DE90793C - - Google Patents
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- A43D69/00—Shoe-nailing machines
- A43D69/005—Shoe-nailing machines using nails being made from alternative materials, e.g. leather
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 71: Schuhwerk.
(En GL.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. September 1895 ab.
Durch vorliegende Erfindung soll die Möglichkeit geboten werden, bei auf Maschinen
hergestellten Stiefeln eine glatte Brandsohle zu sichern, d. h. eine Brandsohle, welche keine
Vorsprünge in Form von Nagel- oder Stiftenspitzen zeigt. Das Vorstehen der Nagelspitzen
ist ein Uebelstand, der oft Anlafs zu Klagen seitens des Trägers des Schuhwerks gegeben
hat. Um nun diesen Uebelstand zu vermeiden, wird die Ahle oder Spitze nur durch einen
Theil der Brandsohle hindurchgeführt, und es erhalten die Nägel eine solche Länge, dafs sie
nur so weit in die Brandsohle eindringen wie die Ahle.
Es ist bekannt, dafs sich die Dicke der Sohle je nach dem Stiefeltheil verändert, d. h.
die Sohle am Gelenk ist dünner als am Fufsballen; demzufolge mufs die Ahle an dem
einen Theil der Sohle weniger tief eindringen und müssen die Nägel oder Stifte an diesem
Theil kürzer sein als für den anderen. Es sind daher Vorkehrungen getroffen, wodurch
die Bewegung der Ahle sowie die Länge des Nagels nach Erfordernifs geregelt bezw. abgeändert
werden kann.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Maschine,
deren Untertheil weggelassen ist, da dieser keinen Theil der Erfindung bildet.
Fig. 2 zeigt in gröfserem Mafsstabe den Kopf der Maschine, von welchem der Deutlichkeit
halber einige Theile weggelassen sind.
Fig. 3 stellt eine Draufsicht des Maschinenkopfes und
Fig. 4 eine theilweise Stirnansicht desselben dar.
Fig. 5 zeigt eine Stirnansicht des Mechanismus zur Zuführung des Streifens oder Drahtes, von
welchem der Nagel abgeschnitten wird. Fig. 6 und 7 sind Seitenansichten des genannten Zuführungsmechanismus,
theilweise im Schnitt und in zwei verschiedenen Stellungen der Theile.
Fig. 8 und 9 stellen in Seitenansicht (theilweise im Schnitt) und in Stirnansicht den
Mechanismus zum Erfassen des Nageldrahtes sowie denjenigen zum Abschneiden der für
einen Nagel nöthigen Länge dar. Fig. 8a, 8b
und 8 c zeigen Einzelheiten der Greifbacken in Seitenansicht und Grundrifs bei geöffneter
Stellung und im Grundrifs bei geschlossener Stellung.
Fig. 10 und 11 sind Seitenansichten und
Fig. 12 und 13 Stirnansichten der Daumenscheibe
zum Bethätigen der Ahle und des Nageltreibers. Fig. 1 3 a und 13 b stellen in
Stirnansicht und im Grundrifs das mit Vortheil zur Verwendung kommende Messer zum Abschneiden
des Drahtes dar.
Fig. 14 zeigt in Seitenansicht einen Kopf zum Aufnageln der Sohle auf einen Leisten,
wobei die Sohlenlauffläche nach oben liegt. Fig. 14 a zeigt eine Arbeitsstellung beim Aufnageln
des Oberleders auf die Brandsohle.
Fig. ι 5 zeigt einen Mechanismus zum Besohlen des Stiefels auf einem Horn, und zwar von
oben nach unten von der Rahmenseite her.
Fig. 16 bis 20 stellen im Detail die Mechanismen zur Zuführung und zum Abschneiden
der. Nägel von einem Holzstreifen dar. Fig. 16 zeigt einen theilweisen Schnitt des Schwingrahmens,
Fig. 17 einen Horizontalschnitt durch
die Vorrichtung zum Festhalten und Abschneiden des Streifens. Fig. 18 zeigt die
beiden Stellungen des Schwingrahmens beim Einstechen in das Leder und beim Eintreiben
des Nagels. Fig. 19 zeigt im Querschnitt und gröfseren Mafsstabe die Zuführungsstange und
das senkrecht sich bewegende Messer und Fig. 20 eine Seitenansicht der Platte zum Anhalten
des Messers.
