DE948004C

DE948004C - Verfahren und Vorrichtung zum Aufrollen von schlauchfoermigen Bandagen

Info

Publication number: DE948004C
Application number: DESCH14362A
Authority: DE
Inventors: Charles A Hanington
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-01-14
Filing date: 1954-01-13
Publication date: 1956-08-23
Also published as: GB743045A; US2702544A

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Aufrollen von schlauchförmigen Bandagen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufrollen von schlauchförmigen Bandagen, die zum Schutze von Gliedmaßen des menschlichen Körpers und insbesondere von fingerförmigen Gliedern des Körpers Verwendung finden können.
Schlauchförmige Bandagen wurden von den Ärzten bisher in der Weise benutzt, daß die erforderlichen Längen von einer großen Rolle der Bandage abgeschnitten, das eine Ende des Schlauches über das verletzte Glied hinweggezogen, der mittlere Teil des Schlauches zu einem Verschluß abgebunden und das offene Ende dann ebenfalls über das verletzte Glied hinweggezogen wurde, so daß eine Bandage aus zwei Lagen erhalten wurde.
Diese Arbeitsweise des Anlegens der Bandage ist zwar für Ärzte, Heilpraktiker u. dgl. brauchbar; sie ist jedoch nicht anwendbar, wenn sich der Patient selbst bandagieren will und insbesondere, wenn hierfür ein Finger in Frage kommt und für das Bandagieren nur eine Hand zur Verfügung steht.
Für das Anlegen von Bandagen sind auch schon aus zwei Lagen bestehende, zusammengerollte schlauchförmige Bandagen hergestellt worden, so daß es nur notwendig war, das verletzte Glied in das geschlossene Ende der Bandage einzuführen und die Bandage über das verletzte Glied abzurollen. Bisher mußten jedoch diese gerollten schlauchförmigen Bandagen von Hand zusammengerollt werden, was langwierig und auch kostspielig ist.
Die Erfindung bezweckt daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, durch die derartige schlauchförmige Bandagen schnell, einwandfrei und auch auf billige Weise selbsttätig zusammengerollt werden können, so daß möglichst wenig Handarbeit erforderlich und das daher auch ein Verschmutzen der Bandagen vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird eine schlauchförmige Bandage in der Weise aufgerollt, daß sie, auf ein Aufziehrohr aufgeschoben, ein Teil derselben auf einen Dorn abgezogen, der mittlere Teil des Schlauches geschlossen, der auf dem Aufziehrohr verbliebene Teil auf den Bandagenteil auf dem Dorn umgestülpt, der so beladene Dorn zwischen ein Paar Walzen eingeführt und durch letztere die Bandage aufgerollt und vom Dorn abgestreift wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser ist Fig. I eine schematische Ansicht der Vorrichtung zum Zusammenrollen der Bandage mit Auffangtrichter, Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung zum Zusammenrollen der Bandage, Fig. 3 eine Seitenansicht dieser Rollvorrichtung, Fig. 4 eine Schnittansicht nach der Linie 4-4 der Fig. 3, Fig. 5 eine Schnittansicht nach der Linie 5-5 der Fig. 3, Fig. 6 eine Teilansicht, die das Aufschieben der Bandage auf das Aufzieh- oder Bandageübergaberohr der Vorrichtung veranschaulicht, Fig. 7 ein Längsschnitt des für die Übernahme der Bandage benutzten Schwenkarmes, Fig. 8 ein Längsschnitt des Aufzieh- und Umstülprohres mit dem zusammenarbeitenden Schwenkarm, Fig. g eine weitere Teilansicht der Vorrichtung, Fig. 10 eine weitere Teilansicht der Vorrichtung, mit der an die Arbeitsstufe der Fig. 9 sich anschließenden Arbeitsstufe und Fig. 11 eine perspektivische Ansicht der fertigen Bandage.
In der Zeichnung ist mit I3 ein Tragarm bezeichnet, der im rechten Winkel an einer Hülse 14 befestigt ist, die um einen auf einem Tisch 12 od. dgl. befestigten Drehzapfen I7 verschwenkt werden kann und in senkrechter Richtung durch die Ringe 15 und I6 gehalten wird, die mittels der Schrauben I8 und 19 der Höhe nach verstellt werden können.
