. Die konstruktive Durchführung dieses Verfahrens
zeigt Fig. 12: 131.15 ist die aus dein .Additionsaggregat auslaufende Stellenübertragungsangabe
(vgl. Ji4 in Fig. 10, 11). Diese wird über zwei
Schaltglieder 2171, 2170, um ein Spiel verzögert, auf das Glied 136.1 übertragen, welches der Stellenübertragung
auf die niedrigste Stelle des Additionsaggregats 15.1 entspricht (vgl. U0 in Fig. 10,
11). Diese Übertragung findet nur statt, wenn in der nächstfolgenden Phase das Glied 133.0 geschaltet
wird, durch welches im Rhythmus der Rechnung ein Impuls durch sämtliche Additionswerke gegeben wird, falls ein Anschluß an die
nächste Phase erforderlich ist. Auf diese Weise ist die Aufgabe von Fig. 22 c · in zwei unmittelbar
nacheinander laufenden Phasen lösbar.
Fig. 22 d zeigt eine ähnliche Aufgabe, wobei jedoch der Multiplikand xt zehnstellig ist. Dieser
muß jetzt als Standwert ebenfalls in zwei Phasen eingestellt werden, und zwar in der Phase 1 die
niederen acht Stellen und in der Phase 2 die höheren zwei Stellen. Dies erfolgt nacheinander in zwei
Übertragungsvorgängen vom Speicherwerk her, wobei die beiden Teile des Multiplikanden ebenfalls
im Speicherwerk in zwei verschiedenen Zellen gespeichert sein können (je nach Stellenkapazität
der Speicherzellen).
Fig. 22 e zeigt die Phasenaufteilung für die Multiplikation eines zwölfstelligen Multiplikanden
X5 mit einem achtstelligen Multiplikator y5. In diesem
Falle muß die Rechnung in fünf Phasen aufgeteilt werden. Die beiden ersten Phasen entsprechen
Fig. 22 d, wobei als Multiplikator die vier höchsten Stellen des Wertes 3/5 dienen. Für die
weiteren Additionen muß die Rechnung wieder von vorn bei dem ersten Additionswerk begonnen
werden. Zu' diesem Zweck sind Rückübertragungsmöglichkeiten
für den Standwert und den Laufwert (Fig. 1, 7) vorgesehen. Der Laufwert kann über die Glieder 135.16, 125, 35.1, 127, 135.0 und
der Standwert über die Glieder 134.16, 126·, 35.2, 128, 134.0 vom letzten auf das erste Additionswerk
übertragen werden. In diese Übertragungsglieder sind A^erzögerungsketten 35.1 und 35.2 eingeschaltet.
Da auf dem Rechenwerk nicht nur die Phasen für die Multiplikation des einen Rechenprozesses
(der der einen Lochkarte zugeordneten Rechnung), sondern gleichzeitig diejenigen von
mehreren Prozessen durchgeführt werden, müssen, falls die einzelnen Rechenoperationen mehrere
Phasen in Anspruch nehmen., diese so ineinander verschachtelt werden, daß keine Kollisionen entstehen.
Aus diesem Grunde muß der Zeitpunkt, in welchem der Standwert und der Laufwert zurückübertragen
werden, einstellbar sein.
Diese Aufgabe erfüllen die Teile 35.1 und 35.2, welche in Fig. 9 im einzelnen gezeichnet sind. An
den Gliedern 125 wird die zu verzögernde Zahl eingestellt. Diese kann nun über Varzögerungsketten
2131, 2132, 2133 und Schaltglieder 2120, 2121, 2122, 2123 auf die Glieder 127 übertragen werden,
und zwar wird jeweils höchstens eine der Schaltgliedgruppen 2120 .. .2123 geschaltet; dieser Vorgang
wird durch Glieder 918 gesteuert. Je nach der Einstellung dieser Glieder wird die Übertragung
um null, eins, zwei oder drei Maschinenspiele verzögert,
bzw. es wird überhaupt nicht übertragen. Im Beispiel von Fig. 22 e laufen also zunächst
die beiden Phasen 1 und 2 unmittelbar nacheinander ab. Nachdem diese durch alle Rechenwerke
durchgelaufen sind, werden die Stand- und Laufwerte wieder auf das erste Additionswerk zurückübertragen,
wobei Phase 1 und 3 bzw. Phase 2 und 4 je gemeinsame Standwerte und aneinander
ίο anschließende Laufwerte haben. Beim zweiten
Durchlauf muß dann noch eine Phase 5 angefügt werden, da der Laufwert 20stellig werden kann.
Es laufen dann wieder die Phasen 3, 4 und 5 unmittelbar nacheinander ab.
Fig. 22 f zeigt die Phasenäufteilung für das Beispiel einer Division. Dividend x%, Divisor y6 und
Quotient S6 können je bis zu acht Stellen annehmen.
Phase 1 und 2 entsprechen dem bereits oben besprochenen Fall, daß die Ziffern des Dividenden
voranlaufen. Um die weiteren Stellen des Quotienten zu errechnen, müssen die Stand- und
Laufwerte wieder zurückübertragen werden. Es laufen also die Phasen 1 und 2 unmittelbar nacheinander
ab und anschließend nach deren vollem Durchlauf die Phasen 3 und 4 ebenfalls unmittelbar
nacheinander. Auf diese Weise wird der Quotient als ganze Zahl bestimmt. Will man weitere
Stellen des Quotienten hinter dem Komma bestimmen, so können weitere Phasen angeschlossen
werden.
Das gleiche Verfahren, welches im Dualsystem angewandt wurde, kann auch für andere Zahlensysteme
benutzt werden. Im folgenden seien die erforderlichen Abwandlungen des Rechenwerkes bei
Verwendung von Dezimalzahlen besprochen. Es wird dabei das Verfahren zugrunde gelegt, die
Dezimalziffern einzeln als Dualzahlen darzustellen. Die Rechenmethoden werden im einzelnen weiter
unten besprochen. Bei der Multiplikation wird folgendes Verfahren angewendet: es wird nicht mehr
mit einem Standwert, sondern mit vier Standwerten, nämlich dem einfachen, zweifachen, vierfachen
und achtfachen Wert des Multiplikanden gearbeitet. Dementsprechend werden jeder Dezimalstelle des
Multiplikanden vier Additionswerke zugeordnet, welche den einzelnen Dualziffern der als Dualzahl
dargestellten Dezimalziffer des Multiplikators entsprechen.
Fig. 14 zeigt den schematischen. Aufbau der Schaltung für den Standwert einer im Dezimalsystem
arbeitenden Rechenvorrichtung. Bei 212 wird der Standwert, also bei Multiplikationen der
Multiplikand eingestellt. Teil 39 ist eine Vorrichtung zur Bildung des Supplements, welche nur bei
Divisionen in Aktion tritt (entspricht Teil 12 in Fig. 7). Die Teile 41.1, 41.2, 41.3 sind Verdoppelungsvorrichtungen,
welche aneinander anschließen. Diese werden im einzelnen weiter unten besprochen.