Bei praktischer Ausführung der Erfindung wird das Oberleder des Schuhes oder Stiefels
um einen eisernen Leisten gelegt, der in der üblichen Weise in der Maschine auf einem
Halter sein Auflager findet; wenn nun ein jeder Theil des Oberleders mit der Hand über
den Leisten gelegt ist, so wird dasselbe, nach einem selbsttätig zu bewirkenden Einstechen
eines Loches durch das Oberleder hindurch und in die Brandsohle hinein dadurch an
letzterer befestigt, dafs ein Nagel oder Pflöckchen aus Leder, Holz oder dergl. eingesetzt
wird; dieser Nagel wird von einem. Streifen oder Draht abgeschnitten und durch einen
Treiber eingetrieben. Wenn der vorliegende Erfindungsgegenstand zum Aufnageln der Sohle
oder für Rahmenarbeit verwendet wird, so wird der Schuh oder Stiefel auf ein Horn aufgesetzt,
wie solches bei dieser Art von Maschinen gebräuchlich ist.
Der Maschinenkopf besteht aus einem Rahmen, in welchem mittelst geeigneter Führungen eine
aufrecht stehende Spindel gelagert ist; letztere dient als Drehzapfen für einen seitlich ausschwingenden
Kopf, der das Werkzeug zum Einstechen der Löcher, das Zuführungsrohr
für die Nägel und den Treiber trägt. Der Kopf wird zur Seite bewegt, um die Theile
der Reihe nach über die Mittelachse eines am Rahmen sitzenden Kanals oder Ansatzes zu
bringen, der in geringer Entfernung unter dem unteren Ende des Kopfes sich befindet. Diese
Verschiebung erfolgt durch zwei Hubscheiben, welche auf einer waagrechten, am feststehenden
Kopfe gelagerten Welle sitzen.
Die Ahle oder das Werkzeug zum Einstechen der Löcher sowie der Treiber bestehen
aus Stangen, die in Führungen am ausschwingbaren Kopfe sitzen und an ihren oberen Enden
seitlich vorstehende Stifte oder Klötzchen tragen; letztere greifen in die gabelförmigen Enden
zweier Hebel ein, die am Schwingrahmen Lagerung finden und an ihren hinteren Enden
Röllchen tragen. Diese Röllchen liegen in Nuthen an den Seitenflächen der Hubscheiben
und ertheilen den Hebeln ihre Auf- und Abwärtsbewegung.
■ Die den Hebel zum Bewegen der Ahle bethätigende
Scheibe ist seitlich mit einem Flügel versehen, welcher eine besondere Daumenfläche
bildet und seine Stellung verändern kann, um dem Hebel und demzufolge der Ahle eine
mehr oder weniger grofse Bewegung ertheilen zu können.
Die Stellung des Flügels auf der Daumenscheibe wird automatisch nach Maisgabe der
veränderlichen Stärke des Arbeitsstückes geregelt,' wenn für letzteres als Auflager das Horn
verwendet wird. Um den Flügel zu verstellen, sind zwei horizontal liegende Hebel C und P
in der Maschine angeordnet, der eine gerade unter den Hubscheiben, der andere unter dem
Drehzapfen des Hornes. Die hinteren Enden der Hebel sind durch eine Stange C mit einander
verbunden. Das kurze Ende des unteren Hebels ragt in die Nuth eines Bundringes auf
der Hornspindel und der obere Hebel ist mit einem beweglichen Arm versehen, welcher ein
gegen die Kante des Flügels an der Daumenscheibe anliegendes Röllchen trägt. Wird nun
die den Leistenhalter oder das Horn niederdrückende Spindel durch Veränderungen in
der Dicke oder der Stellung des Arbeitsstückes niedergedrückt, so wird der Flügel an die
Daumenscheibe .herangedrückt, das Ende des Hebels schwingt in einem gröfseren Bogen aus,
und es mufs auch die Ahle einen gröfseren Weg zurücklegen.
Wenn zur Aufnahme und zum Halten des Arbeitsstückes der Leisten dient, so ist nur
der obere Hebel nothwendig. Eine vom vorderen Ende dieses Hebels herabhängende Stange trägt an ihrem unteren Ende einen
Finger, der sich in der Spalte zwischen Sohle und Oberleder eines Stiefels auf das Oberleder
oder auf die Brandsohle aufsetzt, wodurch der Hub der Ahle geregelt wird. Um ein unrichtiges
Aufpressen dieses Fingers auf das Oberleder zu verhindern und den Hebel während des Eintreibens der Ahle in seiner Stellung zu
halten, wird durch eine Feder ein keilförmiger Klotz unter das hintere Ende des Hebels geschoben
und dann beim Eintreiben des Stiftes der keilförmige Klotz durch eine schräge
. Fläche an der einen Daumenscheibe zurückgezogen.
