DE9409176U1

DE9409176U1 - Rauchschutzeinrichtung für einen geschlossenen Treppenraum

Info

Publication number: DE9409176U1
Application number: DE9409176U
Authority: DE
Original assignee: PAFAMAX BRANDSCHUTZTECH GmbH
Current assignee: PAFAMAX BRANDSCHUTZTECH GmbH
Priority date: 1994-06-07
Filing date: 1994-06-07
Publication date: 1995-10-12
Anticipated expiration: 2004-06-08

Description

DE 6722 · :* * ^{: :} ""Pafertfehwalt

* Diprom-Physiker

Reinfried Frhr« v, Schorlemer

34117 Kassel Brüder-Grimm-Platz 4-Telefon (O561) 153 35

Pafamax Brandschutztechnik GmbH, 34123 Kassel
Rauchschutzeinrichtung für einen geschlossenen Treppenraum

Die Erfindung betrifft eine Rauchschutzeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

Jede notwendige Treppe muß in einem eigenen, räumlich zusammenhängenden und an einer Außenwand angeordneten Treppenraum liegen.

Innen liegende Treppenräume sind zulässig, wenn ihre Benutzungen durch Raucheintritt nicht gefährdet werden können und auch sonst wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen.

In Gebäuden der Gebäudeklassen E (der Fußboden keines der Geschosse liegt mehr als 7 m über der Geländeoberfläche), F (Gebäude, bei denen der Fußboden keines Geschosses mehr als 14 m über der Geländeoberfläche liegt) und G (Gebäude, bei denen der Fußboden keines Geschosses mehr als 22 m über der Geländeoberfläche liegt) dürfen je Geschoß nicht mehr als vier Wohnungen oder sonstige Nutzungseinheiten vergleichbarer Größe an einen Treppenraum unmittelbar angeschlossen sein.

Bei einer größeren Anzahl von Nutzungseinheiten sind diese mit dem Treppenraum durch allgemein zugängliche Flure zu verbinden.
20

Innen liegende Treppenräume müssen in Gebäuden mit mehr als fünf Geschossen über der Geländeoberfläche eine von der allgemeinen Beleuchtung unabhängige Beleuchtung haben (Sicherheitsbeleuchtung).

Bei innen liegenden Trepßenräumen ist an der obersten Stelle des Treppenraums eine

Rauchabzugsvorrichtung mit einer Größe von mindestens 5 v.H. der Grundfläche, mindestens jedoch 1 Quadratmeter anzubringen. Ausnahmen können zugelassen werden, wenn der Rauch auf andere Weise abgeführt wird (§ 34 Treppenräume, Hessische Bauordnung vom 20.12.1993, stellvertretend für die Bauordnung sämtlicher Bundesländer).

Für innen liegende Treppenräume weitergehende Anforderungen und Beschreibungen finden sich im Erlaß betreffend Zulässigkeit und bauaufsichtliche Anforderungen an innen liegende Treppenräume von Wohngebäuden unterhalb der Hochhausgrenze: 10

1. Je Geschoß dürfen nur vier Wohnungen von einem innen liegenden Treppenraum erschlossen werden.

2. Der innen liegende Treppenraum darf aus dem Geschoß nur über einen Vorraum oder einen höchstens 10 m langen, allgemein zugänglichen Flur

oder Flurabschnitt zugänglich sein.

3. Die Tür zwischen dem Treppenraum und dem Vorraum sowie zwischen dem Vorraum und dem allgemein zugänglichen Flur muß mindestens feuerhemmend und selbstschließend sein. Die Wohnungseingangstüren

müssen dichtschließend sein. Als dichtschließend gelten Türen mit stumpfanschlagendem oder gefalztem vollwandigem Türblatt und bei einer mindestens dreiseitigen umlaufenden Dichtung. Verglasungen in diesen Türen sind nicht zulässig.