Auf die Glieder 240, 241, 242, 243 wird der einfache, der zweifache, der vierfache und der achtfache
Standwert übertragen. Diese vier Werte werden über Verzögerungsketten 2401 ... 2404 im
Rhythmus der durchlaufenden Rechnung über die Glieder 234.1 . .. 234.16 den einzelnen Additionswerken
37.1 ... 37.16 zugeführt. Die Teile 37.i sind im übrigen entsprechend den Teilen 15.i (Fig. 7,12)
gebaut, jedoch mit dem Unterschied, daß zwischen den Additionswerken, welche der gleichen Dezimalstelle
des Multiplikators zugeordnet sind, der Laufwert direkt ohne Stellenverschiebung übertragen
wird, während beim Übergang zu einem der nächsthöheren Dezimalstelle des Multiplikators zugeordneten
Werk eine Stellenverschiebung um eine volle Dezimalstelle (= vier Dualstellen) erfolgen muß;
dies zeigt Fig. 15. Entsprechend Fig. 12 werden dabei die vier der höchsten Dezimalstelle zugeordneten
Glieder über eine Verzögerungskette 2164, gesteuert durch das Glied 233.1, welches dem
Glied 133.1 in Fig. 12 entspricht, mit der niedrigsten Dezimalstelle des nächsten Additionswerkes
verbunden.
Genau wie im Dualsystem ist auch im Dezimalsystem die Aufteilung der Rechenoperationen in
mehrere Phasen möglich. Die Rückübertragung des Stand wertes erfolgt dabei so, daß der einfache
Standwert über die Glieder 244 und die steuerbare Verzögerungskette 35.3 auf das Verdoppelungswerk 41.1 ... 41.3 übertragen wird. Der zwei-,
vier- und achtfache Wert des Standwertes wird dabei neu gebildet. Ein Zahlenbeispiel für die Multiplikation
in einer Phase zeigen Fig. 23 a, 23 b, wobei in Fig. 23 b im Gegensatz zu Fig. 14 nicht vier
Sätze aus je vier Additionsaggregaten, sondern nur drei Sätze entsprechend einem dreidezimalstelligen
Multiplikator gezeichnet sind.
Bei der Division wird entsprechend dem Dualsystem der Divisor als Standwert eingestellt, und
zwar wird zuerst in Teil 39 das Supplement gebildet und darauf hiervon wieder der zwei-, vier-
und achtfache Wert gebildet. Der Dividend wird entsprechend dem Dualsystem als Laufwert eingestellt,
und zwar entsprechend Fig. 13 so, daß die niedrigsten Dezimalstellen, um eine Stelle aufwärts
verschoben, zunächst als Laufwert eingestellt werden und in der unmittelbar folgenden Phase die
Ziffern der höchsten Dezimalstelle auf die niedrigste Dezimalstelle als Laufwert eingestellt werden.
Die Vorrichtung zur Einstellung des Dividenden entsprechend Fig. 13 muß dann analog für
Dezimalzahlen umgebaut werden, indem z. B. vier solche Vorrichtungen parallel arbeiten, welche den
einzelnen Dualziffern der Dezimalziffern zugeordnet sind. Ein Zahlenbeispiel für die Division zeigen
Fig. 24 a, 24 b, wobei im Gegensatz zu Fig. 14 nicht vier Sätze aus je vier achtdezimalstelligen
Additionsaggregaten, sondern nur drei Sätze aus je vier vierdezimalstelligen Additionsaggregaten und
die Laufwertglieder nur für drei Dezimalstellen gezeichnet sind.
Die Addition zweier Dezimalzahlen erfolgt nach dem nachstehend kurz angegebenen Verfahren. Die
einzelnen Dezimalziffern werden als Dualzahlen dargestellt und addiert. Ist die Summe einschließlich
eventueller Stellenübertragung gleich oder größer als LOLO (10), so wird zwecks Korrektur der
Wert LLO (6) addiert.
209 745/23
Erster Summand | 00OL | OLOL | OLOO | OLLL | 00OL | 15471 |
Zweiter Summand | O OLL | LOOL | OLOL | 0OLL | OLLO | 39536 |
OLOO L |
LLLO L LLO |
LOOL L LLO |
LOLO LLO |
OLLL | 111 | |
Summe der Dezimalziffer als Dualzahlen .. Stellenübertrag |
OLOL | OLOL | 0000 | 0000 | OLLL | 55007 |
Korrekturwert | ||||||
Summe im Dezimalsystem |
Fig. 16 zeigt die Prinzipschaltung der Addition im Dezimalsystem für eine Dezimalstelle, welche
nach dieser Methode arbeitet.
Bei an
bs kommen die als vierstellige
Dualzahlen verschlüsselte Summanden zur Einstellung. Dies geht in an sich bekannter Weise vor
sich, und zwar derart, daß die Glieder a0... as um
einen Schritt vor den Gliedern b0... b3 eingeführt
werden. Ein jedes Rechenmaschinenspiel ist in vier unterschiedliche Funktionen ausübende Schritte unterteilt.
Nach Einstellung der Summanden aQ... O3,
ö0 ... Zb3, und zwar gleichzeitig mit der Einstellung
der letztgenannten auf Schritt 1 werden zunächst Zwischenwerte C0... cs und d0 ... d„ gebildet. Es
gilt dabei
a» V 6»
dt&bt
dt&bt
äq C1-;
Die den Gliedern ait bt nachfolgenden Glieder
steuern mit dem nächsten Schritt die Stellenübertragungen M,·. Dabei findet von der Stellet auf die
Stelle i + 1 dann eine Stellenübertragung statt, wenn
1. in der Stelle i beide Ziffern gleich L sind (ßi & &,·) oder
2. in der Stelle« mindestens eine Ziffer gleichL ist
(at\/bi) und eine Stellenübertragung auf die
Stelle i von der Stelle i—l erfolgt.
Bei diesen Vorgängen ist gemäß Fig. 2 d die Darstellung durch Wirkungspfeile zu beachten, die
den Gleichrichtern elektrischer Schaltungen entsprechen. Diese Bauelemente werden konstruktiv
durch einfache einseitige Anschläge eines Gliedes an das andere ausgeführt. Die eingezeichnete Pfeilrichtung
hat nichts mit der Bewegungsrichtung der zugeordneten mechanischen Glieder zu tun, sondern
gibt lediglich die Wirkungsrichtung an.
Mit der Stellenübertragung zusammenhängend geht auch die Bildung des Wertes
ki äq ß; ~ bt
vor sich. Die Schaltung des Resultatgliedes s0 ist
aus der Fig. 16 ohne ergänzende Erklärung ersichtlich. Für die Einstellung der Resultatglieder S1,
Z2, zs ist maßgebend, ob das Glied W4 geschaltet ist
oder nicht (Stellenübertragung auf die nächste Dezimalstelle). Durch ein Impulsglied C1 werden
im Falle M4 das Glied W1 und im Falle U1 die Glieder
n2, n3 geschaltet. Über n2, ns erfolgt die Schaltung
von Gliedern T1 . .. rs.
Über nt (Addition zuzüglich LLO) erfolgt die
Schaltung von Gliedern
■>3>
'3
und
O1^-O3 wirken parallel auf die Resultatglieder
Z1. . . Z3 ein.
Es sei die Aufgabe gegeben, die Summanden a = 4 = OLOO und b = 5 = OLOL zu addieren.