Das Zuführungsrohr ist mit einer Anzahl von Knaggen besetzt, welche von einem am
oberen Ende des einstechenden Werkzeuges sitzenden Stift bethätigt werden. Der Lederstreifen
oder Holzstab, aus welchem der Nagel hergestellt werden soll, geht im Zuführungsrohr nach abwärts und wird in der Nähe des
unteren Endes des Rohres von zwei Greifern erfafst, von denen der eine feststeht, dagegen
der andere sich mit dem Rohr bewegt. Dieser Greifertheil prefst sich gegen einen Theil des
Lederstreifens an und nimmt diesen mit dem Rohr nach abwärts, während der zurückbleibende
feststehende Greifertheil ein nachfolgendes Zurückziehen verhindert.
Um den zur Bildung eines Nagels nöthigen Theil vom Draht oder Holzstreifen abzuschneiden,
ist ein Messer vorgesehen. Nach-
dem dieser Theil ausgestofsen ist, wird er von zwei Fingern zwischen dem Führungskanal
und dem unteren Ende des ausschwingbaren Kopfes erfafst und so lange festgehalten, bis
durch die selbstthätige Einwirkung der Daumenscheiben auf den ausschwingenden Kopf das
Zuführungsrohr zur Seite geschoben und der Treiber über den abgeschnittenen Drahttheil
gelangt, der dann aus dem Bereich der Greifer heraus in das in der Brandsohle gebildete
Loch eingetrieben wird, wodurch mittelst eines hölzernen oder ledernen Nagels das Oberleder
an der Brandsohle befestigt wird, ohne dafs der Nagel ganz durch die Brandsohle hindurchgeht.
Der Ständer A (Fig. i) trägt in einer Ausladung
A1 eine senkrechte. Spindel B, welche zur Aufnahme des Horns -B1 oder der Leistenspitze dient; das Horn kann auch durch ein
Auflager für einen Leisten ersetzt werden. Diese Spindel wird durch eine Feder B2 in
angehobener Stellung erhalten und ist mit einem Bundring B3 versehen, in dessen Nuth
das gegabelte Ende eines Hebels C hineinragt.
Durch die Stange C1 ist der Hebel C mit
einem Theil der im Kopf A2 untergebrachten
Vorrichtung verbunden; dieser Kopf, der sich an den Ständer A anschliefst, besitzt eine
Lagerung A2* für die aufrechtstehende Spindel D (Fig. 2). Auf letzterer sitzt ein Schwingrahmen
E, der aus zwei durch eine Platte mit einander verbundenen Armen besteht; in dieser
Platte sind drei verticale Einschnitte oder Aussparungen vorgesehen. Von dem Kopf A2
erstrecken sich die Arme A3 A3 nach oben und
bilden die Lager für eine Daumenscheibenwelle F, die gleichzeitig die. Antriebswelle ist.
Von der Rückseite des Schwingrahmens E stehen Augen E1 ab, in deren Lagerschalen
eine Achse mit aufgesetzten gabelförmigen Hebeln G GL ruht (Fig. 5, 6 und 7). G2 sind
Röllchen an genannten Hebeln; wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, stehen die Röllchen in einem
Winkel zu einander und drehen sich in den Nuthen der Hubscheiben HHl 1 von denen
die eine für die Bewegung des Treibers und die andere für die Bewegung der Ahle dient.
Diese Scheiben sitzen auf Welle F. Wird der Rahmen E nach der einen oder anderen Seite
ausgeschwungen, so gelangen die Rollen der Hebel in die Nuthen der Scheiben, um. die
entsprechenden Werkzeuge zum Einstechen und Eintreiben zu bethätigen.
Die Schwingbewegung des Rahmens wird selbstthätig durch die Röllchen J hervorgerufen
, welche in den auf dem Rahmen E sitzenden Augen E2 Lagerung finden und an
der Umfiäche der Daumenscheiben H H1 hinlaufen. Diese Scheiben sind so zu einander
eingestellt, dafs ein voller Theil. an der einen Scheibe dem einen Röllchen gegenübersteht,
wenn ein weggearbeiteter Theil an der anderen Scheibe dem anderen Röllchen gegenübersteht;
hierdurch wird der Rahmen zu geeignetem Zeitpunkt nach rechts oder links gedreht.