4. An der höchsten Stelle des Treppenraums ist eine Rauchabzugsvorrich- ,

rung mit einem aerodynamisch freien Querschnitt von mindestens 5 v.H. der Grundfläche des Treppenraums, mindestens jedoch von 1 Quadratmeter anzubringen. Die Rauchabzugsvorrichtung muß im Erdgeschoß eine gleichgroße, mit der Rauchabzugsvorrichtung gekoppelte Zuluftöffnung

haben. Die Zuluftöffnung kann die Haustür sein, wenn sie die entsprechende Größe und eine Feststellvorrichtung hat.

• »

5. Es muß eine Ersatzstromversorgung für die Beleuchtung-der innen

liegenden Rettungswege vorhanden sein.

Für innen liegende Treppenräume in Wohngebäuden mit mehr als fünf VoUgeschossen bis zur Hochhausgrenze gilt:

1. Je Geschoß dürfen nur vier Wohnungen von einem innen liegenden

Treppenraum erschlossen werden.

2. Der innen liegende Treppenraum darf aus dem Geschoß nur über einen

Vorraum zugänglich sein. Der Vorraum soll mindestens 3 Quadratmeter Grundfläche bei 1 Meter Mindestbreite haben.

3. Türen zwischen dem innen liegenden Treppenraum und dem Vorraum sowie zwischen dem Vorraum und dem Geschoß müssen mindestens

feuerhemmend und selbstschließend sein.

4. Der innen liegende Treppenraum ist mit einer automatisch gesteuerten Rauchabzugsvorrichtung auszurüsten.

5. Der innen liegende Treppenraum und der zugehörige Vorraum ist mit einer Lüftungsanlage mit Ventilatoren so zu be- und entlüften, daß bei fünf VoUgeschossen ein vertikaler Luftvolumenstrom von mindestens 5000 nrVh vorhanden ist, der von unten nach oben strömt. Für jedes - weitere Geschoß bis zur Hochhausgrenze sind zusätzlich weitere 1000

m³/h erforderlich.

6. Die Lüftungsanlage muß durch eine akustisch und optisch anzeigende Brandmeldeanlage mit Rauchmeldern, die jeweüs in dem Raum vor dem Vorraum angeordnet werden müssen, automatisch in Betrieb gesetzt

werden.

7. Die Lüftungsanlage kann auch für einen Luftvolumenstrom von minde-

·· ■ 1

• * I

• · * 1

• · I

stens 5000 mVh in bis zu drei zu einem Treppenraum gehörenden, unmittelbar übereinanderliegenden Vorräumen bemessen werden, wenn die für die Be- und Entlüftung erforderlichen beiden Öffnungen in jedem Vorraum mit dichtschließenden Klappen versehen sind, die bei Rauchentwicklung durch Auslösen der Rauchmelder und gleichzeitiger Inbe

triebsetzung der Lüftungsanlage nur in dem jeweiligen Geschoß automatisch geöffnet werden.

8. Der im innen liegenden Treppenraum und in den Vorräumen durch den Luftvolumenstrom entstehende maximale Überdruck darf 50 Pa nicht

überschreiten.

9. Außenluftöffnungen für Lüftungsanlagen sind so anzuordnen, daß sie gegen Raucheintritt gesichert sind.

10. Es muß eine Ersatzstromversorgungsanlage vorhanden sein, die sich bei Ausfall der allgemeinen Stromversorgung selbsttätig innerhalb von 15 Sekunden einschaltet und die Stromversorgung für die Sicherheitseinrichtungen des innen liegenden Treppenraumes und der Vorräume

— übernimmt. Die Ersatzstromversorgungsanlage muß für einen mindestens

einstündigen Betrieb aller Sicherheitseinrichtungen bemessen sein.

Für Hochhäuser gilt (Richtlinien über Bau und Einrichtungen von-Hochhäusern):

.25 — 1. Hochhäuser sind Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines

Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegt.

2. In Hochhäusern sind mindestens zwei Treppenräume oder statt zweiter Treppenräume ein Sicherheitstreppenraum notwendig.

3. Ist ein Sicherheitstreppenraum der einzige Treppenraum innerhalb des Gebäudes bzw. eines Brandabschnitts, so muß dieser an der Außenwand

-5-liegen oder von dieser abgesetzt sein.