Der Rechenvorgang ist dann nach Fig. 16 wie folgt: Es ist O2 = L; Ct2 mit Impulsiv gleichgehend
eingestellt ergibt die Schließung der Schaltglieder 1050, 1051. Die Einstellglieder bjb2, gleichsinnig
mit Impuls I eingestellt, ergeben die Schließung des Kontaktes 1052 und die Öffnung des Schaltgliedes
1053 die Schließung der Schaltglieder 1056, 1057, 1058, 1054, 1055 und die öffnung des Schaltgliedes
1059. Der Impuls II, obere Reihe, schaltet das Schaltglied 1060 um. Ein Stellenübertrag von
einer niedrigeren Stelle aus findet nicht statt. Vom Impuls II, mittlere Reihe, werden die Schaltglieder
1061, 1063, 1064 umgeschaltet und das Schaltglied 1062 geschlossen. Der Impuls II, unterste Reihe, g$
schaltet die Schaltglieder 1065 bis 1068 um. Der Impuls III stellt die Resultatglieder z0, Z3
(Stelle »0«) auf L ein. Hierbei erfolgt die Einstellung des Resultatgliedes r0, Z0 auf L vom Impulsglied
Ji0 (Schritt III) aus über 1069, q0, r0; die
Resultatglieder rv Z1Ir2, Z2 wurden in Abhängigkeit
vom Impuls II vom Glied n0 abgekuppelt und verbleiben
deshalb in der Stellung »0«; das Resultatglied r3, z3 wird vom Impulsglied Ji0 aus über die
Glieder Ji2, 1064, p3, 1068 auf L eingestellt. Es ergibt
sich aus der Addition der Summanden OLOL + OLOO die Summe LOOL.
Kommt bei derselben Rechnung ein Stellenübertrag hinzu, dann werden von Ii0 aus die Schaltglieder
tjsv t3/s2, qo/po, Ci1Ip1, t5, Ji2 umgeschaltet.
Ergänzend findet noch der Stellenübertrag zur nächsten Stelle statt. Mit Impuls III kommen jetzt
in den einer Dezimalziffer zugeordneten dualen Stellen 1 bis 4 keine Einstellungen auf L vor. Das
Resultat ist Vooo = 10. Es kann durch an sich bekannte
Mittel ziffernmäßig lesbar in einem Anzeigewerk erscheinen.
Im Dezimalsystem wird das Supplement dadurch gebildet, daß die einzelnen Ziffern zu dem Zahlenwert 9 ergänzt werden, wobei in der niedrigsten
Stelle die »flüchtige Eins« ergänzt werden muß bzw. die Ziffer zu dem Zahlenwert 10 ergänzt werden
muß. Sind die einzelnen Dezimalziffern als Dualzahlen dargestellt, so kehrt man vorteilhaft
zunächst sämtliche Dualziffern um. Man erhält dann die Ergänzung der Dezimalziffern zu LLLL
(15) und muß hiervon LLO (6) bzw. LOL (5) abziehen, um die Ergänzung zu 9 bzw. 10 zu erhalten.
Die Subtraktion der LLO bzw. LOL erfolgt wiederum am besten durch Addition der dualen
Supplemente von LLO bzw. LOL. Diese sind gleich ... LOLO bzw. . .. LOLL.
Beispiel: 3091
Ziffer, Dezimal
Dezimalziffer, Dual
Umkehrung der Dualziffern
Korrekturwert
Korrekturwert
Summen
Supplement, Dual ...
Supplement, Dezimal
Supplement, Dezimal
0 0000
LLLL LOLO
(L) LOOL LOOL 9 3
00LL
00LL
LLOO
LOLO
LOLO
(L) OLLO
OLLO
6
OLLO
6
0
0000
0000
LLLL
LOLO
LOLO
(L) LOOL
LOOL
9
LOOL
9
9 LOOL
OLLO LOLO
(L)OOOO 0000 0
1 00OL
(L) LOOL LOOL 9
Bei der Addition der Korrekturwerte interessieren nur die unteren vier Dualstellen einer jeden Dezimalziffer.
Dieses Verfahren versagt zunächst, wenn die niedrigste Dezimalstelle eine Null aufweist. Für
diesen Fall ergibt sich für die letzte Dezimalziffer der Wert LOLO (10):
Dezimalziffer, Dual 0000
Umkehrung LLLL
Korrektur LOLL
Supplement, Dual LOLO
Diese Zahl müßte erst in die beiden Dezimalziffern 10, also bei Darstellung dieser Dezimalziffern
als Dualzahlen in die Werte OOOL/0000 umgewandelt werden, wobei sich ein Übertrag auf die
nächsten Stellen ergeben würde. Um dies zu vermeiden, darf man mit der Bildung der Ziffern des
Supplements erst bei der ersten von Null verschiedenen Dezimalziffer, angefangen von der niedrigsten
Dezimalstelle, beginnen.
LLLO LOLL
Beispiel: | 7300 | 3 00LL |
0 0000 |
0 0000 |
|
Ziffer, Dezimal | LLOO LOLL |
Z | |||
35 Dezimalziffer, Dual | OLLL 7 |
0000 0 |
— | ||
Umkehrung der Dualziffern | 0000 0 |
||||
Korrekturwert | 7 OLLL |
||||
^0 Supplement, Dual | LOOO LOLO |
||||
Supplement, Dezimal | 00LO 2 |
||||
0 0000 |
|||||
LLLL LOLO |
|||||
LOOL 9 |
Fig. 17 zeigt eine Schaltung zur Supplementbildung
im Dezimalsystem für eine Dezimalstelle. An den Gliedern 600... 603 werden die vier Dualziffern,
welche die Dezimalziffer darstellen, eingestellt. Sie können sowohl über 620. . . 623 und
Schaltglieder 2130 direkt auf die Endglieder 610 ... 613 einwirken als auch als Einstellglieder am
Supplementbilder dienen. Zunächst wirken sämtliche Glieder 600... 604 parallel auf ein Glied 630
ein, welches im Falle, daß es geschaltet ist, die Aussage
darstellt: »Die Dezimalziffer ist ungleich Null« und im Falle, daß es nicht geschaltet ist, die
Aussage: »Die Dezimalziffer ist gleich Null«. Die Glieder 604 und 605 dienen der Verbindung zwischen
den einzelnen Dezimalstellen, und zwar wird 604 geschaltet, falls sämtliche niederen (rechts davon
liegenden.) Dezimalziffern gleich Null sind. Dementsprechend ist 605 mit 604 über ein negativ
arbeitendes Schaltglied (Ruhekontakt) 2125, welches durch das Glied 630 gesteuert wird, verbun-
den, so daß, falls 604 geschaltet wird und in der betrachteten Dezimalstelle die Ziffer ebenfalls
gleich Null ist, auch 605 geschaltet wird. Bei der niedrigsten Dezimalstelle muß das dem Glied 604
entsprechende Glied an einem Impuls eingeschlossen werden.