Um das horizontale Vorschwenken des Armes I3 an vorbestimmten Punkten zu begrenzen, sind an den Ringen 15 und I6 Anschläge 20 und 2I befestigt. Wird, wie es aus Fig. I hervorgeht, der Arm 13 nach links verschwenkt, so wird dessen Bewegung in horizontaler Richtung durch den Anschlag 20 begrenzt, und wird tr nach rechts verschwenkt, so wird seine Bewegung durch den Anschlag 21 begrenzt. Diese Anschläge werden im allgemeinen so angeordnet, daß der Arm 13 um einen Winkel von goO verschwenkt werden kann, doch kann das Atlsmaß der Verschwenkung des Armes I3 in Abhängigkeit von der Anordnung der anderen Teile der Vorrichtung auch geändert werden.
Auf diesem Arm I3 ist mittels einer Bohrung 23 verschiebbar eine Schubstange 22 angeordnet, die bei 24 im Durchmesser verengt ist und in einem Dorn 25 endet, der mit einem elastischen Material 26 überzogen ist. Für diesen Zweck kann Schaumkautschuk benutzt werden, doch können auch andere ähnliche Stoffe Anwendung finden. Der Dorn 25 ist in dem im Durchmesser verengten Teil 24 der Stange 22 mittels eines Gewindes 27 befestigt, so daß er, falls abgenutzt, entfernt und erneuert werden kann. Auf das vordere Ende des Dornes 25 ist mittels Gewinde 29 eine Metallkappe 28 aufgeschraubt, durch welche zusätzlich die elastische Ummantelung 26 auf dem Dorn 25 gehalten wird.
Die Vorrichtung zum Aufziehen der Bandage besteht aus einem Rohr 30, das in einem auf dem Tisch I2 angeordneten Träger 31 durch Schrauben 32 befestigt ist. In dem genannten Rohr 30 ist ein Anschlag für den Dorn 25 angeordnet, der aus einem Stab 33 besteht. Dieser Stab 33 ist mit Bohrungen 34 und das Rohr 30 mit einer Bohrung 36 versehen, durch die ein Stift 35 geführt und durch Verschieben des Stabes 33 der Anschlag im Rohr eingestellt werden kann. Um das Aufschieben der Bandagen auf das Aufziehrohr 30 zu erleichtern, wird eine geschoßförmige Hilfsvorrichtung 37 in das Ende des Aufziehrohres geschoben (s. Fig. 6,) und eine Länge der vorgeschnittenen Bandage 38 über die genannte Hilfsvorrichtung hinweg auf das Rohr 30 geschoben, wie es in Fig. 6 und 8 veranschaulicht ist. Nach dem Entfernen der Hilfsvorrichtung 37 wird der in seiner Gesamtheit aus den Teilen 25, 26, 27, 28 und 29 bestehende Dorn 25 nach links geschwenkt, bis der Arm 13 auf den Anschlag 20 trifft, in welcher Stellung er sich dann vor und in Richtung der Mündung des Aufziehrohres 30 befindet (Fig. 8). Der Dorn wird dann mittels der auf dem Schwenkarm I3 verschiebbaren Schubstange 22 in das Aufziehrohr geschoben, bis das vordere Ende 28 des Dornes auf den Anschlag 33 trifft. Darauf wird die Bandage 38 auf das Ende des Dornes gezogen, von Hand festgehalten und der Dorn aus dem Rohr in die in Fig. g veranschaulichte Stellung gezogen, wobei ein Teil der Bandage sich auf dem Rohr und ein Teil der Bandage auf dem Dorn befindet. Für das Verschließen der Mitte der schlauchförmigen Bandage können nun mehrere Arbeitsweisen angewendet werden, und zwar kann entweder die Bandage in der Mitte mit einem Faden zugebunden oder mit einem Klebfaden umschlungen oder der Dorn 25 gedreht werden, wodurch die Bandage 38 an dieser Stelle eine . Zwirnung erfährt. Vorzugsweise wird die Bandage in der Mitte mit einem Faden 39 zusam- mengebunden, worauf der Dorn wieder in das Aufziehrohr eingeführt wird, wie es in Fig. 10 veranschaulicht ist. Hierbei wird der restliche Teil der Bandage vom Aufziehrohr abgezogen und auf die erste Schicht oder Lage der Bandage auf dem Dorn umgestülpt, wodurch eine zweischichtige schlauchförmige Hülle gebildet wird, wie sie in Fig. 10 als teilweise beendet veranschaulicht ist.