4. Sind zwei oder mehr notwendige Treppenräume vorhanden, so müssen sie entgegengesetzt und in verschiedenen Rauchabschnitten liegen.

5. In Hochhäusern, bei denen das Maß mehr als 60 Meter beträgt, müssen mindestens zwei Sicherheitstreppenräume vorhanden sein.

6. Türen zu allgemein zugänglichen Fluren und Vorräumen müssen rauchdicht und mindestens feuerhemmend T 30 sein.

7. An der höchsten Stelle der Treppenräume sind Rauchabzugseinrichtungen mit einem aerodynamisch freien Querschnitt von mindestens 5 v.H. der jeweiligen Treppenraumgrundfläche, mindestens jedoch von 1 Quadratmeter anzuordnen.

8. Innen liegende Treppenräume können zugelassen werden, wenn ihre Benutzung durch Raucheintritt nicht gefährdet werden kann und auch sonst wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen.

Diese Voraussetzungen sind erfüllt, wenn folgendes eingehalten wird:

a) Die innen liegenden Treppenräume dürfen nur über Vorräume zugänglich sein.

25·- - ■■ —

b) Der Treppenraum und die Vorräume-sind mit einer Lüftungsanlage zu . versehen, die auf Dauer einen mindestens einfachen Luftwechsel je Stunde erreicht. Im Brandfall muß diese oder eine andere Lüftungsanlage den Treppenraum und die Vorräume mit einem Luftvolumenstrom von mindestens 10.000 m³/h von unten nach oben durchspülen.

c) Der im Treppenraum und in den Vorräumen durch diesen Luftvolumenstrom maximale Überdruck darf 50 Pa nicht überschreiten.

-6-

d) Die verstärkte Lüftung muß in jedem Geschoß durch Rauchschalter selbsttätig in Betrieb gesetzt werden.

e) Die Lüftungsanlage für den Brandfall ist an die Ersatzstromversorgung anzuschließen. Sie ist einschließlich der Ansaugleitung vom Freien so

anzuordnen und herzustellen, daß Feuer und Rauch durch sie nicht in den Treppenraum übertragen werden können.

Sicherheitstreppenräume müssen mir ihren Zugängen so beschaffen sein, daß Feuer und Rauch nicht in sie eindringen können.

Wird ein innen liegender Sicherheitstreppenraum zugelassen, so darf dieser in jedem Geschoß nur über eine Sicherheitsschleuse erreichbar sein.

Die Sicherheitsschleuse muß rauchdichte und mindestens feuerhemmende Türen haben.

Jeder Treppenraum mit den zugehörigen Sicherheitsschleusen muß eine eigene Lüftungsanlage haben.

Der Treppenraum muß mit seinen Zugängen und der Lüftungsanlage so beschaffen sein, ■ daß Feuer und Rauch nicht in ihn eindringen können.

Diese Voraussetzungen sind erfüllt, wenn die Lüftungsanlage des Treppenraums mit einem vertikalen Luftvolumenstrom von mindestens 10.000 m³/h so eingerichtet oder durch eine zweite Lüftungsanlage für alle Schleusen ergänzt-wird, daß im Brandfall bei geöffneten Schleusentüren in dem vom Brand betroffenen Geschoß und beim ungünstigsten Druck im Treppenraum vor der Schleuse in den Brandraum ein Luftvolumenstrom V = kxbxhin m³/s strömt. Darin sind b und h die Breite und Höhe der Tür in Meter, und k berücksichtigt die Temperatur, die im Brandfall in dem an dem Treppenraum angrenzenden Raum auftreten kann.

Schließt an die Schleuse ein allgemein zugänglicher Flur an, so ist k mit 1,5, in allen anderen Fällen mit 1,8 anzusetzen.

Die für diesen Volumenstrom erforderliche Druckdifferenz richtet sich nach der Art, wie die Rauchgase aus dem Brandraum ins Freie abgeführt werden.