Steht der Rahmen in seiner mittleren Lage, so werden die Hebel G G1 durch einen Finger K
aufser Wirkung gehalten; dieser gebogene Finger legt sich über das hintere Ende der
Hebel, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich.
In den Schwingrahmen E sind drei Stangen eingesetzt, der Treiber X, der Nagelzuführer Y
und der Einstecher Z (Fig. 5 bis 7). Der Treiber X ist drehbar an einem Klotz G* gelagert,
der sich in der Gabel des Hebels G verschieben kann, während der Einstecher Z
drehbare Lagerung an einem Klotz G*1 findet, der, wie aus Fig. 2 und 4 ersichtlich, in die
Gabel des Hebels G1 verschiebbar eingesetzt ist. Die Stangen werden niedergedrückt, je
nachdem das Röllchen G2 an dem entsprechenden Hebel G und G1 in der Nuth der Daumenscheibe
H oder in derjenigen der Daumenscheibe H1 sich befindet, Um den Nagel einzutreiben
oder mit der Ahle in das Leder einzustechen.
Der Einstecher ist nach Art des Einsetzens einer Nadel in die Nadelstange einer Nähmaschine
oder in anderer geeigneter Weise in das Ende der Stange Z und der Treiber in
das Ende der Stange X eingesetzt. .
Der Zuführungsmechanismus Y zur Weiterbewegung des Leder- oder Hölzstreifens, von
welchem die Nägel gebildet werden, besteht aus einer runden Stange, die bei χ (Fig. 3, 5,
6 und 7) auf ihrer ganzen Länge genuthet ist. Kurz vor dem unteren Ende der Stange sind
zwei Augen zur Lagerung eines Prefsfingers a angebracht, der durch eine Feder in seiner
Stellung gehalten wird. Das Ende dieses Fingers tritt in den Schlitz der Stange ein
und drückt unter der Wirkung der Feder auf den Streifen W. Ein Theil des Streifens wird
beim Abwärtsbewegen über den Schwingrahmen E hinausgerückt, um in der nachbeschriebenen
WTeise weiter verwendet zu werden. Schwingrahmen E ist bei \ ebenfalls
mit einem Spalt versehen, welcher vor der Nuth in der Stange Y liegt; in diesen Spalt \
fafst ein Prefsfinger b hinein, der mittelst Augen an der Fläche E* des Schwingrahmens gelagert
ist. Das Ende dieses Greifers drückt unter dem Einflufs einer Feder gegen den
Streifen W1 und'zwar an. einer Stelle, die noch
tiefer liegt als diejenige, welche die Zuführungsstange in ihrer tiefsten Stellung einnimmt.
Am oberen Ende der Stange Y sitzen zwei einstellbare Knaggen dd\ zwischen welchen
ein Auge c am oberen Ende. der Stange Z für
den Einstecher hineinragt. Wenn der die Einstecherstange Z bethätigende Hebel G1 aus der
Stellung Fig. 6 in die Stellung Fig. 7 übergeht, so wird nach einem kurzen Todtgange
der Arme gegen den unteren Knaggen d an-
treffen und die Zuführungsstange Y nach abwärts schieben, womit gleichzeitig der Streifen
oder Draht mit nach abwärts geschoben wird
Bei der Rückwärtsbewegung des Hebels G1
trifft das Auge c kurz vor dem Ende seines Anhubs gegen den Knaggen d1 an, der die
Zuführungsstange Y mit nach oben nimmt, deren Greifer α über den durch den Greifer b
zurückgehaltenen Leder- oder Holzstreifen hinweggleitet. Hat die Stange Y ihre höchste
Stellung erreicht (Fig. 6), so hält der Greifer a. den Streifen oder Draht an einem noch höher
gelegenen Punkte fest, so dafs ein neuer Theil . Draht von der Rolle in die Führungsstange
eingezogen wird, wenn die Stange Y das nächste Mal nach abwärts geht.