Die eigentliche Schaltung zur Bildung des Supplements entspricht einem Additionswerk im Dualsystem,
wie es Fig. 10 zeigt. Jedoch können einige Glieder fortfallen, was sich daraus ergibt, daß der
eine Summand, -nämlich der Korrekturwert, nur in seiner Dualstelle 0 die eine der beiden Ziffern 0
oder L aufweisen kann, während in seinen Stellen 3 und 1 die Ziffer stets L und in seiner Stelle 2
stets 0 ist. Führt man die sich daraus ergebenden Vereinfachungen konsequent durch, so erhält man
das in Fig. 17 gezeigte, vereinfachte Additionswerk. Das Glied 631 entspricht dabei der Dualstelle
0 des Korrekturwertes. Es wird geschaltet, falls der Korrekturwert LOLL [Supplement von
LOL (5) ] beträgt. Dies ist in der niedrigsten Dezimalstelle mit einer von- Null verschiedenen Dezimalstelle
der Fall, also darin, wenn die Glieder 604 und 630 geschaltet sind. Die Dualstellenübertragungen
interessieren nur für die Dualstellen 1, 2 und 3 (641, 642 und 643). Auf die Dualstelle0
kann kein Übertrag stattfinden, und die Dualstelle 4 interessiert nicht mehr. Die Schaltung der Resultatglieder
610 ... 613 erfolgt über das Glied 644. Dieses wird auf Schritt III geschaltet, und zwar
nur dann, wenn sowohl durch das Steuerglied 917' angezeigt ist, daß das Supplement gebildet werden
soll (Schaltglied 2128), als auch das Glied 606, welches an das Glied 605 angeschlossen ist, nicht
geschaltet ist (Schaltglied 2126). Das Glied 606 wird geschaltet, wenn sowohl die Dezimalziffer der
betreffenden Stelle als auch die Ziffern aller niederen (weiter rechts liegenden) Dezimalstellen gleich
Null sind. Ist 917' nicht geschaltet (keine Supplementbildung kommandiert), so erfolgt an Stelle
dessen über das Glied 2127 die Schaltung des Gliedes 608, durch welches die Schaltstellungen der
Glieder 600... 603 direkt auf die Glieder 610 . .. 613 übertragen werden.
Die Verdoppelung einer Dezimalzahl, deren Ziffern einzeln als Dualzahlen dargestellt sind, könnte
an sich in einem normalen Additionswerk'erfolgen,
wobei die Dezimalzahl zu sich selbst addiert wird. Es sind jedoch einfachere Schaltungen möglich.
Für die Dezimalziffern kleiner als LOL (5) ergibt sich die neue Ziffer durch einfaches Aufwärtsverschieben
der Dualziffern um eine.Dualstelle.
1 00OL
2 00LO
3 00LL
4 OLOO
2 00LO 4 QLOO 6 OLLO 8 LOOO
Für die Ziffern gleich oder größer als LOL (5) -gilt folgendes: Die die Dezimalziffer darstellende
"Dualzahl muß zunächst um LL (3) erhöht werden und dann ebenfalls um eine Stelle aufwärts verschoben
werden. Dabei kommt die höchste Dualstelle der betrachteten Dezimalstelle als niedrigste
Dualstelle auf die nächste Dezimalstelle. Dies entspricht dem Dezimalstellenübertrag. Da auf Grund
der Aufwärtsverschiebung sämtliche Dualziffern um eine Dualstelle in der Dualstelle 0 der Dezimalziffer
keine Dualziffer L außer der Dezimalstellenübertragung stehen kann, braucht keine weitere
Addition durchgeführt zu werden.
Zu verdoppelnde Zahl χ
χ <C 5 äq : χ ~^>
5 äq-;+ .
Korrekturwert
Korrekturwert
00LL LOOL
LL
LOOL
LL
OLOL
LL
0000
00LL
Zahlen nach Korrektur 00LL LLOO LLOO LOOO 0000 00LL
35 _j 1 1 1 P-J
Verdoppelte Zahl 0|0LLL |L00L|L0OLj000Ό 1000 0 |0LL0
399503
799006
Fig. 18, 19 zeigen eine Schaltung zur Lösung dieser Aufgabe. Fig. 18 zeigt die Schaltung zur
Addition des Korrekturwertes für eine Dezimalstelle. An den Gliedern 700 ... 703 wird die Dezimalziffer
als Dualzahl eingestellt. Zunächst muß das Kriterium gebildet werden, daß die Dezimalziffer
gleich oder größer als 5 ist. Bezeichnet man die einzelnen Dualziffern der Dezimalziffer ζ mit
£3, Z2, Z1, Z0, wobei die Indizes den zugeordneten
Potenzen von 2 entsprechen, sogiltfolgender Ansatz:
Z3 V Gs8 & Z1Vz0) äq (z j>
LOL).
Nach diesem Kriterium ist das Glied 704 als Funktion der Glieder 700 ... 703, welche den Ziffern
Z0 ... ζΆ entsprechen, geschaltet. Die weitere
Schaltung besteht wieder aus einer vereinfachten Additionsschaltung im Dualsystem entsprechend
Fig. 10. In den Dualstellen 0 und 1 können die Dualziffern beider Summanden 0 bzw. L sein, in
den Dualstellen 2 und 3 nur die Dualziffern der zu verdoppelnden Dezimalziffer. Auf den Gliedern
710 ... 713 erscheint dann die um LL (3) erhöhte Dezimalziffer als Dualzahl. Fig. 19 zeigt, wie mehrere
solcher Schaltungen zu einem Aggregat zum Zwecke der Verdoppelung einer achtstelligen Dezimalzahl
zusammengestellt und wie die Stellenverschiebungen geschaltet sind.
Fig. 20 zeigt den Hauptspeicher (Teil 18 Fig. 1). An den einlaufenden Gliedern 118 wird die zu speichernde
Zahl (Dual- oder Dezimal-) eingestellt. Über die »Ableseglieder« 119 werden die »abgelesenen«
Werte wieder herausgegeben. Teil 18' ist das eigentliche Speicherwerk, welches entsprechend
Fig. 6 gebaut ist; Teil 31 ist ein Additionswerk. Beim Speichervorgang bestehen grundsätzlich zwei
Möglichkeiten:
Erstens kann die gespeicherte Zahl zum Löschen der bisher auf der angerufenen Zelle stehenden
Zahl, zweitens mit Addition zu dieser Zahl gespeichert werden. Dementsprechend ist zunächst eine
Übertragungsmöglichkeit 118, 2301, 2170, 205 vorgesehen, wobei 205 die »Einstellglieder« der zu
speichernden Zahl am Speicherwerk darstellen (entspricht den »Einstellgliedern« 110 in Fig. 6).
2301 sind Schaltglieder, welche diesen Übertragungsweg einschalten und durch das Glied 924
gesteuert werden. 2170 ist eine Verzögerungskette von der Dauer eines Maschinenspiels und hat den
Sinn, daß.:die direkte Speicherung mit dem gleiehen Zeitverzug erfolgt wie die Speicherung mit
Addition, was sich in bezug auf die gegenseitige Verschachtelung der Rechnungen vorteilhaft auswirkt.
An den »Speicherkommandogliedern« und »Speicherrufnummerngliedern« 925, welche den Gliedem
905.5 und 905 in Fig. 6 entsprechen, werden das Speicherkommando und die Nummer der Speicherzelle,
auf welche der Wert gespeichert werden soll, eingestellt.