Werden die Rauchgase z.B. aus waagerechten Kanälen aus dem Brandraum gedruckt, so muß der Druck in der Schleuse entsprechend dem Strömungswiderstand erhöht werden. -

Sind Schächte angeordnet oder Abzugsventilatoren-,-die im Brandraum einen Unterdruck erzeugen, so kann bei fensterlosen Räumen der Druck in der Schleuse um den Betrag des erzeugten Unterdrucks im Brandraum verringert werden. 10

Bei Räumen mit Fenstern ist die Lüftungsanlage für einen Druck in der Schleuse von mindestens 10 Pa auszulegen.

Auf keine Tür darf ein höherer Druck als 50 Pa wirken. 15

Dies muß durch selbsttätig wirkende Vorrichtungen (Druckentlastungsklappen zum Freien oder zum Vorraum oder Flure mit Abluftöffnungen zum Freien, Regelung des Zuluftstromes) sichergestellt sein.

Die Einhaltung der beschriebenen Vorschriften bereitet keine wesentlichen Schwierigkei-_ ten, sofern es sich bei den jeweiligen Gebäuden um Neubauten handelt. Im Falle von Altbauten ist die Einhaltung der Vorschriften dagegen häufig unmöglich. Dies gilt insbesondere dann, wenn die einzelnen Geschosse bzw. in diesen vorgesehene Wohnungen od. dgl. direkt an den Treppenraum, insbesondere einen innen liegenden Treppenraum angrenzen, so daß Vorräume bzw. Flure fehlen und daher auch keine Sicherheitsschleusen vorgesehen werden können. Abgesehen davon setzen die Vorschriften lediglich voraus, daß die Rauchentwicklung im Treppenraum beim Vorhandensein von definierten Verhältnissen und bei entsprechend diesen Verhältnissen berechneten und ausgelegten Lüftungsanlagen od. dgl. weitgehend vermieden wird. Ob die Vermeidung von Rauch im Treppenhaus im Brandfall auch dann funktioniert, wenn bei der Brandentstehung zufällig ganz andere Verhältnisse vorliegen, z.B. als geschlossen vorausgesetzte Türen, Fenster, Schleusen od. dgl. auch tatsächlich geschlossen sind, wird durch die Vorschriften weder angestrebt noch sichergestellt, zumal sie keinerlei Bestimmungen dazu enthalten, wie im

Brandfall die vorgeschriebenen Luftströme und/oder Überdrucke auch tatsächlich eingehalten und/oder überwacht werden können. Die Vorschriften allein stellen daher kein brauchbares Mittel zur sicheren Vermeidung von Rauch in Treppenräumen zur Verfugung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und die Rauchschutzeinrichtung der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, daß das Eindringen von Rauch in den Treppenraum dauerhaft und kontrolliert vermieden werden kann, selbst wenn sich äußere Rahmenbedingungen ungünstig verändern sollten. Außerdem soll die Rauchschutzeinrichtung weitgehend unabhängig von der Art des geschlossenen Treppenhauses und der daran grenzenden Geschosse sein und daher für alle Arten von geschlossenen Treppenräumen angewendet werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß im Brandfall ein vorgewählter Überdruck im Treppenhaus durch Regelung sichergestellt wird. Dadurch arbeitet die Rauchschutzeinrichtung weitgehend frei von im Brandfall zufällig vorhandenen Gegebenheitern- Gleichgültig ist auch, ob die Rauchschutzeinrichtung in Verbindung mit einem innen liegenden Treppenraum oder einem an eine Außenwand grenzenden Treppenraum angewendet wird und/oder ob Wohnungstüren od. dgl. direkt in den Treppenraum münden oder durch Vorräume, Flure, Schleusen od. dgl. von diesem abgegrenzt sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in.. der beigefügten Zeichnung schematisch dargestellt ist.