Ist nun ein Stück Draht- oder Streifenlänge aus dem Schwingrahmen E herausgeschoben,
der sich dann in der Mittellage seiner Bewegung befindet, so wird diese Länge durch
zwei Greifer L L1 (Fig. i, 2, 8 und 9) erfafst,
welche mit ihren gezackten Enden in einander greifen. Diese Greifer L L1 sitzen auf Achsen,
die in Lagern in den gebogenen Armen A* liegen; letztere stehen von dem Kopfe A'2*
ab und umgreifen den Schwingrahmen E. Auf der Achse eines jeden dieser Greifer sitzen
Arme L2 L3, welche durch ein Gelenk Z,4 mit
einander verbunden sind (Fig. 8). Am Arm Ls sitzt drehbar die Schubstange Z,5, die durch
Gelenk Le an den Arm A3 angeschlossen ist
und dadurch eine nahezu parallele Bewegung erhält. Am oberen Ende der Schubstange Z,5
befindet sich ein Röllchen Z7, welches sich gegen die Kante der auf der Welle F sitzenden
Daumenscheibe M anlegt (Fig. 4 und 8). Am freien Ende des Armes Z,2 ist eine Schraubenfeder
Ls angehängt, welche die Greifer schliefst und das Röllchen L7 gegen die Daumenscheibe
M anprefst.
Fig. ι zeigt die Greifer in geöffneter, Fig. 8 dieselben in geschlossener Stellung; in letzterer
Figur ist die geöffnete Stellung der Greifer ebenfalls punktirt angegeben.
Wird der überstehende Draht von den Greifern festgehalten, so wird ein Messer N
nach vorwärts bewegt, welches die für den Nagel nothwendige Länge abschneidet.
Diese Messerklinge N, in Fig. 1, 2, 8 und 9 ersichtlich, erhält unterhalb des Schwingrahmens
E in V-förmigen Nuthen Führung und wird durch einen bei N'2 an der Kopfplatte
E* des Rahmens E gelagerten Hebel N1 (Fig. i, 8 und 9) bethätigt.
Durch einen Daumen JV3 auf Welle F wird
der Hebel 2V1 unter Vermittelung eines geeignet geführten Zwischengliedes JV4 bewegt,
wobei eine Feder 2V5 das abgerundete Ende von N1 gegen den Hubdaumen anprefst.
Das Messer besteht aus einem horizontalen, hin und her sich verschiebenden Arm Nx
(Fig. 13a und 13b), der mittelst eines Auges
seitlich am Schwingrahmen E gelagert und an seiner inneren Kante mit einer Messerklinge
versehen ist. Durch Zwischenglied N*, welches am Rahmen E gelagert ist und durch einen
Knaggen auf Welle F bethätigt wird, wird genannter Arm hin- und herbewegt. Diese
Messerform ergiebt einen Scheerenschnitt und eignet sich für Stifte, die nicht aus Leder hergestellt
sind. ·
Ist der Stift abgeschnitten, so wird der Treiber in Arbeitsstellung gebracht und der
Stift durch die Führung O hindurch nach unten in das Material eingedrückt, welches sich
gegen die Führung anlegt.
Die Vorrichtung zur Regelung der Tiefe des Einstechens sowie zur Bestimmung der
Länge des Nagels ist folgende: Durch die um die Spindel B gewickelte Schraubenfeder B'2
(Fig. 1) wird das Horn B1 gegen die Führung O
angelegt. Legt man nun Lederlagen zwischen Horn und Führung O ein, so wird das Horn
entsprechend mehr oder weniger nach unten gedrückt. Diese Verschiebung des Hornes veranlafst
ein mehr oder weniger starkes Niederdrücken des kürzeren Armes des Gabelhebels C,
infolge dessen der längere Arm desselben sowie die Verbindungsstange C1 nach oben sich bewegen,
durch welche die Einstellvorrichtung bethätigt wird.
Diese Vorrichtung besteht aus einem bei P1 am Kopfe A2 gelagerten Hebel P (Fig. 2).
Unterhalb des Drehpunktes P1 ist bei P2 an dem Hebel ein nach aufwärts gerichteter, gebogener
Arm Q gelagert, der an seinem oberen Ende ein Röllchen Q.1 trägt und durch einen
gebogenen Hebel P3 gehalten wird; letzterer ist bei P4 an dem Kopftheil A3 drehbar gelagert.