Soll der Wert zu dem vorher auf der Zelle stehenden Wert addiert werden, so wird gleichzeitig
sowohl der an den einlaufenden Gliedern 118 eingestellte Wert über die Schaltglieder 2302, gesteuert
durch 927, auf die »Summandenglieder« 201 des einen Summanden des Additionswerkes gegeben
als auch über die Ableseglieder 119 und die Schaltglieder 2303, welche durch das Glied 928 gesteuert
werden, der bisher auf der Zelle stehende Wert auf die Summandenglieder 202 des anderen
Summanden des Additionswerkes übertragen. Daraufhin wird die Summe über die Einstellglieder
205 auf das Speicherwerk übertragen. Die »Ablesekommandoglieder« und »Ableserufnummernglieder«
926 entsprechen dabei den Gliedern 906.0 und 906 in Fig. 6 und bewirken den Ablesevorgang.
Die Ableseglieder 119 entsprechen den Ablesegliedem 111 in Fig. 6. Es wird also zunächst 927, 926,
928 geschaltet und dann 925, wobei an den Gliedern 925 und 926 die Nummer der angerufenen
Zelle eingestellt wird.
Entsprechend dem Multiplikations- und Divisionswerk können die Additionen in zwei Phasen
unmittelbar nacheinander durchgeführt werden, falls die Stellenkapazität des Additionswerkes nicht
ausreicht. Der Stellenübertrag der höchsten Stelle vom Glied 204 muß dann, durch 2171 um ein Maschienenspiel
verzögert, auf das Stellenübertragungsglied 203 für die niedrigste Stelle übertragen
werden. Dies erfolgt über ein Schaltglied 2304, welches durch 929 gesteuert wird.
Es ist ferner vorteilhaft, an dem Additionswerk die Möglichkeit der Einstellung der Zahlen als
Supplement vorzusehen, was im einzelnen nicht gezeigt ist. Auf diese Weise sind Additionen und
Subtraktionen möglich.
Fig. 21 zeigt eine Zusammenstellung der beschriebenen einzelnen Teile zu einem Ausführungsbeispiel.
Die Teile 1, 6 und 8 stellen den Abfühler, Verteiler und Vorspeicher dar. Vom Vorspeicher aus
werden über Ableseglieder 111 die Werte auf das Rechenwerk 10 übertragen, und zwar können sie
einmal über die Schaltglieder 2307, gesteuert durch das Glied 907, als Standwert auf die Standwertglieder
112, zum anderen über die Schaltglieder 2308, gesteuert durch das Glied 908, als Laufwert
auf die Laufwertglieder 113 und schließlich über die Schaltglieder 2309, gesteuert durch das Glied
909, mittelbar als Multiplikator auf die »Multiplikatoreinstellglieder« 115 übertragen werden. Die
gleichen Übertragungen sind vom Hauptspeicher 18 aus über die Glieder 2310, 2311, 2312, gesteuert
durch die Glieder 910, 911, 912, möglich.
Bei der Einstellung des Multiplikators ist zu beachten:
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden bei Ausführung im Dualsystem sechzehn
Additionswerke mit je zweiunddreißig Dualstellen vorgesehen (Fig. 7, 12). Bei Ausführung im Dezimalsystem
liegen die Verhältnisse analog. Dementsprechend darf der Multiplikator nur sechzehn
Dualstellen bzw. vier Dezimalstellen aufweisen, während jedoch die vom Vorspeicher bzw. Hauptspeicher
kommenden Werte zweiunddreißig Dualstellen bzw. acht Dezimalstellen aufweisen. Es kann
also nur immer die eine Hälfte der Stellen eines Wertes des Multiplikators eingestellt werden. Dementsprechend
sind Umschaltglieder 2313 vorgesehen, welche durch das Glied 913 gesteuert werden
und entweder die höhere oder die niedere Stellengruppe übertragen. Schließlich kann es vorkommen,
daß bei Aufteilung einer Multiplikation in mehrere unmittelbar aufeinanderfolgende Phasen
der Multiplikator mehrmals unmittelbar nacheinander eingestellt werden muß. Dementsprechend ist
ein Verzögerungskreis, bestehend aus einer Verzögerungskette 2350 und Schaltglieder 2314, gesteuert
durch 914, vorgesehen, über welchen der gleiche Multiplikator, um ein Maschinenspiel verzögert,
wieder eingestellt werden kann.
Am Rechenwerk 10 sind die Steuerglieder 915 ... 919 vorgesehen (s. Fig. 7 und Zusammenstellung
weiter unten). Auf den »Produktgliedern« 116 erscheint das Resultat bei der Multiplikation,
auf den »Ouotientengliedern« 117 das Resultat bei der Division. Da der Quotient entsprechend dem
Multiplikator nur die halbe Stellenzahl gegenüber den normalen Werten hat, kann es vorkommen, daß
er in zwei Phasen geliefert wird. Dementsprechend sind zwei Schaltgliedgruppen 2321 und und 2322,
gesteuert durch die Glieder 921 und 922, vorgesehen, um den Quotienten auf die höhere bzw. niedrigere
Stellengruppe der beim Hauptspeicher 18 einlaufenden Glieder 118 zu übertragen. Von den
Produktgliedern 116 werden die Werte über die Schaltglieder 2320, gesteuert durch das Glied 920,
ebenfalls auf die Glieder 118 übertragen. Es ist noch ein Übertragungsweg von den Ablesegliedern
119 des Hauptspeichers 18 zu den einlaufenden Gliedern 118 vorgesehen, welcher über Schaltglieder
2323, gesteuert durch das Glied 923, führt und es ermöglicht, Werte aus dem Speicherwerk
mit anderen Werten zu kombinieren. Über die Schaltglieder 2330, gesteuert durch das Glied 930,
können die abgelesenen Werte schließlich auf die Teile 7 und 3 übertragen werden. Teil 7 entspricht
dabei dem Teil 6 und ist analog gebaut. Über Teil 7 werden die Werte auf den Lochmechanismus 3 abgesetzt.
Bevor das zeitliche Zusammenspiel und die Programmsteuerung besprochen wird, sei zunächst
eine Zusammenstellung aller Glieder, welche steuernd auf den Gesamtprozeß wirken, und die Bedeutung
der zugeordneten Kommandos gegeben:
901 Abfühlen.
902 Lage der vom Abfühler zu übertragenden Zahl auf die Lochkarte.
209 7+5/23
903 Stellenaiizahl der vom Abfühler zu übertragenden
Zahl auf der Lochkarte (Stellenbegrenzung) .
905 Speichern mit Nummer der Speicherzelle am Vorspeicher.
906 Ablesen mit Nummer der Speicherzelle am Vorspeicher.
907 Übertragen vom Vorspeicher auf die S tandwertglieder.
ίο 908 Übertragen vom Vorspeicher auf die
Laufwertglieder.
909 Übertragen vom Vorspeicher auf die Multiplikatorglieder.
910 Übertragen vom Hauptspeicher auf die Standwertglieder.
911 Übertragen vom Hauptspeicher auf die Laufwertglieder.
912 Übertragen vom Hauptspeicher auf die Multiplikatorglieder.
913 Einstellen der Stellengruppe des Multi
plikators.
914 Verzögertes Einstellen des Multiplikators.
915 Dividieren.
916 Stellenübertragung von vorhergehender Phase.
917, 917' Supplementbilden.