In der Zeichnung ist ein Gebäude 1. dargestellt, das eine Mehrzahl von oberirdischen Geschossen 2, 3 und 4 aufweist, die durch Böden bzw. Decken 5 nur schematisch angedeutet sind. Das Gebäude 1 verfügt ferner über einen z.B. innen liegenden Treppenraum 6 mit schematisch angedeuteten Treppenstufen 7 und über ein Dach 8 mit einem Dachstuhl 9. Im Dach 8 ist eine ins Freie führende Abluftöffnung 10 ausgebildet, die mittels einer schematisch angedeuteten Klappe 11 wahlweise geöffnet oder geschlossen

-9-

werden kann. Die Klappe 11 ist miteinem Hebelmechanismus 12 versehen, der mit einem Stellorgan 14, z.B. einem Stellmotor, einer Hydraulik od. dgl. verbunden istr

In jedem Geschoß 2, 3 und 4 und vorzugsweise auch im Dachstuhl 9 ist je ein Rauchmelder 15 angebracht, der über eine Leitung 16 mit einer Schaltungsanordnung 17 verbunden ist, die z.B. in einem Kellerraum 18 des Gebäudes 1 angeordnet und in einem Schaltschrank untergebracht ist. Als Rauchmelder 15 eignen sich vorzugsweise optische Rauchmelder, wie sie z.B. unter der Bezeichnung ORM 130/A EX von der Fa. Hekatron GmbH, D-79295 Sulzburg/Baden, vertrieben werden. Die Schaltungsanordnung 17 ist außerdem über eine Leitung 19 mit dem Stellorgan 14 verbunden.

In je einem oberen und unteren Bereich des Treppenraums 6 ist ferner je ein manuell betätigbarer Schalter 20 angebracht, der über eine Leitung 21 mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden ist und aus einem üblichen Feuertaster bestehen kann. Schließlich sind an verschiedenen Stellen des Treppenraums 6, insbesondere in der Nähe der Abluftöffnung 10," Drucksensoren 22 angebracht, die über eine Leitung 23 mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden sind.

An den Treppenraum 6 grenzen Türen 25, die mit schematisch angedeuteten Türschließern 26 versehen sind. Die Türschließer 26 halten die Türen 25 normalerweise geschlossen bzw. schließen diese automatisch. Normalerweise sind die Türschließer 26 auf einen vergleichsweise niedrigen Schließdruck eingestellt. Sie können jedoch durch Fernsteuerung auch auf einen höheren Schließdruck eingestellt sein, wozu sie über eine Leitung 27 mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden sind, von der aus diese Umschaltung durch Fernsteuerung möglich ist. Dabei versteht sich, daß die Türen 25 in der Regel in die

Wohnungen hinein geöffnet werden. Für die Zwecke der Erfindung geeignete Türschließer werden z.B. von den Firmen Geze GmbH & Co., D-71229 Leonberg, und DORMA GmbH 4- Co. KG, D-58256 Ennepetal, unter den Bezeichnungen GEZE TS 4000 EFS bzw. DORMA TS 73 EMR vertrieben.
30

In einem unteren Bereich des Treppenraums 6, z.B. einem Kellerraum 29, ist eine Belüftungsanlage 30 installiert, die über eine Leitung 31 ebenfalls mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden ist und beispielsweise wenigstens einen ausreichend leistungs-

• · 9 ·

- 10-

starken Ventilator aufweist, der Außenluft in den Treppenraum fördern kann und in Abhängigkeit von der Größe des Treppenraums 6 so bemessen ist, daß er in diesem im Brandfall einen vorgewählten Überdruck auch dann erzeugen kann, wenn eine oder mehrere der Türen 25 ganz oder teilweise geöffnet sind. 5

Schließlich ist in einem vorzugsweise unteren Bereich des Treppenraums 6 eine nicht dargestellte Zuluftöffnung vorgesehen, die beispielsweise aus einer Haustür, aber auch aus einer entsprechend der Abluftöffnung 10 ausgebildeten, mit einer steuerbaren Klappe verschließbaren, zusätzlichen Öffnung bestehen kann.

Die Schaltungsanordnung 17 bildet u.a. eine Regeleinrichtung. In dieser Regeleinrichtung bildet der Luftdruck im Treppenraum 6 die Regelgröße, die im Brandfall auf einem vorgewählten, von einem Sollwertgeber gelieferten Sollwert gebracht bzw. gehalten werden soll, wobei der Sollwertgeber auch zur stufenlosen Veränderung bzw. Einstellung des Sollwerts ausgebildet sein kann. Zur Messung der Regelgröße dienen die Drucksensoren 22, deren Istwerte mit dem vom Sollwertgeber gelieferten Wert verglichen werden. Die aus dem Vergleich resultierende Regelabweichung wird einem Regler zugeführt, der ein Stellsignal erzeugt, das dem Stellorgan 14 der Regeleinrichtung zugeführt wird, um die Abluftöffnung 10 je nach gemessenem Überdruck mehr zu öffnen oder zu schließen.