Diese Vorrichtung kommt nun in Verbindung mit der den Eintreiber bethätigenden Daumenscheibe H1 zur Verwendung, welche
Scheibe mit einem Flügel oder einer einstellbaren daumenartigen Fläche H2 versehen ist
(Fig. 2, 10 und 12). Dieser Flügel ist seitlich
an der Daumenscheibe H1 drehbar gelagert und wird in seiner gewöhnlichen Stellung,
d. h. von der Welle -F weg, durch eine Feder H3 gehalten. Dreht sich nun die
Scheibe H1, so trifft der Flügel H'2 gegen das
Röllchen Q.1 an; ist letzteres durch Nieder- !
drücken des Hornes angehoben, so wird der mit der Scheibe H1 herumkommende Flügel H2
nach innen gegen die Welle F gedrückt. Die Innenfläche des Flügels H'2 ist die zur Wirkung
gelangende Daumenfläche, gegen welche das Röllchen G2. am Hebel G1 arbeitet; je mehr
also der Flügel iV2 nach einwärts gedrückt wird, desto mehr wird auch der. Hebel G1
ausgeschwungen; demnach ist auch die Bewegung des Einstechers Z eine um so gröfsere.
Je nach der Dicke des Leders zwischen der Führung O und dem Horn B1 wird sich die
Tiefe richten, auf welche der Einstecher Z nach abwärts geht, und wird auch entsprechend
die Länge des abgeschnittenen Nagels sein, weil die Zuführung des Drahtes in der oben
angegebenen Weise durch die Bewegung des Einstecherhebels G1 geregelt wird.
Die beschriebene Vorrichtung eignet sich besonders zum Annageln des Oberleders an
die Brandsohle, ehe die Sohle angenagelt wird; es kann aber unter gewissen geringen Abänderungen
die Maschine auch zum Aufnageln der Sohle von deren Lauffläche aus oder von der Rahmenseite her verwendet werden.
In der Anordnung nach Fig. 14 ist Schubstange C1 mit einem Hebel R verbunden, der
seinen Drehpunkt bei R1 auf dem Kopfe A2 hat. Durch eine Schraubenfeder R'2 wird
Hebel R beständig nach oben gezogen. An der anderen Seite seines Drehpunktes ist der
Hebel zu einem kurzen Arm jR3 und einem
langen Arm i?4 ausgebildet. An dem kurzen Arm ist die gebogene Stange S drehbar angehängt,
deren seitlich vorstehende Nase S1 während des Arbeitsvorganges in den zwischen
Oberleder und Sohle befindlichen Spalt am Stiefel eintritt, wenn sich letzterer auf dem
Leisten befindet. In Fig. 14 sind vier Lagen Sohlen ersichtlich; an manchen Theilen wird
eine solche Dicke weggearbeitet und dadurch die gesammte Sohlenstärke eine geringere; demzufolge
wird der Leisten durch die Schraubenfeder B'2 nach oben gedrückt (Fig. 1) und liegt
dann der Spalt am Stiefel höher.
Stange S wird hierdurch angehoben und schwingt der Hebel R3 nach oben, wodurch
Schubstange C1 nach unten gezogen und das
Röllchen Q1 aus der Bahn der mit Flügel besetzten Daumenscheibe H'2 gezogen wird,
während auch die Bewegung des Einstechers Z und des Zuführungsrohres Y entsprechend vermindert
wird. Während des Einstechens macht sich ein Festhalten des Hebels nebst Zubehör
nöthig; zu diesem Zweck wird an der Unterseite des Hebels eine schräge Fläche angebracht
und unter letzterer ein Keil T vorgesehen, welcher — entgegen dem Druck der Feder T1 —
durch einen Hebel T2 verschoben wird. Dieser Hebel wird durch einen seitlich aus der
Daumenscheibe H1 vorstehenden Stift T3 oder
durch eine Scheibe auf der Achse F ausgeschwungen.
Am längeren Arm i?4 des Hebels R ist
drehbar eine Stange S'2 gelagert, die sich auf die Brandsohle aufsetzt und die Tiefe bestimmt,
bis zu welcher der Einstecher eindringt, wenn das Aufnageln des Oberleders an die Brandsohle
erfolgen soll. Diesen Arbeitsvorgang zeigt Fig. 14a.
Fig. 15 stellt das Befestigen der Sohle an dem Rahmen dar, wobei der Stiefel auf ein
Horn aufgesetzt ist. Bei dieser Anordnung ist eine auf der Spitze des Hornes befestigte
Führung S3 vorgesehen, welche eine gerade Reihe von einzustechenden Löchern sichert,
und es stehen dabei die eingetriebenen Nägel immer im gleichen Abstande von der Sohlenkante.