918 Rückübertragen des Lauf wertes mit Verzögerung.
918 Rückübertragen des Lauf wertes mit Verzögerung.
919, 919' Rückübertragen des Standwertes mit Verzögerung.
920 Übertragen des Produktes auf den Hauptspeicher.
921 Übertragen des Quotienten auf die obere Zifferngruppe des Hauptspeichers.
922 Übertragen des Quotienten auf die untere
Zifferngruppe des Hauptspeichers.
923 Rückübertragen vom Hauptspeicher auf den Hauptspeicher.
924 Speichern ohne Addition.
925 Speichern mit Nummer der Speicherzelle
am Hauptspeicher.
926 Ablesen mit Nummer der Speicherzelle am Hauptspeicher.
927 Speichern mit Addition. « 928 Speichern mit Addition.
929 Stellenübertragung von vorhergehender Phase am Additionswerk des Hauptspeichers.
930 Übertragen auf den Verteiler 7 zum Lochmechanismus.
931 Lage der zu lochenden Zahl auf der Lochkarte.
932 Stellenanzahl der auf den Locher zu übertragenden Zahl (Stellenbegrenzung).
933 Lochen.
Fig. 25 zeigt ein Ablaufschema für eine Rechnung. Als Aufgabe wird eine einfache Multiplikation
k ■ I = s angenommen, welche jedoch in zwei
Phasen durchgeführt werden muß (entsprechend Fig. 22 c). Es wird ein im Dualsystem arbeitendes
Rechenwerk mit acht Additionswerken, für je acht Dualstellen angenommen. Multiplikator k und
Multiplikand / seien je achtstellig. Sie können also bei der gegebenen Stellenkapazität in einem Vorgang
übertragen werden. Das löstellige Produkt j
muß jedoch in zwei Phasen m und η zerlegt werden,
welche nacheinander errechnet und weitergeleitet werden. Die Vorgänge sind für vier
Kartenabfühl-, Rechen- und Lochprozesse gezeichnet.
Da die Rechnung pro Lochkarte zwei Phasen in Anspruch nimmt, können die Karten in einem
Rhythmus von zwei Maschinenspielen abgefühlt werden (Kommando 901). Vom Abfühler 1 werden
die Werke k und / dann nacheinander über den Verteiler 6 auf den Vorspeicher 8 übertragen
[Kommando 902 (kv I1), 903 (k2, I2), 905 (k3, I3)].
Der Vorspeicher 8 dient in diesem einfachen Beispiel nur als Durchgangsstation, da die Werte sofort
zum Rechenwerk weitergeleitet werden [Kommando 906 (&4, Z4)]. Es wird zuerst der Multiplikator
k (über 2309,115, Kommando 909) und dann der Multiplikand (über 2307,112, Kommando 907)
am Rechenwerk eingestellt. Die Verzögerungskette 16.15 ... 16.0 (Fig. 1, 7) muß deshalb so bemessen
sein, daß die zur gleichen Operation gehörenden Multiplikatoren und Multiplikanden bei der Rechnung
zusammenkommen. Durch das Kommando 914 wird bewirkt, daß der gleiche Multiplikator in
der nächsten Phase, um ein Spiel verzögert, wieder eingestellt wird. In der zweiten Phase ist die Einstellung
eines Multiplikanden nicht erforderlich, da der Multiplikand nur achtstellig ist (vgl.
Fig. 22 c). Durch das Kommando 916 wird der Stellenübertrag von Phase 1 auf Phase 2 bewirkt
(vgl. Fig. 12). Die Kommandos 914, 916 müssen bei jedem zweiten Maschinenspiel gegeben werden.
Die beiden Multiplikationsphasen laufen im Rechenwerk 10 unmittelbar nacheinander durch die
einzelnen Additionsaggregate 15.1 ... 15.8. Die beiden Teile des Produktes m und η werden nacheinander
auf den Hauptspeicher 18 übertragen (Kommando 920, 924). Auch der Hauptspeicher dient bei diesem einfachen Beispiel nur als Durchgangsstation,
und die Werte m und η werden sofort
über den Verteiler 7 auf den Lochmechanismus 3 übertragen [Kommandos 925 (mv U1), 926
(m2, M2), 930, 931 (m3, n3), 932 (w4, ^4) ]. Schließlich
werden die Karten ebenfalls im Rhythmus von zwei Spielen gelocht (Kommando 933). Die Zahl
der Maschinenspiele, welche vom Abfühl- bis zum Lochvorgang vorgehen, ist mit T1 angedeutet.
In dem in Fig. 25 gezeichneten Phasenbild ist angenommen, daß für jede einzelne Addition ein
volles Maschinenspiel erforderlich ist. Das in Fig. 10 gezeigte Additionswerk benötigt jedoch
nur ein halbes Spiel für eine Einzeladdition. Jedoch kann es erst nach einem vollen Spiel wieder
eingesetzt werden. Dies wirkt sich so aus, daß zwar in jedem Spiel zwei Additionen durchgeführt
werden können, aber nur eine Phase pro Spiel durch jedes Additions werk hindurchlaufen kann.
Das Bild der Fig. 25 bleibt dann erhalten, wenn man annimmt, daß jedes der Aggregate 15.1 ...
15.8 zwei einzelne Additionswerke enthält.
Fig. 26 zeigt die Phasenaufteilung und das zeitliche Ineinanderarbeiten bei der Lösung der Aufgabe
a · b + c · d = g.
5
5
Es wird angenommen, daß die Stellenkapazität der einzelnen Werke zweiunddreißig Dualstellen
beträgt und daß das Rechenwerk sechzehn Additionswerke enthält. Da für jede Addition nur ein
ίο halbes Maschinenspiel erforderlich ist, läuft eine Phase also in acht Spielen durch sämtliche Additionswerke
hindurch. Es sind zwei Multiplikationen und eine Addition durchzuführen:
a · b = e.
c · d = f .
Den einzelnen Werten seien folgende Stellen· ao anzahlen zugeordnet:
Wert | Anzahl der Dualstellen |
a, c
b,d e,f,g |
32 48 80 |
Faßt man jedoch je vier Dualstellen zu einer Vierergruppe zusammen, so entspricht das Phasenbild
einer einzelnen Multiplikation der Fig. 22 e. Jede einzelne Multiplikation muß also in fünf einzelnen
Phasen durchgeführt werden, und zwar die erste Multiplikation in den Phasen P1... P5 und
die zweite Multiplikation in den Phasen P6 ... P10.
Dementsprechend müssen die beiden 32stelligen Multiplikatoren α und c in je zwei 16stellige Gruppen
av a2, C1, c2 aufgeteilt werden und die beiden
48stelligen Multiplikanden b und ei je in eine
lostellige Gruppe bv d1 und eine 32stellige Gruppe
b2, d2 aufgeteilt werden. Die Produkte e und f und
das Resultat g ergeben sich dann je in drei Einzelgruppen ev e2, e3; fv f2, f3; gv g2, g3; bei dieser
Einteilung der Zahlen in Zifferngruppen zählt die
Einteilung von rechts nach links, die höheren Indizes sind also den höheren Stellen zugeordnet.