Die Drucksensoren 22 sind dabei vorzugsweise als Differenzdruckmesser ausgebildet, die den Differenzdruck zwischen dem im Treppenraum 6 herrschenden Druck und dem außerhalb des Gebäudes 1 herrschenden Druck messen.

Zur hörbaren Anzeige eines Brandfalls kann die Schaltungsanordnung 17 über eine Leitung 33 mit einer entsprechenden Alarmanlage 34 (Klingel, Hupe, Sirene od. dgl.) verbunden sein.

Die Schaltungsanordnung 17 und die mit ihr verbundenen Teile werden durch das übliche Stromnetz betrieben. Fällt dieses aufgrund des Brandes oder einer anderen Störung aus, wird die erforderliche elektrische Energie von einer Notstromversorgung 35 geliefert, die über Leitungen 36 mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden ist. Diese Notstromversorgung 35 ist vorzugsweise so ausgebildet und eingerichtet, daß sie, anders als bisher gefordert, nach dem Ausfall des üblichen Stromnetzes bei Batteriebetrieb bereits innerhalb

von Millisekunden, d.h. praktisch ohne Verzögerung den weiteren Betrieb der Schaltungsanordnung 17 übernimmt, ohne daß es zu Funktionsstörungen, beispielsweise durch Abfall von Relais, Schützen od. dgl., kommen kann.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Rauchschutzeinrichtung ist wie folgt:

Sollte in einem der Geschosse 2, 3 oder 4 oder in einer darin befindlichen Wohnung ein Brand ausbrechen, wird beim Eindringen von Rauch in den Treppenraum 6 zunächst wenigstens einer der Rauchmelder 15 ausgelöst, wodurch der Schaltungsanordnung 17 über die Leitung 16 ein entsprechendes elektrisches Störsignal zugeleitet wird. Alternativ kann dieses Störsignal auch dadurch ausgelöst werden, daß eine den Brand entdeckende Person manuell einen der Schalter 20 betätigt. Infolge der Brand- bzw. Rauchmeldung erzeugt die Schaltungsanordnung 17 in der Leitung 33 ein elektrisches Signal, das die Alarmeinrichtung 34 auslöst, und in der Leitung 31 ein elektrisches Signal, das die Belüftungsanlage 30 bzw. die in dieser installierten Ventilatoren einschaltet. Gleichzeitig gibt die Schaltungsanordnung 17 über die Leitung 23 ein Schaltsignal ab, um alle Türschließer 26 auf die hohen Schließdrucke umzuschalten. Schließlich wird auch die Regeleinrichtung aktiviert, wodurch die von den Drucksensoren 22 kommenden Istsignale des im Treppenraum 6 herrschenden Luftdrucks mit einem für den Brandfall vorgegebenen Solldruck (z.B. zwischen 10 und 50 Pa) verglichen werden.

Die Aktivierung der Belüftungsanlage 30 hat zur Folge, daß der von ihr erzeugte Luftstrom von unten nach oben durch den Treppenraum 6 strömt. Dabei ist die Belüftungsanlage 30 so dimensioniert, daß der erzeugte Luftstrom zumindest bei geschlossener Abluftöffnung 10 ausreicht, um den vorgewählten Überdruck im Treppenraum 6 zu erzeugen. Dies sollte allerdings vorzugsweise auch für den Fall gelten, daß eine oder mehrere Türen 23 ganz oder teilweise geöffnet sind oder geöffnet werden, um während der gesamten Dauer des Brandes oder wenigstens für eine möglichst große Zeitlang den Überdruck aufrecht erhalten zu können. Die Belüftungsanlage 30 ist daher insgesamt zweckmäßig für einen Volumenstrom bemessen, der wesentlich größer ist, als zur Herstellung des gewünschten Überdrucks bei geschlossener Abluftöffnung 10 und geschlossenen Türen 23, d.h. bei Idealbedingungen, benötigt wird.