Nachdem die aus zwei Lagen bestehende schlauchförmige Hülle auf den Dorn gebracht worden ist, wird der Dorn nach rechts verschwenkt, bis er auf den Anschlag 21 trifft. Bei diesem Verschwenken des Dornes wird durch die Schubstange 22 auch der Kontaktarm 39 um den Drehzapfen 40 verschwenkt, so daß der untere Teil dieses Kontaktarmes einen Schalter 41 betätigt und hierdurch ein Stromkreis zur Speisung eines Doppelsolenoids 42 geschlossen wird, dessen Kerne 43 und 44 nach außen gedrückt werden. Diese Solenoidkerne sind an den für das Trennen der noch zu beschreibenden Walzen benutzten Armen 45 und 46 befestigt, die um den Punkt 47 verschwenkt werden können und normalerweise durch eine Feder 48 zusammengehalten werden. Das obere Ende der Arme 45 und 46 steht in Kontakt mit den Tragarmen 49 und 50 für die genannten Walzen, die bei 51 und 52 an einem Gestell 53 angelenkt sind.
Zwischen den Tragarmen 49 und 50 sind auf den Drehachsen 54 und 55 Walzen 56 und 57 gelagert, die durch mit einer nicht veranschaulichten Kraftquelle verbundene biegsame Wellen 58 und 59 in der Pfeilrichtung in Umlauf versetzt werden können. Diese Walzen bestehen vorzugsweise aus einem verhältnismäßig nachgiebigen Stoff, wie Schaumkautschuk u. dgl., und werden normalerweise durch eine Feder 60 in Kontakt ruiteinander gehalten.
Wird somit der Dorn 25 mit seinen zugehörigen Teilen nach rechts verschwenkt und hierdurch der Schalter 41 betätigt, so werden die Walzen 56 und 57 so weit geöffnet, daß die Schubstange 22 und der die Bandage tragende Dorn zwischen die Walzen 56 und 57 eingeführt werden können, ohne daß sie mit den Walzen in Kontakt kommen. Da der Kontaktarm 39 kürzer ist als der Abstand zwischen dem Drehzapfen o und dem Tragarm I3, so wird beim Vorschieben der Schubstange 22 auf dem Arm I3 der Arm 39 wieder entlastet, wenn das dicke Ende der Schubstange 22 außer Kontakt mit dem Arm 39 kommt. Hierdurch nimmt der Arm 39 wieder seine senkrechte Stellung durch die Schwerkraft ein, wodurch der Kontakt mit dem genannten Schalter und somit auch der Kraftstrom, der zum Solenoid 42 fließt, unterbrochen wird, so daß die Walzen durch die Feder 60 gegen den Dorn zusammengeführt werden. Wenn dann die Schubstange 22 auf dem Arm I3 zurückgeschoben wird, so rollen die Walzen 56 und 57 die Bandage zusammen und streifen sie vom Dorn ab, so daß sie in den Trichter 61 fällt.
Um eine richtige Verschiebung des Dornes und der Schubstange bei ihrer Vorwärtsbewegung zu gewährleisten, ist das Gestell 53 mit einer Gewindebohrung 62 versehen, in der verstellbar ein Gewindebolzen 63 angeordnet ist, der an dem einen Ende mit einem Stellknopf 64 und Stellmuttern 65 und am anderen Ende mit einem Anschlag 66 für den Dorn versehen ist.
Die Arbeitsweise ist die folgende: Nachdem die zweischichtige Bandage 38 auf den Dorn, wie vorstehend beschrieben, aufgezogen worden ist, wird der Arm I3 nach rechts verschwenkt, wodurch der Arm 39 um den Drehzapfen 40 verschwenkt und der Schalter 41 betätigt wird, und durch das Solenoid und die damit verbundenen Teile werden die Walzen 56 und 57 aus ihrem Kontakt verschwenkt, so daß die Schubstange auf dem Arm 13 nach vorn verschoben werden kann, bis sie auf den Anschlag 66 trifft. Hierbei kommt der Arm 39 frei, wodurch veranlaßt wird, daß die Walzen 56 und 57 sich durch die Feder 60 nach dem Dorn hin schließen, worauf beim Zurückziehen des Dornes die Bandage vom Überzug 26 des Dornes abgewickelt und als fertige zusammengerollte schlauchförmige Bandage (vgl. Fig. II) in den Trichter 6I fällt.
Infolge der Verwendung der unter Federzug stehenden Schwenkarme 49 und 50 wird jede Veränderung in der Dicke des Mantels 26 des Dornes sofort ausgeglichen, so daß stets ein kräftiger Druck der Walzen auf dem Mantel des Dornes erzielt wird.