In Fig. 26 wird mit einer Periodenlänge Pd von elf Maschinenspielen gearbeitet. Außer den erforderlichen
zehn Rechenphasen muß in diesem Falle eine tote Phase eingelegt werden, damit die gegenseitige
Verflechtung möglich ist.
Im folgenden sind die einzelnen Maschinenspiele mit i0 . .. ti bezeichnet. Die angegebenen Spiele
beziehen sich dabei auf die erste Rechenperiode. Für die folgenden Perioden ergeben sich die entsprechenden
Spiele durch Addition von 11 · η mit η = 0,1,2...
Die Abfühlung der Variablen a, b, c, d erfolgt
gleichzeitig im Spiel i0. In den Spielen t0... t5
werden die sechs Zifferngruppen a, bv b2, c, dv d2
über den Verteiler 6 auf den Vorspeicher 8 übertragen. Die erste Phase P1 hat den Multiplikator a2
und den Standwert (Multiplikand) bv Die zweite Phase P2 schließt unmittelbar an und hat den gleichen
Multiplikator a2 und den Standwert b2. Die
weiteren Phasen P3, P1, P5 der ersten Multiplikation
können erst beginnen, wenn die beiden ersten Phasen P1, P2 durchgelaufen sind. Bevor
dies der Fall ist, beginnt die zweite Multiplikation mit den beiden unmittelbar nacheinanderlaufenden
Phasen P6, Pn und den entsprechenden Werten
C2, dv d2.
Nach Beendigung der Phasen, P1, P2 in den Spielen ta, t10 werden in den Spielen i10, J11, t12 die drei
Phasen P3, P4, P5 eingeleitet. Sie haben den gemeinsamen
Multiplikator av Die Phase P3 übernimmt
Standwert und Laufwert von der Phase P1, und die Phase P4 übernimmt Stand wert und Laufwert
von der Phase P2. In der Phase P5 wird zu
Beginn entsprechend Fig. 22 e weder Standwert noch Laufwert eingestellt, da sich der Laufwert
durch die Stellenübertragungen aus der Phase P4 aufbaut. Am Ende der Phasen P3, P4, P5 ergeben
deren Laufwerte die Zifferngruppen ev e2, e3. Diese
werden zunächst im Hauptspeicher 18 gespeichert. Für die Phasen P8, P9, P10 gilt Entsprechendes wie
für die Phasen P3, P4, P5. Sie haben den gemeinsamen
Multiplikator C1, übernehmen ihre Stand- und Lauf werte von den Phasen P6, P7 und ergeben
die Zifferngruppen fv f2, f3. Diese werden im
Hauptspeicher 18 zu den Werten ev e2, e3 addiert,
wobei e± zu fv e2 zu f2 und es zu f3 addiert wird.
Diese Additionen werden unmittelbar nacheinander im Additionswerk 31 (Fig. 20) durchgeführt, wobei
durch Schalten von 929 die Stellenübertragung von einer Phase zur anderen bewirkt wird. Die
drei Summen gv g2, g3 ergeben das Endresultat g.
Dieses wird im Spiel ί2β gelocht. Die gesamte
Rechenzeit beträgt also sechsundzwanzig Spiele bei einer Periodenlänge von elf Spielen. In Fig. 26
sind die Phasen für die weiteren Rechenprozesse gestrichelt bzw. dünn ausgezogen gezeichnet. Man
sieht, wie die einzelnen Rechenprozesse ineinander verschachtelt sind. An diesem Beispiel wird auch
ersichtlich, daß zwischen Abfühler 1 und Rechenwerk 10 ein Vorspeicher 8 erforderlich ist. Die
Zifferngruppen av C1, c2, dv d2 müssen um mehrere
Spiele verzögert werden. Hierbei muß der Wert C1
während zwölf Spielen im Vorspeicher bleiben. Da die Periode nur elf Spiele hat, müssen die Speicherzellen
zur Speicherung dieser Werte von Periode zu Periode zyklisch vertauscht werden.
Enthält ein Rechenprozeß Divisionen, so ist die Phasenaufteilung entsprechend, auch für die
Rechenoperationen im Dezimalsystem gilt grundsätzlich das gleiche. Jedoch muß hier die Einstellung
des Standwertes wegen der mehrfachen Verdoppelung mehrere Spiele vor der Einstellung des
Multiplikators erfolgen (s. Fig. 14).
Die Steuerung der Gesamtanlage erfolgt, wie besprochen, durch Einstellungen an den Gliedern
901 .. . 933, welche beispielsweise durch einen periodisch ablaufenden Lochstreifen (1004 in
Fig. 1) über ein Programmwerk (11 in Fig. 1) betätigt werden können. Hierbei teilt man die ein-
zelnen Kommandos am besten in Ja-Nein-Werte auf, wie dies in den gezeigten Ausführungsbeispielen durchgeführt ist, und ordnet jedem Ja-Nein-Wert
eine Lochpunktstelle auf dem Lochstreifen zu. Die technischen Mittel dieser Steuerung können
mit gebräuchlichen Mitteln ausgeführt werden und brauchen im einzelnen nicht besprochen zu
^werden. An Stelle des Lochstreifens können auch andere Mittel, welche in der Lage sind, periodische
ίο Steuerimpulse zu erteilen, benutzt werden.
Claims (16)
1. Rechenmaschine zur Durchführung von arithmetischen Rechenoperationen unter Aufteilung
jeder Rechenoperation in mehrere Teiloperationen, die in getrennten Teilrechenvorrichtungen
durchgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur periodischen Durchführung aufeinanderfolgender gleichartiger
Rechenoperationen die zu einer Rechenoperation gehörenden Teiloperationen in Abhängigkeit
von einer Steueranordnung nacheinander auf verschiedenen Teilrechenvorrichtungen
durchgeführt werden, wobei einerseits von der einen Teilrechenvorrichtung die Zwischenergebnisse
auf die nächste Teilrechenvorrichtung übertragen werden und andererseits mit der
nächsten Rechenoperation bereits begonnen wird, nachdem die erste Teiloperation der vorhergehenden
Rechenoperation auf der ersten Teilrechenvorrichtung beendet ist, so daß mehrere
voneinander unabhängige Rechenoperationen gleichzeitig mit einem Phasenschub von
der Zeitdauer der Durchführung einer Teiloperation durchgeführt werden.
2. Rechenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung der in die
einzelnen Rechenoperationen eingehenden Variablen Angabenträger, z. B. Lochkarten oder
ähnliche Elemente, vorgesehen sind, welche nacheinander große Posten von Werten liefern
können, vorzugsweise durch Abfühlvorrichtungen für Lochkarten od. dgl., und daß zur Aufnahme
der Resultatwerte entsprechende Vorrichtungen, vorzugsweise Lochvorrichtungen
für Lochkarten od. dgl., vorgesehen sind (Fig. 1).
3. Rechenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Lochkarten
oder dergleichen Verteiler (6, 7) zur Übertragung der Resultatwerte auf die gleichen
Karten vorgesehen sind, von denen die für die Rechenoperation erforderlichen Variablen abgefühlt
worden sind, wobei zwischen Abfühl- und Lochvorrichtungen bzw. den diesen analogen
Vorrichtungen Verzögerungseinrichtungen
(2) vorgesehen sind, welche den Lauf der Karte oder des analogen Elementes so lange verzögern,
bis die der betreffenden Karte zugeordnete Rechenoperation in der Rechenvorr.ichtung
durchgeführt ist, und wobei die Abfühlung - der folgenden Karte bereits durchgeführt wird,
bevor die Resultate der betreffenden Karte auf diese abgesetzt werden (Fig. 1).
4. Rechenmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Weiterleitung
der Stand- und Lauf werte eine Verzögerungskette (2160) vorgesehen ist, welche die Weiterleitung dieser Werte von einem
Einzelwerk zum nächsten so lange verzögert, wie zur Durchführung einer Einzeladdition
erforderlich ist (Fig. 7, 12).
5. Rechenmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daßt Register (135.1) zur Stellenverschiebung
der. Standwerte und der Laufwerte relativ zueinander bei der Übertragung von einem Einzelwerk zum nächsten vorgesehen
sind.
6. Rechenmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Multiplikator am Anfang
der Multiplikation mit sämtlichen Ziffern gleichzeitig eingestellt wird (115), wobei durch
Verzögerungsketten (16.15 ... 16.0) die Übertragung der einzelnen Ziffern des Multiplikators
auf die zugeordneten Einzelwerke so verzögert wird, daß ihre Einstellung an den einzelnen
Werken (15.1 ... 15.16) in dem Augenblick erfolgt, in dem auch die zugeordneten Stand- und
Laufwerte auf das betreffende Einzelwerk eingestellt werden (Fig. 7).
7. Rechenmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Einzelwerk die
höchste Dualziffer des Multiplikators (130.15) zugeordnet ist und der Laufwert von Einzelwerk
(B) zu Einzelwerk um eine Dualstelle in Richtung der den höheren Potenzen von 2 zugeordneten
Dualstellen verschoben wird (135.1 in Fig. 12).
8. Rechenmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Verzögerungsketten (2215
... 2200) vorgesehen sind, welche die in den einzelnen Werken gebildeten Ziffern des Quotienten
so verzögern, daß am Schluß der Division der gesamte Quotient gleichzeitig auf »Quotientenglieder« (117) übertragen werden
kann (Fig. 7).
9. Rechenmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Verzögerungsketten (2401
-. .. 2404) vorgesehen sind, um die Standwerte auf die Additionswerke der zugeordneten
Einzelwerke des Summanden zu übertragen, so daß die der gleichen DualsteH'e der Systemkennzahl
zugeordneten Standwerte und die der gleichen Dualstelle der Systemkennzahl zugeordnetenEinzelwerke
auch einander zugeordnet sind' (Fig. 14).
10. Rechenmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Register (233.1,
2164) vorgesehen sind, um bei den Übertragungen der Stand- und Lauf werte von einem
Einzelwerk zum nächsten zwischen zwei verschiedenen Stellen des benutzten Zahlensystems
zugeordneten Einzelwerken, eine- Verschiebung
des Laufwertes relativ zu den Standwerten um eine Stelle des benutzten Zahlensystems zu bewirken
(Fig. 15).
11. Einrichtung zur Prüfung für eine Rechenmaschine nach den Ansprüchen 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Stelle des verwendeten Zahlensystems das Kriterium gebildet
wird, ob die Ziffer dieser Stelle ungleich 0 ist, indem die einzelnen Dualziffernglieder
ίο (600. .. 603) der Dualzahl, welche diese Ziffer
darstellen, parallel auf ein disjunktives Ziffernglied (630) einwirken, welches geschaltet wird,
falls mindestens eines der Dualziffernglieder den der Ziffer (L) entsprechenden Zustand einnimmt,
und daß die disjunktiven Ziffernglieder (630) auf in Reihe geschaltete Umschaltglieder
(Ruhekontakte 2125) einwirken, wodurch die Addition der Korrekturwerte gesteuert wird
(Fig. 17).
ao 12. Rechenmaschine nach Anspruch 1 oder
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zwei verschiedenen Zifferngruppen entsprechende
Phasen unmittelbar nacheinander die einzelnen Werke durchlaufen, wobei die Stellenübertragung
auf die in bezug auf die Stellenkapazität der einzelnen Additionswerke nächsthöhere
Stelle (131.15) um ein Maschinenspiel verzögert als Stellenübertragung auf die unterste Stelle
(136.1) des gleichen Additionswerkes einwirkt (Fig.
12).
13. Rechenmaschine nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Verzögerungsketten
(35.1, 35.2) vorgesehen sind, um die Stand- und Lauf werte der letzten Einzelwerke
auf die ersten Einzelwerke zurückzuübertragen, um Rechnungen, bei denen die Stellenzahl des Multiplikators bzw. des Quotienten
größer ist als die Anzahl der Einzelwerke, nacheinander in mehreren Phasen durchrechnen
zu können (Fig. 7, 9).
14. Rechenmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Rückübertragung
der Stand- und Laufwerte steuerbare Verzögerungsketten (2131 .. . 2133) vorgesehen sind,
durch welche die Anzahl der zwischen den aneinander anschließenden Phasen liegenden Maschinenspiele
einstellbar ist (Fig. 9).
15. Rechenmaschine nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Verzögerungsketten
(2171) vorgesehen sind, um die Stellenübertragung auf die in bezug auf die Stellenkapazität der einzelnen Additionswerke
nächsthöhere Stelle (204) um ein Maschinenspiel verzögert als Stellenübertragung auf die
unterste Stelle des Additionswerkes (203) einwirken zu lassen, so daß Additionen, welche die
Stellenkapazität des Additionswerkes überschreiten, in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden
Phasen durchgeführt werden können (Fig. 20).
16. Rechenmaschine nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das
Programmwerk (11) zur Steuerung der Vorgänge in den einzelnen Teilrechenwerken und
der Übertragungen von Werten zwischen diesen zur Ausgabe periodischer Befehlsfolgen an die
verschiedenen Werke ausgebildet ist (Fig. 11).
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 657 267, 679 641; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 021 188,
011 178;
USA.-Patentschrift Nr. 2174683.
Deutsche Patentschriften Nr. 657 267, 679 641; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 021 188,
011 178;
USA.-Patentschrift Nr. 2174683.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 738647.
Deutsches Patent Nr. 738647.
Hierzu 9 Blatt Zeichnungen
© 209 745/2Ϊ 12.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1949P0047346 DE975966C (de) | 1949-06-29 | 1949-06-29 | Rechenmaschine zur Durchfuehrung von arithmetischen Rechenoperationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1949P0047346 DE975966C (de) | 1949-06-29 | 1949-06-29 | Rechenmaschine zur Durchfuehrung von arithmetischen Rechenoperationen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975966C true DE975966C (de) | 1963-01-03 |
Family
ID=7382322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1949P0047346 Expired DE975966C (de) | 1949-06-29 | 1949-06-29 | Rechenmaschine zur Durchfuehrung von arithmetischen Rechenoperationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE975966C (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE738647C (de) * | 1932-11-21 | 1943-09-22 | Hollerith Maschinen Ges M B H | Multiplikationsmaschine mit einer Maschinenspiel-UEberwachungs- und Stellenverschiebungseinrichtung |
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-
1949
- 1949-06-29 DE DE1949P0047346 patent/DE975966C/de not_active Expired
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