Wenn von einem Streifen aus Holz oder anderem Material der Nagel vor seinem Eintreiben
abgeschnitten wird, so kommt noch ein zweites Messer zur Verwendung und erhält der
Schwingrahmen die Anordnung nach Fig. 16 bis 20.
Schwingrahmen E und Zuführungsstange Y,
welcher in diesem Fall eine Hin- und Herbewegung nicht ertheilt wird, sind mit einem
Spalt versehen (Fig. 17, 18 und 19), in welchen
der Streifen eingeführt wird; der Schwingrahmen und die Zuführungsstange erhalten ebenfalls
einen zum Spalt / rechtwinklig liegenden Spalt zum Einsetzen eines zweiten Messers m.
An der gegenüberliegenden Seite der Mittelachse der Zuführungsstange Y sowie im Schwingrahmen
wird ein sich erweiternder Spalt / λ
angebracht (Fig. 19), der zum Ausstofsen des Nagels dient.. Der Holzstreifen η (Fig. 17) geht
zunächst zwischen zwei festliegenden, federnden Greifern ηl und dann durch ein zweites
Paar von Greifern w2 hindurch, die an geeigneten Augen am Schwingrahmen sitzen, und
tritt dann in den Spalt I am Rahmen E und an der Zuführungsstange ein.
0 ist eine feststehende Anlage, gegen welche ein Knopf am Ende eines Messers m antrifft,
wenn der Rahmen E ausschwingt. Messer m ist zweitheilig und besteht aus einer Klinge
und einer auf bezw. neben derselben liegenden Platte m1. Wie aus Fig. 20 ersichtlich, ist
diese Platte m1 mit einem zurückspringenden
Theil versehen und ist der durch die Messerklinge abgeschnittene Nagel immer von derselben
Länge, die sich theilweise bis in den Spalt am zurückspringenden Theil von m1 erstreckt.
Durch die hohle Zuführungsstange Y läuft eine Stange Y1 nach unten, die an ihrem
oberen Ende mit zwei einstellbaren Knaggen d d1 versehen ist; zwischen letzteren steht ein Anschlag
c, der wie bei der früher beschriebenen Anordnung an der Einstecherstange oder dem
gegabelten Hebel G1 sitzt.
Geht Stange F1 nach abwärts, so wird der Nagel in und zwischen die Greifer L L1 eingetrieben
und wie früher durch Messer N die richtige Länge abgeschnitten. Der von dem
Messer N noch aufserdem abgeschnittene Theil des Stiftes bleibt zurück und wird von dem
vorgehenden Streifen η durch den Einschnitt hindurch in den Spalt I1 geschoben, aus welchem
er auf den Erdboden oder in einen untergestellten Behälter fällt.
Die Wirkungs- und Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Schwingrahmen E wird
in die Stellung Fig. 18 eingestellt, d. h. der
Einstecher Z wird in die zum Einstechen geeignete Stellung übergeführt. Gleichzeitig trifft
der Messerkopf gegen den Anschlag ο an und das Messer wird nach vorn geschoben, um
den Nagel in ,Querrichtung vom Streifen abzuschneiden. Hierauf wird Rahmen E ausgeschwungen
und die Zuführungsstange Y in die Mittelstellung gebracht, worauf durch die in
der oben angegebenen Weise bethätigle Zuführungsstange Y1 der Nagel nach unten getrieben
und von den Greifern erfafst wird, so dafs dann der Nagel in derselben Weise wie
vorher vom Messer N in der richtigen Länge abgeschnitten wird. Der Rahmen wird hierauf
in die in Fig. 18 punktirt angedeutete Stellung zurückgeschwungen, so dafs der Treiber X in
Arbeitsstellung gelangt und der Nagel in das Arbeitsstück eingetrieben wird. Das Ausschwingen
des Rahmens bewirkt ein Vorschieben des Streifens η gegen die Anlegeplatte
m1 und wird dadurch ein neuer Theil
Holzstreifen dem Schneidmesser dargeboten.