• **&diams;

- 12-

Nach dem Aktivieren der Belüftungsanlage 30 wird von der Schaltungsanordnung 17 über die Leitung 23 ständig ein ausgewählter Drucksensor 22 überwacht, beispielsweise der in unmittelbarer Nähe der Abluftöffnung 10 befindliche Drucksensor 22. Zeigt dieser das Erreichen des vorgewählten Luftdrucks an, gibt der Regler der Schaltungsanordnung 17 über die Leitung 19 ein derartiges Stellsignal an das Stellorgan 14 ab, daß die Klappe 11 im weiteren Verlauf derart geöffnet bzw. geschlossen wird, daß der vom überwachten Drucksensor 22 angegebene Luftdruck innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs um den gewünschten Sollwert schwankt, wie dies für Regeleinrichtungen charakteristisch ist. Dadurch wird unabhängig von den im Einzelfall vorhandenen Bedingungen nicht nur die Einhaltung des gewünschten Überdrucks im Treppenraum 6 überwacht, sondern auch sichergestellt, daß dieser Überdruck überhaupt erreicht wird und daher kein Rauch in den Treppenraum 6 gelangen kann.

Alternativ wäre es möglich, als Stellglied für den Regelvorgang die Zuluftöffnung bzw. eine dieser zugeordnete Klappe zu verwenden oder den von der Belüftungsanlage 30 abgegebenen Luftstrom zu verändern, indem z.B. die Ventilatoren langsamer oder schneller gedreht oder abwechselnd ein- bzw. ausgeschaltet werden.

Die Anwendung mehrerer Rauchmelder 15, Drucksensoren 22 od. dgl. dient einerseits dem Zweck, ein redundantes System zu schaffen, das auch beim Ausfall einer der Komponenten noch funktionsfähig ist. Andererseits können diese Teile je nach Bedarf den einzelnen Geschossen 2, 3 und 4 oder Wohnungen zugeordnet werden, um eine größere Ansprechempfindlichkeit zu erhalten oder eine schnellere Inbetriebnahme der Rauchschutzeinrichtung zu ermöglichen. Dabei versteht sich, daß auch die Leitungen 16, 19, 23 usw. aus Redundanzgründen entsprechend mehrfach vorhanden sein können.

Die Türschließer 26 sind nach ihrer Umschaltung vorzugsweise auf einen Schließdruck eingestellt, der derart an den im Treppenraum 6 gewählten Überdruck angepaßt ist, daß sich die zu den Wohnungen hin öffnenden Türen trotz des Überdrucks noch vergleichsweise leicht betätigen lassen (Fallen- und Riegelfunktion) und der durch den Überdruck im Treppenraum 6 erzeugte Überdruck keinen zu starken Anpreßdruck der Fallen, Riegel od. dgl. an die zugeordneten Zargenteile zur Folge hat. Dadurch wird vermieden, daß die Türen im Brandfall unüberwindbare Hindernisse z.B. für Kinder und Schwache od. dgl.

•-13-

darstellen. Außerdem gewährleistet der erhöhte Schließdruck, daß die Türen trotz des im Treppenraum 6 herrschenden Überdrucks weiterhin automatisch schließen und beim Versuch, sie zu öffnen, nicht ruckartig aufspringen. Der erhöhte Schließdruck ist dabei in Abhängigkeit vom hergestellten Überdruck im Treppenraum 6 zu wählen. 5

Im übrigen kann vorgesehen sein, an vorgewählten Stellen des Treppenraums 6 zusätzlich manuell betätigbare Schalter 37 anzubringen, mittels derer die Belüftungsanlage 30 auch dann eingeschaltet und/oder die Klappe 11 od. dgl. auch dann betätigt werden kann, wenn kein Brand bzw. Rauch gemeldet wird, beispielsweise um eine momentane Durchlüftung des Treppenraums 6 zu bewirken. Die Schalter 37 sind zweckmäßig über eine Leitung 38 mit der Schaltungsanordnung 17 verbunden. Ein weiterer Schalter kann vorgesehen sein, um die Schaltungsanordnung nach einem Brand, einem Testlauf od. dgl. wieder in den Ausgangszustand zurückversetzen zu können.

Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das sich auf vielfache Weise abwandern läßt. .Dies gilt einerseits für die Ausbildung und Anordnung der beschriebenen Bauelemente, Andererseits können die schematisch angedeuteten Türen 23 aber auch zu besonderen Vorräumen, Fluren oder Schleusen führen, die durch weitere Türen von den eigentlichen Wohnungen abgetrennt und ggf. mit weiteren Belüftungsanlagen versehen sind. Auch in diesem Fall stellt die beschriebene Regelung sicher, daß kein Rauch in den Treppenraum 6 gelangen kann, sofern der dort erzeugte Überdruck größer als ein etwa in den Vorräumen od. dgl. herrschender Überdruck ist. Außerdem kann es sich um ein Treppenhaus handeln, das an eine Außenwand grenzt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schaltungsanordnung 17 so ausgebildet, daß die Abluftöffnung 10 beim Auftreten von Rauch zunächst eine Zeitlang geöffnet bleibt oder geöffnet wird. Dies dient dem Zweck, bereits vorhandenen Rauch möglichst schnell ins Freie gelangen zu lassen. Erst danach wird dann die Regeleinrichtung aktiviert, um die beschriebene Wirkung zu erzielen.

Claims

Ansprüche

1. Rauchschutzeinrichtung für einen geschlossenen Treppenraum (6) mit einer in diesem anzuordnenden, zur Herstellung eines Überdrucks bestimmten, wenigstens einen Ventilator aufweisenden Belüftungsanlage (30), wenigstens einem Rauchmelder (15), einer an die Belüftungsanlage (30) und den Rauchmelder (15) angeschlossenen Schaltungsanordnung (17) zum Einschalten der Belüftungsanlage (30) beim Auftreten von Rauch, wenigstens einer in einem unteren Bereich des Treppenraums (6) befindlichen Zuluftöffnung und wenigstens einer in einem oberen Bereich des Treppenraums (6) befindlichen Abluftöffnung (10), dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung (17) wenigstens einen, im Treppenraum (6) zu montierenden Drucksensor (22) aufweist und mit diesem und der Belüftungsanlage (30) und/oder der Zuluftöffnung und/oder der Abluftöffnung (10) eine Regeleinrichtung zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines vorgewählten Überdrucks im Treppenraum (6) nach dem Ansprechen des Rauchmelders (15) bildet.

2. Rauchschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftöffnung (10) eine verschließbare Klappe (11) und die Regeleinrichtung ein Stellorgan (14) zum Öffnen bzw. Schließen der Klappe (11) aufweist.

3. Rauchschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung einen einstellbaren Sollwertgeber zur Einstellung des vorgewählten Überdrucks aufweist.

4. Rauchschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Treppenraum (6) grenzende Türen (25) selbsttätige Türschließer (26) aufweisen, deren Schließdrucke durch Fernsteuerung zumindest von normalen, niedrigen Weiten auf hohe Werte umschaltbar sind, und daß die Schaltungsanordnung (17) so mit den Türschließern (26) verbunden ist, daß diese beim Auftreten von Rauch auf die hohen Werte umgeschaltet werden.

5. Rauchschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung (17) so ausgebildet ist, daß die Abluftöffnung (10) beim
Auftreten von Rauch zunächst für eine vorgewählte Zeitspanne geöffnet wird oder bleibt und erst dann die Regeleinrichtung aktiviert wird.

6. Rauchschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung (17) so an eine Notstromversorgung (35) angeschlossen ist, daß beim Ausfall des üblichen Stromnetzes keine Funktionsstörung eintritt.

7. Rauchschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung (17) an wenigstens einen Schalter (20) zum manuellen
Einschalten der Belüftungsanlage (30) und zum Umschalten der Türschließer (26)
angeschlossen ist.