Selbstverständlich können an der vorstehend beschriebenen Einrichtung auch gewisse Änderungen vorgenommen werden, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird. So kann beispielsweise das Bandagenaufziehrohr 30 verschieden ausgeführt, auch vervielfacht und radartig befestigt werden, so daß es an einer anderen Stelle mit Bandagen bestückt und dann. für das Einführen des Dornes gedreht werden kann. Auch kann zur Betätigung der Vorrichtung zum Öffnen der Walzen die genannte Solenoideinrichtung durch eine mechanische Einrichtung, wie eine Nockeneinrichtung, ersetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Aufrollen schlauchförmiger Bandlagen, dadurch gekennzeichnet, daß eine schlauchförmige Bandage auf ein Aufziehrohr aufgeschoben, ein Teil der Bandage auf einen Dorn abgezogen, der mittlere Teil des Schlauches geschlossen, der auf dem Aufziehrohr verbliebene Teil der Bandage auf den Bandagenteil auf dem Dorn umgestülpt, der so beladene Dorn zwischen ein Paar Walzen eingeführt und durch letztere die Bandage aufgerollt und vom Dorn abgestreift wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übernahme der auf das Aufziehrohr aufgeschobenen Bandage der Dorn in das genannte Rohr bis zu einem Anschlag eingeschoben und unter Mitnahme eines Teiles der Bandage vom Aufziehrohr aus letzterem wieder zurückgezogen wird, die Bandage zwischen Dorn und Aufziehrohr - beispielsweise durch Zubinden - geschlossen und der Dorn zwecks Umstülpung des auf dem Aufziehrohr verbliebenen Teiles der Bandage auf den Bandageteil des Dornes wieder in das Aufziehrohr eingeführt, der so beladene Dorn zwischen ein Paar Walzen eingeführt und durch letztere die Bandage aufgerollt und vom Dorn abgestreift wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I und 2, gekennzeichnet durch einen um einen Drehzapfen (I7) in horizontaler Richtung verschwenkbaren Tragarm (13), auf dem eine am vorderen Ende mit einem Dorn (25) versehene Schubstange (22) angeordnet ist sowie ein mit einem Anschlag (33) für den genannten Dorn versehenes Aufziehrohr (30) für die Aufnahme der aufzurollenden Bandage (38), vor dessen Mündung der Dorn geschwenkt werden kann, und ferner ein Paar zusammenarbeitende Aufrollwalzen (56, 57), zwischen die der mit der Bandage beladene Dorn eingeführt wird und die beim Verschwenken der Schubstange in die Aufrollstellung der Bandage sich für das Einführen des Dornes selbsttätig öffnen und beim Verschieben der Schubstange auf dem Tragarm (I3) sich selbsttätig schließen und durch die die Bandage beim Zurückschieben der Schubstange in die Ausgangsstellung die Bandage auf dem Dorn zusammengerollt und von diesem entfernt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschwenken der Schubstange (22) durch Anschläge (20, 2I) derart begrenzt ist, daß sie in der einen Endstellung der Verschwenkung vor der Mündung des Bandagenaufziehrohre (30) und in der anderen Endstellung zwischen den Aufrollwalzen (56, 57) zu stehen kommt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrollwalzen (56, 57) zwischen Schwenkarmen (49, 50) aufgehängt sind und die verschwenkbare Schubstange (22) mit einem Schwenkhebel (39) derart zusammenarbeitet, daß beim Verschwenken der Schubstange in die Aufrollstellung der Bandage ein Stromkreis geschlossen wird und beispielsweise-über ein Solenoid (42) die Schwenkarme der Aufrollwalzen geöffnet werden und beim Entlasten des genannten Schwenkhebels durch Vorschieben der Schubstange in die Aufrollstellung der Bandage der Stromkreis unterbrochen wird und die Aufrollwalzen unter der Wirkung einer Feder (60) in die Schlußstellung zusammengezogen werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Aufrollwalzen durch biegsame Wellen (58, 59) bewirkt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (25) mit einem Überzug (26) aus einem elastischen Stoff, wie Schaumkautschuk, versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufziehrohr (30) für das leichtere Aufschieben der zu rollenden Bandage. mit einer in die Mündung einsteckbaren, konisch verlaufenden Hilfsvorrichtung (37) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn in seiner Aufrollstellung mit einem einstellbaren Anschlag (66) zusammenarbeitet.