Durch Drehung der Daumenscheiben HH1, die zu dem erstrebten Zweck richtig eingestellt
sind, wird der Rahmen E durch die Röllchen J ausgeschwungen, die sich gegen die Umflächen
der Daumenscheiben anlegen. Angenommen, Rahmen E sei nach rechts ausgeschwungen,
um den Einstecher Z in Arbeitsstellung überzuführen, so befindet sich das Röllchen G2 am
Hebel G' in der Nuth der Daumenscheibe Hl\
diese Nuth hängt hinsichtlich ihrer Form von der Stellung des Flügels H^ ab, die durch die
Lederstärke zwischen der Nagelführung O und dem Horn oder Leisten sowie durch die Theile
C1 P QQ1 bestimmt wird.
;. Je nach der Stellung des Flügels H'2 wird die Bewegung des Hebels G1 eine gröfsere oder geringere sein und der Einstecher Z auf eine gröfsere oder geringere Tiefe eindringen. Während des Einstechens, Nagelzuführens und Nageleintreibens steht der Schwingrahmen still und wird der Stillstand in der Bewegung durch entsprechende Form der Daumenscheiben hervorgerufen.
;. Je nach der Stellung des Flügels H'2 wird die Bewegung des Hebels G1 eine gröfsere oder geringere sein und der Einstecher Z auf eine gröfsere oder geringere Tiefe eindringen. Während des Einstechens, Nagelzuführens und Nageleintreibens steht der Schwingrahmen still und wird der Stillstand in der Bewegung durch entsprechende Form der Daumenscheiben hervorgerufen.
Nach dem Zurückziehen des Einstechers Z schwingt Rahmen E nach links und gelangt
die Zuführungsstange Y in die Stellung Fig. 3. Es findet hierauf das Einbringen des Drahtes
' in die Zähne der Greifer L L1 statt und der Draht wird genau in der erforderlichen Länge
durch Messer N abgeschnitten. Rahmen E wird darauf weiter nach links ausgeschwungen,
um den Treiber X in die Arbeitsstellung überzuführen, wobei gleichzeitig Röllchen G2 am
Hebel G in die Nuth seiner zugehörigen Daumenscheibe H eintritt. Bei Drehung der
letzteren wird Hebel G um seinen Drehpunkt ausgeschwungen und der Treiber X nach unten
gedrückt, um den Nagel in das vom Einstecher Z gebildete Loch einzutreiben; der
Nagel wird bis hierher von den Greifern LL1 gehalten.
Nach Bethätigung des Treibers werden die Greifer geöffnet, Schwingrahmen E wird wieder
nach rechts zurückgeschwungen und die Arbeitsvorgänge des Einstechens, der Zuführung
des Nagels, des Abschneidens und Eintreibens desselben wiederholen sich von neuem.
Eine Vorschubeinrichtung gewöhnlicher Art kann in der Maschine vorgesehen sein, um
beim Aufnageln der Sohle oder bei Rahmenarbeit das Werkstück weiter zu rücken.
Claims (3)
1. Eine Nagelmaschine für Schuhwerk, welche ein Hindurchtreten der Nägel beim Nageln
dadurch vermeidet, dafs die vorstechende Ahle nur bis auf eine selbsttätig durch
die Maschine geregelte Tiefe eindringt, welche geringer ist als die Dicke der Sohle,
und dafs die Nägel in entsprechender Länge abgeschnitten werden.
2. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die
Tiefe, bis zu welcher die Ahle vorsticht, und die abzuschneidende Länge des Materials
für den Stift dadurch geregelt wird, dafs beim Aufsetzen einer Nagelführung (O)
auf die zu nagelnde Sohle die in einem Schwingrahmen (E) gelagerten Vorrichtungen
(Z) zum Einstechen in das Leder, zum Weiterleiten und Abschneiden der Stiftlänge (YN) und zum Eintreiben der
abgeschnittenen Stiftlänge (X) nach Mafsgabe der Lederstärke eingestellt werden, und
dafs genannte Vorrichtungen bei Drehung einer Daumenscheibe (H1) eine Aenderung
in ihren Bewegungen erleiden.
3. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anordnung
von den Nagel zwischen sich erfassenden Greifern (L L1), deren Backen mit
in einander greifenden Zähnen mit schrägen Flächen besetzt und halbkreisförmig ausgespart
sind, um eine Führung für den abgeschnittenen Leder- oder Holzstift oder
Nagel zu bilden, wenn der geschlossene Greifer in der Bahn des Eintreibers liegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE90793C true DE90793C (de) |
Family
ID=362470
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT90793D Active DE90793C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE90793C (de) |
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0
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